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{"created":"2022-01-31T14:40:13.325487+00:00","id":"lit4967","links":{},"metadata":{"alternative":"Philosophische Studien","contributors":[{"name":"Kirschmann, August","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Philosophische Studien 6: 543-551","fulltext":[{"file":"p0543.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Herstellung monochromatischen Lichtes.\nVon\nDr. A. Kirschmann.\nZur Hervorbringung einfarbiger Beleuchtung kann man auf drei verschiedenen Wegen gelangen:\n1)\tdurch Verbrennung von Stoffen, deren Flamme nur Strahlen von wenig verschiedener Brechbarkeit besitzt. Diese (Methode erreicht ihr Ziel eigentlich nur bei dem gelben Natriumlicht, da die Mehrzahl der \u00fcbrigen Stoffe mehrfarbige Spectren hat und \u00fcberdies bei ihrer Verbrennung die Natriumlinie wegen des Salzgehaltes der Atmosph\u00e4re fast stets mitkommt;\n2)\tdurch Zerlegung des wei\u00dfen Lichtes mittelst brechender Medien und Separation der gew\u00fcnschten Strahlengattungen durch entsprechende Blendvorrichtungen. Dieses Verfahren liefert zwar das reinste einfarbige Licht, l\u00e4sst aber nur eine Beleuchtung ver-h\u00e4ltnissm\u00e4\u00dfig kleiner Fl\u00e4chen zu und hat \u00fcberdies noch den Nachtheil, einen Aufwand kostspieliger Apparate und au\u00dfergew\u00f6hnlich starker Lichtquellen (directes Sonnenlicht, elektrisches oder Magnesiumlicht) zu erfordern;\n3)\tdurch Anwendung absorbirender Medien. Diese Methode, welche im wesentlichen auf die Verwendung farbiger Gl\u00e4ser und gef\u00e4rbter Fl\u00fcssigkeiten beschr\u00e4nkt blieb, hat bisher nur farbiges Licht von sehr unvollkommener Reinheit zu Stande gebracht. Bei der Combination gef\u00e4rbter Fl\u00fcssigkeiten wird der Erfolg in der Regel dadurch vereitelt, dass chemische Ver\u00e4nderungen eintreten, so dass die Absorption der Mischung nicht gleich der Summe der Absorptionen der Componenten ist. Noch ungen\u00fcgender erweisen\n36*","page":543},{"file":"p0544.txt","language":"de","ocr_de":"544\nA. Kirschmann.\nsich die mit mineralischen Farbstoffen gef\u00e4rbten Gl\u00e4ser. Ein durchsichtiger farbiger Gegenstand kann seine charakteristische F\u00e4rbung aus zwei ganz verschiedenen Gr\u00fcnden besitzen, einmal, weil er eben nur die eine Farbe durchl\u00e4sst und alles andere Licht absorbirt, oder aber weil er alle Farben ungehindert passiren l\u00e4sst, mit Ausnahme einer einzigen, welche ganz oder theilweise absorbirt wird; das durchgelassene Licht setzt sich dann zur Gegenfarbe des ab-sorbirten zusammen. Nun verdanken unsere farbigen Gl\u00e4ser ihre Farbe fast ohne Ausnahme dem letzteren Verhalten; dabei sind ihre Absorptionsspectra sehr unbestimmt und verschwommen. Die blauen, mit Kobaltoxyd gef\u00e4rbten Gl\u00e4ser lassen beispielsweise das ganze Spectrum durch und schw\u00e4chen blos die gelben Strahlen etwas. Ebenso verdanken die gelben und gr\u00fcnen Gl\u00e4ser ihre Farbe dem Umstande, dass sie einen Theil des blauen, bezw. rothen Lichtes ausl\u00f6schen oder schw\u00e4chen. Am g\u00fcnstigsten erweisen sich die rothen, mit Kupferoxydul \u2014 und, wenn ich mich nicht irre, einem Zusatz von etwas Goldoxyd \u2014 gef\u00e4rbten Gl\u00e4ser, hei welchen die f\u00e4rbende Substanz nicht die ganze Masse, sondern nur eine d\u00fcnne Schicht an der einen Oberfl\u00e4che durchsetzt. Sie l\u00f6schen, abgesehen von einem schwachen Lichtschimmer im Gr\u00fcn, die ganze rechte Seite des Spectrums aus, lassen aber au\u00dfer den rothen auch noch die orangefarbenen und gelben Strahlen durch. Eine planm\u00e4\u00dfige Verbindung farbiger Glastafeln scheint bisher wenig versucht worden zu sein, w\u00fcrde aber auch nicht den gew\u00fcnschten Erfolg haben, da bei starker F\u00e4rbung der Gl\u00e4ser s\u00e4mmtliche Wellenl\u00e4ngen wesentlich geschw\u00e4cht werden, bei schwacher F\u00e4rbung aber die erhebliche Dicke der Platten und die hei der Combination mehrerer planparalleler Glasplatten nicht zu vermeidenden Polarisationserscheinungen sehr st\u00f6rend in\u2019s Gewicht fallen und der Anwendung dieses Verfahrens enge Grenzen setzen.\nBei einer im hiesigen psychologischen Institut in Angriff genommenen Untersuchung \u00fcber den Farbensinn erschien es w\u00fcn-schenswerth, m\u00f6glichst homogene Farben herzustellen, ohne hinsichtlich der Ausdehnung und Beweglichkeit der farbigen Fl\u00e4chen \u00e4hnlichen Beschr\u00e4nkungen ausgesetzt zu sein, wie sie hei der Zerlegung des Sonnenlichtes durch Prismen und Spaltvorrichtungen auch der beste Apparat noch auferlegt. Da sich gef\u00e4rbte Gl\u00e4ser","page":544},{"file":"p0545.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Herstellung monochromatischen Lichtes.\n545\nund Combinationen aus solchen als ganz unzureichend erwiesen, so versuchte ich es mit den im Handel k\u00e4uflichen, mit Anilinpr\u00e4paraten gef\u00e4rbten Gelatinetafeln. Das auf diese Weise Gewonnene erwies sich als zu meinen Zwecken \u00e4u\u00dferst brauchbar, und da ich glaube, dass es auch physikalisch und technisch von einigem Interesse sein d\u00fcrfte, so m\u00f6ge das sehr einfache Verfahren im Nachstehenden einer kurzen Darstellung gew\u00fcrdigt werden.\nDie in Rede stehenden Gelatinetafeln sind theils von der Droguenhandlung Aumann & Co., theils von der Luxus-Papierhandlung von Hugo Eckelmann in Leipzig geliefert worden. Da dieses Material zu wissenschaftlichen Zwecken bisher nicht benutzt wurde, so darf man bei den gegenw\u00e4rtig k\u00e4uflichen Fabrikaten keine gro\u00dfe Gleichm\u00e4\u00dfigkeit der F\u00e4rbung erwarten. Es ist daher n\u00f6thig, dass man zu wissenschaftlichem Gebrauche die besten Bogen ausliest und auch bei diesen diejenigen Stellen, welche mit dem blo\u00dfen Auge oder mit H\u00fclfe des Spektroskops Ungleichm\u00e4\u00dfigkeiten erkennen lassen, von der Verwendung ausschlie\u00dft. Sollte sich \u00fcbrigens die Anwendung dieses Materials zu physikalischen oder technischen Zwecken als empfehlenswerth erweisen, so d\u00fcrfte es meines Erachtens nicht schwer sein, dasselbe in gr\u00f6\u00dferer Reinheit und Gleichm\u00e4\u00dfigkeit, sowie in beliebigen Farben- und S\u00e4ttigungsstufen herzustellen. Die zur Benutzung gelangten Farbent\u00f6ne sind in Tabelle I zusammengestellt, deren zweite Spalte die im Folgenden zu verwendenden abgek\u00fcrzten Bezeichnungen enth\u00e4lt, w\u00e4hrend in der dritten und vierten Rubrik das Wesentliche \u00fcber die Absorptionsf\u00e4higkeit der einzelnen der betreffenden Bl\u00e4ttchen mitgetheilt wird. Bei der Untersuchung der Platten, bei welcher mich Herr Dr. Pace in freundlicher Weise unterst\u00fctzte, war die Scala des Spektroskops so eingestellt, dass die wichtigsten Fraunhofer\u2019schen Linien die folgende Lage besa\u00dfen:\na \u2014 2,6 B = 3 C = 3,5 D= 5 E = 6,85 b = 7,3 F == 8,7 G = 12,3.\nI","page":545},{"file":"p0546.txt","language":"de","ocr_de":"546\nA. Kirschmann.\nDie Tabelle ist insofern unvollkommen, als sie neben den Streifen der vollst\u00e4ndigen Absorption nur noch diejenigen Stellen angibt, deren Intensit\u00e4t erheblich vermindert ist, w\u00e4hrend Schw\u00e4chungen geringf\u00fcgiger Art unber\u00fccksichtigt bleiben mussten, weil eine genauere Angabe zu weit gef\u00fchrt haben w\u00fcrde. Es sei jedoch bemerkt, dass die Mehrzahl der Platten sehr scharf abgegrenzte Absorptionsstreifen aufweist, und es zeichnen sich hierin besonders die rosa-, purpur- und orangefarbenen Platten, sowie das Blaugr\u00fcn aus.\nTabelle I.\nFarbe der Platte f\u00fcr das blo\u00dfe Auge\tAbgek\u00fcrzte Bezeich- nung\tAbsorb Ganz ausgel\u00f6scht\tirte Theile des Spectrums Geschw\u00e4cht\nRosa\tRi\t6,5\u20147,3\t\u2014\nl)\tRn\t5,5\u20146,0 und 6,6\u20147,2\t\u2014\nPurpur\tPi\t5,3\u20146,6\t6,6-9\ntf\tPu\t5,3-8,7\t8,7\u201410\nli\tPm\t5,1\u20149,1\t9,1\u2014Ende\nScharlach\ts\t5,1\u20149,6\t9,6\u201413\nGelbroth\tgR\t5,4\u20146,5 und 9,2\u2014Ende\t6,5\u20149,2\nOrange\tOi\t6,5\u20147,3\t10\u2014Ende\ntt\tOn\t6,5\u2014Ende\t\u2014\nGelb\tG\t\u2014\t8,1\u2014Ende\nGelbgr\u00fcn\t9 Ol\t9,3\u2014Ende\tRoth und Blau\n)i\t9 On\t12\u2014Ende\t9,5\u201412\nGr\u00fcn\tGr\t13\u2014Ende\tRoth und Blau\nBlaugr\u00fcn\tb Gr\t10,2\u2014Ende\tRoth, Orange, Gelb\nBlau\tBi\t\u2014\tvom linken Ende bis E\n\u00bb\tBn\t\u2014\tvom linken Ende bis F Orange und Gelb fast ausgel\u00f6scht\nViolettblau\tVi\t4,5\u20146,8\t7,4-8,3\n\u00bb\tVn\t\u2014\t4\u20146,5\nMit H\u00fclfe der Gelatinetafeln ist man nun im Stande, verschiedene Schwierigkeiten, welche sonst der Herstellung monochromatischen Lichtes entgegentreten, zu beseitigen. So lassen sich beispielsweise die Fehler der farbigen Gl\u00e4ser wenigstens theilweise corrigiren. Es ist bekannt, dass die zu technischen und Verkehrszwecken benutzten blauen Kobaltgl\u00e4ser eine gro\u00dfe Menge rother","page":546},{"file":"p0547.txt","language":"de","ocr_de":"547\nUeber die Herstellung monochromatischen Lichtes.\nStrahlen durchlassen, so dass sie in Folge der Brechungs- und Accommodationsverh\u00e4ltnisse unseres Auges unter Umst\u00e4nden geradezu roth erscheinen k\u00f6nnen1 *). Diesem Uehelstand kann abgeholfen werden, indem man das Kobaltglas mit einem gr\u00fcnen, die rothen Strahlen beseitigenden Gelatinehl\u00e4ttchen bedeckt.\nSodann ist es hei geeignet getroffener Auswahl und Combination der Platten m\u00f6glich, die rechte oder linke H\u00e4lfte des Spectrums oder auch die Strahlen mittlerer Brechbarkeit vollst\u00e4ndig zu beseitigen. So l\u00f6scht beispielsweise eine Zusammenstellung von 8 bis 10 Bl\u00e4ttchen Rosa (Ri und Rn in Tabelle I) alle gr\u00fcnen Strahlen vollst\u00e4ndig aus (und zwar von 5,4\u201410 bei gr\u00f6\u00dfter, von 5,7\u20149 bei geringer Spalt\u00f6ffnung des Spektroskops), w\u00e4hrend alle \u00fcbrigen Farben, also Roth, Orange, Gelb und Violett ungehindert durchs gelassen werden. Ebenso absorbirt eine Combination von 1 Blatt Rosa (Ri), 1 Blatt Orange (Oi), 1 Blatt Purpur (Pu), 3 Blatt Violett (Vu) und 1 Blatt Blau die Strahlen mittlerer Brechbarkeit von 3;5\u20149 und l\u00e4sst somit nur die \u00e4u\u00dfersten rothen, sowie die blauen und violetten Strahlen hindurch.\nEine Verbindung von 10 St\u00fcck Gelb, 4 Rosa (Ri) und 1 Orange (Oj) l\u00f6scht alles Licht jenseits der Z>-Linie aus, w\u00e4hrend die links von dieser Linie gelegenen Strahlengattungen keinerlei Beeintr\u00e4chtigung erfahren. Der sichtbare Theil des Spectrums ist beschr\u00e4nkt :\nhei\tkleiner Spalt\u00f6flhung\tauf\tdie Strecke der Scala 2,7\u20145\n-\tmittlerer\t-\t-\t-\t-\t2,5\t5,2,\n-\tgr\u00f6\u00dfter\t-\t-\t-\t-\tL7\t5,2,\n-\tHinzuf\u00fcgung von 1 Blatt Purpur (P/) auf die\nStrecke\tder\tScala..........................2,5\t4,7.\nZur Ausl\u00f6schung alles blauen und violetten Lichtes (bei kleiner Spalt\u00f6ffnung von 7,8, bei mittlerer von 8, bei gro\u00dfer von 8,1 beginnend) dient eine Verbindung von 10 St\u00fcck Gelb + 1 Orange (Oj).\nEndlich lassen sich \u2014 und dies ist die wichtigste Anwendung \u2014 bei geeigneter Wahl der Bl\u00e4ttchen solche Combinationen hersteilen,\n1) Siehe auch: die Helligkeitsempf. im indirecten Sehen, Wundt, Philos.\nStud. V. S. 496 u. 497.","page":547},{"file":"p0548.txt","language":"de","ocr_de":"548\nA. Kirschmann.\n\u25a0welche nur einzelnen, ganz beschr\u00e4nkten Theilen des Spectrums Durchlass gew\u00e4hren, w\u00e4hrend das ganze \u00fcbrige Spectrum absorbirt wird. Der durchgelassene Theil des Lichtes l\u00e4sst sich hierbei auf so geringe Breite reduciren, dass er ebenso gut als homogen gelten kann, wie eine durch Abblendung separirte Partie des Spectrums; denn bei einer solchen m\u00fcssen wir, sofern wir auf die Bestrahlung einer Fl\u00e4che von nennenswerther Ausdehnung reflectiren, ja ebenfalls eine Beihe benachbarter Wellenl\u00e4ngen zusammennehmen. In Tabelle II und III theile ich eine Anzahl solcher Combinationen mit, unter welchen diejenigen zur Herstellung eines m\u00f6glichst reinen Both und ebensolche f\u00fcr Gr\u00fcn \u00fcberwiegen, da ich deren zu der oben erw\u00e4hnten Untersuchung zun\u00e4chst bedurfte. Eine Zusammenstellung, welche nur gelbes Licht durchl\u00e4sst, ist mir bis jetzt nicht gelungen. Die in Tabelle III gegebenen, bei directem Sonnenlicht ausgef\u00fchrten Bestimmungen unterscheiden sich nur unwesentlich von denjenigen der zweiten Tabelle. Es sei noch bemerkt, dass unter \u00bbgeringer\u00ab Spalt\u00f6ffnung eine solche zu verstehen ist, bei welcher die haupts\u00e4chlichsten der Fraunhofer\u2019schen Linien deutlich zu sehen waren. Da unter diesen Umst\u00e4nden die Intensit\u00e4t der Farben des Spectrums etwas geschw\u00e4cht ist, so ist in der zweiten und dritten Bubrik der Tabellen auch die Ausdehnung der Spectren bei mittlerer und gro\u00dfer Spalt\u00f6ffnung des Spektroskops angegeben. Die bei starker Belichtung und gro\u00dfer Spalt\u00f6ffnung eintretende Verbreiterung der Spectren unserer Gelatinecombinationen l\u00e4sst sich \u00fcbrigens durch Vermehrung der Zahl der Platten wieder compen-siren. Die angef\u00fchrten Ergebnisse haben selbstverst\u00e4ndlich nur f\u00fcr wei\u00dfes Tages- oder Sonnenlicht G\u00fcltigkeit. Bei Anwendung k\u00fcnstlicher Lichtquellen, wie Petroleum- oder Gasflammen, muss, da diese weit mehr rothe und gelbe Strahlen aussenden, die Zusammensetzung eine wesentlich andere, von der Natur der betreffenden Lichtquelle abh\u00e4ngige sein.\nEs bleibt nun nur noch einiges \u00fcber die sonstige Beschaffenheit unseres Materials zu erw\u00e4hnen \u00fcbrig. Die geringe Dicke der Bl\u00e4ttchen \u2014 sie bewegt sich zwischen ^ und ^ mm \u2014 bewirkt, dass in dieser Beziehung der Combination derselben so zu sagen keine Schranken gesetzt sind.","page":548},{"file":"p0549.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Herstellung monochromatischen Lichtes.\n549\nTabelle II.\nBeleuchtung durch diffuses, dem hellen (nicht blauen) Himmel entnommenes Tageslicht.\n\tDurchgelassener Theil des Spectrums :\t\t\nZahl und Farbe der combinirten Platten (abgek\u00fcrzte Bezeichnung)\ta. bei geringer Spalt\u00f6ffnung\tb. bei mittlerer Spalt\u00f6ffnung\tc. bei gr\u00f6\u00dfter Spalt\u00f6ffnung\nI. Zur Herstellung von reinem Roth: a. 3 Pj + 1 Pjj + 1 g B \u2022\t\t3,0\u20144,2\t2,8-4,4\t2,2-4,4\nb. 1 g Jt -f- 1 Vj -J- 1 Oj -f* 1 Jtj ....\t2,8\u20143,7\t2,5-4,7\t1,9-4,1\nc. 1 Pj + 1 Bj + 1 G 4- 1 0T + 1F/ .\t3,0\u20143,9\t2,7\u20144,0\t2,4\u20144,1\nII. Zur Herstellung von reinem Gr\u00fcn: d. 5 Gr -\\-\\gGI + 10 + \\Sj . . .\t6,9\u20148,0\t6,8\u20148,1\t5,9\u20148,2\ne. 5 Gv 2 G -J-* 1 \u00dfjj\t\t6,6\u20147,8\t\u2014\t5,8\u20147,9\nf. 2Br + 2 Bn + 2Fj + ie + 2(?r\t7,3\u20148,4\t7,3-8,6\t6,6\u20148,4\n(Blaugr\u00fcn) g. \u2018AbGr + 1 gGjj + 1 Bj\t\t6,9\u20148,2\t6,4-8.5\t6,1\u20148,5\nh. Dasselbe mit lFj\t\t\u2014\t\u2014\t6,6\u20148,1\ni. 2bGr + AgGn\t\t6,8\u20148,2\t6,5\u20148,3\t6,0\u20148,3\nIII. Zur Herstellung von reinem Blau : h. 2 Bj -j- 2 Bi -j- 1 Bu \u201cH 1 G t -|- 1 Vi\t8,2\u20149,3\t8,0\u20149,3\t7,4\u20149,6\nTabelle III.\nBeleuchtung durch directes Sonnenlicht.\n\t. Durchgelassener Theil des Spectrums:\t\t\nZahl und Farbe der combinirten Platten (abgek\u00fcrzte Bezeichnung)\ta. bei geringer Spalt\u00f6ffnung\tb. bei mittlerer Spalt\u00f6ffnung\tc. bei gr\u00f6\u00dfter Spalt\u00f6ffnung\nI. Koth. a. 1 (/ H -j\u2014 1 Vj -f* 10/ -f-1 i2j \u2022 . . .\t3,0\u20143,9\t2,5-4,1\t2,0\u20144,2\nn. Gr\u00fcn. 1 Gr+\\g Gi + IG+ \\Br ...\t6,6\u20148,0\t_\t6,5\u20148,1\nc. hGr + 2G + \\Bn\t\t6,7\u20147,9\t6,5\u20148,0\t6,2\u20148,1\nd. 2Bj + 2Bn + 1 2 Jj + 1 G + 2 Gr (Blaugr\u00fcn) ............\t7,3\u20148,4\t7,3\u20148,6\tu.1,6\u20142,61) 6,7\u20148,7\nIH. Blau. e. 4 Bi + 5 Bu + 1 Pli + 2 Vi ...\t10,5\u201412,5\t9,5\u201413,0\t8,6\u201414,0\n1) Das st\u00f6rende Auftreten eines schwachen Schimmers im \u00e4u\u00dfersten Roth\nbei Anwendung gr\u00f6\u00dfter Spalt\u00f6ffnung, l\u00e4sst sich bei Hinzuf\u00fcgung von zwei weiteren","page":549},{"file":"p0550.txt","language":"de","ocr_de":"550\nA. Kirschmann.\nEin Uebelstand ist die geringe Widerstandsf\u00e4higkeit gegen die W\u00e4rme, in Folge deren die Platten in n\u00e4chster N\u00e4he k\u00fcnstlicher Lichtquellen leicht runzelig und daher unbrauchbar werden. Ein Verbleichen der Farben durch den Einfluss des Lichtes habe ich bis jetzt nicht bemerken k\u00f6nnen. Sollte indessen, was bei Anilinfarben ja zu erwarten ist, bei l\u00e4ngerem Gebrauche mit der Zeit eine S\u00e4ttigungseinbu\u00dfe eintreten, so m\u00fcsste man die Platten des \u00f6fteren durch neue ersetzen, was bei der Billigkeit des Artikels nicht in\u2019s Gewicht f\u00e4llt. Da die ungetheilten Bogen etwa einen halben Quadratmeter gro\u00df sind, so lassen sich die Platten fast in beliebiger Gr\u00f6\u00dfe verwenden. Will ich daher einen Kaum, etwa ein Zimmer, nur durch Licht von einer bestimmten Farbe erhellt wissen, so habe ich nichts zu thun, als die s\u00e4mmtlichen Fensterscheiben mit der betreffenden Gelatinecombination zu maskiren. Dieses Verfahren erm\u00f6glichte es beispielsweise dem Photographen, jeden beliebigen Kaum zeitweise zum Entwickelungscabinet umzuwandeln.\nZum Schl\u00fcsse noch ein Wort \u00fcber die Lichtdurchl\u00e4ssigkeit der Platten. Es sei mir bei dieser Gelegenheit gestattet, etwas n\u00e4her auf einen Punkt einzugehen, der in Theorie und Praxis h\u00e4ufig einer missverst\u00e4ndlichen Auffassung begegnet. Man gibt n\u00e4mlich in der Regel die Eigenschaft des \u00bbDurchsichtigseins\u00ab und die des \u00bbDurchscheinendseins\u00ab f\u00fcr verschiedene Grade der Pellucidit\u00e4t aus. Dies ist jedoch vollst\u00e4ndig falsch: sie sind nicht verschiedene Grade, sondern ganz verschiedene Arten der Lichtdurchl\u00e4ssigkeit. Wir nennen einen K\u00f6rper durchsichtig, wenn wir durch ihn hindurch die Umrisse anderer Gegenst\u00e4nde deutlich sehen k\u00f6nnen, d. h. wenn er dem Licht in einer solchen Weise den Durchgang gestattet, dass die Richtung der eintretenden Strahlen in einer gesetzm\u00e4\u00dfigen Beziehung zu derjenigen der austretenden steht. Durchscheinend aber hei\u00dft ein K\u00f6rper dann, wenn er das Licht zwar durchl\u00e4sst, aber so, dass die austretenden Strahlen hinsichtlich ihrer Richtung wenig oder gar nicht von der Richtung des eintretenden Lichtes abh\u00e4ngig sind. Es besteht demnach zwischen der Durchsichtigkeit und dem Durchscheinendsein dasselbe Verh\u00e4ltniss\nBl\u00e4ttchen Gr\u00fcn leicht vermeiden. Es wird dadurch allerdings auch die Helligkeit des noch durchgehenden Lichtes um etwas geschw\u00e4cht.","page":550},{"file":"p0551.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Herstellung monochromatischen Lichtes.\n551\nwie in der Katoptrik zwischen der regelm\u00e4\u00dfigen Reflexion von Spiegelfl\u00e4chen und der unregelm\u00e4\u00dfigen Zur\u00fcckstrahlung an der Oberfl\u00e4che der rauhen und matten K\u00f6rper. Ein durchsichtiger K\u00f6rper kann unter Umst\u00e4nden weniger Licht durchlassen als ein unter gleichen Beleuchtungsverh\u00e4ltnissen stehender durchscheinender Gegenstand. Ein ganz dunkles blaues oder graues Brillenglas l\u00e4sst weniger Licht durch als ein gleich gro\u00dfes fein geschliffenes Mattglas; dennoch ist ersteres noch vollkommen durchsichtig, letzteres nur durchscheinend. Man hat demnach zu unterscheiden: unregelm\u00e4\u00dfige und regelm\u00e4\u00dfige Lichtdurchl\u00e4ssigkeit; letztere nennt man anch Durchsichtigkeit.\nDies, auf unsere Gelatineplatten angewandt, bedeutet, dass dieselben zwar nur unvollkommen durchsichtig, aber trotzdem sehr lichtdurchl\u00e4ssig sind, welcher Umstand zwar verhindert, dass man durch eine Combination von 15\u201420 St\u00fcck noch deutliche Contouren der Gegenst\u00e4nde sieht, daf\u00fcr aber den Vortheil bietet, dass gerade durch die unregelm\u00e4\u00dfige Pellucidit\u00e4t jene Verringerung des durchfallenden Lichtes, wie sie bei Combination von mehreren Glasplatten als Folge von Polarisationserscheinungen vorkommt, unm\u00f6glich gemacht wird.\nEs sei endlich noch darauf aufmerksam gemacht, dass die mit H\u00fclfe der im Vorstehenden beschriebenen Combinationen, also auf dem Wege der Subtraction gewonnenen, ann\u00e4hernd reinen Fatben auch mit Vortheil zur additiven Mischung mittelst des Farbenkreisels verwendet werden k\u00f6nnen, wobei sie vor farbigen Papieren und dergl. au\u00dfer der gr\u00f6\u00dferen Homogenit\u00e4t noch den Vorzug besitzen, dass sie die Anwendung durchfallenden Lichtes gestatten, was sich sowohl bei exacten Versuchen wie zu Demonstrationszwecken als sehr vortheilhaft erweisen d\u00fcrfte.","page":551}],"identifier":"lit4967","issued":"1891","language":"de","pages":"543-551","startpages":"543","title":"Ueber die Herstellung monochromatischen Lichtes","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:40:13.325493+00:00"}