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{"created":"2022-01-31T14:27:11.595995+00:00","id":"lit4502","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Churchill, William","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 18: 478-504","fulltext":[{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke an den verschiedenen Stellen der K\u00f6rperoberfl\u00e4che.\nVon\nWilliam Churchill.\nIn der bekannten MittheilungErnstHeinrichWeber\u2019s1) \u00bbLieber den Raumsinn und die Empfindungen in der Haut und im Auge\u00ab, die als eine Fortsetzung seiner classischen Abhandlung2) betrachtet werden kann, findet sich die folgende interessante Bemerkung: \u00bbWir k\u00f6nnen, ohne unsere Glieder zu bewegen, Gestalten durch das Gef\u00fchl wahrnehmen, wenn Figuren, z. B. Buchstaben, auf unsere Haut geschrieben werden. Wir haben uns daran gew\u00f6hnt, uns die Buchstaben in der Erinnerung so vorzustellen, wie wir sie mittelst des Gesichts zu lesen pflegen und wie wir dieselben schreiben. Das J\u00df erkennen wir nicht so leicht wieder, wenn wir es verkehrt geschrieben sehen und eben so wenig, wenn wir es umgekehrt sehen d , oder wenn wir dasselbe endlich sogar umgekehrt und zugleich verkehrt sehen Man sollte nun glauben, dass es sich anders verhalten w\u00fcrde, wenn uns jemand einen Buchstaben auf die Haut schriebe, n\u00e4mlich es w\u00fcrde ohne Einfluss auf die Erkennung des Buchstabens sein, ob er richtig, oder verkehrt, aufrecht oder umgekehrt und zugleich verkehrt geschrieben w\u00fcrde. Das ist aber nicht der Fall. Auf der Stirne muss der Buchstabe c)U:i, auf dem Hinterhaupte muss er J\u00df, auf dem Bauch muss er \u00dfT, auf dem Kreuzbeine muss er geschrieben werden, damit er uns richtig zu stehen scheine und am leichtesten zu erkennen sei.\u00ab Darauf folgt eine kurze Erkl\u00e4rung der Erscheinung, worin der Einfluss des Gesichtssinnes betont ist.\n*) Sitzgsber. d. kgl. s\u00e4chs. Gesellseh. d. Wiss. Math.-phys. CI. 1852\u20141854. S. 85.\n2) Tastsinn und Gemeingef\u00fchl, Handw\u00f6rterb. d. Physiol. Ill, 2. 1846.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tastendr\u00fccke etc.\n479\nNun ist es aber geradezu merkw\u00fcrdig, dass, obwohl Weber uns auf diese Thatsache schon seit f\u00fcnfzig Jahren aufmerksam gemacht hat, und obwohl so viele Versuche \u00fcber den Tastsinn angestellt worden sind, niemand bei dieser Gelegenheit die W eher\u2019sehen Bemerkungen auf ihre Richtigkeit hin gepr\u00fcft hat. Es schien daher w\u00fcnschens-werth, eine Reihe von Versuchen zu diesem Zweck anzustellen.\nVermuthlicli wird eine dahingehende Untersuchung vor allem auch einen genaueren Einblick in die Associationen des Gesichts- und Tastsinnes verschaffen.\nSo ist l\u00e4ngst bekannt, dass einfache Figuren, mit einem Stifte auf irgend welchen Theil der Haut geschrieben, deutlich wahrgenommen werden; es gehen aber dabei in die Wahrnehmung als Componenten stets Gesichtsvorstellungen ein, wie bei allen F\u00e4llen der Tastwahrnehmung i). Diese Gesichtsvorstellungen sind immer vorhanden, selbst f\u00fcr solche Stellen der K\u00f6rperfi\u00e4che, die wir nie an uns selbst gesehen haben, z. B. auch f\u00fcr die Stirn oder das Hinterhaupt.\nIn diesen letzteren F\u00e4llen ist die Gesichtsvorstellung offenbar zugleich eine viel vermitteltere als bei solchen Stellen unseres K\u00f6rpers, die wir selbst sehen k\u00f6nnen, und es erscheint jedenfalls werthvoll, auch diesen Unterschied von vorne herein im Auge zu behalten.\nBevor wir nun tiefer auf unsere specielle Frage eingehen, wird es vielleicht zweckm\u00e4\u00dfig sein, die Bedeutung des Wortes \u00bbBuchstabe\u00ab klar ins Auge zu fassen. Bekanntlich ist der objective Buchstabe eine zweidimensionale Figur. Als concrete Vorstellung, als welche er allein ein gelesener Buchstabe ist, besitzt er aber nat\u00fcrlich wie alle concreten r\u00e4undichen Vorstellungen seine Einordnung in die subjective Gesammtraumvorstellung, welche f\u00fcr die \u00bbRichtigkeit\u00ab des zu lesenden Buchstabens ein nicht minder wichtiges Kriterium bildet. Diese letztgenannte Orientirung erfolgt aber bekanntlich nach der Lage der K\u00f6rpertheile des Subjects. Daher kommt es, dass eine auf einem Blatt Papier geschriebene Figur P f\u00fcr richtig geschrieben befunden wird, wenn sie in den durch Gewohnheit bestimmten r\u00e4umlichen Verh\u00e4ltnissen zu dem K\u00f6rper steht, w\u00e4hrend eine andere Lage der Figur \u2014 etwa -\u00f6 oder \u2014 uns falsch erscheint.\nEs steht nun zu erwarten, dass dieselben Umst\u00e4nde wie beim ge-\nl) Wundt, Beitr\u00e4ge zur Theorie der Sinneswahmehmung 1860. S. 60.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nWilliam Churchill.\nwohnlichen Lesen unser Urtheil auch dann bedingen werden, wenn nun Buchstaben auf die Haut geschrieben und durch den Tastsinn wahrgenommen werden sollen. Weber scheint also von falschen Voraussetzungen ausgegangen zu sein, als er seiner Verwunderung in dem oben angef\u00fchrten Satz Ausdruck gab: \u00bbMan sollte nun glauben, dass es sich anders verhalten w\u00fcrde u. s. w.\nNach den obigen Ausf\u00fchrungen d\u00fcrfte vielmehr heim Tastsinn in dieser Beziehung gar nichts anderes als heim Gesichtssinn zu erwarten sein. Ist ja doch schon jede Linie, insofern sie nur durch den Tastsinn wahrgenommen wird, auch nach ihrer Richtung im vorgestellten Raume unzweideutig bestimmt, so dass nicht einzusehen ist, warum diese Orientirung bei der Wahrnehmung von Figuren durch den Tastsinn in Wegfall kommen sollte. Diese Orientirung wird also auch f\u00fcr die Auffassung der speciellen Figuren der Buchstaben \u00fcberaus wichtig sein, wie sich denn auch schon in Weber\u2019s Versuchen that-s\u00e4chlich gezeigt hat. Auch die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung werden, wie wir glauben, diese Bedeutung der verschiedenen Orientirung in auffallender Weise best\u00e4tigen.\nDer Zweck der Untersuchung.\nEs soll der Zweck unserer jetzigen Untersuchung sein\n1.\tmit einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl von Versuchspersonen die schon erw\u00e4hnten Ergebnisse Weber\u2019s zu pr\u00fcfen;\n2.\tdurch Vergleichung der Orientirungen auf verschiedenen K\u00f6rperstellen die Beschaffenheit und den Einfluss der Gesichtscomponente genauer festzustellen, wobei auch einige Beobachtungen an Blinden, besonders Blindgeborenen, angestellt wurden;\n3.\twom\u00f6glich eine Erkl\u00e4rung f\u00fcr die jeweilige Orientirung der durch den Tastsinn wahrgenommenen einfachen Figur zu geben.\nDie absolute Schnelligkeit, mit der eine aufgeschriebene Figur gelesen wurde, kam f\u00fcr unsere Untersuchung nicht in Betracht, Unsere Aufgabe beschr\u00e4nkt sich ausschlie\u00dflich auf die Frage nach der Orientirung der auf verschiedenen Theilen des K\u00f6rpers geschriebenen Buchstaben und auf die Schnelligkeit des Lesens nur insofern, als auf jeder K\u00f6rperstelle eine bestimmte Orientirung der","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke etc.\n481\nFiguren am schnellsten und am leichtesten erfolgte, worauf wir sp\u00e4ter noch ausf\u00fchrlicher zur\u00fcckkommen werden.\nDie Methode.\nEs ergab sich gleich heim Anfang unserer Versuche, dass Buchstaben von der Form wie j\u00df, <S1V oder \u00a31 sehr langsam appercipirt und h\u00e4ufig gar nicht erkannt wurden, w\u00e4hrend sich Formen wie B, L oder M als zweckm\u00e4\u00dfig erwiesen. Daher wurden die letzteren f\u00fcr die Untersuchung gew\u00e4hlt. Der zum Schreiben verwendete Griffel war ein Holzst\u00e4bchen mit stumpfer Spitze, um Temperatur- und Schmerzempfind\u00fcngen auszuschlie\u00dfen.\nOb der Buchstabe auf die blo\u00dfe Haut geschrieben wurde oder ein Kleidungsst\u00fcck die Haut vom Griffel trennte, ergab keinen merklichen Unterschied. Deshalb schrieb ich zuweilen ohne Entbl\u00f6\u00dfung des K\u00f6rpers; aber auf Brust und Bauch wurde immer auf die blo\u00dfe Haut geschrieben.\nDa die Benennung der wahrgenommenen Orientirung durch die Versuchsperson oft sehr unsicher wurde und Verwechslungen nicht ausgeschlossen waren, lie\u00df ich die Versuchsperson, die immer mit geschlossenen oder abgewandten Augen beurtheilte, aufschreiben und zwar zur Vermeidung von Erinnerungst\u00e4uschungen gleich darauf. W\u00e4hrend des Schreibens auf die Beine stand die Versuchsperson, sonst sa\u00df sie beim Schreibtisch.\nBei gewissen Stellen, besonders auf Brust und Bauch, sagten viele Versuchspersonen, dass bei einer gewissen Beflexion mehr als eine Orientirungsweise m\u00f6glich und die Wahl zwischen zwei oder drei Weisen ganz willk\u00fcrlich sei. In solchen F\u00e4llen war nur die erste Auffassung zu notiren. Denn diese Auffassung geschah wohl am schnellsten und somit offenbar am leichtesten, war daher f\u00fcr diese K\u00f6rperstelle vor allem charakteristisch und kam im Vergleich mit den Weber\u2019schen Besultaten zun\u00e4chst in Betracht.\nDie Versuchspersonen waren (die Blinden ausgenommen) durchgehen ds Studirende der Universit\u00e4t Leipzig und au\u00dfer acht Personen Mitglieder des psychologischen Instituts, wo diese Untersuchung, w\u00e4hrend des Sommersemesters 1902, unter der Leitung des verehrten Herrn Geheimraths Professor Wundt ausgef\u00fchrt wurde.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nWilliam Churchill.\nDie Blinden waren Angeh\u00f6rige der Biener\u2019sehen Blindenanstalt zu Leipzig. Allen denen, die mich als Versuchspersonen f\u00f6rderten, auch Herrn Dr. C. Krause, durch dessen g\u00fctige Erlaubniss die Versuche mit Blinden erm\u00f6glicht wurden, und Herrn Privatdocent Dr. Wilhelm Wirth, Assistenten bei dem psychologischen Institut, m\u00f6chte ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen. Insbesondere bin ich Herrn Geheimrath Professor Wundt f\u00fcr seine Anregung zu dieser Untersuchung und sein stetiges Interesse w\u00e4hrend ihrer Ausf\u00fchrung zu innigstem Danke verpflichtet.\nZum Verst\u00e4ndniss der Tabellen will ich das Folgende beif\u00fcgen: die verwendeten Buchstabenformen waren B, L, M, P, R, S und W; Formen wie A oder E, wo mehr als ein Zug des Stifts nothwendig ist, erwiesen sich fast durchaus als unauffassbar und demnach unbrauchbar. Jeder Buchstabe wurde abwechselnd in den vier Cardinallagen, wie etwa J* oder , geschrieben und in \u00e4hnlicher ab\til\nWeise von der Versuchsperson beurtheilt. Zum Zwecke der Vergleichung haben wir, wie Weher, der Einfachheit halber stets den Standpunkt des Experimentators als Norm f\u00fcr die Wiedergabe in den Tabellen angenommen. Die Tabellen zeigen also die Abweichungen oder Uebereinstimmungen der Versuchspersonen in Bezug auf diejenige Orientirung, welche f\u00fcr den gerade vor dieser K\u00f6rperstelle stehenden Experimentator die \u00bbrichtige\u00ab ist.\nEs wurde etwa in folgender Weise verfahren (cf. Tab. I). Fasste die Versuchsperson ein vom Experimentator auf die Stirn geschriebenes P auch in der Stellung P auf, so ist dieses Urtheil in der Tabelle gem\u00e4\u00df jener Norm als ein richtiges bezeichnet. Wenn aber, wie es gew\u00f6hnlich vorkommt, das P hier in der Stellung *1 wahrgenommen wird, so ist die Orientirung verkehrt genannt. Weiterhin nennen wir ein P, in der Stellung b wahrgenommen, umgekehrt, und endlich verkehrt und umgekehrt, wenn das P wie d aufgefasst wird. Auf jede in Frage kommende Stelle der Haut wurden zehn Buchstaben geschrieben. Wie oft jede Versuchsperson mit vier verschiedenen Orientirungen auf jeder gegebenen Stelle reagirt hat, ist den Tabellen ziffernm\u00e4\u00dfig zu entnehmen.\nBei Buchstaben, welche, wie M oder S, eine mehrdeutige Auffassung zulassen, musste die Versuchsperson, um Fehler zu vermeiden,","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke etc.\n483\nden Anfang ihrer Schreibbewegung mit einem Punkte oder Pfeile andeuten. Ein vom Experimentator als |M geschriebener Buchstabe wurde bei der Auffassung als Mf verkehrt genannt, u. s. w.\nAls K\u00f6rperstellen wurden f\u00fcr unsere Untersuchung die folgenden ausgew\u00e4hlt: Stirn, rechte und linke Wange, Kinn, Hinterhaupt, Brust, Bauch, Oberschenkel (ventrale Seite) rechts und links, Unterschenkel (ventrale Seite) rechts und links, R\u00fccken (einschlie\u00dfend das Kreuzbein), Oberschenkel (dorsale Seite) rechts und links, Unterschenkel (dorsale Seite) rechts und links. Der Oberarm bot nichts besonderes neben Brust und R\u00fccken, Unterarm und Hand waren je nach ihrer absoluten Lage zu wechselnd in ihrem Erfolge. Von den das Problem noch besonders complicirenden Planken wurde ebenfalls abgesehen. Es ergab sich beim Anf\u00e4nge der Untersuchung, dass die Resultate auf dem Hinterhaupt mit dem Oberhaupt und Hals hinten \u00fcbereinstimmen, auch die auf dem Rann mit dem Hals vorne. Deshalb sind keine Ziffern f\u00fcr diese zuletzt genannten Stellen gegeben, obgleich solche von mir untersucht und gez\u00e4hlt wurden.\nDie Ergebnisse.\nZun\u00e4chst ordnen sich die verschiedenen K\u00f6rperstellen hinsichtlich der Orientirung in drei ziemlich deutlich unterschiedene Gruppen zusammen, welche in den Tabellen durch Klammern angedeutet sind. Diese drei Regionen sind:\n1.\tdas Gesicht \u2014 Stirn, Wangen und Kinn;\n2.\tdie ganze Vorderseite des K\u00f6rpers unterhalb des Halses;\n3.\tdie ganze R\u00fcckseite des K\u00f6rpers.\nInnerhalb eines jeden von diesen drei Gebieten zeigt sich eine gro\u00dfe Consequenz in der Art der Auffassung.\nWurde z. B. ein \u00bbrichtiges\u00ab L auf der Brust umgekehrt und verkehrt (~j) wahrgenommen, so erfolgte meistens dieselbe Auffassung auch auf Bauch, Oberschenkel und Unterschenkel [cf. Tab. I, (10) Herr M. A; (11) Herr J. 0. B.; (12) Herr A. 0.; (14) Herr Dr. P. L.; (16) Herr Dr. E. P.; (18) Herr Dr. J. S. W. u. s. w.]. Einige Versuchspersonen, die zwar in der Hauptsache jene Dreitheilung erkennen lie\u00dfen, waren allerdings insofern inconsequent, als sie auf Bauch oder Brust geschriebene Buchstaben anders beurtheilten als","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nWilliam Churchill.\nauf dem Oberschenkel [cf. Tab. I. (7) Herr D. G. ; (9) Herr H. L. ; (19) Herr J. K.]. Endlich erfolgt bei einzelnen auch eine durchaus identische Auffassungsweise f\u00fcr s\u00e4mmtliche K\u00f6rperstellen und kommt somit bei diesen auch eine Sonderung der K\u00f6rperfl\u00e4che in drei Gebiete in Wegfall [cf. Tab. I, (1) Herr J. R. ; (2) Herr P. R.].\nFast vollkommen gleichartig und richtig war die Auffassung von Buchstaben in der letzten der genannten drei Regionen, das hei\u00dft auf der ganzen R\u00fcckseite des K\u00f6rpers, mit nur wenig Ausnahmen auf den Ober- und Unterschenkeln, die einzigen F\u00e4lle, in denen eine Umkehrung (vgl. oben S. 482) der Figuren beobachtet wurde [cf. Tab. I, (29) Herr P. W. ; (30) Herr J. Z.\\ In der erstgenannten Region ergab sich eine \u00bbVerkehrung\u00ab sehr regelm\u00e4\u00dfig auf Kinn, linker Wange und Stirn mit nur drei Ausnahmen auf jeder Stelle [cf. Tab. I, (1) Herr J. R.; (2) Herr P. R. ; (3) Herr M. G. u. s. w.]. Besonders merkw\u00fcrdig war das Ergebniss bei der rechten Wange, insofern nahezu ebensoviele (13) Versuchspersonen \u00bbrichtig\u00ab wahrgenommen haben, als Urtheile \u00bbverkehrt\u00ab abgegeben wurden (14). Drei Versuchspersonen gaben, wie unsere Tab. II zeigt, kein sehr bestimmtes Resultat, d. h. nicht mehr als sechs Buchstaben waren in ihrer Orientirung \u00fcbereinstimmend. Hier wie \u00fcberall nennen wir nur solche Ergebnisse bestimmt, und z\u00e4hlen sie als solche, wo mindestens sieben, der zehn auf eine Stelle geschriebenen Buchstaben, gleichartig orientirt werden.\nDie gr\u00f6\u00dften Abweichungen in der Auffassung zeigten sich jedoch in den Resultaten der zweiten Gruppe, also auf der Vorderseite des K\u00f6rpers unterhalb des Halses. F\u00fcr die Wahrnehmung der Lage von Buchstaben auf diesem Gebiete scheinen drei Auffassungsweisen typisch zu sein, und zwar folgende:\n1)\tder Buchstabe wird so beurtheilt wie er geschrieben wurde \u2014 also richtig, wobei sich die Versuchsperson in den Standpunkt des Experimentators hineinzuversetzen scheint [cf. Tab. I, (1) Herr F. R.; (2) Herr P. R.];\n2)\tder Buchstabe wird, obwohl vom Experimentator wiederum wie oben geschrieben, doch verkehrt \u2022\u2014 spiegelbildlich \u2014 wahrgenommen [cf. Tab. I, (10) Herr M. A. ; (11) Herr J. 0. B. ; (12) Herr A. 0.; u. s. w.];","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke eto.\n485\n3) der Buchstabe wird verkehrt und umgekehrt aufgefasst, eine Vorstellungsweise, die ohne weiteres dann entsteht, wenn man den auf der Vorderfl\u00e4che des K\u00f6rpers liegenden Buchstaben oben vom eigenen Auge aus betrachtet oder wenigstens diese Auffassung vorstellt. Dass nicht jede Versuchsperson einen stark ausgepr\u00e4gten Typus aufweist ist leicht verst\u00e4ndlich ; hei f\u00fcnf schienen Typus I und\nII\tcombinirt zu sein [cf. Tab. I, (4) Herr Dr. G. R. ; (5) Herr M. H. ; (6) Herr J. S.; (7) Herr D. G. ; (8) Herr A. S.]; bei einer anderen Typen I und III [cf. Tab. I, (9) Herr H. L.] ; endlich hei drei weiteren Personen Typen II und III [cf. Tab. I, (19) Herr J. K. ; (20) Herr W. L. ; (21) Herr Dr. W. W.].\nDeutlich consequent und typisch in ihrer Auffassung waren:\nvon Typus I, drei, n\u00e4mlich\n(1) Herr J. R. ; (2) Herr P. R.; (3) Herr M. Gr.; von Typus II, neun, n\u00e4mlich\n(10) Herr M. A.; (11) Herr J. 0. B.;\n(12) Herr A. 0.; (13) Herr Dr. W. K.;\n(14) Herr Dr. P. L.; (15) Herr W. L. ;\n(16) Herr Dr. E. P. ; (17) Herr W. P. ;\n(18) Herr Dr. J. S. W.\nvon Typus III, neun, n\u00e4mlich\n(22) Herr R. 0.; (23) Herr Dr. W. 0.;\n(24) Herr W. Gr.; (25) Herr Dr. R. H.;\n(26) Herr B. H.; (27) Herr E. K.;\n(28) Herr S. I; (29) Herr P. W.;\n(30) Herr J. Z.\nAu\u00dfer diesen drei Auffassungstypen eines geschriebenen Buchstaben (z. B. eines L, nach Typus I als L, nach II als _J, und nach\nIII\tals -q) w\u00e4re theoretisch auch f\u00fcr die Vorderseite des K\u00f6rpers noch ein vierter Typus mit der Auffassungsweise p m\u00f6glich. Er ist aber dadurch ausgeschlossen, dass, wie ohne weiteres leicht zu ersehen ist, weder die Versuchsperson von oben oder von hinten, noch der Experimentator von vorne, in den sich vue oben erw\u00e4hnt die Versuchsperson oft hineinversetzt, ein so auf die Vorderseite geschriebenes [- als ein gew\u00f6hnliches L auffassen k\u00f6nnen.\nSchlie\u00dflich sei noch bemerkt, dass von den drei Versuchspersonen,","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\nWilliam Churchill.\ndie den seltenen Typus I darstellen, zwei [(1) Herr F. R. und (2) Herr P. R.], Br\u00fcder sind. Diese zwei haben in ganz auffallender Weise fast jeden Buchstaben auf allen Stellen \u00bbrichtig\u00ab aufgefasst [cf. Tab. I, (1) und (2)].\nWorin der Grund zu dieser speciellen Orientirungstendenz liegt, ist zun\u00e4chst allerdings nicht v\u00f6llig klar. Doch ist jedenfalls die Thatsache, dass gerade Br\u00fcder in diesem seltenen Typus \u00fcberein-stimmen, h\u00f6chst beachtenswerth.\nVergleichen wir nun diese Ergebnisse mit den von Weber gemachten Beobachtungen.\nDiesem Hauptzwecke der vorliegenden Arbeit dient vor allem Tabelle II, welche die Gesammtergebnisse \u00fcbersichtlich zusammenfasst. Die Ziffern geben an, wdeviele von den drei\u00dfig Versuchspersonen an den verschiedenen K\u00f6rperstellen die Buchstaben jeweils in einer bestimmten Orientirung aufgefasst haben. So finden wir in der die \u00bbrichtigen\u00ab Lesungen enthaltenden ersten Reihe der Tabelle II f\u00fcr die Stirn die Anzahl 2, f\u00fcr die rechte Wange die Anzahl 13, u. s. w.\nWeher hat zun\u00e4chst gefunden, dass auf dem Hinterhaupt die Buchstaben alle \u00bbrichtig\u00ab oder vom Standpunkte des Schreibers aus wahrgenommen werden. Tabelle II zeigt, wie gut auch unsere Beobachtungen hiermit \u00fcbereinstimmen. Au\u00dferdem behauptet Weber aber auch, dass auf dem Kreuzbein die Buchstaben alle umgekehrt (z. B. [- wie L) aufgefasst w\u00fcrden. Wir finden aber im Gegentheil, dass mit sehr wenig Ausnahmen [cf. au\u00dfer Tabelle II auch speciell Tab. I, (29) Herr P. W. ; (30) Herr J. Z.\\, die sich auch nur auf die Beine beziehen, alle Versuchspersonen die Buchstaben auf der R\u00fcckseite des K\u00f6rpers \u00bbrichtig\u00ab auf fassen.\nDas Web er\u2019sehe Ergebniss hinsichtlich der Stirn wird laut unserer Tabelle II durch 28 Versuchspersonen best\u00e4tigt. Ganz erhebliche Abweichungen zeigen sich jedoch bei der Betrachtung unserer Resultate f\u00fcr die Vorderseite des K\u00f6rpers. Auf der Bimst stimmen nur zehn Versuchspersonen mit Weher \u00fcberein ; auf dem Bauch nur zw\u00f6lf. Die f\u00fcr dieses Gebiet oben aufgezeigten Typen I und II scheinen Weber v\u00f6llig entgangen zu sein.\nDie Ergebnisse meiner Untersuchung mit Blinden sind in Tabellen m und IHa aufgezeichnet. Ich pr\u00fcfte acht Personen, von denen sechs blind geboren oder sehr bald nach der Gehurt erblindet waren.","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke etc.\n487\nDie Resultate stimmen im Ganzen mit den bei normalen Menschen \u00fcberein. Nur ist zu bemerken, dass wir es in vier F\u00e4llen mit einem ausgepr\u00e4gten Typus II zu thun haben [cf. Tab. Ill, (1) Fri. A. P. ; (2) Fri. R. ; (3) Fri. L. ; (4) Frl. 8.) ; ein anderer reagirte im Sinne von Typus I [cf. Tab. lila, (6) Herr Gr.]; ein weiterer als Typus III [cf. Tab. HI, (7) Herr G. M.] ; zwei waren unbestimmt [cf. Tab. HT, (5) Frl. 0. ; (6) Frl. L. K.]. An den zwei sp\u00e4ter Erblindeten ist der noch immer dauernde Einfluss der Gesichtserinnerungen auf die Orientirung der Buchstaben klar zu beobachten. Obwohl fr\u00fchzeitig erblindet (der eine im vierten Jahre, die andere im achten) reagirte der eine nach Typus HJ, w\u00e4hrend die zweite zwischen Typen II und HI schwankte. Diese beiden Blinden scheinen im Geiste den Kopf vorzuneigen, um, wie auch einige der normalen Beobachter, die Buchstaben auf der Haut abzulesen. Dieser deutliche Einfluss des Gesichtssinnes nach einer langen Reihe von Jahren ist gewiss bemerkenswerte\nZum Schl\u00fcsse schien es uns w\u00fcnschenswerth festzustellen, welchen Ver\u00e4nderungen die Auffassung unterliegt, falls die Versuche in gr\u00f6\u00dferen zeitlichen Abst\u00e4nden wiederholt wurden, d. h. es ergab sich jetzt die Frage, ob eine Orientirungsweise, z. B. diejenige irgend eines der genannten Typen, in der Weise ver\u00e4nderlich sei, dass sie von dem jeweiligen vor\u00fcbergehenden Zustande des Bewusstseins abh\u00e4nge oder ob sie relativ constant bleibe und auf einem Ein\u00fcbungsprocess beruhe. Deshalb wiederholte ich bei f\u00fcnfzehn Personen nach einem Zeitraum von mindestens vierzehn Tagen meine Versuche auf den entscheidendsten Stellen des K\u00f6rpers, n\u00e4mlich auf Stirn, Wangen, Brust, Bauch, den beiden Ober- und Unterschenkeln (Ventralseite). Das Resultat ist in Tabelle H dargestellt. Zur Vergleichung sind auch die ersten Ergebnisse durch die kleineren Ziffern in Klammern daneben gestellt. Daraus ergibt sich, dass neun der f\u00fcnfzehn Personen auf der Brust ihrem Typus treu bleiben [cf. Tab. IV, (1) Herr F. R. ; (10) Herr M. A. ; (11) Herr J. 0. B. ; (12) Herr A. C.; (14) Herr Dr. P. L.; (15) Herr W. L.; (17) Herr W. P.; (22) Herr R. 0., (24) Herr W. G.].\nVon den \u00fcbrigen sechs Personen, welche ihre Auffassungsweise \u00e4nderten, zeigten drei die Tendenz, Typus I mit Typus H zu ver-","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nWilliam Churchill.\ntauschen [cf. Tab. IV, (4) Herr Dr. G. R. ; (6) Herr J. S. ; (7) Herr D. G.]; bei zwei anderen verwandelte sich Typus H in Typus III [cf. Tab. IV, (21) Herr Dr. W. W.; (23) Herr Dr. W. 0.]; eine besondere Ausnahme macht endlich die sechste Person, die zuerst zwischen Typus II und III schwankte, beim wiederholten Versuche zu Typus III \u00fcberging [cf. Tab. IV, (19) Herr J. K.]. Abgesehen von dieser letztgenannten Ausnahme l\u00e4sst sich im allgemeinen sagen, dass sich die Aenderung in der Richtung nach Typus I (durch II und HI) vollzog. Die meisten Versuchspersonen blieben aber in ihrem Typus auf der Brust constant. Auch f\u00fcr das Gesicht erlitten die Resultate bei Wiederholung der Versuche keine nennenswerthe Ver\u00e4nderung. Es wurde h\u00f6chstens f\u00fcr die rechte Wange bei drei Versuchspersonen Typus I drei Mal durch Typus II, und bei zweien Typus II durch Typus I ersetzt.\nTheoretische Schlussbetrachtung.\nFassen wir die Ergebnisse unserer Untersuchung nochmals kurz zusammen, so finden wir folgende Hauptresultate: F\u00fcr die Vorderseite des K\u00f6rpers unterhalb des Halses kommen abwechselnd alle drei Orientirungsweisen nach Typus I, n und III (vergl. oben \u00a7 7) in Betracht, f\u00fcr das Gesicht nur I und H, und auf der R\u00fcckseite, insbesondere im oberen Theile, \u00fcberhaupt nur der einzige Typus I. Auf dem oberen Theile der R\u00fcckseite des K\u00f6rpers, d. h. vom Hinterhaupt bis oberhalb des Kreuzbeines, wird also nicht nur oben und unten, sondern auch rechts und links ausschlie\u00dflich nach dem absoluten Ooordinatensystem des K\u00f6rpers bestimmt, dessen Hauptrichtungen f\u00fcr die verschiedenen Lagen und Haltungen des K\u00f6rpers in gewissen Empfindungscomplexen unmittelbar wahrgenommen werden \u00f9 Es kann dabei h\u00f6chstens nach ver\u00e4nderter Lage und Haltung an Stelle der n\u00e4mlichen relativen Lage zum Oberk\u00f6rper wiederum die gew\u00f6hnliche aufrechte Lage im Raume gefordert werden. F\u00fcr die Tasteindr\u00fccke der gesammten Vorderfl\u00e4che des Kopfes ist zun\u00e4chst bei den meisten Beobachtern die n\u00e4mliche Orientirung vorhanden. Doch wird von manchen auch der Standpunkt einer\ni) Y gl. Wundt, Physiol. Psychol. II5. S. 472 ff.","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"489\nDie Orientirung der Tasteindr\u00fccke etc.\nBetrachtung des Gesichtes von vorn eingenommen. F\u00fcr den unteren Theil der Vorderfl\u00e4che des K\u00f6rpers tritt zu diesen beiden auch hier m\u00f6glichen Auffassungsweisen noch die neue hinzu, dass die Unterscheidung von rechts und links nach der absoluten K\u00f6rperorientirung beibehalten wird, w\u00e4hrend zugleich eine halbe Drehung um die Horizontalaxe zugelassen wird, wie also dieser Theil der K\u00f6rperoberfl\u00e4che zur bequemen Ablesung f\u00fcr uns selbst von einer etwas nach vorne gebeugten Haltung aus beschrieben werden m\u00fcsste. F\u00fcr den unteren Theil der R\u00fcckseite, also vom Kreuzbein bis zu den Fersen, kommt endlich au\u00dfer der einfachen Orientirung des Rechts und Links, Oben und Unten nach der absoluten Lage in einzelnen F\u00e4llen die auch schon von Weber selbst gefundene Abart in Betracht, wonach die Beibehaltung des Rechts und Links mit einer halben Drehung um die Horizontalaxe, also wie auf der unteren Vorderfl\u00e4che, als gel\u00e4ufige Orientirung erscheint.\nWie nun schon aus der allgemeinen Aehnlichkeit zwischen den Resultaten beim Normalen und denen beim fr\u00fch Erblindeten und Blindgeborenen hervorgeht, beruht das Verst\u00e4ndniss f\u00fcr die Fragestellung des Experimentators nach der \u00bbrichtigen\u00ab Lage der Tastfigur auf der Vergleichbarkeit der Raumvorstellung an den verschiedenen K\u00f6rperstellen \u00fcberhaupt, gleichg\u00fcltig, oh es sich um den reinen oder den von Gesichtsvorstellungen erf\u00fcllten Tastraum handelt. Die beim Sehenden jeder Tastempfindung heigemischten Gesichtsvorstellungen, die auch hier wieder von allen Normalen und erst nach der Geburt Erblindeten besonders hervorgehoben wurden, beherrschen nur die feinere Differenzirung des ganzen Gebildes, ohne dass sie erst die absolute Orientirung nach den in der Raumvorstellung herrschenden Hauptrichtungen, welche den Begriff der \u00bbrichtigen Orientirung\u00ab m\u00f6glich machen, zu schaffen brauchten. Dabei l\u00e4sst sich aus allen jenen Auffassungsweisen zun\u00e4chst eine allen K\u00f6rperstellen gemeinsame Orientirungsweise restlos zusammenstellen, welche alle K\u00f6rperstellen einfach auf die Hauptrichtungen der unmittelbar wahrgenommenen K\u00f6rperlage bezogen sein l\u00e4sst, wie sie also nach dem Gesagten durchweg f\u00fcr die obere R\u00fcckseite g\u00fcltig ist. Die Auffassung nach diesem Schema ist ja zwar nicht f\u00fcr alle K\u00f6rperstellen die absolut gel\u00e4ufigste und auch nicht f\u00fcr alle Personen, sie kommt aber doch unter sonst gleichen","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nWilliam Churchill.\nBedingungen f\u00fcr alle Stellen wirklich unter den gel\u00e4ufigen vor. Dass nun eine bestimmte Lage als die \u00bbrichtige\u00ab erkannt wird, dies hei\u00dft so viel, als dass die Lage an dieser Stelle am \u00e4hnlichsten derjenigen Lage zu jenen Hauptrichtungen erscheint, in der die Buchstabenform ihre symbolische Bedeutung durch das Lernen und Aus\u00fcben des Lesens erhalten hat. Thats\u00e4chlich sind dann alle Stellungen bei diesem ersten einheitlichen Orientirungsschema weiter nichts als reine Translationen aus der Lage, in welcher der Buchstabe auf einer aufrecht vor uns stehenden Tafel angeschrieben ist. Diese letztere Stellung ist ja nun zwar nicht die allergel\u00e4ufigste f\u00fcr das Lesen von Geschriebenem \u00fcberhaupt, das sich doch zumeist in einer horizontalen Ebene vor uns befindet. Indessen kommt bei diesen Versuchen eine gewisse Einschr\u00e4nkung des ge-sammten Vergleichsmateriales dadurch zu st\u00e4nde, dass wir selbst bei aufrechter K\u00f6rperhaltung uns der hier allein in Frage kommenden Vorder- und B\u00fcckseite als aufrecht stehender Ebenen bewusst sind, welche somit zur Entscheidung \u00fcber ihre richtige oder falsche Beschriebenheit zun\u00e4chst an analog gestellte Schriftmuster erinnern. Dass diese absolute Orientirung aber nur f\u00fcr die obere H\u00e4lfte des K\u00f6rpers wirklich bevorzugt ist, w\u00e4hrend sie f\u00fcr die unteren Partien zugleich mit anderen concurriren muss, l\u00e4sst sich aus der verschiedenen Beziehung herleiten, in der die Theile des Objectes nach der Translation aus der \u00bbGrundstellung\u00ab bis zu den betreffenden Stellen f\u00fcr uns stehen. In der That k\u00f6nnen nur kleinere Translationen senkrecht zur Tafelebene, wie sie etwa auf dem kleinen Weg bis zum Hinterhaupt oder nur bis zur Stirn verlaufen, eine gr\u00f6\u00dfere Aehn-lichkeit der in beiden Lagen vorgestellten Raumgebilde bedingen. Eine gr\u00f6\u00dfere Verschiebung nach unten wird hingegen einen un\u00e4hnlicheren Eindruck machen, als eine Rotation um die Hori-zontalaxe. Was dieser letzteren einen besonderen Vorzug vor der Drehung um die Verticale einr\u00e4umt, ist die Einfachheit des Ueber-ganges unseres eigenen Standpunktes bei der Auffassung von Objecten aus der Grundstellung in die nach vorne etwas vorgebeugte Haltung beim Lesen oder bei irgend einer manuellen Besch\u00e4ftigung. Dabei ist also immer noch unser eigener jetzt nur etwas modificirter Standpunkt beibehalten. Auch hier besteht noch keinwesentlicherUnter-schied zwischen reinem Tastraum und gleichzeitigem Gesichtsraum. Auch","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke etc.\n491\nder Blinde hantirt mit den wagrecht vor ihm liegenden und beliebig auf und ab geneigten Gegenst\u00e4nden unter gleichzeitiger Auffassung ihrer Baumverh\u00e4ltnisse, obgleich nicht die Augen die r\u00e4umliche Unterscheidung der Dinge auf der Vorderseite des K\u00f6rpers vermehren, weil eben einmal der allgemeine K\u00f6rperbau zum Angriff nach dieser Seite orientirt ist. So finden wir denn auch beim Blindgeborenen die f\u00fcr die untere Yorderfl\u00e4che \u00bbrichtige\u00ab Lage oft ganz mit der f\u00fcr das \u00bbAblesen\u00ab von oben her, d. h. eben hier nicht von den Augen, sondern von den Schultern und H\u00e4nden her passenden Lage \u00fcbereinstimmend. \u2014 Eine halbe Drehung um die Verticalaxe ist als Versetzung in die Betrachtung von au\u00dfen her gel\u00e4ufig, weil sie als the il weise Verdrehung h\u00f6chstens zur Betrachtung der eigenen Fersen und \u00e4hnlichem vorkommt. Sie wird durch die \u00bbZug\u00e4nglichkeit\u00ab der Oberfl\u00e4che von au\u00dfen her der Vorstellung nahe gelegt, welche uns die Oberfl\u00e4che so auffassen l\u00e4sst, wie insbesondere der Experimentator beim Schreiben auf die Haut an uns herantritt. Dass auch hier wiederum nur die Zug\u00e4nglichkeit \u00fcberhaupt, also f\u00fcr die Hantirung ebenso wie f\u00fcrs Sehen, das Entscheidende ist, was uns das Rechts und Links so auffassen l\u00e4sst, wie wenn wir von au\u00dfen zugreifen w\u00fcrden, zeigt sich daran, dass auch dieser Typus, und zwar sogar beinahe f\u00fcr die ganze Vorderfl\u00e4che des K\u00f6rpers, zugleich von Blindgeborenen vertreten wird. Ja es ist zweifellos, dass auch f\u00fcr den behenden die Hantirung eine Orientirung von au\u00dfen her an allen m\u00f6glichen Stellen unterst\u00fctzt. Wirkt sie bei der unteren Vorderfl\u00e4che und untersten R\u00fcckfl\u00e4che mit den gel\u00e4ufigen Gesichtsbildern der eigenen K\u00f6rperstellen zusammen, also mit blo\u00dfer Drehung um die Horizontalaxe, so ist insbesondere an der rechten Gesichtsseite ihr Einfluss gegen\u00fcber dem absoluten Betrachten \u00bbvon innen heraus\u00ab sehr deutlich, w\u00e4hrend sie ebenfalls ohne eigene Gesichtswahrnehmung von au\u00dfen, jedoch mit der absoluten Orientirung gleichgerichtet, an der R\u00fcckfl\u00e4che des Kopfes zur Geltung kommt. Die eigene Handbewegung \u00fcber die Fl\u00e4che hin ist daher auch das beste Mittel, um sich f\u00fcr die obere Vorderfl\u00e4che, an welcher f\u00fcr die meisten die absolute Orientirung vorherrscht, allm\u00e4hlich die Betrachtung von au\u00dfen her gel\u00e4ufig zu machen. \u2014 Was hingegen f\u00fcr die Stirne und das Gesicht die absolute Orientirung durch visuelle Associationen unterst\u00fctzt, ist die Lage vor dem nat\u00fcrlichen Orientirungspunkt des Gesichtssinnes. Diese l\u00e4sst Wun dt, Pliilos. Studien. XVIJI.\t32","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\nWilliam Churchill.\ndie begleitenden G-esichtsvorstellungen eben meistenteils von innen heraus orientirt sein und die Buchstaben auf Gesicht und Stirne wie ein von vorn beleuchtetes Transparentbild ablesen oder mit Weber\u2019s Worten, wie wenn die Stirne durchsichtig w\u00e4re. Auch hier gen\u00fcgt aber freilich schon die absolute Orientirung durch den Tastsinn zu dieser Auffassung von innen, wie die Blinden zeigen. Ist doch auch innerhalb des reinen Tastraumes der Kopf und oberste Kumpf wegen seiner centralen Lage im Raumbewusstsein \u00fcberhaupt der wichtigste Orientirungspunkt, der auch hier Richtungsstrahlen von einem Centrum ausgehen l\u00e4sst, so dass nicht etwa die einfache Translation, sondern die Rotation vorne um diesen Mittelpunkt von der geraden aufrechten Stellung aus als das \u00bbrichtigste\u00ab erscheint. Insofern schlie\u00dflich die Vorstellung der Zug\u00e4nglichkeit (in dem Sinne der Sichtbarkeit und Greifbarkeit von au\u00dfen her) mit der Entwicklung einer abstracteren Raumvorstellung von der empirischen Ausf\u00fcllung der Oberfl\u00e4chen durch die undurchdringlichen K\u00f6rpermassen unabh\u00e4ngiger wird, kann sich auch die Orientirung mehr und mehr von dem Standpunkte der eigenen visuellen oder manuellen Besch\u00e4ftigung mit den abstracter vorgestellten K\u00f6rperfl\u00e4chen vollziehen und auch diese von an sich unzug\u00e4nglichen Seiten aus gesehen oder ergriffen vorstellen. Verband sich diese Auffassungsweise wie gesagt bereits bei der Stirne mit den aus der absoluten Orientirung sich .ergebenden Gesichtsvorstellungen, so kann sie auch der unteren R\u00fcckseite des K\u00f6rpers gegen\u00fcber Platz greifen, die dann nur eben wie nach einer Vorw\u00e4rtsneigung des Kopfes durch den K\u00f6rper hindurch gesehen aufgefasst wird. Auch hier sind wieder, wenigstens f\u00fcr Ober- und Unterschenkel, Beispiele von Blindgeborenen vorhanden. \u2014 Aus alledem hebt sich die obere R\u00fcckseite des K\u00f6rpers als diejenige Region heraus, f\u00fcr welche die s\u00e4mmtlichen genannten Motive in einheitlicher Weise darauf hin Zusammenwirken, dass die absolute Orientirung des Rechts und Links, Oben und Unten erhalten bleibt. Man k\u00f6nnte h\u00f6chstens meinen, dass eine Betrachtung durch den K\u00f6rper hindurch von vorne unter Drehung um die Verticalaxe eine Inversion der gel\u00e4ufigen Auffassung m\u00f6glich machen m\u00fcsste. Es zeigt sich aber hier eben besonders deutlich, dass die Herausversetzung aus dem eigenen Standpunkt, wie er sowohl bei der absoluten, als auch bei der nur um die Horizontalaxe verdrehten Orientirung","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tasteindr\u00fccke etc.\n493\neingehalten bleibt, nur wirklich zug\u00e4nglichen Fl\u00e4chen gegen\u00fcber gel\u00e4ufig ist. Man kann nicht von au\u00dfen her und au\u00dferdem noch durch den eigenen K\u00f6rper in seiner empirischen Lage \u00bbhindurchblicken\u00ab. Zu einer so lebhaften Vorstellung von der eigenen K\u00f6rperoberfl\u00e4che, wie sie zu einer der unteren R\u00fcckseite gegen\u00fcber m\u00f6glichen \u00bbDurchdringung\u00ab des K\u00f6rpers bef\u00e4higt, darf man nicht noch gleichzeitig von der eigenen empirischen K\u00f6rperlage abstrahiren wollen. Nat\u00fcrlich ist auch hier schlie\u00dflich durch eine absichtlich darauf gerichtete Ein\u00fcbung eine \u00e4hnliche Auffassung zu erzwingen, sie kann aber kaum jemals die Gel\u00e4ufigkeit einer einzigen der hier thats\u00e4chlich bei unvoreingenommenen Personen Vorgefundenen Orientirungsweisen der verschiedenen K\u00f6rperstellen erreichen. Bei der Vielseitigkeit der Factoren, welche f\u00fcr die Abweichung von der einfachsten Orien-tirungsweise in Betracht kommen, sind nat\u00fcrlich gro\u00dfe individuelle Unterschiede, insbesondere auf Grund der verschiedenen Wirkungsf\u00e4higkeit des Gesichts- und Tastsinnes, in den einzelnen F\u00e4llen leicht verst\u00e4ndlich.","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachter\n494\nWilliam Churchill.'\n\n<D\n<X>\nc3\nEH\n\tr\t\t\t\t\ttH\t\u25a0Hl\tCO\t\tHl\tH\t\t\t\t\t\tCM\nJ. s\tL\t\t\t\t\t\trH\t\t\t\t\t\t\tCM\trH\t\t\nCD\t\u201ci\to iH\t1 1\t1 o 1 ^\t10\t02\tCO\t1 ^\th\tCM\tCM\t\t\tCO\tkO\trH\ti\n\tj\t\ts\t\t\tI CM\t\tCO\tCO\tHl\tH\t10\t10\tkQ\tHl\t02\tCO\nw S\tr\t\tj\t1\t\t<m\tiH\tCM\tCO\tiH\tCO\t\t\t\t\t\ti rH ]\n\tL\t\t\t1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t|\t\n\t~i\t10\t1 tH 1\tH<\t10\tkO\t\t-H\tCM\tHl\trH\t\tCM\t\tiH\tiH\trH\n\tj\t\t02\t1 CD\t\tCO\tCM\tHl\to\tkO\tCD\t10\tCO\t10\t02\t00\tCO\n\u00ab\tr\t\t\t\trH\t1\u20141\tco\t>o\ttH1\trH\t\t\t\t\t\t\t\nd\tL\t\t\tiH\t\tCO\tC0\trH\ti\u20141\trH\t(M\t\t\tiH\trH\t\tCM\nP\t\u201ci\t\tCD\tCO\t\tCO\tCO\t\tHl\tC0\t\t\t\t\tCM\t\t\ns\tj\tCO\tHl\trH\tCM\tCO\trH\tH\tHl\tkO\t\t10\t10\t00\t1>*\t10\t00\nd g\tr\t1\u2014i\t1\t\t\t\t\tcm\tCM\t\tCM\t\t\t\t\t\t\n\tL\t\t\t\t\t\t1\t\t\t\t\t\t\t\tiH\t\t\ncq.\tU\t00\tCM\t10\t\tCO\tH\tHi\t\tCM\t\t\t\t\t\t\t\n\tJ\trH\t00\t\t10\tc\u2014\tCD\tHi\t00\too\tCO\t10\t10\t10\t02\t02\to rH\nP. 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'I\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nsr 1\t10 !\tOX\t10\to tH\t02\t02\tOS | CO\t\t10\tCO\t\t\tCO\t\t\t\nrH J\t\t\t|\t\t\t\u25a0pH\trH\t03\t\t03\t10\t10\t\t10\t10\tOX 1\ncq r\t\t\t\t\tT\u2014i\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00f6 L\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t n\t05\t02\tl-\t02'\t02\tO rH\tO rH\tr-\tr>\to rH\t\t\t10\trH\trH 02\t\ntH \u00f6 J\ttH\tT\u2014f\tCO\tT\u20141\t\t|\t\tco\tCO\t\t10\tO tH\t\t02\t\t10\n^ r\t\t\t\t\t\tCO | 03\t\t03\t\t\t\t\t\t\t\t\na _L o \u201c1\t\t\t\t\trH\t\t\t\t\t\t\trH\t\t\t\t\n\t10\trH\t02\tCO\t02\t\tCO\tCO\t10\t10\t\t\t\trH\t\t\n51 J\t\t02\trH\t03\t\t\t\t\t\t\t10\t02\to rH\t02\tO rH\tO rH\nr\t\t\t\t\t03\t!>\u2022\tCO\trH\t03\tco\t\t\t\t\t\t\nL hi \u25a0\u2014\tO T\u20141\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t| 03\t\t\trH\trH\n. \u201ci 02 \t J\t\trHt\tCO\t02\tD-\trH\t\t03\t03\trH\t\t\t\t\t\t\n\t\t02\t03\trH\trH\t03\t\tl>\tCO\tCO\tox |\tox]\tCO\t10\t02\t02\nr\t\t\t\t\trH\t^ I\t\trH\t\t\t\t\t\t\t\t\n\" L\t\t\t\t\t\trH\t\ttH\trH\trH\t\t\t\t\t1\t\n^ 1\t01\t\tCO\tO rH(\t02\tCO\t02\tC-\t02\t02\t\t\t\trH\trH\trH\nJ r\t\tCO\t03\t\t\t03\tT\u2014i\ti\t\t\t10\t10\t10\t02\t02\t02\n\t\t\t\t\t\t10\trH\t\trH\t\t\t\t\trH\t\t\n3 k _ \u201c1\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t10\t\to rH\to tH\to T\u20141\t\t\t*\u2022\u00a9\t03\trH\t\t\t\t\t\t\n\u201c J\t\t10\t1\t\t\t\t\txO\t\t\u00ab\t10\t10\t10\t02\t10\t10\n\tStim\t\tWange rechts\t. .\tWange links\t\tKinn\t\tBrust\t\tBauch\t\tOberschenkel, Yentralseite rechts .\tj Oberschenkel, Ventralseite links . .\tUnterschenkel, Yentralseite rechts .\tUnterschenkel, Yentralseite links .\tHinterhaupt\t\tR\u00fccken\t\tOberschenkel, Dorsalseite rechts . .\tOberschenkel, Dorsalseite links . .\tUnterschenkel, Dorsalseite rechts .\tUnterschenkel, Dorsalseite links . .","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle I (13)\u2014(24).\n496\nWilliam Churchill","page":496},{"file":"p0497.txt","language":"de","ocr_de":"(20) W. L. j (21 Dr.W.W. II (22) R. C. : 23 Or.AV.C. (24) W. Gr.\nDie Orientirung der Tasteindriicke etc.\n497\no o o o\n\tos\n\t\nT-f O I CO\nO T-i 05 o\n\u00a9 O O CS\nOS. OS CO O CO CO\nMM\nI 03 1 I 03\nco o ! oi ; co 03 co\nI T-H I |_______I\n03 ' VO CD\nOl\tCO\no o I o o o |q\nco I os co\nrH\tCO I CO\n[> O CO tP\nt>\tC0\nO O\t\u00bb O O C5S\nO O i D- t> CO I>\no o o o o \u00a9\nO \u00a9\t\u00a9\no o ^\nOS o o\nM TL\nS' L\nST \"1\nt\u20144\n- J\nOS CO 03\nI","page":497},{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachter\n498\nWilliam Churchill.\nco\n\u00bbO\nCM\nc3\nEH\nr\t\t\t\t\to tH\t10\t10\t10\t10\t\t1 |\t\t\t\t\t\ns >- O H\to rH\t!\t\t|\t\t\t\t\t\t\t\t1 o i ^\t\to rH\to rH\t1 o 1 | co\n\t\t\t1 o 1 T\u2014^\t10\t\t\t\t\t\t\t\t1 o 1 T~'\t\t\t\t\n~ J\t\to I T\u2014i 1\t\t|\t\t[\t\t\t\t\tO rH\t\t\t|\tI 1\t\nK r\t\tI 1\t\t\tCO\t10\t10\t10\t10;\tio !\t\t\t1 ^\tIrH\t1 r_*\t\n^ L fH\t\t\ti\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t| CO\t| CO\t| CO 1\t\nsr \"1\to rH\t10\tI o 1 ^\tO \u2022pH\t\t\t\t\t\t\t\t\trH\trH\tj\tI ^\n\u201c J\t\t\t1\t\tCM\t\t\t\t\t\t10 1\to \u25a0pH\t\t\trH\t|\n. r\t\t\t[\t\t03\t10 7\t\t05\t10\tI 05\t\t1 1\t\t\t\t\nm L.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n00 1\to tH\trH\to tH\t\t[>\t\ti\t\t\t\t\t\t\t\t\tj\n~ j\t1 CTi\t\t\t\ttH\tJ ^\t\trH\t\t1T^\t10\t10\t10\t10\tO rH\to rH\nr\t\t\t\t\tO tH\t1\u00b0\t10\t10 To\t\tI o rH\t\t\ti\t03\trH\trH\nH L\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t!\t\t\t\nH \"1\t10\t05\to \u2022pH\t10\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tl 1^\t\n\u201c J\t\tT\u2014i\t\t\t\t!\t\t\t\t\tO rH\t10\to ! oo rH\t\t05\t00\n. r M\t\t|\t\t\t00\tC-\tCO\t\t05\t\t\t\trtf j 03\t\t\t03\nW L pq\t\t\t\t\t\ttH\t1\u20141\t\t\t03\t\t\tCO\ti\u00a9\too | io\t\nS' \"1\tO rH\t10\t00\t10\t03\t03\trH\tCO\trH\t03\t\t\t\t\t\t\n\u201c J\t\t\t03\t\t\t\t\t\t05\trH\tO rH\tO tH\tCO\tCO\t03\tCO\nN r\t\t\t\t\t05\t05\t01\t05\t\t05\t\t\t1\t\t\t\np4 l\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00ab 1\tI10\t10\t10\tO rH\t\trH\t\trH\tr-H\ttH\t\t\t\t\t\t\n*\u25a0\u00a9 . 03^ J\t\t\t\t\trH\t\t\t\t\t\t10\t10 10\t\t10\t10\to rH\nK\u00f6rpers teile\tStirn\t\tWange rechts\t\tWange links ....\tKinn\t\tBrust\t\tBauch\t\tOberschenkel, Yentralseite rechts .\tOberschenkel, Yentralseite links . .\tUnterschenkel, Yentralseite rechts .\tUnterschenkel, Yentralseite links .\tHinterhaupt\t\tK\u00fccken\t\tOberschenkel, Dorsalseite rechts . .\tOberschenkel, Dorsaiseite links . .\tUnterschenkel, Dorsalseite rechts .\tUnterschenkel, Dorsalseite links . . !","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirniig der Tasteindr\u00fccke etc.\n499\nTabelle II.\n(Die unterstrichenen Zahlen sind besonders mit den Weber\u2019sehen Ergebnissen\nzu vergleichen.)\nK\u00f6rperstelle\tI L\tTypus II j r\t\tIII 1\tUnbestimmt\nStirn\t\t2\t28\t\t\t\nWange rechts\t\t13\t14\t\t\t3\nWange links\t\t3\t24\t\t\t3\nKinn\t\t3\t27\t\t\t\nBrust\t\t3\t13\t\t10\t4\nBauch\t\t2\t8\t\t12\t8\nOberschenkel, Yentralseitc rechts . .\t3\t10\t\t9\t8\nOberschenkel, Ventralseite links . .\t4\t11\t\t8\t7\nUnterschenkel, Ventralseite rechts .\t3\t13\t\t7\t7\nUnterschenkel, Ventralseite links . .\t3\t11\t! 6\t\t11\nHinterhaupt\t\t30\t\t\t\t\nR\u00fccken\t\t30\t\t\t\t\nOberschenkel, Dorsalseite rechts . .\t24\t\t2\t\t4\nOberschenkel, Dorsalseite links . . .\t24\t\t2\t\t4\nUnterschenkel, Dorsalseite rechts . .\t27\t\t3\t\t\nUnterschenkel, Dorsalseite links . .\t27\t\t2\t\t1\nTabelle III (Versuche mit Blinden).\n\t\t\t\t\tB e o b\t\tichter\t\t\t\t\t\nK\u00f6rperstelle\t(1) Fri. A.P. (blind von der 11. Woche d.Leb.). 30Jahrealt.\t\t\t\t(2) Erl. R. (von der elften Woche). 17 Jahre alt\t\t\t\t(3) Ei l. L. (von Geburt). 20 Jahre alt\t\t\t\n\tL\tJ\tr\t\tL\tJ\tr\t1\tL\tJ\tr\t\nStirn\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t7\t3\t\t\nWange rechts . . .\t\t10\t\t\t3\t7\t\t\t\t10\t\t\nWange links . . .\t\t10\t\t\t1\t9\t\t\t1\t9\t\t\nKinn\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\nHals hinten ....\t10\t\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\nBrust\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t10\t\t\t\nR\u00fccken\t\t10\t\t\t\t9\t1\t\t\t10 i\t\t\t","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\nWilliam Churchill.\nTabelle III (Versuche mit Blinden).\n\t\t\t\t\tBeobachter\t\t\t\t\t\t\t\nK\u00f6rpers teile\t(4) Frl. S. (von Geburt) 35 Jahre alt\t\t\t\t(5) Frl. M. C. (von Geburt) 25 Jahre alt\t\t\t\t(8) Prl. L. K. (vom achten Jahre) 23 Jahre alt\t\t\t\n\tL\tJ\tr\t1\tL\tJ\tr\t\tL\tJ\tr\t1\nStirn\t\t\t9\t\ti\t\t10\t\t\t1\t9\t\t\nWange, rechts. . .\t5\t5\t\t\t\t10\t\t\t9\t1\t\t\nWange, links . . .\t3\t7\t\t\t2\t8\t\t\t\t10\t\t\nKinn\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\nHals hinten ....\t10\t\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\nBrust\t\t\t9\t\ti\t1\t3\t2\t4\t1\t4\t\t5\nR\u00fccken\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\nTabelle lila.\n\t\t\tB\tcobachl\t\te r\t\t\nK\u00f6rperstelle\t(6) Herr G. (von Geburt blind) 17 Jahre alt\t\t\t\t(7) Herr G. M. (v. vierten Jahre blind) 19 Jahre alt\t\t\t\n\tL\tJ\tr\t1\tl\t\u25a0J\tr\t~i\nStirn\t\t\t10\t\t\t1\t9\t\t\nWange rechts\t\t\t10\t\t\t\t10\t\t\nWange links\t\t3\t7\t\t\t\t10\t\t\nKinn\t\t5\t5\t\t\t\t10\t\t\nBrust\t\t6\t1\ti\t2\t\t1\t\t9\nBauch\t\t8\t2\t\t\t\t\t2\t8\nOberschenkel, Yentralseite rechts .\t8\t1\t\t1\t\t1\t1\t8\nOberschenkel, Yentralseite links . .\t4\t5\t\t1\t\t\t\t10\nUnterschenkel, Yentralseite rechts.\t6\t3\t\t1\t\t\t\t10\nUnterschenkel, Ventralseite links .\t5\t2\ti\t2\t\t\t1\t9\nHinterhaupt\t\t9\t1\t\t\t10\t\t\t\nR\u00fccken\t\t10\t\t\t\t10\t\t\t\nOberschenkel, Dorsalseite rechts .\t10\t\t\t\t9\t1\t\t\nOberschenkel, Dorsalseite links . .\t7\t1.\t2\t\t8\t1\t1\t\nUnterschenkel, Dorsalseite rechts .\t6\t3\t1\t\t10\t\t\t\nUnterschenkel, Dorsalseite links . .\t6\t3\t1\t\t8\t2\t\t","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle IV.\nDie Orientirung der Tastendr\u00fccke etc.\n501\no i","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"502\nWilliam Churchill,","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"Die Orientirung der Tastendr\u00fccke etc.\n503\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\tO\to\t\u00d6\t\u00f6\tO\t\u00f6\to\n\tr\t\t\t\tT\u2014<\trH\tTi\trH\trH\trH^\t\n\t\t\t\t\to\to\to\to\to\to\to\n\u2022\t\t\t\t\ttH\trH\trH\trH\trH\trH\tCO\nb <D\tL\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nw\t\t\u00a9\t\t05\t\t\t\t\t\t\t\u00a9\n\t\u201c1\trH\t\t\t\t\t\t\t\t\t\u00c73\nSt'\t\tO\tCM\to\t\t\t\t\t\t\tCM\nCM\t\tT\u2014<\t\ttH\t\t\t\t\t\t\tCM\n\t\t\tos'\t\t\t\t\t\t\t\t\u00a9\n\tJ\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ttH\n\t\t\tGO\t\t\t\t\t\t\t\tCO\n\t\t\t\t\t\u25a1o'\t\u00a9\tCO\t\t\t\t<Sf\n\u00a3\tr\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tCM\n\t\t\t\t\t\t\ttH\trH\t\t\tCM\n\u00a3\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tL\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\np\t\t\t\trH\t\t\t\trH\t\t\tCM\np\t\t\u00f6'\to\t\u00a9'\t\t\t\t00\t00\tP\t00\n<d w\t\"1\trH^ O\t?H^ o\ttH 05\t05\to\tco\tco\t05\t05\to, CM\n\t\trH\trH\t\t\trH\t\t\t\t\tCO\nrH\t\t\t\t\t\u00a93\t\tco\t03\t\t03\to\n\tJ\t\t\t\t\t\t\t\t\t\trH_\n\t\t\t\t\ttH\t\trH\t\trH\trH\t\n\t\t\t\t\tco'\thH'\t\t\t\to\u00ee\tCO\n\tr\t\t\t\t\t\t\t\t\t\tTi\np-i\t\t\t\t\t\tCM\trH\t\t\trH\thH\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\u00a3\tL\t\t\t\t\t\t\t\t\t\trH\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\np\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nw\t\t\u00a9\t\u00a9\tccT\to'\tCO\tCO\t\tl>\t\th\u00dc'\n\tH\trH\ttH\t\t\t\t\t\t\t' \"\tCO\n,\t,\t\tO\t\to\t00\t00\t05\to\to\t05\trH\n\t\trH\t\trH\t\t\t\trH\trH\t\tl>\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\tco\trH\t\t\t\u00bbo\t<M\t\tCM\n\tj\t\t\t\t'\t\t'\t\t\t\trH\n\t\t\tO\t\tC3\t\t\t\t\t\tCM\n\t\t\trH\t\t\t\t\t\t\t\trH\n\t\tg\trH_\t\t\tg\ttH\t\tg\t\tO rH\n\tr\t\t\t\ttH\tCM\tCO\t\t\t\tCO\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tL\t\t\t\t\t:u\t\t\t\t\trH\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n<D M\t\u201c1\tg o\tS 05\t00 05\t9 (9)\tco\t5 (6)\t7 (9)\t4 (7)\t7 (6)\tm' CO F-\n\u2018O\t\ttH\t\t\t\t\t\t\t\t\tCO\nrH\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t*o\tCM\t\t\tCO\t\t\t\tD-\n\tJ\t\t\t\t\t\t\t\t\t\ttH\n\t\t\ttH\trH\t\trH\tCM\tCO\tCO\tco\trH\n\t\t\t\t\u2022\t\t\tca ~ rfl\tco\tca \u25a0H\u00bb ,_r ^fl\tca _ .r\tfl\n% ca !P CD\t\t\tca -h rfl o <D Pi\tca Pd \u00a3\t\t\tQ) 0) M P !.-\u00a7 o CD\t\"3 3 fl (D <d 43 ^ 'S\t<D O M <D W P D (D rfl ,-e o s\t<D fl rX 44 \u00a7 s \u2019S 'S\t'ce Ph \u00f6 fl ^ c\u00f6 44\n& :o\t\t\t<D fc\u00df\tD\t\tHfl\t\u00a7 g\tfl C\u00d6 \u00a3 fl\tS- 'S\tfl \u00a9 CD \u00a3\t!\t\t ~H -fl m\nM\t\t\tP\tP\tco\to\t43\t\u2022\u00a3 -s\t\t\t\n\t\t*43 CO\td &\td \u00a3\tS P cq\tg m\tO \u00f6 CD i>\to g\tD \u00f6 \u00a3\tP J >>\tfl","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"504\nWilliam Churchill.","page":504}],"identifier":"lit4502","issued":"1903","language":"de","pages":"478-504","startpages":"478","title":"Die Orientierung der Tasteindr\u00fccke an den verschiedenen Stellen der K\u00f6rperoberfl\u00e4che","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:11.596000+00:00"}