Open Access
{"created":"2022-01-31T15:22:32.954252+00:00","id":"lit8086","links":{},"metadata":{"alternative":"Centralblatt der Bauverwaltung","contributors":[{"name":"Durm, Joseph","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Centralblatt der Bauverwaltung 13: 93-95","fulltext":[{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"93\nCentralblatt der Bauverwaltung.\nHerausgegeben im Ministerium der \u00f6ffentlichen Arbeiten.\nXIII. Jahrgang.\tBerlin, 4. M\u00e4rz 1893.\tNr. 9.\nErscheint jeden Sonnabend. \u2014 Schriftleitung: S/W. Zimmerstr. 7\u201c* \u2014 Gesoh\u00e4ftstelle und Annahme der Anzeigen: W. Wilhelmstr. 90. \u2014 Bezugspreis: Viertelj\u00e4hrlich SMark.\nEinschliefslich Abtragen, Post- oder Streifbandzusendung 3,75 Mark; desgl. f\u00fcr das Ausland 4,30 Mark.\nINHALT: Amtliches: Dienst-Nachrichten. \u2014 Nichtamtliches: Das physicalische und physiologische Institut der Universit\u00e4t Freiburg. \u2014 Zum Bau der Sibirischen Eisenbahn. \u2014 Das Bureau des preufsischen Wasserausschusses. \u2014 Vermischtes: Wettbewerb um das M\u00e4rkische Provincial - Museum in Berlin. \u2014 Zwei Preisausschreiben des Architektenvereins in Berlin. \u2014 Wettbewerb um ein Schulhaus in Eschwege. \u2014 Maschinen und Ger\u00e4the des Kleinbahnbetriebes auf der landwirthschaftl. Ausstellung in M\u00fcnchen. \u2014 Gesetzentwurf \u00fcber die deutsche Mafs- und Gewichtsordnung. \u2014 Abgek\u00fcrztes Fernrohr. \u2014 Strafsenbalinen mit Zahnstrecken. \u2014 Verbands-Bedingungen f\u00fcr die Lieferung von Bauilufseisen. \u2014 Elektrische Hochbahn in Liverpool. \u2014 Feuerbest\u00e4ndigkeit der in Chicago \u00fcblichen Bauweise. \u2014 Besuch der technischen Hochschulen des deutschen Reichs im Winterhalbjahr 1892/93.\nAmtliche Mittheilung*en.\nPreufsen.\nSeine Majest\u00e4t der K\u00f6nig haben Allergn\u00e4digst geruht, dem K\u00f6niglich bayerischen Baurath Reverdy in Burg im Kreise S\u00fcderdithmarschen und dem K\u00f6niglich w\u00fcrttembergischen Baurath Koch in Kiel den Rothen Adler-Orden IV. Klasse zu verleihen, dem Geheimen Regierungsrath Hase, Professor an der technischen Hochschule in Hannover die Erlaubnifs zur Anlegung des ihm verliehenen Comthurkreuzes II. Klasse des Herzoglich Sachsen-ernestinischen Haus-Ordens zu ertheilen, ferner\nzu Regierungs- und Baur\u00e4then zu ernennen: die Eisenbahn-Bau-und Betriebsinspectoren Baurath Magnus in Berlin, Baurath Urban in Stralsund, Baurath von den Bercken in Berlin, Hanke in Dortmund, Herzog in Hannover, v. Flotow in M\u00fcnster, Nitsch-mann in Magdeburg, Sauer in D\u00fcsseldorf, Sartig in Breslau, Blum in Trier, Wiesner in Berlin und Sarrazin in Paderborn;\nzu Eisenbahndirectoren mit dem Range der R\u00e4the vierter Klasse zu ernennen: den Eisenbahn-Bau- und Betriebsinspector Baurath Velde in Frankfurt a. M., die Eisenbahn-Maschineninspectoren Baurath Thomas in Magdeburg - Buckau, Baurath Fank in Hagen, Wagner in Frankfurt a. 0. und Maercker in Berlin;\nden Charakter als Baurath zu verleihen: den Eisenbahn-Bau-\nund Betriebsinspectoren Hagen in Cleve, Staggemeyer in Stettin, Herold in Breslau, Cordes in Fulda, Kuhlmann in Essen, Hesse in Dessau, Mackenthun in Berlin und Schmidt in Kiel, den Eisenbahn-Maschineninspectoren Suck in G\u00f6rlitz, Losehand in Aachen, Koenig in Breslau, Dege in Bremen, Stephan in Danzig, Hars-leben in Braunschweig und Schiffers in Deutzerfeld.\nDas bisherige technische Mitglied der K\u00f6nigl. Canal-Commission in M\u00fcnster, Regierungs- und Baurath Oppermann ist in gleicher Amtseigenschaft an die K\u00f6nigl. Regierung in Hildesheim und der mit der Verwaltung einer Regierungs- und Bauraths-Stelle bei der K\u00f6nigl. Regierung in Hildesheim betraute Wasser-Bauinspector, Baurath Schlichting in gleichem Dienstverh\u00e4ltnifs an die K\u00f6nigl. Regierung in Danzig versetzt worden.\nDer K\u00f6nigliche Regierungs-Baumeister Scheibner in Liegnitz ist unter Verleihung der Stelle des Vorstehers der Eisenbahn-Bau-inspection II daselbst zum Eisenbahn-Bau- und Betriebsinspector ernannt worden.\nZu K\u00f6nigl. Regierungs-Baumeistern sind ernannt: die Regierungsbauf\u00fchrer Ludwig Burgemeister aus St. Johann a. d. Saar, Werner Ra\u00ebsfeldt aus Hildesheim und Karl Wilde aus Kirchhain, Kreis Luckau (Hochbaufach); \u2014 Paul Ewerbeck aus Bentheim (Ingenieurbaufach).\n[Alle Hechte Vorbehalten.]\nNichtamtlicher Theil.\nSchriftleiter: Otto Sarrazin und Oskar Hofsfeld.\nDas physicalische und physiologische Institut der Universit\u00e4t Freiburg.\nBei den Berathungen des Programmes f\u00fcr den in der Ueber-schrift genannten Bau wurde zun\u00e4chst in Erw\u00e4gung gezogen, ob zwei\ndie Platzverh\u00e4ltnisse dadurch g\u00fcnstiger gestalteten. Die Frage des Raumbedarfes der einzelnen Institute, die Reihenfolge der Zimmer, ihre\ngetrennte oder eine einheitlich durchgef\u00fchrte Anlage f\u00fcr beide Institute das Vortheilhafteste w\u00e4ren. Man entschied sich f\u00fcr das letztere, weil es eine billigere Herstellung erm\u00f6glichte, auch weil sich\nLage nach bestimmten Himmelsrichtungen, ihre Vertheilung auf die verschiedenen Stockwerke wurden von den Institutsvorst\u00e4nden, den Herren Professoren Dr. Warburg und Dr. v. Kries, beantwortet.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\nCentralblatt der Bauverwaltung.\n4. M\u00e4rz 1893.\nBesonderer Werth wurde auf die Zug\u00e4nglichkeit der beiden grofsen H\u00f6rs\u00e4le gelegt, die eine derartige Lage erhalten sollten, dafs sie von den Laboranten der Institute erreicht werden konnten, ohne das Haus verlassen zu m\u00fcssen, und dafs in den Instituten nicht besch\u00e4ftigte Studirende in jene gelangen konnten, ohne die Arbeitsr\u00e4ume des Geb\u00e4udes betreten zu m\u00fcssen.\nDiese Bestimmungen f\u00fchrten zur Anlage eines gemeinsamen Haupteinganges und Haupttreppenhauses f\u00fcr beide Institute in der Mitte des Baues, zur i_i-f\u00f6rmigen Grundrifsgestaltung und zum einst\u00f6ckigen Ausbau der mit besonderen Zugangstreppen versehenen H\u00f6rs\u00e4le. Auf die verschiedenen Geschosse vertheilen sich die Gesch\u00e4fts- und Unterrichtsr\u00e4ume derart, dafs wegen der gesonderten Betriebsverrechnung der beiden Institute im Kellergeschofs zwei Centralheizungen untergebracht sind, wie auch daselbst die Maschinen- und Vorrathsr\u00e4ume nebst den einfachem Arbeitsgelassen, im Erdgeschofs die gr\u00f6fseren Arbeitss\u00e4le, Sammlungsr\u00e4ume und grofsen H\u00f6rs\u00e4le, endlich im Obergeschofs die weiteren Arbeits- und Apparatenr\u00e4ume f\u00fcr jedes Institut gesondert vorgesehen wurden.\nDer Bau ist mit Bezug auf seine durch den Haupteingang schneidende Westostachse in seiner \u00e4ufseren Erscheinung symmetrisch. Die Entfernungen von den gegen\u00fcberliegenden Nachbargeb\u00e4uden und H\u00e4userreihen betragen 25,50 m bezw. 21,3 m. Das Erdgeschofs erhebt sich auf 2 m hohem Sockel \u00fcber das anstehende Erdreich , die Geschofs-h\u00f6hen sind, von Oberkante zu Oberkante gerechnet, im Keller 3,35 m, im Erdgeschofs 4,50 m, im Obergeschofs 4,20 m.\nDer Haupteingang befindet sich in der Mitte der Westfront.\nDie in seiner Achse liegende Haupttreppe N. f\u00fchrt vom Keller bis zum Dachgeschofs und ist dort feuerfest abgedeckt. Am Ende der links und rechts abzweigenden 2,2 m breiten, \u00fcberw\u00f6lbten und theils durch Glas-th\u00fcren, theils durch die mit verglasten Bogenstellungen gegen sie ge\u00f6ffneten Sammlungsr\u00e4ume erhellten Flure liegen ebenfalls durchgehende, mit Oberlicht beleuchtete Diensttreppen.\nBeide Institute theilen sich in der Weise in das Geb\u00e4ude, dafs im Kellergeschofs und Erdgeschofs die n\u00f6rdlich der Mittelachse gelegenen B\u00e4ume dem physiologischen, die s\u00fcdlich gelegenen dem physicalischen Institut angeh\u00f6ren (die Waschk\u00fcche ist gemeinschaftlich), w\u00e4hrend im Obergeschofs das physicalische Institut drei n\u00f6rdlich der halbirenden Mittelachse liegende B\u00e4ume mehr in Anspruch nimmt. Auch die beiden Dienerwohnungen mit je drei Stuben, K\u00fcche und Abort im Dachgeschofs sind durch das Haupttreppenhaus voneinander getrennt.\nAn den n\u00f6rdlichen und s\u00fcdlichen Fl\u00fcgelbau schliefsen gegen Osten die einst\u00f6ckigen H\u00f6rsaalbauten mit besonderen Eing\u00e4ngen und je einem besonderen massiven Treppenhause an. Jeder H\u00f6rsaal mifst 126,5 qm bei 6 m H\u00f6he und fafst 136 Zuh\u00f6rer; die 10 Seitenfenster ergeben eine Gesamtfl\u00e4che von 31,2 qm, zu welcher noch ein Oberlicht von 39 qm kommt, womit eine Gesamtfensterfl\u00e4che erzielt ist, die 55 v. H. der Grundfl\u00e4che des Saales betr\u00e4gt Unter den aufsteigenden Sitzreihen ist Baum und H\u00f6he f\u00fcr die unmittelbar von aufsen zug\u00e4nglichen H\u00f6rsaalflure gewonnen (vgl. Abb. 3a).\nDer Zweck des Geb\u00e4udes erforderte eine Beihe aufsergew\u00f6hn-licher Vorkehrungen und Einrichtungen. An den beiden nach S\u00fcden gelegenen Fronten (nach Strafse und Hof) sind bei einer Anzahl von Fenstern zur Aufnahme von Heliostaten gr\u00f6fsere und kleinere steinerne Fensterb\u00e4nke auf Consolen angebracht. Verschiedene Fensterpfeiler sind mit verschliefsbaren Lichtschlitzen durchbrochen. In dem s\u00fcdwestlichen Eckraume des Kellergeschosses ist ein Isolirpfeiler aufgef\u00fchrt worden, und unmittelbar neben diesem bis zur Boden-Ebene des Erdgeschosses reichenden Pfeiler ist eine ver-\nschliefsbare Oeffnung in der Decke angebracht, welcher zur Erm\u00f6glichung einer Fallh\u00f6he vom Speicherboden bis zum Kellerboden von 12 m je eine gleich grofse Oeffnung in den \u00fcbrigen Geschofsdecken entspricht. In den drei Geschossen des Hauptbaues und in den H\u00f6rsaalbauten sind zahlreiche steinerne Wandconsolen eingemauert, die mit geschliffenen Schieferplatten abgedeckte, starke Steinplatten tragen. Im Kellergeschofs der physiologischen Abtheilung befindet sich dieselbe Einrichtung l\u00e4ngs der Frontmauern. In den Corridorw\u00e4nden liegen die aus glasirten Thonr\u00f6hren hergestellten, \u00fcber Dach gef\u00fchrten Abz\u00fcge der Abdampfhischen, deren jede unmittelbar und selbst\u00e4ndig entl\u00fcftet werden kann. In die Bodenfl\u00e4chen der beiden Hauptgeschosse sind eine Anzahl isolirter Platten eingelassen, die zumtheil auf den Gew\u00f6lben oder auf starken Walzeisentr\u00e4gern, aber auch auf den Schienengew\u00f6lben oder dem Holzgeb\u00e4lk ruhen. Die Tragschienen f\u00fcr diese Bodenplatten wurden senkrecht zur Bichtung der Magnetnadel verlegt.\nDie Fensterfl\u00fcgel sind nicht bei allen Fenstern gleichm\u00e4fsig getheilt, sondern je nach Bedarf feststehend oder beweglich ausgef\u00fchrt. Aufserdem sind einzelne B\u00e4ume noch mit inneren, lichtdicht schliefsenden Fenstern versehen worden, in anderen gen\u00fcgten lichtdichte Filzvorh\u00e4nge. Bei den grofsen Oberlichten der H\u00f6rs\u00e4le sind oberhalb der Glasfl\u00e4chen durch einen Mechanismus im Saale bewegliche Verdunklungsvorrichtungen ausgef\u00fchrt. Einzelne Zwi-schenth\u00fcren der physicalischen Abtheilung wurden zum Durchsehen auf gr\u00f6fsere Entfernungen in bestimmter H\u00f6he mit kleineren , durch Klappen verschliefsbaren Oeff nungen versehen. Die Beschl\u00e4ge an Th\u00fcren und Fenstern mufsten in einigen B\u00e4umen, f\u00fcr welche vollkommene Eisenfreiheit verlangt war, in Messing ausgef\u00fchrtwerden. Aus dem gleichen Grunde mufsten auch die Bohrleitungen f\u00fcr Gas in Blei, die Wandbecken aus Porcellan hergestellt und durften die Bohrstr\u00e4nge f\u00fcr Wasser und Abwasser nicht durch diese B\u00e4ume gef\u00fchrt werden. Im Obergeschofs ist eine um 10 cm in das Stockgeb\u00e4lk eingetiefte sog. Quecksilberwanne angeordnet, deren im Gef\u00e4lle liegender Boden mit Saargem\u00fcnder Pl\u00e4ttchen ausgelegt ist.\nDie Beheizung des Baues geschieht durch eine Niederdruckdampfheizung. Jedes der beiden f\u00fcr die Institute getrennten Systeme hat zwei Heizkessel. Neben der Centralheizung ist f\u00fcr einige B\u00e4ume zudem noch f\u00fcr Herbst und Fr\u00fchjahr Einzelheizung durch Thon\u00f6fen eingerichtet. Die Dienerwohnungen haben nur Oefen. Gel\u00fcftet werden die B\u00e4ume durch Schlote in den Zwischenmauern mit Abzugs\u00f6ffnungen nahe dem Fufsboden und der Decke der B\u00e4ume und mit Ausm\u00fcndung \u00fcber Dach. Aufserdem sind Klappfl\u00fcgel und Glas-jalousieen in den Fenstern angeordnet.\nDie k\u00fcnstliche Beleuchtung geschieht im Hauptgeb\u00e4ude durch Gas, und zwar in den B\u00e4umen des Erd- und Obergeschosses fast ausnahmslos mittels Westphal-Lampen (Construction B\u00b0). F\u00fcr die H\u00f6rs\u00e4le wurde aufserdem elektrische Beleuchtung eingerichtet. Dazu sind im Kellergeschofs f\u00fcr jedes der beiden Institute ein liegender Deutzer Zwillingsgasmotor von vier Pferdekr\u00e4ften und eine dynamo-elektrische Compoundmaschine J. L. 2 f\u00fcr 65 Volt und 37 Amp\u00e8re aufgestellt worden, durch welche je 20 Gl\u00fchlampen von je 20 Normalkerzen Lichtst\u00e4rke gespeist werden. Die zugeh\u00f6rigen Schaltbretter sind jeweils im Maschinenraum und im H\u00f6rsaal aufgestellt. Die Gaskraftmaschine in der physiologischen Abtheilung arbeitet mittels Vorgelege. Die Gasmotoren haben besondere 50 mm-Zuleitungen vom Strafsen-strange aus erhalten; es wurden je zwei Gummibeutel und ein Patentspeiseventil (Gasdruckregulator) vor der Maschine eingeschaltet, um dem Zucken der benachbarten Beleuchtungsflammen vorzubeugen. Um ein Uebertragen der Ersch\u00fctterungen auf das Geb\u00e4ude beim","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Sr. 9.\nCentralblatt der Banverwaltung.\n95\nBetrieb des Gasmotors zu vermeiden, wurde sein Fundamentklotz ringsum mit einer Loheschicht umgeben und der Motor selbst nicht unmittelbar auf der Untermauerung, sondern auf einem zwischenliegenden eisernen Bost montirt. In die Ausblaseleitung sind je zwei Ausblaset\u00f6pfe eingeschaltet', damit jedes st\u00f6rende Ger\u00e4usch auch hier m\u00f6glichst beseitigt wird. Andere B\u00e4ume wurden mit einer \u201eGasringleitung\u201c versehen bei durchgehends reichlicher Anordnung von Wand- und Deckenschlauchh\u00e4hnen.\nJedes Institut hat eine besondere Wasser Zuleitung, die an mehreren Stellen den Betrieb mittels Wassermotors gestattet. Ein solcher liefert neben dem Gasmotor die Kraft zum Betrieb der. in der physiologischen Abtheilung eingerichteten Transmissionen.\nEin weit verzweigtes Leitungsnetz versorgt die einzelnen B\u00e4ume mit dem elektrischen Strome; solche Leitungen sind gezogen f\u00fcr den Maschinenstrom und Batteriestrom, f\u00fcr Laden und Entladen von Accumulatoren; aufser diesen sind sogen. Galvanometerleitungen und diese teilweise im Boden verdeckt gelegt. Der Experimentirtisch eines jeden H\u00f6rsaales ist neben der Gas-, Wasser- und Abwasserleitung mit dieser elektrischen Leitung ausgestattet.\nUm eine leichte Orien-tir\u00fcng in den vielverzweigten verschiedenartigen Bohrstr\u00e4ngen zu erm\u00f6glichen , wurden die Bohre der Centralheizungsanlage mit rother, die Gasleitungsrohre mit gelber, die Wasserleitungsrohre mit blauer Farbe, die Abwasserleitungsrohre im Wandton und die Luftleitungsrohre mit gr\u00fcner Farbe gestrichen.\nDas Fundamentgem\u00e4uer ist aus Bruchsteinen aus der N\u00e4he von Freiburg hergestellt; mit dem gleichen Steine wurden auch die Sockelmauern und die Umfassungsmauern des Hauptbaues bis Oberkante des ersten Stockgeb\u00e4lkes und\ndie Umfassungsw\u00e4nde der H\u00f6rs\u00e4le bis Oberkante Fensterbankgurte hintermauert, alles h\u00f6her liegende Mauerwerk aber aus Backsteinen hergestellt. Der Sockelfufs und die Treppenstufen sind aus Maul-bronner rothem Sandstein, die Sockelfl\u00e4chen, Gurte, Th\u00fcr- und\nFensterumrahmungen, die Pilaster, die Pfeiler im Innern, auch die des ausgebauten Operationssaales vom physiQ-logischen Institute, die Portale und Gesimse aus graugr\u00fcnem K\u00fcrnbacher Keupersandstein hergestellt, und die Wandfl\u00e4chen aller Aufsenseiten zwischen den Fenstern und Gurten wurden mit Backsteinen verblendet. Das Keller-geschofs ist theils massiv \u00fcberw\u00f6lbt, theils mit Betongew\u00f6lben und i/s Stein starken Backsteingew\u00f6lben zwischen Eisenschienen \u00fcberdeckt, in welch letzterer Weise auch die Flurdecken hergestellt wurden. Die meisten der Arbeitsr\u00e4ume des Erdgeschosses und Obergeschosses erhielten Holzdecken. Die Fufsb\u00f6den der Flurg\u00e4nge wurden mit Saarge-m\u00fcnder Pl\u00e4ttchen belegt, die Erdgeschofsr\u00e4ume mit Asphaltparkett,\ndie B\u00e4ume im Ober-geschofs mit gew\u00f6hnlichem Biemenboden und die K\u00fcchenb\u00f6den der Dienerwohnungen mit Xylolithtafeln. W\u00e4nde und Decken erhielten gew\u00f6hnlichen Gipsputz und theis Leim-, theils Oelfarbenanstrich. Der Dachstuhl ist aus Holz construirt, die Dachfl\u00e4chen sind mit Schiefer, die Plattform mit Zink abgedeckt.\nDie Bauzeit betrug rund zwei Jahre (1888\u201490). Der Entwurf wurde von dem Unterzeichneten in allen seinen Theilen bearbeitet, w\u00e4hrend mit der besonderen Bauleitung der Kegie-rungs - Baumeister G. Bayer betraut war. Die Kosten berechnen sich einschliefs-lich der Bauf\u00fchrung und Einrichtung \u2014 aber ohne Platz \u2014 auf 386323 Mark, von denen auf den Bau allein 367 749 Mark entfallen.\nKarlsruhe, im August 1892.\tDr. Josef Durm.\n^>^Wassermct,\n.V. {({Operationssaal u [JArbeiisraum\nAbb. 3. Erdgeschofs.\n: Heizmaterial :\nPhysiealisch -physiologisches Institut in Freiburg.\nSchmiede\nAbb. 4. Keller.\n!Kess>ld.Centn il-J Heizung\nKesse! djCentrail Heizung\n[Versuchstliiere\nPhysik\nPhysiologie\nLabor aL\nLaboratorien\nrat\u00f6rien\nsisenfr\nZum Bau der Sibirischen Eisenbahn,\nUeber den Bau der Sibirischen Eisenbahn enth\u00e4lt der Bericht, mit dem der bisherige Verweser des russischen Finanzministeriums, jetzige Finanzminister Witte, den diesj\u00e4hrigen Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben des russischen Reiches dem Zaren zur Genehmigung vorgelegt hat, einige interessante Angaben,\ndie der allgemeineren Beachtung werth sind. Zun\u00e4chst sei erw\u00e4hnt, dafs von den vielen im Laufe der Zeit f\u00fcr die Sibirische Eisenbahn in Vorschlag gebrachten Linien schliefslich diejenige f\u00fcr die Ausf\u00fchrung gew\u00e4hlt worden ist, welche die am westlichen Abhange des Urals gelegene H\u00fcttenstadt Slato\u00fcst \u2014 das uralische Birmingham ,","page":95}],"identifier":"lit8086","issued":"1893","language":"de","pages":"93-95","startpages":"93","title":"Das physicalische und physiologische Institut der Universit\u00e4t Freiburg","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:22:32.954258+00:00"}