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{"created":"2022-01-31T15:47:33.939316+00:00","id":"lit9652","links":{},"metadata":{"alternative":"Freiburg im Breisgau: Die Stadt und ihre Bauten","contributors":[{"name":"Stengel, Leopold von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"In: Freiburg im Breisgau: Die Stadt und ihre Bauten, edited by Badischer Architecten- und Ingenieur-Verein, 498-528. Freiburg im Breisgau: Universit\u00e4tsdruckerei und Verlagsanstalt H. M. Poppen & Sohn","fulltext":[{"file":"p0498.txt","language":"de","ocr_de":"Collegienhaus (nach einem Stich aus dem Jahre 1798).\nUNTERRICHTS-ANSTALTEN.\nGEB\u00c4UDE DER UNIVERSIT\u00c4T.\nVon Frhr. L. v. Stengel.\nBis gegen die Mitte der 60er Jahre dieses Jahrhunderts waren die R\u00e4ume f\u00fcr den Unterricht und f\u00fcr die Lehrmittel der Universit\u00e4t sehr enor un(j unzureichend.\no\nDie Hochschule hatte vier Geb\u00e4ude inne: 1. Die neue Universit\u00e4t, ein ehemaliges Jesuitencollegium in der Bertholdstrasse, das heute noch als Collegienhaus dient; 2. das gleichfalls noch in Ben\u00fctzung befindliche Bibliothekgeb\u00e4ude in der Bertholdstrasse; 3. die alte Universit\u00e4t auf dem Franziskanerplatz, welche die H\u00f6rs\u00e4le und Arbeitsr\u00e4ume f\u00fcr Anatomie, Chemie, Physik und Physiologie enthielt; endlich 4. das Hospital in der Albertstrasse f\u00fcr die Kliniken der medicinischen Facult\u00e4t.\nBei dem Aufschw\u00fcnge, den die Universit\u00e4t insbesondere nach der Gr\u00fcndung des deutschen Reiches nahm, entsprachen die alten R\u00e4ume bald nicht mehr den immer steigenden Anforderungen. Zun\u00e4chst l\u00f6sten","page":498},{"file":"p0499.txt","language":"de","ocr_de":"*3 S S\nMIS\n\n\nW-\u00ceKI\u00ce!\n\u25a0H, y>-t> ?'i 1\n\u25a0\nfv\n? 30 K? ' HP! - \u00e2i O 0 0\nH-\n*\u25a0\u25a0\u25a0>. $ ?\u25a0\n","page":499},{"file":"p0500.txt","language":"de","ocr_de":"500\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nsich die medicinischen und naturwissenschaftlichen Institute aus den oben geschilderten Verh\u00e4ltnissen und erhielten besondere JSeb\u00e4ude.\nSo schieden aus dem neuen Universit\u00e4tsgeb\u00e4ude das zoologische, aus der alten Universit\u00e4t aber s\u00e4mmtliche dort untergebrachten Institute.\nAus dem Hospital wurden in Neubauten verlegt: die Frauenklinik mit Entbindungsanstalt, die Augenklinik, die Irrenklinik und ein Theil der chirurgischen Klinik.\nDas Hospital selber erfuhr durch Aufbauten und durch die Anlage von zwei Krankenbaracken eine bedeutende Vergr\u00f6sserung.\nNeue Universit\u00e4t, ehemaliges Jesuiten-Collegium (Erdgeschoss).\nDie Universit\u00e4tsinstitute bilden also jetzt nicht eine zusammenh\u00e4ngende Anlage, sondern sind, wie bei den meisten Hochschulen der Neuzeit, in zwei Gruppen vertheilt. F\u00fcr die Universit\u00e4tsbibliothek wird gegenw\u00e4rtig zwischen der Beifort- und der Rempartstrasse ein Neubau errichtet und auch das bald zu erhoffende neue Collegienhaus wird wohl innerhalb der Altstadt verbleiben, w\u00e4hrend die oben erw\u00e4hnten Anstalten in der Albertstrasse und deren Umgebung ihren Platz gefunden haben.\nDas allgemeine Collegienhaus wurde im Jahre 1576 an Stelle verschiedener kleinerer Geb\u00e4ude errichtet und zun\u00e4chst als Burse der Universit\u00e4t, d. h. als ein f\u00fcr Lehrer und Sch\u00fcler zugleich bestimmtes","page":500},{"file":"p0501.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n501\nWohn- und Kosthaus benutzt. Es enthielt unter anderm aber auch die H\u00f6rs\u00e4le und den Sitzungssaal f\u00fcr den academischen Senat.\nIm Jahre 1620 gingen s\u00e4mmtliche Geb\u00e4ude an die Jesuiten \u00fcber, welche das Collegienhaus durch Ankauf weiterer Grundst\u00fccke ver-gr\u00f6sserten und auch die Kirche erbauten.\nIm Jahre 1717 wurde der \u00f6stliche Fl\u00fcgel mit dem grossen Treppenhause und den gew\u00f6lbten G\u00e4ngen nebst dem Oeconomiegeb\u00e4ude ausgef\u00fchrt, wodurch das Ganze seine heutige Gestalt erhielt.\nOberer B\u00fcchersaal der Universit\u00e4ts-Bibliothek.\nDer Grundriss ist dem Bed\u00fcrfnisse entsprechend allm\u00e4hlig sehr willk\u00fcrlich umge\u00e4ndert worden, was aus der Durchschneidung der h\u00fcbschen Deckenplafonds durch die eingezogenen Scheidew\u00e4nde ersichtlich ist. In dem Collegienhause befinden sich jetzt die H\u00f6rs\u00e4le f\u00fcr die theologische, f\u00fcr die rechts- und staatswissenschaftliche sowie f\u00fcr den gr\u00f6sseren Theil der philosophischen Facilit\u00e2t. Ferner enth\u00e4lt es das mineralogisch-geologische, das pharmakognostische und das arch\u00e4ologische Institut sowie das Museum f\u00fcr V\u00f6lkerkunde. Den Bed\u00fcrfnissen der Universit\u00e4t entsprechen","page":501},{"file":"p0502.txt","language":"de","ocr_de":"502\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\ndie Geb\u00e4ude durchaus nicht mehr, weder r\u00e4umlich noch in der Ausstattung. Der Neubau eines Collegienhauses ist desshalb schon vorbereitet.\nDas Bibliothekgeb\u00e4ude wurde im Jahre 1725 von den Jesuiten als akademisches Gymnasium errichtet. Im Jahre 1773 brachte man die Bibliothek der Universit\u00e4t darin unter. Ausser dem grossen B\u00fcchersaale enth\u00e4lt es nichts Bemerkenswerthes. Ein Neubau f\u00fcr die Bibliothek ist, wie oben schon erw\u00e4hnt wurde, gegenw\u00e4rtig in der Ausf\u00fchrung begriffen.\nDer Plan zu diesem architectonisch bedeutenden Neubau, von dem Oberbaurath und Professor Karl Sch\u00e4fer in Karlsruhe im Auftr\u00e4ge des Ministeriums der Justiz, des Cultus und Unterrichts ausgearbeitet, wurde am 22. Februar 1897 zum Vollzug genehmigt. Mit der weiteren Bearbeitung der Pl\u00e4ne und mit der Bauleitung ist der Architect Kiess betraut.\nDie von dem Landtage bewilligte Bausumme betr\u00e4gt 576,000 Mk.\nIm Ganzen sind 1440 qm \u00fcberbaut. Die Hauptabmessungen des Geb\u00e4udes sind folgende:\nDie Westseite mit Portal hat eine L\u00e4nge von 12 und 25 m, an welche die n\u00f6rdlichen und s\u00fcdlichen Fl\u00fcgel mit je 50 m sich anschliessen ; diese finden gegen Osten mit einem 49 m langen Rundfl\u00fcgel abschliessende Verbindung.\nDas Dachgesims liegt 16 m \u00fcber Strassenh\u00f6he. Im Magazinbau (B\u00fccherraum) sind f\u00fcnf Stockwerke angeordnet, w\u00e4hrend im \u00fcbrigen Theil des Geb\u00e4udes deren nur drei vorhanden sind.\nIm Innern liegt ein 420 qm messender Lichthof mit einer Einfahrt an der S\u00fcdseite. Hier ist der Zulauf des Gewerbebaches sichtbar, welcher die zur Beleuchtung dienende unterirdische Turbinenanlage von 23 Pferdekr\u00e4ften treibt.\nIm Sp\u00e4tjahr 1896 wurde mit dem Abbrechen der auf der Baustelle stehenden Geb\u00e4ude, eines Wohnhauses und der sogen. Paradiesm\u00fchle, begonnen. Am 5. M\u00e4rz 1897 begann die Grabarbeit und am 12. Juni die Maurerarbeiten. Mitte Juni 1898 war die Sockelh\u00f6he erreicht. Die Fundamentsohlen liegen theil weise bis 8,5 m unter Strassenh\u00f6he. Gewaltige Mauertr\u00fcmmer gesprengter Festungswerke sowie sehr starke andere Mauerz\u00fcge durchquerten das Baugel\u00e4nde. Von S\u00fcden nach Norden lief ein sogen, nasser Graben, welcher die ausserordentliche Fundamenttiefe bedingte.\nDie Grab- und Maurerarbeiten f\u00fch rt die FirmaWalther, Jacobsen & Cie. in Freiburg aus. Die Steinmetzarbeiten aus rothem Mainthalsandstein liefern Gebr\u00fcder Hack in Boxthal bei Wertheim am Main.","page":502},{"file":"p0503.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n503\nLeider war es nicht m\u00f6glich, bis zur Drucklegung dieses Werkes auch Pl\u00e4ne des im Entstehen begriffenen interessanten Geb\u00e4udes zu beschaffen.\nDas klinische Hospital. Im Jahre 1767 hatte die Kaiserin Maria Theresia in einem Rescript darauf hingewiesen, wie wichtig f\u00fcr die Studirenden der Medicin die practische Unterweisung am Krankenbett sei und zu diesem Zwecke die Gr\u00fcndung eines Hospitals angeregt.\nDer klinische Unterricht wurde nun zun\u00e4chst in dem st\u00e4dtischen Armenspital, und seit 1767 in einem zum Collegium Sapientiae geh\u00f6rigen\nS KU MM MM KM M\nloooooj\nKlinisches Hospital (Erdgeschoss).\nHause der Nussmannstrasse ertheilt. Diese Anstalt war sehr klein und gestattete nur die Aufnahme von dreissig Kranken. Allein erst im Jahre 1826 schritt man zum Bau des heutigen klinischen Hospitals. Der Kostenaufwand von 100,000 fl. wurde im Wesentlichen aus Stiftungsgeldern bestritten. Das im Jahre 1829 vollendete Geb\u00e4ude bestand aus einem dreist\u00f6ckigen Mittelbau und aus zwei zweist\u00f6ckigen Seitenfl\u00fcgeln. Die wachsende Zahl der Kranken machte im Laufe der Zeit verschiedene Vergr\u00f6sserungen n\u00f6thig. Im Jahre 1864 wurden die dritten Stockwerke auf den Seitenfl\u00fcgeln und im Jahre 1887 ein vierter Stock auf dem Mittelbau errichtet.","page":503},{"file":"p0504.txt","language":"de","ocr_de":"504\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nDurch die bedeutenden Erweiterungen wurde ferner die Errichtung eines Wirtschaftsgeb\u00e4udes mit K\u00fcchen, Bader\u00e4umen und \\\u00ff\u00e2seherei-einrichtung nebst Trockenspeicher n\u00f6thig. Die Kosten dieses Neubaues, welcher l\u00e4ngs der Albertstrasse im Anschluss an den westlichen Fl\u00fcgel des Hauptgeb\u00e4udes errichtet ist, beliefen sich auf 145,000 Mk. Im Jahre 1873\u201474 wurde sodann eine Baracke mit 20 Betten f\u00fcr die medicinische Klinik mit einem Kostenaufwand von 59,000 Mk. und im Jahre 1880 eine weitere Baracke f\u00fcr die chirurgische Klinik mit einem Kostenaufwand von 60,000 Mk. erbaut.\n1\nAnatomisches Institut.\nIn den genannten Geb\u00e4uden sind nunmehr die medicinische vollst\u00e4ndig und ein grosser Theil der chirurgischen Klinik untergebracht. Die fr\u00fcher darin befindliche gyn\u00e4kologische und die Augenklinik bezogen in den Jahren 1868 und 1876 ihre besonderen Neubauten, w\u00e4hrend die chirurgische Klinik im Jahre 1888\u201492 einen grossen Erg\u00e4nzungsbau erhielt.\nF\u00fcr den anatomischen Unterricht erwarb die Universit\u00e4t im Jahre 1620 ein Haus mit Garten in der Vorstadt Neuburg zwischen","page":504},{"file":"p0505.txt","language":"de","ocr_de":"Frauenklinik.\nmir.} i \u00ce 1'#=L=|-i!-t----: -=p\nAnatomisches Institut (Erdgeschoss).","page":505},{"file":"p0506.txt","language":"de","ocr_de":"506\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\ndem Schlossberg und der jetzigen S\u00e4ngerhalle, das jedoch schon im Jahre 1644 bei der Belagerung der Stadt zerst\u00f6rt wurde. *\nVerh\u00e4ltnisse, die nach dieser Zeit eintraten, Hessen die sofortige Wiedererrichtung einer anatomischen Anstalt nicht zu und erst im Jahre 1773 konnte die Anatomie in dem der medicinischen Facilit\u00e2t \u00fcberlassenen n\u00f6rdlichen Fl\u00fcgel der alten Universit\u00e4t wieder eingerichtet werden. Hier blieb sie bis zu ihrer Uebersiedelung in die jetzigen R\u00e4ume. Im Jahre 1865 wurde der Neubau der Anatomie nach den\nPl\u00e4nen desOber-baudirectors Fischerbegonnen und am 11. November 1867 fertiggestellt.\nDie Kosten beliefen sich auf 70,000t!. Imjahre 1886 ist noch ein neuer H\u00f6rsaal nach den Pl\u00e4nen des Bauinspectors Knoderer mit einem Kos-tenaufwande von 66,000 Mk.\nhinzugef\u00fcgt worden. Im Kellergeschoss befindet sich ein Secir- und Pr\u00e4-\n\t\n\tEM\nInum\t\nII -\t\n\t\n\t\nSchnitt durch die Anatomie.\nparirsaal f\u00fcr 60 bis 70 Practikan-ten; daneben liegen die Leichenkeller und im \u00f6stlichen Fl\u00fcgel eine Dienerwohnung.\nIm ersten Obergeschoss liegt der grosse H\u00f6rsaal f\u00fcr 170 Personen ; sodann befinden sich hier und im zweiten Obergeschoss Uebungs-s\u00e4lef\u00fcr iooPrac-tikanten und die Sammlungsr\u00e4ume. Den Leichentrans-\nport nach den S\u00e4len besorgen zwei hydraulische Aufz\u00fcge.\nDie Frauenklinik. Der Unterricht in der Gyn\u00e4kologie fand fr\u00fcher in dem klinischen Hospital statt, allein die Uebelst\u00e4nde, welche die Vereinigung der geburtshilflichen mit der chirurgischen Klinik mit sich brachte, Hess die Errichtung eines Neubaues n\u00f6thig erscheinen. Das von dem Bezirksbauinspector Lembke entworfene und ausgef\u00fchrte Geb\u00e4ude wurde im Jahre 1868 bezogen.\nDa aber seitdem die Zahl der Studirenden immerfort stieg, mussten bedeutende bauliche Vergr\u00f6sserungen vorgenommen werden, so dass die Anstalt jetzt aus drei getrennten Geb\u00e4uden: der gyn\u00e4kologischen","page":506},{"file":"p0507.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n507\nund der geburtshilflichen Klinik sowie dem grossen Wirtschaftsgeb\u00e4ude mit Kesselhaus und Dampfmaschinenwaschanstalt besteht. Hierzu wird demn\u00e4chst ein grosser Erg\u00e4nzungsbau kommen.\nDie gyn\u00e4kologische Klinik enth\u00e4lt im Erdgeschoss haupts\u00e4chlich Wirthschaftsr\u00e4ume, im ersten Obergeschoss drei Lehrs\u00e4le, die R\u00e4ume der Direction und Wohnr\u00e4ume f\u00fcr Bedienstete, im zweiten Ober-\nQ~]\t=\t\t\n\u25a1\t\u25a1 r _ \u00dc\t\u2014 \u25a1\nKlinik f\u00fcr Geburtshilfe.\nFrauenklinik, I. Obergeschoss.\ngeschoss den grossen und einen kleinen Operationssaal, ferner hier und im dritten Obergeschoss zusammen elf Krankenzimmer mit 45 Betten sammt den n\u00f6tigen Nebenr\u00e4umen.\nDie Neubaukosten betrugen 200,000 Mk.\nDie geburtshilfliche Klinik enth\u00e4lt in ihren drei Stockwerken einen Geburtssaal, Unterkunftsr\u00e4ume f\u00fcr Schwangere und W\u00f6chnerinnen","page":507},{"file":"p0508.txt","language":"de","ocr_de":"508\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nmit zusammen 40 Betten, ferner Schlafs\u00e4le f\u00fcr Hebammensch\u00fclerinnen nebst den n\u00f6thigen Bade- und Waschr\u00e4umen, sowie den Wo^nr\u00e4umen des Arztes und des Wartepersonals. Die Baukosten betru-\ngen 85,000 Mk.\nDasWirth-schaftsge-b\u00e4ude enth\u00e4lt das Dampfmaschinenwaschhaus und Dampfkessel f\u00fcr den Betrieb\nAugenklinik.\nder Dampfmaschine und der Waschmaschinen und der Warm Wasserkessel, welche die s\u00e4mmt-lichen Geb\u00e4ude und Stockwerke mit warmem Wasser versorgen. Ausserdem be-\nfinden sich in dem Geb\u00e4ude die grosse Dampfkochk\u00fcche, die Weiss-\n\u2014I 1 1 l l-jb=\nAugenklinik (Erdgeschoss).\nzeug- und B\u00fcgelzimmer und die Wohnr\u00e4ume f\u00fcr das Personal. Die Kosten beliefen sich auf 87,000 Mk.\nDie Augenklinik. Der ophtalmologische Unterricht wurde fr\u00fcher in Verbindung mit der Chirurgie ertheilt, bis im Jahre 1868 ein","page":508},{"file":"p0509.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n509\nbesonderer Lehrstuhl f\u00fcr Ophtalmologie errichtet wurde. Der Verwaltungsrath des klinischen Hospitals schuf nun zun\u00e4chst in den durch Verlegung der geburtshilflichen Klinik frei gewordenen R\u00e4umlichkeiten eine Abtheilung f\u00fcr Augenkranke, allein schon nach einigen Jahren gen\u00fcgte diese nicht mehr, so dass der Bau einer neuen Anstalt beschlossen wurde. Im Jahre 1876 konnte das n\u00f6rdlich von dem klinischen Hospital frei in einem Garten stehende vierst\u00f6ckige Geb\u00e4ude bezogen werden.\nIm Kellergeschoss sind in der Mitte die K\u00fcche, Badezimmer und Speisekammer, in den Seitentheilen Holz- und Gem\u00fcsekeller, Thierstallungen sowie das Speisezimmer f\u00fcr die Dienstleute. Die Mitte des Erdgeschosses nimmt an der Nordseite der H\u00f6rsaal ein, der zugleich als Operationssaal dient und Raum f\u00fcr 90 H\u00f6rer bietet. Oestlich davon liegt das Zimmer f\u00fcr Augenspiegelungen und das Arbeitszimmer f\u00fcr Studirende und in besonderem Anbau die Wohnung der Assistenten; westlich das Zimmer der Vorsteherin, des Directors mit Vorzimmer und die Abtheiluno- f\u00fcr Kinder. Der erste und theilweise auch der zweite\no\nStock dient zur Aufnahme der Kranken, f\u00fcr welche zusammen 54 Betten vorhanden sind.\nDie Ventilation erfolgt durch die M\u00e4ntel der Oefen; die verbrauchte Luft entweicht durch besondere Kan\u00e4le \u00fcber Dach. Kaltes und warmes Wasser ist nach s\u00e4mmtlichen Stockwerken geleitet. F\u00fcr die Herstellung des Institutes wurden 180,000 Mk. verausgabt.\nDas botanische Institut*). Der alte, aus dem Jahre 1766 stammende, s\u00fcdlich der Dreisam gelegene botanische Garten wurde im Jahre 1879 durch eine Neuanlage nach den Pl\u00e4nen des Architecten A. Kerler in Karlsruhe ersetzt. Das Hauptgeb\u00e4ude enth\u00e4lt im Erdgeschoss die G\u00e4rtnerwohnung und die B\u00fcreaux, das Obergeschoss den H\u00f6rsaal f\u00fcr 70 Personen, das Laboratorium mit 20 Arbeitspl\u00e4tzen und das Zimmer des Directors, s\u00e4mmtliche mit besonderem Eingang im Erdgeschosse.\nNach S\u00fcden anschliessend sind die eisernen Gew\u00e4chsh\u00e4user mit Zugang zum Erdgeschoss angebaut. Die Beheizung der Gew\u00e4chsh\u00e4user erfolgt durch warmes Wasser, f\u00fcr welches zwei Heizapparate unter dem Hauptgeb\u00e4ude sich befinden.\nDer Garten ist, wie schon oben (S. 183 ff.) gesagt wurde, mit Bassins und reichhaltigen Pflanzensammlungen ausgestattet. Die Kosten f\u00fcr Herstellung des ganzen Instituts beliefen sich auf 180,000 Mk.\n') Vgl. auch oben S. 183\u201418G.","page":509},{"file":"p0510.txt","language":"de","ocr_de":"510\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nDas pathologische Institut war fr\u00fcher sehr ungen\u00fcgend in der Anatomie untergebracht. Der jetzige Neubau ist nach den Pl\u00e4nen\ndes Baudirectors Helbling im Jahre 1882 ausgef\u00fchrt und im Jahre 1883 bezogen worden.\nEr enth\u00e4lt im Erdgeschoss einen H\u00f6rsaal f\u00fcr 70 Personen, die R\u00e4ume f\u00fcr den Director, den Assistenten, eine\nPathologisches Institut.\nchemische K\u00fcche, ein Ar-beits- und ein Examinations-zimmer, im ersten Obergeschoss ein Laboratorium mit 16 Arbeitspl\u00e4tzen, einen Saal f\u00fcr histologische Kurse mit 60 Arbeitspl\u00e4tzen, im\nzweiten Obergeschoss einen Raum f\u00fcr bakteriologische Untersuchungen und die Sammlungss\u00e4le.\nIn einem besonderen zweist\u00f6ckigen, durch einen gedeckten Gang\nmit dem Hauptbauverbunden, liegt der grosse Secirsaal mit iooSitzpl\u00e4tzen. Hierher werden die Leichen aus dem Keller durch einen hydraulischen Aufzug bef\u00f6rdert.\nNeben dem Institut befindet sich noch ein ger\u00e4umiger Stall f\u00fcr Ver-suchsthiere. Die Gesammt-\nkosten des Baues betrugen 140,000 Mk.\nDas che-mischeLabo-ratorium wurde nach den Pl\u00e4nen des Oberbaudirec-tors Dr. Durm erbaut und im Wintersemester 1882 bezogen. Es ist vierfl\u00fcglig um einen quadratischen Hof gelegen.\nDie Hauptseite gegen die Albertstrasse ist dreist\u00f6ckig, die \u00fcbrigen Seiten haben nur zwei Stockwerke. Erstere enth\u00e4lt im Mittelbau den Haupteingang mit Vorhalle, dar\u00fcber den gr\u00f6sseren H\u00f6rsaal, auf dessen einer Seite\nf\nw\u00e0\n\nPathologisches Institut (Erdgeschoss).","page":510},{"file":"p0511.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n511\ndas Treppenhaus liegt. Ferner sind untergebracht: f\u00fcnf grosse Arbeitss\u00e4le, zwei Waagezimmer, Arbeitsr\u00e4ume f\u00fcr die Directoren und Assi-\nChemisches Laboratorium.\nChemisches Laboratorium.\nHofe liegen auf drei Seiten Gallerien, welche als Abdampfr\u00e4ume dienen. Das Geb\u00e4ude bietet Raum f\u00fcr \u00fcber ioo Practikanten, ist","page":511},{"file":"p0512.txt","language":"de","ocr_de":"512\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\njedoch f\u00fcr die immer noch steigende Zahl der Studirenden nicht mehr ausreichend. Es ist desshalb bereits eine bedeutende Ver^r\u00f6sserung beantragt. Im \u00e4usseren Hofe befindet sich ein Kesselhaus, welches Dampf f\u00fcr Laborirzwecke und theilweise zur Beheizung liefert. F\u00fcr die Herstellung wurden 270,000 Mark verausgabt.\nDas zoologische Institut besteht aus dem Hauptgeb\u00e4ude mit Lehr- und Arbeitsr\u00e4umen, von dem Architecten Fr. Ploch dahier\nZoologisches Institut.\nerbaut; aus dem Sammlungsgeb\u00e4ude, nach den Pl\u00e4nen des Ober-baudirectors Durm errichtet, und aus dem Thierstalle. Das Hauptgeb\u00e4ude ist ein zweist\u00f6ckiger Bau mit einem ausgebauten Souterrain, in welchem die Dienerwohnung, die Werkst\u00e4tte und ein Aquarium untergebracht sind.\nDas Erdgeschoss enth\u00e4lt in der Mitte der S\u00fcdseite den Haupteingang mit Treppenhaus, die Bibliothek, ein Versuchszimmer und das","page":512},{"file":"p0513.txt","language":"de","ocr_de":"Pj? y s i ol o_\u00a3\u00ef se)?e s\t\u00abjJ ns\u00eei\u00efut*\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n513\nArbeitszimmer des Directors. An dieses schliessen sich n\u00f6rdlich zwei Zimmer f\u00fcr den Assistenten und drei gr\u00f6ssere Arbeitsr\u00e4ume an.\nDer zweite Stock enth\u00e4lt in der Mitte den grossen H\u00f6rsaal f\u00fcr 140 Personen, links und rechts davon zwei gr\u00f6ssere Sammlungss\u00e4le f\u00fcr die zu den Vorlesungen n\u00f6thigen Demonstrationsobjecte.\nDas Sammlungsgeb\u00e4ude ist einst\u00f6ckig und besteht aus einem grossen, mittelst einer L\u00e4ngswand in zwei H\u00e4lften getheilten Saale mit einem Vor- und zwei Nebenr\u00e4umen.\n(Sinmdnas des T Qber^esc^osses\nm,-\u00b1 1-1-.4- i\tJ\nPhysikalisch-physiologisches Institut.\nDer Thierstall im Garten ist in Riegelfach hergestellt und zur Unterbringung kleinerer Thiere eingerichtet. Seitlich davon in den Gartenanlagen befinden sich vier Bassins f\u00fcr kleine Amphibien. Die Herstellung beider Geb\u00e4ude erforderte 118,000 Mark.\nDas physikalische und das physiologische Institut wurden in den Jahren 1888\u20141890 von dem Oberbaudirector Dr. Durm errichtet.\nBeide haben einen gemeinsamen Haupteingang mit Treppenhaus, dessen L\u00e4ngsachse das Geb\u00e4ude im Aeusseren in zwei symmetrische\n33\nFp ^siKflllscljes","page":513},{"file":"p0514.txt","language":"de","ocr_de":"514\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nTheile scheidet. Im Innern theilen sich beide Institute in der Weise, dass im Keller- und Erdgeschoss die n\u00f6rdlich der Achse gelegenen R\u00e4ume dem physiologischen, die s\u00fcdlichen dem physikalischen Institut zugewiesen sind, w\u00e4hrend im Obergeschoss das physikalische Institut noch auf drei n\u00f6rdlich der Mitteltreppe liegende R\u00e4ume \u00fcbergreift. An die Fl\u00fcgelbauten schliessen gegen Osten die zweist\u00f6ckigen H\u00f6rsaalbauten mit besonderem Eingang und Treppenhaus sich an. Jeder H\u00f6rsaal hat 136 Sitzpl\u00e4tze und wird durch zehn Seitenfenster und ein grosses Deckenoberlicht erleuchtet. Die f\u00fcr den Unterricht erforderlichen Einrichtungen sind reichlich vorhanden. Es sind angebracht: zur Aufnahme der Heliostaten-Verbreiterungen an einigen Fensterb\u00e4nken und\nPhysikalisch-physiologisches Institut.\nan verschiedenen Fensterpfeilern verschliessbare Lichtschlitze, sowie zahlreiche steinerne Wandkonsolen und Abdampfnischen mit \u00fcber Dach gehenden Abz\u00fcgen.\nIn denjenigen R\u00e4umen, die eisenfrei sein m\u00fcssen, sind s\u00e4mmtliche Beschl\u00e4ge in Messing, die Gas- und Wasserleitungen in Blei hergestellt. F\u00fcr exacte Untersuchungen befindet sich in dem s\u00fcdwestlichen Eckraum des Kellergeschosses ein bis zur Bodenebene dar\u00fcber reichender Isolirpfeiler und neben diesem und durch die beiden Stockwerke genau dar\u00fcber sich wiederholende, verschliessbare Schlitz\u00f6ffnungen um eine Fallh\u00f6he von 12 m zu erreichen. Die Beheizung des Baues geschieht durch eine f\u00fcr jedes Institut getrennt hergestellte Niederdruckdampfheizung. Die L\u00fcftung wird durch Schlote in den Zwischen-","page":514},{"file":"p0515.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n515\nmauern und durch Abzugs\u00f6ft'nungen nahe dem Fussboden und der Decke mit Ausm\u00fcndung \u00fcber Dach, sowie durch Klappfl\u00fcgel und Glasjalousien in den Fenstern bewirkt. Das Hauptgeb\u00e4ude wird durch Gas, die H\u00f6rs\u00e4le mittelst elektrischen Lichtes beleuchtet.\nDie Abtheilung des physikalischen Instituts enth\u00e4lt: im Kellergeschoss die R\u00e4ume f\u00fcr die Centralheizung, die Werkst\u00e4tte und die Accumulatoren, den Vorrathskeller und drei Zimmer f\u00fcr Wissenschaft-\nH\u00f6rsaal des physikalischen Instituts (L\u00e4ngsschnitt).\nliehe Arbeiten bei constanter Temperatur; im Erdgeschoss den H\u00f6rsaal mit Vorbereitungszimmer und Sammlungen, das Zimmer des Directors und f\u00fcnf Zimmer f\u00fcr wissenschaftliche Untersuchungen; im ersten Obergeschoss die R\u00e4ume f\u00fcr das physikalische Practicum, an dem durchschnittlich 40 Studirende theilnehmen, endlich den H\u00f6rsaal f\u00fcr theoretische Physik.\nDie Abtheilung des physiologischen Instituts enth\u00e4lt im Kellerund Erdgeschoss die gleichen R\u00e4ume mit etwa 14 Arbeitspl\u00e4tzen, im\n33*","page":515},{"file":"p0516.txt","language":"de","ocr_de":"516\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nObergeschoss die Zimmer f\u00fcr optische und photographische Arbeiten, R\u00e4ume zum Microscopiren und die Kurszimmer mit 26 Arbeitspl\u00e4tzen.\nDas Geb\u00e4ude ist bis zur Oberkante des ersten Stockgeb\u00e4lkes von Bruchsteinen aus der Freiburger Gegend, alles h\u00f6herliegende Mauerwerk aus Backsteinen hergestellt; der Sockelfuss und die Treppenstufen bestehen aus rothem Maulbronner Sandstein, die \u00fcbrigen sichtbaren Hausteine der Th\u00fcr- und Fensterumrahmungen, Pilaster und Gesimse aus graugr\u00fcnem K\u00fcrnbacher Keupersandstein; die Wand-\nChirurgische Klinik.\nfl\u00e4chen aller Aussenseiten sind mit lederfarbenen Backsteinen bekleidet.\nDie Baukosten beliefen sich einschliesslich der Einrichtung auf 386,000 Mk.\nDie neue chirurgische Klinik liegt an der Albertstrasse gegen\u00fcber dem klinischen Hospital. Sie besteht aus einem dreist\u00f6ckigen Mittelbau, der im Erdgeschoss den Haupteingang mit Treppenhaus, die Zimmer des Directors und die R\u00e4ume f\u00fcr das Personal, nach r\u00fcckw\u00e4rts die Poliklinik, dar\u00fcber im ersten Obergeschoss und durch das zweite Obergeschoss gehend den grossen Operationssaal enth\u00e4lt.","page":516},{"file":"p0517.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n517\nDie Verbindung der einzelnen Stockwerke wird durch drei Treppen vermittelt, von welchen die Haupttreppe nur in das erste\nChirurgische Klinik.\nObergeschoss f\u00fchrt, w\u00e4hrend nebenan eine Wendeltreppe durch drei\nTT I 1 .1 I \u2014\u2014--------\u2014\nChirurgische Klii.ik.\nStockwerke den Studirenden als Aufgang zum Operationssaal und zu der Gallerie dient; eine dritte Treppe im Verbindungsbau zwischen","page":517},{"file":"p0518.txt","language":"de","ocr_de":"518\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nMittelhaus und westlichem Fl\u00fcgel erm\u00f6glicht den eigentlichen Dienstverkehr durch alle Stockwerke.\nAn den Mittelbau schliessen beiderseits kurze Zwischenbauten und daran rechtwinklig die zur\u00fcckspringenden Fl\u00fcgel sich an, die nur zweist\u00f6ckig sind und im Erdgeschoss je sieben Zimmer f\u00fcr 18 Privatkranke und im Obergeschoss je einen grossen Saal f\u00fcr 15 Betten nebst Badezimmer u. s. w. enthalten. Bei den Krankenzimmern ist f\u00fcr jedes Bett 50 cbm und im Krankensaal 58 cbm Luftraum vorhanden. Das Gr\u00f6ssenverh\u00e4ltniss der Fenster zur Bodenfl\u00e4che ist 1 :4.\nDer Operationssaal ist ein hoher, durch zwei Stockwerke reichender, halbrund ausgebauter, 89 m Grundfl\u00e4che und 848 cbm Luft\nfassender Raum, der durch zehn in der Wand des Rundbaues angebrachte Fenster und durch ein Oberlicht erhellt wird. Die Fl\u00e4che s\u00e4mmt-licher Fenster ist etwas gr\u00f6sser als die halbe Bodenfl\u00e4che und gew\u00e4hrt eine auch an nebligen Tagen vollkommen ausreichende\nemaillirten Fl\u00e4chen und g\u00e4nzlich freiliegenden Abflussrohren; beiden Seiten des grossen Fensters aufsteigenden Sitzreihen bestehen aus einem schmiedeisernen Gestell, welches den Boden der Bank aus Eisenblech, sowie die Sitz- und Pultbretter aus Eichenholz aufnimmt. Da das Ger\u00fcst keine Verkleidung hat, so ist jeder Winkel des Raumes hinter den Sitzreihen zug\u00e4nglich. Die S\u00e4uberung erfolgt durch Bespritzen mit Wasser, das auf dem geneigten Terrazzoboden leicht abfliesst.\nEine Dampfleitung gestattet, nach jeder klinischen Stunde den ganzen Raum mit Dampf anzuf\u00fcllen, der im Niederfallen die Luft von ihren Verunreinigungen befreit.\nVom Operationssaal f\u00fchrt ein mit einem Deckel verschliessbarer Schacht, der auch einen Zugang von der darunter liegenden Poliklinik\nChirurgische Klinik (Schnitt).\nBeleuchtung.\nDieEinrich-tung des Saales ist so getroffen, dass gr\u00fcndliche Reinigung ohne Schwierigkeit ausgef\u00fchrt werden kann. Die W\u00e4ndesind glatt und mit Oelfarbe gestrichen, Spiegel und Tafeln # sindindieW\u00e4nde eingelassen, die Waschapparate von Eisen mit die zu","page":518},{"file":"p0519.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n519\nhat, in den Keller, durch welchen die gebrauchten Verbandst\u00fccke in einen mit desinfecirender Fl\u00fcssigkeit angef\u00fcllten., eisernen Kasten geworfen werden. Der Operationssaal enth\u00e4lt 136 Pl\u00e4tze in den Bankreihen und auf der Gallerie.\nDie Wirthschafts- und K\u00fcchenr\u00e4ume befinden sich im g:eg:en\u00fcber-liegenden klinischen Hospital, ebenso die Kesselanlage f\u00fcr die Dampf-\nAkademische Turn- und Fechthalle.\nVersorgung. In der Ventilkammer des Kellergeschosses wird der Dampf in drei Leitungen vertheilt. Die eine geht zu den Heizk\u00f6rpern des Operationssaales, die zweite zu denen aller \u00fcbrigen R\u00e4ume, die dritte durch das Reservoir f\u00fcr Warmwasserleitung:. Die Lufterneuerung geschieht im Sommer durch die ge\u00f6ffneten Fenster; im Winter wird die frische Aussenluft, die durch Filter gereinigt ist, in Kan\u00e4len dem","page":519},{"file":"p0520.txt","language":"de","ocr_de":"520\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nMantelraum der Heizk\u00f6rper zugef\u00fchrt und tritt erw\u00e4rmt in die R\u00e4ume. Zum Abzug der verbrauchten Luft dienen in allen Zimmern verstellbare, an den obersten Fensterfl\u00fcgeln angebrachte Glasjalousien; ausserdem sind in allen Krankenzimmern und im Operationssaal in den W\u00e4nden Kan\u00e4le angebracht, die \u00fcber Dach ausm\u00fcnden und im Innern der R\u00e4ume zwei Einstr\u00f6mungs\u00f6flfnungen f\u00fcr Sommer- und Winterventilation haben. In den grossen Krankens\u00e4len dient ferner f\u00fcr die Sommerl\u00fcftung ein in der Mitte der Decke angelegter und \u00fcber Dach sich erhebender, seitw\u00e4rts mit Jalousie\u00f6finungen versehener grosser Aufsatz.\nDie Wasserversorgung ist sehr reichlich. In allen R\u00e4umen befinden sich Becken mit kaltem und warmem Wasser.\nDas Aeussere des Geb\u00e4udes ist vollst\u00e4ndig in grauem Murgthaler Sandstein hergestellt, die G\u00e4nge, Treppen, K\u00fcchen, Operationszimmer und Aborte sind eingew\u00f6lbt und die B\u00f6den daselbst mit Pl\u00e4ttchen belegt oder in Terrazzo, in den Wohn- und Krankenr\u00e4umen in Eichenparket ausgef\u00fchrt. \u2014 Die Gesammtkosten des Baues betrugen 260,000 Mark.\nDie academische Turn- und Fechthalle wurde aufeef\u00fchrt. um dem Fechtunterricht, der bisher in zwei sehr kleinen Zimmern gegeben wurde, so reichlich R\u00e4ume zu gew\u00e4hren, dass er gleichzeitig","page":520},{"file":"p0521.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n521\nin gr\u00f6sserem Umfange ertheilt und daher der Zeit nach beschr\u00e4nkt werden k\u00f6nnte. Dadurch sollten dann der academischen Jugend auch turnerische Uebungen in den gleichen R\u00e4umen erm\u00f6glicht werden. Das Geb\u00e4ude enth\u00e4lt in zwei Stockwerken zwei gr\u00f6ssere Recht- und Turns\u00e4le gleichzeitig f\u00fcr 50 Personen ausreichend, und daran anschliessend einen sogen. Fechtschulsaal, Garderobe und Aborte; im Stockwerk dar\u00fcber eine Wohnung f\u00fcr den Fechtmeister. Der Unterbringung der Fechtzeuge dienen verschliessbare Schr\u00e4nke.\n00\to\nt Ti ~ Tiwrir rr nwirimirwi\nAkademische Turn- und Fechthalle (Schnitt).\nDie Turnger\u00e4the sind unter den Dachbindern so untergebracht, dass sie w\u00e4hrend des Fechtunterrichtes leicht auf die Seite geschoben werden k\u00f6nnen.\nDas Geb\u00e4ude wurde nach den Pl\u00e4nen des Grossh. Bezirksbauinspectors F'reiherrn von Stengel im Jahre 1893 ausgef\u00fchrt.\nDas Aeussere ist vollst\u00e4ndig massiv und zwar sind Sockel und Treppe aus rothem Heimbacher Sandstein, die Fenster, Th\u00fcren und Lisenen in grauem K\u00fcrnbacher Keupersandstein, die Wandfl\u00e4chen aus lederfarbenen Backsteinblendern hergestellt.\nDie Gesammtkosten des Baues betrugen 60,000 Mk.\nDas hygienische Institut wurde in den Jahren 1895\u201496 nach","page":521},{"file":"p0522.txt","language":"de","ocr_de":"522\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nden von dem Bezirksbauinspector Freiherrn von Stengel entworfenen Pl\u00e4nen zur Ausf\u00fchrung gebracht.\ty\nhn Erdgeschoss befinden sich die Dienerwohnung, die R\u00e4ume f\u00fcr die Centralheizung, der Maschinen- und Accumulatorenraum f\u00fcr die elektrische Beleuchtung, Pack- und Vorrathsr\u00e4ume und zwei vertieft liegende Keller. Im ersten Obergeschoss ist dem Haupteingang gegen\u00fcber der Sammlungssaal, rechts anschliessend der grosse Kurssaal mit\nHygienisches Institut\nPr\u00e4parirzimmer, links ein Dienerzimmer, ein kleiner H\u00f6rsaal, \u00c0ssistenten-zimmer, eine Putzk\u00fcche und die Aborte. Zum zweiten Obergeschosse f\u00fchrt eine Freitreppe mit Granitstufen.\nDem Austritte gegen\u00fcber ist der grosse ioo H\u00f6rer fassende Lehrsaal, rechts liegen die R\u00e4ume des Directors, bestehend aus einem Arbeitszimmer, Laboratorium und Lesezimmer, welches auch den Studirenden dient, links ist ein Practikanten- und ein Assistenten-","page":522},{"file":"p0523.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n523\nzimmer, das chemische Laboratorium und die Aborte. Neben der Haupttreppe f\u00fchrt eine Treppe zum Dachgeschoss, welches das Badezimmer zur Reinigung nach Arbeiten mit inficirtem Material und eine Anzahl Vorrathskammern enth\u00e4lt; ebenso befindet sich hier der Zimanir zu der Dachplattform, welche auch zur Vornahme wissenschaftlicher Untersuchungen dient.\nDie gesammte Einrichtung ist derart getroffen, dass f\u00fcr Beleuchtung,\nHygienisches Institut, I. Stock.\nHeizung und L\u00fcftung m\u00f6glichst verschiedene Systeme eingef\u00fchrt sind, welche den Studirenden zugleich zur Belehrung dienen k\u00f6nnen.\nSo ist links vom Mittelbau einfache Ofenheizung und zwar mit Kachel\u00f6fen, eisernen Oefen und Gas\u00f6fen eingef\u00fchrt, w\u00e4hrend der Mittelbau und die rechts davon gelegenen R\u00e4ume durch eine Dampfniederdruckanlage beheizt werden, bei welcher auch wieder verschiedene Einrichtungen zur Belehrung getroffen wurden.\nIn R\u00e4umen, in denen sich viele Menschen auf halten, ist eine L\u00fcftungsanlage mit regelm\u00e4ssiger Zuf\u00fchrung frischer, schon erw\u00e4rmter Luft geschaffen, w\u00e4hrend im Uebrigen nur Abluftkan\u00e4le vorhanden sind","page":523},{"file":"p0524.txt","language":"de","ocr_de":"524\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nund die frische Luft auf nat\u00fcrlichem Wege erg\u00e4nzt wird. Zur Beizung sind Rippenheizk\u00f6rper, Rohrregister, Rohrspiralen und Radiatoren verwendet.\nDer Dampfkessel im Erdgeschoss liegt vertieft im Boden, damit das Brennmaterial bequem zugef\u00fchrt werden kann. Das Feuer ruht auf einem Rost im Flammenrohr des Kessels, so dass die W\u00e4rmeverluste durch das Mauerwerk m\u00f6glichst beschr\u00e4nkt werden. Zur Regelung des Feuers und des Dampfdruckes dienen selbstth\u00e4tige Druckregler; f\u00fcr ungest\u00f6rte Entl\u00fcftung ist durch ein Dampfregulir-doppelventil gesorgt.\nDie Beleuchtung wird theils durch Gas, theils durch eine elektrische Anlage, bestehend aus Gl\u00fch- und Bogenlampen, bewirkt. Als Erzeuger dient eine Schuckert\u2019sche Nebenschlussmaschine, die durch einen vier-pferdigen Gasmotor angetrieben wird und die aus 36 Elementen bestehende Accumulatorenbatterie ladet. Das ganze Geb\u00e4ude ist reichlich mit Wasser- und Heizgaseinrichtung versehen, so dass die Arbeitspl\u00e4tze des Kurssaales f\u00fcr die Zwecke der microscopischen Untersuchungen mit elektrischen und Gaslampen, Bunsenbrennern und Wasserh\u00e4hnen mit Becken, mit Arbeitstischen etc. ausgestattet werden konnten.\nBesondere Aufmerksamkeit wurde den K\u00fcchen und Aborten zugewendet. Ihre B\u00f6den sind massiv, mit Cementplattenbelag ausgef\u00fchrt, auf welchen die Porzellanklosets und Pissoirs theilweise in Fayence mit Sp\u00fcleinrichtung und Kanalanschluss nach den neuesten Systemen angebracht sind. Die Aborte besitzen besondere Ventilationseinrichtungen und sind an die Centralheizung angeschlossen.\nUm, dem Zwecke der Anstalt entsprechend, die verschiedensten baulichen Einrichtungen zur Anschauung zu bringen, sind auch die Bodenbel\u00e4ge in mancherlei Art ausgef\u00fchrt. So hat man Asphalt- und Cementb\u00f6den, Cement- und Thonpl\u00e4ttchen und Terrazzo verwendet. An h\u00f6lzernen Bodenbel\u00e4gen sind vorhanden: glatte tannene Tafel-und Riemenb\u00f6den, Pitchpine-Riemenb\u00f6den, sowie Eichen- und Buchen-parkets.\nDas Aeussere des Geb\u00e4udes ist im Sockel aus rothem,- in den \u00fcbrigen Architecturtheilen aus grauem Sandstein von K\u00fcrnbach hergestellt; die Wandfl\u00e4chen sind verputzt und in Oelfarbe gestrichen. Im Hofe hinter dem Hauptgeb\u00e4ude befindet sich noch ein in Riegelfach gebauter Stall f\u00fcr Versuchsthiere mit Untersuchungs- und Operationszimmer und Verbrennungsofen.\nDem hygienischen Institut ist als bacteriologische Station f\u00fcr Untersuchung von Thierkrankheiten eine thierhygienische Abtheilung","page":524},{"file":"p0525.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n525\n\n\n\nangegliedert, f\u00fcr welche im Garten hinter dem Hauptgeb\u00e4ude ein\nbesonderes Geb\u00e4ude errichtet wurde.\nj{fWi4dtv\n( 1-\nPi'XtnA'naiAfi (\u00a3ILu\u00bbi4\u00ab\u00bb\u00abt*J\n\u00c0\u00eemc^ ^M/ K\u00cf\u00cfbXXt' j&\u00ee.ittiwtaitCtd\u00ab'.\n","page":525},{"file":"p0526.txt","language":"de","ocr_de":"526\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nDieses besteht aus einem zweist\u00f6ckigen Mittelbau, enthaltend ein W\u00e4rter- und Obductions- und ein Practikantenzimmer, im oberenfetocke: ein Laboratorium, ein Cultur- und ein Kurszimmer. Dem Mittelbau schliessen sich beiderseits einst\u00f6ckige Stallbauten f\u00fcr kranke inficirte und f\u00fcr gesunde Thiere nebst Futterkammern und Heuspeicher an.\nDie Gesammtkosten f\u00fcr Errichtung des hygienischen Instituts beliefen sich auf 146,000 Mk.\nDie psychiatrische Klinik in dem Vororte Herdern besteht\n\u00b0 St\n\n>3\nBgMWB\u00ae.\nPsychiatrische Klinik.\naus einem dreist\u00f6ckigen Hauptgeb\u00e4ude mit einem Mittelbau und zwei beiderseits etwas zur\u00fcckspringenden Seitenfl\u00fcgeln, an welche sich die einst\u00f6ckigen Geb\u00e4ude f\u00fcr die unruhigen Kranken anschliessen. Der Mittelbau enth\u00e4lt den Haupteingang mit Vorhalle und Treppenhaus, die Wohn- und B\u00fcreaur\u00e4ume f\u00fcr die Aerzte und f\u00fcr das Verwaltungspersonal, das Aufnahme- und Portierzimmer sowie in den oberen Stockwerken ein Auditorium und einen Bet- und Festsaal. Die Seitenfl\u00fcgel sind beide gleich gestaltet und dienen rechts den m\u00e4nnlichen, links den","page":526},{"file":"p0527.txt","language":"de","ocr_de":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\n527\nweiblichen Kranken als Wohnr\u00e4ume. Jede dieser Abtheilungen scheidet sich wieder in: die Aufnahmeabtheilung, die Abtheilung der Unruhigen, die der Halbruhigen und die der Ruhigen. Alle diese bestehen je aus einem gemeinschaftlichen Schlafsaal, verschiedenen Einzelzimmern und einem Aufenthaltsraume f\u00fcr nicht bettl\u00e4gerige Kranke, dem sogen. Tagraume, aus je einem W\u00e4rterzimmer, einer Sp\u00fcl- und Theek\u00fcche, endlich einem Badezimmer. Die Aborte liegen in einem besonderen Anbau. Die Abtheilung f\u00fcr Unruhige enth\u00e4lt noch das Tobhaus mit\n(S.'ij di\\U\\\t' lv fi tu tia ti/Jici \u00a3 wuy.\ndrei Einzelzellen, welche innen in den W\u00e4nden mit Vermeidung aller Kanten und Ecken ganz glatt mit wasserdichtem Boden und Kanalanschluss hergestellt sind. Die Fenster bestehen aus kr\u00e4ftigem eisernem Rahmenwerk mit kleinen starken Glasscheiben; das Oberlicht kann von aussen gestellt werden.\nAuch die \u00fcbrigen Abtheilungen sind besonders dauerhaft hergestellt. Um m\u00f6glichste Reinhaltung zu erzielen, hat man die W\u00e4nde mit Oel-farbe gestrichen, die B\u00f6den in eichenem Parket, in den R\u00e4umen mit","page":527},{"file":"p0528.txt","language":"de","ocr_de":"528\nGeb\u00e4ude der Universit\u00e4t.\nWasserverbrauch in Thon- und Cementplatten auf Einw\u00f6lbungen ausgef\u00fchrt.\t\u00a3\nDas ganze Geb\u00e4ude enth\u00e4lt 68 Wohn- und Schlafr\u00e4ume, 8 Sp\u00fclk\u00fcchen und 8 Badezimmer. Es bietet Raum zur Unterbringung von 108 Kranken nebst dem n\u00f6thigen Anstaltspersonal.\nJede Abtheilung besitzt einen abgeschlossenen Garten mit Anlagen, die Abtheilung f\u00fcr Unruhige einen mit einer hohen Mauer eingeschlossenen Tobhof. im Keller befinden sich R\u00e4ume f\u00fcr Vorr\u00e4the und W\u00e4sche, das B\u00fcgelzimmer und die Todtenkammer. Hinter dem Mittelbau, durch einen Hof von diesem getrennt, steht der zweist\u00f6ckige K\u00fcchenbau, enthaltend: den Wirthschaftskeller, zu ebener Erde die grosse Kochk\u00fcche mit Herd und Dampfkocheinrichtung nebst Speiseabgabeschalter, die Sp\u00fclk\u00fcche, die Vorraths- und Gem\u00fcseputzr\u00e4ume; dar\u00fcber die Wohn- und Schlafr\u00e4ume des Personals, sowie Vorrathsmagazine. An den K\u00fcchenbau schliesst wieder nach hinten das Kesselhaus sich an, das den Dampf f\u00fcr die Kochk\u00fcche, die Warmwasserbereitung und f\u00fcr die Heizung der ganzen Anstalt liefert. Es enth\u00e4lt zwei Tenbrink-Dampfkessel mit drei Athmosph\u00e4ren Druck, eine Dampfspeisepumpe mit Reservoir und die Boyler f\u00fcr die Warmwasserbereitung nebst einem Raum f\u00fcr Desinfection von Kleidern und W\u00e4sche durch Dampf.\nDie Heizung geschieht durch Dampfniederdruck mit Pulsion.\nIm Kellergeschoss des Hauptgeb\u00e4udes liegen unter den Abtheilungen Luftzuf\u00fchrungsg\u00e4nge, in welchen durch einen \u00fcber Dach f\u00fchrenden Luftschacht mittelst eines Dampfmotors die aus dem Freien kommende Luft gepresst wird. Seitw\u00e4rts davon befinden sich unter den zu erw\u00e4rmenden R\u00e4umen die Heizkammern, welche durch ein von dem Kessel ausgehendes R\u00f6hrennetz mit Heizschlangensystem die einstr\u00f6mende frische Luft erw\u00e4rmen und durch Kan\u00e4le der Zwischenw\u00e4nde in die Zimmer abf\u00fchren, w\u00e4hrend die verbrauchte Luft in besonderem Kanal abzieht. Die Wasserversorgung erfolgt durch das st\u00e4dtische Wasserwerk, doch kann auch mittelst einer Dampfpumpe aus einem Brunnenschacht eigenes Wasser entnommen werden. Zur Beleuchtung dient Gas.\nDie Anstalt wurde von 1884\u20141887 durch den Baurath Sch\u00e4fer erbaut und kostete mit Einrichtung 700,000 Mk.","page":528},{"file":"p0528s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Klinische Anstalten der Universit\u00e4t.","page":0}],"identifier":"lit9652","issued":"1898","language":"de","pages":"498-528","startpages":"498","title":"Geb\u00e4ude der Universit\u00e4t","type":"Book Section"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:47:33.939322+00:00"}