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{"created":"2022-01-31T14:08:58.160853+00:00","id":"lit4964","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Scripture, Eduard W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 6: 536-542","fulltext":[{"file":"p0536.txt","language":"de","ocr_de":"Vorstellung und Gef\u00fchl.\nEine experimentelle Untersuchung \u00fcber ihren Zusammenhang.\nVon\nE. W. Scripture.\n\u00e4hrend einer von mir ausgef\u00fchrten experimentellen Untersuchung \u00fcber den associativen Verlauf der Vorstellungen ist eine Anzahl von F\u00e4llen zur Beobachtung gekommen, in welchen die Gef\u00fchle eine bedeutende Rolle spielten. Es entstand hieraus die Nothwendigkeit, zwischen den herrschenden Ansichten \u00fcber das Verh\u00e4ltniss zwischen Gef\u00fchl und Vorstellung eine Entscheidung zu treffen. Das Ergehniss derselben war lediglich durch die F\u00e4higkeit der verschiedenen Ansichten bedingt, die eigenth\u00fcmliche Gestaltung des VorstellungsVerlaufs' zu erkl\u00e4ren, wenn ein Gef\u00fchl an ihm theil-nimmt. Da, so viel ich wei\u00df, eine Betrachtung der Theorien von diesem Standpunkt aus bis jetzt nicht stattgefunden hat, wird es von Nutzen sein, zun\u00e4chst die Gesichtspunkte anzugeben, welche mich hierbei geleitet haben.\n\\\tDie Grundfrage, deren Beantwortung den allgemeinen Charakter\njeder Theorie bestimmt, ist diese : ist das Gef\u00fchl ein neben der Vorstellung selbst\u00e4ndiges Element oder nicht? Die Antwort lautet entweder: die Gef\u00fchle sind selbst\u00e4ndige Elemente; oder: Gef\u00fchl und Vorstellung sind nur zwei untrennbare Seiten eines und des-L selben Vorgangs.\nBei der Beantwortung dieser Frage sollte es eigentlich keinen Raum f\u00fcr verschiedene Ansichten geben. Handelt es sich doch hier um einen Thatbestand, der durch eine Pr\u00fcfung der psychischen","page":536},{"file":"p0537.txt","language":"de","ocr_de":"Vorstellung und Gef\u00fchl.\n537\nVorg\u00e4nge festzustellen sein muss. Eine solche Pr\u00fcfung wird vielleicht zeigen, dass der Streit lediglich auf ungenauer Beobachtung der Thatsachen, wenn nicht gar auf einem gegenseitigen Missverst\u00e4ndnisse beruht. Obgleich ich nun eine umfassende Untersuchung des Gegenstandes, welche' experimentell das ganze Gef\u00fchlsleben durchforschen m\u00fcsste, nicht ausgef\u00fchrt habe, so ergehen sich doch, wie ich glaube, aus den im Folgenden erw\u00e4hnten Versuchen einige wichtige Gesichtspunkte f\u00fcr die Entscheidung der oben erw\u00e4hnten Frage.\nIn diesen Versuchen wurde Licht von verschiedenen Farben auf eine gro\u00dfe Mattglasscheibe geworfen, so dass ein sich im Finstern befindender Beobachter nichts anderes als diese blaue, resp. rothe, gelbe u. s. w. Scheib\u00e8 sah. Der Beobachter sollte sich passiv verhalten und nach kurzer Zeit die Vorg\u00e4nge in seinem Bewusstsein angehen, welche nach Anblick der Scheibe erfolgten. Bei den meisten anderen von mir angestellten Versuchen \u00fcber den associa-tiven Vorstellungsverlauf wurden Bilder, W\u00f6rter u. s. w. gebraucht, und die Vorg\u00e4nge, welche sich an die Wahrnehmungen kn\u00fcpften, waren fast nur Vorstellungen; aber hei diesen Versuchen mit Farben stellten sich meistens Gef\u00fchls-Associationen ein. Uebrigens waren in einigen Versuchen auch Gef\u00fchle mit Bildern associirt.\nF\u00fcr die erste Ansicht, die der Selbst\u00e4ndigkeit der Gef\u00fchle, spricht die Thatsache, dass nach den Angaben der Beobachter h\u00e4ufig das Gef\u00fchl allein nach vollzogener Wahrnehmung auf-tritt, \u00ef. B. :\nD 911) Hellgr\u00fcn. \u2014 Unangenehmes Gef\u00fchl.\nHier tritt n,ach der Wahrnehmung der hellgr\u00fcn beleuchteten Scheibe nicht etwa die Vorstellung \u00bbein unangenehmer Gegenstand\u00ab, sondern das Gef\u00fchl allein auf. Aehnlich in den folgenden F\u00e4llen:\nD 90 Violett. \u2014Gef\u00fchl: geheimnisvoll, m\u00e4chtig, verborgen.\nD 95 Roth. \u2014 Gef\u00fchl: angenehm, aber etwas zu kr\u00e4ftig.\nN 113 Dunkelviolett. \u2014 Gef\u00fchl: Neigung zur Traurigkeit.\n1) Der Buchstabe am Anfang jedes Versuches bezieht sich auf den Beobachter, die Zahl auf die laufende Nummer des Versuchs. Die Beobachter waren die Herren Schubert (Sch), Nosiri (N), Dwelshauvers (D), Haarhoff (H), Kr\u00fcger (Kr), Dr. med. B,ice (K) und Dr. phil. K\u00fclpe (K\u00fc).","page":537},{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"538\nE. W. Scripture.\nN 114 Hellgr\u00fcn. \u2014 Gef\u00fchl: Neigung zu Furcht, Schauer, Einsamkeit.\nN 115 Carmin. \u2014 Gef\u00fchl: angenehm, anregend.\nN 107 Purpur. \u2014 Sehr angenehmes Gef\u00fchl (ohne weitere Association).\nN 109 Carmin. \u2014 Angenehmes Gef\u00fchl (ohne weitere Association).\nNach den Angaben in den angef\u00fchrten Versuchen ist jedesmal nicht eine Vorstellung oder eine herrschende Vorstellung mit Gef\u00fchl oder ein Gef\u00fchl mit einer begleitenden Vorstellung in\u2019s Bewusstsein getreten, sondern lediglich ein Gef\u00fchl. Dass der Unterschied deutlich ist, zeigen solche Versuche, in welchen der Beobachter nicht ein selbst\u00e4ndiges Gef\u00fchl, sondern eine mit Gef\u00fchlston verbundene Vorstellung angab.\nIn jedem Fall hatte die betreffende Versuchsperson anzugeben, woran sie gedacht hatte. Die Versuche zeigen deutlich, dass, so weit es den Blickpunkt des Bewusstseins anbelangt, die Gef\u00fchle selbst\u00e4ndig hervortreten k\u00f6nnen. Die Aufmerksamkeit kann sich also auf das Gef\u00fchl allein richten und die \u00fcbrigen Bestandteile des Bewusstseins vernachl\u00e4ssigen. In diesem Sinne kann daher ein Gef\u00fchl selbst\u00e4ndig genannt werden.\nDass ferner eine Vorstellung in \u00e4hnlicher Weise unabh\u00e4ngig von Gef\u00fchlen existiren kann, zeigen die zahlreichen anderen Versuche \u00fcber den Vorstellungsverlauf ; seihst die Farben sind sehr oft nicht mit Gef\u00fchlen verbunden; z. B. :\nH 54 Gr\u00fcn. \u2014 Gr\u00fcne Lampe auf der Pferdebahn.\nK 51 Gelb. \u2014 1. Vorstellung, Pferdebahn in Philadelphia.\n2. Vorstellung, Apfelsinen.\nAuch in einem anderen Sinne kann das Gef\u00fchl selbst\u00e4ndig sein: ein Gef\u00fchl kann eine selbst\u00e4ndige Wirkung haben. Ein Gef\u00fchl kann n\u00e4mlich unabh\u00e4ngig von der begleitenden Vorstellung eine Aenderung des Vorstellungsverlaufs veranlassen. Wenn wir eine Wahrnehmung haben, und darnach ein Gef\u00fchl, kann es geschehen, dass der weitere Bewusstseinsverlauf an das Gef\u00fchl und nicht an die Wahrnehmung ankn\u00fcpft. Wenn wir die Wahrnehmung durch W, das Gef\u00fchl durch G und die","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"Vorstellung und Gef\u00fchl.\n539\ndarnach folgende Vorstellung durch V bezeichnen, ist der Verlauf folgenderma\u00dfen darzustellen :\nW \u2014 G \u2014 V\nAls Beispiele f\u00fchre ich folgende Versuche an:\nSch 93 Dunkelviolett. \u2014 1. Gef\u00fchl des Mystischen, Ge-heimnissvollen. 2. Wort \u00bbmystisch\u00ab.\nN 108 Gr\u00fcn. \u2014 1. Gef\u00fchl, Neigung zu Furcht oder Schrecken. 2. Vorstellung, Gespenster.\nIn beiden F\u00e4llen bezieht sich das dem Gef\u00fchl folgende Wort bez. die Vorstellung auf das Gef\u00fchl und nicht auf die Wahrnehmung. Wir k\u00f6nnen also sagen, dass F\u00e4lle Vorkommen, wo das Gef\u00fchl selbst\u00e4ndig wirksam ist.\nEs fr\u00e4gt sich nun aber, ob die das Gef\u00fchl veranlassende Vorstellung nicht nur aus dem Blickpunkt, sondern auch aus dem Blickfeld, also \u00fcberhaupt aus dem Bewusstsein verschwinden kann, um das Gef\u00fchl allein \u00fcbrig zu lassen. Die untergeordneten Bestandteile unseres Bewusstseinsinhalts sind zu schwach beleuchtet, als dass wir durch unmittelbare Wahrnehmung sagen k\u00f6nnten, was in ihnen und was nicht in ihnen vorhanden ist. Um die Frage zu beantworten, m\u00fcssen wir daher von dem deutlich wahrnehmbaren Thatbestand unseres Bewusstseins ausgehen. \u00bbAuf das Gehen und Kommen der im ganzen Umfang des Bewusstseins liegenden Vorstellungen k\u00f6nnen wir nur aus ihren R\u00fcckwirkungen auf die im inneren Blickpunkt befindlichen zur\u00fcckschlie\u00dfen\u00ab1). Da nun ein Gef\u00fchl unabh\u00e4ngig von der begleitenden Vorstellung wirksam sein und dieselbe wenigstens aus dem Blickpunkt verdr\u00e4ngen kann, so k\u00f6nnte man wohl meinen, es sei unwesentlich, zu wissen, wie weit gerade die Vorstellung ausgewichen ist. Die Person selbst bemerkt sie nicht, sie ist daher unwirksam geworden und praktisch so gut wie unbewusst.\nAllein die meisten Versuche lassen sich nicht auf diese Weise erkl\u00e4ren. In einer Sammlung von ungef\u00e4hr 1000 Versuchen \u00fcber die successive Association der Vorstellungen ist in weitaus der Mehrzahl der Versuche der Verlauf ein einfach successiver, nicht ein r\u00fcckkehrender. Eine Vorstellung ist n\u00e4mlich von der unmittelbar vorangegangenen veranlasst und bezieht sich nur mittelbar auf die\n1) Wundt, Phys. Psych. II3. S. 261.","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"540\tE. W. Scripture.\nvorletzte. Der Verlauf ist also, analog dem obigen das Gef\u00fchl ein-schlie\u00dfenden, folgender:\nW \u2014 Fi \u2014 V2.\nBei den Versuchen, wo das Gef\u00fchl in den Blickpunkt tritt, ist dies aber nur selten der Fall. Die oben angef\u00fchrten Versuche, Sch 93, N 108, sind die einzigen, welche vorgekommen sind, w\u00e4hrend die anderen 19, welche drei Stadien durchlaufen, alle einen r\u00fcckkehrenden Verlauf aufweisen. Die nach dem Gef\u00fchl in\u2019s Bewusstsein tretende Vorstellung kn\u00fcpft nicht an das Gef\u00fchl, sondern an die Wahrnehmung an; der Verlauf ist also auf folgende Weise darzustellen:\nW \u2014 G V.\nEine Auswahl aus den Versuchen wird dies deutlich zeigen. Zun\u00e4chst geh\u00f6ren hierher die sehr zahlreichen F\u00e4lle, wo die associirte Vorstellung das Wortzeichen des Wahrnehmungsbildes ist, z. B. :\nSch 85 Gelb. \u2014 1. Gef\u00fchl (schw\u00e4cher als im vorangegangenen Versuch) : angenehm. 2. Wort, \u00bbGelb\u00bb.\nD 100 Carminroth. \u2014 1. Gef\u00fchl: angenehm. 2. Vorstellung, Blut, blutig.\nK\u00fc 36 Bild eines Storches auf eineT blauen Karte. \u2014 1. Angenehmes Gef\u00fchl (durch blau erregt). 2. Wort, \u00bbStorch\u00ab.\nK\u00fc 42 Bild eines Soldaten. \u2014 1. Angenehmes Gef\u00fchl (durch den blauen Hintergrund). 2. Wort, \u00bbSoldat\u00ab.\nAlle diese Versuche entsprechen der Formel\nW\u2014 G\u2014V.\nIn dem folgenden Versuch veranlasste das Gef\u00fchl zuerst eine Bewegung der Sprachorgane, und dann folgte eine Vorstellung, welche nicht an 1. oder 2., sondern an die Wahrnehmung ankn\u00fcpfte. N 104 Roth. \u2014 1. Angenehmes Gef\u00fchl. 2. Unwillk\u00fcrlich macht der Beobachter einen Ausruf des Vergn\u00fcgens. 3. Vorstellung, Sonne. 4. Vorstellung, japanische Fahne (welche n\u00e4mlich eine Sonne hat).\nDieser Versuch ist so darzustellen:\nW\u2014G \u2014 B Fj\u2014 F2.","page":540},{"file":"p0541.txt","language":"de","ocr_de":"Vorstellung und Gef\u00fchl.\t541\nIn dem folgenden Versuch ist das Gef\u00fchl nach der Vorstellung wieder hervorgetreten:\nN 111 Hellroth. \u2014 1. Gef\u00fchl, angenehm. 2. Vorstellung, Feuerbrand. 3. Gef\u00fchl, angenehm.\nAlso\nW\u2014 G^~V G.\nAus diesen Versuchen m\u00fcssen wir schlie\u00dfen, dass die verdr\u00e4ngte, nicht deutlich bewusste, vielleicht unbewusste Vorstellung nicht nur m\u00f6glicherweise, sondern meistens die nach dem Gef\u00fchl folgende Vorstellung bedingt^ und zwar trifft dies in vielen F\u00e4llen auch dann zu, wenn das Gef\u00fchl die Vorstellung aus dem Blickpunkt und vielleicht ganz aus dem Bewusstsein verdr\u00e4ngt hat. Die Anerkennung dieser Thatsache ist nicht zu umgehen; wenn wir die Selbst\u00e4ndigkeit durch die Wirksamkeit messen, k\u00f6nnen wir die Gef\u00fchle nur selten als selbst\u00e4ndig ansehen.\nAus ganz denselben Gr\u00fcnden ist die zweite Ansicht, nach welcher Gef\u00fchl und Vorstellung zwei untrennbare Seiten desselben Vorgangs sind, in der gegebenen Form nicht anzunehmen. Wie wir gesehen haben, sind beide, so weit es das kl\u00e4re Bewusstsein betrifft, trennbar. Nach ihrer Wirksamkeit be\u00fcrtheilt, ist die aus dem Bewusstsein getretene oder mindestens stark verdunkelte Vorstellung doch der wirksamste Factor. Au\u00dferhalb des Bewusstseins bedeutet nicht au\u00dferhalb des psychischen Lebens, und die in den niederen Graden der Bewusstheit oder unter der Schwelle des Bewusstseins befindliche Vorstellung, welche den Bewusstseinsverlauf beeinflusst, bleibt immer noch innerhalb des Kreises des psychischen Geschehens und so mit dem Gef\u00fchl in Verbindung.\nWie ich glaube, liegt daher eine Wahrheit in beiden Ansichten. Aber was nach der einen Auffassung blos au\u00dferhalb des Blickpunktes des Bewusstseins liegt, l\u00e4sst die andere ganz au\u00dfer Betracht. Bei der Selbst\u00e4ndigkeitstheorie wird ferner das Hauptgewicht auf das klare Bewusstwerden der Gef\u00fchle und Vorstellungen gelegt, bei der Coordinationstheorie auf den psychischenWerth derselben. Zu der ersten der im Anfang dieser Betrachtung gegebenen Antworten : \u00bbdie Gef\u00fchle sind selbst\u00e4ndige Elemente\u00ab muss hinzugef\u00fcgt werden, \u00abinsofern sie allein im Blickpunkt des Bewusst-\nWundt, Philos. Studien. VI.\t36","page":541},{"file":"p0542.txt","language":"de","ocr_de":"542\nE. W. Scripture. Vorstellung und Gef\u00fchl.\nseins stehen k\u00f6nnen\u00ab; hei der zweiten, \u00bbGef\u00fchl und Vorstellung sind zwei untrennbare Seiten desselben Vorgangs\u00ab m\u00fcssen diese zwei Seiten als solche des geistigen Lebens \u00fcberhaupt betrachtet werden. Das Resultat wird dann eine einheitliche Ansicht sein, die wir in K\u00fcrze auf folgende Weise skizziren k\u00f6nnen:\n..t\u2014^Tn jedem Zustand des geistigen Lebens finden sich immer Vor-stellungsbestandtheile und Gef\u00fchlsbestandtheile vereinigt. Beide besitzen verschiedene, immer wechselnde Grade der Bewusstheit vom Maximalgrad der h\u00f6chsten Aufmerksamkeit bis ins Unbewusste. Daher kommt es, dass bald die Vorstellung bald das Gef\u00fchl das \u00fcberwiegende Element ist, ja sogar das einzige zu sein scheint. Wir k\u00f6nnen Vorstellungen haben, ohne der begleitenden Gef\u00fchle uns bewusst zu werden, und wir k\u00f6nnen bei einem starken Gef\u00fchl die begleitende Vorstellung ganz au\u00dfer Acht lassen. Als Seiten des psychischen Lebens sind aber Vorstellung und Gef\u00fchl immer mit einander verbunden ; sie sind coordinirte Theilerschei-nungen des seelischen Verlaufs, und unabh\u00e4ngig von dem Grad der Bewusstheit ist bald das Gef\u00fchl bald die Vorstellung bald die Verbindung beider auf den Verlauf der Vorstellungen von Einfluss.\nDiese Ansicht, welche meiner Meinung nach allein den That-sachen entspricht, ist am besten in den Worten Wundt\u2019s auszudr\u00fccken: \u00bbNur durch unsere isolirende Abstraction werden diese [Wollen, F\u00fchlen und Vorstellen] von einander geschieden. In Wirklichkeit ist keiner derselben f\u00fcr sich allein im Stande, einen seelischen Vorgang zu bilden; jeder fordert die anderen als seine erg\u00e4nzenden Bestimmungen\u00ab !).\n1) System der Philosophie, S. 563.","page":542}],"identifier":"lit4964","issued":"1891","language":"de","pages":"536-542","startpages":"536","title":"Vorstellung und Gef\u00fchl","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:08:58.160858+00:00"}