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{"created":"2022-01-31T13:37:44.855904+00:00","id":"lit8741","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hoppe-Seyler, Felix","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 19: 411-421","fulltext":[{"file":"p0411.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Versuche \u00fcber die Diffusion von Gasen in Wasser.\nVon\nF. Hoppe - Sey 1er.\nln einigen Versuchsreihen, welche'Heit Cecil Dunoai gemeinschaftlich mit mir vor 2 Jahren ausgef\u00fchrt hat ' sim (he theoretisch zun\u00e4chst kaum verwendbaren, aber praktiscl nicht unwichtigen Ergebnisse hervorgetreten, dass die atmosph\u00e4rische Luft bei gew\u00f6hnlichem Barometerstand und mittlere.\nemperaturcn an der freien Oberfl\u00e4che mit einer im Uebrigeu abgeschlossenen Wassermasse in Ber\u00fchrung gebracht, mil solcher Langsamkeit in dieselbe eindringt, dass nach Ht\u00e4gigem (.ontacte die noch nicht 1 Meter hohe Wassermasse in ihren unteren Schichten kaum zur H\u00e4lfte mit absorbirtem Sauerstoll und Stickstoff ges\u00e4ttigt waren, dass ausserdem diese sein geringe Geschwindigkeit des Eindringens der Gasinolceule in das Wasser mit dem Vorschreiten der S\u00e4ttigung der L\u00f6sun*. noch mehr und mehr abnahm.\t. /\nEheses letztere Resultat konnte allerdings nicht auflallen ergab aber auch bez\u00fcglich der Triebkr\u00e4fte, welche bei der Losung der Gase im Wasser ins Spiel kommen, nicht mehr als dass jedenfalls fortlaufende, wenig sich \u00e4ndernde Einwirkungen, wie z. \u00df. einseitiger W\u00e4rmeverlust, die Ursache dieser Erscheinungen nicht sein konnten. Es blieb unentschieden, ob bei der Aufnahme der Gase an der Oberfl\u00e4che\n') Zeitschr. f. physiol. Oliem., Ud. XVII, S. 117.\n,v","page":411},{"file":"p0412.txt","language":"de","ocr_de":";\t: ; 412\ndie sieh bildende gasreiche Schicht des Wassers ein h\u00f6heres spec. Gewicht besitzt und sich dementsprechend nach abw\u00e4rts senkt , oder ob entsprechend der Tension der Gase eine schnellere oder langsamere Erf\u00fcllung der Wassermasse mit den Gasen erfolgt entsprechend der Verbreitung der Warme in einem homogenen festen K\u00f6rper. Da aber in den einzelnen am Ende jedes Versuches nach einander unten abgef\u00fcllten 4 Wasserport innen nahezu gleiche Quantit\u00e4ten der Gase gefunden wurden, musste die Ansicht an Wahrscheinlichkeit gevyinnen, dass ein Hinabfliessen spec, schwererer Wasserschichten von der Oberfl\u00e4che her im Wesentlichen die gefundenen Erscheinungen hervorzurufen am Besten geeignet sei.\nDa eine weitere Aufkl\u00e4rung \u00fcber die Ursachen dieses Vorgangs auf dem eingeschlagenen Wege nicht wohl erreichbar schien, wurden diese Versuche mit m\u00f6glichst gasfreiem Wasser flieht weiter fortgesetzt. Ich habe nun eine neue Versuchsreihe ausgef\u00fchrt unter Verh\u00e4ltnissen, welche nach M\u00f6glichkeit das Hinabfliessen specifisch-schwererer Fl\u00fcssigkeit von der Oberfl\u00e4che in die tieferen Wasserschichten ganz verhinderten oder wenigstens im h\u00f6chsten Maasse zu beschr\u00e4nken geeignet schienen. 777 \u25a0\nGm die Einwirkungen von Temperatur\u00e4nderungen m\u00f6glichst auszuschliessen, wurde das Rohr \u00c4 (dasselbe \u00fcber 1 Meter lange, senkrecht aufgestellte Glasrohr von ca. 6 cm. Durchmesser, welches f\u00fcr die fr\u00fcheren Versuche verwendet war) mit einem Mantel von sehr blankem Weissblech umgeben und der Zwischenraum zwischen Mantel und Glasrohr mit Watte ausgef\u00fcllt. Directe Einwirkung von Temperatur\u00e4nderungen der Luft auf die Wassermasse konnten an der Oberfl\u00e4che derselben im oben offenen Rohre wohl stattfinden, m\u00fcsste aber sehr gering bleiben, weil der Eintritt der Luft durch ein enges, mit dickem Kautschukschlauch umgebenes Glasrohr erfolgte, die Luft darin und ebenso in dem Raum, in welchem Rohr A sich befand, fast unbewegt blieb und mit Feuchtigkeit stets nahezu ges\u00e4ttigt war. F\u00fcr die Versuche wurde nun' das destillirte Wasser zuerst 1*/, Stunde in lebhaftem Sieden erhalten, darauf verschlossen erkalten gelassen,\n\u25a0 7,\t.7 \u25a0\t7 v .\u25a0 77\t. :\u25a0 7 7 7 i 77 ;V ' 7.7\n.:\u25a0\u25a0\u25a0 7.\t-V\t7.7\t77, 7 7 77-77 .\t-{-777/ ;,-77v","page":412},{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"in\nJ\u201cn\" V\u201d*\u201d1*\" 'er*\u00fccbc (im zweiten Sauerstoff. im dritten Stickstoff nahezu zur S\u00e4ttigung eingeteitet. Das N\u00e4here mbt\n,lle Bt'scl\"0,ljunS dOT einzelnen Versuche. Die Entnahme Ter zu untersuchenden Wasserproben am Anfang und am Ende jedes Versuchs in die Kochr\u00f6hren mittelst Quecksilber\n\u2022\tlass diese Wasserportionen mit der atm. Luft nicht in\u2019 Ber\u00fchrung kommen, ist ebenso ausgef\u00fchrt, wie in den Versuchen \\on Herrn C. Duncan und mir, ebenso ist das Auskochen \" . Aufl\u2122n,Pcn der Wasserproben mit der Quecksilberpumpe \tern!,U er von beschriebenen Weise') vorgenomm.,,.\nu dem er,sten Versuche wurde das I'/, Stunde im mieden erhaltene Wasser nach dem Erkalten durch mehrst\u00fcndiges Durchleiten von.CO, ziemlich vollst\u00e4ndig mit diesem \u2022use ges\u00e4ttigt fur ca. 20\" C. Mit demselben wurde dann das\n*'! \u201c A vo\u201c Un,un ,u r Seffiltt und einige Zeit oben \u00dcberl\u00e4ufe, gelassen, dann das Hohr durch Klemmen oben und unten ges, blossen am 24. November 1893 und von Nachmittag bis\nT \u00b0\"dc*\" Mu,'\"un 10 \u00fcf\u201c- stellen gelassen. Dann wurde oben die Klemme ge\u00f6ffnet, so dass atm. Luft zum Inhalt des\n.ohrs hiuzutre en konnte und dann unten aus demselben ' Quecksilber ein Kochrohr unten abgef\u00e4llt zur Untersuchung des Gasgehaltes. Das Auskochen und Auspumpen \u2022hesei Irobe ergab nur ein so kleines luiflW\u00e4schen, welches\nSMckS fut1'1 alf\u00b0lbirt wurdc\u2019 dass der Sauerstoff und\n\u2022\tksloflgebalt dieser Wasserprobe unbestimmbar tvar\nDas Hohr A blieb nur oben offen vom 25. November\n'I UhiMo'r 'Tn'1'\"' b'S ZU\u2018\" 9- Decc,\"ber 1893 Morgens J 19 M\u2018n- slehe\". T\u00e4glich wurde Morgens und Nacli-..ittags die Temperatur der Luft in den, R\u00e4ume, in welchem\nLis Rohr stand, und der Barometerstand in dieser Zeit bestimmt. Die Temperatur beginnend mit 9,<i\u00bb erhob sich\n!M.\"ma auf 10 \u2019 blleb dami zwischen 8,9\u00b0 bis 9,7\" schwankend Ins zum 3. December, fiel dann langsam und betrug am Ende m s Versuches 7,2. Das Barometer, meistens den mittleren -land ur fttrassburg innehaltend, fiel gleich in den ersten Tagen iiinial auf 738,5 mm., stieg dann kurze Zeit bis 703,8 mm;.\n) Zcitsclir. f. analyt. Chemie, 1892, S. :J,r\u00bb7 Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XIX.\n29","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"U'n'U hYIi Miami lauge Zeit zwischen 7~l!f'und'750 mm. mi.! \u25a0\u25a0'.fiel ;i!ii letzten Tage auf 71-1 mm.\tV-S\n*h December Moi gens 9 11 ir 10 Min. wurden vier Kochrolucn millcM tju^ksitlwr langsam vorn Hohr A mit der laHniig gef\u00fcllt, ohne dieselbe in Donihrung mit dor atm. Lnti zu bringen, und ohne eine st\u00f6rende Dcwegung in der -Fl\u00fcssigkeit nu Kohn* A zu veranlassen. Diese Wassorporl innen wurden dorrli Auskochon und Auspumpen mit der* Qu c c k s i 1 ber phmpe \u2022 idgasl. Da noch sehr grosse Qua ntif fit on C02 im Wasser gel\u00f6st waivn, musste das Auskochen und Auspumpen gegen 50 mal wiederholt worden, bis die e\u00bb half on\u00bb* Gasquanl ilftf vorschwm-d.*iirl gering wurde. Die in bohen Absorpt ionsr\u00f6hren anf-g< faugvnen Xiase wurden von der \u00fcber Queeksilher eingef\u00f6brten Vairon lauge so Foil von C02 befreit, erwiesen sieh dabei sehr gering, so dass die Messung ihrer Volumina nicht durch die aulge\u00e4lzte Scala, sonderni durch Aufzeichnung und W\u00e4gung \u00ab 1er gleichen V<\u00bbluiiihm von Quecksilber bestimm^ werden uiioMen. F\u00fcr 1 Liter Wasser berechnet wurden gefunden f\u00fcr (F >al 7b0 mm. Druck 3.0S7 bis f\u00e2i ebem. 0, -f- Xt und hierin oj\u00f6o bis 0,7207 ebem. O, und 2,3300 bis 1,771*3 ebem. Ns. Der St ickston war soi lach relativ r<*ichlioher als der Sauerstoff in den iieien S< hiehten de> \\\\ assers eingedruugen ; die eingedrungeuen Sauerstoi\u00efvoliimina belnigen kaum 7t0, di\u00bb* des Slickstoffs da-mgen /s der im Wasser von 7 bis S\u00b0 Temperatur bei voller S\u00e4ttigung mit atm. Luft gefundenen Volumina dieser Gase\nDir Quantit\u00e4ten der im Wasser am Ende \u00bblos Versuchs noeli ab'Orbirl enthaltenen C08 wurde nicht bestimmt, aber ihre Volumina waren noch recht bedeutend. Die Tr\u00e4gheit, mit welcher die Kohlens\u00e4ure aus damit mehr oder weniger ges\u00e4ttigtem Wasser entweicht, kann in diesem Versuche als ein erhebliches Ilinderniss f\u00fcr die Aufnahme von Of und X, ungesehen werden, jedenfalls musste nach oben hin ent-* sprechend dem in gr\u00f6sserer N\u00e4he der Oberfl\u00e4che wegen ihres Lutweiehens in die Atmosph\u00e4re abnehmenden Gehalte an CD, das spec. Gewicht der oberen Fl\u00fcssigkeitsschichten geringer ' em a Is in der Tiefe, so dass eine Senkung der oberfl\u00e4chlichen Schichten nicht statt finden konnte.\ti","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"Bei dem zweiten Versuche wurde: 1% Stunden hu Sieden erhaltenes Wasser in verschlossener Flasche erkalten-, gelassen, dann Sauerstoff (comprimirtes Gas aus der Fabrik von Elk an, Berlin, mit <*, Vol. ]). C. Stickstoffgohalt) mehrere Munden lang in langsamem Strome durchgeleitet,\u2022 dann das Wasser mit geringem Ueberdruck von Sauerstoff in das Bohr A iibergetiilit, 7, bis 1 Liter oben ablaufen lassen, dann das Bohr A unten und oben geschlossen gegen124 Stunden stehen ,-\u00ab\u2018lassen. Am 20. December Morgens 9 bis 10 Uhr wird oben die Klemme am Rohr A ge\u00f6ffnet, so dass dje. a tin. Luft freiem Zutritt erh\u00e4lt, unten werden vorsichtig mitlvlsi Quecksilber ohne Zutritt von ahn. Luft 2 Kochr\u00f6hren vom Inhalt des Bohre* A abgefiillt und alsbald ausgekocht und ausgepumpt. W\u00e4hrend dei folgenden tage vom 20. December Morgens 9'*'/4 I hr ab erhielt sich die Temperatur in dem Baume, in welchem das Bohr angebracht war, l\u00e4ngere Zeit auf 9\u00b0\u20148,1\u00b0, sank dann gleich mass ig bei zum Theil starker K\u00e4lte in freier Luft und erhielt sich die letzten 2 Tage auf ungef\u00e4hr 3\u00b0. Der Barometerstand von 742.8 mm. beim Beginn des Versuchs stieg bald auf 700, erhielt sich \u00fcber (hie Woche auf 700\u2014707-3 mm sink gegen das Ende hin wieder schliesslich auf 744,8 nun.\nAm 6. Januar Morgens 0 Uhr 35 Min. wurden 4 Kocli-r\u00f6liren mittelst Quecksilber ohne Zutritt der atm.. Luft von Bolrr A unten abgef\u00fcllt, ausgekocht und mit der Quecksilber-pumpe ausgepumpt.\nAm Anfang des Versuchs hatte das Wasser im Bohr A im Liter berechnet f\u00fcr 0\u00b0 und 700mm. Druck enthalten:\nO, 31, HT\u00bb ehern.\nX,,\t1,3(10\t\u00bb\t.\nAm Ende des Versuchs nach 17 t\u00e4gigem Stehen bei oben offenem Zutritt der atm. Luft enthielt \\ Liter Wasser berechnet f\u00fcr 0\u00b0 700 mm. Druck:\nunterste Schicht 1.\tKochrohre ()\u201e\t20.5U\u00fcun()\tXs\t2,0*5 ehern.\nzweite dar\u00fcber 2.\t\u00bb\t\u00bb\t20.5!\u00bb0 * \u2018\t*\t\u00bb\ndritte \u00bb\t3\tv\t>\t29,62* v\t\u00bb\t2.213- \u00bb\nvierte\nO,\nt.\n\u00bb 27,415 \u00bb\n3,400\nDaneben wurden 0:400 bis 0,61 \u00ab ebem CO,, in der R\u00f6hr\u00ab l\u00efir 1 Liter Wasser berechnet f\u00fcr 0\u00b0 und 760 mm. Dr. gefunden","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"F\u00fcr \u00abl**n drillen Versuch wurde das desliilirte $:\u00c4H 17*M\u00fcndigem starken Sieden und nachherigcm Krkalton in ^eselilossener Flasche bis 20\u00b0 bei langsamem Durch-leiten des Gases mit Stickstoff ges\u00e4ttigt. Das hierzu erforderliche Gas war dargestellt aus Kaliumnitrit 34 gr. und Am-moniaksullat 20 gr. mit Zusatz von Kaliumbichromat. zur L\u00f6>img bis zum \u00bb lent liehen Beginn der Orangef\u00e4rbung der Mischung und Erhitzen in Kolben auf dem Wasserbade. Die Entwickelung erfolgte bei nicht zu schnellem Erhitzen und nicht zu grossem Ueherschuss von Kaliumbichromat ruhig imd doch schnell genug, lieferte circa 47,\u2014a Liter Gas. Es v'-1 ndeii 50- (>\u00dc Liter Stickstoff dargostellt, welche neben 1 \u00b0(| V(d. -Ns enthielten 3,SS2 Vol. (),. Nachdem das Hohr A mit dem bis 20\u00b0 erkalteten, Ihm dieser Temperatur mit N2-Gas ges\u00e4ttigten, dann in verschlossener Flasche weiter erk\u00e4lteten Wasser gef\u00fcllt und 72 bis 1 Liter davon oben \u00f6bergelaufen war, wurde unten und oben mit Klemme gescldusseii und l\u00bbi> zum folgenden Jage stehen gelassen. Nach Oeffnung d(M\u2018 (de ivn Klemme wurden unten \u00fcber Quecksilber 2 Kochr\u00f6hren a!\u00bbgelullt, ohne Zutritt von atm. Luft, die Gase aus;denselben durch Auskochen und Auspumpen gewonnen und analysirt. I)as Kohr A stand dann unten geschlossen, oben offen vom 4. bis zum 2L Februar Morgens tl Uhr 34 Min. Es wurden dann 4 K\u00f6clir\u00f6hrcri mittelst Quecksilber ohne Luftzutritt unlen abgef\u00fcllt, ausgekocht und ausgepumpt Und die Gase analysirt. W\u00e4hrend der 20 Tage, welche das Kohi A gr\u00f6ssten Hum Is gef\u00fcllt mit dem bei circa 20\u00b0 mit Stickstoff ges\u00e4ttigten Wasser bei freiem Zutritt der atm. Luff gestanden lud, ist (lie Temperatur des Kaumes von 0\u00b0 gestiegen allm\u00fclig auf 10,7\u00b0, dann langsam gesunken bis 7,2\u00b0, am Ende 7,6\u00ae.\nIbis Barometer im Anfang 764,8 mm. Druck zeigend ist,all* malig aut 745 mm. gefallen, dann gestiegen bis 761,5 mm. und gingen Ende des Versuchs gefallen bi* 748,0 mm.\nBei Beginn des Versuches waren in 1 Liter Wasser im Holu* A gefunden :\nein O,-liait von O., 1,210 ebem. berechnet f\u00fcr 0\u00b0 700 mm. Druck.\n*\t\u00bb .\t\u00bb N* 15,251 \u25a0 \u2019\u25a0 *\t\u00bb \u25a0\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t*","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"417\nAm Ende des Versuches wurden gefunden f\u00fcr 1 Liter Wasser (berechnet f\u00fcr 0\u00b0 700 mm. Dr\u00fcck) in der\nO,\t...\tN..\nuntersten Schicht (1. Koclirohrl 3.820 ebem., ir\u00bb,7s0 chcm., zweiten\t\u00bb\t(2.\t\u00bb\t)\t3,844\t>\t15.012\t\u00bb\ndritten\t\u00bb\t(3.\tv\t)\t3,8'jor;\t*\t\u2022\t15,45s':\t\u00bb\nviert\u00bb*n\t\u00bb\t(4.\t\u00bb\t)\t4.*230\t\u00bb\t15.821\t.>\t.\nDaneben f\u00fcr 1 Liter Wasser 0,017 bis 1.180 chcm. CH.,.\nDie Erw\u00e4gungen, weiche zur Anordnung dos Versuches in der beschriebenen Weise gef\u00fchrt hatten, entsprachen der Absicht, eine Fl\u00fcssigkeit herzustellen, in -weicher'der (Jehalt an Stickstoffgas ungef\u00e4hr demjenigen gleich war, wie er bei der herrschenden Temperatur und Barometerstand beim anhaltenden Sch\u00fctteln mit atmosph\u00e4rischer Luft erhalten wird, w\u00e4hrend zugleich das Volumen des absorbirten Sauerstoffs m\u00f6glichst gering blieb und andere Gase fehlten.- Es konnte dies auf verschiedenem Wege erreicht werden; scheinbar am Einfachsten durch eine Mischung von 70 Vol. mit Nf bei dem bet reffenden Barometerstand und der gew\u00e4hlten Temperatur ges\u00e4ttigten Wasser mit 21 Vol. ausgekochten, gasfreien Wasser derselben Temperatur. So einfach die Ausf\u00fchrung dieser Aufgabe auf den ersten Blick zu sein scheint, zeigen sich doch bei n\u00e4herer Ueberlegung ernste Schwierigkeiten in der prac-tischen Ausf\u00fchrung. Ich zog daher einen noch einfacheren Weg vor. Nach den Untersuchungen von Dittmar, Hamberg, Pettersson und Sonden absorbirt Wasser bei .20\u00b0 aus einer reinen Stickstoffatmosph\u00e4re von 7G0 mm. Druck soviel Stickstoff, als bei 7\u00b0 bis 8\u00b0 aus der Atmosph\u00e4re von diesem Gase neben Sauerstoff aufgenommen wird. Da ich nun glaubte darauf rechnen zu k\u00f6nnen, dass diese letztere Temperatur bei dem Versuche im betreffenden Keilerraumc des physiologisch-chemischen Instituts zu Gebote stehen w\u00fcrde, habe ich das ausgekochte Wasser bei der Temperatur von 20\u00b0 mit Stickstoff ges\u00e4ttigt. Das eingeleitete Stickst offgas enthielt, wie angegeben ist, ein wenig Sauerstoffgas, dies k\u00f6nnte aber in sofern nur g\u00fcnstig sein, als hierdurch eine Uebers\u00e4ttigung mit Stickstoffgas vermieden wurde, die ohne .diesen* Sauerstoffgehalt beim Durchleiten von Stickstoff leicht h\u00e4tte eintreten","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"*18\nk\u00f6nnen. Wie die Ergebnisse des Versuches bewiesen, id wahrend der 2(1 t\u00e4gigen Einwirkung der atm. Luft an'der Oberfl\u00e4che des Wassers hoch ein wenig Stickstoff aufgenommen wahrend zugleich viel reichlicher die Sauerstoflanfnahme erfolgl isl. Der Sauerstoff der Luft hat last mit seinem vollen\nAlniosph\u00e4rendruek o = 21\t% das Wasser ei u-\ndringen k\u00f6nnen, w\u00e4hrend der Stickstollgasdruck im Wasser\nnahezu dem der auf das Wasser einwirkenden atm Luft _ 70 (b \u2014 d)')\nKm entsprochen iiat, so dass Stickstotlgas im\nWesentlichen weder ein- noch ansgetreten ist.\nHalle der Versuch so lange fortgesetzt Werden k\u00f6nnen bis die liewogung des Sauerstoffs aus der obersten Wasser-sclucbl in die tieferen Schichten aut h\u00f6rte, so w\u00fcrde das Wasser lieben den Io cbcm. X, im Idler nocli ungef\u00e4hr Schein Sauerstoll enthalten haben. Hierzu haben 20 Tage nicht liingeieicht, nur die H\u00e4lfte dieser Quantit\u00e4t Sauerstoff findet sieb in (1er obersten der untersuchten Wasserschichten, welch,\n\u2022lurch Kochr\u00f6hren unten aus Rohr A am Ende des Versuches entzogen sind.\nSohr bestimmt erkennt man in diesem Versuche das Vordringen .les Sauerstoffs aus der atm. Luft allm\u00e4lig abw\u00e4rts m die l ieferen Schichten des Wassers. Es hatten aiifgenonnnen nach 20 (agiter Dif\u00efusion :\nDi\u00ab- uu!fiste Schicht .\t. . iMJOW eben. l\u00efir 1 Liter Wasser,\n*\t> dar\u00fcber .\t\u201e\n'\t\\ '\t?\t. 2.HSW\u00ce \u00bb\n*\tk\t. :\u2019.,ol\u2018i\u00e0 \u00bb\t\u00bb\t>\t.\nDer >aue, stongehalt in den. dar\u00fcber befindlichen Schichten Wird noch weder und weiter angestiegen soin ; er wurde nicht unterricht, weil jo weiter das Wasser im Rohr A beim Ablution >inkt, St\u00f6rungen durch schraubenf\u00f6rmige Bewegungen\n') 0 - ,<a 1 K\u2018>\u2019>toffjiarti a I d r u e k ; \u00bb = Stickstoftparlialdruck : b ^ Haro-\"iHerslaml; .1 ~ Tension \u00ab1rs Was^erdarnpfes f\u00fcr die herrschende Tein-\nl'cotlur. Die butt an der VVassei<d\u00bberlT;iche ist nat\u00fcrlich stets mit Wasser dampf ^esiittiirl.","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"tios Wassers sich mehr und mehr eiii-leUcii k\u00f6nnen.- Jedonfalh >i\u00bblicht this eiiiallciie Gesultat st-111\u25a0 \u00bb\u25a0\u2022ntscliiodcu gegen tdie Mischung- und Hinabsenkuug oberfl\u00e4chlicher spec. schweren r mil Sauerstoff beladener Schichlen,\nAuch im zweiten Versuche, in dem das Wasser mit * ges\u00e4ttigt der ahn. Luft dargehoteii war 'erwies sich die r.iiiwanderung de? Stickstoffs sehr erkennbar.geringer in den untersuchten unteren Portionen, als in den h\u00f6her gelegenen Schichten. Ls sind hier in 17 Tagen na<\u2018h abw\u00e4rts geflossen iiir je 1 Liter L\u00f6sung:\nin \u00ab1er uiitci-slfU Scliiclit .\t.\t. o.TiTi < Ih-mi. \\.-Cos.\nin di\u00ab* niirlistii\u00f6lierc .... o.i.}a\u00abg\t.\nin die fiiurvl.ee'...... o.sr.;;\t,\nin die liiicletmitcisuciile. . . 2.neu\t,\t\u2022 \u25a0\nDer Sprung von O.S.jll ebem. Stickstoff in der dritten, /.u :Lt) ehern, in der vierten Schicht kann wohl zum Th eil aut St\u00f6rungen beim Ablassen der Portionen bomben, obwohl die Abf\u00fcllung mit grosser Uulio und ohne erkennbare st\u00f6rende Kmwirkung ausgejTdirt ist.\nDie letzten \\ ersuche und ihre Frgvbnis-e f\u00fchren zur\u00fcck\n\u2022*\n:u den Fragen, von denen diese ganzen Lnleisuchungen ausgegangen sind, und r\u00fchren zugleich zu ihrer vorl\u00e4ufigen und beschr\u00e4nkten l.eanfwortung. Dit* letztere gen\u00fcgt ini !|ir die\\ Zwecke, welche ich beim Beginn der Versuche im Auge hatte. Ich habe jetzt nicht dir Absicht, diese Versuch * lortzusetzen: sc* ergaben die ersten Anhaltspunkte auf einem noch unerforschten Gebiete, die weitere Ihitersuclmng bedarf feinerer und leichter zu handhabender Mittel der Bestimmung des Gehalles an den einzelnen Gasen in den Fl\u00fcssigkeiten, als die hier nngewendeten, m\u00fchsamen und unbeholfenen quantitativen Gewinnungsmethoden der Gasquantit\u00e4ten aus den Fl\u00fcssigkeiten und ihrer Analysen. Man hat wohl verbucht, \u00fcber das Vorschreiten des Sauerstoffs in Fl\u00fcssigkeiten durch Farbenreaetiouon leichter- zu beobachtende Ausweise zu erhallen; dieselben sind ganz unbrauchbar, weil sie Sauer-","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":">fotr verbrauchen.- Ich lml,e fr\u00fcher und wohl zuerst mich de> Blutfarbstoffes und der Indigoweisssulfons\u00e4ure bedient. ;,h,r\tUewussWin, dass an quantitative Bestimmung\n1,(1 *><\u2018l m llonkon Hie neuere Physik besitzt Mittel \"\u201c'I w,\"e \"\u00ab\u2022\u2022mg, vo\" *lcnon man buffen darf, dass ihre An-Wendung zuin Zweck der Messung' des Fortsehreilens der Bewegung der Gasmolecule in den sie alxorbirenden Fl\u00fc<=~i<--k-.len genauere Resultate zu f\u00f6rdern und insbesondere klar\nZ\" I'*WI im S,al\u00bble \u00ab'\u00bb> Wird, ob diese Verbreitung der \u00abrasll.edel.eu ... einen, einfachen forn.ulirien Ausdruck lnn-sn lilheb ihrer Abh\u00e4ngigkeit von der Tension der Gase Ah-s< \u2022 rpt i oi.sco. \u2022ffirien len,\tBeweglichkeit der Fl\u00fbssigkeitsthcil-\ni't'' dargestellt werden kann.\nBs mag hier noch bemerkt werden, .hiss bei den Le-sel.r,ebenen Versuchen in, Beginn das Rohr A mit den,\n, asset- ganz gef\u00fcllt war und \u00ab80 eben,, davon enthielt\n,\tnach dem Oelfnen der Klemme an,\noberen Ansalzr\u00f6hrchen und Zutritt der aim. Luft bei den '\"Izlen beulen Versuchen Kochr\u00f6hren vom Inhalt unten abgelullt \u201e\u201e Betrage von *89,483 eben,. Wasser. Es blieben\n' \u2019 of0 n~\t'W 1111 n\u00b0l,, A\twelches an\nune, Ol,erllache von 3:1,1/ /jcm. der aim. Luft w\u00e4hrend der\nangegebenen \\ ersuchsdauer ausgesetzt blieb. An, Ende der\nVersuche wurden 4 Kochr\u00f6hren nach einander unie,, von\nVW oof'\u00ef1\"\u2019 ,lle ,TS|\" von\teben,., die zweile\n\u00aboi, k ,l.,| eben,., die dritte von 409,208 eben,, die vierte\n'\t&. blieben dann in, Rohr A\no-< b ll1(,,0/t, eben. Wasser zur\u00fcck, welches auf den Gasgehalt Hfclit \u201e\u201e(ersucht wurde. Am Ende des dritten Versuchs also nach 20t\u00e4giger Einwirkung der aim. Luft, hatten 1 *'*' Oberfl\u00e4che her einen Weg von 333 mm. abw\u00e4rts zuruckgelegt 4,7750 eben. Ot, von dieser Gasmasse waren \u2022W-, \u00ab bcin. weder emgedrungen \u00fcber 402 mm. Entfernung von der Oberfl\u00e4che hinaus; von dieser Quantit\u00e4t Sauerstoff wann ,i. eben,, \u00fcber o70 mm. hinausgewandert und von \u2122 (,:l'tl,,anlit\u00e4t waren 1,183 eben. O, i\u201e den untersten \u2018welel,, r 70S bis 840 mm. von der Oberfl\u00e4che entfernt","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"421\nwar. eintet ret en. Alle die Gasmengen sind f\u00fcr o\u00b0 mut j\u00df\u00fc nnu. Druck berechnet.\nSo wie hier die Geschwindigkeit der Einwanderung der Gastheilchen in das Wasser eine sehr langsame ist,\u2019zeigt sich auch die gleiche Erscheinung im zweiten Versuche hinsichtlich der Auswanderung der SauerstofTgasmoleciile aus dem Wasser 111 l,i(\\ Atmosph\u00e4re, in welcher die . Sauerstafftension nur ungef\u00e4hr derjenigen Spannung betr\u00e4gt, welche das im AN a>ser ahsorhirte Sauerstoffgas am Anfang des Versuchs besessen hat.\nDie Tiefen der Seen und Meere w\u00fcrden ein reiches rJ hieriehen nicht beherbergen und die Organismen, auch die nicht iin Wasser lebenden, w\u00fcrden nicht existieren k\u00f6nnen, wenn die Diffusion des Sauerstoffs in ruhender Fl\u00fcssigkeit allein das (Jas ihnen zuf\u00fchren sollte. Allo die mannigfaltigen Bewegungen der Respirations- und Circulationsapparate dienen zwar vielfach zugleich anderen Functionen, in erster Linie aber der gleichm\u00e4ssigen und reichlichen Zufuhr des unentbehrlichen Sauerstoffgases in dem umgebenden Wasser, sowie in den K\u00f6rperfl\u00fcssigkeiten. Eine besonders- wirksame Einwirkung scheinen gerade in dieser Beziehung die rothen. Blutk\u00f6rperchen bei der Blutcirculation zu haben, indem sie nicht allein viel O, enthalten und leicht abgeben, sondern bei ihrer wirbelnden Bewegung auch in dem Plasma des-Blutes die Diffusion und Robert ragung des O, und der CO, veranlassen.\nEs ist hiei nicht der Platz, aut diese Beziehungen n\u00e4her einzugehen.","page":421}],"identifier":"lit8741","issued":"1894","language":"de","pages":"411-421","startpages":"411","title":"Weitere Versuche \u00fcber die Diffusion von Gasen in Wasser","type":"Journal Article","volume":"19"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:37:44.855911+00:00"}