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{"created":"2022-01-31T13:45:00.042224+00:00","id":"lit8691","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoppe-Seyler, Felix","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 1: I-III","fulltext":[{"file":"a0006.txt","language":"de","ocr_de":". * ** *; J; \u25a0\nV orwort.\nDer Aufschwung, welchen die organische: Chemie in Heu letzten vier Jahrzehnten genommen hat, bef\u00e4higt sie nicht altein die biologischen Probleme, wie es- schon fr\u00fcher versuch^ war, in analytischer. Richtung zu verfolgen, sondern auch experimentirend am lebenden Organismus die cheirtiscben Lebensvorg\u00e4nge eingehender Forschung zh unterwerfen. Die synthetischen Resultate, sowie die durcMsie. gewonnerWn Einblicke in den Rau der chemischen K\u00f6rper und- seine Unir gestaltungen durch chemische Processe, deren sich die j\u00fcngste Epoclie r\u00fchmen darf; haben die Mittel und .Wege gegeben, die Ursachen der Lebenserscheinungen in der Structur und Verwandtschaft der in den Organismen th\u00e4tigen Stoffe mit einer fr\u00fcher nicht geahnten Sicherheit zu erforscheip\nDie Biochemie ist hierdurch aus ihren ersten nat\u00fcrlichen und noth wendigen analytischen Anf\u00e4ngen zu einer. Wissenschaft erwachsen, welche nicht allein der Biophysik sich ebenb\u00fcrtig an die Seite gestellt hat, sondern an Th\u00e4tigkeit und Erfolgen ihr den Rang streitig macht; ein Blick in die \u2022r Jahresberichte \u00fcber die Leistungen dieser j Wissenschaften gen\u00fcgt, um dies ausser Zweifel zu stellen. Obwohl nun kaum. Jemand die hohe Bedeutung der physiologischen Chemie leugnen wird, ist sie doch offenbar njich zu wenig zum Bewusstsein derer gekommen, welche von dieser Wissen* schaftlichen Th\u00e4tigkeit und ihren Fortschritten am n\u00e4chsten\ns","page":0},{"file":"a0007.txt","language":"de","ocr_de":"b-\nI\nII\ni '\t;\t1\t,\nb(*rulirt und in ihren eigenen Bestrebungen gef\u00f6rdert werden. Noch jetzt wird an den meisten deutschen Universit\u00e4ten die physiologische Chemie ids besondere Wissenschaft praktisch. -unzureichend oder gar nicht gelehrt und Vortr\u00e4ge \u00fcber sie nur selten gehalten.\t,\nDie haupts\u00e4chliche Ursache dieser boklagenswerthen Lage scheint in der noch immer fest gehaltenen Vereinigung der physiologischen Wissenschaften zu liegen. Von jedem , Vertreter einer Wissenschaft an einer Universit\u00e4t verlangt man wohl mit Recht, dass er im Bereiche seiner Wissenschaft nicht allein die Kenntnisse besitze, schulm\u00e4ssig den \u00e8tudirenden tljiterricht zu ertheilen, sondern auch die Mittel und Wege kenne, Um eigene zuverl\u00e4ssige Untersuchungen auszuf\u00fchren. Welcher Physiologe m\u00f6chte nun wohl sich r\u00fchmen k\u00f6nnen, so vollkommen Kenner der Anatomie, Physik und Chemie zu sein, um nach allen den zum grossen Theil von1 Gjrund aus verschiedenen Methoden dieser Naturwissenschaften auf dem Gebiete der Physiologie mit Erfolg Vordringen zu k\u00f6nnen!\nSp\nDie'Wissenschaften sind darin doch gewiss von Kunst und Handwerk nicht verschieden, dass nur derjenige in ihnen etwas Bedeutendes zu leisten vermag,.der den zu bearbeitenden Stoff und sein Mandwerkzeug gehau kennt und anzuwenden weiss. Bei der Ausbildung, welche die Naturwissenschaften in unserer Zeit erreicht haben, wird es nur h\u00f6chst selten einem ganz besonders begabten Manne gelingen, in den anatomischen, physikalischen und chemischen Methoden der Forschung und den entsprechend verschiedenen Anschauungen zugleich gen\u00fcgend bewandert zu sein, um ergiebige und zuverl\u00e4ssige Untersuchungen nach jeder Richtung auszuf\u00fchren. Eine Trennung ist hier noth wendig und zwar eine Trennung entsprechend den Naturwissenschaften, deren Methoden zur F\u00f6rderung der Kenntniss der Organismen und ihres Lebens Verwendung finden.\nIn nahem und leicht erkennbarem Zusammenh\u00e4nge mit dem geschilderten ungen\u00fcgenden Zustande stellt der Mangel an physiologisch-chemischen Zeitschrillen, ein Mangel, der von den physiologischen Chemikern seit l\u00e4ngerer Zeit herb em-","page":0},{"file":"a0008.txt","language":"de","ocr_de":"pfunden wird. Aus den verschiedenen Zeitschriften (Vor Chemie, Physiologie, praktischen Medicin, Hygieino und Landwirthschafl m\u00fcssen die Arbeiten m\u00fchsam zusammengesucht werden, die der physiologische Chemiker kennen muss, um auf seinem Gebiete weiter zu arbeiten, und ist .eine1 Arbeit zur Publication fertig ausgef\u00fchrt, so tritt an den Autor die oft schwer zu entscheidende Frjige, wohin er sie senden soll, damit sie zun\u00e4chst den Fachgenossen allgemein bekannt wird und nicht einen Plat z erh\u00e4lt zwischen ; mikroskopischen. physikalischen oder gar speculation Abhandlungen.\t|\t.\nIn Uebereinstinmiung mit den auf dem Titel dieses Heftes-genannten M\u00e4nnern, deren Namen volle Gew\u00e4hr geben f\u00fcr streng wissenschaftliche Richtung, habe dcli die Herausgabe dieser Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie unternommen und hotte, dass dieselbe ihre Aufgabe, eine bessere Vereinigung der auf diesem Gebiete neu ausgef\u00fchrten Forschungen herbeizuf\u00fchren und hierdurch der Wissenschaft selbst t\u00f6rder-lich sich zu erweisen, erf\u00fcllen werde. In dieser Hoffnung best\u00e4rkt mich die Zustimmung, die mir von vielen Seiten her sehr entschieden ausgesprochen ist.\t\\\nStrass b\u00fcrg, Juni 1877.\n. r '\t' ; . :\nt\nF. HOPPf-SEYlER.","page":0}],"identifier":"lit8691","issued":"1877-78","language":"de","pages":"I-III","title":"Vorwort zur Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:45:00.042229+00:00"}