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Psychometrische Untersuchungen, Zweite Abtheilung

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{"created":"2022-01-31T14:21:22.520875+00:00","id":"lit4549","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Cattell, James McKeen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 3: 452-492","fulltext":[{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\nVon\nJames McKeen Cattell.\nZweite Abtheilung.\nIII. Die Unterscheidungszeit.\nDie von Wundt1) zur Bestimmung dieser Zeit angewandte Methode besteht darin, dass er die Versuchsperson bei einer Art von Versuchsreihen m\u00f6glichst rasch reagiren l\u00e4sst, bei der anderen Art erst, wenn sie den Eindruck unterschieden hat ; die Differenz der in beiden F\u00e4llen erhaltenen Resultate gibt die Unterscheidungszeit f\u00fcr den Eindruck. Ich selbst bin nicht im Stande gewesen, nach dieser Methode Resultate zu erhalten ; vermuthlich f\u00fchrte ich entweder die Bewegung bereits fr\u00fcher aus, als ich den Eindruck unterschied, oder, wenn ich mich bem\u00fchte, das zu vermeiden, indem ich wartete, bis ich mir des Eindrucks klar bewusst war, so f\u00fcgte ich zur einfachen Reaction nicht nur einen Unterscheidungs-, sondern auch noch einen Reflexionsact hinzu. Die zur Bestimmung der Unterscheidungszeit von Donders2) eingef\u00fchrte und nach ihm von mehreren Anderen angewandte Methode besteht darin, dass man die Bewegung abh\u00e4ngig macht von der Art\ndes Reizes. Donders, v. Kries und Auerbach und Anderehaben\nangenommen, dass, wenn die Versuchsperson nur auf einen von zwei\n1)\tPhysiol. Psych. II, 247 ; Phil. Stud. I, 25 ff.\n2)\tDe Jaager, De Psychologische Tijd bij psychische processen, Utrec > 1865. Donders, Arch. f. Anat. u. Physiol. 1868.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"453\nPsychometrische Untersuchungen.\nEindr\u00fccken reagirte, dagegen keine Bewegung ausf\u00fchrte, sobald der andere Reiz ein wirkte, zur einfachen Reaction nur eine Unterscheidung hinzutrete. Das ist indess, wie Wundt1 *) klar nachgewiesen hat, nicht der Fall; denn, wenn man einen Eindruck unterschieden hat, so muss man sich entscheiden, ob man eine Bewegung ausf\u00fchrt oder nicht. Ich nehme an, dass bei der von uns eingeschlagenen Methode bei einer einfachen Reaction die Bewegung automatisch erfolgt. Wenn jedoch Lichteindr\u00fccke von verschiedener Farbe (z. B. roth und blau) benutzt werden und nur bei blau die Hand gehoben werden soll, so kann der Beewegungsimpuls nicht eher nach der Hand gesandt werden, als bis die Versuchsperson wei\u00df, dass das Licht blau ist. Ich halte es bei der von uns eingeschlagenen Methode f\u00fcr unm\u00f6glich, der einfachen Reaction eine Unterscheidung hinzuzuf\u00fcgen, ohne dass zugleich eine Wahlzeit hinzutritt. Wir k\u00f6nnen indess die Natur der Unterscheidung \u00e4ndern, ohne zugleich die Wahlzeit zu ver\u00e4ndern, und k\u00f6nnen so mit ziemlicher Genauigkeit wenigstens die relative L\u00e4nge der Unterscheidungszeit untersuchen.\nDas Object, welches vom Gesichtssinn am raschesten unterschieden wird, ist ein einfacher Lichteindruck. Um die hierzu erforderliche Zeit zu bestimmen, nahm ich zwei Cartons, von denen der eine ganz schwarz war, der andere auf schwarzem Grunde eine wei\u00dfe Fl\u00e4che trug. ) Einei von den Cartons wurde, ohne dass der Reagirende wusste, welcher es war, von dem Ablesenden in die Haltefedem des Fallchronometers gesteckt und dann das Uhrwerk in Gang gesetzt. Der Reagirende fixirte den grauen Punkt auf dem Schirme, welcher sich unmittelbar vor der Mitte der wei\u00dfen Fl\u00e4che befand, unterbrach mit der linken Hand den Strom und lie\u00df den Schirm fallen.3) Der Carton erschien an der fixirten Stelle, und in demselben Augenblick \" Urde der Uhrstrom geschlossen. Der Reagirende sah an der fixirten\n1) Physiol. Psych. II, 251. Phil. Stud. I, 32. hoch 2> Bei meinen ersten Versuchen war die wei\u00dfe Fl\u00e4che 3 cm lang und 3 mm\n\u2019 \u00aepater wurde eine etwas gr\u00f6\u00dfere Fl\u00e4che benutzt, was aber auf die L\u00e4nge der n keinen Einfluss zu haben schien.\nlesende Bei\u201e denn ,ersten Versuchen Tabelle XVII, XXII und XXVII lie\u00df der Abweil er \u2019 SPater ll6\u00df der \u00dfea8irende selbst mit der linken Hand den Schirm fallen, Wenige, 'l\u00b0 genauf den Augenblick wusste, wo der Reiz erscheinen musste, also S lange aufmerksam zu sein brauchte.","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"454\nJames McKeen Cattell.\nStelle entweder nichts oder eine wei\u00dfe Fl\u00e4che. Im zweiten Fall hob er seine Hand so rasch als m\u00f6glich, im ersten lie\u00df er den Schl\u00fcssel geschlossen, und die Uhrzeiger bewegten sich weiter, bis der Ahlesende das Uhrwerk anhielt. Jede Reihe umfasste 26 Versuche, das wei\u00dfe Licht kam darunter 13mal vor. Da nur im letzteren Falle Zeiten gemessen wurden, so sind in der folgenden und den sp\u00e4teren Tabellen dieses Abschnittes die Mittel nur aus 13 Versuchen (die corrigirten Mittel aus 10) genommen. Es ist ersichtlich, dass, wenn der Reagi-rende sich bem\u00fcht, die Reaction m\u00f6glichst schnell auszuf\u00fchren, er leicht die Hand heben kann, auch wenn der Eindruck nicht da ist. Wenn das oft vorkommt, sind die gemessenen Zeiten nicht richtig, sondern zu kurz. Gr\u00f6\u00dfere Fehler dieser Art w\u00fcrden sich aber an dem Eintreten falscher Reactionen in der Versuchsh\u00e4lfte, wo kein Lichteindruck stattfand und daher die Reaction unterbleiben soll, verrathen m\u00fcssen. In den vorliegenden Versuchen kamen solche falsche Reactionen kaum vor, au\u00dfer wenn der Iteagirende gest\u00f6rt war, oder wenn die zu unterscheidenden Eindr\u00fccke einander sehr \u00e4hnlich waren (z. B. bei Unterscheidung von Buchstaben die Zeichen E und F). Im ersten Falle wird der Mittelwerth nicht ernstlich beeinflusst, da es ebenso wahrscheinlich ist, dass die Reactionen gegen den richtigen Werth zu gro\u00df als dasssiezu klein geworden sind. Im zweitenFalle l\u00e4sst sich annehmen, dass die von mir angegebene Methode, einen corrigirten Mittelwerth anzugeben, alle vorzeitigen Reactionen ausschlie\u00dft. Ich gebe \u00fcbrigens in den Tabellen die Zahl der falschen Reactionen mit an, ') was v. Kries und Auerbach, Merkel u. A. unterlassen haben.\nDie Tabelle XII gibt die Zeitdauer an f\u00fcr die Unterscheidung einer wei\u00dfen Fl\u00e4che und die darauf folgende Reaction. Die einfache Reactionszeit' f\u00fcr B. und C. betr\u00e4gt ungef\u00e4hr 150 <r. Demnach ist (indem ich, wenn auch nicht ohne Bedenken, annehme, dass die schon in der einfachen Reaction vorkommenden Vorg\u00e4nge hier wie dort dieselbe Zeit erfordern) die Zeit, welche nach dem Eintritt des Nervenimpulses in das Gehirn vergeht, bis eine Lichtempfindung entsteht, und bis weiterhin ein Willensimpuls vorbereitet und wach\n1) Die unter F. R. (Tab. XV ff.) gegebenen Zahlen sind nicht etwa Mittel, son^ dem geben die Gesammtzahl der falschen Reactionen an, welche in den dar\u00fc e derselben Spalte angef\u00fchrten Reihen der Tabelle \u00fcberhaupt vorgekommen sin","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n455\ndem motorischen Centrum gesandt ist, f\u00fcr B. 61, f\u00fcr C. 95 <j. Wir d\u00fcrfen wohl annehmen , dass die Zeit des centripetalen und centrifu-galen Fortschrei tens durch das Gehirn ungef\u00e4hr dieselbe ist. Setzen wir dann ferner voraus, dass die f\u00fcr die centralen Vorg\u00e4nge gebrauchte Zeit ungef\u00e4hr zu gleichen Theilen auf die Unterscheidung des Lichteindrucks und auf die Vorbereitung des Bewegungsimpulses zu rechnen ist (auf alle F\u00e4lle ist die ganze Zeit so kurz, dass wir hierbei keinen bedeutenden Fehler begehen k\u00f6nnen), so w\u00fcrde die Unterscheidungszeit f\u00fcr Licht, wenn die Art desselben nicht unterschieden zu werden braucht, f\u00fcr B. gleich 30, f\u00fcr C. gleich 50 a, und die Wahlzeit w\u00fcrde in diesen und \u00e4hnlichen Versuchen ebenso gro\u00df sein.\nTabelle XII.\n2. VII.\nIn ganz derselben Weise wurde die Reaction mit den Sprachorga-nen ausgef\u00fchrt. Sobald die wei\u00dfe Fl\u00e4che erkannt war, sagte der Rea-girende \u00bbJetzt!\u00ab und die Zeiger des Chronoskops wurden mit H\u00fclfe 'les Lippen- und Schallschl\u00fcssels zum Stillstehen gebracht. War die \" e^e Fl\u00e4che nicht da, so blieb der Reagirende stumm, und die Zeiger bewegten sich weiter, bis der Ablesende das Uhrwerk anhielt.","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"456\nJames McKeen Cattell.\nTabelle XIII.\n\tSchalls\t\tchl\u00fcssel\t\tLippens\t\tchl\u00fcssel\t\n\tB.\t\t(\t>\t1\t?.\tC.\t\n\tB\tB.'\tR\tR'\tR\tR'\tR\tR\u2019\n3. IV.\t246\t241\t282\t281\t236\t241\t276\t275\n4.\t255\t247\t302\t308\t241\t246\t281\t276\n5.\t234\t237\t274\t268\t233\t235\t256\t250\n\t247\t244\t264\t264\t243\t248\t263\t263\n7.\t248\t246\t274\t268\t244\t245\t256\t256\nM.\t246\t243\t279\t278\t239\t243\t266\t264\nM. V.\t20\t11\t18\t12\t14\t9\t18\t12\nWir haben gesehen, dass die Dauer des in der einfachen Reaction enthaltenen Bewegungsvorganges gr\u00f6\u00dfer ist, wenn eine einfache Reaction mit den Sprachorganen, als wenn sie mit der Hand ausge-fiihrt wird. Nun ist kein Grund vorhanden, warum die Unterschei-dungs- und Wahlzeit, die man durch Subtraction der einfachen Reaction (Tab. III) von der hier gemessenen Zeit findet, nicht dieselbe sein soll, als -wenn die Reaction mit der Hand ausgef\u00fchrt wird. Berechnen wir aus den mit Lippen- und Schallschl\u00fcssel gemachten Versuchen den Mittelwerth, so erhalten wir in der That f\u00fcr B. 65, f\u00fcr C-100 ff, was mit den mit der Hand ausgef\u00fchrten Versuchen sehr gut \u00fcbereinstimmt. \u00a3/ j* J\nWenn wir statt der zwei schwarzen Cartons, auf deren einem sich eine wei\u00dfe Fl\u00e4che befand, zw'ei wei\u00dfe Cartons benutzen, auf deren einem eine schwarze Fl\u00e4che aufgeklebt ist, und die Versuchsperson nur auf den schwarzen Eindruck reagiren lassen, so sind die Bedingungen im Wesentlichen dieselben; die Apperception mag vielleicht ein wenig mehr Zeit erfordern, die Wahlzeit ist voraussichtlich dieselbe. Die Resultate von Experimenten dieser Art sind in der folgenden Tabelle enthalten.","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n457\nTabelle XIY.\n\t\tB.\t\t\tC.\t\t\t\n\tB\tV\tB'\tV\tB\tV\tB\u2019\tV\n6. I.\t250\t20\t253\t15\t236\t21\t233\t16\n14.\t227\t19\t226\t7\t236\t13\t234\t10\n19.\t245\t21\t249\t13\t231\t14\t230\t8\n20.\t215\t20\t212\t14\t244\t12\t243\t7\n31.\t227\t10\t227\t7\t246\t21\t241\t13\nM.\t\t18\t233\t11\t239\t16\t\t\n\tZ\u00f6\u00f6\t\t\t\t\t\t236\t11\nBefestigen wir an Stelle des Schwarz irgend eine andere Farbe auf dem wei\u00dfen Carton, so wird die Unterscheidung vielleicht etwas schwieriger, da es nicht ganz so leicht ist zu sehen, ob z. B. gelb oder schwarz vorhanden ist, die Wahlzeit aber bleibt voraussichtlich dieselbe. In einer Reihe von Versuchen (welche in der Tabelle XV links angegeben sind) wurde nur eine Farbe auf einmal benutzt, in einer zweiten Reihe (welche in der Tabelle rechts steht) 10 Farben in der Weise, dass der Reagirende nicht wusste, welche Farbe kommen w\u00fcrde, sie aber auch nicht zu unterscheiden brauchte, bevor er die Reactionsbewegung ausf\u00fchrte. Es brauchte also ein wenig l\u00e4ngere Zeit, zu erkennen, dass eine Farbe da war (auch wenn die Farbe nicht unterschieden zu werden brauchte), als dass wei\u00df da war. Es ist noch zu bemerken, dass B.\u2019s Zeiten- 1885 k\u00fcrzer waren als 1884.","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"458\nJames McKeen Cattell.\nTabelle XV.\n\t\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tC.\t\n\t\tR\tR\u2019\tR\tR'\t\tR\tR\u2019\tR\tR'\norange\t22. XII.\t291\t296\t258\t261\t22. XII.\t289\t293\t245\t237\nviolett\t\t262\t269\t251\t255\t\t260\t254\t259\t263\nschwarz\t\t250\t253\t236\t233\t\t263\t255\t250\t253\nrosa\t6.1.\t268\t263\t270\t266\t6.1.\t238\t242\t245\t240\nbraun\t7.\t295\t290\t267\t263\t7.\t278\t282\t241\t244\ngrau\t9.\t291\t280\t267\t265\t9.\t234\t237\t276\t277\nroth\t10.\t277\t282\t264\t265\t2. II.\t230\t230\t232\t229\nblau\t\t265\t263\t284\t279\t\t219\t223\t242\t237\ngr\u00fcn\t\t262\t264\t268\t268\t\t229\t219\t245\t244\ngelb\t\t264\t262\t280\t286\t\t230\t228\t254\t257\nM.\t\t272\t272\t264\t264\t\t247\t246\t249\t248\nM. V.\t\t20\t13\t18\t13\t\t25\t17\t24\t17\nF. R.\t\t1\t\t0\t\t\t0\t\t2\t\nWeiter bestimmten wir die Apperceptionszeit, wenn die Farbe unterschieden werden muss. Wir betrachteten zwei F\u00e4lle : einmal wurden die Farben paarweise genommen und eine Farbe von der zweiten unterschieden, im andern Falle war jede Farbe aus 10 Farben heraus zu erkennen. Mit blauem und rothem elektrischen Licht (das Licht der oben erw\u00e4hnten P ul uj \u2019sehen R\u00f6hre durch gef\u00e4rbte Gl\u00e4ser gesehen) erhielt ich als Apperceptions- und Wahlzeit f\u00fcr B. 75, f\u00fcr C. 109 a.x) Bei den meisten meiner Versuche, n\u00e4mlich bei allen, welche\n1) Dies sind die einzigen von den in diesem Abschnitt beschriebenen Versuchen, welche schon von anderen Beobachtern gemacht worden sind. D o n d e r s (Arch, f. Anat. u. Physiol. 1868) fand die Zeit gleich 184 a, Wun dt (Physiol. Psych. II, 251) gleich 210 bis 250 a, v. Kries u. Auerbach, welche unter der Leitun g(von Helm* holtz arbeiteten (Arch f. Anat. und Physiol 1877), gleich 12 und 34 <s. Die von den letzteren gefundenen Zeiten muss ich anzweifeln ; sie scheinen mir zu kurz zu sein, als dass sie richtig sein k\u00f6nnten. Ich wei\u00df nicht, wo der Fehler liegt, da die Versuche augenscheinlich mit gro\u00dfer Sorgfalt angestellt sind, aber die einfachen Reactionen sind sehr lang und die Reactionen mit Unterscheidung und Wahl sehr kurz. Die letzteren m\u00f6gen zu kurz gemacht worden sein durch h\u00e4ufiges Vorkommen von vor-","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n459\nmit H\u00fclfe des Fallchronometers angestellt wurden, benutzte ich Tageslicht, welches von einer farbigen Fl\u00e4che reflectirt wurde, weil dies den gew\u00f6hnlichen Bedingungen unseres Sehens am meisten entspricht. Roth und blau oder gr\u00fcn und gelb wurden paarweise genommen, die farbige Fl\u00e4che war 3 mm hoch und 30 mm breit. Die in der Tabelle gegebenen Zahlen sind Mittel aus 6 Reihen.\nTabelle XVI.\n\t\tB.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\t\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\n27. XI\u20142. XII.\troth\t278\t22\t272\t11\t322\t40\t324\t26\n\tblau\t287\t19\t280\t17\t291\t24\t288\t16\n1.-5. XII.\tgr\u00fcn\t268\t26\t265\t18\t313\t32\t312\t21\n\tgelb\t276\t26\t273\t16\t297\t31\t300\t20\n\tM.\t277\t23\t272\t15\t306\t32\t306\t21\n\tF. R.\t2\t\t\t\t8\t\t\t\nFerner wurden 10 Farben paarweise genommen (wie in der Tabelle durch Trennungslinien angedeutet) und die Zeit bestimmt, welche man braucht, um eine Farbe von einer anderen zu unterscheiden. Wenn wir aus den in Tabelle XVI und XVII gegebenen Zahlen noch\nzeitigen Reactionen (die Zahl der falschen Reactionen ist nicht angegeben); auf alle F\u00e4lle halte ich die Methode jener Experimentatoren, die Mittel zu berechnen, f\u00fcr bedenklich, da sie im Weglassen von Reactionen ziemlich willk\u00fcrlich verfahren. Sie geben nicht an, wieviel Versuche sie in einer Reihe ausgef\u00fchrt haben, aber aus den im Anh\u00e4nge gegebenen Musterreihen finden wir, dass in einer Reihe 22 Reactionen benutzt wurden, in einer anderen, wo Licht zu unterscheiden war, nur 9, so dass wir annehmen d\u00fcrfen, dass in der letzten Reihe mehr als die H\u00e4lfte der Versuche weggelassen ist. Berechnet man aus den von ihnen benutzten Reactionen die mittlere Variation, so findet man, dass sie 6 a betr\u00e4gt (also nach meiner Ansicht kleiner ist als der mittlere Fehler ihrer Registrirvorrichtung) ; die mittlere Reaction der entsprechenden Reihen einfacher Reactionen (bei deren Berechnung auch Versuche weggelassen sind) ist 12 <r, also gr\u00f6\u00dfer als bei der Unterscheidung, was allen Erfahrungen anderer Beobachter widerstreitet.","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"460\nJames McKeen Cattell.\neinmal das Gesammtmittel berechnen und davon die Reactionszeit und die von uns angenommene Wahlzeit subtrahiren, so finden wir dass B. 100, G. 110 a braucht, um eine Farbe von einer anderen zu unterscheiden.\nTabelle XVII.\n\t\t\tB.\t\t\tC.\t\t\t\n\t\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tF'\n22. XII.\torange\t308\t21\t309\t11\t316\t47\t299\t21\n\tviolett\t258\t23\t262\t15\t289\t16\t297\t8\n\tschwarz\t267\t35\t262\t26\t278\t16\t275\t9\n6.1.\trosa\t288\t19\t284\t14\t302\t26\t303\t18\n7.\tbraun\t308\t20\t294\t15\t340\t31\t323\t16\n9.\tgrau\t283\t12\t287\t6\t397\t80\t367\t31\n10.\troth\t278\t22\t272\t11\t322\t40\t324\t26\n\tblau\t287\t19\t280\t17\t291\t24\t228\t26\n\tgr\u00fcn\t268\t26\t265\t18\t313\t32\t312\t21\n\tgelb\t276\t27\t273\t16\t297\t31\t300\t20\n\tM.\t282\t22\t279\t15\t314\t34\t303\t20\n\tF. R.\t1\t\t\t\t5\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\nln den zun\u00e4chst anzugebenden Versuchsreihen bestimmte ich die Zeit, die man braucht, um eine Farbe von 9 anderen zu unterscheiden, was wir als gleichbedeutend mit der wirklichen Erkennungszeit einer Farbe betrachten k\u00f6nnen. Die Resultate von 10 Reihen, in denen die Bewegung mit der Hand, und von 5 Reihen, in denen sie mit den Sprachorganen ausgef\u00fchrt war, sind in der folgenden Tabelle angegeben.\nWir erhalten so als Zeit der Erkennung einer Farbe f\u00fcr B. 105, .f\u00fcr O. 117 a ; oder 5 und 7 o l\u00e4nger, als wenn eine Farbe von einer zweiten zu unterscheiden ist, und um 26 und 41 a l\u00e4nger, als wenn nur unterschieden werden soll, dass \u00fcberhaupt eine Farbe da ist.","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n46t\nTabelle XVIII.\n\t\t\tI\t3.\t\t\t(\t7\t\n\t\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\n\t\t\t\t\tHa\tnd\t\t\t\n17. XII.\troth\t317\t19\t310\t10\t341\t31\t340\t20\n\tgr\u00fcn\t298\t19\t291\t10\t330\t31\t338\t22\n\tgrau\t302\t29\t295\t20\t316\t33\t319\t22\n18.\tblau\t289\t28\t276\t9\t316\t7\t315\t3\n\tgelb\t260\t12\t261\t9\t317\t24\t310\t14\n\tschwarz\t283\t22\t284\t14\t289\t15\t293\t9\n19.\torange\t309\t51\t290\t23\t285\t20\t279\t12\n\tviolett\t302\t16\t299\t11\t312\t34\t308\t24\n\tbraun\t318\t12\t314\t8\t313\t30\t313\t18\n\trosa\t293\t30\t282\t12\t312\t22\t305\t12\n\tM.\t297\t24\t290\t13\t313\t25\t312\t16\n\tv F. R.\t1\t\t\t\t4\t\t\t\n\t\tSchallschl\u00fcssel\t\t\t\t\t\t\t\n17.11.\trotll\t306\t35\t297\t18\t359\t25\t360\t19\n19.\tgr\u00fcn\t293\t11\t289\t7\t360\t12\t364\t7\n21.\tschwarz\t286\t34\t279\t17\t306\t16\t311\t11\n24.\tviolett\t271\t30\t265\t22\t309\t20\t304\t14\n26.\tbrai^n\t296\t18\t291\t11\t359\t46\t347\t32\n\tM.\t290\t26\t284\t15\t339\t24\t337\t17\n\ntie (mit der Hand ausgef\u00fchrten) in Tabelle XVIII angegebenen Resultate wurden bei Beginn der ganzen Untersuchung gewonnen; die Versuche wurden wiederholt, nachdem wir 4 Monate lang fortw\u00e4hrend Uebung gehabt hatten, und dann wiederum nach einer Pause von 3 Monaten. Die Resultate stehen in der folgenden Tabelle XIX.","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"462\nJames McKeen Cattell.\nTabelle XIX.\n\t\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tC.\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\tR\tR\u2019\tR\t*\nroth\t4. IV.\t244\t237\t294\t287\t2. VII.\t283\t267\t292\t286\ngr\u00fcn\t\t247\t239\t311\t309\t4.\t247\t252\t277\t278-\ngrau\t7.\t270\t258\t283\t279\t31.\t264\t257\t325\t314\nblau\t\t246\t246\t273\t275\t\t253\t257\t286\t279\ngelb\t8.\t290\t249\t304\t302\t\t245\t245\t267\t264\nM.\t\t259\t246\t293\t290\t\t258\t256\t289\t284\nm. y.\t\t35\t13\t16\t10\t\t30\t17\t24\t15\nF. R.\t\t5\t\t2\t\t\t0\t\t0\t\nUebung verk\u00fcrzte also die Unterscheidungs- und Wahlzeit ungef\u00e4hr um 30 a f\u00fcr B. und 20 a f\u00fcr C., und diese Verk\u00fcrzung blieb bestehen, wenn man l\u00e4ngere Zeit hindurch keine Uebung hatte.\nTabelle XX.\n\tB.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\tR\tV\tR\u2019\tV\tR\tV\tR'\tV\n3. II.\t261\t31\t260\t18\t268\t12\t266\t\n27. III.\t234\t21\t228\t12\t235\t23\t229\tw\n1. IV.\t205\t37\t194\t23\t261\t32\t255\t25\n\t230\t38\t220\t25\t251\t24\t255\t19\n\t206\t18\t208\t6\t277\t23\t281\t16\nM.\t227\t29\t222\t17\t258\t23\t257\t16\nNach denselben Methoden fand ich die Zeit, die man braucht, um einen Buchstaben zu erkennen. Meine Experimente sollten die","page":462},{"file":"p0463.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n463\nZeitdauer solcher Vorg\u00e4nge bestimmen, welche fortw\u00e4hrend in unserem Gehirn Vorkommen; die gew\u00e4hlten Buchstaben sind daher solche, wie wir sie gew\u00f6hnlich zu lesen bekommen (von der Gr\u00f6\u00dfe, in welcher dies gedruckt ist). F\u00fcr gr\u00f6\u00dfere Buchstaben ist die Zeit etwas k\u00fcrzer. Bei den ersten Versuchen, welche hierher geh\u00f6ren, brauchte der Buchstabe nicht erkannt zu werden, man musste nur wissen, dass ein Buchstabe da war; die Bedingungen sind also dieselben wie bei den ersten Versuchen (Tabelle XV) mit Farben.\nB. braucht also (wenn wir dieselben Annahmen machen wie fr\u00fcher) 47, G. 58 ff, um zu sehen, dass ein kleines Object sich auf dem wei\u00dfen Carton befindet.\nDer n\u00e4chste Fall ist der, wo einer von zwei Buchstaben von dem anderen zu unterscheiden war; dabei wurden A und Z als Beize benutzt ; die Mittel sind aus 6 Reihen berechnet.\nTabelle XXI.\n\t\t\u00a3.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\t\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\n4.\u201410. XII.\tA\t315\t26\t319\t16\t327\t31\t323\t18\n\tZ\t330\t31\t325\t21\t348\t29\t348\t21\n\tM.\t322\t28\t< 322\t18\t337\t30\t335\t19\n\tF.R.\t3\t\t\t\t5\t\t\t\nB. brauchte also 142, C. 137 a, um einen Buchstaben von einem zweiten zu unterscheiden, resp. 45 und 31 a l\u00e4nger, als um eine Farbe von einer anderen zu unterscheiden.\nWir kommen nun zur Betrachtung der Zeit, welche man braucht, um einen Buchstaben von allen \u00fcbrigen zu unterscheiden, d. h. der Zeit, welche man braucht, um einen Buchstaben zu erkennen. Es ist das ein Vorgang, mit welchem unser Gehirn fortw\u00e4hrend zu thun hat; die dazu erforderliche Zeit ist daher von besonderem Interesse. Wenn","page":463},{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nJames McKeen Cattell.\nz. B. die Zeit f\u00fcr die einzelnen Buchstaben verschieden ausf\u00e4llt, so ist es von der gr\u00f6\u00dften praktischen Wichtigkeit, die Buchstaben, welche die meiste Zeit erfordern, um gelesen zu werden, so abzu\u00e4ndern dass diese Zeit k\u00fcrzer wird. Wenn es 20 a l\u00e4nger braucht, um E, als um ein anderes Schriftzei\u00f6hen zu erkennen, welches man an seiner Stelle gebrauchen k\u00f6nnte, z. B. A, so ist es erstaunlich, wie viel Zeit vergeudet und wie viel unn\u00f6thige Anstrengung dem Auge und Gehirn aufgeb\u00fcrdet wird. Ich habe eine gro\u00dfe Zahl von Versuchsreihen ver\u00f6ffentlicht, !) welche die Zeit bestimmen, wie lange ein in reflectirtem Tageslichte gesehener Buchstabe auf die Netzhaut wirken muss, um erkennbar zu werden. Diese Versuche zeigen, dass die einzelnen Buchstaben durchaus nicht gleich gut lesbar sind; unter 270 Versuchen wurde W 241mal richtig gelesen, E nur 63mal. In diesem Falle war die ganze Zeit (der Einwirkung auf die Netzhaut) kurz, 1\u20141,5 <j, und der Unterschied der Zeit f\u00fcr die einzelnen Buchstaben entsprechend klein. Wenn wir indess die ganze Zeit bestimmen, welche man braucht, um den Buchstaben zu erkennen, so d\u00fcrfen wir erwarten, dass wir die Zeit.f\u00fcr einen einfachen und deutlichen Buchstaben betr\u00e4chtlich kleiner finden werden als f\u00fcr einen complicirten und leicht zu verwechselnden,* 2) ebenso wie die Zeit f\u00fcr eine Farbe k\u00fcrzer ist, als f\u00fcr einen Buchstaben. Versuche dieser Art wurden sowohl mit der Hand als mit den Sprachorg\u00e4nen angestellt. Bei den letzteren tritt indessen eine kleine Complication ein, da wir nicht sicher sein k\u00f6nnen , dass eine Differenz in den f\u00fcr die einzelnen Buchstaben gefundenen Zeiten nur auf die Unterscheidungszeit zur\u00fcckzuf\u00fchren ist, denn es w\u00e4re m\u00f6glich, dass die zur Benennung der verschiedenen\n/4) Philos. Stud. II; Brain No. XXXI.\n2) Es war mir nicht m\u00f6glich, die Appereeptionszeit f\u00fcr verschiedene Alphabete und f\u00fcr die einzelnen Buchstaben genau und endg\u00fcltig zu bestimmen. Bei meinen Versuchen konnten die verschiedenen Buchstaben nicht wohl in derselben Reihe Vorkommen, und au\u00dferdem wurden nur in der H\u00e4lfte der Versuche Vorg\u00e4nge gemessen. Da der Unterschied der Zeiten gering ist und die Variation der Reihen verh\u00e4ltnissm\u00e4\u00dfig gro\u00df, muss eine gro\u00dfe Anzahl von Versuchen gemacht werden, bevor man mit Sicherheit den Unterschied der Zeiten f\u00fcr die einzelnen Buchstaben angeben kann. Das ist indess nicht nur ein Gegenstand von wissenschaftlichem teresse, sondern auch von gro\u00dfer praktischer Bedeutung ; es ist daher zu hoffen, ass er von einigen Experimentatoren unabh\u00e4ngig von einander gr\u00fcndlich untersuc wird.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n465\nBuchstaben, d. h. f\u00fcr die verschiedenen Bewegungen der Sprachor-gane, erforderliche Zeit eine verschiedene ist. Diese Differenz der Zeiten konnte indess nur sehr klein sein, da der Reagirende vorher wusste, welcher Buchstabe zu nennen war, so dass eine Wahl zwischen verschiedenen Bewegungen nicht in Frage kam, wie dies hei denVersuchen des n\u00e4chsten Abschnitts der Fall sein wird. Die folgenden Tabellen geben Resultate, welche zu verschiedenen Zeiten erhalten wurden.\nTabelle XXII.\n\t\tB.\t\t\t\t\tC\t\t\n\t\tR\tF\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\n\t\tHand\t\t\t\t\t\t\t\n11. XII.\tB\t358\t25\t354\t18\t342\t28\t346\t17\n12.\tZ\t345\t24\t350\t18\t370\t33\t353\t20\n\tA\t327\t31\t314\t14\t337\t22\t342\t16\n16.\tM\t338\t36\t345\t20\t329\t15\t324\t7\n\tE\t360\t31\t345\t9\t343\t28\t326\t9\n17.\tS\t333\t22\t326\t11\t341\t25\t338\t17\n\tP\t339\t24\t332\t14\t329\t32\t318\t18\n\tT\t330\t29\t320\t16\t323\t30\t330\t18\n18.\t0\t293\t19\t297\t11\t302\t25\t301\t18\n\tL\t338\t15\t339\t10\t350\t37\t333\t16\n\tM.\t336\t26\t332\t14\t337\t27\t331\t16\n\tF. R.\t5\t\t\t\t4\t\t\t\n\t\tSchallschl\u00fcssel\t\t\t\t\t\t\t\n17. II. ^\tA\t330\t27\t337\t17\t406\t16\t401\t11\n19.\tM\t336\t36\t332\t30\t410\t29\t412\t17\n21.\tE\t308\t36\t310\t22\t359\t35\t354\t28\n24.\tP\t311\t22\t307\t13\t321\t13\t325\t8\n26.\t0\t303\t21\t307\t16\t380\t33\t372\t27\n\tM.\t318\t28\t319\t20\t375\t25\t373\t18\n\tP. R.\t1\t\t\t\t1\t\t\t\nWundt, Philos. Studien. III.\n31","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"46\u00ab\nJames McKecn Cattell.\nTabelle XXIII.\n\t\tHand\t\t\t\tSprachorga\t\t\tne\t\n\t\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tc.\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\tR\t1 R'\tR\tR'\nA\t13.1.\t309\t312\t323\t328\t15.1.\t288\t295\t338\t332\nB\t12.\t307\t311\t353\t350\t13.\t348\t353\t362\t363\nC\t17.\t304\t306\t319\t322\t17.\t307\t310\t333\t325\nD\t\t342\t309\t332\t341\t\t320\t324\t346\t354\nE\t14.\t328\t334\t341\t345\t15.\t333\t345\t340\t330\nF\t17.\t322\t324\t358\t344\t20.\t307\t310\t317\t321\nG\t\t326\t321\t331\t327\t\t309\t308\t311\t309\nH\t19.\t323\t320\t320\t317\t\t305\t308\t338\t333\nI\t\t294\t293\t295\t301\t\t271\t275\t296\t290\nJ\t\t329\t326\t299\t288\t21.\t342\t338\t330\t335\nK\t\t330\t335\t305\t297\t\t334\t334\t315\t314\nL\t14.\t296\t304\t302\t299\t' 29.\t320\t302\t357\t353\nM\t13.\t311\t316\t320\t322\t15.\t342\t330\t373\t366\nN\t20.\t318\t317\t333\t330\t21.\t318\t321\t323\t328\nO\t14.\t263\t266\t292\t288\t13.\t315\t319\t355\t352\nP\t\t288\t284\t337\t326\t29.\t321\t324\t338\t339\nQ\t20.\t317\t315\t315\t319\t21.\t312\t314\t312\t302\nR\t\t311\t313\t322\t317\t\t334\t340\t322\t315\nS\t14.\t285\t281\t. 327\t332\t15.\t318\t325\t313\t313\nT\t\t319\t295\t310\t305\t29.\t318\t315\t366\t363\nU\t20.\t310\t298\t329\t331\t24.\t320\t320\t335\t331\nV\t22.\t322\t330\t334\t330\t\t324\t327\t333\t338\nw\t\t278\t283\t338\t332\t\t312\t314\t343\t345\nX\t\t315\t297\t349\t341\t\t292\t297\t362\t366\nY\t\t303\t307\t341\t337\t\t318\t313\t339\t339\nZ\t12.\t323\t319\t347\t345\t13.\t350\t343\t331\t324\nM.\t\t310\t308\t326\t324\t\t318\t319\t336\t334\nM. Y.\t\t22\t15\t22\t14\t\t22\t14\t25\t16\nF. R.\t\t13\t\t13\t\t\t18\t\t4\t","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen. Tabelle XXIY.\n467\n\t\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tC.\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\tR\tR'\tR\tR'\nB\t5. IV.\t275\t262\t321\t319\t31. VII.\t307\t308\t304\t306\nZ\t(i.\t272\t273\t310\t301\t\t313\t314\t311\t303\nA\t\t276\t2S1\t292\t288\t2.\t295\t295\t309\t302\nM\t7.\t293\t291\t302\t306\t4.\t298\t299\t307\t306\nE\tS.\t316\t316\t337\t331\t\t313\t306\t315\t319\nM.\t\t286\t285\t312\t309\t\t305\t304\t309\t307\nM. V.\t\t25\t16\t20\t13\t\t. 22\t14\t26\t18\nF. K.\t\t2\t\t3\t\t\t0\t\t0\t\nDieselben zeigen eine Verk\u00fcrzung der Zeiten durch die Uebung; nehmen wir die mittlere Tabelle, welche die meisten Versuche enth\u00e4lt, und deren Zeiten ungef\u00e4hr das Mittel aus allen drei Tabellen darstellen , so finden wir, dass die Unterscheidungszeit f\u00fcr einen gro\u00dfen Buchstaben (von der vorliegenden Druckgr\u00f6\u00dfe) f\u00fcr B. 119, f\u00fcr G. 116 ff betr\u00e4gt. Die Zahl der Versuche, aus denen die in den Tabellen enthaltenen Resultate berechnet wurden, ist sehr gro\u00df, aber doch nicht gro\u00df genug, um die Zeit f\u00fcr die einzelnen Buchstaben endg\u00fcltig zu bestimmen; wenn ich indess aus den vier Reihen, welche mit der Hand auf E und M gemacht sind, das Mittel nehme, so finden wir, dass B. 19, C. 22 ff l\u00e4nger braucht, um E, als umMzu erkennen. Die Reihenfolge f\u00fcr die 5 Buchstaben, mit denen je 4 Reihen gemacht waren, ist MAZBE, was (die Stellung von Z ausgenommen) mit der a. a. O. mitgetheilten nach der Lesbarkeit (d. h. der f\u00fcr die Einwirkung auf die Netzhaut erforderlichen Zeit) geordneten Reihenfolge \u00fcherein-stimmt. Aehnliche Versuche wurden mit kleinen Buchstaben angestellt, die Resultate stehen in der folgenden Tabelle. Es scheint hiernach, dass die Unterscheidungszeit f\u00fcr gro\u00dfe und kleine (lateinische) Buchstaben ungef\u00e4hr dieselbe ist, was abermals mit den fr\u00fcher nach einer ganz anderen Methode angestellten Versuchen \u00fcbereinstimmt. ')\n1) Philos. Stud. II, 4, \u2014 Mind XXX.\n31*","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"468\nJames McKeen Cattel.\nTabelle XXV.\n\tHand\t\t\t\t\t\tSpraehorgane\t\t\t\n\t\tB.\t\tC.\t\t\t1\ti.\tC.\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\tR\tR'\tR\tR'\nb\t5.1.\t301\t306\t314\t306\t22.1.\t313\t317\t327\t321\nz\t\t307\t298\t324\t325\t\t305\t300\t336\t322\n; a\t7.\t316\t320\t327\t320\t23.\t330\t328\t313\t309\nm\t\t310\t312\t311\t313\t\t310\t304\t313\t315\ne\t12.\t337\t342\t356\t356\t\t331\t321\t330\t322\ns\t\t322\t325\t368\t359\t\t297\t290\t338\t343\np\t13.\t323\t320\t341\t337\t28.\t345\t345\t370\t372\nt\t\t311\t310\t319\t315\t\t305\t300\t346\t342\n0\t14.\t293\t290\t306\t304\t\t299\t299\t335\t332\n1\t\t303\t300\t306\t304\t\t311\t314\t344\t339\nM.\t\t312\t312\t327\t324\t\t315\t312\t335\t332\nM. V.\t\t19\t13\t28\t19\t\t20\t11\t25\t16\nF. R.\t\t4\t\t8\t\t\t7\t\t2\t\nWir kommen nun zur Betrachtung der Unterscheidungszeit f\u00fcr W\u00f6rter, messen also einen Vorgang, welcher im Gehirn fortw\u00e4hrend vorkommt. Es wurden 26 W\u00f6rter genommen, der Reagirende hob die Hand nur, wenn ein bestimmtes von ihm erwartetes Wort erschien. Die so bestimmte Apperceptionszeit ist die Zeit, welche man braucht, um ein Wort von den 25 anderen zu unterscheiden. Die Zeit ist ein wenig l\u00e4nger, wenn man ein Wort von anderen zu unterscheiden hat, welche ihm der Form nach sehr \u00e4hnlich sind, z. B. hand und band. Wir d\u00fcrfen nicht vergessen, dass die Apperception kein scharf defi-nirter Vorgang ist. Wie ich gezeigt habe, erkennen wir, dass ein Buchstabe da ist, bevor wir erkennen, welcher es ist. Ebenso braucht es eine weitere Zeit, bis der Buchstabe mit allen seinen Einzelheiten erkannt ist, bis man z. B. sehen kann, ob er unvollkommen gedruckt ist, u. dergl. Die folgenden Tabellen enthalten die Resultate von Ver suchen mit englischen und deutschen W\u00f6rtern.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\nTabelle XXVI.\n469\n\t\tHai\t\tid\t\t\tSprachorgai:\t\tLe\t\n\t\tB.\t\tc\t\t\tB\t\tc.\t\n\t\tB R'\t\tR\tR'\t\tR\tR'\tR\tR'\nmind life time house child year truth name light ship\t12. XII. 15. 16. 18. 19.\t353 348 333 377 345 353 352 341 332 318\t352 351 330 366 343 359 329 339 328 313\t337 373 375 383 328 369 376 392 327 336\t329 377 372 389 33J 360 367 393 323 332\t13. I. 15. 17. 29.\t360 366 311 331 347 337 302 313 325 294\t366 367 312 324 341 336 311 315 332 302\t374 363 371 355 370 354 360 374 372 340\t364 365 366 361 375 358 353 380 372 340\nM.\t\t345\t341\t360\t358\t\t329\t331\t363\t363\nM. V.\t\t24\t13\t26\t17\t\t23\t12\t28\t20\nF. R.\t\t2\t\t4\t\t\t- 7\t\t0\t\neducation philosophy knowledge architecture literature temperance ignorance physician enthusiasm imagination\t5. I. 7. 10. 12.\t331 330 341 377 339 341 300 325 334 321\t331 322 337 375 320 333 297 329 337 317\t346 349 366 382 363 399 380 380 405 384\t348 354 360 377 354 404 369 375 409 37\u00ab\t17. I. 22. 23. 26.\t349 347 353 357 333 339 325 339 353 342\t345 351 348 355 332 330 319 333 349 337\t382 376 329 336 377 377 378 351 409 395\t386 377 319 340 382 376 382 346 400 391\nM.\t\t334\t330\t375\t373\t\t344\t340\t371\t370\nM. Y.\t\t25\t16\t28\t19\t\t23\t15\t27\t17\nF. R.\t\t8\t\t8\t\t\t6\t\t9\t\nBuch Zahl Kunst Welt Haus Licht Kind Land Traum Jahr\t24. I. 26. 29.\t290 309 307 308 295 324 323 309 321 319\t294 311 309 307 292 323 323 307 316 318\t367 380 369 361 354 354 377 363 377 365\t363 378 374 353 353 359 380 365 376 368\t23.\tI. 24. 26.\t315 310 310 308 299 330 303 316 324 321\t318 319 314 305 297 329 308 321 325 325\t359 370 362 362 339 356 352 373 368 374\t355 378 352 362 344 350 356 365 373 378\nM.\t\t311\t310\t367\t367\t\t314\t316\t362\t361\nM. V.\t\t14\t9\t20\t13\t\t17\t12\t31\t20\nF. R.\t\t6\t\t5\t\t\t10\t\t7\t","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"470\nJames JMcen Catteil.\nTabelle XXVII.\n\t\tHand\t\t\t\t\t\tSchallschl\u00fcssel\t\t\t\n\t\tJB.\t\tc.\t\t\t\tB.\t\tC.\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\t\tR\tR\u2019\tR\tR\u2019\n6. IV.\tmind\t266\t269\t312\t306\t14.11.\tmind\t311\t307\t380\t391\n\tlife\t302\t292\t340\t340\t19.\tlife\t338\t333\t400\t409\n7.\ttime\t307\t303\t325\t330\t24.\tchild\t319\t326\t360\t364\n\thouse\t299\t296\t321\t317\t\ttruth\t317\t318\t339\t345\n8.\tchild\t282\t284\t327\t322\t26.\tship\t320\t326\t361\t367\n\tM.\t291\t289\t325\t323\t\t\t321\t322\t368\t375\n\tM. V.\t18\t10\t22\t14\t\t\t27\t19\t25\t16\n\tF. R.\t5\t\t0\t\t\t\t3\t\t4\t\nDie Tabellen ergeben uns als Unterscheidungszeit f\u00fcr kurze englische W\u00f6rter bei B. 132, bei C. 141 a, f\u00fcr kurze deutsche W\u00f6rter 118 und 150 a, f\u00fcr lange englische W\u00f6rter 154 und 158 a. Die Zeit ist also ein wenig (bei B. um 22, bei O. um 17 a) k\u00fcrzer f\u00fcr kurze als f\u00fcr lange W\u00f6rter. Wie ich schon in einem fr\u00fcheren Aufsatze gezeigt habe, kann ein Wort schneller erkannt werden, wenn es der Muttersprache, als wenn es einer fremden Sprache angeh\u00f6rt. B. brauchte bei den hier angegebenen Versuchen zu den deutschen W\u00f6rtern 14 a weniger als zu den englischen, C. zu den englischen 9 a weniger als zu den deutschen.\nMan bemerkt, dass die Unterscheidungszeit f\u00fcr ein Wort nur wenig l\u00e4nger ist, als f\u00fcr einen einzelnen Buchstaben. Wir fassen also die Buchstaben, welche ein Wort bilden, nicht jeden f\u00fcr sich, sondern das Wort als Ganzes auf. Die Folgerungen hieraus, welche f\u00fcr den Leseunterricht voir Kindern von Nutzen sind, sind leicht zu ersehen ; ich habe bereits fr\u00fcher die Aufmerksamkeit auf diesen Punkt gelenkt. ')\n1) Philos. Stud. II, 4; III, 1. \u2014 Brain No. XXXI. \u2014 Mind XXX.","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n471\nDie einzige neue Unterscheidungszeit, welche wir noch zu betrachten haben, ist die f\u00fcr Bilder. Die Zeit, welche man braucht, um das deutliche Bild eines Baumes zu erkennen, ist ungef\u00e4hr dieselbe, welche man braucht, um einen Baum selbst zu erkennen ; es ist das also ein Process, wie er in unserem Gehirn tagt\u00e4glich vorkommt. Ich hatte 26 Bilder von gew\u00f6hnlich vorkommenden Gegenst\u00e4nden, Baum, Hand, Schiff etc. gezeichnet, ungef\u00e4hr 1 qcm gro\u00df. Die Methode, die Unterscheidungszeit zu finden, war dieselbe, wie vorher.\nTabelle XXVIII.\n\t\tB.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\t\tR\tV\tR\u2019\tl y\tR\tV\tR'\tV\n\tBild\t\t\t\t\t\t!\t\t\n\tvon\tHand\t\t\t\t\t\t\t\n12. II.\tUhr\t262\t23\t249\t15\t295\t21\t292\t14\n\tSchiff\t264\t19\t268\t13\t324\t31\t320\t16\n\tAuge\t271\t17\t266\t11\t313\t24\t316\t9\n20. III.\tHand\t297\t20\t294\t15\t282\t37\t266\t10\n\tBaum\t246\t12\t244\t7\t296\t28\t302\t23\n\tVogel\t2S9\t28\t297\t15\t310\t43\t291\t10\n\tFisch\t290\t19\t293\t17\t301\t23\t294\t13\n\tBlatt\t267\t12\t265\t9\t321\t31\t317\t26\n24.\tHut\t270\t28\t277\t22\t306\t21\t312\t10\n\tSchuh\t283\t17\t286\t12\t341\t23\t346\t18\n\tM.\t274\t19\t274\t14\t309\t28\t306\t15\n\tF. R.\t8\t\t\t\t8\t\t\t\n\t\tSchallschl\u00fcssel\t\t\t\t\t\t\t\n17.11.\tUhr\t308\t32\t302\t14\t364\t44\t357\t34\n19.\tAuge\t341\t30\t336\t25\t408\t40\t408\t25\n21.\tBaum\t283\t27\t276\t17\t374\t32\t361\t17\n24.\tFisch\t309\t38\t315\t22\t304\t23\t296\t15\n26.\tHut\t305\t42\t296\t24\t367\t59\t348\t36\n\tM.\t309\t34\t305\t20\t363\t40\t354\t25\n\tF. R.\t2\t\t\t\t2\t\t\t","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"472\nJames McKeen Cattell.\nWir sehen also, dass die Unterscheidungszeit f\u00fcr Bilder und Gegenst\u00e4nde, die wir im t\u00e4glichen Leben fortw\u00e4hrend vor Augen haben, f\u00fcr B. 96, f\u00fcr C. 117 a betr\u00e4gt, also ungef\u00e4hr eben so gro\u00df ist, wie f\u00fcr eine Farbe, und k\u00fcrzer als f\u00fcr ein Wort.\nIV. Die Wahlzeit.\nBei den im vorigen Abschnitt beschriebenen Versuchen war die auszuf\u00fchrende Bewegung immer dieselbe und die dazu erforderliche Zeit immer ungef\u00e4hr gleich. Bei den Versuchen des vorliegenden Abschnittes ist dagegen die Art der Bewegung abh\u00e4ngig von der Art des wirkenden Reizes. In Folge dessen ist der Apperceptionsprocess ein anderer als im vorhergehenden Abschnitt. Dort erwartete der Reagi-rende einen bestimmten Eindruck und sah nach. oh er da war oder nicht; bei den jetzt zu beschreibenden erwartete der Reagir ende keinen bestimmten Eindruck und hatte, bevor er reagirte, sowohl den Eindruck zu erkennen als die entsprechende Bewegung zu w\u00e4hlen. Man k\u00f6nnte erwarten, dass im letzteren Falle der Vorgang schwieriger und seine Zeitdauer dem entsprechend l\u00e4nger sein werde \u2014, die Versuche zeigen indessen, dass die Differenz der Zeiten h\u00f6chstens sehr klein sein kann.\nVersuche nach dieser Methode wurden zuerst von Donders1) und nach ihm von einer Zahl anderer Experimentatoren angestellt, in der Weise, dass die Versuchsperson die rechte Hand zu heben hatte, wenn z. B. ein rothes, die linke Hand, wenn ein blaues Licht erschien. Unter Wund t \u2019s Leitung hat Merkel2) diese Methode weiter ausgedehnt, indem er bei jedem von 10 verschiedenen Eindr\u00fccken einen anderen Finger hob. Meine ersten Versuche (im Winter 1883\u20141884 mit elektrischem Licht gemacht) waren \u00e4hnlich denen der fr\u00fcheren Experimentatoren und ergaben als Wahlzeit zwischen 2 Bewegungen f\u00fcr B. 125, f\u00fcr C. 168 a ; sp\u00e4ter benutzte ich das Fallchronometer, welches mir gestattete, statt des elektrischen Lichtes Tageslicht zu benutzen, das von einer farbigen Fl\u00e4che reflektirt wurde. Der Uhrstrom ging durch zwei Telegraphenschl\u00fcssel ; der Reagirende hielt den einen\n1)\tArch. f. Anat. u. Physiol. 1868.\n2)\tPhilos. Stud. II, 1.","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n473\nmit der linken, den andern mit der rechten Hand geschlossen. In derselben Versuchsreihe wurden je zwei Farben benutzt, entweder roth und blau, oder gr\u00fcn und gelb; auf roth und gr\u00fcn wurde mit der rechten, auf blau und gelb mit der linken Hand reagirt. Jede Zahl gibt den Mittelwerth aus 6 Reihen (in den uncorrigirtenReihen 78, in den corri-girten 60 Versuchen) an.\nTabelle XXIX.\n\t\tB.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\t\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\n27. XL\u20142. XII. 1.\u20145. XII.\troth blau\t291 296 289 303\t27 27 25 28\t289 296 286 306\t18 18 17 20\t342 332 354 334\t39 25 32 34\t322 320 351 332\t32 22 18 23\n\tgr\u00fcn gelb\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tM.\t295\t27\t294\t18\t340\t32\t331\t24\n\tF. B.\t9\t\t\t\t3\t\t\t\nNehmen wir aus den f\u00fcr die vier Farben gefundenen Zeiten das Mittel und subtrahiren davon die einfache Reactionszeit, so finden wir, dass B. 145, C. 190 a braucht, um die Farbe zu erkennen und sich f\u00fcr die zugeordnete Bewegung zu entscheiden. Vergleichen wir diese Zahlen mit den im vorigen Abschnitt (Tabelle XVI) gegebenen, so ergibt sich, dass B. 18, C. 34 a weniger braucht zur Ausf\u00fchrung einer vorher bestimmten, als zur Ausf\u00fchrung einer gewissen Bedingungen unterworfenen Bewegung.l)\n1) Der geringe Unterschied der Zeiten wird Manchem \u00fcberraschend erscheinen, aber die psychischen Vorg\u00e4nge sind nicht so sehr verschieden in den beiden F\u00e4llen. Sie sind Willk\u00fcracte, wenn sie zum ersten Male ausgef\u00fchrt werden (die Zeiten sind dann viel l\u00e4nger); wenn sie aber oft wiederholt werden, so werden'sie automatisch. Im ersten Falle wird, sobald man erkannt hat, dass das Licht roth ist, ein Impuls von der Gro\u00dfhirnrinde nach dem Centrum f\u00fcr Zuordnung von Bewegungen gesandt und der Bewegungsimpuls ausgel\u00f6st, welcher die Hand hebt; im zweiten Falle wird, .sobald man erkannt hat, oh das Lieht roth oder blau ist, ein der Farbe des Lichtes entsprechender Impuls nach dem motorischen Centrum gesandt und ein","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"474\nJames McKeen Oattell.\nGanz \u00e4hnlich war die Methode, welche auf Bttchstaben angewandt wurde; die Versuchsperson hob die rechte Hand, wenn A, die linke, wenn Z da war. Die in der folgenden Tabelle gegebenen Zahlen sind wieder Mittel aus je 6 Reihen.\nTabelle XXX.\n\t\tB.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\t\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\n4.\u201410. XII.\tA\t328\t27\t324\t18\t379\t42\t370\t30\n\tZ\t339\t23\t336\t15\t382\t34\t379\t22\n\tM.\t333\t25\t330\t16\t380\t38\t374\t26\n\tF. R.\t8\t\t\t\t3\t\t\t\nVergleichen wir diese Resultate mit den in Tabelle XXI gefundenen, so ergibt sich, dass f\u00fcr die Wahl zwischen zwei Bewegungen eine Zeit hinzutritt bei B. von 11, bei C. von 43 a, Zahlen, welche mit den f\u00fcr Farben gefundenen gut \u00fcberein stimmen.\nBei den meisten meiner Versuche wurde die dem Reiz entsprechende Bewegung mit den Sprachorganen ausgef\u00fchrt. Ich glaube, dass die hier gefundene Zeit von ganz besonderem Interesse ist, da wir fortw\u00e4hrend in der Lage sind, ein Wort lesen, eine Farbe nennen zu m\u00fcssen etc. Hier haben wir au\u00dferdem eine unbeschr\u00e4nkte Menge von Eindr\u00fccken und von denselben entsprechenden Bewegungen zur Verf\u00fcgung.\nBei den zun\u00e4chst zu betrachtenden Versuchen wurden wieder zwei Eindr\u00fccke angewandt. Der Reagirende wusste nicht, welcher\nBewegungsimpuls nach der rechten oder linken Hand geschickt, je nachdem das Licht roth oder blau war. Die Bewegung der rechten Hand wird mit der Emp n dung des rothen Lichtes, und ebenso die Bewegung der linken Hand mit der es blauen Lichtes so eng associirt, dass der Vorgang in hohem Grade automatisch wer den kann. Wenn die Versuchsperson l\u00e4ngere Zeit in dieser Weise reagirt hat, ww es sehr schwer, die Association zu vertauschen und etwa die rechte Hand zu he ) > wenn blau einwirkte.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n475\nzu nennen war, nannte aber denjenigen, weicherwirkte, m\u00f6glichst rasch, nachdem er ihn erkannt hatte. Die Bewegung wurde mit H\u00fclfe des Schallschl\u00fcssels registrirt. Diese Versuche sind eine weitere Ausf\u00fchrung der in Tabelle XVIII, XXII, XXVII und XXVIII gegebenen. Bei diesen machte der Beagirende eine festgesetzte Bewegung, d. h. er benannte ein erwartetes Object, sobald er sah, dass es wirklich da war; bei den jetzt zu beschreibenden musste die passende Bewegung ausgew\u00e4hlt werden, nachdem der Eindruck unterschieden war. Die Beziehung zwischen beiden Arten ist genau dieselbe, als wenn in beiden F\u00e4llen die Bewegung mit der Hand ausgef\u00fchrt wird ; der einzige Unterschied ist, dass wir gew\u00f6hnt sind, einer bestimmten Farbe blau den Namen blau zu geben, so dass diese Association bereits vorhanden ist, wogegen die Association zwischen einer Bewegung der linken Hand und blau erst zum Zweck der Experimente gebildet wird. In den Tabellen sind die Eindr\u00fccke paarweise zusammengenommen, wie durch Trennungslinien angegeben ist. Wie gew\u00f6hnlich wurden 26 Versuche in einer Reihe gemacht, 13 mit jedem von beiden Eindr\u00fccken; die Mittelwerthe sind demnach aus 13 Versuchen, die corrigirten Mittel aus 10 Versuchen berechnet.\nTabelle XXXI.\n\t\tB.\t\tC.\t\t\t\tB.\t\tC.\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\t\tR\tR'\tR\tR'\n17.11.\tA\t346\t353\t439\t440\t19. II.\tmind\t339\t332\t432\t435\n19.\tZ\t338\t341\t398\t390\t\tlife\t294\t298\t406\t401\n\tB\t366\t366\t415\t420\t21.\ttime\t296\t305\t379\t382\n\tM\t338\t332\t435\t434\t\thouse\t285\t291\t368\t363\n21.\tE\t326\t321\t384\t383\t24.\tchild\t355\t350\t410\t415\n24.\tS\t300\t294\t391\t386\t\tyear\t361\t364\t409\t411\n\tP\t354\t352\t387\t382\t\ttruth\t303\t297\t392\t390\n26.\tT\t350\t341*\t436\t429\t\tname\t329\t324\t397\t399\n\t0\t292\t296\t425\t421\t26.\tlight\t333\t339\t421\t424\n\tL\t323\t308\t412\t408\t\tship\t294\t298\t396\t395\n\tM.\t333\t330\t412\t409\t\t\t319\t320\t401\t401\n\t\tM. V.\t24\t17\t28\t19\t\t\t24\t16\t21\t14","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nJames M\u00b0Keen Cattell.\n\t\tB.\t\tC.\t\t\t\tB.\t\tC.\t\n\t\tR\tR'\tR\tR'\t\t\tR\tR\tR\tR'\n17. II.\troth\t342\t329\t472\t479\t17.11.\tUhr\t350\t343\t458\t447\n\tblau\t317\t322\t441\t447\t\tSchiff\t376\t387\t424\t422\n19.\tgr\u00fcn\t303\t298\t484\t474\t19.\tAuge\t369\t367\t495\t488\n\tgelb\t309\t301\t499\t502\t\tHand\t346\t333\t455\t445\n21.\tschAvarz\t347\t354\t386\t382\t21.\tBaum\t340\t336\t455\t459\n\trosa\t298\t305\t394\t376\t\tVogel\t343\t339\t451\t447\n24.\tviolett\t293\t288\t395\t370\t24.\tFisch\t337\t345\t382\t376\n\torange\t276\t270\t433\t441\t\tBlatt\t333\t339\t430\t424\n26.\tbraun\t323\t325\t421\t431\t26.\tHut\t336\t344\t407\t412\n\tgrau\t331\t337\t453\t446\t\tSchuh\t346\t342\t415\t403\n\tM.\t314\t313\t438\t435\t\t\t348\t347\t437\t432\n\tM. V.\t27\t18\t41\t46\t\t\t31\t20\t44\t31\nVergleichen wir diese Resultate mit den in Tabelle XVIII, XXII, XXVII und XXVIII gegebenen, so ergeben sieb als hinzutretende Wahlzeiten die Werthe der folgenden Tabelle.\nTabelle XXXII.\n\tB.\tC.\nBuchstaben\t+ 15\t+ 37\nW\u00f6rter\t\u2014 2\t+ 33\nFarben\t+ 24\t+ 99\nBilder\t+ 39\t+ 74\nDiese Tabelle zeigt einen auffallenden Unterschied zwischen den beiden Reagirenden. Bei den Reactionen mit der Hand sahen wir bereits, dass bei B. eine kleinere Wahlzeit hinzukam, wenn er die Wahl zwischen zwei Bewegungen auszuf\u00fchren hatte, als bei C. Noch auffallender ist diese Differenz, Avenn die Bewegung mit den Sprach Organen auszuf\u00fchren Avar. Die Tabelle ist ferner interessant, insofern sie einen Unterschied ergibt zwischen Buchstaben und W\u00f6rtern einer","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n477\nseits und Farben und Bildern andrerseits. Die Association zwischen einem gedruckten Buchstaben oder Wort und seinem Namen erfordert weniger Zeit und ist folglich eine engere als zwischen einer Farbe oder einem Bild und dem zugeh\u00f6rigen Namen. Das erscheint uns erkl\u00e4rlich, da die erstere Association viel h\u00e4ufiger ge\u00fcbt ist; jedoch w\u00fcrde ich es a priori nicht vorausgesehen haben, da die Association zwischen einer Farbe oder einem Gegenstand und dem zugeh\u00f6rigen Namen gebildet ist, schon lange bevor wir lesen lernen.\nIn den nunmehr zu beschreibenden Versuchen wurde anstatt zweier Eindr\u00fccke und zweier entsprechender Bewegungen eine gro\u00dfe Zahl von Eindr\u00fccken genommen und jedesmal der, welcher vorkam, vom Reagirenden benannt. In diesem Falle bestimmen wir die Zeit, die man braucht, um einen Eindruck, z. B. ein Wort, zu erkennen und zu benennen. Im vorigen Abschnitt haben wir ann\u00e4hernd die Zeit bestimmt, welche man braucht, um ein Object zu erkennen. Die Differenz beider Zeiten gibt uns daher die Zeit, welche man braucht, um ein Object zu benennen.\nZun\u00e4chst ermitteln wir die Zeit f\u00fcr Erkennung und Benennung eines Buchstaben. Benutzt wurden alle 26 Buchstaben des gro\u00dfen lateinischen Alphabetes, und zwar kam jeder in jeder Reihe einmal vor. Nachdem wir 13 Reihen gemacht hatten, wurden f\u00fcr die einzelnen Buchstaben die Mittelwerthe berechnet, so dass wir die Mittel aus je 13 Versuchen mit demselben Buchstaben erhielten; daraut wurden die Reihen in der gew\u00f6hnlichen Weise corrigirt, indem die drei Reactionen ausgelassen wurden, welche vom corrigirten Mittelwerthe am meisten abwichen. Da die einzelnen Versuche mit demselben Buchstaben verschiedenen Zeiten angeh\u00f6ren, finden wir die mittlere Variation gr\u00f6\u00dfer als gew\u00f6hnlich. Die Tabelle gibt die Resultate, einerseits mit dem Schallschl\u00fcssel, andrerseits wenn ein zweiter Reagi-render die registrirende Bewegung ausf\u00fchrte.","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"478\nJames McKcen Cattell.\nTabelle XXXIII.\n\tMit einem zweit 9.\u2014;\t\t\ten Iteagirenden. 10. I.\t\t\tSchallschl\u00fcssel. 5.\u201419. II.\t\t\t\t\t\n\tB.\t\t\tC.\t\t\t\tB.\t\tC.\t\t\n\tIl\tV\tR'\tR\tV\tR'\tR\tV\tR'\tR\tV\tR\u2019\nA\t398\t25\t405\t458\t43\t440\t430\t18\t396\t462\t38\t476\nB\t444\t30\t436\t471\t53\t457\t414\t26\t406\t418\t30\t413\nC\t466\t36\t477\t450\t22\t453\t417\t29\t417\t421\t28\t424\nD\t421\t18\t417\t454\t31\t454\t394\t51\t400\t412\t15\t411\nE\t400\t11\t402\t445\t9\t447\t396\t30\t397\t425\t28\t424\nF\t432\t31\t434\t442\t21\t446\t405\t30\t412\t414\t26\t420\nG\t453\t31\t446\t483\t24\t474\t402\t48\t395\t427\t14\t426\nH\t435\t20\t441\t423\t13\t417\t356\t20\t352\t429\t26\t422\nI\t395\t26\t403\t433\t25\t429\t394\t24\t394\t449\t36\t451\nJ\t408\t29\t417\t473\t44\t472\t399\t42\t410\t417\t21\t415\nK\t432\t18\t438\t474\t34\t463\t395\t25\t401\t415\t27\t409\nL\t412\t20\t418\t463\t47\t457\t393\t22\t397\t427\t34\t423\nM\t421\t44\t400\t435\t16\t425\t389\t21\t395\t418\t26\t422\nN\t429\t38\t419\t453\t19\t460\t384\t32\t390\t415\t36\t422\n0\t410\t15\t404\t440\t32\t436\t395\t19\t392\t411\t15\t409\nP\t459\t64\t442\t462\t23\t455\t392\t19\t398\t395\t15\t393\nQ\t446\t28\t461\t480\t22\t469\t428\t34\t438\t413\t22\t418\nB,\t422\t20\t435\t462\t20\t469\t385\t28\t389\t443\t18\t446\nS\t431\t33\t431\t471\t38\t479\t391\t27\t394\t412\t22\t410\nT\t425\t25\t432\t446\t34\t454\t398\t36\t390\t414\t18\t409\nU\t428\t22\t434\t461\t47\t471\t391\t22\t396\t439\t14\t441\ny\t463\t32\t450\t465\t29\t461\t383\t20\t378\t428\t26\t423\nw\t421\t42\t405\t485\t16\t481\t353\t26\t364\t435\t24\t432\nX\t465\t46\t471\t452\t25\t460\t381\t31\t388\t405\t29\t412\nY\t433\t20\t446\t501\t26\t493\t405\t44\t415\t458\t33\t463\nZ\t431\t12\t432\t499\t37\t507\t393\t19\t392\t426\t22\t421\nM.\t430\t\t431\t461\t\t459\t395\t\t396\t424\t\t424\nM. Y.\t\t28\t14\t! 29\t\t16\t\t29\t19\t\t25\t17\nWir erkennen daraus, dass der Reagirende ungef\u00e4hr 0,4\" braucht, um einen Buchstaben zu erkennen und zu benennen (d. h. zu lesen). Man kann hier die Resultate , welche ich in einem fr\u00fcheren Hefte dieser Studien1) mitgetheilt habe, zum Vergleich heranziehen. I\u00b0h bestimmte dort nach zwei verschiedenen Methoden die Zeit, welche man braucht, um Buchstaben zu erkennen und zu benennen. Bei den\nl) II, 4.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n479\nmeisten von diesen Versuchen konnte der Reagirende, w\u00e4hrend er einen Buchstaben las, bereits beginnen, den folgenden (oder die folgenden) zu erkennen, so dass sich die Processe \u00fcberdeckten und die Zeiten k\u00fcrzer wurden, f\u00fcr B. gleich 279, f\u00fcr C. 224 a. Die Zeiten wurden noch weiter verk\u00fcrzt (B. 196, C. 89 a), wenn die Buchstaben W\u00f6rter bildeten. Warum B. s Zeit unter diesen Umst\u00e4nden l\u00e4nger ist als (Vs., dagegen k\u00fcrzer, wenn ein einzelner Buchstabe zu erkennen und zu benennen war, vermag ich nicht anzugeben. Wir fanden im vorigen Abschnitt, dass B. 119, C. 116 a brauchte, um einen Buchstaben zu erkennen; nehmen wir also an, dass die Unterscheidungszeit in beiden F\u00e4llen dieselbe ist, so sehen wir, dass B. 143, C. 176 a braucht, um den Namen zu linden, welcher zu einem Buchstaben geh\u00f6rt. Es muss hinzugef\u00fcgt werden, dass in sp\u00e4teren Seihen diese Zeit f\u00fcr B. betr\u00e4chtlich k\u00fcrzer wurde.\nEs wurden ferner Reihen mit gro\u00dfen deutschen Buchstaben ausgef\u00fchrt. Die Zeit fand sich lang, besonders f\u00fcr C., wie Tabelle XXXIV zeigt.\nTabelle XXXIV.\n\t\u00df.\t\t\t\tC.\t\t\t\n\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tv\n14. II.\t423\t36\t420\t23\t554\t63\t538\t32\n16.\t446\t30\t439\t18\t573\t58\t549\t33\n18.\t377\t30\t382\t20\t531\t60\t519\t38\n23.\t363\t34\t357\t23\t464\t30\t461\t21\n25.\t369\t31\t389\t24\t507\t33\t510\t20\nM.\t396\t32\t397\t22\t526\t49\t515\t29\nF. R.\t3\t\t\t\t1\t\t\t\nIn gleicher Weise wurden ein-, zwei- und dreistellige Zah-' e n benutzt. Zahlen von mehr als drei Stellen nahm ich nicht, da ich bef\u00fcrchtete, dass sie nicht als Ganzes aufgefasst und gelesen werden m\u00f6chten.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nJames M'Keen Cattell.\nTabelle XXXV.\n\t1 stellige\t\t\t\t\t2ste\tllige\t\t\t3 stellige\t\t\n\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\tR\tV\tR'\tV\nB.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n30. III.\t318\t14\t317\t9\t357\t26\t358\t16\t413\t39\t417\t20\n2. IV.\t316\t28\t312\t16\t344\t18\t343\t10\t381\t25\t377\t15\nM.\t317\t21\t314\t12\t350\t22\t350\t13\t397\t32\t397\t17\n\tC.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n30. III.\t390\t28\t397\t18\t424\t32\t423\t22\t476\t31\t503\t24\n2. IV.\t418\t24\t419\t13\t460\t39\t460\t21\t502\t39\t499\t24\nM.\t404\t26\t408\t15\t442\t35\t441\t21\t489\t35\t501\t24\nB. braucht also 33, C. 38 a l\u00e4nger, um eine zweistellige Zahl, als um eine einstellige zu erkennen und zu henennen, und ferner braucht B. 47, C. 47 o l\u00e4nger zu einer dreistelligen als zu einer zweistelligen Zahl, i)\nDie Zeit, welche man braucht, um ein Wort zu erkennen und zu benennen, wurde genau auf dieselbe Weise bestimmt. Versuche wurden angestellt mit langen und kurzen deutschen und englischen W\u00f6rtern, und zwar wurden von jeder Art 26 genommen. Bei den kurzen W\u00f6rtern machte ich 13 Reihen und fand die Zeit fur die einzelnen W\u00f6rter in derselben Weise, wie hei den Buchstaben. Bei den langen W\u00f6rtern machte ich nur je 5 Reihen (130 Versuche) und berechnete die Zeit f\u00fcr die einzelnen W\u00f6rter nicht. Die Resultate sind in den folgenden Tabellen enthalten.\n1) Vgl. die vonFriedrich, Philos. Stud. I, 60, angegebenen Resultate.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n481\nTabelle XXXYI.\n\t\tB.\t\t7\t\tB.\t\tC.\t\n5.-25. II.\tR\tR'\tJR\tR\u2019\t5.-26. H.\tR\tR'\tR\tR'\nbond\t393\t397\t407\t405\tBaum\t367\t367\t423\t423\ncause\t395\t394\t423\t428\tBerg\t382\t385\t414\t417\nchair\t398\t390\t415\t411\tBild\t366\t365\t428\t424\nchild\t396\t385\t414\t411\tBrief\t367\t362\t444\t440\ndeath\t397\t399\t410\t405\tBuch\t377\t381\t441\t443\nearth\t405\t414\t409\t406\tDing\t380\t379\t432\t435\nfact\t358\t355\t389\t385\tFluss\t356\t362\t425\t424\nfaith\t374\t367\t388\t379\tForm\t350\t354\t407\t409\nforce\t359\t362\t371\t373\tGold\t378\t385\t452\t450\nhead\t366\t368\t367\t362\tHaus\t326\t322\t405\t403\nhouse\t366\t367\t385\t388\tJahr\t362\t354\t455\t454\nking\t393\t389\t414\t408\tKind\t392\t401\t444\t450\nlife\t388\t394\t430\t424\tKunst\t397\t400\t456\t461\nlight\t396\t394\t418\t414\tLand\t381\t386\t440\t441\nlove\t386\t375\t409\t404\tLicht\t363\t379\t441\t441\nmind\t421\t426\t422\t418\tMann\t396\t403\t447\t439\nname\t402\t401\t405\t410\tNacht\t401\t392\t451\t447\nplan\t395\t390\t388\t396\tRecht\t333\t327\t446\t445\nship\t380\t384\t385\t390\tStadt\t399\t402\t451\t449\nslave\t407\t413\t409\t402\tStern\t417\t413\t436\t432\nsong\t385\t387\t387\t389\tTheil\t375\t370\t430\t424\nstyle\t431\t435\t435\t442\tTisch\t381\t385\t446\t449\ntime\t381\t388\t411\t408\tTraum\t366\t372\t453\t454\ntruth\t380\t372\t426\t424\tVolk\t348\t346\t429\t428\nworld\t381\t370\t411\t408\tWelt\t341\t340\t447\t445\nyear\t393\t384\t415\t412\tZahl\t374\t381\t459\t469\nM.\t389\t388\t405\t404\t\t372\t374\t439\t438\nM. V.\t30\t20\t21\t14\t\t25\t18\t22\t14\nWundt, Philos. Studien. III.\n32","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nJames McKeen Cattell.\nTabelle XXXVII.\n\tGro\u00dfe Englische W\u00f6rter.\t\t\t\tGro\u00dfe Deuts\t\tche W\u00f6rter.\t\n\tB.\t\tC.\t\tB\t\t(\t1\n\tR\tR'\tR\tR'\tR\tR\u2019\tR\tR'\n14. IL\t493\t484\t451\t450\t419\t409\t501\t498\n16.\t481\t475\t490\t488\t451\t454\t533\t527\n18.\t447\t440\t451\t457\t424\t418\t507\t500\n23\t391\t383\t430\t434\t379\t370\t433\t432\n25.\t391\t378\t431\t431\t381\t376\t473\t475\nM.\t441\t432\t451\t452\t411\t405\t489\t486\nM. V.\t37\t21\t20\t13\t31\t20\t24\t15 !\nEine Betrachtung der Tabellen lehrt uns, dass es l\u00e4ngere Zeit erfordert (bei englischen W\u00f6rtern f\u00fcr B. 52, f\u00fcr C. 46 ff, bei deutschen resp. 39 und 46 ff), um ein langes Wort, als um ein kurzes zu erkennen und zu benennen. In beiden F\u00e4llen wurde nat\u00fcrlich der Anfang der Bewegung registrirt, so dass die zum Aussprechen des Wortes n\u00f6thige Zeit nicht in Betracht kommt. Weiter erfahren wir, dass es (f\u00fcr kurze W\u00f6rter bei B. um 17, bei C. um 34 ff, f\u00fcr lange W\u00f6rter resp. um 30 und 38 ff) l\u00e4ngere Zeit erforderte, um ein Wort einer fremden Sprache zu erkennen und zu benennen, als ein solches der Muttersprache. Ich habe bereits fr\u00fcher Versuche \u00fcber diesen Gegenstand ver\u00f6ffentlicht, ') wo der Unterschied noch viel gr\u00f6\u00dfer war, weil man den Vortheil hatte, dass sich mehrere W\u00f6rter zu gleicher Zeit im Blickfelde befanden, was nat\u00fcrlich von um so gr\u00f6\u00dferem Einfl\u00fcsse ist, je bekannter die Sprache. Wenn wir diese Versuche mit denen des letzten Abschnittes vergleichen, so finden wir, dass, um ein einsilbiges Wort aus der Muttersprache zu erkennen, B. 104, C. 114 ff braucht, also B. 39, C-62 ff weniger, als um einen Buchstaben zu benennen. Das ist nie \u00fcberraschend, da wir W\u00f6rter sehr viel h\u00e4ufiger lesen als einzelne\n1) Philo*. Stud. II, 4. Mind XXX.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n483\nBuchstaben, so dass bei ihnen die Association zwischen der Vorstellung und dem Namen enger ist und weniger Zeit erfordert.\nDieselbe Methode diente dazu, die Erkennungs- und Benennungszeit f\u00fcr Farben zu bestimmen. Die 10 benutzten Farben kamen 2\u20143 mal in jeder Reihe, im Ganzen 13 mal vor, und es wurden daraus die mittleren Zeiten f\u00fcr die einzelnen Farben berechnet. Die Tabelle gibt die Zeiten an, welche mit dem Schallschl\u00fcssel, sowie mit H\u00fclfe eines zweiten Reagirenden gefunden sind. Die Farben sind so aufgef\u00fchrt, dass diejenigen voranstehen, welche (im Mittel aus allen Versuchen) in k\u00fcrzerer Zeit benannt wurden.\nTabelle XXXVIII.\n\tMit einem zweiten Reagirenden 9 \u201430. I.\t\t\t\t\t\tSehallschl\u00fcssel 5.-25. II.\t\t\t\t\t\n\tB.\t\t\tC.\t\t\tB.\t\t\tC.\t\t\n\tR\tV\tR'\tR\tV\tR'\tR\tV\tR'\tR\tV\tR'\nblau\t551\t47\t530\t633\t40\t643\t443\t56\t438\t518\t34\t515\ngr\u00fcn\t535\t59\t539\t663\t25\t658\t433\t36\t440\t539\t29\t532\nroth\t503\t37\t491\t638\t46\t658\t492\t57\t504\t576\t61\t559\nschwarz\t641\t82\t618\t589\t34\t583\t473\t41\t464\t515\t54\t505\ngelb\t574\t33\t563\t660\t17\t656\t481\t70\t490\t588\t54\t575\nrosa\t614\t105\t615\t714\t62\t699\t503\t75\t485\t614\t92\t578\nviolett\t621\t52\t613\t688\t73\t659\t552\t56\t558\t603\t32\t611\ngrau\t568\t57\t586\t860\t119\t841\t447\t63\t426\t714\t91\t697\nbraun\t641\t104\t630\t978\t130\t990\t532\t83\t515\t625\t85\t603\norange\t669\t56\t659\t910\t122\t876\t584\t96\t566\t718\t76\t730\nM.\t592\t63\t584\t733\t67\t726\t494\t63\t489\t601\t61\t591\nM. V.\t\t\t39\t\t\t42\t\t\t42\t\t\t38\nDiese Resultate sind benjerkenswerth. Im vorigen Abschnitt sahen wir, dass die Apperceptionszeit f\u00fcr Farben (da sie einfachere Eindr\u00fccke sind) k\u00fcrzer ist, als f\u00fcr Buchstaben oder W\u00f6rter; jetzt finden wir, dass es verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig viel l\u00e4ngere Zeit braucht (f\u00fcr B. 286, f\u00fcr 400 C. <;), um eine Farbe zu benennen. Besonders war dies im Anf\u00e4nge und f\u00fcr gewisse Farben der Fall. Die Farbe wurde zwar mit Leichtigkeit erkannt, aber es machte gro\u00dfe Schwierigkeit den\n32\u00ab","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nJames McKeen Catteil.\nNamen zu finden (besonders bei (?.). Die Farben, welche man im t\u00e4glichen Leben am h\u00e4ufigsten sieht und benennt, roth, gelb, gr\u00fcn, blau, schwarz, wurden mit gr\u00f6\u00dferer Leichtigkeit und in entschieden k\u00fcrzerer Zeit (bei B. um 61, bei C. um 150 a) benannt als rosa, braun, grau, violett und orange ; bei den letzteren wurde aber die Zeit durch die Uebung sehr verk\u00fcrzt.\nDie 26 bereits beschriebenen Bilder wurden in derselben Weise erkannt und (von B. deutsch, von C. englisch) benannt ; die f\u00fcr die einzelnen Bilder gefundenen Zeiten sind in der folgenden Tabelle enthalten.\nTabelle XXXIX.\n\t\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tC.\t\n\tBild\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\tvon\t*\tR'\tR\tR'\t\tR\tR'\tR\tR\u2019\n\tAnker\t489\t463\t552\t535\tScheere\t447\t453\t558\t558\n\tAuge\t496\t476\t500\t503\tSchiff\t445\t438\t493\t486\n\tBaum\t457\t449\t524\t517\tSchirm\t466\t472\t567\t556\n\tBeil\t469\t454\t526\t513\tSchuh\t437\t430\t492\t493\n\tBild\t475\t486\t587\t574\tSchl\u00fcssel\t477\t467\t561\t560\n\tBlatt\t497\t497\t578\t567\tStern\t481\t488\t496\t498\n\tBlume\t495\t479\t568\t586\tStuhl\t498\t510\t539\t534\n1\tFisch\t462\t454\t497\t487\tTisch\t486\t496\t544\t547\nto CJi\tFlasche\t489\t479\t572\t561\tUhr\t461\t462\t567\t562\nh-i\tGlas\t480\t466\t585\t596\tVogel\t515\t507\t569\t5\u00f66\nHH\tHand\t484\t476\t500\t490\t\t\t\t\t\n\tHut\t419\t415\t454\t446\t\t\t\t\t\n\tKanne\t499\t486\t612\t600\tM.\t477\t472\t545\t541\n\tKreuz\t485\t470\t586\t591\t\t\t\t\t\n\tLicht\t493\t494\t563\t552\t\t\t\t\t25\n\tMond\t496\t504\t588\t587\tM. V.\t46\t30\t40\t\nIm vorigen Abschnitt fanden wir, dass Bilder (und man darf wohl annehmen, auch die durch sie dargestellten Objekte) ungef\u00e4hr dieselbe Unterscheidungszeit erfordern wie Farben. Wir finden jetzt, dass sie auch ungef\u00e4hr in derselben Zeit (bei B. in 251, bei C. in 278 o) he nannt werden k\u00f6nnen als die am h\u00e4ufigsten vorkommenden Farben. Der Unterschied der f\u00fcr die verschiedenen Bilder gefundenen Zeiten ist beachtenswerth. Sowohl B. als C. nannten das Bild eines Hutes in der k\u00fcrzesten Zeit, B. brauchte die l\u00e4ngste, um \u00bbVogel\u00ab un \u00bbKanne\u00ab, C. um \u00bbKanne\u00ab und \u00bbMond\u00ab zu nennen. Es ist eine inte","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n485\ncessante Thatsache, dass man das Bild eines Stuhles schneller erkennen kann, als das Wort \u00bbStuhl\u00ab, dass es aber mehr als 0,1\" l\u00e4nger braucht, um es zu benennen.\nWir haben so die Zeit gefunden, welche man braucht, um Objekte zu erkennen und zu benennen, mit denen wir fortw\u00e4hrend in Ber\u00fchrung kommen. Unsere Versuche bezogen sich nicht auf k\u00fcnstliche processe oder Dinge, welche au\u00dfer dem Bereich unsrer nat\u00fcrlichsten Interessen liegen. Wenn, wie es wahrscheinlich der Fall ist, im Laufe der Entwickelung die molekularen Bestandtheile des Nervensystems empfindlicher werden, so k\u00f6nnen wir annehmen, dass auch die Zeiten, welche wir zu unseren geistigen Processen brauchen, k\u00fcrzer werden. Es w\u00fcrde daher von gro\u00dfem Interesse sein, Versuche wie die vorliegenden mit Leuten von verschiedener Race, sowie auch von verschiedenem Alter, Geschlecht, verschiedener Besch\u00e4ftigung u. s. w. anzustellen.\nIn der folgenden Tabelle stelle ich die Resultate der vorigen Versuche noch einmal kurz zusammen. Ich gebe dieselben hier nicht bis auf 0,001\" genau an, sondern in abgerundeten Werthen.\nTabelle XL.\n\tB.\tc.\nEinfache Lichtreaction\t150\t150\nErkennungszeit f\u00fcr Licht\t30\t50\n\u00bb\t\u00bb eine Farbe\t90\t100\n\u00bb\t\u00bb ein Bild\t100\t110\nU\t\u00bb einen Buchstaben\t120\t120\n\u00bb\t\u00bb ein (kurzes) Wort\t120\t130\nBenennungszeit f\u00fcr Farben\t280\t400\n\u00bb\t\u00bb Bilder\t250\t280\n\u00bb\t\u00bb Buchstaben\t140\t170\n\u00bb\t\u00bb W\u00f6rter\t100\t110","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\nY. Einfluss der Aufmerksamkeit, Erm\u00fcdung und Hebung auf die Dauer psychischer Processe.\nWir haben gesehen, dass, w\u00e4hrend die einfache Reactionszeit etwas verl\u00e4ngert wird, wenn sich die Aufmerksamkeit nicht so vollst\u00e4ndig auf den Moment des Eindrucks vorbereiten kann, sie hei ge\u00fcbten Versuchspersonen kaum ver\u00e4ndert wird durch verschiedene Grade der Aufmerksamkeit. Eine \u00e4hnliche Untersuchung habe ich angestellt f\u00fcr Processe, bei denen es nothwendig war, zu unterscheiden und zu w\u00e4hlen. Als typische F\u00e4lle w\u00e4hlte ich erstens die Zeit, welche man braucht, um eine wei\u00dfe Fl\u00e4che zu erkennen und dies durch eine Bewegung der Hand auszudr\u00fccken ; zweitens die Zeit, die man braucht, um einen Buchstaben zu erkennen und zu benennen. Einmal strengte sich der Reagirende durch m\u00f6glichste Concentration der Aufmerksamkeit und m\u00f6glichste Vorbereitung an, so schnell als m\u00f6glich zu reagi-ren; das andere Mal wurde der Eindruck in unregelm\u00e4\u00dfigen Intervallen (3/4\u201415\") nach dem Signal hervorgebracht, so dass die Aufmerksamkeit nicht im Zustande der gr\u00f6\u00dften Bereitschaft gehalten werden konnte.\nTabelle XLI.\n\tgespannt\t\t\t\tabgelenkt\t\t\t\n\tB.\t\tC.\t\tB.\t\tC.\t\n\tR\tRr\tR\tR'\tR\tR\u2019\tR\tR'\n\tWei\u00dfes Licht\t\t\t\t\t\t\t\n4. IV.\t192\t194\t236\t234\t333\t321\t273\t278\n5.\t196\t193\t235\t237\t250\t233\t256\t254\n6.\t186\t191\t230\t231\t244\t234\t234\t229\n7.\t192\t194\t246\t249\t239\t239\t246\t248\nM.\t191\t193\t237\t238\t266\t257\t252\t252\nM. V.\t13 \\\t6\t13\t10\t38\t23\t16\t9","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n487\n\tgespannt\t\t\t\tabge\t\tenkt\t\n\tB.\t\t(\ty\tB.\t\t(\t\n\tR\tR\u2019\tR\tRr\tR\tR'\tR\tR'\n\t\t\tBuchs\t\ttaben\t\t\t\n4.\tIV. 5. 6. 7.\t334 336 335 333 331\t335 333 337 336 333\t395 397 404 395 410\t398 402 410 397 408\t387 371 373 343 340\t388 366 377 350 339\t441 403 432 422 427\t442 411 435 418 426\nM.\t334\t335\t400\t403\t363\t364\t425\t426\nM. V.\t29\t20\t21\t13\t33\t20\t26\t16\nJe nachdem der eine oder der andere Grad von Aufmerksamkeit oder Bereitschaft vorhanden ist, ergehen sich f\u00fcr die Zeit, welche erforderlich ist, um eine wei\u00dfe Fl\u00e4che zu erkennen und darauf zu reagiren, Werthe, deren Differenz f\u00fcr B. 75, f\u00fcr C. 15 a betr\u00e4gt, bei der Zeit der Erkennung und Benennung von Buchstaben eine Differenz von 29 ff f\u00fcr B., 25 f\u00fcr C.\nDa ich \u00fcberall in den Tabellen die Data angegeben habe, an denen die Reihen gemacht wurden, und da ich keine einzige Reihe weggelassen habe, so kann man den Einfluss andauernder Uebung aus der Vergleichung s\u00e4mmtlicher Tabellen bequem ersehen. Schon vorher hatten zwar B. und C. ziemliche Uebung im Ausf\u00fchren von einfachen Reactionen; f\u00fcr die \u00fcbrigen hier betrachteten Processe gilt das aber nicht. In den 20 Reihen einfacher Reactionen auf Licht (Tabelle I), die innerhalb 6 Monaten angestellt waren, ist keinerlei Kleinerwerden der Zeit bemerkbar. B.\u2019s Reactionszeit war jedoch k\u00fcrzer 1884\u20141885 als 1883\u20141884, wie man aus Tabelle VI sehen kann, wo seine Reactionszeit besonders f\u00fcr Licht betr\u00e4chtlich l\u00e4nger ist als die C.\u2019s. Am Ende der Untersuchung wiederholte ich die zu Anfang gemachten Versuche, bei denen auf eine von mehreren Farben, einen von mehreren Buchstaben, eins von mehreren W\u00f6rtern zu reagiren war (Tabelle XIX,","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\nJames McKeen Cattell.\nXXIV und XXVII), und fand, dass die Zeiten besonders f\u00fcr B. k\u00fcrz geworden waren. Es ergaben sich folgende Aenderungen :\n\tB.\tC.\nFarben\t\u2014- 28\t+ 3\nBuchstaben\t\u2014 50\t\u2014 13\nW\u00f6rter\t\u2014 54\t\u2014 35\nBeim Benennen von Farben und Bildern wurden ebenfalls, wie oben erw\u00e4hnt, die Zeiten durch Uebung k\u00fcrzer.\nIn einzelnen F\u00e4llen, wo die Aufmerksamkeit abgelenkt war, accommodirte sich dieselbe den ver\u00e4nderten Bedingungen, und die Zeiten wurden wieder k\u00fcrzer. Es kann hierbei als Gesetz aufgestellt werden, dass die psychischen Processe bis zu einer bestimmten Grenze um so k\u00fcrzer werden, je mehr sie automatisch geworden sind, dass aber die Uebung wenig oder gar keinen Einfluss mehr hat, sobald diese Grenze erreicht ist.\nUm den Einfluss der Uebung noch weiter zu pr\u00fcfen, wurden die Untersuchungen im April 1885 unterbrochen, nach einer Pause von 3 Monaten, w\u00e4hrend deren keine Versuche gemacht wurden, wieder aufgenommen, und die Zeiten der wichtigsten Processe wiederum gemessen. Es wurden je 5 Reihen einfacher Licht- und Schallreactionen gemacht, je 5, in denen nur auf wei\u00df, nur auf einen bestimmten Buchstaben, nur auf eine bestimmte Farbe, auf andere gleichartige, damit wechselnde Eindr\u00fccke nicht zu reagiren war, endlich je 5, in welchen Buchstaben, Farben, kurze W\u00f6rter erkannt und benannt wurden.\nTabelle XLII.\n\tB.\t\t\t\t\tC.\t\t\t\t\t\n\tB\tV\tD\tB\u2019\tV\tB\tV\tD\t\tB'\tV\nLichtreaction\t139\t12\t\u2014 11\t140\t8\t167\t13\t+\t17\t167\t9\nScha\u00fcreaction\t122\t7\t\u2014 3\t121\t5\t141\t9\t+\t16\t139\t6\nWei\u00dfes Licht\t212\t12\tH- 1\t211\t6\t254\t13\t+\t13\t254\t8\nBuchstaben\t305\t22\t+ 19\t304\t14\t309\t26\t\t3\t307\t18\nFarben\t258\t22\t\u2014 1\t256\t17\t289\t24\t\u2014\t4\t284\t15\nBuchstaben\t354\t25\t\u2014 41\t353\t17\t425\t22\t+\t1\t428\t14\nFarben\t402\t33\t\u2014 92\t400\t23\t609\t71\t+\t8\t600\t50\nkurze W\u00f6rter\t331\t17\t\u2014 41\t330\t12\t410\t20\t+\t5\t410\t14","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n489\nVergleicht man diese Zeiten mit den entsprechenden der vorigen Abschnitte, so findet man, wie die Werthe unter D zeigen, dass kein gro\u00dfer Unterschied vorhanden ist, nur sind im Allgemeinen die Zeiten von B. etwas k\u00fcrzer, die von C. etwas l\u00e4nger geworden.\nWir kommen nun zum Einfluss der Erm\u00fcdung. Dieser ist gerade wie der der Aufmerksamkeit bedeutend \u00fcbersch\u00e4tzt worden ; viele Experimentatoren haben nur wenige Versuche in einer Reihe und an einem Versuchstage gemacht, damit der Reagirende nicht erm\u00fcdet werden sollte. Um den Einfluss der Erm\u00fcdung innerhalb einer Versuchsreihe zu untersuchen, nahm ich 30 Reihen von Lichtreactionen und berechnete das Mittel aus den ersten Reactionen jeder Reihe, ebenso das Mittel der zweiten Reactionen und so durch bis zur 26sten, mit der die Reihe geschlossen war. In gleicher Weise nahm ich 200 Reihen, in denen die Versuchsperson erst einen Eindruck zu unterscheiden und dann zu reagiren hatte, und berechnete wiederum das Mittel aller ersten, aller zweiten u. s. w. Reactionen. Die Eindr\u00fccke waren in den verschiedenen Reihen verschieden, aber im Verlaufe jeder einzelnen Reihe dieselben. In diesen Reihen waren blo\u00df je 13 Bestimmungen, aber es fanden 26 Processe statt, und es ist wohl ebenso erm\u00fcdend, wenn ein Object nicht da ist, die Reaction zu verhindern, als das Object zu sehen und zu reagiren. Die gefundenen Zahlen sind in der folgenden Tabelle enthalten.\nTabelle XLIII.\n\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tC.\t\t\tB.\t\tC.\t\n\tR\tV\tR\tV\t\tR\tV\tR\tV\t\tR\tV\tR\tV\nI.\t136\t18\t139\t15\tXIV.\t147\t9\t151\t10\tI.\t277\t30\t306\t29\nII.\t146\t14\t155\t13\tXV.\t147\t9\t151\t8\tII.\t287\t25\t308\t22\nIII.\t141\t11\t150\t9\tXVI.\t149\t12\t148\t8\tIII.\t294\t25\t308\t23\nIV.\t145\t16\t149\t10\tXVII.\t152\t12\t154\t12\tIV.\t298\t22\t316\t28\nV.\t143\t9\t149\t10\tXVIII.\t152\t8\t152\t10\tV.\t297\t25\t314\t23\nVI.\t142\t13\t149\t13\tXIX.\t151\t9\t154\t13\tVI.\t300\t25\t317\t22\nVII.\t147\t10\t151\t13\tXX.\t148\t10\t151\t12\tVII.\t292\t21\t318\t24\nVIII.\t148\t10\t150\t11\tXXI.\t150\t13\t146\t9\tVIII.\t298\t23\t319\t23\nIX.\t155\t13\t149\t7\tXXII.\t152\t12\t150\t10\tIX.\t299\t20\t319\t23\nX.\t145\t9\t151\t9\tXXIII.\t147\t8\t148\t12\tX.\t297\t23\t322\t24\nXi.\t143\t13\t147\t9\tXXIV.\t152\t13\t144\t10\tXI.\t297\t23\t319\t22\nxu.\t154\t14\t147\t13\tXXV.\t150\t13\t144\t11\tXII.\t293\t20\t322\t23\nXIII.\t153\t16\t152\t11\tXXVI.\t150\t15\t150\t10\tXIII.\t295\t22\t317\t23\nM.\t\t\t\t\t\t148\t12\t149\t11\t\t294\t23\t316\t24","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nJames McKeen Cattell.\nMan erkennt, dass die ersten Reactionen ein wenig k\u00fcrzer, dass die Zeiten aber im klebrigen bei den sp\u00e4teren Reactionen nicht l\u00e4nger waren als bei den vorhergehenden. Demnach ist wohl anzunehmen, dass man bei den ersten Versuchen einer Reihe unwillk\u00fcrlich gespannter aufmerksam ist als bei den sp\u00e4teren, dass aber das Gehirn im Allgemeinen nicht erm\u00fcdet wird, wenn man 26 psychische Processe nach einander ausf\u00fchrt. Die Verk\u00fcrzung tritt mehr hervor, wenn wei\u00dfes Licht zu unterscheiden war, als bei den einfachen Reactionen, wie \u00fcberhaupt bei den Unterscheidungs- und Wahlversuchen Aende-rungen der Aufmerksamkeit einen gr\u00f6\u00dferen Einfluss haben. Auch ist die Verk\u00fcrzung bedeutender bei B. als bei C.\nUm den Einfluss der Erm\u00fcdung noch weiter zu untersuchen, machte ich ausgedehnte Versuchsreihen (1950 Versuche) in der Weise hintereinander, dass derselbe Reagirende vom fr\u00fchen Morgen bis sp\u00e4t in die Nacht hinein fast ununterbrochen zu reagiren hatte. 3 Reihen einfacher Reactionen (75 Versuche) wurden auf Licht gemacht ; 3 Reihen (39 Bestimmungen, aber 78 geistige Processe), bei denen ein wei\u00dfes Licht zu unterscheiden und darauf zu reagiren war; 3 Reihen, in denen Buchstaben erkannt und benannt wurden, 2 Reihen Associa-tionsprocesse,*) endlich 3 Reihen einfacher Schallreactionen. Diese ganze Folge von Reihen wurde 6mal wiederholt. Die Versuche begannen bei beiden Personen um 7 Uhr 30 Min. Morgens und dauerten bei C. bis 1 Uhr 30 Min. Morgens, bei B. bis 11 Uhr Abends. Kurze Pausen wurden gemacht zum Mittag- und Abendessen. Eine Reihe jeder Art wurde am anderen Morgen und wiederum am Abend ausgef\u00fchrt, eine weitere Folge von Reihen bei C. am zweitfolgenden Tage. In der Tabelle gebe ich zun\u00e4chst die Mittelwerthe und mittleren Variationen der ersten Folge von Reihen an. Bei den sp\u00e4teren Folgen theile ich der Uebersichtlichkeit wegen nur die Zu- oder Abnahme gegen den Werth der entsprechenden Reihen der ersten Folge und gegen die mittlere Variation derselben mit. Die corrigirten Werthe gebe ich hier nicht an, weil sie mit den uncorrigirten fast vollst\u00e4ndig \u00fcbereinstimmten.\n1) N\u00e4here Angaben hier\u00fcber muss ich aufschieben bis zur Ver\u00f6ffentlichung meiner Versuche \u00fcber Association.","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"Psychometrische Untersuchungen.\n491\nTabelle XLIV.\n\tLicht\t\tWei\u00dfes Licht\t\tBuch- staben\t\tAsso- ciationen\t\tSchall\t\n\t\t\t\tB.\t\t\t\t\t\t\n31. III. 7. 30 Vm.\t157\t12\t198\t21\t344\t25\t733\t103\t139\t9\n9. 40\t\u2014 1\t\u2014 1\t\u2014 5\t\u20144\t+10\t+ 2\t\u2014 98\t\u2014 17\t\u2014 3\t\u2014 1\n1. Nm.\t\u201414\t\u2014 2\t+ 9\t\u20144\t\u2014 7\t+ 9\t\u2014 59\t\u2014 11\t+11\t+ 10\n2. 50\t\u201410\t\u2014 3\t+ 9\t+4\t+ 4\t4-1\t\u2014 2\t\u2014 8\t\u2014 7\t\u2014 2\n6. 55\t+ 1\t\u2014 2\t+34\t\u20143\t+12\t+ 6\t\u2014 81\t\u2014 39\t\u201ch 3\t+ 2\n8. 50\t+ 5\t+ 1\t+20\t\u20142\t+37\t+ 5\t+228\t+121\t+10\t+ 1\n1. IV. 8. 30 Vm.\t\u201417\t\u2014 2\t\u201410\t+ 1\t+21\t+ 9\t+ 83\t+ 2\t\u201416\t\u2014 2\n8. Nm.\t\t /\t+ 3\t+ 2\t\u20145\t+ 1\t+ 10\t+153\t+ 68\t\u2014 2\t_j_ 5\nC.\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n26. III. 7. 30 Vm.\t156\t10\t247\t12\t439\t23\t827\t125\t144\t13\n10. 55\t+10\t+ 3\t\u201417\t+4\t\u2014 8\t\u2014 4\tH- 9\tH\u201c 8\t2\t\u2014 3\n2. 40 Nm.\t+28\t+ 5\tH\" 1\t+9\t+ 9\t0\t+ 12\t+ 43\t+ 15\t+ 1\n7.20\t+19\t+ 1\t\u201410\t+7\t+19\t\u2014 3\t+ 58\t+ 5\t+15\t\u2014 3\n9. 20\t+33\t+ 7\t+ 6\t+9\t+37\t+ 3\t+ 163\t+ 23\t+19\t+ 4\n11.40\t+34\t+ 8\t+ 2\t+4\t+30\t0\t+111\t+ 10\t+11\t0\n27. III. 8. 30 Vm.\t+27\t+ 1\t+ 6\t+7\t\u2014 3\t+ 5\t+ 19\t+ 7\t\t\n8. Nm.\t+20\t4\" 5\t\u2014 2\t+2\t+11\t\u2014 3\t\u2014 12\t\u2014 41\t+20\t\u2014 2\n28.\t8. 30 Vm.\t+25\t+12\t\u2014 1\t+5\t\u2014 5\t\u2014 3\t+ 42\t+ 44\t\u2014 6\t\u2014 1\nDas haupts\u00e4chlichste Resultat, welches man aus der Tabelle ah-lesen kann, ist, dass der Einfluss der Erm\u00fcdung sehr gering war ; die Zeiten sind in keinem Falle mehr verl\u00e4ngert worden als um ein paar Hunderttheile einer Sekunde, auch die mittleren Variationen sind nur unbedeutend gewachsen. Ebenso f\u00fchlte sich die Versuchsperson nicht erm\u00fcdet, obwohl der Ahlesende, der an den Apparaten fortw\u00e4hrend zu arbeiten hatte, ziemlich abgespannt wurde. Wir kommen somit zu dem Resultate, dass die Vorg\u00e4nge, welche am meisten automatisch sind, n\u00e4mlich die Erkennung und Benennung von Buchstaben und C'.\u2019s einfache Reactionszeit, von der Erm\u00fcdung am meisten beeinflusst wurden.\nDie am zweiten Tage ausgef\u00fchrten Versuche zeigen, dass bei B. \u00fcber Nacht die Erm\u00fcdung verschwunden war; bei C. dagegen waren vermuthlich diejenigen Ver\u00e4nderungen im Gehirn, welche auf die ein-","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\nJames McKeen Cattel. Psychometrische Untersuchungen.\nfachen Reactionen von Einfluss sind, bis zum zweiten und auch bis zum nachfolgenden Tage noch nicht wieder ausgeglichen.\nDie von mir mitgetheilten Versuche zeigen von neuem, dass es m\u00f6glich ist exacte Methoden zur Exforschung der psychischen Processe anzuwenden. Wir haben die Dauer von Vorg\u00e4ngen bestimmt, welche einen gro\u00dfen Theil unseres geistigen Lehens ausmachen, und haben gefunden, dass diese Zeiten unter gleichbleibenden Bedingungen constant sind; sie sind unter dieser Voraussetzung zuf\u00e4lligen Schwankungen in nicht h\u00f6herem Grade unterworfen als etwa die Geschwindigkeiten des Schalls oder des Lichtes. Ich werde demn\u00e4chst eine Folge von Versuchen ver\u00f6ffentlichen, die einen Schritt weiter gehen und die Dauer geistiger Processe bestimmen, welche weiter abliegen von den psychophysischen Vorg\u00e4ngen, die sich auf Empfindungen und Bewegungen beziehen.","page":492}],"identifier":"lit4549","issued":"1886","language":"de","pages":"452-492","startpages":"452","title":"Psychometrische Untersuchungen, Zweite Abtheilung","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:21:22.520880+00:00"}

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