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{"created":"2022-01-31T14:27:34.533688+00:00","id":"lit4507","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Wirth, Wihelm","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 18: 701-714","fulltext":[{"file":"p0701.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr Ged\u00e4chtnissversuche mit sprungweise fortschreitender Exposition ruhender Gesichtsobjecte.\nVon\nWilhelm Wirth.\nMit 4 Figuren im Text.\nBei den fr\u00fcheren Versuchen \u00fcber die Merkf\u00e4higkeit f\u00fcr Silbenreihen u. dergl. pflegte man die Eipositionszeit der einzelnen Reihen-glieder in der Weise abzustufen, dass man die Objecte hinter einander auf einer Registrirtrommel anbrachte, welche man bei verschiedener Rotationsgeschwindigkeit durch den ebenfalls variablen Spalt eines Schirmes betrachten lie\u00df. Das n\u00e4mliche Verfahren, welches in einem bestimmten Zeitpunkte immer nur einen schmalen Streifen der beschriebenen Trommel sehen l\u00e4sst, war ja zuerst sogar auch f\u00fcr die Apperceptionsversucbe angewandt worden. Die Zeit eines Umlaufs der Trommel und die Spaltbreite waren dabei so gering, dass jedes Object nur eine ganz kurze Zeit gesehen werden konnte, und wurde die mittlere Anzahl der hierbei \u00fcberhaupt gelesenen Zeichen als Auf-fassungsumfang betrachtet. Die gro\u00dfe Geschwindigkeit der Objecte und die Spaltenge lie\u00dfen aber wenigstens hei diesen letzteren Versuchen sehr bald die Unzutr\u00e4glichkeiten dieser Abstufung der Expositionszeit auffallen, welche mit der angespannten Concentration auf bewegte Bilder verbunden sind. Man ging deshalb hier sehr bald zur raschen Vorbeibewegung eines Spaltschirmes vor einem ruhig stehenden Object \u00fcber, d. h. zum sog. Tachistoskop, wodurch man neben der \u00f6rtlichen Ruhe des Bildes zugleich viel k\u00fcrzere Expositionszeiten erzielen konnte. Zun\u00e4chst kam hierbei in jedem einzelnen Versuche allerdings nur ein einziges Expositionsobject zur Anwendung. Bei den Darbietungen von Reihen in den Ged\u00e4chtnissversuclien,","page":701},{"file":"p0702.txt","language":"de","ocr_de":"702\nWilhelm Wirth.\nbei denen vorl\u00e4ufig keine Erschwerung der momentanen Auffassungsbedingungen durch gro\u00dfe Geschwindigkeit und Spaltenge in Frage kam, war die Schwierigkeit in der Auffassung bewegter Objecte wenigstens f\u00fcr den einzelnen Augenblick nicht so auffallend und kam hier die alte Methode bis in die neueste Zeit in Anwendung. Bei den f\u00fcr diese Experimente charakteristischen Reihenversuchen ist indessen wiederum die l\u00e4ngere Dauer der Concentration auf nicht sehr auff\u00e4llig bewegte Objecte schlie\u00dflich geradezu zur Erregung st\u00f6render Schwindelerscheinungen geeignet. Es muss daher als ein besonderes Verdienst von Ranschburg hervorgehoben werden, dass er auch f\u00fcr solche Ge-d\u00e4chtnissversuche einen Apparat hergestellt hat1), der eine l\u00e4ngere Reihe jeweils ruhig dargebotener Objecte sprungweise einander hinter dem Diaphragma eines Schirmes folgen l\u00e4sst, und zwar mit einer hinreichenden Variationsm\u00f6glichkeit der Zeit f\u00fcr die ruhige Exposition eines jeden einzelnen Reihengliedes. Auch beim gew\u00f6hnlichen Lesen geschieht ja die successive Auffassung eines gebotenen Materiales in sprungweise fortschreitender Fixation, wobei die Auffassung selbst nur dem ruhenden Gesichtsbilde gegen\u00fcber stattfindet, und nicht in gleichm\u00e4\u00dfig fortschreitender Bewegung des Bildes. Allerdings besitzt dieser R anschburg\u2019sche Apparat den gerade f\u00fcr Auffassungs-und Ged\u00e4clitnissversuche st\u00f6renden Nachtheil, dass er wegen der ausschlie\u00dflichen Herstellung der ineinandergreifenden Apparattheile aus Metall und der Fortbewegung der Scheibe durch den sto\u00dfweise arbeitenden Elektromagneten sehr ger\u00e4uschvoll arbeitet. (Das Ger\u00e4usch des die Reizintervalle bestimmenden Contactmetronoms braucht indessen hierbei nicht in Betracht zu kommen, weil man dasselbe leicht in einem anderen, durch Zwischenleitungen verbundenen Raume unterbringen kann.) Nun war ich schon vor meiner Bekanntschaft mit dem Ranschburg\u2019sehen Apparate von seiten meiner tachisto-skopischen Vergleichs versuche2) vor zwei Jahren auf die n\u00e4mliche technische Aufgabe der Auswechslung ruhig stehender Objecte in gleichen kurzen Zeitintervallen gef\u00fchrt worden und hatte die L\u00f6sung in der Weise gesucht, dass der Elektromagnet nur zur Ausl\u00f6sung der Fortbewegung durch Zur\u00fcckziehen eines Widerhaltes, nicht zugleich als\nMonatsschrift f\u00fcr Psychiatrie und Neurologie, X, S. 321.\n2; Wundt, Philos. Studien XX (Festschrift), S. 637 ff.","page":702},{"file":"p0703.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr G-ed\u00e4chtnisversuclie u. s. w.\n703\nTriebkraft benutzt wurde. Dabei hatte ich mir von Anfang an gerade die f\u00fcr Auffassungsversuche unerl\u00e4ssliche Ger\u00e4uschlosigkeit des Ganges besonders angelegen sein lassen, worauf gerade das damalige Princip wegen der M\u00f6glichkeit einer beliebig starken D\u00e4mpfung vor den Widerhalten besonders gut angelegt war. Eine der verschiedenen damals in Betracht gezogenen M\u00f6glichkeiten, wonach die beiden zu vertauschenden Yergleichsobjecte auf einer drehbaren Kreisscheibe zwischen zwei elektromagnetisch bewegten, abwechselnd zur\u00fcckgezogenen Widerhalten anzubringen waren, welche aber f\u00fcr nur zwei um 180\u00b0 entfernte Objecte eine zu intensive Bewegung hervorgerufen h\u00e4tte, bot nun auch die Aussicht auf Verwerthbarkeit zu einem ger\u00e4uschloseren Apparat zur sprungweisen Fortbewegung einer l\u00e4ngeren Reihe von Objecten, die in kleinen Winkelabst\u00e4nden auf der Peripherie der Scheibe sectorenweise nebeneinander gesetzt sind. Hier konnte ja gar keine gro\u00dfe Wucht der durch ein Gewicht gleichm\u00e4\u00dfig angetriebenen Scheibenmasse bis zum erneuten Anpralle am n\u00e4chsten Widerhalte entstehen. Da ferner die Abtrennung der Triebkraft von der blo\u00dfen Ausl\u00f6sung der Bewegung die bewegenden Kr\u00e4fte ganz dem zu bewegenden Objecte anzupassen gestattet, so war das Princip sogleich auch auf eine sprungweise Fortbewegung einer Trommel mit unendlichem Papier \u00fcbertragbar, wodurch erst die bei den fr\u00fcheren Ged\u00e4chtnissversuchen mit stetig fortbewegter Trommel vorhandene Unbeschr\u00e4nktheit der Reihen erreicht wurde. F\u00fcr viele Versuche wird indessen der einfache Apparat mit einer Papierscheibe gen\u00fcgen. Im Folgenden sind daher beide Varianten in der bei uns erprobten Form beschrieben und abgebildet.\nDer einfachere Scheibenapparat, der in Fig. 1 in ca. 1/5 nat\u00fcrlicher Gr\u00f6\u00dfe dargestellt ist, gestattet eine sprungweise Exposition von sechzig Objecten, also ebenso vieler wie bei dem Ranschburg-schen Apparate. Es war bei Herrn Mechaniker Zimmermann, der auch den letzteren Apparat verfertigt, insbesondere ein gro\u00dfer Vorrath an leeren Scheiben mit dem Vordruck der genannten Sectoren-eintheilung vorhanden, welche sofort auch f\u00fcr diesen Apparat zu verwenden waren, ebenso wie nat\u00fcrlich auch alle f\u00fcr jene Sectorenein-theilung hergestellten Objecte. Das Hartgummirad P, mit welchem die Objectscheiben auf einer 3 cm vor die Radfl\u00e4che vorgeschobenen Platte durch eine breite Klemmschraube fest verbunden werden,","page":703},{"file":"p0704.txt","language":"de","ocr_de":"704\nWilhelm Wirth.\nwird durch Kette und Gewicht, welche jederzeit ohne Drehung des Rades wie bei einer Gewichtsuhr aufgezogen werden k\u00f6nnen, zu einer Drehung im Sinne des Uhrzeigers angetrieben. Ein einziger voller Aufzug gen\u00fcgt hierbei f\u00fcr viele Uml\u00e4ufe. Den Stillstand des Rades an einer bestimmten Stelle bewirkt jeweils einer der drei\u00dfig glatten, oben abgerundeten Stifte, welche rings am Rande des Rades in gleichen Abst\u00e4nden zu je 12\u00b0 radial eingeschlagen sind. Einer dieser Stifte wird n\u00e4mlich immer von dem Vorsprung eines der beiden Hebel A, A aufgehalten, welche sich zu beiden Seiten des\nRades R gegen\u00fcberliegen. Da die beiden Hebelvorspr\u00fcnge um ein ungerades Vielfache der halben Stiftabst\u00e4nde von einander entfernt sind (um der symmetrischen Anordnung der \u00fcbrigen Theile willen hier gerade 14y2, bezw. l\u00f61^ anders herumgez\u00e4hlt), so wird stets nur einer der Hebel einen.der Stifte ber\u00fchren g\u00f6nnen, w\u00e4hrend der auf dem Rade gegen\u00fcberliegende Stift von dem Vorsprung des anderen Fig. l.\tHebels in der Drehungsrichtung\nnoch um 6\u00b0 entfernt liegt. Wird nun der zun\u00e4chst aufhaltende Hebel von dem weiter ausw\u00e4rts von ihm angebrachten Elektromagneten um einen seitlichen Drehpunkt bis zur Freigabe des Radstiftes zur\u00fcckgezogen, so vollf\u00fchrt das Rad eine pl\u00f6tzliche rasche Drehung von 6\u00b0. Jetzt h\u00e4lt der andere Hebel auf, und es liegt daf\u00fcr der erste Hebel wieder um 6\u00b0 von dem ihm nun zun\u00e4chst liegenden Stifte entfernt, nachdem die Wirkung seines Magneten inzwischen aufgeh\u00f6rt hat und er durch den Druck einer langen Bandfeder an dem seinem Vorsprung entgegengesetzten Ende wieder pi seine alte Lage zur\u00fcckgekehrt ist, in der er den Stiften den Weg versperrt. Die nun folgende elektromagnetische Zur\u00fcckdrehung des anderen Hebels, dessen H\u00fclfsvorrichtungen denen des ersten genau entsprechen, wird dann nach abermaliger Verdrehung um 6\u00b0 eine der ersten v\u00f6llig entsprechende Lage hersteilen, und nach drei\u00dfigmaliger abwechselnder Bewegung eines jeden Hebels hat das Rad","page":704},{"file":"p0705.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr G-ed\u00e4ohtnissversuelie u. s. w.\t705\njedesmal in sechzig gleich gro\u00dfen Spr\u00fcngen eine ganze Umdrehung vollendet.\nDer Apparat ist auf einem Holzbrette befestigt und kann an jeder Wand wie eine Uhr aufgeh\u00e4ngt werden. Von oben her wird eine in der Figur weggelassene schwarze Pappscheibe von der Gr\u00f6\u00dfe des Brettes heruntergeklappt, welche sich dann gerade so weit parallel \u00fcber der aufgesetzten Papierobjectscheibe befindet, dass kein Anstreifen des Papieres an ihr stattfindet. In der Deckscheibe ist ein DiaphragiUa von 4 X 0,4 cm eingeschnitten, welches nur den peripheren Theil des gerade rechts in mittlerer H\u00f6he, also horizontal stehenden Sectors der Objectscheibe sehen l\u00e4sst, der das Merkobject enth\u00e4lt, das augenblicklich zu lesen ist. Bei Deckung einer radialen Sectoren-grenze mit der zur Scheibenfl\u00e4che emporreichenden Metallspitze I oben am Brette ist eine dem Diaphragma genau entsprechende Aufsetzung der Objectscheibe auf das Bad R erreicht. Damit der Abstand zwischen Deckscheibe und Objectscheibe nicht zu klein genommen zu werden braucht, ist an Stelle des Diaphragmas eine schachtartige Einsenkung angebracht, welche einen Ausblick auf die benachbarten Worte trotz gr\u00f6\u00dferen Abstandes der Deckscheibe verhindert und dabei eine sehr bequeme Beobachtung gestattet. Zur bequemen Installation des Apparates an jeder beliebigen Stelle des Zimmers wird in unserem Institute eine eigens hierzu angefertigte, kr\u00e4ftige Holzwand gebraucht, die als Tischaufsatz hergestellt ist und an welcher der Apparat mit Augensitzh\u00f6he des Diaphragmas aufgeh\u00e4ngt werden kann.\nW\u00fcrden nun die Badstifte durch eine Metallfl\u00e4che des Hebelvorsprunges aufgehalten werden, so w\u00fcrde nat\u00fcrlich auch hier wiederum ein st\u00f6rendes Ger\u00e4usch heim Aufschl\u00e4ge nicht zu vermeiden sein. Dieses wird indessen hier dadurch auf ein Minimum herabgedr\u00fcckt, dass die Stifte auf eine weiche Seidenschnur aufschlagen, welche durch die gegen\u00fcberliegenden Bohrungen zweier umgebogener Blechforts\u00e4tze vorn am Hebel auf einer Strecke von ca. 0,5 cm quer \u00fcber den Weg der Badstifte gespannt ist. Wie auf der Figur ersichtlich, ist die Schnur mit ihren Enden von den vorderen Bohrungen aus beiderseitig auf die dem Bade abgekehrte Au\u00dfenfl\u00e4che der Hebel emporgezogen, und f\u00fchren die F\u00e4den unter dem am Hebel befindlichen Eisenanker f\u00fcr den Magneten nach dem anderen jenseits des","page":705},{"file":"p0706.txt","language":"de","ocr_de":"706\nWilhelm Wirth.\nDrehpunktes liegenden Ende des Hebels hindurch, welches zur besseren Handhabung der hier befindlichen Klemmschraube f\u00fcr die Festspannung der Schn\u00fcre etwas umgebogen ist. Eine ganz leise Spannung der Schn\u00fcre gen\u00fcgt f\u00fcr einen jedesmal auf der gleichen Linie erfolgenden exacten Stillstand des Rades. Eine Abn\u00fctzung der Schnur ist bei der Gl\u00e4tte der Stifte, der Leichtigkeit der Massen und ihrem geringem Wege jetzt seihst nach Monate langer t\u00e4glicher Arbeit \u00fcberhaupt nicht zu bemerken. Sogar eine geringe Nachspannung ist erst ein einziges Mal vorgenommen worden. Alle \u00fcbrigen Theile an den aus Aluminium gefertigten Hebeln sind nat\u00fcrlich m\u00f6glichst leicht gearbeitet und die beiden Puffer f\u00fcr die Abgrenzung der Bewegung hin und zur\u00fcck mit Hirschleder ged\u00e4mpft. Eine Ber\u00fchrung von Anker und Magnet ist durch diese Puffer ausgeschlossen. Auch die Ansatzfl\u00e4che der r\u00fcckw\u00e4rtigen federnden Stahllamelle ist mit Leder belegt, ebenso das Grundbrett an der ganzen Fl\u00e4che, auf der das Hebelgestell aufliegt. Dieses Gestell l\u00e4sst im ganzen auch noch eine kleine Schlitten Verschiebung zu, um genau die richtige beiderseitige Entfernung der Hebel bezw. ihrer Schn\u00fcre zu erreichen. Die Genauigkeit dieser Einstellung ist aus der Deckung von Sectorengrenze und Diaphragma zu erkennen. Ihre \u25a0 Pr\u00e4cision und Dauerhaftigkeit ist um nichts geringer, als wenn der Widerhalt in einer festen Metallfl\u00e4che best\u00e4nde.\nWegen der abwechselnden Besch\u00e4ftigung der beiden Hebel erfordert nun der Betrieb einen in gleichen Zeitintervallen wechselnden Schluss zweier Contacte, welche den Strom bald an den einen, bald an den andern Magneten anschlie\u00dfen. Die freieste und zugleich einfachste Combination ohne Einschr\u00e4nkung der Zeitintervalle nach oben hin w\u00fcrde nat\u00fcrlich ein allgemeiner Contactapparat gestatten,, wie er f\u00fcr Zeitsinn versuche angewendet zu werden pflegt. Doch gen\u00fcgt f\u00fcr die durchaus maschinell abgestuften Expositionszeiten bis zu D/2 Sc-cunden auch ein Metronom, dessen Pendelstange einen mit Platinspitzen versehenen Querstab tr\u00e4gt, der abwechselnd rechts und links in zwei Quecksilbern\u00e4pfe eintaucht, wie er schon f\u00fcr die Ranscli-burg\u2019schen Versuche zur Verwendung kam. Zur Entfernung des st\u00f6renden Ger\u00e4usches vom Beobachter muss nat\u00fcrlich auch hier der Betriebsapparat, gleichg\u00fcltig welcher Art. in einem besonderen Raume untergebracht werden. Allerdings kommt hier beim Metronomen nur","page":706},{"file":"p0707.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr Ged\u00e4chtnissversuche u. s. w.\n707\ndie halbe Schwingungszeit der Hin- und Herbewegung ohne besondere Th\u00e4tigkeit des Experimentators in Betracht, weil jeder Napf mit einem der beiden Elektromagnete verbunden werden muss und eine Fortbewegung ausl\u00f6st, Die h\u00f6chste Zeit der gebr\u00e4uchlichen Metronome f\u00fcr eine ganze Schwingung ist aber nur 3 Secunden. Zum Betriebe wird der eine Pol der Batterie mit der Klemme K verbunden, die nach jedem der beiden Magnete verzweigt ist. Die zweite Klemme Cj des einen Magneten wird mit dem einen Napf, die zweite Klemme C2 des andern Magneten mit dem anderen Napfe am Metronom verbunden, und dessen Klemme f\u00fcr die Pendelstange mit dem anderen Pol der Batterie. Da \u00fcbrigens in diesen Versuchen der Experimentator: entweder beim Metronom oder f\u00fcr gew\u00f6hnlich im Baume des Apparates mit dem Beobachter sich befindet, wo er ebenfalls ohne St\u00f6rung des letzteren leicht einen Platz ausfindig machen kann, von dem aus er die jeweils erfolgten Bewegungen des Apparates an der Scheibe selbst oder an den Bewegungen des Gewichtes in ihrem Rhythmus verfolgen kann, so kann er auch leicht einen bei Verwendung im Beobachtungszimmer selbst m\u00f6glichst ger\u00e4uschlosen Umschalter, am besten einen solchen mit Quecksilbercontacten und gepolstertem Hebel, im richtigen Tacte bedienen und dadurch beliebig lange Expositionszeiten herbeif\u00fchren. Das Metronom dient dann nur dazu, um die gesammten Intervalle f\u00fcr die Exposition in exacter Weise abzugrenzen und den Experimentator f\u00fcr die rechtzeitige Ausf\u00fchrung Seiner H\u00fclfeleistung nicht aus dem Tacte kommen zu lassen. Weiter unten wird aber noch ein Umschalter beschrieben werden (Fig. 4), der die vollen Zeiten des Metronoms f\u00fcr eine ganze Schwingung bis zu 3 Secunden auszun\u00fctzen gestattet. Wegen des sofortigen Zuriick-schnellens der Hebel sind aber vor allem die k\u00fcrzesten Zeiten, welche das Metronom hergibt, noch zu gebrauchen und ist auch hei einer halben Schwingung zu nur 0,25 Secunden der augenblicklich nicht th\u00e4tige Hebel A bereits zum Aufhalten des ankommenden Stiftes wieder bereit. Die niedrigsten Expositionszeiten zu 0,15 Secunden (wegen Abrechnung der unten erw\u00e4hnten Bewegungszeit) reichen also schon beinahe an die tachistoskopischen Zeiten hin.\nDie Uebertragung des Syst\u00e8mes auf die Fortbewegung einer Trommel mit unendlichem Papier zeigt Eig. 2 und 3. Das ganz analog construirte Werk ist hier in einem Messingkasten verschlossen, Wn n dt, Philos. Studien. XVIII.\t46","page":707},{"file":"p0708.txt","language":"de","ocr_de":"708\nWilhelm Wirth.\nder seinerseits noch beliebig weiter eingebaut werden kann, und ist in Fig. 2 nur die Trommel von ca. 8 cm Durchmesser und 4 cm Breite mit dem Papierstreifen P zu sehen, welche ebenso wie in Fig. 1 die zur Aufnahme der Objectscheibe bestimmte Platte vorn am Rade R mit dem Stiftrade im Kasten fest verbunden ist. Da es bei dem unendlichen Papier nicht mehr darauf ankommt, einen Umlauf des Rades zu m\u00f6glichst vielen Einzelobjecten auszun\u00fctzen, tr\u00e4gt hier das Stiftrad nur f\u00fcnfzehn Stifte, so dass ein Umgang durch drei\u00dfig Fortbewegungen zu st\u00e4nde kommt, . von denen jede die Fl\u00e4che der Trommel\nFig. 2.\num 8 mm weiter r\u00fccken l\u00e4sst. Damit ist also eine noch viel gr\u00f6\u00dfere Distanz der einzelnen Objecte m\u00f6glich, als im ersten Modell. Die Feinheit und Ger\u00e4uschlosigkeit des Ganges erlitt durch diesen etwas gr\u00f6\u00dferen Weg keine Einbu\u00dfe. Denn dieses zweite Modell ist nun auch in allen Theilen noch viel kleiner und zarter gebaut worden, nachdem sich die Pr\u00e4cision des Ganges bei jener D\u00e4mpfung durch die Schnur als ebenso gut auf solch kleinen Ma\u00dfstab \u00fcbertragbar erwiesen hatte. Damit keine Sch\u00e4digung der hier etwas feineren Schn\u00fcre an den Hebelforts\u00e4tzen durch zu intensive Drehung der Trommel beim Hantieren entstehen kann, ist hier noch die Stellschraube Y in der seitlichen St\u00fctze der Trommelaxe gegen\u00fcber einer","page":708},{"file":"p0709.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr Ged\u00e4chtnissversuehe u. s. w.\t709\nmit der Axe fest verbundenen Scheibe angebracht, durch welche die Trommel in jeder beliebigen Stellung tixirt werden kann. Die Kette f\u00fcr das Zuggewicht G ist nach r\u00fcckw\u00e4rts \u00fcber zwei Rollen geleitet, welche eine gr\u00f6\u00dfere Freiheit in der Neigung des ganzen Apparates gestatten.\nDie Papierstreifen k\u00f6nnen die Breite der Trommel von 4 cm vollst\u00e4ndig ausf\u00fcllen. Sie werden hier am besten nicht mit den Objectbildern beklebt, wie es f\u00fcr das Scheibenmodell noch ang\u00e4ngig war. Denn sonst erh\u00e4lt der Papierstreifen kleine Unebenheiten, welche die Mitbewegung st\u00f6ren k\u00f6nnen. Von Herrn Reuther, der augenblicklich mit diesen Apparaten arbeitet, ist ein Handdruckapparat mit Gummitypen verwendet worden, mit welchen in k\u00fcrzerer Zeit, als es ein genaues Aufkleben erfordert, klare Objectbilder ohne Ver\u00e4nderung der Gleitf\u00e4higkeit genau aufgedruckt werden k\u00f6nnen, ein einfaches Verfahren, das dann nat\u00fcrlich f\u00fcr beide Apparate gleich brauchbar ist. Auf der Seite des Beobachters wird der Streifen, der sich hier von oben nach unten bewegt, oben durch das federnde Doppelr\u00f6llchen F, dessen Druck durch die r\u00fcckw\u00e4rtige Feder mit der Stellschraube M regulirt werden kann, zur Verhinderung einer Rutschung leicht angepresst. Um eine Rutschung durch das Eigengewicht des Streifens zu verhindern, wird dieser am besten zur Schleife geschlossen. Eine bis zum Boden reichende Schleife fasst noch ca. 250 Objecte. Ein offener Streifen bedarf dann nat\u00fcrlich irgend welcher anderweitiger St\u00fctzen. Au\u00dferdem befindet sich auf der n\u00e4mlichen Seite wie F weiter unten eine mit zwei feinen Scheiben am Streifen sich anlegende Rolle, welche ein Abstehen des Streifens auf dieser Seite verhindert. Denn auf dieser Seite, wo beobachtet wird, reicht von der Seitenwand des Apparates die geschw\u00e4rzte Deckscheibe <S\u00a3 vorn her\u00fcber, in deren Mitte ein Diaphragma D von 2,8 X 0,4 cm eirtr geschnitten und wiederum etwas schachtartig vertieft ist. In Fig. 2 ist also der Beobachter links seitw\u00e4rts zu denken. Fig. 3 zeigt den Apparat etwas seitw\u00e4rts vom Beobachter aus aufgenommen. Die Befestigung des ganzen Geh\u00e4uses geschieht sehr einfach durch eine an der R\u00fcckseite des Kastens, also seitlich vom Beobachter angebrachte Schraubenmuffe, welche das Ganze mit einem Querstabe in Verbindung setzt, der durch eine zweite Muffe an einem Stabstativ in beliebiger H\u00f6he festgeschraubt werden kann. Der Betrieb des Appa-","page":709},{"file":"p0710.txt","language":"de","ocr_de":"710\nWilhelm Wirtli.\nrates geschieht in der n\u00e4mlichen Weise wie beim ersten Modell und sind die entsprechenden Klemmen mit den n\u00e4mlichen Buchstaben bezeichnet wie in Fig. 1.\nF\u00fcr beide Apparate kommt nat\u00fcrlich, wie schon erw\u00e4hnt, als Expositionszeit des ruhenden Bildes nur das um die Zeit des Fortr\u00fcckens verminderte Metronom-Intervall in Betracht. Die Giro Be dieses Abstriches, welche f\u00fcr verschiedene Zuggewichte, bezw. beim Trommelapparate auch f\u00fcr verschiedene Streifen verschieden ist, l\u00e4sst sich ungef\u00e4hr ermitteln, wenn man auf einer beru\u00dften Objectscheibe, bezw. einem beru\u00dften Streifen w\u00e4hrend des Betriebes eine Stimmgabel schreiben l\u00e4sst. Es kam hierbei eine solche von 476 Schw. in der Secunde zur Anwendung. Die Buhepunkte zeigen freilich in der Ausdehnung von ungef\u00e4hr einem Millimeter eine undeutlich verschriebene Stelle, welche von den N ach Schwingungen am Ende eines jeden Fortr\u00fcckens herr\u00fchrt, welche nur durch eine die Fortbewegung st\u00f6rende Scheibenbremsung zu vermeiden w\u00e4ren und in ihrer Gesammt-dauer wegen des anscheinend momentanen Anhaltens der Objecte ohnehin nur verschwindend kurz sein k\u00f6nnen. Sie sind \u00fcbrigens bei dem Trommelapparat, wie aus der Apparatbeschreibung leicht zu verstehen ist, noch viel geringer als bei der Scheibe mit ihrem viel gr\u00f6\u00dferen Radius, wie auch das Chronogramm sofort erkennen lie\u00df. Wichtiger ist hingegen die Thatsache, dass alle wirklich ausf\u00fchrbaren Ablesungen in den deutlich ausgezogenen Zwischenr\u00e4umen in beiden Modellen eine bis auf 5/47fi Sec. \u00fcbereinstimmende L\u00e4nge zeigen, und ist die Variation auch hier wohl zum Theil auf die Distanz der entsprechenden Stifte zu beziehen. Die gesammte ablesbare Bewegungszeit betr\u00e4gt beim ersten Modell mit der Scheibe ca, 30/477 Sec., im Trommelapparat bei 1. cm Streifenl\u00e4nge ca, J7/4T6. Bei letzterem ist daf\u00fcr beinahe die ganze Strecke abzulesen. Man wird also wohl nicht viel fehlgehen, wenn man f\u00fcr die Scheibenversuche im ganzen Vio Sec. als einen von der Gesammtheit der Intervalle unabh\u00e4ngigen Werth von der jeweiligen Metronomzeit zur Berechnung der ruhenden Exposition in Abzug bringt. F\u00fcr die Trommelversuche d\u00fcrfte der n\u00e4mliche Werth, der hier nur eben gleichm\u00e4\u00dfiger auf die ganze Strecke vertheilt ist, ebenfalls ausreichen. Der constante Werth der Zeit, in welcher die Bewegung eine gr\u00f6\u00dfere Geschwindigkeit besitzt, welcher aus den Ablesungen unmittelbar zu entnehmen ist, garantirt","page":710},{"file":"p0711.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr Ged\u00e4chtnissversuclie u. s. w.\t711\nauch zugleich am besten die Constanz der minimalen Nachschwingungen, welche von der resultirenden Wucht abh\u00e4ngig sind. Diese Bewegungszeit durch gr\u00f6\u00dfere Gewichtsbelastungen herabzudr\u00fccken, hat nat\u00fcrlich keinen Werth, da sonst au\u00dfer gr\u00f6\u00dferen Nachschwingungen auch Ger\u00e4usche auf treten.\nUm beim Metronombetriebe eine ganze Pendelschwingung bis zu 3 Secunden ohne fortw\u00e4hrende Umschaltung als Keizzeit f\u00fcr die ruhige Exposition erlangen zu k\u00f6nnen, wurde der in Fig. 4 in verkleinertem Ma\u00dfstabe abgebildete Schaltapparat construirt, der wegen seiner Leistung zur Verdoppelung der Zeitintervalle hier kurz Duplicator-Um sch alter genannt werden soll. Bei seiner Einschaltung wird immer nur einer der beiden\nQuecksilbern\u00e4pfe, der\ti\nz. B. mit M bezeichnet werden soll, mit dem\nGed\u00e4chtnissapparate\tj\nverbunden, so dass\nimmer erst wieder nach\tJ\neiner ganzen. Schwin-\tj\ngung mit dem Eintau-\ti\nchen in M das Bad\t\"\u25a0\nfortbewegt wird. Der Umschalter l\u00e4sst nun den Strom von M aus\nabwechselnd bald nach dem einen, bald nach dem andern Magneten leiten, so dass die aufeinanderfolgenden Ber\u00fchrungen der Contact-nadel des Pendels mit dem n\u00e4mlichen Napfe M doch wiederum abwechselnd die beiden Hebel spielen lassen und den Apparat fortbewegen. Es ist dies also die Leistung, welche eventuell der Experimentator, wie oben erw\u00e4hnt, leicht selbst \u00fcbernehmen kann.\nMan verbindet wiederum den einen Pol der Batterie mit der Pendelstange. Der andere wird dann zun\u00e4chst an den vorderen metallenen Theil des horizontal drehbaren Hebels A angeschlossen, bezw. an die hiermit verbundene Klemme 1. Das vordere Ende dieses Hebels ist von dem ganzen \u00fcbrigen Hebel durch Hartgummi isolirt und besitzt an seiner Unterseite ein leicht federndes Gontactr\u00e4dchen Ri (in der Figur nicht besonders bezeichnet) in leitender Verbindung, das je nach der Stellung des Hebels auf der linken (2) oder rechten ,3 der beiden voneinander isolirten Metallplatten am oberen Ende des Brettes aufliegt, deren\n","page":711},{"file":"p0712.txt","language":"de","ocr_de":"712\nWilhelm Wirth.\nZwischenraum mit Hartgummi glatt ausgef\u00fcllt ist, um ein m\u00f6glichst leichtes Hin- und Hergleiten des Contactr\u00e4dchens, bezw. des Hebels zu erm\u00f6glichen. Die Platte 2 wird dann mit 0lt 3 mit C% des Ged\u00e4chtnissapparates verbunden, w\u00e4hrend K endlich den Stromkreis bei dem f\u00fcr die Fortbewegung des Rades ausgew\u00e4hlten Quecksilbernapf M schlie\u00dft. Das Eintauchen in dem andern Napfe N wird nun dazu ben\u00fctzt, - um den Hebel A bald auf die eine, bald auf die andere Contactplatte 2 oder 3 hin\u00fcberzuschieben. Zu diesem Zwecke ist der andere Arm des Hebels A mit einem Anker versehen, der zwischen den beiden festen Magneten m,\\ und mo liegt. Da nat\u00fcrlich die Verschiebung des Hebels A bei jedem neuen Eintauchen in N nach einer andern Seite erfolgen muss, so muss bald Magnet mt, bald in Th\u00e4tigkeit treten. Dies wird durch die Stellung des andern Hebels B bestimmt, der \u00e4hnlich wie A gebaut ist und an seinem einen Ende das Contactr\u00e4dchen B2 tr\u00e4gt, welches je nachdem auf einer der ebenso wie vorhin isolirten Platten 6 und 7 steht. 4 ist mit Magnet \u00bb4, 5 mit Magnet m2 verbunden. Man kann nun die n\u00e4mliche Batterie wie vorhin, eventuell mit einer kleinen Verst\u00e4rkung, zu dieser Leistung verwenden. Da der eine Pol schon mit der Pendelstange verbunden ist, kommt nur eine Abzweigung des anderen schon mit 1 verbundenen Pols an den im ganzen aus Metall gefertigten Hebel B, bezw. an die an sein ebenfalls leitendes Axenlager angeschlossene Klemme 8. Die beiden anderen Klemmen der Magnete mi und , bezw. die mit ihnen verbundene 9 werden dann schlie\u00dflich noch gemeinsam mit dem Napfe X verbunden. Je nach Lage des Contactrades an B R> auf 6 oder 7 wird also nun A beim Eintauchen des Pendels in N nach \u00bb4 oder m2 her\u00fcbergerissen, also oben der Contact von M mit C2 oder Cj f\u00fcr das n\u00e4chste Eintauchen in M hergestellt. Die abwechselnde Einstellung des Hebels B auf 6 oder auf 7 endlich wird nun wiederum vom Eintauchen in M besorgt. W\u00e4hrend die Umlegung von Hebel A nicht mit der Bewegung der Hebel am Ged\u00e4chtnissapparate zusammenfallen darf, die durch eine bestimmte fertige Lage des Hebels A selbst ausgew\u00e4hlt werden, kann die Umlegung von B selbstverst\u00e4ndlich sehr wohl zugleich mit der Apparatbewegung zeitlich zusammenfallen. Auch am andern Arm von Hebel B ist ein Anker zwischen den beiden festen Magneten und \u00bb4 angebracht, und ist wj3 mit der Metallplatte 4, m4 mit Platte 5 eines dritten Paares isolirter Platten von der Art der bereits genannten verbunden, auf denen das am andern Arme des Hebels A angebrachte R\u00e4dchen A3 je nach der Stellung dieses Hebels abwechselnd Contact herstellt. Wie schon erw\u00e4hnt, ist R3 von R\\ isolirt. Das innere Metallende von A bei B\u00ff ist ferner mit dem anderen Hebel B (also auch mit B2) durch einen feinen Draht leitend verbunden, welcher die Stellung der Hebel in keiner Weise beein-^ flusst. Die noch nicht versorgten Klemmen der Magnete \u00bb\u00bb3 und \u00ab4 endlich sind mit einander nach 10 geleitet, welches nach dem Napfe M zu verbinden ist.. Steht nun bei Beginn des Versuches 1?3 z. B. auf 5, so wird beim Eintauchen in M nicht nur der Platte 2 verbundene Hebel Ci im Ged\u00e4clitnissapparat bewegt, sondern auch gleichzeitig Hebel B nach \u00ab4 her\u00fcbergezogen, falls er nicht bereits dort steht und der Contact von B2 mit 6 hergestellt ist, weil der mit 8 verbundene Pol \u00fcber das mit B verbundene /i\u2019:i den Weg nach \u00bb4 und von hier zur\u00fcck nach dem eben vom Pendel ber\u00fchrten M findet. Die Verzweigung nach B2 selbst kommt f\u00fcr das Eintauchen in M nicht in Betracht, da die weitere Fortsetzung \u00fcber 7 und m2 nach N todt ausm\u00fcndet. Das n\u00e4chste Eintauchen in N findet hingegen den zuletzt genannten Weg jetzt nach Anlegung von B","page":712},{"file":"p0713.txt","language":"de","ocr_de":"Ein neuer Apparat f\u00fcr Ged\u00e4chtnissversuclie u. s. w.\t713\nan \u00fcber 6 und den Magneten mi frei. Es wird also der Hebel A jetzt nach\nlxex'\u00fcbergezogen und damit der Contact nach 3 und Co f\u00fcr das n\u00e4chste Eintauchen in M hergestellt. \u00c43 zieht also beim Eintauchen in M das innere Ende von B auf seine Seite, N schiebt dann R3 auf die entgegengesetzte Seite, auf welche dann bei M auch B nachfolgt, welches seinerseits bei -V das J?3 wieder auf die andere Seite bringt u. s. w.\nDa alle inneren Verbindungen des Umschalters bereits vom Mechaniker gelegt werden, ist im allgemeinen nur zu merken: Verbindung von 2 mit C\\, 3 mit C-, (s. die Figur), 1 und 8 mit dem nicht mit der Pendelstange verbundenen Pol der Batterie. (Bei Verst\u00e4rkung des Stromes f\u00fcr den Umschalter oder den Ged\u00e4chtnissapparat m\u00fcssen vor 1 oder 8 noch weitere Elemente eingeschaltet werden, was jedoch bei einer nicht allzu weiten Leitung unn\u00f6thig ist), 9 mit dem sonst freien Napfe AT und 10 mit dem auch mit K am Ged\u00e4chtnissapparat verbundenen Napfe M. Der Umschalter, welcher mindestens ebenso ger\u00e4uschvoll wie das Metronom selbst arbeitet, muss nat\u00fcrlich mit demselben zusammen in einen besonderen Raum gebracht werden, in welchem sich dann auch die Batterie mit dem Stromwender befindet, von dem aus die Pole in der bisherigen Beschreibung stets zu rechnen sind. Dieser ganze H\u00fclfsapparat ist aber nat\u00fcrlich nur f\u00fcr die l\u00e4ngeren Expositionszeiten erforderlich. Will man speciell die Abh\u00e4ngigkeit von l\u00e4ngerer Reizzeit ausf\u00fchrlicher pr\u00fcfen, so wird man schlie\u00dflich doch gut tliun, einen exacten Contactapparat an Stelle des Metronoms zu H\u00fclfe zu nehmen, wodurch dann wiederum diese anscheinend complicirte, im Grunde aber nat\u00fcrlich ebenfalls recht einfache Umschaltung unn\u00f6thig wird. Indessen d\u00fcrfte dieser Duplicator vielleicht auch noch f\u00fcr andere Zwecke zu brauchen sein. An dieser Stelle erw\u00e4hnte ich ihn nur ausf\u00fchrlicher, um diese ebenfalls bereits erprobte Vervollst\u00e4ndigung der technischen H\u00fclfsmittel unter Voraussetzung des jedenfalls einfachsten Metronombetriebes mit-zutheilen.\nWie oben bereits angedeutet wurde, l\u00e4sst sich der Apparat auch zur Auswechslung der Objecte f\u00fcr eine successive Reihe tachisto-skopischer Expositionen immer neuer Objecte bei einem Rotations-tachistoskop verwenden. F\u00fcr diesen Fall muss die Periode der Bewegung nat\u00fcrlich genau mit der Umdrehung der Spaltscheibe zusammenfallen. Man braucht also dann nicht noch einen besonderen zeitmessenden Contactapparat, sondern bringt auf der Scheiben-","page":713},{"file":"p0714.txt","language":"de","ocr_de":"714 Wilhelm Wirth. Ein neuer Apparat f\u00fcr Gediichtnissversuche u. s.w.\naxe des Tachistoskopes einen Excenter an, welcher bald auf der einen, bald auf der anderen von zwei isolirt angebrachten Federn auf schleift, die mit je einem der beiden Magnete Cj und (?2 verbunden sind. Der eine Pol kommt dann an das Axenlager, der andere wieder nach \u00c4. Nat\u00fcrlich wird dann nur jedes zweite Fehl der Objectscheibe bezw. des Streifens exponirt. Will man jedes Feld ausn\u00fctzen, so ist mit der Axe erst noch ein Zahnrad mit halber Umdrehungsgeschwindigkeit zu verbinden, an dessen Axe dann der genannte Excenter zwischen beiden Federn anzubringen ist.","page":714}],"identifier":"lit4507","issued":"1903","language":"de","pages":"701-714","startpages":"701","title":"Ein neuer Apparat f\u00fcr Ged\u00e4chtnissversuche mit sprungweise fortschreitender Exposition ruhender Gesichtsobjecte","type":"Journal Article","volume":"18"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:34.533694+00:00"}