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{"created":"2022-01-31T15:16:31.950242+00:00","id":"lit8107","links":{},"metadata":{"alternative":"Festschrift f\u00fcr die 58. Versammlung Deutscher Naturforscher und \u00c4rzte: Die naturwissenschaftlichen und medicinischen Institute der Universit\u00e4t und die naturhistorischen Sammlungen der Stadt Strassburg","contributors":[{"name":"Hoppe-Seyler, Felix","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Festschrift f\u00fcr die 58. Versammlung Deutscher Naturforscher und \u00c4rzte: Die naturwissenschaftlichen und medicinischen Institute der Universit\u00e4t und die naturhistorischen Sammlungen der Stadt Strassburg, 91-96. Strassburg: J. H. Ed. Heitz","fulltext":[{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"DAS\nPHYSIOLOGISCH-CHEMISCHE\nINSTITUT.\nENTSPRECHEND den drei verfchiedenen Richtungen der Th\u00e4tigkeit des phyfiologifch-chemifchen Inftituts bildet das neue Inftitutsgeb\u00e4ude eine Vereinigung von drei Gruppen von R\u00e4umen, von denen die erfte den H\u00f6rfaal und die Zimmer f\u00fcr die Vorbereitung der Demonilrationen, die zweite das Laboratorium und die zugeh\u00f6rigen R\u00e4ume f\u00fcr die praktifchen Uebungen der Studenten enth\u00e4lt, die dritte den w i flen fcl 1 afll ich en Specialarbeiten gewidmet ift. Die erfte Gruppe enth\u00e4lt der Mittelbau, die zweite der n\u00f6rdliche und die dritte der f\u00fcdliche Seitenfl\u00fcgel des Geb\u00e4udes.\nBeim Eintritt in das Inftitutsgeb\u00e4ude (PI. I) von der den anato-mifchen Inftituten zugekehrten Hauptfront desfelben \u00fcber die Freitreppe","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"Phyfiologifch-chemifches Inftitut. \u2014 Erdgefchofs.\n9 2\nDas phy\u00dfologijch-cliemifche Inftitut.\n","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Das phy\u00dfologifch-chemifche In\u00dfitut.\tg3\ndurch das architektonifch fch\u00f6n hervortretende Hauptportal in der Mitte des Geb\u00e4udes gelangt man in ein hohes Veftib\u00fcl (I, 15), von welchem. 2,5 m breite Korridore nach beiden Seiten zu den \u00fcbrigen R\u00e4umen des Inftituts f\u00fchren, w\u00e4hrend zwei fymmetrifch zur Mitte angebrachte Th\u00fcren den Zugang zu dem H\u00f6rfaal (I, 16) gew\u00e4hren.\nDer H\u00f6rfaal von 6,70 m H\u00f6he erh\u00e4lt fein Licht durch drei Fenfter von 4,5o m H\u00f6he und 2,65 m Breite und bietet in Reihen, hinter einander in angemeffener Kurve anfteigend, Sitze f\u00fcr 70 bis 100 Zuh\u00f6rer. Geheitzt wird der H\u00f6rfaal wie die \u00fcbrigen R\u00e4ume des Inftituts durch eine Luftheizung (Heizung und Ventilation vergl. unten). Die Luftabzugskan\u00e4le des H\u00f6rfaals bilden unmittelbar zwei dem H\u00f6rfaale anliegende Schlote, in deren Axe eiferne Kamine die Feuerungsgafe eines Kalorifer und eines nach Bed\u00fcrfnifs heizbaren Lockfeuers (beide im Souterrain) abf\u00fchren.\nAn den H\u00f6rfaal fchliefst fich zun\u00e4chft ein Saal (I, 17), f\u00fcr die Vorbereitungen der Demonftrationen zu den Vorlefungen fowie f\u00fcr mikrofkopifche und gr\u00f6bere anatomifche Pr\u00e4parationen und Unter-fuchungen an. In dem anftofsenden Zimmer (I, 18) find Refpirations-apparate aufgeftellt, die durch einen dafelbft befindlichen Waffermotor bewegt werden, ebenfo wie eine Transmiflionswelle, welche unter dem Fufsboden hinlaufend Benutzung kontinuirlicher Bewegung im H\u00f6rfaale und im Vorbereitungsfaale gew\u00e4hrt.\nDie beiden Laboratorien (I, 1. u. 25), von denen das erftere an 4 gr\u00f6fseren und 2 kleineren Tifchen 20, das letztere an 6 gr\u00f6fseren und 2 kleineren Tifchen 28 Arbeitspl\u00e4tze von je 1,5 m Breite und 0,75 m Tiefe bietet, find von drei Seiten mit hellem Tageslicht beleuchtet. Die Entfernung zwifchen den Tifchen betr\u00e4gt 2,5 m. In den vier Ecken jedes Laboratoriums find je zwei Digeftorien in Granit, Porcellan und Eichenholz aufgeftellt, von denen jedes fowohl durch das grofse Kamin der Luftheizung als auch durch ein eigenes fenkrecht auffteigendes Kamin weite Luftabz\u00fcge befitzt, deren Funktion durch Schieber aus Schiefer regulirt werden kann. Kleine Dampfkeflel im Souterrain unter den Laboratorien liefern den Dampf zur Heizung von Trockenfehr\u00e4nken und Dampfwafferb\u00e4dern in beiden Laboratorien.\nAn das kleinere f\u00fcr wiffenfchaftliche Specialarbeiten dienende Laboratorium (I, 1) lchliefsen fich zun\u00e4chft die Zimmer (I, 2 u. 4) an, in","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"94\tDas phj'\u00dfologifch-chemifche In\u00dfitut.\nwelchen chemifche Waagen aufgeftellt find und verfchiedene Apparate zur Meffung und W\u00e4gung aufbewahrt werden. Dann folgt ein Raum (I, 6), in welchem die Arbeiten der Elementaranalyfe organifcher Verbindungen ausgef\u00fchrt werden.\nDie f\u00fcdweftliche Ecke des Erdgefchoffes nimmt das Laboratorium des Direktors (I, 9) ein, an welches fich nach der einen Seite das Bureau des Inftituts (I, 8), nach der andern ein kleines Zimmer (I, 10) f\u00fcr Waagen und feinere Apparate anfchliefst. In Zimmer I, 11 werden die Reagentien auf bewahrt und dispenfirt. Zimmer I, 12 ift f\u00fcr Stoffwechfelunterfuchungen an Menfchen und Thieren befiimmt. Das Zimmer I, i3 geh\u00f6rt zur Wohnung des Inftitutsdieners, die im Uebrigen im Souterrain gelegen, durch eingef\u00fcgte Wendeltreppe mit diefem Zimmer in Verbindung fleht.\nDem grofsen Laboratorium (1, 25), welches bei 11 m Breite i5,23 m L\u00e4nge hat, ift zun\u00e4chft ein Zimmer f\u00fcr Waagen (I, 24) angef\u00fcgt. Die nordweftliche Ecke des Erdgefchoffes nimmt ein Saal (I, 22) ein, f\u00fcr Arbeiten mit \u00fcbelriechenden und fch\u00e4dlichen Gafen, f\u00fcr deren m\u00f6glich!! guten Abzug durch zwei gefonderte Kamine\"geforgt ift. Eine breite Th\u00fcr f\u00fchrt aus diefem Saale auf eine mit Glasdach gefch\u00fctzte Terraffe, auf welcher Arbeiten mit fehr giftigen Gafen ganz im Freien ausgef\u00fchrt werden k\u00f6nnen. Zimmer I, 23 ift f\u00fcr die Arbeiten des Inftitutsdieners beftimmt.\nZu den oberen Etagen der Seitenfl\u00fcgel (PI. II) f\u00fchren breite Treppen von Sandftein mit eifernem Gel\u00e4nder (II, 6 u. 17). Im Eidlichen Seitenfl\u00fcgel befindet fich \u00fcber dem. kleinen Laboratorium ein Saal (II, 1) f\u00fcr Demonftrationen und Uebungen in hygienifchen Arbeiten. Wiffen-fchaftliche hygienifche Arbeiten werden in den fr\u00fcher befchriebenen R\u00e4umen des Erdgefchoffes ausgef\u00fchrt. An diefen Saal fchliefst fich aufser einem Wohnzimmer f\u00fcr den H\u00fclfsdiener (II, 2) ein kleines Laboratorium (II, 4) f\u00fcr Unterfuchungen auf Vergiftungen, die von allen \u00fcbrigen Arbeiten getrennt gehalten werden m\u00fcffen. Es folgt dann der Saal (II, 5), welcher die Bibliothek enth\u00e4lt, und in der f\u00fcdweftlichen Ecke des Geb\u00e4udes ein Saal (II, 8) und angef\u00fcgtes Zimmer (II, 9) f\u00fcr optifche Unterfuchungen.\nIn dem oberen Stockwerke des n\u00f6rdlichen Fl\u00fcgels befinden fich die Wohnungen der beiden Afliftenten (II, i5 u. 16, 19 u. 20), fernerein","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Das phy\u00dfologifch-chemifche Inftitut.\n95\nRefervezimmer (II, 14), und der Saal (II, 21), welcher die Sammlungen des Inftitutes an chemilchen Pr\u00e4paraten und hygienifchen Demonftra-tionsobjekten enth\u00e4lt.\nIn den Souterrains find die Dampfkeffel und ein Gasmotor auf-g erteilt. Hier befindet fich auch ein ger\u00e4umiges Zimmer f\u00fcr Gasana-lyfen, R\u00e4ume f\u00fcr gr\u00f6fsere Defiillationen, ein grofses Wafferbad von konftanter Temperatur f\u00fcr G\u00e4hrungsverfuche und Pilzz\u00fcchtungen, aufserdem die K\u00e4fige f\u00fcr Verfuchsthiere, ein Raum f\u00fcr Erhitzung\n\t11\t\n12\t\t\nPL II. \u2014 Phyliologilch-chemifches Inftitut. \u2014 Oberes Stockwerk.\nzugefchmolzener R\u00f6hren in Luft- oder Oelb\u00e4dern. Nach S\u00fcden ift ein Treibhaus (I, 5) mit Warmwaflerheizung dem Souterrain angef\u00fcgt.\nMit Ausnahme der Wohnungen und des Sammlungsfaals werden die R\u00e4ume des Inftituts durch drei Luftheizungsanlagen (die eine im Mittelbau, die beiden andern in den Seitenfl\u00fcgeln) geheizt. Es ift dabei die Einrichtung getroffen, dafs die von aufsen eintretende Luft mit Feuchtigkeit je nach dem Bed\u00fcrfnifs mehr oder weniger gef\u00e4ttigt werden kann. Aufser vier grofsen Kaminen, von denen drei die Verbrennungs-gafe jener Feuerungen in centralen eifernen R\u00f6hren abf\u00fchren, dient zur ausgiebigen und beliebig zu regulirenden Ventilation ein durch","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"96\nDas phjfiologifch-chemi/che In\u00dfitut.\nzweipferdigen Gasmotor bewegter Schraubenventilator von 1,40 m Durchmeffer, welcher durch Pulfion die frifche, je nach Bed\u00fcrfnifs noch mit Wafferdampf verfehene Luft in die R\u00e4ume fendet, welche einer kr\u00e4ftigen Ventilation gerade bed\u00fcrfen. Durch Stellung der Klappen in den Luftkan\u00e4len wird die Richtung und Vertheilung der gef\u00f6rderten Luft bewirkt. Eine n\u00e4here Befchreibung diefer Einrichtungen w\u00fcrde zu weit f\u00fchren. Nach Often und S\u00fcden ift das Geb\u00e4ude von Gartenanlagen umgeben.","page":96}],"identifier":"lit8107","issued":"1885","language":"de","pages":"91-96","startpages":"91","title":"Das Physiologisch-Chemische Institut","type":"Book Section"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:16:31.950248+00:00"}