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{"created":"2022-01-31T14:23:52.187025+00:00","id":"lit16562","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Stutzer, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 9: 211-221","fulltext":[{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Uber die durch Magensaft unlBslich bleibenden stickstoffhaltigen Substanzen der Nahrungs- und Futtermittel.\nVon\nPr. \u00c0. Stutzer in Bonn.\n(Der Redaktion stigc\u00ffaugen am November 18K4).\nVor einigen Jahren machte ici\u00bb darauf aufmerksam, dass die Nh-13estandthcile der vegetabilischen Nah rungs- und Futtermittel, abgesehen von nur selten und in minimalen Mengen di,rin vorkommenden Alkaloiden und Glycosidcn, in der Regel aus drei verschiedenen Gruppen von Stoffen bestehen y und 1 heilte gleichzeitig Methoden mit, nach denen diese drei Gruppen von einander getrennt werden k\u00f6nnen1).\nIn fast allen Vegetabilien finden wir in Wasser l\u00f6sliche und mit Kupferoxydhydrat in neutralen Fl\u00fcssigkeiten l\u00f6sliche Verbindungen bildende Amidst of le, deren Haupt-Repr\u00e4sentant das Asparagin ist; eine zweite Gruppe umfasst die Eiweissstoffe, welche bei der Verdauung im thierischen Organismus durch das im Magen enthaltene salzsaure Pepsin gel\u00f6st werden k\u00f6nnen und von den Amiden chemisch sich dadurch unterscheiden, dass sie mit Kupferoxydhydrat in neutralen Fl\u00fcssigkeiten unl\u00f6sliche Verbindungen bilden. Ausserdem enthalten die vegetabilischen Nahrungs-und Tuttermittel als dritte Gruppe gewisse stickstoffhaltige Substanzen, welche weder in Wasser noch in salzsaurer Pepsinl\u00f6sung l\u00f6slich sind, und m\u00f6chte ich diese Letzteren vorl\u00e4ufig als \u00absch wer l\u00f6sliche Nh-Substanz\u00bb bezeichnen, da die\nJournal f\u00fcr Landwirthscliaft von Henneberg und Dr\u00e8clisler 28. Jahrg. 1881, S. 103, 195, 435.","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"fr\u00fcher von mir gew\u00e4hlte \u00dfencnnung\u00abNuclein\u00bb zu Vorstellungen Anlass gegeben hat, die bei der Wahl des Namens \u00abNuclein\u00bb mir ganz fern lagen. In mehrfacher Hinsicht d\u00fcrfte es von Interesse sein, das Verhalten der schwer l\u00f6slichen Nh-Substanzen gegen Fermentl\u00f6sungen genauer kennen zu lernen uni evcnl- Jlus solchen ausserhalb des thierischen Organismus unter geeigneten Verh\u00e4ltnissen gemachten Beobachtungen Schlussfolgerungen \u00fcber den N\u00e4hrwerth dieser fast unbekannten Stoffe machen zu k\u00f6nnen, da durch Versuche an lebenden Thieren es kaum m\u00f6glich sein wird, in dieser Beziehung ein klareres Bild sich zu verschaffen, weil in letzterem Falle die betreffenden Resultate durch die Th\u00fctig-keit der im Darm reichlich vorhandenen F\u00e4ulniss- Bakterien, sowie durch die durch den Stoffwechsel bedingten und den zu untersuchenden Excrementen beigemengten Nh-Aiwwurf-stoffe (Gallenbestand!heile, Mucin etc.) sehr leicht getr\u00fcbt\nwerden k\u00f6nnen.\nNachdem ich zun\u00e4chst durch zahlreiche Untersuchungen festgestellt hatte, dass die schwer l\u00f6slichen Nh-Bestandtheile durch das Ferment der Magenschleimhaut unl\u00f6slich bleiben'), bezweckte ich durch weitere Versuche die Wirkung von alkalischem Pancreassaft auf Nh-N\u00e4hrstoffe zu beobachten und verwendete Cocosn\u00fcsse, welche durch Pressen vom gr\u00f6ssten Theile ihres Oeles befreit waren und unter dem Namen \u00abCocoskuchen\u00bb einen f\u00fcr F\u00fctterungszwecke dienenden Handelsartikel bilden, in der Weise als Untersuchungsobjekt, dass ich zu ermitteln suchte, wie viel von dem darin enthaltenen Stickstoff einerseits durch Einwirkung von saurer I epsinl\u00f6sung und andererseits von in verschiedener Weise zubereiteten Pancreasausz\u00fcgen ungel\u00f6st blieb2). Die Versuche ergaben, dass alkalischer Pancreassaft nicht so energisch auf 1 roteinstoffe einwirkt wie salzsaure Pepsinl\u00f6sung, es wurden in einzelnen f\u00e4llen durch k\u00fcnstliche Verdauung mit Pancreas Resultate erhalten, welche den durch Pepsinl\u00f6sung bewirkten zwar sein nahe kamen, indess waren unter den angegebenen\n*) Loco citato.\n*) J\u00b0urnal f\u00fcr Landwirthschaft, 29. Jahrg.,'S. 47:i","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"Verh\u00e4ltnissen in keinem einzigen Falle die durch Pancreas-ferment erhaltenen Verdauungs-Coefficienten g\u00fcnstiger als die durch Pepsin-Verdauung erzielten. Ich glaubte davon Abstand nehmen zu d\u00fcrfen, andere thierische Secrete auf Eiweiss verdauende Eigenschaften zu pr\u00fcfen, weil gar nicht fest gestellt ist, ob ausser Pepsin und Pancreasferment \u00e4hnlich wirkende Fermente im thierischen Organismus existiren. Die Ansicht, dass der Darmsaft Eiweiss verdauende Wirkungen besitzt, ist bisher nicht erwiesen und fehlen nach Ansicht von Hoppe-Seyler1 2) \u00fcberhaupt die genauen Nachweise der Existenz eines besonderen Darmsaftes. Sollten sp\u00e4ter neue, die Verdauung von Eiweiss bewirkende Fermente im thierischen Organismus aufgefunden werden, so ist wohl anzunehmen, dass dieselben schw\u00e4cher wie Pepsin und Pancreas wirken, weil anderenfalls ihr Vorkommen l\u00e4ngst mit Sicherheit con-statirt w\u00e4re, und glaube ich somit eine gewisse Berechtigung zu haben, alle diejenigen Nh-Stoffe, welche unter geeigneten Verh\u00e4ltnissen durch die Fermente der Magenschleimhaut und Pancreasdr\u00fcse nicht gel\u00f6st werden k\u00f6nnen, als thats\u00e4chlich werthlos f\u00fcr die Ern\u00e4hrung des thierischen Organismus anzusehen.\t.\nDie erw\u00e4hnten Versuche mit Pancreasausz\u00fcgen habe ich in neuerer Zeit fortgesetzt, nachdem inzwischen von Pfeift er durch F\u00fctterungsversuche an lebenden Thieren hinsichtlich gewisser Futtermittel der Nachweis erbracht war, dass ein Theil des durch Pepsinl\u00f6sung unl\u00f6slichen Stickstoffes im animalen Organismus sich dennoch aufzul\u00f6sen vermag*)*\nPfeiffer nimmt als selbstverst\u00e4ndlich an, dass die durch F\u00fctterungsversuche beobachtete L\u00f6slichkeit der Prote\u00efnstof\u00eee f\u00fcr die Ermittelung des N\u00e4hrwerthes derselben die h\u00f6chste entscheidende Instanz ist, und kann ich ihm ohne Weiteres hierin nicht vollst\u00e4ndig beipflichten, indem ich daran erinnere, zu welchen Schlussfolgerungen man bei einer anderen vegetabilischen Substanz, der Cellulose, durch F\u00fctterungsversuche vor den Versuchen von Tappeiner gelangt war, und wird\n1 ) Hoppe*Sevier: Physiol. Chemie, S. 270.\n2J Jourual f\u00fcr Landwirthschaft, 31. Jahrg., S. 221,","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"214\nt\u2018s in Zukunft vielleicht noting sein, neben den F\u00fclterungs-versuchen gleichzeitig eine Glassificirung der in dem zu verabreichenden Futter enthaltenen N\u00e4hrstoffe nach Masseabc ihres Verhaltens zu chemischen Reagenzien und zu Fermentl\u00f6sungen ausserhalb des thierischen Organismus unter Ausschluss der \u00abgeformten Fermente\u00bb und der bei Fritterungsversuchen l\u00e4stigen Stoffwechselprodukte vorzunehmen.\nBei meinen neuen Versuchen \u00fcber Wirkung von Pancreas-torment verwendete ich verschiedene Nahrungs- und Futtermittel, w\u00e4hrend ich fr\u00fcher (abgesehen von einem ganz vereinzelten, durch keine Controlanalyse best\u00e4tigten Versuch mit Luzerneheu) nur mit den Nh-Stoffen der Coeosnuss und Palmnuss (von Cocos nucifera und Elaeis guinoensis) gearbeitet hatte. Der Pancroasauszug wurde hergestellt, indem ich vom Fett m\u00f6glichst befreites Rinds-Pancreas 24 Stunden an der Lutt liegen liess1), dann mit Sand fein zerrieb, mit verd\u00fcnntem Glycerin \u00fcbergoss, nach 4-\u00f6 Tagen die Fl\u00fcssigkeit abpresste und filtrirte. Zu 400 gr. Pancreas nahm ich 1 Liter Wasser und 1 Liter Glycerin. Durch nachfolgenden Versuch \u00fcberzeugte ich mich von der Wirksamkeit des Pancreasauszuges : Auf je - gr. fein gemahlenen Palmkernkuchen, von welchem durch k\u00fcnstliche Magert Verdauung 0,041% N ungel\u00f6st blieben, lies> ich, in unverdautem Zustande, 8 Stunden lang bei +40\" einwirken :\na) 10O cbcin. Pancread\u00f6suiig mit 1 >\u00b0|o Soda versetzt. und land in dein unl\u00f6slichen H\u00f6ckslande = 0,5\u2018>0\u00b0o X.\nh) 1Q0 cbcm. Wasser mit\tSoda versetzt, liessnii unjrid\u00f6st\n== 1,01 \u00bbo/o N.\nVersuche mit Pancreas m\u00fcssen bekanntlich bei alkalischer Reaktion vorgenommen werden und habe ich durch einige, zun\u00e4chst zu erw\u00e4hnende Versuche zu ermitteln versucht, ob die Sodal\u00f6snng an und f\u00fcr sich, ohne Pancreas, eine gewisse Menge der \u00abschwer l\u00f6slichen\u00bb N-Verbindungen zu l\u00f6sen vermag, oder ob die L\u00f6sung lediglich durch das Pancreasfernienl bewirkt wird.\n\u2022) Cf. Heiden ha in: Pfl\u00f6gefs Archiv, Bd. X\u201e S. r\u00bb8>.","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"21 \u00fc\n\\ Wirkung von Soda auf die schwer l\u00f6slichen Nh-Stoffe von Roggenstroh.\nDas zur Untersuchung dienende fein gemahlene Roggen-slroh enthielt an Stickstoff, durch k\u00fcnstliche Mugenverdaming unl\u00f6slich bleibend:\n1.\tX\n2.\t0.200 \u00bb \u00bb___\nMittel \u2014 O,2u0\u00b0 o N.\nNach darauf folgendem , mehrst\u00fcndigen Digeriren mit\n^aprocentiger Sodal\u00f6sung bei +40\u00ae C. blichen ungel\u00f6st.\n3.\t0,130\u00b0/\u00ab X\n,\t4.\t0,07\u2018\u00bb \u00bb \u00bb\t' '\t'.\nMittel -= 0,10*)\u00b0\u00ab N.\t\u2022\t*'\nEs waren demnach durch das kohlensaurc Natron ielati\\\nerhebliche Mengen N in L\u00f6sung gegangen.\n2.\tVersuche mit Grasbliittorn.\n\u00bb\nDie Ermittelung des durch k\u00fcnstliche Magenverdauung\nunl\u00f6slichen Stickstoffes ergab:\t,\n5.\t0,41)0\u00b0 o\tX\t%\n0.\t0.400 v\t\u00bb\nMittel ~ 0,475\u00b0\u00ab\tN.\nDurch nachfolgendes Digeriren mit Vaprocentiger Soda-l\u00f6sting (auf wasserfreie Soda berechnet) blieb unl\u00f6slich :\n7.\t0,305 \u00b0\u00bb\tX.\t'\n3.\tVersuche mit \u00abPalmkernkuchen\u00bb\n(den gepressten Samenkernen von Elaeis guineensis).\nNach Behandeln mit Pepsinl\u00f6sung, waren unl\u00f6slich :\n8\t0..>t0o\u201e X\nl).\t0.542 \u00bb\u25a0\nMittel\t0 54l\u00ab\u2018o X.\nDarauf mit */2 procentiger Sodal\u00f6sung digerirt:\n1C.\t0.331\u00b0 \u00ab S\n11.\t0,344 \u00bb \u00bb' .\n12.\t0,300 \u00bb i \u25a0;\t:\nMittel = 0,325\u00abio N.\nln \u00ab1er nach Einwirkung von Sodai\u00f6sung . erhaltenen Fl\u00fcssigkeit Hessen sich, nachdem gr\u00f6ssere Mengen Pahnkern-kuchen in Arbeit genommen waren, nach dem Neutralismen\u00bb\n","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"210\nZusatz von CuO* Hi, Abfiltriren und Auswaschen des Niederschlages in letzterem minimale Mengen N mit Sicherheit nachweisen (0,075\u00b0,o). Aus welchen Bestandtheilen diese N-Verbindungen bestehen, ob Soda nur losend oder gleichzeitig zersetzend wirkte und im letzteren Falle Spuren von Kiweiss aus den \u00abschwer l\u00f6slichen Nh-Stoffen\u00bb gebildet wurden, ist eine Frage, die vorl\u00e4ufig nicht beantwortet werden kann. Sodann wurde Palmkernkuchen, welcher an Eiweiss-N und ^schwer l\u00f6slichem N zusammen = 2,560 \u2022/,, enthielt, direkt mit 12procentiger Sodal\u00f6sung (ohne vorherige Pepsinverdauung) digerirt und waren nun unl\u00f6slich:\n13-\t0,912 o0 x\n14.\ni:>.\n0.920\n0,011\nMittel - 0,947 o'o X.\nDurch sp\u00e4tere Behandlung des von Soda nicht angegriffenen R\u00fcckstandes mit salzsaurer Pepsinl\u00f6sung blieben unl\u00f6slich:\n1\u00ab.\t0,402 \u00ab\u201e N\n1 < \u2022\t0,390 \u00bb \u00bb\nMittel = 0,396 \u00ab 0 K.\nEs hatte somit auch in diesem Falle die Soda sowohl aut das eigentliche Eiweiss, wie auf die durch Pepsin unl\u00f6slich bleibenden Nh-Stoffe l\u00f6send eingewirkt.\n4. Wirkung von alkalischem Pancreasauszug auf den schwer l\u00f6slichen N des Palmkernkuchens.\nDas zur Untersuchung benutzte Futtermittel enthielt nach der Behandlung mit frisch bereiteter salzsaurer Pepsin-l\u00f6sung1) an nicht l\u00f6slichem Stickstoff:\nIN.\t0,458o[ft\tN\n19.\t0,466 \u00bb\t\u00bb\n20.\t_\t0,460 v\t*\nMittel -= 0,4610/0\tN. ~\nAuf den unverdauten, aus 2,0000 gr. Palmkernkuchen erhaltenen R\u00fcckstand Hess ich bei jedem der folgenden Ver-\n*\"ch**Lm cl)cm- Pancreasauszug, nachdem derselbe mit\nD Journal f\u00fcr Landwirtschaft, Bd. 29, S. 478.\n*) Dieselben Verh\u00e4ltnisse wurden auch bei den anderen Nahrun/s-und Futtermitteln cingehalteu.","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"217\nkohlensaurem Natron alkalisch gemacht war, 6\u20148 Stunden lang hei + 40\u00b0 einwirken und zwar setzte ich bei Nr. 21 und 22 = ba \u00b0/o, bei Nr. 23 und 24 = 1 \u2022 \u00ab kohlensaures Natron (auf wasserfreies Salz berechnet) hinzu. Die Fl\u00fcssigkeit wurde dann filtrirt, mit Wasser der unl\u00f6sliche R\u00fcckstand ausgewaschen, der letztere getrocknet und zur N-Bestimmung benutzt. Resultate:\n21:\t0,451 \u00ab o\tN\n22.\t0.435 >\t\u00bb\n23.\t0.435 >\t\u00ab\n24.\t_\t0,482 >\t\u00bb __\u25a0\u25a0\u25a0.\u25a0\nMittel = 0,450\u00ab|o N.\nSp\u00e4ter wiederholte ich die Versuche mit einem 10 Tage alten Pancreasauszuge, dem zur besseren Haltbarkeit etwas Chloroform zugesetzt war, und fand:\n23.\t0,487 \u00ab o K\n28.\t0,487 \u00bb\tv\n27.\t0,487 \u00bb\t\u00bb\n28.\t0.431 \u00bb\t\u00bb\nMittel ~ 0,478 \u00ab)o N.\n\u00bb\nNr. 25 und 2G hatten = !/a \u00b0/o, Nr. 27 und 28 = 1 % Sodazusatz erhalten. Bei den Versuchen Nr. 21\u201424 war demnach ein Plus von 0,01\u00b0/o N, bei Nr. 25-28 ein Minus von 0,01 \u00b0/o N gegen Pepsinverdauung gefunden, welche Resultate jedenfalls innerhalb der zul\u00e4ssigen analytischen Fehlergrenzen liegen d\u00fcrften und waren somit die durch Pepsin unl\u00f6slich bleibenden Nh-Be?tandtheile des Palmkuchens'durch Pancreasferment nicht angegriffen. Auch gr\u00f6ssere Mengen Pancreas wirken nicht l\u00f6send und wurde selbst durch Anwendung der doppelten Menge, l\u00b0/o Soda enthaltenden Pan-creasauszuges kein N aus den mit Pepsin behandelten Palm-kornkuchen gel\u00f6st.\nDie gleichen Beobachtungen hatte ich schon fr\u00fcher bei den Nh-Bestandtheilen der Cocosn\u00fcsse und Palmn\u00fcsse gemacht1) und erkl\u00e4re ich mir die Thatsache, dass Va-\u00ab-ipro-\ncentige Sodal\u00f6sung ohne Ferment energischer wirkte-als\n. ___. ., . * s * , )\n*) Journal f\u00fcr Landwirthschaft, Bd. 29, S. .480.","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"bei Gegenwart von Pancreasauszug dadurch, dass die X-lo'seude Wirkung der Soda durch gleichzeitig vorhandene, aus der Pancreasdriise herstammende organische Stoffe abgeschw\u00e4chl und event, ganz aufgehoben wird.\n5. Wirkung von Pancreas auf den schwer l\u00f6slichen N des Heues.\nEin Gemisch von Luzern- und Grasheu wurde fein \u00abe-mahlen und nur die feineren, vorzugsweise den Bl\u00e4ttern, entstammenden Antheil zu folgenden Versuchen benutzt : das Heu enthielt an X, durch Pepsinl\u00f6sung unl\u00f6slich bleibend:\n29.\t0.293 \u00ab o x\n30\t0,293 \u00bb \u00bb\n- Wi\u00fcel ^ 0,293 \u00ab o X.\nDer R\u00fcckstand von der Pepsinverdauung enth\u00e4lt nach der Behandlung mit Pancreasauszug;\nt + 10ft Sodil)\t31.\t0,220 o o X\n>>\t3?.\t0,207 * *\n\tMil Irl\t- 0,21:*\u00bb\u00ab\u00bbo N.\n<\u2022 -{- 1 jo,\u00ab Soda)\t33.\t0.281 \u00abo X\n\u00ab\t34.\t0,2* \u00bb1 \u00bb \u00bb\n>\tWittel -- 0.271 \u00abjo X.\nBei Versuch :H und 32 sind somit 27%, bei 33 und 31 = 7> des durch Pepsin unl\u00f6slichen Stickstoffs gel\u00f6st.\n\u2666*>. Wirkung von Pancreas auf den schwer l\u00f6slichen\nN des Cacao.\nEin nach holl\u00e4ndischem Verfahren hergestelltes Cacao-pulver enth\u00e4lt an X durch Pepsin unl\u00f6slich bleibend:\n35.\t1,554 o 0\tN\n36.\t1.526 \u00bb\t\u00bb\nMittel \u2014 l,540oo X.\nDurch nachfolgende Pancreas Verdauung unter Zusatz von Va % Soda waren unl\u00f6slich:\n37.\t1,139 o'o\tX\n38.\t1,113 \u00bb\t\u00bb\nMittel = l,126o0 X.\nGel\u00f6st sind demnach durch Pancreas = 26\u00b0/o der schwer l\u00f6slichen Xh-Stoffe.","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"7. Wirk ini\u00ab des Pancreas aut' den schwer l\u00f6slichen N des getrockneten Fleisches.\nDas von der Aktiengesellschaft Carne pura in den Handel gebrachte Fleischmehl ist ein gleichm\u00e4ssiges,haltbares Produkt, mit dem ich folgende Versuche ausf\u00fchrte, nachdem dasselbe sehr fein gemahlen und mit Aether extrahirt war, um nach Entfernung des Fettes eine schnellere Filtration der mit Fleisch-mehl behandelten Fl\u00fcssigkeiten zu erm\u00f6glichen.\nDas Pr\u00e4parat, enthielt nach Behandlung mit salzsaurei\nl\u2019epsinl\u00f6sung an nicht l\u00f6slichem X:\n3t).\t0,210 \u00abJ\u00bb X :\n40.\t0.221\t>\t\u00bb\nMittel ?\u00bb 0,220'*:\u00bb N.\nDurch nachfolgende Pancreasverdauung in Gegenwart\nvon \\2% Soda blieben unl\u00f6slich:\n41.\t0,157 \u00bb o\tX\ni-2.\t0.157\t^\t\u00ab\n13.\t0,188\t\u00bb\t\u00bb ;\u2022\nMittel -= 0.107\u00ab\u00bb X. :\nEs sind somit 24% des schwer l\u00f6slichen Stickstoffs durch Pancreas gel\u00f6st.\n8. Wirkung von Pancreas auf den schwer l\u00f6slichen\nX von Schiffszwiback.\nFein gemahlener, aus Hamburg bezogener Schiffszwiback enthielt an X durch Pepsinl\u00f6sung unl\u00f6slich bleibend:\n14.\t0.240 Vo X\t' <\n45.\n0.240\nMittel.\u2014 O,240\u00ab'o X.\nDurch nachfolgende Pancreasverdauung in Gegenwart von 1 \u00b0/o Soda blieben unl\u00f6slich :\n10.\t0,200 \u00ab\u2019o\tX\n47.\t0,184 \u00bb\t*\n4H._____0,212 *\t\u00bb\nMittel - 0,108 \u00ab 0\tX.\nIn Gegenwart von Soda:\n40\t0.240\u00ab/\u00ab X\n50.\t0,240 \u00bb_\u00bb _\nMittel \u2014 0,240 \u00ab|o X.","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nEs sind demnach mit 1% Soda = 27 \u00b0;<> in L\u00f6\nsunt:\ngegangen.\nDie fr\u00fcher von mir mit Cocos- und Palmkernkuchen angestellten Verdauungsversuche hatten, wie schon erw\u00e4hn!, ergeben, dass alkalische Pancreasl\u00f6sung von den durch Magensaft unverdaulichen Nh-Be?tandtheilen nichts zu l\u00f6sen vermag und war es jedenfalls das Spiel eines ungl\u00fccklichen Zufalls, dass ich zu den damaligen Versuchen nur solche Futtermittel benutzte, denen thats\u00e4chlich diese Eigenschaft zukommt. Die neueren Versuche zeigen, dass von anderen Nahrungs- und Futtermitteln ein Theil des durch Pepsin unl\u00f6slichen Stickstoffs durch alkalischen Panereassaft verdaut werden kann, und w\u00fcrde demnach zur Feststellung des Verdauungs-Coefficienten der Proteinstoffe durch Versuche ausserhalb des thierischen Organismus \u2014 falls dies \u00fcberhaupt m\u00f6glich ist \u2014 nach geschehener k\u00fcnstlicher Verdauung mit Magensaft eine \\ erdauung mit alkalischem Panereassaft unerl\u00e4sslich sein, auf welche letztere Operation ich in meinen fr\u00fcheren Mittheilungen keinen besonderen Werth legen zu m\u00fcssen glaubte, weil zuf\u00e4llig die schwer l\u00f6slichen Nh - Bestandtheile der damals benutzten Untersuchungsobjekte (Cocos- und Palmnuss) als durchaus widerstandsf\u00e4hig gegen Pancreas sich erwiesen. Pfeiffer hat durch Versuche an lebenden Thieren1) gefunden, dass von den in Pepsinl\u00f6sung k\u00fcnstlich unverdaulichen Nh-Bestandtheilen der Futtermittel 20 \u2014 30 \u00b0/o im thierischen Organismus verdaut werden k\u00f6nnen, und ergaben meine bei einigen Nahrungs- und Futtermitteln durch k\u00fcnstliche Verdauungsversuche mit Pancreas ausgef\u00fchrten Untersuchungen, \u2022dass von dem in Pepsin unl\u00f6slichen Stickstoff unter gewissen N erh\u00fcltnissen ebenfalls einige 20\u00b0/o gel\u00f6st werden k\u00f6nnen, wenn der Pancreasauszug 1 \u2022/\u2022 kohlensaures Natron enth\u00e4lt. welcher Gehalt von Heiden ha in als Optimum bezeichnet wird.-) Bei besonders pr\u00e4parirten und \u00e4usserst fein gemahlenen\n\nl) Loco citato.\n*) Genau 0,ft-l,\u20182\u00b0/o nach Heidenhain, Pflfiger's Archiv. Bd. X,","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"Nahrungsmitteln (Cacaopulver, Carne pura) erwies sich schon ein Gehalt von lfr % Soda als sehr wirksam.\nDie bemerkenswerthe Uebereinstimmung zwischen den Resultaten nat\u00fcrlicher und k\u00fcnstlich\u00e9r Verdauung, die sich aus den Beobachtungen.von Pfeiffer und aus meinen neueren Versuchen ergiebt, d\u00fcrfte zu weiteren Versuchen in der angedeuteten Richtung ermuthigen.","page":221}],"identifier":"lit16562","issued":"1885","language":"de","pages":"211-221","startpages":"211","title":"Untersuchungen \u00fcber die durch Magensaft unl\u00f6slich bleibenden stickstoffhaltigen Substanzen der Nahrungs- und Futtermittel","type":"Journal Article","volume":"9"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:23:52.187030+00:00"}