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{"created":"2022-01-31T13:35:11.331549+00:00","id":"lit8728","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoppe-Seyler, Felix","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 10: 401-440","fulltext":[{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die G\u00e4hrung der Cellulose mit Bildung von Methan und\nKohlens\u00e4ure.\nVon\nP. Hoppc-Scyler.\n\u2022\t_ . -\tt. ' ,\n**\u25a0*\u2022'\u2022\t-c\t,\nII. Dop Zerfall der Cellulose durch G\u00e4hrung unter Bildung von Methan und Kohlens\u00e4ure und die Erscheinungen, welche dieser Process veranlasst. \u2019\nWerden Glaskolben nahezu vollst\u00e4ndig mit Schlamm aus Fl\u00fcssen oder Kloaken, S\u00fcmpfen u. s. w. und der erforderlichen Menge Wasser gef\u00fcllt, der Hals zur feinen R\u00f6hre ausgezogen, dieselbe passend abw\u00e4rts und am Ende etwas aufw\u00e4rts gebogen, sodass die freie M\u00fcndung unter Quecksilber gebracht das Auffangen der entwickelten Gase leicht und vollst\u00e4ndig gestattet, so getyt bei nicht zu niedriger Temperatur \u2022lie Gasentwickelung meist auf lange Zeit vor sich, indem der Gehalt des Gases an CO2 h\u00f6her und h\u00f6her steigt, der Stick-'toff mehr und mehr abnimmt, bis entweder das verg\u00e4hrende Material im Schlamme verbraucht ist, oder nahezu gleiche Volumina von CO2 und CIR entwickelt werden. 1st diese Zusammensetzung erreicht, so \u00e4ndert sich dieselbe nicht mehr, iI)<t es bedarf oft lange andauernder G\u00e4hrung bis dieser Zustand erreicht wird, weil die Fl\u00fcssigkeit viel COa absorbrrt zur\u00fcckh\u00e4lt und die im Schlamme vorhandenen Carbonate Von Calcium, Magnesium und etwaiges Eisenoxyd, letzteres von \u20221er Oberfl\u00e4che des Schlammes, zur Bicarbonatbildung CO2 verbrauchen.\nVon Pop off1) sind bereits Analysen solcher Schl\u00e4mmte angestellt und die Resultate publicirt, doch ist das.\"Fort-*\n*) Pfl\u00fcger\u2019s Archiv, B<1. 10, S. 113, 1875.","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"402\nschreiten der Ver\u00e4nderung von Anfang an nicht von iluu durch Versuche gepr\u00fcft.\nAus dem Illflusso in Strassburg habe ich eine Portion Schlamm entnommen. In offener Schale unter Wasser stvli, ml entwickelte derselbe beim Umf\u00fchren Gasmischungen, welch.-, aus Methan und Stickstoff im Uebrigen bestanden und um 0,6 bis \u00fcber 2 Vol. Procent CO2 enthielten!\nEin Theil dieses Schlammes, wie oben beschrieben in einen Kolben eingeschlossen und im Dunkeln erhalten, -mh Oase von folgender Zusammensetzung in Volumenprocciit\u00e8re, die Zeit gerechnet von dem Tage des Einschmelzens un.l Abschiiessens durch Quecksilber:\n\t1\tII\tUl\tIV\tV\tVI\tVII\n\t4 Tape\t7 Tapp\t14 Tape\t21 Tapp\t40 Tapp\t71t Tapp 115 Tag\nCO*\t16,80\t21,75\t25,79\t20,37\t28,82\t32,14\t36,27\n<;h4\t79,38\t77,ai\t74,21\t73,63\t71,18\t67,86\t63,73\nn2\t3.8\u00d4\t0,91\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014 \u2014\nAls an Stellt? von dcstillirtem Wasser Nordscewasser von der holl\u00e4ndischen K\u00fcste verwendet wurde, indem \u00abine Portion des gleichen Flussschlammes zun\u00e4chst abfillrirl mul einige Male mit-dem Seewasser gewaschen, dann mit einer neuen Portion des Seewassers in einen Kolben eingeschniolzt ii und das Gasableitungsrohr unter Quecksilber gebracht war. ging die Gasentwickelung vielleicht etwas langsamer vor sich, immerhin war dieselbe doch gleichfalls eine lebhafte. Zwei Portionen des entwickelten Gases, die eine bald nach Auf,Inder Gasentwickelung, die andere einen Monat sp\u00e4ter, wurden analys\u00e2 t und zeigten folgende Zusammensetzung in Volmmn-procentcn:\n\tI\t11\nCO2\t22,10\t23.953\nClft\t32.18\t03,635\nNa\t45,72\t12,412\nDie Anwesenheit der Seesalze in dem Procentverh\u00e4llni*> des Nordseewassers hindert sonach die Methang\u00e4hrung nicht oder wenigstens nicht erheblich, selbst in dem aus sii-cin Wasser entnommenen Schlamm.","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"403\nIn einem; im Uebrigen gleichen, Versuche mit einer Port ion von demselben Flussschlamm zu gleicher Zeit begonnen, in welchem an Stelle des Seewassers Wasser aus dem todton \\1,, re in Pal\u00e4stina verwendet war, trat \u00fcberhaupt keine Gasentwickelung ein. Das im Schlamme vorhandene Schwefel-/ (H ii oxydirte sich mit dem im Luftr\u00e4ume \u00fcber der Fl\u00fcssigkeit im Kolben vorhandenen Sauerstoff, bildete an der Ober-tlithe des Schlammes eine dicke braunrote Schicht, das i Hacksilber trat eine Strecke weit im Gasableitungsrohr zur\u00fcck mul diese Quecksilbers\u00e4ule schwankte dann mit den geringsten T. niperatur- und Luftdruck\u00e4nderungen, ohne im Laufe eines halben Jahres auch nur im Geringsten an H\u00f6he abzunehmen.\nDie Vermuthung, dass vegetabilische Reste bei der G\u00e4h-ii,ng im Schlamme Methan und Kohlens\u00e4ure lieferten, ist eine alte. Solche Reste finden sich stets im Schlamme, haben iibor recht verschiedene und complicate Zusammensetzung. Ausser den Cuticular- oder Korbsubstanzen finden sich in (Ion Resten der Holztheilchen Ilolzgummi, Lignin und Gclltt-loso. Alle diese Holzbestandtheile zeigen grosse Best\u00e4ndigkeit. In einer 7 cm. dicken, dunkelbraunen, an Humuss\u00e4ure reichen Eichenbohle, welche unter einer ulten Befestigungsmauer von Strassburg k\u00fcrzlich gefunden und von mir untersucht wurde, fand sich noch 7,05 Procent reines Holzgummi. Dies Ilolz hat im Grundwassor mehrere hundert Jahre gelegen. Weiss\u00e8s, mit dem Finger zerreibliches, faules Ilolz von Conifern, Buchen, Eichen und Apfelb\u00e4umen giebt mit Anilinsulfat, Phloroglucin odor Resorcin und Salzs\u00e4ure noch sch\u00f6ne Ligninreaction, ebenso das Holz der erw\u00e4hnten Eichenbohle. Cellulose habe ich noch in Lignit aus Braunkohle durch ihre Umwandlung in rechtsdrehende Maltose und g\u00e4hrungsf\u00e4higen Zucker dureh Behandlung mit Schwefels\u00e4ure und nachheriges Kochen mit Wasser nach weisen k\u00f6nnen. Die Bestandteile des Holzes 4ud sonach sehr widerstandsf\u00e4hig.\nDass die Cellulose durch G\u00e4hrung aufgel\u00f6st werden kann, id zuerst von Mitscherlich*) beobachtet und beschrieben.\n\u00bb) Monatsberichte der k. Academie d. Wiss. zu Berlin 1850. S. loi.","page":403},{"file":"p0404.txt","language":"de","ocr_de":"404\nEr li\u00e2t die L\u00f6sung der Cellulosemembrancn in Kartoffeln und dits constante Auftreten von zahlreichen Vibrionen dabei p>. schildert. Er spricht es auch aus, dass wahrscheinlich durch diese Vibrionen diese fermentative L\u00f6sung erfolge. In welche Stoffe jedoch die Cellulose um ge wandelt werde, hat er nicht angegeben.\nVon L. Popoff2) sind dann viel sp\u00e4ter in meinem Laboratorium Versuche angestellt, welche zum Theil an die Beobachtungen von Mitscherlich sich unmittelbar an-schliessen. Durch sie wurde der Zusammenhang zwischen der fermentativen Zerlegung der Cellulose und der Entwickelung von Methan und Kohlens\u00e4ure wahrscheinlich gemacht, ahoi die wenig zahlreichen Versuche stimmten untereinander nicht gen\u00fcgend \u00fcberein, das Licht war nicht abgehalten, welche\u00ab lebhafte Vegetation gr\u00fcner Algen im Schlamm bewirkt und. hierdurch die Resultate \u00e4ndert; die fjuantitaven Vergleichungen der zersetzten Substanz und der gebildeten Stolle wurde nicht versucht.\nEinige Jahre sp\u00e4ter sind von van Tieg hem2) Mitthei-1 ungen gemacht, welche gleichfalls zun\u00e4chst an Mitscherlich\u2019\u00ab Beobachtungen sich anschliessen und zuerst zu dem Resultate f\u00fchrten , dass die L\u00f6sung der Cellulose durch Organismen ausgef\u00fchrt w\u00fcrden, deren Eigenschaften mit dem von van 1 i cgh\u00e8m \u00c4mylobacter benannten Spaltpilz \u00fcbereinstinnnh n, dass es ferner derselbe Spaltpilz sei, welcher die sogenannte Butters\u00e4ureg\u00e4hrung in L\u00f6sungen milchsaurer Salze veranlasse, dass ausserdem dieselbe Pilzspecies auch zahlreiche andere Stoffe wie \u00e4pfelsauren, citronensauren Kalk, Glycerin, Lactose, Arabin, Lichenin, Mannit durch G\u00e4hrung zerlege. Er glaubt, dass bei dieser fermentativen Zerlegung der Cellulose, die nach seiner Beobachtung mit Gasentwickelung erfolgt, neben assetstoff eine S\u00e4ure gebildet werde, die allm\u00e4lig den weitern Fortschreiten der G\u00e4hrung hinderlich sei.\n*) Pfl\u00fcge r\u2019s Archiv, Bd. ln, S. IM. is75.\n2) Compt. rend. T. 88, 8, 205 und T. 81), S. 5. 1870.\ni","page":404},{"file":"p0405.txt","language":"de","ocr_de":"405\nVor einigen Jahren sind von Tap peiner8) Versuche ver\u00f6ffentlicht,' aus denen der Schluss abgeleitet .wird, dass Cellulose unter Bildung von COa, CIL, Hs, Aldehyd, fetten si\u00fciren etc. durch organisirte Fermente des Pansen, der Haube uml des Dickdarms vom Rinde zerlegt werde. Leider ist aus diesen Versuchen ein klares Resultat nach keiner Richtung-zu entnehmen. Sie best\u00e4tigen zwar, was man seit Mitscherlich wusste, dass Cellulose gel\u00f6st werden kann, geben aber \u00fcber die Beziehungen der gel\u00f6sten Cellulose zu den erhaltenen (lasen, S\u00e4uren u. dergl. gar keinen Aufschluss. Wenn man beabsichtigt, Spaltpilze zu z\u00fcchten, ist es wohl zweckm\u00e4ssig, Zus\u00e4tze wie Fleischextract der Fl\u00fcssigkeit, in welchen die Entwickelung und Vermehrung stattfinden soll, zuzuf\u00fcgen, will man aber untersuchen , in welcher Beziehung die gewonnenen Producte zu der zersetzten Substanz stehn, so sind so zerselzliche und leichtg\u00e4hrende Stoffe wie die im Fleischextract vorhandenen durchaus zu vermeiden. Fleischextract g\u00e4hrt schon wegen seines Gehaltes an Milchs\u00e4ure schnell und reichlich, wenn man ein wenig Schlamm oder Darminhalt von Menschen oder Pflanzenfressern hinzuf\u00fcgt. Eine kurze Notiz* dass ein Parallel versuch mit etwas Fleischextract keine Oas-< ntwickelung etc. gegeben habe, gen\u00fcgt hier nicht. Mit Recht sagt van Tieghem, dass Stoffe wie Milchs\u00e4ure, Zucker viel leichter zersetzt w\u00fcrden als Cellulose; sie sch\u00fctzen geradezu, die Cellulose vor Zersetzung.\nDurch die Vergleichung dreier gleichzeitig begonnenen mitl gleich lange durchgef\u00fchrten Versuchen mit Flussschlamm, in gleichen Quantit\u00e4ten, sterilisirtem Papier und sterilisirten Gelassen und gut ausgekochtem destillirten Wasser .ist es mir Hungen festzustellen, welche Art von Spaltpilzen nach Form, Gr\u00f6sse und Verhalten gegen Reagentien die Entwickelung von G* h und CIL aus Papier bewirkt.\nDer zu diesen Versuchen, wie zu den sp\u00e4ter zu beschreib lwiulen ben\u00fctzte Flussschlamm war gesiebt, geschl\u00e4mmt und\n\u2019) Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft, Jahrg. 1882, XV. 099, 1883 XVI., S. 1734 und 1740. \u2014 Zeitschrift f\u00fcr Biologie, Bd. 10, s. 238- und Bd. 20, S. 52.","page":405},{"file":"p0406.txt","language":"de","ocr_de":"40(5\nim Dunkeln verschlossen in einer Flasche \u00fcber ein Jahr auf. bewahrt. Auf diese Art allein wird derselbe frei von W\u00fcrmern und Infusorien erhalten ohne seine fermentative Wirkung einzubiissen, wenn sie auch all mal ig abnimmt. Keime gr\u00fcner Algen enthalt er auch dann noch unzersetzt.\nDie in angegebener Weise beschickten Flaschen, mif Kautschuksfopfen und Gasableilungsrohr unter Quecksilber abgeschlossen, blichen im Laboratorium bei Zimmertemperatur stehn. Aus einer derselben wurde \u00fcberhaupt Gas in wesonf. lieber Quantit\u00e4t gar nicht erhalten. Aus der zweiten entwickelte sich lange Zeit nur sehr wenig Gas1. Nach 8/\u00ab Jahren wurde die Gasentwickelung reichlich und blieb so bis dir Flasche ge\u00f6ffnet wurde. Im Laufe eines Monats wurden sieben Portionen Gas aufgel\u00e4ngen und analys\u00e2t. Aus der dritten Flasche entwickelte sich sehr bald Gas, die Entwickelung nahm schnell zu, wurde sp\u00e4ter allm\u00e4lig schw\u00e4cher und war nur noch gering, als der Versuch abgebrochen und di* Flasche ge\u00f6ffnet wurde. Es waren im Laufe eines halben Jahres f\u00fcnf Gasportionen aufgefangen und analysirt. Sie enthielten ebenso wie die der zweiten Flasche CO2, CIL und Xj in entsprechenden Verh\u00e4ltnissen und zwar mehr von dm ersten beiden Gasen als aus den organischen Stoffen des in kleinen Portionen zugesetzten Schlammes gebildet sein konnten. Am 2. August 1885 wurden alle drei Flaschen ge\u00f6ffnet, nachdem sie \u00fcber 1 *4 Jahr lang mit Quecksilber abgeschlossen gestanden hatten. Der Inhalt wurde mikroskopisch und chemisch untersucht.\nDie Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit', auch an der Wand mm soweit die Fl\u00fcssigkeit sie ber\u00fchrte, war in der ersten Flasche mit einer rostbraunen, br\u00fcchigen, an der Wandung nicht schleimigen Haut \u00fcberzogen, in welcher nur wenige St\u00e4bchen, aber zahlreiche kugelige Gebilde, von sehr reichlichen Ansammlungen von fernen K\u00f6rnchen umschlossen, sich fanden. In der Fl\u00fcssigkeit und an der Oberfl\u00e4che fanden sich zahlreiche kleine, der Sarcine \u00e4hnliche Gebilde aus 2, 4, 8 und mehr regelm\u00e4ssig angeordneten, stark lichtbrechenden K\u00f6rn-","page":406},{"file":"p0407.txt","language":"de","ocr_de":"407\nthon zusammengesetzt. Diese Gebilde zeigen grosse Aehnlich-keit mit den Abbildungen, welche Zopf) f\u00fcr Bacterium nierismopedioides giebt. Auch die von Zopf f\u00fcr diese Sp\u00e4lt-[litzl'ormen gegebene Schilderung stimmt \u00fcberein. Diese Kokken entsprechen nach ihm der Merismopedia hyalina K\u00fctzing. Im Niederschlage, der sich am Boden der ersten Flasche fand, w;ir nur sehr wenig Schwefeleisen enthalten, wenige Bacterieii, dagegen zahlreiche Aggregate von Kokken. Weder sogleich nach- der Herausnahme aus der Flasche noch nach Verlauf t iiuT Stunde zeigte sich in den untersuchten Proben auf den Object tr\u00e4gem eine deutliche Bewegung der sehr sp\u00e4rlich vorhandenen Bact\u00e9rien und St\u00e4bchen.\nIn der zweiten Flasche fand sich an der Oberfl\u00e4che nur eine sehr d\u00fcnne rostfarbene Haut, an den Wandungen schw\u00e4rzlicher Niederschlag, ebenso am Boden der Flasche. Hio Fl\u00fcssigkeit war leicht getr\u00fcbt; in ihr landen sich zahlreiche kurze, an den Enden gerundete, sehr schwach con-tuurirte St\u00e4bchen, nicht deutlich gegliedert, auch nicht nach Zusatz von Essigs\u00e4ure, oft zwei aneinanderh\u00e4ngend, meist binic Sporen. (Kolonien von Bact\u00e9rien und Kokken waren zahlreich vorhanden. Unmittelbar nach dem Iler\u00e4usnehmen aus der Flasche waren die St\u00e4bchen regungslos; bald trat aber ihre Bewegung ein, sie wurde dann lebhafter, aber ohne dass diese Bact\u00e9rien Neigung zeigten weit weg zu wandern.\nIn der dritten Flasche fanden sich in der Haut an der Oberfl\u00e4che und in der Fl\u00fcssigkeit dieselben St\u00e4belien wie in der zweiten Flasche, aber zum Theil todt, in der Haut ein-gi\u00bbkittet, stark contourirt wie versteinert, zum andern Theil schwach contourirt und wenige Minuten nach der Heraus* n\u00e4hme aus der Flasche sich lebhaft bewegend. Die Fl\u00fcssigkeit war weniger tr\u00fcbe als die aus der zweiten Flasche entnommene. In der Haut an der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit fanden sich glasige Kugeln wie in der ersten Flasche, aber keine sarcineartigen (Jebilde wie dort, die ich f\u00fcr Bacterium movismopedioides halte.\n>) Zopf, Die Spaltpilze. Breslau 1883. S. 5G.","page":407},{"file":"p0408.txt","language":"de","ocr_de":"408\nDie filtrirte Fl\u00fcssigkeit der ersten Flasche nach <l,,r Filtration eingedampft \u00fcberzog sich nicht mit einer Decke von Eisenoxyd; sie schien Eisen gar nicht mehr zu enthalten, Der geringe, beim v\u00f6lligen Trocknen enthaltene R\u00fcckstand, soweit er im Wasser wieder gel\u00f6st wurde, enthielt keinen K\u00f6rper der Kupferoxyd in der alkalischen L\u00f6sung aufl\u00f6ste, auch Reduction von Kupferoxydhydrat zu Oxydul trat heim Erhitzen nicht ein. Die Fl\u00fcssigkeiten aus der zweiten und ebenso aus der dritten Flasche gaben beim Abdampfen reich, liehe Ausscheidung von Eisenoxyd und von Calciumcarbonat. Ein kupferoxydl\u00f6sender oder reducirender K\u00f6rper fand sich auch hier nicht. Alle drei Fl\u00fcssigkeiten zeigten beim Oelfnei; und w\u00e4hrend des Eindampfens neutrale Reaction.\nNach dem Abdampfen der Fl\u00fcssigkeit, Extraction d. > filtrirten Auszugs wurden aus der ganzen, gegen 500 ebem. betragenden Quantit\u00e4t der Fl\u00fcssigkeit erhalten;\nFeste Stoffe aus Flasche I 0,0148 gr.\n\u00bb\t\u00bb\t*\tv II 0,0038 \u00bb\n\u00bb\t*\t\u00bb\t\u00bb\tIII 0,0105 *\nVon den festen Stoffen aus der zweiten Flasche war 0,0490 gr. nur in Wasser und 0,0148 gr. auch in Alkohol l\u00f6slich. In dieser in Alkohol l\u00f6slicher Substanz befand sich etwas Natronseife. Der in Alkohol nicht l\u00f6sliche Tlieil ent-hielt die Calciumverbindung einer in Aether l\u00f6slichen S\u00e4ure, deren Bariumsalz ungef\u00e4hr 50,8 Procent Barium gab. Bmi-steinsaures Barium verlangt 54,15 Procent Barium. Beim Verdunsten ihrer \u00e4therischen L\u00f6sung wurde die S\u00e4ure nicht krystallisirt erlialten, ihre neutralen Salzl\u00f6sungen wurden durch Eisenchlorid nicht gefallt. Aus der in Alkohol l\u00f6slichen geringen Quantit\u00e4t von Substanz wurde beim Destilliren mit etwas Schwefels\u00e4ure eine geringe Menge einer fl\u00fcchtigen S\u00e4ure erhalten, deren Barytsalz 43,58 Procent Barium gab. E> kann jedoch diese Bestimmung nur als eine ganz zweifelhaft, angesehen werden, da f\u00fcr sie nur 17 Milligramm Substanz zu Gebote stand.\nLs scheint nach diesem Befunde, ebenso wie nach manchen weiteren, \u00fcber die theilweise noch unten zu berichten ist.","page":408},{"file":"p0409.txt","language":"de","ocr_de":"400\ndass die gefundenen l\u00f6slichen Stoffe Producte der C\u00e4hrung ,iiid, die aber im Verlauf des G\u00e4hrungsprocesses selbst wieder /. italien oder in geringer Menge nur als Nebenprodukt auf-tivlen.\nBesonders deutlich trat in diesen Versuchen hervor, dass die Entwickelung von GOa und CIU nur soweit und in dem Maasse statt fand, als sich in der g\u00e4hrcnden Fl\u00fcssigkeit lebende Bact\u00e9rien von bestimmter Form vorfanden. Diese Bact\u00e9rien zeigten keine erkennbare Verschiedenheit von der. als Amylobacter von van Tieghem bczeiehneten Spall pilzform.\t)\nAusser den sehr geringen Mengen von Schlamm war in den Flaschen nichts anderes vorhanden, als Wasser und Papier, die entwickelten GOa und GIB konnten nur aus dem Papier herstammen. Neben diesen Gasen waren bei der Zerlegung des Papiers nur Spuren l\u00f6slicher Stoffe entstanden.\nDie von Mitscherlich erkannte L\u00f6sung der Gellulose \u2022lurch einen fermentativen Process, als dessen Ursache die Tli\u00e4tigkeit von stets dabei vorhandenen Vibrionen vermuthet wurde, ist von van Tieghem auf eine Wirkung von Aniy-lobacter zur\u00fcckgef\u00fchrt. Die hier geschilderten Versuche lassen keinen Zweifel dar\u00fcber bestehn, dass durch die Einwirkung von Amylobacter auf Gellulose GOa und GIL gebildet werden.\nDer Beweis daf\u00fcr, dass die Bildung von COa und GIIV \"line irgend wesentliche weitere Nebenproducte unter L\u00f6sung und Zersetzung von Gellulose geschieht, wurde durch einen andern Versuch gef\u00fchrt, \u00fcber den ich in einer vorl\u00e4ufigen Mi\u00fclieilung vor 3*/2 Jahren bereits berichtet habe1), soweit damals eine Entscheidung dieser Frage bereits gewonnen war.\nAm 2. December 1881 wurden in eine Flasche von Ib'l ebem. Inhalt cingebracht 1. Filtrirpapier, 2. Wasser, etwas Schlamm vor der Ausm\u00fcndung eines Str\u00e0sscnahzugs-\u00e9anals in den Illfluss entnommen. Dieser Schlamm war durch\n*) Berichte d. deutschen chemischen Gesellschaft 1883, Bd. XVI,S. 122. itschrift f\u00fcr physiologische Chemie. X.\t28","page":409},{"file":"p0410.txt","language":"de","ocr_de":"410\nfeines Drahtnetz gesiebt und geschl\u00e4mmt, dann mit Wasser in verschlossener Flasche im Dunkeln bei Stubentemporutm aufbewahrt. Es wurden von demselben zwei gleiche Portionen abgemessen, die eine in die Flasche eingebracht, die a in lender Untersuchung auf ihren Gehalt an organischen Stoffiii unterworfen. Nach Behandlung mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure wurden aus ihr durch Aether, Alkohol und verd\u00fcnnter w\u00e4sseriger Natronlauge ein wenig fetter S\u00e4ure und Huniin-substanz extrahirt, zusammen im Gewicht von 0,11 Ou gr. Der ungel\u00f6ste R\u00fcckstand wurde getrocknet und gewogen,, dann verascht und die Asche gewogen. Der Gewichtsverlust beim Veraschen betrug 0,\u00f6l3 gr. Diese Zahl w\u00fcrde also im Maximum das Gewicht der in jenen L\u00f6sungsmitteln mi!o>-lichen organischen Stoffe darstellen.\nDas Papier, welches in die Flasche gebracht wurde, war ein gutes Filtrirpapier und zeigte mit Anilinsulfat, ebenso mit Phloroglucin und Salzs\u00e4ure nur \u00e4usserst seltene und sehr kleine Fragmente, die sich F\u00e4rbten. Der Ligningehalt d<-Papiers war hiernach verschwindend gering; es bestand nahezu aus einer Cellulose. Nach Bestimmung der Feuchtigkeit und der Asche enthielt die in die Flasche eingebraclite Papier* quantit\u00fcl 25,773 gr. reine trockne Cellulose. Das benutzte Wasser war 1 Stunde lang im Sieden erhalten, im Kolben erkaltet und mit einem Tlieil dieses Wassers die Flasche vorher ausgesp\u00fclt.\nDie Mischung von Papier, Schlamm und Wasser f\u00fcllte die Flasche zu ungef\u00e4hr 700 ebem. an. Die Flasche wurde mit einem guten Kautschukstopfen geschlossen, in dessen Bohrung eine R\u00f6hre befestigt war, welche zun\u00e4chst rechtwinklig horizontal, dann abw\u00e4rts gebogen und unten im engen Bogen aufw\u00e4rts gekr\u00fcmmt war, um die entweichenden; Gase vollst\u00e4ndig in \u00fcbergest\u00fclpten Get\u00e4ssen \u00fcber Quecksilbt r aufsammeln zu k\u00f6nnen. Es wurde das umgebogene frei' Ende des Glasrohrs unmittelbar \u00fcber dem Boden einer Pov-cellanreibschale aufgestellt, die mit Quecksilber gef\u00fcllt war, so dass ein Druck von oben auf die untere Biegung oder","page":410},{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"411\nauf das offene Ende des Rohrs, wie er beim Wechseln der mit Quecksilber gef\u00fcllten Absorptionsr\u00f6hren, in denen das (las gesammelt wurde, nicht immer vermieden wird, nicht eine Lockerung des Stopfens herbeifuhren konnte. Zur gr\u00f6\u00dferen Sicherheit wurde der Stopfen an dem Rande des Flaschenhalses mit Eisendraht festgebunden. . Die Flasche erhielt eine Umh\u00fcllung von doppelter Lage schw\u00e4ren Papiers, aus der allein das Gasableitungsrohr heraustrat, und wurde in dieser Weise beschickt und umkleidet bei gew\u00f6hnlicher 1< mperatur im Laboratorium an einem Orte stehen gelassen, an dem sie weder von directem noch von reflectirtein Sonnenlichte getroffen werden konnte und ebenso durch die Heizung keine schnelle Aenderung in der W\u00e4rmezufuhr erhielt. Erst am F>. December 1885 wurde sie wieder ge\u00f6ffnet. W\u00e4hrend tiiesci Zeit blieb auch das offene Ende des gasableitendeii (llasrohrs stets unter Quecksilber.\nSchon am Tage nach der F\u00fcllung und dem Verschluss \u00bb1er Flasche war das Quecksilber im gasableitenden Rohre eine Strecke hoch hinautgetrelen. Diese Erscheinung ist bei dein Beginne solcher Versuche eine regelm\u00e4ssige und noth-wendige, weil der Schlamm stets Schwefeleisen enth\u00e4lt, dies beim Zutritt atmosph\u00e4rischer Luft oxydirt wird, dem ent-, sprechend der Sauerstoff aus dem Luftr\u00e4ume \u00fcber der Fl\u00fcssig- * keif verschwindet und der summarischen Druckabnahme im hilft raume der Flasche entsprechend das Quecksilber durch den \u00e4usseren Atmosph\u00e4rendruck hinaufgepresst wird. Es ist deshalb zweckm\u00e4ssig, diesen Luftraum nie gr\u00f6sser zu.be-\u2019. messen, als es die R\u00fccksicht auf die stets eintretende Schaumbildung der g\u00e4hrenden Fl\u00fcssigkeit erheischt.\nDie Gasentwickelung trat alsbald ein und bestand unabl\u00e4ssig bis zum December 1885, mit Erh\u00f6hung der Temperatur >i< h steigernd und bei ihrer Erniedrigung sich verlangsamend. \\mm Ende des Jahres 1888 an wurde sie geringer und war in der zweiten H\u00e4lfte des Jahres 1885 sehr trage, so dass aus diesem Grunde der Versuch am G. December abgebrochen wurde.","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":"* 412\nDas entweichende Gas wurde gew\u00f6hnlich in mit Quecksilber gef\u00fcllten Absorptionsr\u00fchren aufgefangen; nur einige Male, wenn ich Strassburg auf l\u00e4ngere Zeit verliess, habe ich f\u00fcr die Zeit meiner Abwesenheit mit Quecksilber gef\u00fcllte, 500 ebem. fassende, in Millimeter getheilte und calibrate R\u00f6hren zur Aufsammlung des entwickelten Gases verwendet. Boi lebhafter Gasentwickelung sind oft nach vollst\u00e4ndiger Anf\u00fcllung der Absorptionsr\u00f6hren mit Gas offenbar nicht geringe Quantit\u00e4ten der Gasmischung verloren gegangen.\nDie zur Aufnahme der entwickelten Gase benutzten R\u00f6hren sind nach Bunsen\u2019s Vorschrilten eingerichtet und ihr Inhalt in ebem. mit Quecksilber calibrirt. Die (las-analysen wurden s\u00e4mmtlich zun\u00e4chst nach Bunsen\u2019s bekannten Methoden ausgef\u00fchrt. Die zuletzt \u00e4ufgefangenen Gasportionen wurden dann ausserdem mittelst erhitztem lein vertheilten Palladium nach Zumischung von atmosph\u00e4rischer Luft auf ihren Gehalt an Wasserstoff neben Methan gepr\u00fcft, weil die Methode von Bunsen zur Bestimmung geringer Mengen von Wasserstoff n\u00e9ben viel Methan genaue Wort lie nicht ergiebt. Da nun eine f\u00fcr diesen Zweck passende Methode der Bestimmung mit Quecksilber als Sperrfl\u00fcssigkeit nicht existirte, musste hierf\u00fcr ein neues Verfahren ausfindig gemacht werden, und dies ist auch, wie die unten zu schildernden Versuche ergeben haben, in ganz zufriedenstellender Weise gelungen.\nln folgender Tabelle sind die in den angegebenen Zeiten aufgefangenen Gasquantit\u00e4ten und die in ihnen enthaltenen Mengen Kohlens\u00e4ure und Methan in Gubikcentimetern f\u00fcr und 7G0 mm. Quecksilberdruck berechnet aufgef\u00fchrt. Der nach Abzug der Summe von CO2 und C1U von der ganzen Gasquantit\u00e4t bleibende Rest kann als Stickstoff angesehen werden, doch k\u00f6nnte im Anfang des C\u00e4hrungsversuchs auch etwas Wasserstoff entwickelt sein. Die bei den Gasanalysen erhaltenen Werthe beweisen jedoch, dass die Volumina entwickelten Wasserstofl\u2019gases nur sehr geringe gewesen -ein k\u00f6nnen.","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"V ;\t\t\t413 ; - \u25a0 1 \u2022 Tabelle I.\t\t\u2666\t' \u00ab. ? \u2022 \u25a0. .\n\t\t, --\t\t\tff\t' Il\t\u2022\n!\tzc\ti t d a u e r\t\t\tGas-\tD.a'jr quanti*\tin: - \u2022!! \u2014 !j\t\naf i' Ln tw ick el u ap.\t\t\t!\ttat.\tGO*\tCH\u00ab :j\t\n, \u25a0>. |>.vl>r. 188t bis 4. Januar 18S2\t\t\t\t|! 57,223; 12.148\t4,4t \u00bb8 j\t\nj. .liiimar 1882\t\t.. Hl. \u201e\tJ*\t49,295 i 15.820 !\t5,685 '\t\nl::.\t..\t\t*i 18.\t\u201e\t\t36,360\t11,936.\t5,096 (j 6,589\t\n;k \u2022\u2022\t( %\t.. 21. ,,\tM\t45,823\t15,721 !\t\t\na ..\t>1\t28. ..\t\u2022 \u00ab\t53,571 1 19.454\t9,098>\t\n>.\t\u20229\t2. Februar\tM\t57,775\t21,015\t10,506\t\n\u25a0j Februar\t\t., 7.\t..\t11\t57,584 ! 21,124\t12,711\t\n1. *\u2022\t\t.. 10.\t*1\t53.074\t19,829\t11,419\t\n1\". ..\t\t14.\t\u20221\t61,969 , 23.449\t13,520\t\n1t.\t..\t, ,\t,. 20. \u201e\t*1\t55.500 21,846\t12,817\t\n\\!n.\tM\t.. 24.\t\u201e\t11\t59,760\t23.3261 53,009 21.669\t15,983\t\n\u2022ji.\t\t.. 28. ..\t\"\t\t15,488 \u2019\t- -\n\u2022>. ..\t't\t0. M\u00e4rz\tM\t62.090\t27,000 56,429 i 24,422\t19,353\t' , . \u2022 \u2022\nr.. M\u00e4rz\t'9*\t\u201e 10. \u201e\t?*\t\t18,739.j\t\n: 10. ..\t\u2666\u00bb\t., 14.\t..\t\t29,870\t12.776\t10,184\t-,\t\u2022 i '\u2022 ., .\n11. ..\t11\t23. Mai\t#1 !\t57,260 27.415 \u2022 \u2022 - !i ' ' \u25a0 48.942 ! 25,273\t22,553\t*) In .dieser Zeit ist hei Weitem nirlit alles ent- . wickelte Gas aufttc* sammelt.\nMai\t11\t31.\t\u201e\t\t\t16,768\t\n\u2022 *i..\t1*\t.. 15. Juni\t., :\t1 59,756\t31.379\t23,445\t\nIo. Juni\t*\u00ab\t22.\t\u00ab 1\t| 59.231\t30,740\t22,018\t'\n\u00bb\t* *\t., 25.\t* * \u25a0\t57,384\t30.547\t22.893\t\n..\t\t.. 30.\t\u201e\t,,\t59,942 32.505\t23.046\t\n\t..\t.. 0. Juli\t\u2022 1\t53.469 ;| 28.324\t21,915\t1\nJuli\t\u2022 9\t\u201e U. ,\t,i\t.j 58.667 j 30,343\t23,274\t\n11. ..\t,,\tM 18.\t1*\t56.408\t29,863\t24,831\t\nb. ..\t'\t,,\t,. 21. \u201e\t*1\tj| 59,515 , 31,248 ji 58,828\t31,194\t25,272\t/\n. n: ..\t?1\t\u00ab\u2022 \u00bb*)\u2022\tu\t* %\t\t25,301\ti-\n\u25a0 \u2022 \u00bb. \u2022 - \u2022\tm\t\u2022 \u2022\t., 2. August\tM\t! 65.089 ; 32,409 j:470,670 195.860\t30.274\t\u2022\nAu/iist\t1.9\t,. 10. October\t\u2666 \u00ab\t\t263,650\t' *\n!\u2022'.1 '< tuber\t9 \u2022\ti.. 21.\t..\t11\t| 60,589 , 25,414 , 58,647\t24.908 j 54.600\t23.954\t34,637\t\n\u202231.\t..\t\u20221\t25.\t11\t\t2*9,502\t\n\u00bb %\t91\t27.\t,,\t\u2022 \u00bb\t\t28,814\t\n\u2022 1*\t\u2022 \u2022\t.. 3. Novbr.\t\u2022 \u2022\t| 59.399 24.967 |j 55,349 24,156\t32,725\t\n!\t\\\u00ab.\\l\u00bbr.\t\u2022 t\t*i\t^ \u2022\t\u2666 \u00ab\t\u2022 \u2022\t\t29.852\t\n-)\t\u2022 \u2022\t.. 9.\t\tjj 56,357\t24,07t\u00bb\t28.977\t\u00bb \u25a0 \u25a0 \u2022 \u2022 - .\nZu \u00fcbertragen . .\t\t\t\u2022\t- ! \u00bb98,110\t; 892,403 i\t; \u2018 . \u2019 t\u00bb .\t,","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414\nTabelle I* (Fortsetzung.)\n\tZeih\ta u e r\t\tGas-\t1\tI Darin: l\t\n\t\t\t\tquanti* tat.\t\t\n\t<1 e i E ii t wirket u n g.\t\t\t\ti GO2\tCH,\n\t\tCebertrag\t\u2022\u2022\u2022 \u2022 ~ \u2022. \u2022\tr\t! 1990,110\t' H 892.403\nVom 9. Xovbr. 1882 bis 10. Xovbr.\t\t\t1882\t34.007\t! 22.278\t32,089\n\u2022*\t16.\t22. ..\tV\t, 00,005\t24,533\t33,818\nM\t22\t\t.. 25.\t..\t\t54.782\t22.811\t27,083\n. \u2022\u2022\t9r, \u201c *\u2022\t?\u00bb*\tM\t... 29.\t.. . \u25a0 11\t42.142\t17,730\t22,310\n\u00ab.*\tt\u00bb\u00abi \u2022 \u00bb \u00bb \u2022 \u00ab\t\u201e 5. Decbr.\t?\u00bb.\t55,252\t22,468\t29,794\nM\t5. Decbr. ..\t.. 9.\t..\t\u2022 9\t53,500\t22.497\t22,540\nM\t\u00cf\u00bb.\t,\t| * \u2022?\t9\u00bb\t*9\t00,007\t25.094\t32,224\n\u2022 \u00ab\t\u00bb\u2022\tM\t*\u2022\t**MI\t(|\t\t57,697\t23,878\t33,579\ntf\t23.\t..\t\u201e\t\u201e 28. ,.\t??\t04.584\t20.931\t34,935\n1\u00bb\t28. .. ..\t., 31.\t,,\t55.047\t23.825\t30,107\nM\t31.\t\u201e\t\u201e 3. Januar\t1883\t58,045\t20.157\t30,397\n\u00ab \u00ab\t3. Januar 1883\tv, 10.\t\u201e\t. i\t57,013\t25,137\t31,103\n\u00ab \u00ab\t10. , ..\t99\tl?.)\u00bb\t\u00ab,\t\t59.293\t25.080\t32,575\n\u00bb?\t\u00ce 5*\t\u00ab*\ty \u00ab\t\u201e 20. \u201e\t\u00ab9\t55.040\t24,029\t29.137\nM\t20. .. \u201e\t,, 24.\t..\tX\t59,383\t25.890\t31,223\nM\t24.\t\u201e\t\u201e\t.. 29.\t\u201e\t9?\t59,918\t! 20.745\t31.222\n?\u00bb\t'V) *,r* ?\u00bb\t., 1. Februar\t?\u00bb\t01.021\t1 28.217 25,938\t30.137 1\nV\t1. Februar \u201e\t\u2022 \u00ab\t9\u00ab\t\u00bbv\t54,964\t\t24,405 1\n?\u00bb\to.\t.. 9.\t\u201e\t1 j 99\t59,108\t27,320\t30.101\n?\u2666\t9 * \u2022\t?? .\tM\t13.\t.,\t..\t'! 54.845\t\t25.151\t28,020 ;!\n\u00bby\t1 *1' 1\u00ab \u00ab\u00ab\t\u2022*\t1 / \u2022\t9\u00ab\t.. ! 01.008\t\t28,453\t32,251\n\u2022 \u00bb\u00bb\t^\tM\t\u00ab9\t.. 21. ..\t\u2022 i \u2022\u2022\t57.033\t20,311\t27,790\n\u2022 %\t21. ..\t.. 20.\t\u2022 ! V\t1\t64.800\t29.933\t32.530 ;\n\u00ab \u00ab\t20. .. \u201e\t.. 2. M\u00e4rz\tJ 9\u00ab\t58.707\t27.045\t29,652 :\nM\t2. M\u00e4rz ...\t9\u00ab\t99\tV\ti\t58,889\t20.751\t32,138 i\n?\u00bb\t0. ..\t9.\t..\t1\t42.711\t19,340\t23,371 j|\nM\t0 *'\u2022\t\u2022\u2022\t\u00ab4\t..31. Juli\ti ?.* 1\t343.010\t142,977\t178.722\n\u2022 f\t31. Juli\t\u201e 29. October\t\t44,274 *\u2019 '\t15,893\t23,5621\n*\u2022\t29. October..\t.. S. Xovbr.\t1 1 \u2022\u2022 1\t! 57,591\t25.145 1\t32.434'!\nM\t8. Novbr. ..\t0.1 \u2022 \u2022 k- r,\t9 9\tH 99\t1\t45,504\t19.728 I\t24.741 j\n1*\t23.\t.,\t,\t9. Deebr.\t.. <\t02,054\t20.947\t31,887 -j\n..\t9. Decbr. ..\t.. 7. Januar 1884 '\t\t00.305\t25,000\t22,935 !\n\u00ab \u00ab\t7. Januar 1884\t11. Februar\ti t\t58,250\t24,488\t21.500\nH\t11. Februar ..\t.. 28. ..\t,,\t55,303\t23.725\t18,903\n\u2022 M\t28\t\t\u00ab\u2022\t57.925\t25.389\t17,075\n\tZu \u00fcbertragen . .\t\t. \u00e0\t\u2014\t1975,508 2040,745\t\t\nViel Gas in\nuiiaiifnenainii.\u2019i: -wichen.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"415\nTabelle I. (Fortsetzung.)\n1 \u25a0'il \u25a0fl' 1\tii \u00a3 e i t d a u e r \\ n t vv i c k e 1 u n g, - r '(\tIN\tDarin: * \u2019 * 1\t\t,\tj\n\t\t\tCO*\tCH4 i\t\n\tI\t\u25a0ii\t!\t,!!\t\u2022\n\tTel \u00bbertrag . .\t- - li\t1975.568 2010.745;\t\t\niv M.ii/\t1884 bis 2. April 1881\t51,869 ,\t24,199,\t27,609\ts'\nj. April\t.,\t\u201e 29.\t60.971:1\t25,997\t20,239 j\t\u25a0\nfi.\t..\t., 9. Mai\t57.800 1\t25,925\t19,783\t\nMai\t..\ti*\u00bb.\t..\t57.9211|\t27,189\t18.811 !\t%\ni:.\tm\tt* 19\u00bb i\u00bb\t\u00ab\u00ab\t!\t44.083 ;\t20.996\t14,212\t* *\nlu.\t..\t30.\t55.243'J\t26,303\t19,995\t\n\t.. 22. Juni\t,.\t60,391 .\t27.607\t21,171 1\t\u2022\t\u2019\t*\t'\tJ-\n.Iimi\t! %\u00bb\t^O.\tv\t\u00ab\u2022\t55.964 J\t26,580\t19,658!\t\n\t..\t,. 3. Juli\t59,105\t29,025\ti\u00abar.7\t\nluli\t.. 9. ..\t55,021 \u25a0\t27,317\t19,870\t\n\t11 M\tu 1\tM\tV\t54,880 j\t27,704\t21,464\t\nil\u2019 ..\t\u2022 \u00bb\tm\tm\tm\t57,030 !\t28,112\t21,755\t*\n;M. \u2022\u2022\t.,\t5. August .,\t| 55,576\t26,411\t26,596\t\nj. August ..\t\u201e 13.\t\t35,917\t17.663\t15,361\t. :\u2022 \" \u25a0 ,\nU ...\t., 18. Novbr. \u201e\ti 58.459\t25,193\t25,987\t, *\n>, Xov|\u00bbr\t9, Januar 1885\t\t3(3.953\t14,710\t9.686.\t- ' \u25a0 \u2022 \u2022 . \u2019.\u2022\u2022\u2022. \u2022\n'.i. Januar 1885 ,, 30.\t.,\t,.\t\t55,561\t20.716\t9.395\t;\n\u25a00. ..\t,.\t., 28. Mai\t| 43.340\t15.799\t4.497\t\n:< Mai\t,.\t.. 14. Juni\t16.838\t18.616\t8,110\t\nII. Juni\t.,\t.. 10. Juli\t54,582\t22.028\t19.881\t!* l f \u2018\t.\n1 \u25a0 \u00bb. Juli\t...\tM * / \u2022\tM\t,,\t38! 114\tj 16.066\t8,262\t\u2022 \u2022 ! '\nIT. ..\t\u201e\t.. 21. Septbr.\t| 60.844;\t[ 25,563\t16,710\t\nJl. Sptbr. ..\t.. 26. Nov.br.\t\t49.479\t18.695\t15,271\t\n'. ill ran in Her Flasche beim Oeffnen\t\t. '\ti\t\u2022 -\t\n\u25a0 s\u00bbHm*u\tam 6. December 1885 vor-\t| ,, :\t\t\t\n\u25a0 -iiflon\t\u2022 \u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\t38l OO0\t143,953\t117.611\tNach der proqeii tischen\n\t\u25a0\t1\t\t( 1\t\u2019 /iiHamnieiui<'tzui)K.\n\t\tj\t\t\ttrelche die am 2*5. No-\n\t\t\t\t:\t[ vember 1885 altRenom-\n\t\t1 1\t1\t\u25a0 -\tmope letzte Gaaportlnn\n\t\t|\t1\t\tzeigte, berechnet.\nv*6 rltr-m. Her fi\u00e4hrungsnfissigkeit\t\t1. !\t! \u2022 i \u25a0-! '\u2022 \u2022. \u2022\t\tI' .\nEnde\tdes Versuchs absorbirt .\t\u25a0 \u2014 .\t205,000\t6.700\t: \u2022 \u25a0 : \u25a0; J\na Hicarbonaten von (la unit Fe\t\ti| . ;\t\tj !\t1 ...\n-lucker\tgebundene S\u00e4ure . . .\t'u.\t317,600\t: \u25a0 . \u2014 .\t! - \u2022 ; !\u25a0 \u2022 ; \u25a0' '\n\tGesammmtsumme . . .\t\u2022j\t\t\t3281,135 2570,930\t\t; \u2018\n1 I","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"416\nDa bei gleicher Temperatur und gleichem Druck jn gleichen Volumina C02 und CIL auch gleiche Gewichen,ei), Kohlenstoff enthalten sind, ergiebt.sich aus den Daten vor. stehender Tabelle, dass (1 Liter \u20acQ* zu 1,0606 gr. ange, nommen) die gesammte Quantit\u00e4t der aufgefangenen CO2 und CIL zusammen den Kohlenstoffgchalt von 11,5087 gr. (:na n\u00e4mlich 3,1387 gr. KohleifStoff enthalten hat. In den auf-gefangenen Gasen ist sonach ein drei bis viermal so hoW Gewicht Kohlenstoff enthalten, als das ganze Gewicht d,T organischen Stoffe betrug, welche ausser dem Papier in di, Flasche gebracht waren. Es muss dcsshalb auch wenigst, ,b der bei Weitem gr\u00f6sste Theil der entwickelten Gase durch Zersetzung des Papiers entstanden sein. Schon nach Al,-lauf des ersten Jahres dieses G\u00e4hrungsversuchs war mehr Kohlenstoff in den Gasen ausgetreten, als die organischen Substanzen des in die Flasche eingebrachten Schlamms enthalten haben konnten ; dies habe ich in meiner oben citiden vorl\u00e4ufigen Mittheilung nachgewiesen.\nNachdem zuletzt am 26. November 1885 eine Gaspmtioii abgenommen war, zeigte sich das neu aufgesetzte Absorptions, rohr am 6. December noch vollst\u00e4ndig mit Quecksilber gef\u00fcllt. Es wurde dann die Flasche ihrer H\u00fcllen von schwarzen, Papier entkleidet. Die Fl\u00fcssigkeit in der Flasche war farblos, aber an der Oberfl\u00e4che mit einer d\u00fcnnen spr\u00f6den Haut von brauner Farbe \u00fcberzogen. Beim Oeffnen war kein besondrer\nGeruch wahrzunehmen, die Reaction der Fl\u00fcssigkeit neutral. Eine sehr schwache Rothf\u00e4rbung von blauem Lakmuspapi.r verschwand an der Luft in wenigen Minuten.\nKleine Portionen der Haut an der Oberfl\u00e4che, sowie vom Niederschlage, der llieils weisse theils graue Farbe zeigte, wurde zu mikroskopischen Untersuchungen sofort verwendet. Die nachherige Gewichtsbestimmung dieser Proben ergab nur 0,0027 gr. Gesammtgewicht, welches in der Berechnung unten mit einbegriffen ist. Der ganze \u00fcbrige Inhalt der Flasche wuide m\u00f6glichst schnell und bedeckt durch einen nusgegl\u00fcldeii in die Verengerung eines Trichters eingesteckten Asbest pfropf","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"417\ntlllrirt. Dio unverweilt vorgenommene mikroskopische Unter* \u00abiicl-iung ergab, dass die braune spr\u00f6de d\u00fcnne Haut aus einem Filz von d\u00fcnnen, zum Theil ziemlich langen Leptothrixf\u00e4den bestand. Auch kurze St\u00e4bchen waren reichlich in these sonst homogene structurlose Haut wie eingegossen, ln der' Fl\u00fcssigkeit und viel reichlicher im Bodensatz fanden sich k\u00fcrzere St\u00e4bchen und Bact\u00e9rien, die s\u00e4mmtlich viel schw\u00e4cher cori-tourirt waren, als die in der Haut gefundenen,- zum Theil mit Sporen. Daneben im Bodensatz zahlreiche K\u00fcgelchen mul K\u00f6rnchen. Anfangs waren alle Bact\u00e9rien und K\u00f6rnchen regungslos, nach wenigen Minuten zeigten schwach contourirtc Bact\u00e9rien s\u00e4mmtlich von Form, Gr\u00f6sse und Aussehen des Amylobactcr mit und ohne Sporen Bewegung, die allm\u00e4lig lebhafter wurde. Die in die braune Haut eingegossene Lep-tothrixl\u00e4den und St\u00e4bchen, von denen viele in eine Reihe von K\u00f6rnchen aufgel\u00f6st schienen, blieben regungslos, ln Essigs\u00e4ure, selbst sehr verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure, welche aus der braunen Haut Eisenoxydhydrat l\u00f6ste, ebenso in Glycerin . blieben die Gontouren der Bact\u00e9rien und F\u00e4den scharf, waren \u2022ogar nach dieser Behandlung noch besser erkennbar als in Wasser. Querw\u00e4nde, Einschn\u00fcrungen oder Abtheilungen [ancien sich in den F\u00e4den und Bact\u00e9rien nicht.\nDas Papier, welches sich im Bodensatz fand, sah weiss aus. Die Papierfasern waren sehr zerfasert, zwischen den Fasern an vielen Stellen zahlreiche Bact\u00e9rien deutlich erkennbar, aber relativ nur wenige von denselben nahmen Be-\n\u25a0\tX,\t\u2022\nwogung an.\nDie bedeckt fdtrirte Fl\u00fcssigkeit wurde der Destillation unterworfen bis ungef\u00e4hr Va ihres Volumen \u00fcbergegangen war. Das Destillat reagirte neutral, enthielt weder Ammoniksalze, noch Aceton, noch Alkohole. W\u00e4hrend des Siedens war die Fl\u00fcssigkeit im Kolben sehr tr\u00fcbe geworden ; gleich im Anfang entwickelte sich viel COa und es bildete sich reichlicher Xicder-'dilag von CaGOs und Fea O3. Auch eine geringe Quantit\u00e4t von farbloser organischer Substanz wurde abgeschieden. Die vom Niederschlag abfdtrirte Fl\u00fcssigkeit lieferte beim Abdampfen","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"418\n<*,2005 gr. trocknen R\u00fcckstand, der zum Theil von AJkoln.) gel\u00f6st wurde.\nDer auf dem Trichter und Asbestpfropf mit Wasser jr\u201ef. ausgewaschene Rodensalz wurde wie der aus der Fl\u00fcssi^i' beim Sieden erhaltene Xiodorschlag, der auf gewogenen- Fill, r gesammelt war, mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure behandelt und dann bis zum \\ erschwinden der sauren Reaction mit kaltem Wa>-er ausgewaschen, der R\u00fcckstand zun\u00e4chst mit Alkohol, daran! mit viel Aether extrahirt. Die Aether und AlkoholaimziV, lieferten beim Ahdestilliren und Vrerdamj)fen des R\u00fcckstand.-0,1520 gr. trockne Substanz, welche in der Alkohol- nn,| Aetherl\u00f6sung hei der Extraction die spectroskopischen und Fluorescenz-Erscheinungen der Chlorophylll\u00f6sungen ganz unzweifelhaft zeigte. Vier Jahre langes Verweilen d. i g\u00fc hr enden M as so im Dunkeln hatte nicht vermocht, das Chlorophyll der im Schlamm wohl nie fehleii-ncn gr\u00fcnen Algen zu zerst\u00f6ren. Es ist hieraus ,r-sichtlich, dass alle Versuche der G\u00e4hrung mit Schlamm mit Ausschluss des Lichtes vorgenommen werden m\u00fcssen, dr sonst Bildung von organischer Substanz und freien Sauerstoff durch Einwirkung des Sonnenlichtes stattfindet -und hiermit eine Complication einf\u00fchrt, welche nicht wohl coin trolirt werden kann.\nDie ungel\u00f6st gebliebenen Reste von Papier und Schlamm mit dem Asbestpfropf wurden in einer Platinschale im Lullbade erst l\u00e4ngere Zeit bei lo0\u00b0, schliesslich mehrere Stunden lang hei 125\u00b0 erhalten, mit Platinblech bedeckt \u00fcber Schwefels\u00e4ure erkalten gelassen und gewogen. Bei mehrmaligem trocknen hei 125\u00b0, Erkalten \u00fcber Schwefels\u00e4ure und W\u00e4gen ergab sich keine weitere Gewichtsabnahme. Diese Masse.' wurde dann verascht und die Asche gewogen. Das Gewicht der organischen Substanz betrug 11,3315 gr. im Maximum. Die Asche wog nach Abzug des Gewichts vom Asbestpfroj.f 2.70S\u00d6 gr. (Si \u00dc2 des Papiers und die in verd\u00fcnnter -Salzs\u00e4ure unl\u00f6slichen anorganischen Stoffe dos Schlamms). Rechnet, man hierzu die Asche dos Niederschlags, welcher beim Abdampfen der salzsauren L\u00f6sung aus dem Bodensatz, wie oben","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"419\n^schildert ist, erhalten wurde, so betrug die Summe des in Wasser unl\u00f6slichen anorganischen Stoffe 2,7dlff gr. ; In dieser Ascliensubstanz befindet sich etwas Thon, der beim -Gl\u00fchen. Wasser abgiebt. Das Gewicht der noch untersetzt gebliebenen gallischen Stolle wird wegen dem Wasserverlust des Thons 'heim Gl\u00fchen etwas zu hoch gefunden.\nWird zu diesen 11,3815 gr. organischer Stoffe noch das Gewicht der beim Abdampfen der Fl\u00fcssigkeit und der W\u00e4sch-n\u00e4sser im Niederschlage abgesetzten organischen Substanz hin-ziifrcrechnef, so hat das Gewicht der r\u00fcckst\u00e4ndigen Cellulose des Papiers, der Spaltpilze und der noch restirenden organischen.' Stoffe des angewendeten Schlamms im Ganzen im Maximum it,3992 gr. betragen.\t\u2022\nAm Anfang des Versuchs am 2. December 18.81 waren in die Flasche eingebracht 25,773 gr. Cellulose in Papier und im Maximum 0,0139 gr. Cellulose im Flussschlamm, .zusammen Ollulose 26,3809 gr. Wiedergefunden ist Cellulose am Ende les Versuchs am G. December 1885 im Maximum 11,3992 gr.\n\u2019 Bei der 4j\u00e4ln igen G\u00e4tirung sind gel\u00f6st zu fl\u00fcchtigen Producten 11,9877 gr. oder in runder Summe* 15 gr. reine trockne OJlulose. Die organischen Stolle, welche sich neben diesen R\u00fcckst\u00e4nden beim Oeffnen der Flasche in Wasser oder in Alkohol oder Aether gel\u00f6st vorfanden, waren 0,1520 gr. in Alkohol oder Aether und 0,2005 gr. nur in Wasser gel\u00f6st, zusammen 0,3531 gr. organische Substanz.\t.\nIn dem salzsauren Auszug des R\u00fcckstandes und des beim Sieden in der Fl\u00fcssigkeit erhaltenen Niederschlags wur-.tWn gefunden:\nEisen ..... 0,0-\u2018\u00bb02 gr.\t\u25a0'\nThon erde . . . . 0,0030 > .\nCalcium .... 0,4:278 \u00bb\nMagnesium . . . 0,0333 \u00bb\t;\nCalcium, und der gr\u00f6sste Theil des Eisens fanden sich in der abliltrirten Fl\u00fcssigkeit als Bicarhonat, Eisen zum sehr kleinen Theil als Sulf\u00fcr und sehr wenig in der l iant auf der Fl\u00fcssigkeit als Oxydhydrat. Rechnet man das ganze Eisen ab Bicarhonat (bei der Behandlung der R\u00fcckst\u00e4nde un-","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"mittelbar nach dom schnellen Abfiltriren mit verd\u00fcnnter Salz, s\u00e4ure entwickelten sich nur Spuren von SI\u00cf2), so enthielt <1, Fl\u00fcssigkeit:\nCalci um bienrbonat . . . 0,47056 gr. Magnesiumbirarbonat . . 0,06103 \u00bb\nEisciibicarbonat .... 0,09306 \u00bb\nzusammen 0,0205 gr. CO2, die durch G\u00e4hrung aus der GeHn-lose entstanden war.\nVon dem R\u00fcckst\u00e4nde der Alkohol- und Aother-Ausziig, l\u00f6ste sich in Aether 0,1202 giv, ferner in Alkohol aber null in Aether 0,0000 gr. Substanz, auch nicht in absoluten Alkolml 0,0200 gr., auch in Wasser wurde nicht wieder goloVt-0,0055 gr.; die Summe betr\u00e4gt 0,1497 gr. Von den 0,1202 -, Aetherextractstoffen wurden 0,04lo gr. als freie S\u00e4ure von w\u00e4ssriger Sodal\u00f6sung aufgenommen, 0,0792 gr. bestanden aus Harzen, Ghlorophyllan etc.\nIm Verdampfungsr\u00fcckstande der w\u00e4ssrigen L\u00f6sung au> der Flasche fand sich kein K\u00f6rper, der Kupferoxyd in alkalischer L\u00f6sung beim Erhitzen reducirte. Auch durch den in Alkohol nicht l\u00f6slichen Thoil des R\u00fcckstandes wurde etwa' Kupferoxyd bei Gegenwart von Natronlauge in L\u00f6sung erhalten und die L\u00f6sung behielt auch heim Sieden ihre blaue\nFarbe. Die w\u00e4ssrige Losung enthielt in geringer Quantit\u00e4t ein in Alkohol nicht l\u00f6sliches Kalksalz, dessen S\u00e4ure auf\u25a0 Zusitz\nvon etwas Schwefels\u00e4ure und Sch\u00fctteln mit Aether in diesen \u00fcberging, beim Verdunsten des Aethers amorph, \u00f6lig erhalten wurde, auch heim Stehen nicht krystallisirtc. Bernsteinsaure wurde nicht nachgewiesen.\nDie nach der obigen Berechnung durch die G\u00e4liriin-w\u00e4hrend 1 Jahren zersetzte Cellulose enth\u00e4lt so viel Kolilcn-stoft, als in 12,2775 Liter CO a oder CH4 bei 0\u00b0 und 700 nun. Barometerdruck enthalten ist. Die aufgesammelten Ca-haben mir 5,852 Liter COa + CIL von 0\u00b0 700 mm. Drink ergeben, und hierbei ist die beim Offnen der Flasche in deren Luftr\u00e4ume und der Fl\u00fcssigkeit Vorgefundene Quantit\u00e4t dieser Gase bereits eingerechnet. Obwohl diese 5,85 Liter CO2 + CH\u00ab","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"421\nim Jyohlenstoffgehalte mehr als 7 gr. Cellulose entsprechen' y nil die bei Beginn des Versuchs eingebrachte Schlamm-. Quantit\u00e4t nur Vio dieser Quantit\u00e4t an organischen Stoffen enthalten hat, bleibt doch die Frage zu beantworten, wie die Differenz zwischen der gesammelten Quantit\u00e4t dieser Gase und dem Gewicht Cellulose, die, wie nachgewiesen, zersetzt ist, erkl\u00e4rt werden kann. Ich habe nun selbst lange Zeit an lern Glauben festgehalten, dass bei der G\u00e4hrung der Cellulose neben CO2 und CII* noch andere organische Zerfallproducte .gebildet w\u00fcrden, aber so wie in mehreren andern, liici* nicht ksehriebenen, nicht quantitativen Versuchen haben sich auch In dem soeben geschilderten Versuche, in welchem gegen 15 gr. ('.\u00ab\u2022llulose zersetzt ist, nicht allein nur Spuren von l\u00f6slichen Mtganischen Stoffen in der Fl\u00fcssigkeit gefunden, sondern es M auch in den Bestandtheilen des Bodensatzes neben den R\u00fcsten von Schlamm und Papier nichts von andern orga-jkchen Stoffen gefunden. Somit ist auch, da in diesem Niederschlage von Huminsubstanzen nichts si\u00e7h gefunden h\u00e4t Und die Farbe des Papiers wie der Fl\u00fcssigkeit ganz farb-lus geblieben ist, durch diese Versuche fest gestellt, dass der Galirungsprocess der Cellulose, bei welchem COa und CU\u00ab gebildet wird, mit dem Process der Bi 1-tlung von 11 uminsubstanz, Torf, Braunkohle in keinem er k e n n b a r e n Z u s a m m e n h a n g e st eh t. Ebenso '\u2022rgiebt sich die von van Tieghem und Tappeiner auf-; gestellte Ansicht, dass bei dieser G\u00e4hrung organische S\u00e4ure gebildet werde, als unhaltbar, wenn auch recht wohl m\u00f6glich bleibt, dass S\u00e4ure als Durchgangsprodud bei dieser fermentativen Zerlegung gebildet werde.\nDa als die einzigen wesentlichen Producte der Umwandlung der Cellulose die Gase CO2 und CH* gefunden sind und zwar in nahezu gleichen Volumina, bleibt keine andere M\u00f6glichkeit 4t Erkl\u00e4rung, als dass die Cellulose unter Aufnahme von 1 Mol. II2O f\u00fcr CcIIioOtt in ein zuckerartiges Kohlehydrat \u00fcbergeht, welches mit oder ohne Bildung weiterer Zwischen-ko\u00fcucte zu gleichen Volumina CO2 und CH* zerf\u00e4llt, entbrechend den Gleichungen:","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\n(\u00ab6 III 0 Os -f II* O = Ce II12 Oc Cc lii2 Oc = 3 CO* + 3 OH*\nEs ist dann weiterhin die Annahme noting, dass (jj sehr bedeutender Theil der entwickelten Gase im obigen suche unaufgesammelt entwichen ist. Das letztere ist nachweisbar der Kall gewesen und es wird hiervon unten nodi die Rede sein.\nI Iinsichtlich der Umwandlung des Kohlehydrats Ce 11,2 (jc in gleiche \\ olumina COa und OH* kann man bis jetzt nur soviel alft unzweifelhaft ansehen, dass dieser Process mit den sont bekannten fermentativen Zerlegungen der Kohlehydrate, nam-lieh 1. der Bildung von COa und Alkohol und 2. der Bikluug von Milchs\u00e4ure nichts gemein hat. Alle bis jetzt in dieser Richtung untersuchten Zuckerarten, Dextrine, Amylum, Uly-cogen h. s. w. geben bei der G\u00e4hrung mit Flussschlamm Milchs\u00e4ure, die dann weiter in 002, Ha und fette Saure (Essigs\u00e4ure, Butters\u00e4ure, Gaprons\u00e4ure etc.) zerf\u00e4llt. W.-un dieser Vorgang auch hier bei der Cellulose im Spiele w\u00e4re, m\u00fcsste neben COa und CII* auch reichlich Wasserstoff g\u00bb.-bildet Werden. Es wurde dann als Zwischenprodukt Essigs\u00e4ure\nentstehn und diese k\u00f6nnte in COa und CII* \u00fcbergeiulut werden.\nCc I Ii a Oc = 2 C3 Ile Os Ca Ile Oa + Ha 0 = COa + 2 Ha + Ca II* Oa Ca II* Oa \u2014 COa -f CII*\nBei diesem Vorg\u00e4nge w\u00fcrde auf 2 Vol. COa und 2 Vul. Ha nur 1 Vol. CII* entstehn k\u00f6nnen.\nDa die fr\u00fcheren Untersuchungen vielfach reichlich\u00bb 11 Wasserstoffgehalt der Gase neben COa und CII* bei der tJiihrung von Cellulose ergeben haben, war ich zun\u00e4chst erstaun!, nur sehr wenig Wasserstoff in meinen s\u00e4mmllichen Analysen der bei dieser G\u00e4hrung entwickelten Gase zu finden. Schliesslich hat die genauere Untersuchung ergeben, dass auch der berechnete geringe Gehalt an Wasserstoff in den analysirten Gasen gar nicht vorhanden ist, und dass allein M\u00e4ngel der analytischen\"Methode die Ursache der T\u00e4uschung sind. Es wird aus Cellulose durch G\u00e4hrung mit Schlamm nur COa und CH* ent-","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"423\nwickelt; ob hierbei als Zwischenproduct zun\u00e4chst Essigs\u00e4ure i\u00fctsteht oder nicht, ist jetzt noch nicht zu entscheiden, aber ,lie sogenannte Butt\u2019ers\u00e4ureg\u00e4hrung, welche durch Amylobacter liei der Einwirkung auf milchsaures Salz hervorgerufen wird, uml durch welche bei gen\u00fcgender Verd\u00fcnnung fast nur Essige \u2022\u00e4ute entsteht (entsprechend obiger Bleichung), kann nicht Vi dieser Celluloseg\u00e4hrung betheiligt sein, da sie Producte liefern w\u00fcrde wie Wasserstoff, welche in selbst sehr lange fortgesetzten Versuchen vermisst sind.\nSo wie ich es fr\u00fcher bez\u00fcglich der Essigs\u00e4ure gefunden,\n^folgte im Banzen auch bei der Cellulose die fermentative Fiihvandlung zu CO2 und CIL in allen meinen Versuchen rdativ ziemlich langsam und schwierig.\nEbenso wie bei der L\u00f6sung der Cellulose durch Einwirkung starker S\u00e4ure scheint bei der fermentativen Umwandlung zun\u00e4chst ein ^ dextrinartiger K\u00f6rper zu entstehn, if\u00ab rin nur von einem solchen wird man die Erscheinung her*\n\"leiten wollen, die oben erw\u00e4hnt ist, dass n\u00e4mlich etwas Kupferoxydhydrat durch die g\u00e4hrende Fl\u00fcssigkeit bei Alkali-\u00fcusalz gel\u00f6st, aber beim Sieden nicht reducirt. wird.\nln den ersten Monaten der C\u00e4hrung sind die aufgefan-: ;vnen Gasportionen die COa-Volumina gr\u00f6sser als die des < th, ebenso in den letzten Monaten des Versuchs,-als die G\u00e4lirung bereits sehr tr\u00e4ge verlief; in den mittleren Monaten ' \u00abidor Jahren dagegen \u00fcbertrifft das CH4-Volumen meist sehr deutlich das Volumen der COa. Die Erkl\u00e4rung dieser Ver-\u2022 \u00c4nderungen und Abweichungen von dem nach obiger Gleichung geforderten Verh\u00e4ltniss ergiebt sich 1. aus der im Anfang noch vorhandenen Mitwirkung des im Luftraum der Flasche , 1\u2019cUndlichen atmosph\u00e4rischen Sauerstoffs, sowie des iiii Papier nul im Schlamme eingef\u00fchrten Eisenoxydes, dessen Reduction zu Oxydul sich vollzieht unter Abtretung von Sauerstoff an die '.'\u00e4hrende Substanz, 2. aus der Diffusion der Gase durch den die Flasche verschliessenden Kautschukstopfen, deren Wirkung auf die Zusammensetzung der a ul gesammelten Base um so deutlicher hervortreten muss, je tr\u00e4ger die Entwickelung","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nWeil mir keine Versuche \u00fcber das Verhalten von C0> CH4i O2 und Na bez\u00fcglich der Diffusion durch dicke Kautschukplatten bekannt sind, habe ich einen Versuch in der Weise angestellt, dass ein an beiden Enden offenes Glasroln v\u00b0n 22 mm. Durchmesser im Lichten an der einen Seite durch einen sehr fest eingef\u00fcgten Kautschukstopfen von 3 Centimeter H\u00f6he, zur H\u00e4lfte derselben in die Oeffnung eingepresst, in dessen Bohrung ein massives Glasst\u00fcbchen v\u00f6llig luftdicht eingesetzt war, geschlossen wurde. In die circulare Fuge am Rande, wo der Kautschukstopfen aup dem Glasrohr heran-tritt, war etwas Mischung von Fett und Wachs eingestrichen. Als das Glasrohr, im Uebrigen mit Quecksilber gef\u00fcllt, so in einer Schale mit Quecksilber senkrecht aufgestellt war, da^ die mit Kautschuk verschlossene Oeffnung nach oben, die unverschlossene Oeffnung unten im Quecksilber stand, das innere Quecksilberniveau 15 Centimeter \u00fcber dem aussern. wurde nach 18 Stunden kein Sinken des innern Quecksilber-niveau beobachtet. Das Rohr wurde nun mit einer Gasmischung gef\u00fcllt, welche aus Schlamm entwickelt war, mul senkrecht so aufgestellt, dass die unverschlossene Oeffnung unter Quecksilber stand und das Quecksilberniveau im Innern um 35 Millimeter den aussern Quecksilberspiegel \u00fcberragt.-. Das Rohr blieb an einem ruhigen Orte bei wenig wechselnder 1 emperatur, nie vom Sonnenlicht getroffen, im Gaszininui 14 Tage stehen. Dann wurde das Gas aus demselben in ein Absorptionsrohr \u00fcbergef\u00fcllt und analysirt. Sein Volumen hatte sich wahrend der 14 Tage - nicht auffallend ge\u00e4ndert. A giebt in folgender Zusammenstellung in Volumen-procenten die Quantit\u00e4ten der Bestandteile am Anfang des Versuchs und B dieselben nach 14t\u00e4gigem Stehen im mit Kautschukstopfen verschlossenen Rohre.\n\tA:\t13:\tDifferenz zwischen A und ti:\nCO*\t37,0*7\t3*2,102\t*j,58\u00f6.\nCH\u00bb\t0*2,313\t0U.580\t\u2014 1.733.\no2\t\u2014\t0.077\t-f* 0,077,\n\t\t0,041\t+ 0.G41.","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"425\nEs tritt in diesem Resultate die Wirkung der Gasdiffusion sein* deutlich hervor. Trotz dem viel h\u00f6heren Gehalte der Gas-mischung an CIL als an CO2 ist aus dem innern Gasraume viel ** mehr CO2 als CIL durch den Kautschuk in die \u00e4ussere Luft \u00fcberlangen. Zugleich sind die beiden Bestandteile der atmosph\u00e4rischen Luft durch den Kautschuk in das Innere eingc-treton und zwar Stickstoff 10 mal so viel als Sauerstoff, obwohl in der Atmosph\u00e4re die Partiarpressionen dieser Gase sich ungef\u00e4hr wie 4 : 1 verhalten. Da die Quantit\u00e4t des Sauerstoffs \u2018 gering* ist, wird es nicht \u00fcberfl\u00fcssig sein, durch weitere Versuche testzustellen, ob dies Resultat bez\u00fcglich des Verh\u00e4ltnisses von Stickstoff zu Sauerstoff nicht durch diesen niedrigen Werth an Genauigkeit eingebiisst hat.\nEntsprechend diesem Versuchs - Resultate d\u00fcrfen wir '(hliessen, dass durch den Kautschukstopfen bei obigem 4j\u00e4hrigen Versuche recht beachtenswerthe Quantit\u00e4ten von\nund CIL in die Atmosph\u00e4re \u00fcbergetreten sind, und zwar mehr CO2 als CIL, so dass, wenn beide Gase in gleichen Quantit\u00e4ten gebildet sind, die aufgefangenen Gasquantit\u00e4ten durch den Einfluss der Diffusion so ver\u00e4ndert sein m\u00fcssen, \u00bblass das Volumen des enthaltenen CIL das der COa \u00fcber* trifft. Die Quantit\u00e4t des im entwickelten und aufgefangenen hase enthaltenen Stickstoffs wird zugleich einen Maassstab geben f\u00fcr die Gr\u00f6sse der Ver\u00e4nderung, welche das Gas durch die Diffusion erfahren hat. Der durch Diffusion \u00e9intreteni|\u00e8 Sauerstoff wird nun weiterhin die Bildung der COa auf Kosten dos CIL erh\u00f6hen, wie dies bei Luftzutritt stets geschieht und von mir mehrfach bereits erl\u00e4utert ist. Durch den eingedrungenen Sauerstoff ist auch die braune Oxydhaut an der Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit gebildet. Werden nun durch diese Ursuchsresultate und Erw\u00e4gungen die gefundenen Voliuneh-vorh\u00e4ltnisse von CO2, CIL und Na im obigen mehrj\u00e4hrigen h\u00e4lirungsversuche gen\u00fcgend erkl\u00e4rt, so ist doch der grosse Unterschied zwischen den Kohlenstoffgehalten des aufgefangenen f ib- und CIL-Volumen und der zersetzten Cellulose offenbar nur zum sehr kleinen Theil aus dem Diffusionsverlust lier- \u2022 zuleiten. Zur Zeit der lebhaften G\u00e4hrung wurde h\u00e4ufig das\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie, X.\t29","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"42G\naufgesetzte Absorptionsrohr Morgens vollst\u00e4ndig mit (in. gef\u00fcllt gefunden, ebenso entwich beim Wechseln der Absorptionsr\u00f6hren sehr oft eine Portion Gas und zu mehr\u00ab ivn Malen im Jahre 1882 und 1883 sind bei warmer Temperatur und dementsprechend schnellem\u2019 Fortschreiten der G\u00fchnuu w\u00e4hrend meiner Abwesenheit sehr bedeutende Quantit\u00fchii Gas nach Anf\u00fcllung der \u00fcbergest\u00fclpten Absorptionsr\u00fclnvu durch das Quecksilber entwichen. Die entwickelten Ca~ ((uantit\u00e4ten sind bei lebhafter G\u00e4hrung so bedeutend, dues sehr umst\u00e4ndlich sein w\u00fcrde, alles austretende Gas \u00fcber Quecksilber aufzufangen ; es wurde desshalb auch darauf von vornherein verzichtet, quantitativ dies auszuf\u00fchren, nachdem einmal so viel und mehr Gas erhalten war, als zum Bewick der geschehenen Entwickelung desselben nicht aus dein Schlamm allein, sondern aus dem Papier erforderlich schien.\nUm die Einwirkung der Bestandtheile der Atmosph\u00e4r, auf die g\u00fchrenden Fl\u00fcssigkeiten und die \u00fcber ihnen sich au-sammelnden Gase vollkommen auszuschliessen, ist und bl. ihf es das sicherste Verfahren, die g\u00e4hrenden Massen in Kolbmi zu f\u00fcllen, den Hals des Kolbens zum feinen Rohr auszuzielwu und dies letztere passend gebogen unter Quecksilber m\u00fcnden zu lassen. Puschutin1), ebenso nach ihm Popo ff2-) n zur Abhaltung der Atmosph\u00e4re die Kolben zwar mit Kautschuk* stopfen geschlossen, aber das Gasableitungsrohr im .Stopfen bis zum Boden des Kolbens hinaufgeschoben, den Kolben verkehrt aufgestellt und \u00fcber denselben eine Schicht Quecksilber gegossen. Man kann dann auch, statt Quecksilber oinzubriiigen, den Stopfen in eine Schale mit Quecksilber zum Abschluss der Atmosph\u00e4re einsetzen. Weil die fein ungezogenen R\u00f6hren leicht abgebrochen werden, besonders beim Wechsel tier zur Gasaufsammlung dienenden R\u00f6hren , habe ich Flaschen anfertigen lassen, welche \u00fcber der M\u00fciidinm noch eine 7 Centimeter weite und 5 Centimeter hohe schalt n-artige Erweiterung haben. Man kann diese Flaschen mit\n1) -Pfl\u00fcger\"s Archiv, Bd. 8, S. 352, 1874.\nEbendaselbst, a. a. 0.","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Knut schukstopfen schli essen, das GasubMt ungsrobv erst \u00fcn> gcinhr 15 Centimeter aufw\u00e4rts, dann fast ebensovieHns nahe /um Stopfen abw\u00e4rts und am Ende etwas aufw\u00e4rts biegen, in die schalenf\u00f6rmige Erweiterung Quecksilber giessen uhd in aufgesetzten, mit Quecksilber gef\u00e4llten Messr\u00f6lrren die Gas-\nport ion\u00ab*n auflangen. Das Quecksilber dient hier als Sperrfl\u00fcssigkeit sowohl f\u00fcr den Kautsehukstopten, als f\u00fcr die Mute \u00ablang des Gasableitungsrohrs.\t;\np Geber die Methoden der Untersuchung der in allen den angef\u00fchrten Versuchen entwickelten Gasportionen halte ich es f\u00fcr noting, einige Bemerkungen liier anzuf\u00fcgen.\tv\nNach der Bestimmung des COe^Gehaltes derselben 'nul Actzkalikugeln und Ablesung der Voluinenabnahme im Ab* ^ij\u00bbtiousi-ohr wurden dieselben in angeth\u00fcchtete Etidibmeter lilmgef\u00fcllt. Die Kalikugeln Waren aus stark cfhitztmn ihuT hindurch sehr wasserarmen Aetzkali gegossen; Sie Wurden um* leicht und oberfl\u00e4chlich angefeuchtet beim Einbringen j Hud >tets \u00fcber Nacht im Absorptionsrohr gelassen, gew\u00f6hn-!i(li dann rioclimals gewechselt und nach mehreren;Stunden\ngepr\u00fcft, ob weitere Volumenabnahme erfolgt sei, was nie \u00ab1er Fall war. \u25a0;\t:r-\nMehrmals wurden dann gr\u00f6ssere Quantit\u00e4ten der kohlcn-\u2018\u00e4urefreien Gasproben in eine Absorptionsr\u00f6hre \u00fcbergef\u00fcilt, vniit rauchender Schwefels\u00e4ure in Koakskugeln auf \u00e4bsorh\u00ee^\u2022-i\u00bbai\u00e9 Kolrfenwasserst\u00f6fe gepr\u00fcft,^ aber stets '^negativem Erfolge,\t.\n; ^ Die Bestimmung d\u00e8s Methan wurde nadi Aen^ Vor-. thriften von B unsen ausgef\u00fchrt, indem die von GOa Uv Hon Gasportionen im Eudiometer mit dem 10* bis 15 factum ^ \u2018\u25balumen Luft gemischt nach Zusatz von Sauerstoff zur Ex-! fimon gebracht wurden. Oft waren die Mischungen nieht zur Explosion zu bringen ohne Zusatz von etwas electro-v lytischem Knallgas. Es wurde m\u00f6glichst darauf Bedacht ge\u00ab ui mimen, nahe an der Grenze der Entz\u00fcndbarkeit der Gas-\niukhung zu bleiben und nicht mehr Knallgas zuz\u00fcf\u00fcbren, v als gerade erforderlich war, \u00fcber diese Grenze 'zu gelangen.","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"428\nMit ganz seltenen Ausnahmen wurde bei mehr als 2<ti) in dieser Weise ausgef\u00fchrten Analysen solcher Casprobon d.f Celluloseg\u00e4hrung eine Verminderung des Gasvolumens nm.ii der Explosion abgelesen, welche etwas mehr als das Dopp.it.. von derjenigen Volumenabnahme betrug, die nachher durch Absorption der bei der Explosion gebildeten COa mill.-M Kalikugel sicli ergab. Es musste dosshalb angenommen werden, dass in den Gasproben neben Methan noch ein geringer Gehalt an Wasserstoff vorhanden sei, der nach den angestellt.n Bestimmungen 2 Vol.-Procent des ganzen Gasgemisches seit, n \u00fcberstieg, oft unter 0,5 Vol.-Procent blieb.\nAuch bei der Bestimmung der durch die Explosion im Eudiometer gebildeten Kohlens\u00e4ure wurden sehr wasserarm. Kalikugeln verwendet und dieselben stets \u00fcber Nacht im Eudiometer gelassen, auch Sorge getragen, dass Wassertrupfen an der Oberfl\u00e4che des Quecksilbers im Eudiometer ganz vom Kali aufgenommen oder v\u00f6llig damit ges\u00e4ttigt wurden, ln mehr als 20 Analysen wurde nach Entfernung der gebildeten Kohlens\u00e4ure noch der r\u00fcckst\u00e4ndige Sauerstoff durch Zuleitmi eines massigen Ueberschusses von Wasserstoff und Messung der bei der Explosion entstehenden Volumenvermindei unbestimmt. Die Gasvolumina wurden hierbei trocken gerne-.n. weil von der Kalikugel, welche die CO2 entfernte, stets geringe Reste an der innern Wandung des Eudiometers zur\u00fcckbliebw, eine vollst\u00e4ndige S\u00e4ttigung mit Wasserdampf sonach ohne Zusatz von Wasser nicht ausf\u00fchrbar war.\nIn der gr\u00f6ssten Mehrzahl dieser Bestimmungen entsprach das aus der Volumenabnahme bei der zweiten Explosion berechnete Sauerstoffvolumen nur dann dem aus der eiii-gebrachten Luft und zugeleiteten Sauerstoff berechneten \\\"* lumen, wenn die Differenz zwischen Volumenabnalnne h.i der Explosion des Methan und etwaigem Wasserstoff einerseits und dem doppelten Volumen der gebildeten Kohlens\u00e4ure andererseits nicht als Knallgas, sondern als durch anderweitige Oxydation verschwundener Sauerstoff gerechnet wurde. Die Werthe, um die es sich hierbei handelte, waren allerdings","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"429\nklein, aber die Zuverl\u00e4ssigkeit der Bestimmung wurde durch Bestimmungen sehr in Frage gestellt. Die unumg\u00e4ngliche sehr bedeutende Verd\u00fcnnung mit Luft, welche das fast iw 1er ganz aus reinem Methan bestehende (las vor der Explosion erhalten musste, hatte zur Folge*, dass selbst in den aiigewendetcn sehr langen Eudiometern nur relativ kleine \u00f9i'jiortionen zur Analyse eingebracht werden konnten, um .n mehr, als immer noch Baum f\u00fcr etwa zur Entz\u00fcndung .riorderliches Knallgas bleiben musste.\nAls bereits der gr\u00f6sste Tlieil dieser Bestimmungen ausr gef\u00fchrt war, erschien die Beschreibung einer offenbar sehr voitheilhaften Modification der Bunsen\u2019schen Bestimmungs-\u00fciclliode f\u00fcr Kohlenwasserstoff\u00ab* von Loth. Meyer und \u00c7. \u00eeseubert '). Auch diese Methode versprach*'.-mir aber keine. Aufkl\u00e4rung \u00fcber An- oder Abwesenheit -geringer .Volumina von Wasserstoff in den (J\u00e4hrungsgasen, weil die Resultate, welche bei der Analyse von Methan von Meyer und Seuhert erhalten sind, gleichfalls eine etwas zu grosse Abnahme des Volumens bei der Explosion ergeben.\nVon Hem pel2) und ebenso von Winkler8) ist offen-lt.tr mit grossem Vortheil die bereits von William Henry4) \u2022 \u00fcir den Platinschwamm gefundene und zur Analyse verwendete, mit fein vertheiltem Palladium noch besser ver-w. tidbare leichte Vereinigung \u00ables Wasserstoffs mit Sauerstoff 1\" i massiger Erw\u00e4rmung zur Trennung des Wasserstoffs von \u2022 d\u00ab m \u00bb ist bei sehr hoher Temperatur mit Sauerstoff sieh verendenden Methan benutzt. Die von Hem pel und von Winkler beschriebenen sehr handlichen Methoden haben \"doch den Nacht heil, dass hei ihnen Wasser als Sperr-\u00eelti'-igkeit dient und \u00ablesshalb die Volumenmessungeu weniger\n*) lii ot'ig\u2019\u00ab Aim. \u00ab1. Chemie, IM. 22U, S. 87.\nw. n ernpel. Noue Methoden \u00ab1er Analyse der Case. Branii-~\t1880, S. 71.\n3i CI. Winkler. Lehrbuch der technischen Casiinalyse. Freiburg m*, s. sc,.\n*) The Annals of philosophy. New Series} Vul. IN, j\u00bb. 420,","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nE**nau ausfallen, besonder\u00ab; wenn inan bef\u00fcrchten muss, d;ti. si<li bei der Verbrennung des Wasserstoffs doch auch etw;g C02 gebildet bat. leb habe dcsshalb, gest\u00fctzt im We , i,t. lichen auf die Principicn von Ilempel und Wink 1er, < ii\u201e \u25a0\u201e neuen Apparat construirt\u00bb in welchem Quecksilber als Sp\u00ab\u2022n-. ll\u00fcssigkeit benutzt ist-, in den (l\u00e4se leicht eingcbraehf, ermessen, mit anderen (Jasen gemischt, \u00fcber erw\u00e4rmles Pulli, dium geleitet, wieder gemessen und die r\u00fcckst\u00e4ndigen i;,t -mischungen dann zur weiteren Analyse quantitativ in aml. K\u00f6hren, Eudiometer etc. \u00fcbcrgef\u00fclil werden k\u00f6nnen, \u00abdue dass der Apparat auseinandergenommen wird. Derselbe i i nach Entleerung der behandelten (l\u00e4se sofort f\u00fcr eine mm (Jasportion zur Trennung von Methan und Wasserstell' in Bereitschaft. In diesem Apparat, der im Anhang beschri. Imn und abgebildot wird, habe ich zun\u00e4chst Mischungen von l.mr mit kleinen Wassersloffquantif\u00e4ten untersucht, dann tJje-proben, welche bei (J\u00e4hrung von Fluss- und Kloakensrhlannii erhalten und von G0\u00fc befreit waren, mit gemessenen (Quare tlt\u00e4ton von Luft gemischt und \u00fcber das erw\u00e4rmte Palladium N- bis 12mal hin- und zur\u00fcckgeleitet, ohne dass auch nur in einem Falle eine messbare Volumenabnahmc sich \u25a0ergeben hat. Es wurden dann kleine gemessene Quantit\u00e4ten von Wasserstoff diesen Mischungen hinzugef\u00fcgt und abermab uhn das erw\u00e4rmte Palladium geleitet. In allen Analysen ergab sich eine dem zugef\u00fchrten Wasser im Verlud ln iss von II : 1 entsprechende; Volumenabnahme. Das in grossem Hebers\u00ab lui\" vorhandene Methan blieb v\u00f6llig unoxydirl, w\u00e4hrend jede Spin von Wasserstoff mit Sauerstoff in Verbindung traf. Die b-j der (J\u00e4hrung von Papier erhaltenen von CO2 befreiten Ca\u2014 proben mit Luft gemischt zeigten ebenso wenig eine Volumen* abnalune als die aus dem Schlamm erhaltenen Gasprob'n bei der Einwirkung von erw\u00e4rmtem Palladium!\nDurch diese Versuche habe ich die volle Gewissheit erhalten, dass bei der (J\u00e4hrling von Cellulose mit Schlamm aus Fl\u00fcssen etc. nur Kohlens\u00e4ure und Methan entstehe, und nicht, wie ich ge.-liil/.i auf die Ergebnisse der Verbrennung im Eudiometer bis dahin","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"431\n.ingenommen hatte, eine geringe Quantit\u00e4t von Wasserstoff deichzeitig mit diesen Gasen entwickelt wird.\nDa die s\u00e4mmtlichen Angaben \u00fcber Metluinvpl\u00fcniina in ,li,...rii Mittlieilungen aus den nach der Verbrennung, durch VI/.kalikugeln oder 7piocentige Natronlauge, absorhirten Kolileiis\u00e4urevolumina sich herleiten, sind dieselben unabh\u00e4ngig.-.' von der gr\u00f6sseren oder geringeren Contraction der Gasvolumina |\u201e i der Explosion. Nach den in diesen analytischen Be-dnmuuigeji gesammelten Erfahrungen bin ich zu der lleber-/rrigung gekommen, dass selbst bei sehr geringem Sauerst\u00f6ff-iiliorschuss und so bemessener Verd\u00fcnnung mit Stickstoff, dass die Explosion mit einem starken Ruhm kor ff1 sehen Inductor nodi gerade zu erreichen ist, doch bei der Verbrennung von Mdliiin eine bemerkbare Activirung von Sauerstoff erfolgt, wdrlie durch Bildung von Ozon oder anderen Oxyden eine messbare Verminderung des Gasvolumens hervorruft und hier-lurch- den Schein erweckt, als sei etwas Wasserstoff in der iia>mischung vorhanden gewesen.\nWie bereits oben kurz erw\u00e4hnt ist, erleiden die Ver-liiillni-se der Quantit\u00e4ten, in denen CO2 und CM4 hei der li\u00e4lirimg von Cellulose gebildet und ausgeschieden werden, -ine wesentliche Aenderung, wenn der Sauerstoff nicht voll-; liiiidig ausgeschlossen ist. Dasselbe ist der Fall, wenn Stoffe upegcii sind, welche bei ihrer Reduction Sauerstoff abtreten k\u00f6nnen, wie Eisenoxyd, Manganoxyde oder Sulfate, oder wenn ihluropbyllludtige Algen zugegen sind und das Sonnenlicht nii-lit vollst\u00e4ndig abgebalten wird. Diesen letzteren Fall habe ifli nicht quantitativ in Untersuchung genommen, wenigstens niclil die eintretende Aenderung der entwickelten Gasquantit\u00e4f untersucht. Es l\u00e4sst sich aber schon im Voraus sagen, dass uriler der Einwirkung von Sonnenlicht die gr\u00fcnen Algen fiiM ii Theil der gebildeten Kohlens\u00e4ure sich zu nutze machen worden, indem sie aus derselben Amyhnu. und Sauerstoff liilden. Dieser Sauerstoff wird aber CH4 im stat. nasc. zer-l' r'vii und CO2 und Wasser bilden, so dass die Entwickelung von Gas \u00fcberhaupt vermindert wird und CM 1 gar nicht zur Ausscheidung gelangt, soweit diese. Einwirkung slattfindel.","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"Durch einen l\u00e4nger ausgedehnten Versuch wurde aber der Beweis geliefert, dass durch die Einwirkung von Calcium, sulfat und Eisenoxyd eine bedeutende Aenderung in <)<m Quantit\u00e4ten der entwickelten Kohlens\u00e4ure und des Methan bei der Celluloseg\u00e4hrung herbeigef\u00fchrt wird.\nAm 5. December 1882 wurden in eine Flasche von 10C5 ebem. Inhalt eingebracht: 13,090 gr. Filterpapier, enthaltend 12,150 gr. reine trockne Cellulose, ferner 34,100 gr. Ctyps, lufttrocken gewogen, und 16,000 gr. Eisenoxyd. ]]< wurde 910 cbcm. ausgekochtes Wasser hinzugef\u00fcgt mul eine kleine gemessene Portion Flussschlamm, in welch\u00ab.,\u2022 0,2515 gr. organische und 0,7612 gr. anorganische Stoffe \u00bb \u201ei-halten waren. Diese Schlammportion war von einer grossem Quantit\u00e4t Schlamm entnommen, die in verschlossener Flasch,, im Dunkeln, seit Mai 1882, also 7 Monate, auf bewahrt gestanden hatte. Die Flasche mit der Mischung von Papier. Wasser, Schlamm, Gyps, Eisenoxyd wurde mit ausgesuchtem Kaulschukstopfen, in dessen Bohrung eine passendgebogen\u00ab. Glasr\u00f6hre luftdicht eingesetzt war, geschlossen und die M\u00fcndung des Glasrohrs unter Quecksilber gebracht. Flasch\u00ab, Stopfen und Glasrohr waren unmittelbar vor dem Versuche gr\u00fcndlich gereinigt und zuletzt mehrmals mit ausgekochtem Wasser gesp\u00fclt. Das Licht war durch eine \u00fcbergest\u00fclpte \u00ablichte Holzkjstc abgehalten, die Temperatur blieb die <l\u00abr Luft des Laboratoriums.\nIn der ersten Zeit nach der Aufstellung fehlte die (ia>-ent Wickelung vollst\u00e4ndig, sie trat erst 2'/a Monate nach der Aufstellung der Flasche ein und das erste mit Quecksilber auf die M\u00fcndung des Gasableitungsrohrs gesetzte Absurplionsrohr war erst am 22. April 1883 gef\u00fcllt. Von da ab verst\u00e4rkte sich die Gasentwickclung allm\u00e4lig Ins zum Herbst 1883, liess dann bald nach und h\u00f6rte schlie\u00dflich ganz auf. Es wurden die in folgender Tabelle zusammengestellten Gasportionen aulgel\u00e4ngen und analydrl. Die Zahlen bedeuten Gubikeentimeter bei 0\u00b0 und 1 in. Quecksilberdruck.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"P\nI1.\n\tZeit tl a\tner\t11 Gas- !\tDar\tin:\n\t1er Ent w i c\tk e 1 u ii g. \u2022 j\tquanti\u00e4t. \u2022\tC02\tCHi\n\u25ba\tDecbr. 1882 bi-\t22. April 1883\t33.556\t12,399\t4,882 \u2019\n\u2022M\tApril 1883 ..\t8. Mai\t39.646\t18,532\t5,843\n8.\tMai\t24.\t30,422 ;\t17,765\t7.308\n21.\t\t1. Juni\t36,481\t25,431\t. 9.757 '\n1.\tJuni\t9\t\t| 28,028\t19,920\t7,826 \u2022\n\u20229.\t\u00ab \u00bb\tM \u25a0\t\u2022 \u00bb\t24\t\t32,094\t19,851\t; 11,235\n*21.\t\t28. ..\t! 29,733'\t18,555\t10,524\nOS \u2022 \u2022\t\t1. Juli\tI .50.310\t19,931\t9,729 ;\n1.\tJuli\t4. ,,\t30,170 !\tj 19,955\t9,592\n1.\tM\t* *\t\u2022<\t* . 7. ,,\t30,829\t! 20,520\t10,299*\n7.\t\t11\t\t; 35,793\t23,282\t11,027\n11.\t\t18. ..\t31,568\t20,112\t11.239\nIS.\t\tW.\t37,643\t1 20,353\t. 16,575.\n:>n.\t\t3. August ..\t32,372\t! 18.115\t13,202\n:?\tAugust ..\t1. Xovbr. ..\ti 248.215\ti 131.436\t106,321\n1.\tXovbr ..\t.\t23. Februar..\t17,356\ti 11,241\t1,006\n\t\tSumme . . .\t| _\t1 417,398.\t1 246,365 *\nAm 23. Februar 1885 wurde die Flasche ge\u00f6ffnet. In ihrem Luftraum von 150 cbcin. befand sich Gas von der\nZii-ainmensetz\u00fcnglA\nC02 45,315 Vol. p. Ct.\nCH* 3, m *\nN2 51,269 >\t\u00bb\nbei 15\u00b0 und 757,0juin. Druck.-\nEs waren demgem\u00e4ss darin enthalten GOa Gi,972 und \u00dcI\u00ab 5,124 ebem. f\u00fcr 0\u00b0 und 0,7G m. Quecksilberdruck bc-reclnict. Nach Bunsen\u2019s Absorptionsbestimmungen berechnt waren den Partiardr\u00fccken dieser Gase iiii Luftr\u00e4ume Entsprechend in der 910 ebem. betragenden Fl\u00fcssigkeit 410,7 'km. GOa von 0\u00b0 und 0.7G0 in. Druck und GII* in ver-'liwindend geringer Quantit\u00e4t absorbirt enthalten.\nDie Fl\u00fcssigkeit erwies sich bei der OelTnung der Flasche ia>t geruchlos, neutral, etwas weisslich getr\u00fcbt. Sie wurde \u2022'lurch aschefreies Filter von bekanntem Gewicht sogleich tiltrirt, das Filtrat aut sehr kleines Volumen im Wasserbade verdampft, dann tiltrirt. Von der filtrirten Fl\u00fcssigkeit wurde","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"434\nein gemessener Theil f\u00fcr Reactionon, ein zweiter f\u00fcr di*- g,.; Stimmung des darin enthaltenen Sulfats benutzt.\nLine Probe der Fl\u00fcssigkeit durch Natriuincarbbn.il V\u00abi Calcium befreit gab mit Natronlauge erw\u00e4rmt keine farbung, eine andere mit Natronlauge und etwas KuphMl)\u201ei erhitzt keine Reduction; eine Spur Kupferoxyd blieb g. [b. Der zweite Theil der L\u00f6sung zur Trockne verdunstet ^ Alkohol etwas Natronseife ab, aus der mit Salzs\u00e4ure i,(g Aether eine Mischung von fetten \u00bbS\u00e4uren erhalten wurde, *!k bei 49\u00b0 schmolz, aber dabei nicht klar durchsichtig \\v\u00e4n^ Die vom Alkohol nicht gel\u00f6ste Substanz bestand fa>|mij aus Calciumsulfal, die organische Substanz wog nur Wi nf\u00f6 Milligramme. Im Ganzen fanden sich in der tiltrirten Fli'^i.. keil aus der Flasche 1,4109 gr. CaSCb und 0,039(V gr, Fef:b;;\nDer Niederschlag auf dem Filler enthielt unveramFit' gebliebenes Eisenoxyd, Schwefeleisen, Gyps, Calciumcaflmim)/ Reste vom Papier und vom Schlamm. Dieser Uiu kslani wurde mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure behandelt, bis Calcitmir.ii./ bonat und Schwefeleisen vollst\u00e4ndig gel\u00f6st waren, dann m Vv Masser bis zum Verschwinden der sauren Reaction au * -waschen. Im Filtrat und dein Waschwasser wurde d\u00bbi , \u00bbSchwefels\u00e4uregehalt durch zwei Parailelbestimmungen !\u2022\u2014\u00ab.-gestellt. Aul dem Filter blieb noch Calciumsulfal, Eisenoxyd Schlammreste und Papier. Dieser R\u00fcckstand wurde mit Filter bei 120\u00b0 anhaltend getrocknet, nach Abzug (les Fill.k gewichts wog der R\u00fcckstand 17,3683 gr. Durch Beh\u00e4nd In ig \u2019 mit starker Salzs\u00e4ure in der W\u00e4rme wurde nun das Einen* oxyd allm\u00fclig vollst\u00e4ndig gel\u00f6st. Der aus Gyps und uiiKb* liehen Aschenbestandtheilen des Papiers und Schlamms > ' stehende R\u00fcckstand wurde verascht. Die Asche wog 0,390** j.: In der L\u00f6sung wurden 8,3650 gr. Eisenoxyd und 2,0094 gr. CaSth durch Bestimmung von Eisen, Calcium und Schw.H-s\u00e4urc nachgewiesen. Rechnet man hierzu das Gewicht <!.-(li\u00fchruckstandes, 0,3903 gr., und zieht die \u00bbSumme von dem 0.* Wichte des bei 120\u00b0 getrockneten R\u00fcckstandes von I7,30^3*r ab, so erhalt man das Gewicht der r\u00fcckst\u00e4ndigen","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"435\n\u201e1 der organischen Reste des Schlammes^ als Maximum\n,..V.i78 gr.\t: .\t:\nKingehracht waren in die Flasche am Anfang des\n\\. rsuchs;\n< Wlulosi.* ............................\nOrganische Substanz im Schlamm. .\nSumma . . . Wicdcrgel'unden im Maximum .\t.\t\u2022\nKs sind alsn duicli Giihnmg entfern!\n12.1500 gr. 0.2515 \u00bb\n12,4015 gr. 0,5078. *\n5,80117 gr.\nmul wenn man annimmt, dass auch die organische Substanz ri Schlamms ganz zersetzt sei, so crgiebt sieb, dass hu Miiiiiiiiiiu 5,5522 gr. Cellulose des Papiers zu gasf\u00f6rmigen piodiiclcn umgewandelt ist. Viel wahrscheinlicher ist es, dass Viiic Vergr\u00f6ssorung des Gewichtes der Bact\u00e9rien sta|lgclundon \u25a0foil durch Wachsthum und Vermehrung derselben und es Kann die Zahl 5,8037 umsomehr als das Minimum der zer-..\u25a01/jcn Celhilose gelten, als in dem Gewichte f\u00fcr die organischen Stoffe im Schlamme am Anf\u00e4nge und Ende des Versuchs ,iH'li das Gewicht des im Thon des Schlamms chemisch .-ltundenen, beim Gl\u00fchen entweichenden Wassergehaltes ein-!..grillen ist und als organische Substanz ligurirt.\nAm Anfang dos Versuchs war 31,10 gr. CaSCh, 2 flaO i'5.2<> gr. Ca SO\u00ab) in die Flasche eingebracht und am Ende \u2022I\u00e7'-clhen wurde in der Fl\u00fcssigkeit und im Niederschlage znsmimen im Ganzen 12,7311 gr. Ca SO* wiedergefunden. W\u00e4hrend dein Verlauf der Gablung sind also 14,4680 gr. \u25a0CifSO\u00bb zu CaCOa und FeS umgewandelt. Wie viel Schwefel-\ngebildet war, wurde nicht bestimmt. Jedenfalls waren von 16 gr. Eisenoxyd 8,3656 gr. als Fe2\u00dc3 noch \u00fcbrig und von den umgewandellen 7,6344 gr. FC2O3 war nur ein kleiner Tli' il als Carbonat in der L\u00f6sung gefunden r das Uehrige v.ir.l last ganz als Sulfur im Niederschlage, der beim Ueber--i* >>oii mit verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure sehr bedeutend und an-iuilh\u2019ial Schwefelwasserstoff neben CO2 entwickelte, enthalten >' \\vesen sein.","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"436\nIn Verbindung mit Calcium fand sich als Carbonat % Niederschlage und als Bicarbonat in der L\u00f6sung nnhffo\u00ff 4\u00bb681 Sr- in tier L\u00f6sung als Bicarbonat an Eisen ^ blinden 0,030 gr. CO2. Im entwichenen Gase waren wahre,).! der Versuchsdauer aufgefangen 417,308 cbcin. CO2 von \u201ev und 1 m. Quecksilberdruck , oder 540,208 ebem. CO2 von 0 und 0,76 m. Druck. Im Luftr\u00e4ume der Flasche und absoiltirf in der L\u00f6sung fanden sich noch zusammen 473,672 cbcin. Qn von 0\u00b0 und 0,76 in. Druck. Im Ganzen sind also gasf\u00f6rmig nachgewiesen 1022,880 ebem. CO*, in den Niederschlag oder \u00fcberhaupt als Carbonat 4,711 gr. = 2305,5 cIjciii.V 0,76 in. Druck CO2. Neben dieser grossen Quantit\u00e4t von im Ganzen 3418,38 ebem. CO2 wurden nur 320,200 ebem, CIL erhalten.\nDa in einem Volumen CIL unter gleichen Druck* un,| Temperatur-Verh\u00e4ltnissen ebenso viel Kohlenstoff euthaltei\u00e7 ,sl a,s 5ni gleichen Volumen C\u00dc2, so ist im Ganzen in Kolikn-s\u00e4ure und Methan w\u00e4hrend und am Ende des Versuchs\nfunden in Summa der Kohlenstoff von 3747,67 cbcin. od.! ' 7,370 gr. CO*.\nDie bei der G\u00e4hrung verschwundene Cellulose beli\u00e4gi nach obiger Berechnung im Minimum 5,8037 gr. |)m\u00cf Quantit\u00e4t Cellulose enth\u00e4lt so viel Kohlenstoff wie 9,458 \u00bbr. CO2.. Es ist sonach w\u00e4hrend dem Verlauf des Verspeis KohlenstoH von 2,00 gr. in nicht aufgefangenen Gasen verloren gegangen.\nWie in demi oben beschriebenen, 4 Jahre hindurch gesetzten Versuche mit Papier und Schlamm allein, so hat sich auch bei diesem zuletzt geschilderten Versuche mit Papier. Schlamm, Gyps und Eisenoxyd durch die Z u sa mm enset zu 11*, der entwickelten Gase erwiesen, dass durch den Kautschuk*: stopfen hindurch eine Diffusion stattfindet, welche mehr \u20ac62 .ils CIL verloren gehen l\u00e4sst. Ausserdem hat die Aufsaugung der Gase vollkommen quantitativ nicht stattfinden k\u00f6nnen, auch soweit das Gas durch das Quecksilber hindurch sirti\nentwickelte. Es lag auch nur in der Absicht, soweit es tint\u00abr den gegebenen \\erh\u00e4ltnissen m\u00f6glich War, die gebildeten","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"Quantit\u00e4ten CO2 und CII4 zu bestimmen. Die Berechnungen zersetzton Cellulose einerseits und der gebildeten CO2 m\\ CH* andererseits widersprechen desshalb einander durchs\nau* nicht.\t.\nBei den Versuchen mit Schlamm und Papier allein veralten sich die entwickelten Volumina von CO2 zu denen C1I* ungef\u00e4hr wie 1 zu 1. ln diesem Versuche mit Gyps und Eisenoxyd dagegen ist das Verh\u00e4ltniss 10 Vol. CO2 zu 1 V\u00f6L CH*. Dieser sehr erhebliche Unterschied beweist mit voller Entschiedenheit, dass durch den bei der Umwandlung yon Gyps und Eisenoxyd zu CaC03 und Eisonsulf\u00fcr frei werdenden Sauerstoff die Bildung von CO2 sehr erheblich Vrgr\u00f6ssert und ebenso die des CH* verringert ist. Beide Proche n\u00e4mlich 1. der Cellulosezersetzung zu CO2 und CH* und \u25a0l der Reduction von \u00c7a SO* und Fe2 O3 lassen sich nicht als von einander unabh\u00e4ngige, neben einander hin verlaufende ausehen, weil bereits gebildetes Methan weder Eisenoxyd noch Calcimnsulfat reducirt und ebenso Papier und diese K\u00f6rper auf einander keine Wirkung zeigen.\nNach der Gleichung CH* + GaSO* = CaCOa + SHa f ihO liefern 17 Gewichtstheile CaSO* bei ihrer Reduction ikri erforderlichen Sauerstoff, um 2 Gewichtstheile CH* zu COa und II2O zu oxydiren. Nach obiger Rechnung sind im letzten Versuche 14,4689 gr. CaSO* reducirt, durch sie werden also 1,702 gr. oder 2,379 Liter ClI* von 0\u00b0 und 0,76 m. Druck oxydirt sein.\nWerden bei der G\u00e4hrung der Cellulose gleiche Mengen voiiG\u00d6a und CII* gebildet, so m\u00fcssten neben den gefundenen 3,3 ebem. CH* noch weitere 2379 ebem. CII*, die durch Gyps oxydirt sind, entwickelt worden sein, wenn kein Gyps zugegen govveseii w\u00e4re. Es w\u00fcrden dann 2,7083 Liter CII* und ebenso viel GOg, zusammen 5,4166 Liter Gas mit 2,9052 gr. Kohlen* duflgchalt, entsprechend 6,537 gr. Cellulose entwickelt sein.\nDurch Vergleichung der eingebrachten mit der am Ende des Versuchs wiedergefundenen Cellulose war oben berechnet\u00bb \u2022id:* im Minimum 5,8037 gr. Cellulose zerlegt sei. Es ist \u00fcber bereits gesagt, dass der wirkliche Werth etwas gr\u00f6sser","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"sein m\u00fcsse. Jedenfalls ist die Differenz in den Rosuiiat.i der Berechnung 1. aus den Papiergewichten, 2. ails der Quantit\u00e4t des zersetzten Gypses keine erhebliche unter Wr. h\u00e4ltnissen, welche einer genaueren Bestimmung manche Hb,, dernisse entgegenstellen. Es ist hierbei in Betracht zu ziele n. dass ein Theil des von dem Gyps gelieferten Sauerstoffe Q dem Pralle, dass nicht allein FeS, sondern auch Fe Sa gebiM,.; wird, nicht zur Einwirkung auf die Cellulose gekommen M. Hierf\u00fcr spricht auch die Bildung von Eisencarbonal, w\u00ab bde;-wie oben angegeben ist, sicher nachgewiesen wurde. b\u00ef\u201e Gleichung FegOa + \\ SITa = 2 Fe Sa + 3 lia 0 + Ifa Zei,f dass mit der Schwefelkiesbildung eine Abspaltung von Wa^,. stoff, also eine Reduction von Eisenoxyd erfolgen muss.\nDie in dem Schlamme von Kloaken, B\u00e4chen, Ftfe-ii. S\u00fcmpfen u. s. w., ebenso im Schlamme von Minerahjndli n sehr oft beobachtete Reduction von Sulfaten und Biblnn-von Schwefelwasserstoff oder von Schwefeleisen hat nim wohl ziemlich allgemein als einen selbstst\u00e4ndigen Prom-aufgefasst, \u00ab1er durch niedere Organismen ausgel\u00fchrt werde: Die Baeteriologen st\u00fctzen diese Angaben besonders auf Mit-theilungen von Loth. Meyer1) und F. Colin2), aber olm-gen\u00fcgenden Grund. L. Meyer beweist, dass Laudecker Thermalwasser mit Algen in Flaschen eingeschlossen Schwelri-. Wasserstoff bildet, und schliesst mit Recht, dass eine Reduction von Su 11 at zu Ha S hier geschehe durch Processe, welche (Hutfr die Algen eingef\u00fchrt w\u00fcrden, Hiermit ist weder einer bestimmten Species der Process zugewiesen, noch derselbe ab unabh\u00e4ngig von andern dargestelll, sondern einfach die beobachtete Thatsache geschildert. In der im Uebrigcn h\u00f6ch-i interessanten und wichtigen citirlen Abhandlung von Culm ist zuerst angegeben, dass die Beggiatoen des Meer w\u00e4ssert im h\u00f6chsten Maasse die F\u00e4higkeit besitzen, Schwefelwasserstoff 211 entbinden. Er sagt auch, dass die abgestorbenen\n*) Juurn. f. pract. Chemie v. Erdmann u. Werther. M \"d. S. f\u00bb, 1.SC4.\nArchiv f. mikroskop. Automie v. Max Schultze, 1*1. IN 5t, 1867.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"439\nfrt^iatocn und Oscillaricn \u00fcberhaupt Schwefelwasserstoff entr wickelten. Die Schwcfclwasserstoffbildung w\u00fcrde sonach von iliiii nicht als Lebensact der Beggiatoen aufgefasst. Seine j;,6kichtungen sind ebenso wie die von Loth. Meyer voll-.\u00ab\u2022Minen richtig, aber sein Schluss, dass die Beggiatoen des Aleci- oder Therinalwassers Schwefelwasserstoff bildeten, ist .Iidvso unrichtig, wie der sp\u00e4ter von Anderen weiterhin ab-;'.;iiitele Schluss, dass die in den Beggiatoen ganz gew\u00f6hnlich iniicdialb der Zellen auftretenden Schwefelk\u00f6rnchen einen |weis hierf\u00fcr g\u00e4ben. Dies A uftreten der Schwefe 1 -furhehen beweist ganz bestimmt, dass in \u00f6en lie-uialm*n Schwefelwasserstoff unter Schwele!-ViijS scheidung zersetzt wird, und dieser Process kann nur als ein Oxydations-, nicht als Reductionsprocess aufger.\nla-t werden.\nDie Beggiatoen \u00fcberziehen Schlammmassen^ in denen R.ductioii von Sulfaten zu Sulfiden geschieht, und sie ertragen dies, indem sie den Schwefelwasserstoff zerlegen. Zu der Kwkirti\u00f6n der Sulfate geh\u00f6ren aber Energien,- welche nur durch andere Processc geliefert werden k\u00f6nnen, welche kr\u00e4ftig Affinit\u00e4ten zum Sauerstoff in Action treten lassen und zwar kr\u00e4ftigere Affinit\u00e4ten, als wir sie vom Wasserstoff im\n\u00c4tehungszustando kennen.\nSo wie sich in dem obigen Versuche die Reduction des fats an die Celluloseg\u00e4hrung anschliesst, findet sie mich did, wenn statt der Cellulose milchsaurer Kalk oder ameisen-sturer Kalk oder Eiweissstoffe durch Schlamm bei Luftaus-'\u2022 liliiss zur G\u00e4hrung gebracht werden. Sie ist f\u00fcr sich nicht denkbar und stets nur ein secund\u00e4rer Process, ebenso wie l\u2019f Oxydation bei R\u00fchrungen unter Zutritt von Sauerstoff.\nr Die hier gegebene Erkl\u00e4rung bez\u00fcglich der Th\u00e4tigkeit - der Beggiatoa stimmt auch allein zu der Beschreibung, welche En gl er *) von dem weissen oder todten Grunde in der Kieler\nI) Ad. Eng'ler, Leber die Pilzvegetationen des weissen oder ' \u2022'l'en Grundes der Kieler Bucht. Vierter Bericht der Lommrssi\u00f6n zur ' w i - sei I se I iaft lie he 11 Untersuchung der deutschen Meere in Kiel 1678\u20141831. VU. Lis XI. Jahrgang. Berlin 1881.","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440\nBucht giebt. Es wird hier gesagt, dass wenn sich die Deck* von Beggatoa alba gebildet hat, der unangenehme Gerueji aufh\u00f6re und nun sich die Decke ein oder mehrere Tage \u00ab,>. ver\u00e4ndert erhalte, lieber der unverletzten Beggiat\u00f6acfe\u00df riecht es, so viel ich selbst beobachtet habe, gar nicht nach IbS, wohl aber sobald man die Decke durchbricht.\nIn der Fl\u00fcssigkeit und dem Niederschlage, die him Oeffnen der Flasche bei dem von mir oben geschildert\u00ab! Verfahren zur Beobachtung kamen, fanden sich nur \u00e8. Formen, die ich f\u00fcr Amylobacter halte, von Beggiatoalad,\u00ab waren keine Spuren zu finden. Nach meinen Erfahrung^ stirbt Beggiatoa ab, wenn ihr die Sauerstoflzufuhr ganz geschnitten wird.\nDa in dem obigen Versuche erwiesen wurde, dass d\u00ab Sauerstoff des Calciumsulfats zur Bildung von CO2 aus ,k Cellulose an Stelle von Methan verwendet ist, ergiebt Sidi auch die Abh\u00e4ngigkeit und das Zusammenwirken der G\u00e4h-rung und Reduction. Der Sauerstoff wandert beim Zerfall (1er Cellulose vom Calcium und Schwefel an die Kohlenstu\u00df atome, welche aus dem Verb\u00e4nde des Kohlehydrats lieraUv gel\u00f6st, je nach den vorhandenen Verh\u00e4ltnissen, in neue Verbindungen eintreten, entsprechend den Affinit\u00e4ten, welche die Oberhand gewinnen.\nW\u00e4ren beide Processe, 1. die Methankohlens\u00e4uregahrun* der Cellulose und 2. die Reduction des Sulfats nebeneinander und unabh\u00e4ngig von einander verlaufen, so w\u00fcrde die Bildung von Methan in demselben Verh\u00e4ltnis stattgefunden haben, wie in dem oben geschilderten Versuche ohne Gy^ und Eisenoxyd.\nDie in dem Versuche zugesetzten Gyps- und Eisenoxydmengen w\u00fcrden ausgereicht haben, um die Cellulose ganz zu CO2 und H2O zu oxydiren, aber die Reduction geschieht nat\u00fcrlich nur dann, wenn an Ort und Stelle, wo die Spaltung eintritt, auch die gen\u00fcgende Menge Gyps stets vorhanden id.","page":440}],"identifier":"lit8728","issued":"1886","language":"de","pages":"401-440","startpages":"401","title":"Ueber die G\u00e4hrung der Cellulose mit Bildung von Methan und Kohlens\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"10"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:35:11.331555+00:00"}