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{"created":"2022-01-31T12:38:29.069763+00:00","id":"lit4274","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Pflaum, Chr. D.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 15: 139-148","fulltext":[{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Neue Untersuchungen \u00fcber die Zeitverh\u00e4ltnisse der Apperception einfacher Sinneseindr\u00fccke am Complicationspendel.\nVon\nClir. D. Pflaum.\n.Uas Folgende soll ein Beitrag zur Beantwortung der beiden Fragen sein: wenn in eine Reihe gleichartiger Sinneseindr\u00fccke ein singul\u00e4rer Eindruck disparaten Charakters eingeschoben wird: 1) mit welchem Gliede jener Reihe wird der disparate Eindruck in der Apperception verbunden? 2) innerhalb welcher Grenzen bewegen sich bei gleichen objectiven Bedingungen die individuellen Verschiedenheiten bei mehreren Beobachtern?\nDas erste dieser beiden Probleme hat W. Wundt formulirt und zuerst experimentell bearbeitet1); ihm danke ich auch neben vielfacher F\u00f6rderung dieser Studie im einzelnen die Anregung zu derselben \u00fcberhaupt. Nach Wundt hat, zugleich mit den in Rede stehenden direct zusammenh\u00e4ngende psychische Verh\u00e4ltnisse erforschend, W. von Tchisch auf in jeder Hinsicht einwandsfreie Weise sehr umfassende Untersuchungen angestellt2). Erhebliche Differenzen in den Resultaten zwischen Wundt und v. Tchisch lassen sich indess nur so erkl\u00e4ren, dass diese Resultate experimenteller Selbstbeobachtung zu einem wesentlichen Theile als individuelle, nicht als allgemeing\u00fcltige anzusehen sind. Diese Erkl\u00e4rungsweise, welche zu der zweiten\n1)\tGrundz. d. Physiol. Psychol. 1. Aufl. S. 758 ff. ; 2. Aull. Bd. II. S. 264 ff.\n2)\tUeber die Zeitverh\u00e4ltnisse der Apperception einfacher und zusammenges. Vorstellungen, unters, mit H\u00fclfe der Complicationsmethode. Philos. Studien, Bd. II. S. 603 ff.","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nChr. D. Pflaum.\nder oben gestellten Fragen gef\u00fchrt hat und derselben zu Grunde liegt, erf\u00e4hrt noch ihre mittelbare Rechtfertigung einerseits durch die Thatsache der \u00bbpers\u00f6nlichen Gleichung\u00ab unter Astronomen, f\u00fcr welche analoge psychische Verh\u00e4ltnisse vorausgesetzt werden d\u00fcrfen, anderseits durch die Erfahrung, dass selbst f\u00fcr ein Subject bei den gleichen objectiven Bedingungen die Apperceptionsweise in hohem Grade wechselvoll ist.\nMein Hauptaugenmerk war demnach darauf gerichtet, die individuellen Beobachtungen bezw. Thatsachen zu vervielf\u00e4ltigen. Zu diesem Zwecke experimentirte ich im psychologischen Institut der Universit\u00e4t Leipzig w\u00e4hrend des Wintersemesters 1897/98 und des Sommersemesters 1898. Beobachter waren die Herren Mosch, Dr. Wirth und ich selbst. Einige au\u00dferdem mit Herrn Dr. Kr\u00fcger angestellte Experimente waren zu gering an Zahl, um eine Verwerthung zuzulassen.\nDie Versuchsbedingungen und die Methode waren dieselben wie bei Wundt und v. Tchisch; insbesondere unterlie\u00df ich dann, wenn ich den Apparat bediente und zugleich auch Beobachter war, keine von den genannten Autoren angewendete oder mir selbst geboten erscheinende Ma\u00dfregel gegen St\u00f6rung der Unbefangenheit.\nDen Apparat bildete ausschlie\u00dflich das von Wundt f\u00fcr derartige Untersuchungen eigens construite Pendel, dessen Bau und Functionsweise von demselben ausf\u00fchrlich beschrieben worden ist1); als Scala diente mir ein Vollkreis. Die Reihe der gleichartigen Eindr\u00fccke bot die Bewegung des Zeigers vor der Scala, den in die Reihe eingeschobenen Einzeleindruck ein Glockenschlag. Die Geschwindigkeit des Ablaufs der Reihe wechselte zwischen 2, 12/3, D/2 und 1 Secunden; mit l2/3 Secunden habe ich nur an mir selbst und relativ wenig ex-perimentirt. Dabei betrug die Amplitude der Zeigerbewegung ann\u00e4hernd (\u00b1) 130\u00b0.\nUeber das Verhalten der Beobachtenden im allgemeinen habe ich au\u00dfer dem, was bereits sonst dar\u00fcber bekannt ist, und dem, was auch ohne besondere Interpretation aus den Zahlen hervorgehen wird, einiges zu bemerken. Eine einigerma\u00dfen sichere Combination des Glockenschlages mit einem Gliede der Reihe der Gesichts-\n1) Siehe Physiol. Psychol. IL Bd. 2. Aufl. S. 275 If., 4. Aufl. S. 394 ff.","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuch, \u00fcb. d. Zeitverh\u00e4ltnisse d. Apperception einfacher Sinneseindr\u00fccke etc. 141\neindr\u00fccke erfolgte fast nie nach einer blo\u00df einmaligen Pendelbewegung. Es bedurfte vielmehr f\u00fcr den eigentlichen Apperceptionsact mehrerer vorausgehender Zeigerpassagen und entsprechender Glockenschl\u00e4ge, deren Zahl individuell verschieden war, so dass sie bei Herrn Dr. Wirth durchschnittlich ca. 10 bis 12, hei Herrn Mosch ca. 4 bis 5, hei mir ca. 5 bis 6 betrug. Eine Zunahme der Zahl der nothwendigen Zeigerpassagen trat ein mit dem Wachsen der Geschwindigkeit der Zeiger-bewegung und war bei gleichbleibender Geschwindigkeit in der Regel das Zeichen f\u00fcr das Eintreten der Erm\u00fcdung. Ein wesentlicher Einfluss der Uebung in dieser Hinsicht war kaum wahrzunehmen, vielleicht weil die Beobachter in exacter Selbstbeobachtung auf verschiedenen psychologischen Untersuchungsgebieten ge\u00fcbt waren und es f\u00fcr sie nur einer Anpassung an die speciellen Bedingungen bedurfte. Indess trat Sicherheit des Urtheilens und relative Constanz in der Beschaffenheit des Urtheils erst nach einer, allerdings nicht gro\u00dfen, Reihe von Versuchen ein. Ferner geschah die Apperception leichter und sicherer, wenn die Geschwindigkeit des Ablaufes der Reihe am Orte des Glockenschlages abnahm, als dann, wenn sie zunahm. Umgekehrt trat bereits nach wenigen Versuchen Erm\u00fcdung ein, sowohl wenn die Geschwindigkeit des Ablaufes der Reihe am Orte des Glockenschlages zunahm, als auch wenn sie im ganzen relativ gro\u00df war, wie namentlich hei einer Gesammtdauer des Ablaufes von 1 Se-cunde. Schlie\u00dflich sei noch besonders darauf hingewiesen, dass die von Wundt gemachte Bemerkung, zuf\u00e4llige Oombinationen der Aufmerksamkeit seien f\u00fcr die Beschaffenheit des Urtheils von gro\u00dfer Bedeutung, auch bei meinen Untersuchungen sich als v\u00f6llig zutreffend erwies.\nDie speciellen Resultate, insoweit sie sich durch Zahlen aus-dr\u00fccken lassen, haben eine Umrechnung nach den von Wundt und v. Tchisch benutzten Formeln zu absoluten Zahlwerthen erfahren, so dass sie, wie im Folgenden geschieht, mit den Resultaten dieser Autoren in directe Parallele gestellt werden d\u00fcrfen.\nDie in den Tabellen verwendeten Termini sind zwar die bekannten, seien aber noch einmal angegeben. Ein -f- bezw. \u2014 vor einer Zahl bedeutet, dass der Glockenschlag mit einer Stelle der Scala combinirt wurde, die der Zeiger um so viel sp\u00e4ter bezw. fr\u00fcher passirte, als die Stelle, bei welcher er gleichzeitig mit dem Erfolgen des Glocken-","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142\nChr. D. Pflaum.\nSchlages war; diesen letzten Fall bezeichnet eine 0. In gleichem Sinne wird + bezw. \u2014 verwendet, wenn das Quantum der Zu- bezw. Abnahme der Geschwindigkeit der Zeigerbewegung, mit anderen Worten das Quantum der positiven bezw. negativen Geschwindigkeits\u00e4nderung (c'), bei einer bestimmten Gesammtgeschwindigkeit der Bewegung (c) angegeben werden soll. Die Anordnung der Tabellen geschieht nach Ma\u00dfgabe der Werthe von c und c. Es bedeuten also z. B. die Zahlen +6\t0:1\t\u2014 2 in der 1. Horizontal- und\n6. Yertical-Reihe der 1. Tabelle, dass bei einer Gesammtgeschwindigkeit der Zeigerbewegung von 11 bis 13 \u2014 Zahlen, in welchen die Dauer der Bewegung nach Secunden und die Amplitude nach Graden der Kreisscala als Factoren enthalten sind \u2014 und bei einer positiven Geschwindigkeits\u00e4nderung von 0 bis 10 unter 9 F\u00e4llen in 6 der Glockenschlag mit einem sp\u00e4teren, in 2 mit einem fr\u00fcheren und in\n1\tFall mit dem wirklich gleichzeitigen Orte des bewegten Zeigers combinirt wurde, dass die \u00bbZeitverschiebung\u00ab in 6 F\u00e4llen positiv, in\n2\tF\u00e4llen negativ und in 1 Fall null war.\nIn Zahlen der Einzelf\u00e4lle ergab sich aus den angestellten Untersuchungen die Zeitverschiebung bei\nI. Mosch\ne'\tc\t\t\t\t\n\t3 bis 5\t5 bis 7\t7 bis 9\t9 bis 11\t11 bis 13\n+\t\t\t\t\t\n0 bis 10\t+1 \u20141\t+3\t\u201417\t+3\t\u20145\t0:1\u20141\t+6 0:1 \u20142\n10 bis 20\t\t+1\t\u20143\t\u20142\t\t+3 0:1 \u20141\n20 bis 30\t\t\t\t+4\t\u20142\t+ 1 -1\n30 bis 40\t\t\t+2\t+2 -1\t\n0 bis 10\t+1 0:2\u20146\t+6 0:1 \u20148\t+4\t\u20146\t+1\t4-4 0:1 \u20141\n10 bis 20\t+2\t\u20144\t+3\t\u20146\t+1 -2\t+2 \u20142\t\u20141\n20 bis 30\t\t\t\t+3\t\u20143\t\n30 bis 40\t\t\u20141\t\u20142\t+2\t\u20144\t","page":142},{"file":"p0143.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuch, \u00fcb. d. Zeitverh\u00e4ltnisse d. Apperception einfacher Sinneseindr\u00fccke etc. 143\nII. Wirth.\n11 bis 13\n7 bis 9\n5 bis 7\n9 bis 11\n3 bis 5\n\u20141\n+4 0:3 \u20148\n0 bis 10\n10 bis 20\n20 bis 30\n30 bis 40\n+5 0:3 \u20144\n0 bis 10\n0:1\u20146\n+1 0:1 \u20141\n10 bis 20\n0:1\u20147\n+2 0:1 \u20141\n20 bis 30\n30 bis 40\nm. Pflaum.\n&\tc\t\t\t\t\n\t3 bis 5\t5 bis 7\t7 bis 9\t9 bis 11\t11 bis 13\n\u25a0+\"\t\t\t\t\t\n0 bis 10\t\u20143\t+1\t\u201431\t+2 \u201416\t+2\t+8 0:1 \u20141\n10 bis 20\t\t+3\t\u20148\t+2 \u20142\t+2 0:1 \u20141\t+4\n20 bis 30\t\t\t\t+6 0:3 \u20145\t+1\n30 bis 40\t\t\t\t+4 0:1\t\n0 bis 10\t\u201414\t+30:2 \u201431\t+1 \u201418\t+1 -1\t+1 -1\n10 bis 20\t\u20144\t\u201410\t+1 -6\t+20:2\u20141\t+2 -1\n20 bis 30\t\t\t\t+2 \u20142\t\n30 bis 40\t\t+1 -1\t\u20142\t+4\t\u20142\t","page":143},{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nChr. D. Pflaum.\nDem stellt gegen\u00fcber bei Wundt\nd\te\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t5 bis\t7\t7 bis\t9\t9 bis\t11\t11\tbis 13\t13 bis\t15\n+ 0 bis 10\t+1\t\u20148\t+9\t\u201445\t+10\t\u201439\t+5\t\u201424\t+ 1\t\u20146\n10 bis 20\t\t\u20143\t+3\t\u20145\t+6\t\u201416\t+1\t\u201413\t+4\t\u20144\n20 bis 30\t\t\t+1\t\u20141\t+1\t\u20142\t\t\u201411\t\t\u20142\n30 bis 40\t\t\t\t\t\t\t\t\u20141\t\t\u20141\n40 bis 50\t\t\t\t\t\t\t\t\u20141\t\t\n0 bis 10\t+4\t-16\t+ 19\t-35\t+28\t-31\t+ 5\t\u201424\t+1\t\u20142\n10 bis 20\t+14\t\u20144\t+13\t\u20146\t+10\t\u201416\t+4\t\u201415\t\t\u20144\n20 bis 30\t+4\t\u20141\t+6\t\u20143\t+4\t\u20146\t-f-3\t\u20146\t+2\t\u20141\n30 bis 40\t+ 1\t\u20141\t+3\t\u20143\t+3\t\u20141\t+i\t\u20145\t\t\n40 bis 50\t+1\t\t+2\t\u20142\t+1\t\u20144\t+i\t\t+1\t\nund\tbei v. Tchisch\nin allen F\u00e4llen nur negative Zeitverschiebung.\nEs erhellt hieraus, dass im ganzen die negative Zeitverschiebung \u00fcberwiegt, dass indess die positive Verschiebung so h\u00e4ufig ist und so regelm\u00e4\u00dfig auftritt, dass in Anbetracht des Umstandes, dass vier Beobachter hierin gleichlautend einem widersprechen, neben der negativen auch die positive Zeitverschiebung, sowie das Fehlen einer Verschiebung \u00fcberhaupt, also die den objectiven Verh\u00e4ltnissen entsprechende Apperception, als normal anzuerkennen sind. Das Verh\u00e4ltnis der H\u00e4ufigkeit positiver Zeitverschiebung gegen\u00fcber negativer quantitativ zu fixiren, ist wegen der \u2014 durch mehrere ung\u00fcnstige \u00e4u\u00dfere Umst\u00e4nde gegen meine Absicht erzwungenen \u2014 nur geringen Zahl der auf jede Specialbedingung entfallenden Experimente meines Erachtens noch nicht zul\u00e4ssig. Als approximativ richtig darf angenommen werden, dass bei wachsender Geschwindigkeit und quantitativ gleichbleibender Geschwindigkeits\u00e4nderung die H\u00e4ufigkeit der positiven Zeitverschiebung im Verh\u00e4ltniss zu der der negativen zunimmt, und","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuch, \u00fcb. d. Zeitverh\u00e4ltuisse d. Apperception einfacher Sinneseindr\u00fccke etc. 145\ndass bei gleichbleibender Geschwindigkeit, aber wachsender Geschwindigkeits\u00e4nderung die positive Verschiebung relativ weniger oft eintritt und das Verh\u00e4ltniss sich schlie\u00dflich so gestaltet, dass positive und negative Zeitverschiebung in Bezug auf H\u00e4ufigkeit ihres Vorkommens gleichzustellen sind.\nUm das Bild der Gr\u00f6\u00dfe der Zeitverschiebung und ihrer Abh\u00e4ngigkeit von den wechselnden Werthen von c und c' \u00fcbersichtlich und den Resultaten von Wundt und v. Tchisch vergleichbar zu machen, werde ich, dem Beispiele Wundt\u2019s folgend, nur jeweils die Mittel-werthe derjenigen Zahlen angeben, die der h\u00e4ufigsten Art der Verschiebung, also entweder der positiven oder der negativen, zugeh\u00f6ren. Die Zahlen der Verticalcolumnen unter c bedeuten Zehntausendstel einer Secunde.\nDemgem\u00e4\u00df betrug die Zeitverschiebung bei:\nI. Mosch.\nc\t4- o'\t\t\t\u2014 c'\t\t\n\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\n3 bis 5\t\u2014 673\t\t\t\u2014 395\t\u2014 587\t\n5 bis 7\t\u2014 705\t\u2014 253\t\t\u2014 424\t\u2014 349\t\u2014 615\n7 bis 9\t\u2014 444\t\u2014 347\t+ 426\t\u2014 308\t\u2014 308\t\u2014 322\n9 bis 11 11 bis 13\t\u2014 79 + 297\t+ 222\t4- 372 + 159\t+ 182 + 284\t\u2014\t232 (oder + 161) \u2014\t159\t\u2014 281\nH. Wirth.\nc\t+ c\t\t\t\u2014 e'\t\t\n\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\n3 bis 5\t\u2014 1520\t\t\t\u2014 506\t\u2014 238\t\n5 bis 7\t\u2014 718\t\u2014 568\t\t\u2014 519\t- 345\t\u2014 159\n7 bis 9\t\u2014 217\t\u2014 682\t4- 625\t4- 307\t\u2014 252\t\u2014 159\n9 bis 11\t\u2014 159\t+ 159\t\u2014 215\t\t4- 249\t4- 358\n11 bis 13\t+ 231\t4- 239\t\t4- 328\t4- 205\t\nWundt, Philos. Studien. XV.\n10","page":145},{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nChr. D. Pflaum,\nHI. Pflaum.\nc\t+ e\u2019\t\t\t\u2014 e'\t\t\n\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\n3 bis 5 5 bis 7 7 bis 9 9 bis 11 11 bis 13\t\u2014 1073 \u2014\t760 \u2014\t374 + 307 + 289\t\u2014\t527 \u2014\t608 + 157 + 192\t+ 228 + 192\t\u2014\t655 \u2014\t473 \u2014\t339 \u2014\t203 (oder + 393) \u2014\t162 (oder 4* 139)\t\u2014\t398 \u2014\t350 \u2014\t298 + 103 + 357\t\u2014\t240 (oder + 181) \u2014\t186 + 219\nHierzu m\u00f6gen die Ergebnisse der fr\u00fcheren Experimente gestellt werden:\nIV. Wundt.\nc\t+ c\t\t\t\u2014 e'\t\t\n\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\n5 bis 7\t\u2014 1240\t\u2014 700\t\t\u2014 1200\t+ 760\t+ 690\n7 bis 9\t\u2014 950\t\u2014 730\t\t\t+ 760\t+ 790\n9 bis 11\t\u2014 820\t\u2014 690\t\u2014 550\t+ 830\t-(- 770\t+ 690\n11 bis 13\t\t\u2014 690\t\u2014 550\t\t+ 770\t+ 690\nund, nach dem hier angewendeten Schema entsprechender formaler Aenderung der urspr\u00fcnglichen Angaben,\nY. v. Tchis\u2019ch.\ne\t+ c\t\t\t\u2014 c'\t\t\n\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\n3 bis 5\t\u2014 1294\t\u2014 1131\t\t\u2014 832\t\u2014 612\t\n5 bis 7\t\u2014 867\t\u2014 654\t\t\u2014 706\t\u2014 503\t\u2014 308\n7 bis 9\t\u2014 549\t\t\t\u2014 412\t\t\u2014 280\n9 bis 11\t\u2014 234\t\u2014 340\t\u2014 324\t\u2014 202\t\u2014 265\t\u2014 183","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuch, \u00fcb. d. Zeitverh\u00e4ltnisse d. Apperception einfacher Sinneseindr\u00fccke etc. 147\nWie sehr man auch den Tabellen I his III den Mangel der gro\u00dfen Zahl von Einzelbeobachtungen anmerkt, so lassen sie doch ebenso wie die Tabellen IY und V zweifellos Regelm\u00e4\u00dfigkeit in der Ver\u00e4nderung der Gr\u00f6\u00dfe der Zeitverscbiebung bei der Apperception unter in analoger Weise ver\u00e4nderten Bedingungen erkennen. Mit Sicherheit l\u00e4sst sich, ohne im \u00fcbrigen die Nothwendigkeit noch weiterer Untersuchungen zu verkennen, als richtig auf stellen: mit zunehmender Geschwindigkeit des Ablaufes der Reihe der gleichen Eindr\u00fccke einerseits und mit Zunahme der Geschwindigkeits\u00e4nderung heim Eintritt des disparaten Einzeleindruckes anderseits wird \u2014 ohne R\u00fccksicht darauf, oh die Geschwindigkeits\u00e4nderung positiv oder negativ ist \u2014 die negative Zeitverschiebung der Apperception kleiner und geht durch den Werth Null in positive Verschiebung \u00fcber.\nZum Schl\u00fcsse stelle ich in der Absicht, die Spielweite in der Gr\u00f6\u00dfe der Zeitverschiebung hei verschiedenen Individuen auf Grund der bisherigen, in obigen 5 Tabellen wiedergegebenen Untersuchungen erkennen zu lassen, je die unter gleichen Bedingungen kleinsten und gr\u00f6\u00dften bezw. die extremsten Werthe dieser f\u00fcnf Tabellen einander gegen\u00fcber:\nc\t+c\t\t\t\u2014 c'\t\t\n\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\t0 bis 10\t10 bis 20\t20 bis 40\n3 bis 5 5 bis 7 7 bis 9 9 bis 11 11 bis 13\t\u20141520 \u2014673 \u20141240 \u2014705 \u2014950 \u2014217 \u2014820 +307 +231 +297\t\u2014700 \u2014253 \u2014730 \u2014347 \u2014690 +159 \u2014690 +239\t+426 +625 \u2014550 +372 \u2014550\t+192\t\u2014832 \u2014395 \u20141200 \u2014424 \u2014412 +307 \u2014203 +830 \u2014162 +328\t\u2014612 \u2014238 \u2014503 +760 \u2014308 +760 \u2014265 +770 \u2014159 +770\t\u2014615 +690 \u2014322 +790 \u2014281 +690\nVergleicht man diese Differenzen mit den von den Astronomen bei der sogenannten Auge- und Ohrmethode gefundenen Werthen der pers\u00f6nlichen Gleichung, so springt in die Augen, dass die pers\u00f6nlichen Unterschiede in den vorliegenden Versuchen weit kleiner sind. Sie erreichen im Maximum etwa 0,1 Sec., w\u00e4hrend sich die pers\u00f6nliche Differenz bei den astronomischen Beobachtungen bekanntlich","page":147},{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148 Chr. D. Pflaum. Untersuch, \u00fcb. d. Zeitverh\u00e4ltnisse d. Apperception etc.\nbis zu 1 Sec. erhebt. Dagegen sind die in unseren Beobachtungen gefundenen gr\u00f6\u00dften Differenzen ungef\u00e4hre Werthe gleicher Ordnung wie die Zeitgr\u00f6\u00dfen, die f\u00fcr die Unterscheidung der Aufeinanderfolge disparater Sinneseindr\u00fccke gefunden wurden. Dieser Unterschied gegen\u00fcber den astronomischen Beobachtungen muss wohl in den wesentlich abweichenden und f\u00fcr die Verminderung des Zeitfehlers g\u00fcnstigeren Versuchsbedingungen in unserem Fall gesucht werden. Namentlich d\u00fcrfte der Umstand, dass stets mehrere Bewegungen des Pendels auf einander folgten, ehe eine Localisation des Eindrucks yorgenommen wurde, auf eine Verminderung der Zeitverschiebung hingewirkt haben.","page":148}],"identifier":"lit4274","issued":"1900","language":"de","pages":"139-148","startpages":"139","title":"Neue Untersuchungen \u00fcber die Zeitverh\u00e4ltnisse der Apperception einfacher Sinneseindr\u00fccke am Complicationspendel","type":"Journal Article","volume":"15"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:38:29.069769+00:00"}