Open Access
{"created":"2022-01-31T13:42:43.471484+00:00","id":"lit8733","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoppe-Seyler, Felix","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 13: 477-496","fulltext":[{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Eigenschaften der Blutfarbstoffe.\nvon\nF. Hoppe-Seyler.\nDie rotlien Blutk\u00f6rperchen der S\u00e4ugetbiere unterscheiden sich von andern Zellen durch einen auffallend hohen Gehalt an festen Stoffen, und die feste organische Substanz derselben wird abweichend von allen \u00fcbrigen Zellen, wenn nicht ganz allein, doch zum bei Weitem gr\u00f6ssten Theil aus Blutf\u00e0rbstoff gebildet. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der Farbstoff nicht, wie man gew\u00f6hnlich annimmt, dem Protoplasma beigemengt, sondern stellt selbst das Protoplasma dar. Zerlegt man andere Zellen, so erh\u00e4lt man ausser Cholesterin, Lecithin und Kaliumphosphat Eiweissk\u00f6rper, aus den rothen Blutk\u00f6rperchen dagegen Oxyh\u00e4moglobin (resp. H\u00e4moglobin), Cholesterin, Lecithin, Kaliumphosphat neben verschwindend geringer Quantit\u00e4t von Albuminstoff.\nW\u00e4hrend wir an den bewegungsf\u00e4higen Protoplasmen physikalische und chemische Aenderungen insofern nachzuweisen verm\u00f6gen, als wir Aenderungen der Formen, des W assergehaltes und der Consistenz beobachten, welche unter Aufnahme von Sauerstoff und Abscheidung von Kohlens\u00e4ure erfolgen, lassen die rothen Blutk\u00f6rperchen' keine am\u00f6boide Aenderung der Formen erkennen; \u00fcber Aenderungen der Consistenz und des Wassergehaltes sind wir nicht unterrichtet, mir .die Aenderung des Sauerstoffgehaltes durch Aufnahm\u00ab' und Wiederabgabe von indifferentem Sauerstoff und gleichzeitig. abh\u00e4ngig hiervon, sehr charactcristischer Aenderung der Lichtabsorptionen sind bekannt.","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"Es kann nicht zweifelhaft sein, dass die Wasseratlraction der ven\u00f6sen Blutk\u00f6rperchen verschieden ist von derjenigen der arteriellen. Es wird also bei dem Uebergang des ven\u00f6sen Blutes in den Lungencapillaren in das arterielle Blut entweder Wasser aus den Blutk\u00f6rperchen in das Plasma \u00fcbertreten, beim Uebergang des arteriellen Blutes in das ven\u00f6se in den \u00fcbrigen Capillaren des Organismus der umgekehrte Process stattfinden, oder es k\u00f6nnte sich auch umgekehrt verhalten. wenn nicht etwa der in der Lunge gleichfalls stattfindende Process der Abscheidung von GOj in die Lungenluft \u2666 ine Aonderung dieser Processe herbeif\u00fchrt, die vielleicht compensirend eintritt. Untersuchungen in diesen Richtungen fehlen meines Wissens noch, nur k\u00f6nnte man hierauf die Resultate der Messungen von Ma nasse in*) beziehen, nach welchen durch Einwirkung von Sauerstoff die Dimensionen der Blutk\u00f6rperchen vergr\u00f6ssert, durch die Einwirkung von CO, dagegen verkleinert werden.\nSchon vor l\u00e4ngerer Zeit habe ich auf die Nothwendig-keit aufmerksam gemacht, die arteriellen Blutfarbstoffe von ihren Spaltungsproducten, den Oxyh\u00e4moglobinen, und die ven\u00f6sen Blutfarbstoffe von den H\u00e4moglobinen zu unterscheiden1 *). Zu den damals bekannten Unterschieden sind seitdem einige weitere hinzugekommen. Die Farbstoffe in den rotlien Blutk\u00f6rperchen sind ebenso wie die Protoplasmen unl\u00f6slich in Blutplasma oder Serum oder nicht allzu verd\u00fcnnten neutralen Salzl\u00f6sungen. Sie krystallisiren nicht, geben an das Vacuum der Quecksilberluftpumpe den locker gebundenen Sauerstoff leicht ab, zerlegen schnell Wasserstoffhyperoxyd unter Entwickelung von indifferentem Sauerstoff, ohne dabei selbst ver\u00e4ndert zu werden. Eine verd\u00fcnnte w\u00e4ssrige L\u00f6sung von J* erricyankalium l\u00e4sst die Blutk\u00f6rperchen l\u00e4ngere Zeit unzer-setzt3). Die Oxyh\u00e4moglobine hingegen sind l\u00f6slich in Plasma, >owie in neutralen Salzl\u00f6sungen, krystallisiren mehr oder weniger leicht, je nach der Thierspecies, von der das Blut\ni W. Man as sein. Centralbl. f. d. me\u00fc. \\Vi*s\u201e 1871. \\\t14.\nrF. Hoppe-Seyle.r, Physiologische Chemie, III, S. :)80, 187\n> v. Hering, Zeitsclir. f. physiol. Chemie, Bd. VIII, S. 1SU. ISS","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"entnommen ist, zerlegen, wenn gut gereinigt, das Wasserstoffhyperoxyd kaum unter Os-Entwiokelung\u2018) und Verden dabei selbst zersetzt unter Oxydation, werden ferner durch Zusatz selbst sehr verd\u00fcnnter Ferricyankaliuml\u00f6sung schnell zu Melh\u00e4ino-globin umgewandelt und geben an das Vacuum der Qucek-si Iberluft pumpe schwierig und kaum vollst\u00e4ndig den sog, locker gebundenen Sauerstoff ab.\njV f\t* *\nDurch Aether, Chloroform, Alkohol, w\u00e4ssrige L\u00f6sung gallensaurer Salze, weniger vollkommen durch Wasser werden die Farbstoffe der rotlien Blutk\u00f6rperchen zerlegt Unter Bildung von Oxyh\u00e4moglobin neben Cholesterol und Lecithin, welche letztere in Aether, Chloroform u. s. w. \u00fcbergehn. Das Lecithin wird durch Aussch\u00fctteln der Blutk\u00f6rperchen mit Aether iiie vollst\u00e4ndig ausgezogen; bei der nachherigeri Behandlung mit warmem Alkohol wird der Rest extrahirt.\nEs l\u00e4sst sich das geschilderte Verhalten der r\u00f6tlich Blutk\u00f6rperchen nicht wohl anders erkl\u00e4ren, als dass im Protoplasma derselben eine Verbindung von Oxyh\u00e4moglobin mit Lecithin vorhanden ist, die ebenso wie die LecHh in Verbindungen mit Vitellin im Eidotter2), mit andern Stoffen im Protagon des Xervenmark5). und in zahlreichen Pflanzensamen4) durch Aether nur theilweise, durch heissen Alkohol vollst\u00e4ndig zerlegt werden. Cholesterin wird durch Aether vollst\u00e4ndig extrahirt, ob es in diesen ProtoplasmenVerbindungen auch enthalten und durch Aether v\u00f6llig abgespalten wird, l\u00e4sst sich bis jetzt nicht entscheiden.\nDie Atomgruppe, welche im Oxyh\u00e4moglobin die Function der lockeren Bindung des Sauerstoffmolek\u00fcl* besitzt , wird bei der Zersetzung der Blutk\u00f6rperchen nicht ver\u00e4ndert. Es wird dies mit voller Sicherheit bewiesen durch die Ueber-oinslimmung der Lichtabsorptionen im Spectrum sowohl f\u00fcr\nJ) P. Bergengruen, Ueber die Wechselwirkung zwischen Wasserstoffsuperoxyd u. verschied. Protoplasmaformen, piss., Dorpat 1888.\n*) F. Hoppe-Seyler, Med. ehern. Untersuch., II, S. 215, 1808.\n') F. Hoppe-Seyler, Physiologische Chemie, IV, S. 077, 1881.\n4) E. Schulze und E. Steiger, Zeitschr. f. physiolog. Chem., Bd. XIII, S. 305, 1889.","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\n\u2022Ion arteriellen Blutfarbstoff und das Oxyh\u00e4moglobin, als auch f\u00fcr die ven\u00f6sen Blutk\u00f6rperchen und das H\u00e4moglobin. Im Blute, wie es circulirt, ebenso in den w\u00e4ssrigen L\u00f6sungen \u00ab1er krystallisirten Oxyh\u00e4moglobine und H\u00e4moglobine entsprechen bestimmte Spectralabsorptionen dem Anhaften sowie dem Fehlen des locker gebundenen Sauerstoffmolek\u00fcls. Es w\u00fcrde aber durchaus unrichtig sein, wenn man aus dieser Uebereinstimmung einen Beweis herleiten wollte, dass die krystallisirbaren Oxyh\u00e4moglobine und H\u00e4moglobine als solche unverbunden mit andern Atomgruppen in den eirculirenden Blutk\u00f6rperchen des lebenden Organismus enthalten seien.\nSoweit bis jetzt die Untersuchungen Entscheidung gebracht haben, h\u00e4ngen scharf bestimmbare Lichtemissionen . und Absorptionen stets ab von Atomen oder Atomgruppen, nie oder nur ganz untergeordnet von den ganzen Molek\u00fclen. Hinsichtlich der Verbindungen von Kalium, Natrium. Thallium. Indium, C\u00e4sium, Rubidium u. s. w. zweifelt hieran wohl Niemand; in organischen K\u00f6rpern k\u00f6nnen nur Gruppen von Atomen diese Einwirkung haben sowohl bez\u00fcglich der Emissionen (Fluorescenz) als auch der Absorptionen.\nLs ist eine bekannte Thatsache, dass die procentische Zusammensetzung der Oxyh\u00e4moglobine der Blutarten verschiedener Thierspecies ebenso wie der Kry st all Wassergehalt, Krystallform, L\u00f6slichkeit in Wasser verschieden sein k\u00f6nnen, w\u00e4hrend die Einwirkung auf das Spectrum f\u00fcr alle Oxyh\u00e4moglobine \u00fcbereinstimmt. Es kann hiernach nicht auffallen, da>s bei der Abspaltung des Oxyh\u00e4moglobin aus seiner Verbindung in den rothen Blutk\u00f6rperchen eine Aenderung der Lichtabsorptienserscheinungen nicht erfolgt. Der bekannte characteristische Absorptionsstreifen im Roth zwischen den Linien B und C, welchen das Chlorophyll der lebenden Pflanze im Spectrum hervorruft, bleibt unge\u00e4ndert, wenn der Farbstoff mit Alkohol extrahirt ist; auch nach der Darstellung des Chlorophyllan und seiner Verseifung mit siedender alkoholischer Kalilauge, Ausf\u00e4llen der Chlorophyllans\u00e4ure und ihrer Isolirung durch Aether und Essigs\u00e4ure \u00fcberdauert alle diese chemischen eingreifenden Umwandlungen die charac-","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"481\ntcristische Spectralerscheinung. Die chemischen Eingriffe hei der Umwandlung des Chlorophyll sind viel tiefere als diejenigen der Abspaltung des Oxyh\u00e4moglobin aus dem Protoplasma der rothen Blutk\u00f6rperchen, aber die Unver\u00e4nderlichkeit der Chlorophyllabsorptionen im Roth scheint vielleicht nicht so wunderbar, weil sie nicht so leichter Umwandlung f\u00e4hig ist, wie die des Oxyh\u00e4moglobins und des rothen Protoplasma der Blutk\u00f6rperchen bei der Aenderung der Sauerstofftension. Macht man die letztere = 0 durch l\u00e4ngeres Durchleiten von reinem Wasserstoffgas, so werden die characteristisch\u00f6rt Absorptionen des arteriellen Blutfarbstoff und des Oxyh\u00e4moglobin umgewandelt in diejenigen des ven\u00f6sen Farbstoffs in den Blutk\u00f6rperchen und ebenso seines Spaltungsproductes, des H\u00e4moglobin.\nLeichte Umwandlung der Lichtabsorptionen chemischer K\u00f6rper durch geringe Oxydation oder Reduction, durch Ein-, Wirkung von S\u00e4ure oder Alkalien ohne eingreifende Aenderung der chemischen Structur der Molek\u00fcle l\u00e4sst sich an zahlreichen Beispielen in der Chemie der organischen Farbstoffe dcmonstriren, bei vielen K\u00f6rpern kann man auch nach-weisen, dass eine sehr oberfl\u00e4chliche Aenderung einer Atorti-gruppe stattfindet, w\u00e4hrend die ganzen Absorptionen hervor-, gerufen werden oder verschwinden. Eine Umwandlung jedoch, welche sich derjenigen des Oxyh\u00e4moglobin in H\u00e4moglobin und umgekehrt an die Seite stellen l\u00e4sst, ist bei andern Farbstoffen bis jetzt nicht bekannt geworden. Hypothesen \u00fcber die chemische Structur der das Sauerstoffm\u00f6lek\u00fcl bindenden Atomgruppe sind sonach noch unm\u00f6glich', nur steht durch die Erfahrung fest, dass das locker gebundene Sauerstoffmolek\u00fcl durch die fast gleich schweren Molek\u00fcle CO und NO substituirt werden kann ohne wesentliche Aeride-iung in den Absorptionserscheinungen. Je gr\u00f6sser die Masse des locker gebundenen Molek\u00fcls, desto weiter nach dem Roth hin werden die Absorptionsstreifen verschoben.\nSpaltet man das H\u00e4moglobin durch Einwirkung von Alkalilauge in H\u00e4mochromogen und Albuminat, so bleibt bekanntlich die haupts\u00e4chlichste Lichtabsorption, welche die H\u00e4moglobinl\u00f6sungen zeigen, mitten zwischen den Linien","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"482\nD und E im Sonnenspectrum im Il\u00fcmocliromogen nicht allein bestehn, sondern wird noch st\u00e4rker und auf engeren Raum beschrankt, zugleich tritt aber noch ein schw\u00e4cherer Ab-sorptionsstreifen bei E und b auf, welcher den H\u00e4moglobin-l\u00f6sungen ganz zu fehlen scheinl. Bei dieser Spaltung des H\u00e4moglobins b\u00fcsst das farbige Spallungssl\u00fcck seine Best\u00e4ndigkeit ein und wird bei Sauerstoffzutritt schnell umgewandelt in H\u00e4matin, dessen chemische Structur zwar von der des Il\u00fcmocliromogen nicht weit abweicht, dessen Lichtabsorptionen aber ganz abweichende sind, und in dem die interessante Atomgruppe, welche 0, oder CO oder NO locker zu binden vermag, nicht unver\u00e4ndert enthalten ist.\nWegen der grossen Empfindlichkeit des H\u00e4mochromogcn gegen den indifleronten Sauerstoff der Luft und wegen seiner leichten Wandelbarkeit unter dem Einfluss von S\u00e4uren, durch welche es unter Austritt des Eisens tiefe Zersetzung erf\u00e4hrt, ist die Kennlniss dieses merkw\u00fcrdigen Farbstoffs bis jetzt noch eine sehr mangelhafte geblieben. Eingehendere Untersuchungen der K o h I e n o x y d v e r b i ii d u n g e n des Blutfarbstoff ergaben hier werthvolle Aufschl\u00fcsse.\nSchon im Anfang des Jahres 1857 halte ich mich \u00fcberzeugt'), dass das mit CO behandelte Blut im Vacuum der Luftpumpe dies Gas viel fester gebunden h\u00e4lt als den Sauerstoff, aber ein Strom von WasserstolTgas treibt es langsam heraus ) und bei beharrlich fortgesetztem Auspumpen mit der yuccksilbcrpumpe \u2019) gelingt es unter gleichzeitiger Anwendung starker Temperaturerh\u00f6hung quantitativ das CO aus dem Blute zu entwickeln.\nAus den L\u00f6sungen der Krystalle des Kohlenoxydh\u00e4moglobin in Wasser ist schwieriger das CO zu entfernen, als aus den mit CO behandelten Blutk\u00f6rperchen. Die Krystalle dieser Verbindung selbst gaben mir trocken beim Erhitzen im Vacuum kein Kohlenoxydgas. Die feuchten Krystalle galten nur einen kleinen Thcil von CO ab (f\u00fcr 100 gr. trockene\n') Virchow\u2019s Archiv, Bd. XI, S..088, Marz 1857.\n-) Donders, Pfl\u00fcg er\u2019s Archiv, Bd. V, S. 24, 1872.\n') Zuntz, Pfl\u00fcger\u2019s Arch., Bd. Vj S. 584, 1872.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"483\nCO-H\u00e4moglobinkrystalle wurden nur 13,4 cbcni. CO-Gas f\u00fcr 0\u00b0 und 760 nun. Dr. berechnet erhalten, w\u00e4hrend 167 ehern, darin angenommen werden durfte). Dennoch glaubte ich nach meinen Versuchen schljessen zu m\u00fcssen1) , dass durch Erhitzen im Vacuum aus den Kohlenoxyd h\u00e4moglobinl\u00fcsungni der ganze CO-Gehalt wiedererhalten werden k\u00f6nnte, .aber ungleich schwieriger als aus dem Oxyh\u00e4moglobin der lose gebundene Sauerstoff. Diese Ansicht wurde durch meine sp\u00e4teren Versuche best\u00e4tigt.\nLeitet man durch eine hinreichend verd\u00fcnnte w\u00e4ssrige L\u00f6sung von krystallisirtem CO-H\u00e4moglobin einen Strom von Wasserstoffgas ohne Unterbrechung 5 bis 6 Stunden lang hindurch, so ist das Kohlenoxyd noch nicht v\u00f6m H\u00e4moglobin abgetrennt, wenn der Versuch bei gew\u00f6hnlicher Temperatur ausgef\u00fchrt wird, bei hinreichend erh\u00f6hter Temperatur gelingt es aber, das Kohlenoxyd auszutreiben. Aus Oxyh\u00e4moglobin wird der lose gebundene Sauerstoff durch , den ' Wasserstofl-strom bei 15\u00b0 binnen 1 bis L> Stunden vollst\u00e4ndig entfernt.\nDa hier \u00f6fter von der Anwendung des Wasserstoffs!i-omes die Rede ist, erw\u00e4hne ich gleich jetzt, dass in allen Versuchen die Anordnung der Apparate entweder die fr\u00fcher von mir beschriebene*) und abgebildete ist, oder das Gas im verbesserten Kipp\u2019 sehen Apparate entwickelt wird und zun\u00e4chst durch eine mit Wasser theil weise gef\u00fcllte Waschtasche, dann durch ein gerades, horizontal gerichtetes Glasrohr geht, welches aussen mit Thon beschlagen ist. Sobald angenommen werden darf, dass die Apparate bereits mit ziemlich reinem Wasserstoffgas gef\u00fcllt sind, wird das mit Thon beschlagene Rohr in der Mitte durch einen Bunsen\u2019sehen Brenner erhitzt und so lange im Gl\u00fchen erhalten, als der Wasserstoffstrom in Anwendung bleibt. Durch diese Einwirkung der Gl\u00fchhitze werden Spuren von Sauerstoff entfernt, welche auch bei sehr lange dauernder Wasserstoffentwickelung im Kipp\u2019sehen Apparate dem entwickelten Gas beigemengt bleiben. Di\u00ab*\n\u2019) Hoppe-Seyler, Medic, chemische Untersuchungen, II Heft\n*S. 202, 1868.\tV \u2019\nJ) Hoppe-Sevler, Medic, chem. Untersuch., H\u00dfft IV, S. 541.","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":"484\nan der citirten Stelle beschriebenen und abgebildeten doppelt S-f\u00f6rmigen R\u00f6hren habe ich auch bei den obigen und verschiedenen spater zu beschreibenden Versuchen mit Vortheil verwendet.\nDa man furchten konnte, dass bei dem Leiten des Wasserstoffgas durch das theilweise gl\u00fchende Rohr etwaige Verunreinigungen des Gases mit etwas Kohlens\u00e4ure und Kohlenwasserstoffe, welche bei der L\u00f6sung des Zink in der Salzs\u00e4ure entwickelt werden k\u00f6nnten, unter Bildung von Kohlenoxyd zersetzt w\u00fcrden, ist in andern Versuchen diese Erhitzung nicht angewendet. Das Resultat war in beiden F\u00e4llen das gleiche, d. h. die Zerlegung des Kohlenoxydh\u00e4moglobin trat bei Behandlung mit dem WasserstofT-strom in 5 bis 6 Stunden nicht ein, wenn nicht zugleich die Temperatur sehr erh\u00f6ht war.\nWird eine w\u00e4ssrige L\u00f6sung von Kohlenoxydh\u00e4moglobin im siedenden Wasserbade erhitzt, so coagulirt dieselbe, indem sich der sehr feink\u00f6rnige Niederschlag nur sehr langsam zu Flocken vereinigt und die Fl\u00fcssigkeit sich kl\u00e4rt. Der erhaltene Niederschlag hat eine hell carminrothe Farbe und zeigt bei der Pr\u00fcfung mit dem Spectroscop im klaren reflectirten Sonnenlicht die beiden characteristischen Absorptionsstreifen des Kohlenoxydh\u00e4moglobin. Es wird diese Coagulation und optische Pr\u00fcfung am Besten im zugeschmolzenen Glasrolir bei Abwesenheit von Sauerstoff vorgenommen. Erhitzt man dann auf 125\u00b0 im Oelbade, so bleiben die Erscheinungen unver\u00e4ndert. Der Niederschlag giebt im Vacuum der Queck-silberpumpe kein Kohlenoxyd ab, ver\u00e4ndert sich an der atmosph\u00e4rischen Luft h\u00f6chstens oberfl\u00e4chlich, wenn er feucht derselben dargeboten wird, l\u00f6st sich in schwacher Alkalilauge bei Anwesenheit von Sauerstoff unter Bildung von H\u00e4matin, bei Abwesenheit von Sauerstoff zu einer scheinbar unver\u00e4nderten Kohlenoxydh\u00e4moglobinl\u00f6sung, indem die Spectral-absorptionen genau die n\u00e4mlichen sind, wie die jener L\u00f6sungen.\nWird eine w\u00e4ssrige L\u00f6sung von Kohlenoxydh\u00e4moglobin bei Abwesenheit von Sauerstoff im zugeschmolzenen Glasrohr mit verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure gemischt, so bleiben die Ah-","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"485\nSorptionserscheinungen im Spectrum k\u00fcrzere oder l\u00e4ngere Zeit, meist mehrere Wochen, unver\u00e4ndert; erhitzt man dann die Mischung, so erfolgt bei niederer oder h\u00f6herer Temperatur je nach der Concentration des Schwefels\u00e4urezusatz fr\u00fcher oder sp\u00e4ter mehr bl\u00e4ulichrothe F\u00e4rbung und bei gen\u00fcgender Concentration rolher Niederschlag, die L\u00f6sung zeigt dann die Lichtabsorptionen des H\u00e4matoporphyrin und wird durch uachherigen Zutritt von Sauerstoff nicht ver\u00e4ndert.\nWenn man bei Abwesenheit von Sauerstoff im. zugeschmolzenen Glasrohr starke Natronlauge mit w\u00e4ssriger L\u00f6sung \\ on Kohlenoxydh\u00e4moglobin mischt, so bleiben die Absorptionserscheinungen im Spectrum unge\u00e4ndert, selbst l\u00e4ngeres Erhitzen der Mischung im geschlossenen Rohr auf und \u00fcber h\u00f6' im Wasserbade ver\u00e4ndert die Spectralerscheinungen nicht, die Absorptionsstreifen bleiben am gleichen Ort im Spectrum und gleich intensiv. Erhitzt man auf 98 bis 100\u00b0 einige Zeit, so erfolgt ein feink\u00f6rniger Niederschlag, bestehend aus Krystallen mit schw\u00e4rzlich-r\u00f6thlicher Farbe. Die Krystalle sind als solche erst bei 300 f\u00e2cher Vergr\u00f6sserung gut zu erkennen; sie bilden meist sternf\u00f6rmig gruppirte. Aggregate. Ist der Laugezusatz gen\u00fcgend stark, so entf\u00e4rbt sich hierbei die L\u00f6sung vollkommen. L\u00e4sst man dann die Mischung im geschlossenen Rohr erkalten, so l\u00f6st sich der Niederschlag allm\u00e4lig wieder auf und die L\u00f6sung erh\u00e4lt damit wieder die Spectralerscheinungen des Kohlenoxydh\u00e4moglobin. Man kann die F\u00e4llung und Wiederl\u00f6sung des Niederschlags beliebig oft im geschlossenen Rohr wiederholen. Oeffnet man das Rohr, so dass Sauerstoff Zutritt, so bildet sich aus dem feinkrystallinischen Niederschlag, den man abfiltriren kann, ebenso, wenn er sich gel\u00f6st hat, aus dem Farbstoff in der L\u00f6sung sehr bald H\u00e4matin, welches mit dem Alkali gelbe, gr\u00fcnliche bis rothe L\u00f6sung giebt.\n.F\u00fcr die geschilderten Versuche \u00fcber die Einwirkung von S\u00e4ure und Alkalilauge auf Kohlenoxydh\u00e4moglobin u. s, w. bei Abwesenheit von Sauerstoff habe ich mich mit grossem Vortheil der in meiner \u00abPhysiologischen Chemie\u00bb auf Seite 390 abgebildeten und beschriebenen R\u00f6hren mit Einsatz von gestielten oben offenen R\u00f6hrchen bedient.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"486\nUrn n\u00e4here Aufkl\u00e4rung \u00fcber die geschilderte^ Vorg\u00e4nge zu erhalten, waren mehrere weitere Untersuchungen erforderlich\nEs wurden zun\u00e4chst zwei von den oben erw\u00e4hnten doppelt S-f\u00f6rmig gebogenen R\u00f6hren mit einander durch einen Kautschukschlauch verbunden, nachdem in die erste Abtheilung concentrate Schwefels\u00e4ure, in die zweite etwas gepulverte Oxals\u00e4ure, in die dritte Kalilauge von 1,27 spec. Gew. und in die vierte etwas Oxyh\u00e4moglobinl\u00f6.sung gebracht war. Ein Strom von Wasserstoffgas wurde durch diese R\u00f6hren geleitet, nachdem das Gas gewaschen, dann durch gl\u00fchendes Rohr gegangen war. Aus dem zweiten doppelt S-f\u00f6rmigen Rohr trat das Gas durch Wasser in einer Waschflasche und von da durch hingen Kautschukschlauch und am Ende zu enger Spitze aus-gezogenes Glasrohr in\u2019s Freie. Nach 2st\u00fcndigem Durchleben von Wasserstoffgas war mittelst Spectroscop keine Spur von Oxyh\u00e4moglobin in der Farbstoffl\u00f6sung mehr zu finden, dennoch wurde zur Sicherheit noch V, Stunde Wasserstoff durchgeleitet. Darauf wurde das zweite doppelt S-Rohr ziemlich' horizontal gehalten, so dass etwas Kalilauge zur H\u00e4moglobinl\u00f6sung floss, dann dasselbe wieder vertical geh\u00e4ngt. Sofort erschienen iii der Blutfarbstoffl\u00f6sung die Absorptionserscheinungen des H\u00e4mochromogen bei der \u2019 Pr\u00fcfung mit dem 1 aschenspectroscop. Die stark alkalische L\u00f6sung wurde noch fast zum Sieden erhitzt, w\u00e4hrend der Wasserstoffstrom langsam immer fortdauerte. Die Absorptionsstreifen des H\u00e4mochromogen waren sehr scharf und dunkel. Nach dem Erkalten wurde das erste doppelt S-f\u00f6rmige Rohr f\u00fcr kurze Zeit horizontal gehalten, so dass concentrirte Schwefels\u00e4ure zur Oxals\u00e4ure floss. Das Gemenge kurze Zeit erhitzt, lieferte Kohlenoxyd und GO,, von denen weiter getrieben die CO, \u00ablurch die Kalilauge absorbirt wurde, w\u00e4hrend das CO zur H\u00e4mochromogenl\u00f6sung gelangte. Die alsbald vorgenommene Pr\u00fcfung mit dem Spectroscop ergab, dass die Absorptionsstreifen des H\u00e4mochromogen verschwunden und daf\u00fcr diejenigen des Kohlenoxydh\u00e4moglobin eingetreten waren. Dem entsprechend war auch die Gesammtfarbung der Fl\u00fcssigkeit eine feurigere, sch\u00f6nere geworden. Es wurde noch lange","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"487\nZeit Wasserstoff durchgeleitet und endlich das zweite doppell S-f\u00f6rmige Rohr an beiden Enden durch Ausziehen im Wasserst offstroprfe zugeschmolzen. Die Spectralerschein\u00fcngen blieben unver\u00e4ndert die des Kohlenoxydh\u00e4moglobin.\nIn einem andern Versuche wurde in die erste Abtheilung eines doppelt S-f\u00f6rmigen Rohres Aetzkalil\u00f6sung von 1,27 spec. Gew. und in die zweite Abtheilung eine verd\u00fcnnte L\u00f6sung von Kohlenoxydh\u00e4moglobin gebracht, dann mehrere Stunden Wasserstoffgas durchgeleitet, welches durch Gl\u00fchen im mit Thon beschlagenen Rohr von Spuren von Sauerstoff befreit war. Die Spectralabsorptionen in der Kohlenoxydh\u00e4moglobinl\u00f6sung blieben unver\u00e4ndert. Durch kurzes Horizontallegen des doppelt S-f\u00f6rmigen Rohres bei langsamem Wasserstoffstrom wurde darauf ein Theil der Kalilauge zur Kohlenoxydh\u00e4moglobinl\u00f6sung hin\u00fcbergetrieben, und nach Verticalrichtung des doppelt S-f\u00f6rmigen Rohres die Mischung mit dem Bunsen\u2019schen Brenner erw\u00e4rmt. Die Absorptionsstreifen des Kohlenoxydh\u00e4moglobins waren dann noch immer unver\u00e4ndert. Als aber die Mischung im langsamen Wasser-stoffstrorne bis zum Sieden erhitzt war, verschwanden diese Absoiptionsstreifen und es traten daf\u00fcr die Absorptions-erscheinungen des H\u00e4mochromogens bleibend ein. Die Enden des doppelt S-f\u00f6rmigen Rohres wurden im Wasserstoffstrome ausgezogen und zugeschmolzen und die Stellung der Absorptionsstreifen mit grossem Spectroskop mit beleuchteter' Scala im Sonnenlichte gemessen.\nKonnte es nach den beschriebenen Versuchen nicht zweifelhaft sein, dass das H\u00e4mochromogen mit Kohlenoxyd zusammengebracht bei nicht zu hoher Temperatur die Spectral-orscheinungen des Kohlenoxydh\u00e4moglobin hervorbringt, so schien es von Interesse, zu bestimmen, ob eine Verbindung des H\u00e4mochromogen mit CO entsteht, welche die gleiche Atomgruppe enth\u00e4lt, wie\u2018das Kohlenoxydh\u00e4moglobin.\nEs standen zwei Wege zur experimentalen Beantwortung dieser Frage offen. N\u00e4mlich 1. musste, im Falle dass diese Gruppe eine Aenderung erfuhr bei der Spaltung von Kohlenoxydh\u00e4moglobin, eine Aendcrung der Gastension sich zeigen'","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"488\ndurch austretendes oder weiterhin aufgenommenes Kohlenoxyd, wenn diese Spaltung im zugeschmolzenen Glasrohr bei Abwesenheit von Sauerstoff, aber Vorhandensein von \u00fcbersch\u00fcssigem gasf\u00f6rmigen Kohlenoxyd ausgef\u00fchrt wird. 2. konnte ein gemessenes Volumen reines Kohlenoxyd \u00fcber Quecksilber mit H\u00e4mochromogenl\u00f6sung von bekanntem Gehalt zusammengebracht und. das von der L\u00f6sung aufgenommene Kohlenoxyd volumen bestimmt werden.\nBeide Methoden lieferten \u00fcbereinstimmende Resultate.\nIn ein Glasrohr wurden eingebracht: 1. eine nicht zu verd\u00fcnnte L\u00f6sung von Kohlenoxydh\u00e4moglobin, 2. in einem oben offenen Stielrohr eine Portion lOprocentiger Natronlauge, 8. ein kleines ungef\u00e4hr 16 cm. hohes, nur ungef\u00e4hr 2\u20143 mm. weites Quecksilbermanometer, in dessen einem oben geschlossenen Schenkel eine 10 cm. lange Lufts\u00e4ule eingeschlossen war. Eine Theilung war mit dem Diamant auf die Schenkel des Manometer aufgezeichnet. Das stets vertical gehaltene Glasrohr wurde oben zu engem Rohr ausgezogen, mit Kohlenoxydgas gef\u00fcllt und dann durch Ausziehen in der Flamme geschlossen. Der ganze Apparat blieb zun\u00e4chst 4 Wochen bei 20\u201430\u00b0 stehen, um durch die F\u00e4ulniss in der Kohlenoxydh\u00e4moglobinl\u00f6sung die letzten in den Fl\u00fcssigkeiten absorbirten Spuren von Sauerstoff sicher zu entfernen. Nachdem dann mehrmals bei 15\u00b0 \u00fcbereinstimmende Wert he der Stellung des Quecksilberniveau in beiden. Schenkeln des Manometer abgelesen waren, wurde das Rohr horizontal gelegt und durch Hin- und Herbewegen eine gleichm\u00e4ssigt Mischung der Natronlauge mit der Kohlenoxydh\u00e4moglobinl\u00f6sung herbeigef\u00fchrt. Das Quecksilber im Manometer wurde bei dieser Behandlung wohl etwas verschoben, aber wegen der Enge des Rohrs nicht von Gasblasen getrennt. Weder unmittelbar nach der Mischung, noch nach wochenlangem Stehen bei 20\u201430\u00b0, noch bei m\u00e4ssiger weiterer Erw\u00e4rmung wurde der Stand des Quecksilberniveau (stets bei 15\u00b0 und verticaler Stellung des Rohres gemessen) ge\u00e4ndert gefunden. Dit' Absorptionsstreifen in der L\u00f6sung bei Pr\u00fcfung mit dem Spectroscop waren gleichfalls unge\u00e4ndert geblieben. Schliesslidi","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"489\nwurde der ganze Apparat \u00fcber 1 Stunde in siedendem Wasser erhitzt. Nach dem Herausnehmen zeigte sich reichlicher schw\u00e4rzlich-rother pulveriger Niederschlag und bedeutende Verminderung der F\u00e4rbung der Fl\u00fcssigkeit und, nach dem Erkalten eine Verminderung der Gastension im Rohr; das Quecksilberniveau im offenen Schenkel des Manometer stand 2 mm. h\u00f6her als vorher. Im Verlaufe der n\u00e4chsten Wochen l\u00f6ste sich vom Niederschlage wieder mehr und mehr auf, die L\u00f6sung nahm dunklere F\u00e4rbung an und das Quecksilberniveau ins offenen Schenkel stieg allm\u00e4hlig noch um 3 mm, piese Ver\u00e4nderung nach Einwirkung der Siedetemperatur ist nur dann erkl\u00e4rlich, wenn angenommen wird, dass in der Siedetemperatur eine theilweise Abtrennung des Kohlenoxyd vom H\u00e4mo-chromogen stattgefunden hat, zugleich aber ein The\u00efl des Kohlenoxydes in der stark alkalischen Fl\u00fcssigkeit in ameisensaures Salz umgewandelt ist.\nF\u00fcr die direkte Bestimmung des durch H\u00e4mochr\u00f6mogen gebundenen Kohlenoxydgases diente eine L\u00f6sung von reinem H\u00e4matin, dargestellt aus H\u00e4minkrystallen, welche mit Eisessig gewonnen waren. Die L\u00f6sung enthielt in 100 cbcni. 0,5 gr. trocken gewogenes H\u00e4matin.\nIn ziemlich lange, mit Quecksilber frei von Luftblasen gef\u00fcllte Absorptionsr\u00f6hren, die in d\u00e8r B u n s e n \u2019 sehen Quecksilberwanne standen, wurden Portionen von Kohlenoxyd eingeleitet, die aus Oxals\u00e4ure mit concentrirter Schwefels\u00e4ure dargestellt und mit viel starker Kalilauge gewaschen waren. Die Einleitung dieser Portionen geschah erst, nachdem aus dem kleinen Entwickelungskolben \u00fcber 2 Liter Kohlenoxyd in ein Gasometer \u00fcbergeleitet waren. Durch eingef\u00fchrte und 21 bis 48 Stunden darin verweilende, befeuchtete Aetzkali-kugeln an Platindr\u00e4hlen wurden die noch vorhandenen Spuren von Kohlens\u00e4ure entfernt.\nNachdem die Volumina der Kohlenoxydgasportionen bestimmt waren, wurden zu zwei dieser Portionen je 20 cbcni. der schwach alkalischen Il\u00e4matinl\u00f6sung, jede enthaltend 0,1 gr. Humatin, zu zwei andern Portionen des Gases ebenso viel concentrirte L\u00f6sung von hydroschwefeligsaiffen Natrium.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"490\nS0,11 Xa, mittelst einer Burette hinzugebracht, welche eine hakenf\u00f6rmig, umgebogene Spitze hatte. Nach \u00f6fterem vor-sichtigem Umsch\u00fctteln und Stehenlassen f\u00fcr mehrere Tagt' land die Ablesung der Volumina d ?s restirenden Kohlenoxydgases statt. Darauf wurde zu der einen Portion, welche mit H\u00e4matinl\u00f6sung in Ber\u00fchrung war, etwas concentrirte Sehwefel-wasserstoffschwefelkaliuml\u00f6sung, SKH, zur anderen 20 cbcm. hydroschwefeligsaures Natrium gebracht, und zu der dritten\nund vierten CO-Portion die bis dahin nur mit hydroschwefelig-sftiiren Natrium in Ber\u00fchrung gewesen waren, wurden nun von der H\u00e4matinl\u00f6sung 22 cbcm. zur einen und 18 cbcni. zur andern aus B\u00fcretten hinzugeleitet. Die Fl\u00fcssigkeitsmischungen blieben mehrere Tage \u00fcber Quecksilber mit dem Kohlenoxyd in Ber\u00fchrung und wurden jeden Tag mehrmals vorsichtig damit gesch\u00fcttelt. Endlich fanden die Ablesungen der restirenden CO-Volumina statt. Folgende Ablesungen und Berechnungen ergaben sich in den einzelnen\nVersuchen :\nVe r su c h I :\t(\u00bbas- VOlUBB.\tTempe- ratur.\tDruck in Millimeier.\t(.iasvolnm l\" 1 m.Dr.\nPortion GO-Gas .... Nach Einwirkung von 0,1 gr.\t31.556 cbcm.\ts.o\"\t650,6\t10.046 chei\nH\u00e4matin .\t. . . Nach Hinzuhrmgeu von\t20.387\t\u00bb\t7,7*'\t684.633\t.10,568\t>\nSKH. . . .\t24.666\t7.:r\t704,703\t16,932\nVersuch 11:\t\t\t\t\nPortion GO-Gas .... Nach Einwirkung von 0,1 gr.\t38,405\t'\t7.6\"\t647,3\t24.243\t-\nH\u00e4matin\t Nach Hinzuf\u00fcgen von\t35.667\t*\t- \u20140\t602.575\t24 025\t\u00bb\nSO,HXa . . . . . .\t30.087\t6.5\"\t721,435\t21,201 v\nVersuch 111:\nPortion\tGO-Gas . .\t. . 38,175\t7.6\"\t641.2\t23,815\nNach\tEinwirkung\tvon\t\t\t\nSO , I I Na . . . .\t\t.\t35.2412\t\u00bb\t7.3\"\t604,012\t23,835\nNach\tHinzuf\u00fcgen\tvon\t\t\t\n0.00\tgr. H\u00e4matin .\t. . 30,835\t*\t6.5\"\t730.284\t21,995","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"V\tersuch IV:\t(las-\tTempe-\tDruck ui\tGa*\\olnn(\n\t\tvoliiin.\tratur.\tMillimeter.\t. <\u00bb'\u2022 lm.ln.\nPortion\tCO-tias .\t.\t. . 30,379 ebem.\t7,0\"\t028,4\t18,573 ebem.\nNach\tEinwirkung\tVoll\t\tV\t. t *\nSO, H\t\t\t7,3\"\t713,354\t18,750 ' \u00bb\nNach\tEinbringen\tvon\t\t\t\n0.11 j:\trr. H\u00e4matin .\t\u2014\t\t\u00ab\t\u2014 .\n(beim rmsch\u00fctleln Verungl\u00fcckt).\nIn diesen Versuchen haben 20 ebem. alkalisdiw\u00e4ssrige L\u00f6sung enthaltend 0,1 gr. H\u00e4matin aufgenommen\nin Versuch I: 0,497 ehern* OO von 0\u201c mul 700 min. Drueli.\nin Versuch II : 0,287\t\u2018\t\u25a0\t>\t.\t\u00bb\nDiese kleinen Werthe entsprechen der Absorption dieses Oases von dieser Temperatur und diesem Dr\u00fcck in 20 cbeim Wasser bei den beobachteten Temperaturen, und Dr\u00fccken.\nNach Bunsen\u2019s1) Bestimmungen absprbiren\t\u2019\nI Liter Wasser bei 5,8\" 28,09 ebem. DO von 0\" und 0,700 in. Druck.\nI \u2022*\t8.0\" 27,125 -\t\u00bb. V-\n*\t* \u25a0;\t\u2022 * *\t. l . .\n;il-o 20 ebem. Wasser bei 5,8\" 0,517 ebem. 00 von 0\" u. 0,700 mm. Drin k.\n8,0\" 0,404\nBei den kleinen Werthen, um die es sich hier handelt, ist eine genauere Uebereinstimmung nicht zu erwarten. Durch den Gehalt an festen Stoffen, die etwas h\u00f6here Temperatur und den geringeren Druck, unter welchem das Gas stand, musste ausserdem der Absorptionscoefficient etwas vermindert sein gegen\u00fcber den Bunsen\u2019scheu Wertheu,\nSehr bestimmt ergiebt sich, dass das H\u00e4matin in alkalisch w\u00e4ssriger L\u00f6sung und den sonstigen angegebenen Verh\u00e4ltnissen sich mit Kohlenoxyd nicht verbindet.\nNach der Reduction des H\u00e4matin zu. H\u00e4m\u00f6cliromogen mittelst KSH oder SO-HNa betrug die Volumabnahme des Kohlenoxydgases\t.\nin \\ ersuch I: 3,408 ebem. bei 0\" mul 700 in. Druck berechnet.\nII: 3,710\t;\nIII: 2.090\t>\n*) (lasometrische Methoden. 2. Aull.. Seile 212.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XIII.\n33","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"492\nWenn das Humatin 9\u00b0/0 Eisen enth\u00e4lt und f\u00fcr 1 Atom oder 5G Gewichtstheile Eisen nach der Reduction zu H\u00e4mo-chroinogen 1 Mol. GO = 28 Gewichtstheile gebunden wird, so nimmt das aus 0,1 gr. H\u00e4matin gebildete H\u00e4mochrom\u00f6gen 3,50G cbcm. CO von 0\u00b0 und 7G0 mm. Dr. auf \u2019j. -Die obigen Ergebnisse der Versuche I und II stimmen mit dieser Berechnung \u00fcberraschend gut \u00fcberein, denn das Mittel aus den ersten beiden am Besten gelungenen Versuchen giebt 3,592 cbcm. von 0U und 7G0 mm. Dr.\nDurch diese Versuche ist erwiesen, dass das H\u00e4mu-ehromogen auch bei Abwesenheit von Alb\u00fcminstoffen bei den angegebenen Temperaturen und Drucken CO bindet zu einer Verbindung, welche 1 Mol. CO f\u00fcr 1 Atom enthaltenes Eisen, also 1 Gewichtstheil CO f\u00fcr 2 Gewichtstheile Eisen, im H\u00e4mo-chromogen aufnimmt. Dies entspricht auch der Zusammensetzung des Kohlenoxydh\u00e4moglobin, in welchem gleichfalls dies Verh\u00e4ltniss obwaltet, da sein Eisengehalt 0,42 \u00b0/0, und das Volumen des in Verbindung tretenden Kohlenoxyd 167 cbcm. von 0\u00b0 und 7G0 mm. Dr. f\u00fcr 100 gr. H\u00e4moglobin betr\u00e4gt.\nWenn der Farbstoff, welcher sich in den mit Kohlenoxyd behandelten Blutk\u00f6rperchen befindet, umgewandelt wird in das krystallisirte Kohlenoxydh\u00e4moglobin, und dann dieser K\u00f6rper durch Alkalilauge in Kohlenoxydh\u00e4mochromogen und Albuminat gespalten wird, so erleidet die Verbindung hinsichtlich des Kohlenoxydgehaltes keine Aenderung.\nEbenso tritt bei dieser Umwandlung keine Aenderung in den Lichtabsorptionen ein, welche die Pr\u00fcfung im Spectrum ergiebt*).\nMan ist sonach berechtigt zu dem Schluss, dass im krystallisirten Kohlenoxydh\u00e4moglobin und ebenso im Farbstoff der Blutk\u00f6rperchen eine\n\u2018) Bunsen, Gasometr. Methoden, S. 38 t.\n1 Liter CO von 0\" und 700 nun. Dr. = 1,2515 gr.\n\u25a0) \\on Jaederholm sind die Speetralabsorptionen des mit CO behandelten reducirten H\u00e4matin (- H\u00e4mochromogen) bereits beschrieben. Meine Messungen best\u00e4tigen nur die Messungen von Ja.der holm. Maly. Jahresber. f. Thierchemie. 1874.","page":492},{"file":"p0493.txt","language":"de","ocr_de":"m\n)i o s t i in ni t o Atomgruppe enthalten ist, welche das Kohlenoxyd gebunden enthalt, welche ferner sich durch die bestimmten Lichtabsorpticnen auszeichnet, die auch nach Abspaltung des Albuminais im Kohlenoxyd h\u00e4mochromogen unver\u00e4ndert fortbesteht.\nEs kann kein Zweifel bestehen, dass diese Atomgruppe identisch ist mit derjenigen, welche im arteriellen Blutfarbstoff und im krystallisirten Oxyh\u00e4moglobin 2 Atome Sauerstoff an der Stelle des Mol. CO gebunden enth\u00e4lt.\nDie Oxyh\u00e4moglobine, die H\u00e4moglobine und Kohlenoxydh\u00e4moglobine, ebenso wie die Farbstoffe in den rothen Blutk\u00f6rperchen enthalten alle H\u00e4mochromogen, und dasselbe kann durch einfache Abspaltung aus ihnen, selbst krystalli-sirt und nahezu quantitativ, erhalten werden. Dieser Farbstoff ist viel best\u00e4ndiger in seinen Verbindungen im Protoplasma der Blutk\u00f6rperchen, auch noch im H\u00e4mor gtobin, als nach Abspaltung des Albuminstoffs. H\u00f6chst w\\hr\u00bb seheinlich ist es eine esterartige Verbindung, welche unter Wasseraufnahme gel\u00f6st wird beim Uebergang des H\u00e4moglobin in Albuminstoff und H\u00e4mochromogen.\nVon mehreren Seiten hat man sich gegen , die von mir eingef\u00fchrte Bezeichnung H\u00e4mochromogen ausgesprochen. Ich glaube jetzt nicht allein das Hecht in Anspruch nehmen zu d\u00fcrfen, diesen K\u00f6rper zu benennen, weil ich ihn zuerst als einfaches Spaltungsproduct der Blutfarbstoffe kennen gelernt, sondern auch weil ich ihn jetzt krystallisirt und isolirt vor mir habe. So lange man nur die Absorptionsstreifen seiner L\u00f6sungen kannte, durfte man Zweifel an der Identit\u00e4t des durch Reduction aus H\u00e4matin und des durch Spaltung aus dem Blutfarbstoff erhaltenen K\u00f6rpers hegen. Sie sind jetzt beseitigt. Die von Stokes mit R\u00fccksicht auf das Auftreten der Absorptionsstreifen nach Anwendung von reducirenden Substanzen auf H\u00e4matinl\u00f6sungen gew\u00e4hlte Bezeichnung \"rcducirtes H\u00e4matin\u00bb kann jetzt als eine zweckm\u00e4ssige nicht","page":493},{"file":"p0494.txt","language":"de","ocr_de":"404\nmehr gelten, weil einerseits H\u00e4matin stets mngewandelles n\u00e4mlich nxydirtes H\u00e4mochromogen ist, und BezeiHmunmn wie: \u00ab Kohlenoxyd-reducirtes H\u00e4matin\u00bb gewiss keine .d\u00fcek liehen genannt werden k\u00f6nnten.\nDie Bezeichnung H\u00e4matin ist, wie ich bereits hervor-g\u00ab 4 loben habe, fr\u00fcher viel gebraucht (Lecanu, Mul'd er), und ich selie keinen Grund, sie zu \u00e4ndern. Das H\u00e4matin ist\u2019ein,. Substanz, die durch Oxydation aus dem H\u00e4mochromogen entsteht, aber ohne Zweifel weniger Sauerstoff enth\u00e4lt, \u00b0als das in Oxyh\u00e4moglobin enthaltene Sauerstoffh\u00fcmochromom]. ebenso wie das Meth\u00e4moglobin weniger Sauerstoff enth\u00e4lt ' als das Oxyh\u00e4moglobin selbst.\nWird eine L\u00f6sung von Oxyli\u00e4moglobinkrystallen im Wasser in 2 gleiche Tlieilc getheilt, die eine mit Luft, die andere mit Kohlenoxyd gesch\u00fcttelt, dann heide getrennt iuin Sieden erhitzt, l\u00e4ngere Zeit im Sieden erhalten und ein Tln-il der Fl\u00fcssigkeit abdcstillirt, so coag\u00fclirt die Oxyh\u00e4moglobinl\u00f6sung grossflockig und aus der klaren Fl\u00fcssigkeit geht in das Destillat Ameisens\u00e4ure in geringer Menge \u00fcber, w\u00e4hrend das Kohlenoxydh\u00e4moglobin, wie bereits oben beschrieben ist, zun\u00e4chst beim Erhitzen eine hellrothc Tr\u00fcbung giebt, die sicli nur allni\u00e4hlig beim langsamen Sieden in sehr feinen Flocken absetzt. Im Destillat finden sich keine Spuren, von fetten S\u00e4uren. Auch beim Ueb'ergang von Oxyh\u00e4moglobin in Meth\u00e4moglobin tritt saure Reaction ein, welche nicht dem Meth\u00e4moglobin selbst eigen ist. Bei der H\u00e4maiinbildung aus Oxyh\u00e4moglobin wird ein Tlieil des Sauerstoffs zu andern Oxydationen verwendet, also kann das H\u00e4matin nicht ebensoviel Sauerstoff enthalten als das im Oxyh\u00e4moglobin ent-haltenc Sauerstoff-H\u00e4inochroinogen.\nEs ist am Wahrscheinlichsten, dass das H\u00e4matin eine Ferriverbindung ist, w\u00e4hrend H\u00e4mochromogen nachweisbar das Eisen als Ferro-Atom enthalt. Wie viele Ferroverbin-dungen veranlasst auch das freie H\u00e4mochromogen bei Ber\u00fchrung mit indifferentem Sauerstoff neben seiner eigenen\nOxydation zugleich die von anderen -vorhandenen oxvdableii\n- \u2022","page":494},{"file":"p0495.txt","language":"de","ocr_de":"Substanzen, welche l\u00fcr sich allein unf\u00e4hig sind, mit atmosph\u00e4rischem Sauerstoff Verbindung einzugehen.\nUeber die Eigenschaften des krystallisirtcn Il\u00e4inochro-inogen, welches man bei 100\u00b0 durch Einwirkung von Natronlauge auf H\u00e4moglobin erh\u00e4lt, hoffe ich bald weitere Mifthei-\u25a0lungen machen zu k\u00f6nnen.\nDie lockere Bindung des Sauerstoff durch den Blutlarb-sloll der ven\u00f6sen Blutk\u00f6rperchen, den man zum Unterschiede von H\u00e4moglobin Phlebin nennen kann, und die hierdurch eintretende Bildung des Farbstoff der arteriellen Blutk\u00f6rperchen, welchen ich vorschlagen m\u00f6chte zum Unterschiede von Oxyh\u00e4moglobin Ar ter in zu nennen, ist eine unerl\u00e4ssliche Bedingung des Lebens der warmbl\u00fctigen, vielleicht auch der kaltbl\u00fctigen Wirbelthiere. Weder das Il\u00e4mochromogen noch das krystallisirbare Oxyh\u00e4moglobin w\u00fcrden, wenn sie in den rothen Blutk\u00f6rperchen als solche enthalten w\u00e4ren, den Anforderungen gen\u00fcgen k\u00f6nnen, dieses Leben zu unterhalten. Das Il\u00e4mochromogen w\u00fcrde sich zu H\u00e4matin ox\u00ffdiren und sofort wirkungslos sein, da H\u00e4matin (und seine Verbindung mit Albuminstoff des Meth\u00e4moglobin) Sauerstoff in lockere Verbindung nicht aufnimmt, zur Zur\u00fcckf\u00fchrung in ll\u00e4mo-chromogen einer Reduction bedarf und neben dieser eine \u00dcbertragung von indifferentem Sauerstoff unm\u00f6glich w\u00e4re. H\u00e4moglobin in w\u00e4ssriger L\u00f6sung wird durch den Sauerstoff der Luft nicht oxydirt, es nimmt ihn auf in dieselbe f\u00e4rbende Atomgruppe, welche auch in Phlebin diese Aufnahme'\u2018 voll-f\u00fclirt, aber die hierdurch entstehende Verbindung des Oxyh\u00e4moglobin giebt viel schwieriger das Sauerst\u00f6ffmolek\u00fcl wieder ab als das Arterin, so dass die Ueberlragung des indifferenten Sauerstoff aus der Luft an die Organe des K\u00f6rpers unter im Uebrigen gleichen Verh\u00e4ltnissen viel unvollkommener erfolgen w\u00fcrde, als sie in Wirklichkeit durch die rothen Blutk\u00f6rperchen geschieht.\nW\u00e4re Oxyh\u00e4moglobin in den rothen Blutk\u00f6rperchen als ; solches enthalten, so w\u00fcrde auch eine Erholung nach Kohlen-","page":495},{"file":"p0496.txt","language":"de","ocr_de":"496\noxydvergiftung kaum m\u00f6glich sein, da auch durch den Sauerstoff der Luft Kohlenoxydh\u00e4moglobin viel schwieriger unter Abtrennung des Kohlenoxyd zerlegt wird als die Kohlenoxydverbindung des Phlebin.\nNach zahlreichen von mir im Verlauf dieser Untersuchungen ausgef\u00fchrten Messungen wurden folgende Wellenl\u00e4ngen f\u00fcr die Absorptionsstreifen des H\u00e4mochromogen, des CO-H\u00e4moglobin und CO-H\u00e4mochromogen gefunden. Zu Grunde gelegt sind die Angstrom\u2019sehen Werthe:\nD = 5894; E = 5269; b = 5175.\nH\u00e4mochromogen . . . . a ^ 5653 bis 5474; g = 5261) bis 5131) CO-H\u00e4moglobin\t5825\t\u00bb\t5016;\t,V\t-\t5505\t\u00bb\t5222\nEtwas verd\u00fcnntere L\u00f6sung\t\u00ab\t\u2014\t5808\t\u00bb\t5588 ;\t,V\t^\t5465\t*\t5222\nCO-H\u00e4mochromogen . .\ta \"\t^\t5825\t\u00bb\t561\u00ab;\t^\t^\t5500\t*\t5222\nEtwas verd\u00fcnntere L\u00f6sung\t*'\t^\t5808\t\u00bb\t5588 ;\t,V\u2019\t==\t5500\t\u00bb\t52-22","page":496}],"identifier":"lit8733","issued":"1889","language":"de","pages":"477-496","startpages":"477","title":"Beitr\u00e4ge zur Kenntniss der Eigenschaften der Blutfarbstoffe","type":"Journal Article","volume":"13"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:42:43.471489+00:00"}