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{"created":"2022-01-31T12:40:07.643236+00:00","id":"lit17008","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Cohn, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 20: 1-27","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber Cacao als Nahrungsmittel.\nVon\nH,\tCohn.\t^\n(D^r Redaction zugcgungcn am 12. Mai 1804.)\nA. Chemische Untersuchung \u00fcber die N\u00e4hrstoffe des Cacaos.\nDie f\u00fcr die Ern\u00e4hrung in Betracht kommenden Bestand-f heile des Cacaos sind Eiweissk\u00f6rper, Kohlehydrate, Fette und \u2022las Theobromin.\t' *\u2022\nI.\tFette.\tv\t-\t.\nBez\u00fcglich der Fetle sind die Angaben immer ziemlich\n\u00fcbereinstimmend gewesen. 48\u201452 */\u201e wurden angegeben, ici-Millier benutzte zu allen meinen Bestimmungen nur rohe, gc* sch\u00e4lte Caracasbohnen, Caracasmasse, und ein Handeispulver, das eine Mischung verschiedener Cacaosorten darstellte. Die ' Fettbestimmung wurde nach der gew\u00f6hnlichen Methode ge-macht, indem eine abgewogene Menge Cacao in der ersten Zeit einfach im Kolben, sp\u00e4ter im Soxhlet\u2019scheh Apparat > mit Aether extrahirt wurde.\t. !\nRohe Bohne . . . 48,2 \u201450,2 \u00b0/0,\nMasse . . ... 49,3 \u201451,9 \u00bb\t1 \u2019\nHandelspulver . . 32,65\u201433,2 \u00bb\nDa\u00bb letztere war in der Fabrik durch Auspressen von einem Theil seines Fettgehaltes befreit worden. Das Caca\u00f6- \u2022 lett enth\u00e4lt keine freie S\u00e4ure, bleibt aus der Aetherl\u00f6sung gelb gef\u00e4rbt zur\u00fcck, f\u00e4llt aber aus kochender Alkoholl\u00f6sung in weissen Flocken beim Erkalten aus, indem der Farbstoff in Losung bleibt. Es wird sehr schwer ranzig, ich konnte Cacao-Imtter Monate lang in offener Schale unver\u00e4ndert erhalten.\n11. Eiweissstoffe.\t, : >\nUeber die Qualit\u00e4t der Eiweissk\u00f6rper des Cacaos liegen \u2022 In sp\u00e4rliche Angaben vor, etwas reichlichere, aber nicht\nZt \u00fcBchrilt l\u00fcr physiologische Chemie. XX.\t-\t,","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcbereinstimmende \u00fcber den Procentgehalt des Cacaos an Eiweiss. Ueberhaupt sind die Eiweissk\u00f6rper bei den bisherigen Untersuchungen etwas stiefm\u00fctterlich behandelt worden. Sit* sollen deshalb n\u00e4her bet r\u00e4chtet werden.\nUeber die Qualit\u00e4t der Eiweissk\u00f6rper macht Mitscherlich eine kurze Bemerkung. Er sagt, dass der Kaltwasser-auszug der Bahiabohne durch Kochen eine kaum merkbare Tr\u00fcbung erf\u00fchre, also kein gel\u00f6stes Eiweiss enthalte. Daraus, dass er durch Essigs\u00e4ure keinen Kleber erhielt, sondern Hindurch Na OII- und KOH-Extraction die Proteinverbindung in gr\u00f6sserer Menge extrahirt werden konnte, schloss er, dass das Eiweiss in coagulirtem Zustand in den Bohnen enthalten sei, wof\u00fcr auch der granul\u00f6se Zustand des Zellinhaltes spr\u00e4che. * \u00ab M\u00f6glicherweise kann das Gerinnen des Eiweisses durch die Behandlung der frischen Bohnen, besonders durch das Rotten, bedingt sein >*.\nTrojanowsky wiederholt die Angabe und stimmt ihr zu. Zipper er gibt gegen\u00fcber Mitscherlich die Anwesenheit wasserl\u00f6slicher Eiweissstoft'e an; er betrachtet die Alkoholf\u00e4llung des Wasserauszugs als Eiweiss und zwar als Pepton und fand 4,25\u00b0/0.\nDie Behandlung, welche der Cacao durchzumachen hat, ehe er in den Handel kommt, legt in der That die M\u00f6glichkeit nahe, dass die urspr\u00fcnglich in anderer Form vorhandenen Eiweissk\u00f6rper in Folge dieser Behandlung coagulirt werden. Die frisch vom Baum gewonnenen Bohnen, welche farblos sind, werden entweder zu Haufen aufgesch\u00fcttet und, mit Bl\u00e4ttern bedeckt, der Sonne ausgesetzt oder in anderen Gegenden in F\u00e4ssern in die Erde gegraben. In beiden F\u00e4llen tritt eine Erw\u00e4rmung, eine Art G\u00e4hrung, ein, mit chemischen Ver\u00e4nderungen, die von den meisten Autoren als ziemlich tiefgreifende betrachtet werden. Ein \u00e4usseres Zeichen dieser Ver\u00e4nderungen ist die Bildung des Pigments, das die vorher farblosen Bohnen jetzt dunkelbraun f\u00e4rbt.\nDoch ist dies auch die einzige sicher bewiesene chemische Ver\u00e4nderung in Folge des Retiens der Bohnen. Eingreifender d\u00fcrfte eine andere technische Behandlung sein, der man sp\u00e4ter","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"3\ndie Bolinon unterwirft, um sie von den Schalen sui befreien und ihr Aroma zu erh\u00f6hen, n\u00e4mlich das R\u00f6sten. Dasselbe wird bei einer Temperatur von 115\u2014130\u00b0 vorgenommen und zwar in einzelnen Fabriken, indem die Bohnen in grossen Trommeln \u00e4hnlich wie Kaffeebohnen ger\u00f6stet werden, in andern, indem sie gespannten Wasserd\u00e4mpfen ausgesetzt werdeii.\nZur Isolirung der Eiweissk\u00f6rper werden Extractionsr vir fahren angewendet, und zwar mit Wasser, mit Salzl\u00f6sungen, mit Laugen und mit Alkohol.\n1. Wasserextraction.\nZu gleicher Zeit werden 3,233 gr. rohe, gesch\u00e4lte und auf feinem Reibeisen zerriebene Bohnen und 3,213 gr. ebenso z<Triebene Masse mit 100 ebem. Wasser ubergossen und unter h\u00e4ufigem Umr\u00fchren 20 Stunden stehen gelassen, dann filtrirt. Das Filtrat der rohen Bohnen giebt s\u00e4mmtjiche Ei weissproben, <!. h. sofortigen Niederschlag bei Kochen mit CH,CO\u00d6H oder HNO, allm\u00e4lig im Laufe einer Stunde entstehenden Niederschlag durch CHjGOOH + K,FeC6N6 oder CH.COOH + Na,S(\\, Tr\u00fcbung durch \u00fcbersch\u00fcssigen Alkohol, das Filtrat der Masse, d. h. des ger\u00f6steten Cacaos, gibt diese Reactionen nicht. Nur . i.> Mi11 on\u2019sehe Reaction geben beide Filtrate. Doch scheint\nReaction bei den stets hellbraun gef\u00e4rbten Filtraten nicht anwendbar; denn die br\u00e4unlich rothen Flecken, welche aus-lallen, verdanken ihre Farbe dem Cacaofarbstoff, der bei der--M illon\u2019schen Reaction der Fl\u00fcssigkeit entzogen wird. Pepton-\u00bb\u25a0\u2022\u2022aktion gelingt in keinem der Filtrate, der Alkoholnieder-schlag im Filtrat der rohen Bohne ist in Wasser nicht wieder l\u00f6slich. Die Extracte reagiren neutral. Diese Extraction wurde mil gleichem Resultat wiederholt.\nEs ist also ein wasserl\u00f6slicher Eiweissk\u00f6rper vorhanden, und zwar nicht Pepton, sondern Albumin. Dasselbe findet s!,'li nur in den rohen Bohnen, nicht in den ger\u00f6steten: Die vorhandenen Albumine sind also durch das R\u00f6sten in eine, wasserunl\u00f6sliche Modification \u00fcbergef\u00fchrt worden.\nIn.einem Wasserextract von 0,0 gr. der rohen Bohne wird.' einmal quantitative Bestimmung des Eiweisses aus-","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"1\ngef\u00fchrt und zwar durch \u00fcbersch\u00fcssigen Alkohol gelallt. Es ergab 2,70 \u00b0/0.\n2. Extraction durch Salzl\u00f6sungen.\nZirr Extraction wurde immer 10\u00b0/0 MgS04-L\u00f6sung benutzt. Na CI-L\u00f6sung wurde vermieden, weil aus ihr die Ei weissk\u00f6rper in schleimiger Consistenz ausfallen und du* Filtration erschwert ist. Es wurde nur qualitative Untersuchung getrieben, da die M\u00f6glichkeit, die Gesammtmengo der im Cacao enthaltenen Eiweissk\u00f6rper so zu isoliren und quantitativ zu bestimmen, bald aufgegeben wurde. DieMgSO,-Extracte sind hellbraun und gut durchsichtig wie die Wasser-extracte, es fallen die Eiweissk\u00f6rper aus ihnen schwach gelblich, also wenig Caeaofarbstoff enthaltend aus.\naj Rohe Bohne.\n\u2022*,2118 gr. werden mit 120 cbcni. 10\u00b0/0 Mg S04-L\u00f6sung 5 Stunden macerirt, abfiltrirt, das Filtrat mit MgS04 in Substanz ges\u00e4ttigt. Nach dem Stehen \u00fcber Nacht zeigt sich am n\u00e4chsten Morgen ein Niederschlag, der, auf das' Filter gebracht, in 10*/. MgS\u00d64-L\u00f6sung wieder l\u00f6slich ist und aus dieser L\u00f6sung durch Erhitzen ausgef\u00e4llt werden kann.\nDer R\u00fcckstand der ersten Extraction wurde noch einmal mit 120 ebem. MgS04 behandelt, nach S\u00e4ttigung des Filtrats mit MgS04 entstand wieder ein Niederschlag, der in 10% MgS()4 sich l\u00f6ste und aus der L\u00f6sung durch Erhitzen gef\u00e4llt wurde. Dieser Versuch wurde mehrmals wiederholt und gelang in derselben Weise.\n, \u2022 _ : . : \u2022\nEinmal wurde auch versucht, aus der 10\u00b0/0 MgS04-L\u00f6sung\nstatt durch S\u00e4ttigung mit MgS04 durch Zusatz reichlichen Wassers eine F\u00e4llung hervorzurufen. Es trat da zwar eine Tr\u00fcbung, aber nicht .deutlicher Niederschlag auf, doch i.-t das erkl\u00e4rlich; denn da auf die Dialyse verzichtet wurde, so musste man, um die Salzl\u00f6sung gen\u00fcgend zu verd\u00fcnnen, sehr viel Wasser an wenden, so dass die geringe Ei weissmenge sehr vertheilt war.\nDie L\u00f6slichkeit in 10\u00b0/0 MgS04-L\u00f6sung, F\u00e4llbarkeit durch S\u00e4ttigung mit MgS04, erneute L\u00f6slichkeit der F\u00e4llung in","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"10 7, MgS04 charakterisirt die gef\u00e4llten Substanzen als Glp*. Im line. Dementsprechend gaben die Extrade alle Eiweiss-, react innen, Eigenschaften der Globuline zeigten sich auch: sonst. Denn aus der 10\u00b0/, MgS04-L\u00f6sung fielen bei l\u00e4ngerem Stellen die Eiweissk\u00f6rper aus, indem die Globuline sich umsetzten in Albuminate resp. coagulirte Eiweissstoffe; auch die\n\u2022 lurch S\u00e4ttigung mit MgS04 \u00e4usgef\u00e4llten Globuline Ver\u00e4nderten\n% ,\nsich bei l\u00e4ngerer Ber\u00fchrung mit dem dar\u00fcber stehenden Wasser derartig, dass sie nicht mehr wie vorher in 10\u00b0/o MgS04-L\u00f6sung l\u00f6slich waren.\t. ,\t\u2022\nDie Ausf\u00fcllung der Globuline in* 10% MgS04-L\u00f6sung gelang nicht nur bei 30\u201435\u00b0, sondern auch bei Zimmer-'-' t.iuperatur (IG\u201420\u00b0).\nb) Masse (ger\u00f6stete Bohne).\nDie Versuche mit Cacaomasse wurden gleichzeitig und l\u00bbaialltd gehend mit den Versuchen mit roher Bohne genlacht, m dass die Differenzen durch den Vergleich auflieicn.\n3,3477 gr. Masse und 120cbcm, MgS04-L\u00f6sung, Filtration nach 5 Stunden, S\u00e4ttigung mit MgS04. Am n\u00e4chsten Morgen\nzeigt sich noch kein Niederschlag, w\u00e4hrend derselbe im Extract\n_ \u00bb \u2022 \u2022\nder rohen Bohnen schon vorhanden war. Nach weiteren \\\u2019l Stunden tritt im Extract der Masse ebenfalls ein Niederschlag auf, der bei Wasserzusatz zu der ges\u00e4ttigten MgS04-L\u00f6sung sich wieder l\u00f6ste. Es handelt sich auch hier um G lobuline. Der Niederschlag im Extract der Masse war nur wenig sp\u00e4rlicher als der im Extract der Bohne, sp dass man annehmen muss, dass die Globuline trotz des B\u00fcstyerfahrens zum. gr\u00f6sseren Tlieil unver\u00e4ndert sich erhalten haben.:\n3. Alkaliextraction.\nNach einigem Probiren mit anderen Laugen wurde sp\u00e4ter zur Extraction 1 \u00b0/\u00f60 KOH-L\u00f6sung benutzt.* S\u00e4mmtliche Alkali-*xtracte haben die unangenehme Eigenschaft, dass sie fast undurchsichtig dunkelbraun gef\u00e4rbt sind durch in Losung geangenen (.acaotarbstoff, und dass die Eiweissk\u00f6rpor, einen Hieil des Farbstoffs mitreissend, in Form dunkelbrauner Hocken au< den Extraeton ausfallen. KOH, NaOH, Ba(OHj\u201e","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"G\nMg(OH), sind darin einander gleich. Von allen Extractions-verfahren bieten die Alkaliextractionen die beste Chance f\u00fcr eine quantitative Bestimmung der im Cacao enthaltenen Ei weissk\u00f6rper, und es wurde dieselbe auf diesem Wege auch versucht. Zur qualitativen Untersuchung sind die Alkaliextractionen nicht geeignet, denn in den Laugen l\u00f6sen sich alle Eiweissk\u00f6rper als Alkalialbuminate. Allerdings ist das\nja noch ein strittiger Punkt, indem manche Autoren angeben, dass in ganz schwachen Alkalien, z. B. in 1 \u00b0/00 KOH, di<* Ei weissk\u00f6rper unzersetzt l\u00f6slich waren und aus diesen L\u00f6sungen\ndurch Neutralisation derselben in ihrer urspr\u00fcnglichen Form wieder ausgef\u00e4llt werden k\u00f6nnten. Ich kam zu der Ueber-zeugung, dass die Eiweisse in meinen Alkaliextracten in Form von Alkalialbuminaten vorhanden waren. Daf\u00fcr sprach Verschiedenes. Wenn ich zum alkalischen Extrade H,S04 oder CHjCOOH zuf\u00fcgte behufs Ausf\u00fcllung der gel\u00f6sten Eiweisse, so war die Fl\u00fcssigkeit schon sauer, wenn noch nicht ganz du* dem vorhandenen Alkali \u00e4quivalente S\u00e4uremenge zugef\u00fcgt war. Ich erkannte das daran, dass, wenn ich 100 cbcni. der mit 1 \u00b0/oo KOH hergestellten Extractionsfl\u00fcssigkeit mit \u2019/,0 Normal -1 IsS04 versetzte, die Reaction schon sauer war bei Zusatz einer Menge, welche 100 ebem. der 1 \u00b0/00 KOH eben neut ralisirte. Bei saurer React ion also fielen die Ei weissk\u00f6rper aus. Die saure Reaction bei Zuf\u00fcgung der \u00e4quivalenten Mengei H#S04, das Ausfallen der Eiweisse bei saurer Reaction sprechen daf\u00fcr, dass es sich handelte um Albuminate, oder, wie man sie ihrer sauren Reaction wegen nennt, \u00abAlbumins\u00e4uren\u00bb. Ein sicherer Beweis f\u00fcr die Anwesenheit von\nAlbuminaten ist darin gelegen, dass die durch Neutralisation entstandenen Ei Weissniederschl\u00e4ge sich .absolut unl\u00f6slich erwiesen in Wasser oder Salzl\u00f6sungen, wohl aber mit dunkelbrauner Farbe leicht l\u00f6slich in Sodal\u00f6sung. Das charakterisii t sie als Albuminate.\nAus den Na,CO#-L\u00f6sungen Helen die Albuminate bei blossem Stellen nach einigen Tagen aus, indem sie durch die lange Ber\u00fchrung mit Wasser in einen unl\u00f6slichen Zustand \u00fcbergef\u00fchrt wurden.\n1","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"Farbenreaetionen waren mit der braunen alkalischen Fl\u00fcssigkeit und den schwarzbraunen Eiweissniederschl\u00e4gen nicht zu machen, da ihre starke Eigenfarbe jede Farbenreaction st\u00f6rte.\nUm die durch 1 \u00b0/00 KOH extrahirbare Eiweissmenge; quantitativ zu bestimmen, wurde mehrmals hinter einander \u00bbxtrabirt, die durch Neutralisation gewonnenen F\u00e4llungen aufgenommen, bei 100\u00b0 getrocknet, gewogen.\t;\nKo lie Hohne: 15,31\u00bb g r. nach \u00f4maliger Extraction ergaben 4;5\u00b0j0.\nHohe Hohne: 15,15 gr. naeli der Entfettung ergaben 7.2b oder bezogen auf das nicht entfettete Material 4,5'%.\nHandelspulver (ger\u00f6stet, um 17\u00b0J0 entf.): b,\u00d6S und b,()\u201c\u20190 oder bezogen auf nnentfettetes ger\u00f6stetes Material .\u2014 5,04b% und 4.1H\"f0 durch 1\u00b0|00KOH extrahirhares Eiweiss. -\t:\t.\nEs konnten somit quantitativ nur sehr geringe Mengen Eiweiss durch die Alkaliextraction isolirt werden, sicher nur ein Tlieil der in den Bohnen enthaltenen Eiweissmetige. Auch die Niederschl\u00e4ge aus den Salzl\u00f6sungen, wenn sie auch nicht: quantitativ bestimmt wurden, schienen ziemlich gering zu sein. Zur Erkl\u00e4rung dieser geringen Ausbeute der KOH-Extraction liegt es nahe, auf die von Mitscherlich angenommene Coagulation der Eiweissk\u00f6rper durch das Rotten zur\u00fcckzugehen. Uoagulirte Eiweissk\u00f6rper sind ja in schwachen Alkalilaugon schwer l\u00f6slich. Wenn durch die Salz- und Wasserextraction Globuline und Albumine nachgewiesen werden konnten, so ist auf Grund der geringen Resultate der Alkaliextraction doch anzunehmen, dass eben nur ein Theil der Eiweissk\u00f6rper noch in\nForm von Globulinen und Albuminen vorhanden ist, w\u00e4hrend der: Kost coagulirt und darum der Extraction schwer zug\u00e4nglich ist.\nAuff\u00e4llig ist, dass die KOH-Extraction des Handelspulvers, also eines ger\u00f6steten Materials, g\u00fcnstigere Resultate gab, als <li<\u2018 Extraction der rohen unger\u00f6steten Bohne. Doch meine * ich, man darf daraus nicht schlossen,, dass die R\u00f6stung die Eiweisse ganz unver\u00e4ndert liess, zumal sich in Bezug auf die Albumine, wie oben erw\u00e4hnt, ein Einfluss zeigte. Es l\u00e4sst \u2022las verh\u00e4ltnissm\u00e4ssig g\u00fcnstige Resultat beim .Handelspulver daraus sich erkl\u00e4ren, dass dieses, fabrikm\u00e4ssig dargestellt, in >i\u2018lir feiner Vertheilung zur Anwendung kam, so dass, wie die mikroskopische Untersuchung ergab, die Zellleihcr zum","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"8\ngr\u00f6ssten Theil zerst\u00f6rt waren, wahrend bei der rohen B\u00f6hm* das nicht in dem Maasse erreicht werden konnte, weiterhin daraus, dass der Eiweissgehalt des Handelspulvers \u00fcberhaupt ein gr\u00f6sserer ist, als der der Bohne, auch berechnet auf gleichen Fettgehalt. :\n4. Alkoholextraction.\nDurch Alkoholextraction einen Eiweissk\u00f6rper zu entziehen, versuchte ich, weil K\u00f6nig in seiner Chemie der Nahrungsmittel die Angabe macht, dass sich aus dem Cacao, ebenso wie aus Caflee und Thee, ein nicht naher charakterisier Ei weissk\u00f6rper durch kochenden Alkohol extrahiren lasse und ferner wegen der Resultate * der sp\u00e4ter zu erw\u00e4hnenden Stutze.i*Eschen Eiweissstickstoffbestimmung. Ich extrahirte rohe Bohne und Masse mit absolutem Alkohol und zwar, nachdem ich auf das Sorgf\u00e4ltigste mit Aether entfettet hatte, im S o x h 1 e t \u2019 sehen Apparat ; denn geschah das nicht, so erschienen bei Anwendung von Reagentien behufs Eiweissnachweis sehr st\u00f6rende Ausf\u00e4llungen von Fett. Entfettete rohe Bohne und Masse wurden mit Alkohol 15 Minuten auf dem Wasserbad gekocht und filtrirt. In dem alkoholischen Filtrat ist eine Reihe von Eiweissreactionen nicht gut anwendbar, weil der Alkohol mit dem Reagens F\u00e4llungen gibt. Doch auch die anwendbaren Reagentien gaben keine Eiweissreactionen, so Kochen mit Essigs\u00e4ure. Quecksilberkaliumjodid. In der K\u00e4lte entstand bei Zusatz der Reagentien zuerst stets eine Tr\u00fcbung, die auch bei Wasserzusatz auftritt, und die dadurch, dass sie bei Erhitzen verschwindet, als von ausgeschiedenem Theobromin oder noch vorhandenem Fett her-r\u00fchrend sich kennzeichnet. Ebensowenig wie in den heissen war in den kalten Alkoholextracten Eiweiss nachweisbar.\nDas durch kochenden Alkohol aus der entfetteten Bohne gewonnene Filtrat eingedampft, hinterliess einen betr\u00e4chtlichen, durch das in Alkohol l\u00f6sliche Cacaoroth violettroth gef\u00e4rbten R\u00fcckstand. Derselbe wurde mit Wasser verrieben und einige Stunden inacerirt, dann filtrirt. In dem Filtrat gelang keine Eiweissreaction. Nur durch Mi lion\u2019s Reagens wurde der Farbstoff in rothbraunen Flocken ausgef\u00e4llt.","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"\\\n9\nZu den Alkoholextractionen wurden 3\u20144 gr. Cacao jedes Mal gebraucht.\nNachdem es sich als unm\u00f6glich herausgestellt hatte, die Gesammtmenge der im Cacao vorhandenen Eiweissk\u00f6rper zu isoliren und so quantitativ zu bestimmen, war ich gezwungen, behufs quantitativer Bestimmung der Eiweissk\u00f6rper zur\u00fcck-\u2022/iigehen auf die stets angewendete indirecte Methode, nach welcher man den N-Gehalt feststellt und aus ihm schliesst auf den Eiweissgehalt. Der N einer vegetabilischen Substanz wird aber hiebt blos geliefert vom Eiweiss, sondern'auch von anderen organischen und anorganischen Substanzen. Man scheidet desshalb zweckm\u00e4ssig zwischen Gesammtstickstoff und Eiweissstickstoff einer Substanz. Den letzteren will man finden, \u2018leim aus ihm kann man schliessen auf den Eiweissgehalt, indem man nach Ritt hausen mit 0,0 multiplient. Man findet den Eiweissstickstoff, entweder indem man den Gesammt-stickstoff bestimmt und rechnerisch den N der anderweitig bekannten, nicht eiweissartigen Stickstoffsubstanzen abzieht,\noder indem man von vornherein den Eiweissstickstoff zu bestimmen sucht.\nI. Gesammt-N-Bestimmung.\nDie N-Bestimmung wurde nach der Kjeldahr sehen Methode ausgef\u00fchrt und jedesmal etwa 1 gr. Substanz in Anwendung gezogen.\n>\tAngeweiulotc H\u00f6bst. \u25a0\t'Z V\t\u2022 J liffuudeucr N. ' \u2022\tN \u00ab...\nHobe Holme. .\t. . . | i\ta) 1,085 . 1*) 1,075\t0,02184 0,0238\t201 \u20222,214 >\nMittel\t.\t\" >\t\tAll:!',,\nM;i\u00bbe\t J\ta)\t1.200 b)\t1,300\t.0,0378 0,04110\t-> il; 1 * 2.00 .\nMi\u00fc.l \t\t\t .\t\u2014\tn\t\u25a0 \u25a0\t2.125\",,\nHanJelsp\u00fclver\t' \u20221\ta) 1,200 i>) 1,300\t0,0378 0,0410\t:U:iV . J :ur,i\t\u2022\nMittel ....\t\t\t3,143.,","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\nDie Resultate stimmen nicht ganz \u00fcberein, denn wenn man den Procentgehalt des auf 33\u00b0/0, also um 17\u00b0/0, entfetteten Handelspulvers nach der Formel 3,143 :x = 100: 83 bezieht auf nicht entfettete Masse, so erh\u00e4lt man f\u00fcr diese 2,00809\u00b0/,,. Das Handelspulver ist eine Mischung verschiedener Gacao-sorten. Der N-Gehalt ist aber in den verschiedenen Sorten ungleich, ja in verschiedenen Bohnen einer Sorte ungleich* wie Trojanowsky behauptet, so dass in dem Mischpulver durch Hinzutreten von Cacaosorten, die mehr N enthalten als der sonst von mir angewendete Caracascacao, der N-Gehalt ein wenig gestiegen ist. Ausserdem ist das Pulver sowohl wie die Masse gegen\u00fcber der rohen Bohne durch den Wasserverlust hei der R\u00f6stung (4\u20146 \u00b0/0) in seinem N-Procent-Gehalt erh\u00f6ht.\nWenn man aus diesem Gesammt-N-Gehalt auf Eiweiss\nschliessen will, m\u00fcsste man den N der nicht eiweissartigen Substanzen in Abzug bringen. Bekannt ist von solchem im Cacao nur das Theobromin, Spuren von Coffein gab James Bell und Zipp er er an. Die Autoren also, welche \u00fcberhaupt schieden zwischen Gesammtstickstoff und Eiweissstick-stoff, begn\u00fcgten sich, den Theobromin-N in Abzug zu bringen. Die Angaben \u00fcber den Theobromingehalt sind ziemlich wechselnd. Das liegt einmal an den Fehlerquellen der ziemlich umst\u00e4ndlichen Darstellungsmethode, dann daran, dass der\nTheobromingehalt wechselnd ist. Es gaben an :\t\t\nBaussingaul t .\t.\to o \u2022 \u2022 \u2022\t\u00b0l 0*\n^ l'a ven\t\t\u2022 0 o\t\u00bb\nTrojanowsky .\t.\t. . . 2,5\t\nWolfram ....\t. . . 2,5\t\u00bb\nK\u00f6nig . . . . .\t. . . 1,50\t\u00bb\njedoch :\t\t\nTuchen \t\t\t\u00bb\nHaussai . . . .\t.\t0.1\u20140,8\t\u00bb\nMuter . . . . .\t\t\u00bb\nZipperer .\t.\t.\t.\t\ty>\nAuch ich machte eine Theobrohiinbestimmung\t\t\nMethode, die Zipperer \u00e4ngibt, und erhielt 0,90\u00b0/0 Theobromin aus dem Pulver = 0,79G bezogen auf nicht entfettete Masse.","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"11\nNimmt man als Mittelzahl 1 \u00b0/0 Th\u00e8obromin an, so fallt von dem (Jesammt-N 0,311 \u00b0/0 aut' Theobromin X.\nEs ist also der Eiweiss-N in:\n%\nj!\tHamlelapulvor;.\nHohe Hohn*-, i Masse.\t~\u2014L----------- \u2014\t.\t^\u2014\num ntfetU't. ; auf 3;H\\, entfettet.\n1,801 \u2018\t: 1,814 V :\t2.297 % \u25a0 \u2022 . ^7ti^V\nBerechnet man daraus durch Multiplication mitT>,0 den Eiweissgehalt, so erh\u00e4lt man:\nHohe Hohne. \u25a0 ' ;\tMasse.\t\t\n\t\tunentfettet. . 11\tauf 33% entfettet.\n10,800%\t10,884%\tLJ,782%\t10,008%\nVergleicht man damit die Resultate anderer. Untersucher, so linden sich bedeutende Differenzen nur gegen\u00fcber den \u00e4lteren Untersuchern.\nEs fanden an Eiweiss :\t\u2022\nBoussingault (1854).........20 .%.\nPayen (1850) mul Tuchen. . . 20\t*\nT r o j a n o w s k y..0,5\u201418 \u00bb\nMitscherlich................. LJ,:] \u00bb\nLaube und A Iden dort . . LJ\u201415\t\u00bb\nHei sc h................. . 7 \u2014 ls> *\nK\u00f6nig................. . . .\t11,03\u00bb\nII. Directe Eiiceissstickstoffbestimmuny. -\t[\nSie wurde vorgenommen nach einer Methode von Stutzer. Dieselbe besteht darin, dass man die Substanz zuerst mit wenige Tropfen Essigs\u00e4ure enthaltendem Alkohol kocht, dann *ich absetzen l\u00e4sst und die Fl\u00fcssigkeit auf ein gewogenes Filter abgiessl, den R\u00fcckstand darauf mit Wasser unter Zusatz von Cu(OH)j (zur F\u00e4llung der Eiweisse) 10 Minuten kocht, sich absetzen l\u00e4sst, den R\u00fcckstand auf das Filter bringt und seinen N-Gehalt bestimmt. Durch Kochen mit Alkohol und Wasser sollen alle nicht ei weissartigen stickstoffhaltigen Vrbindungen entfernt sein, durch S\u00e4urezusatz zum Alkohol","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"um! durch Gu(QH),-Zusatz zum Wasser das Uebergehen von Eiweissen in das Filtrat verhindert sein. Sind diese Voraussetzungen erf\u00fcllt, so ware dies in der That die rechte Methode zur Bestimmung des Eiweissstoffs.\nDie nach dieser Methode gewonnenen Resultate waren:\n-\u00c4 \u25a0\t.\t1\td Angewandte Sub.stanz.\t\ti ! (\u00bbofutuleuer X. | . ;\t\u2022 K \u2022\u2022... .\n' (\t1.38 SO\tO.01M\t\nMolt\u00ab* Holme\t\t<\t1.21*6\t0,0171\u00bb 1\t1,36 \u00bb\n(\t1 ,422\t0,02072\t! ^ \u2018 1\t1 ,\u20184>) \u00bb\nMil lei\t\t\t\u25a0\u25a0 \u25a0.\tl\t\nM\u00fcsse\t\t .\t.\t\t0,01 *\u00bb04\t;\t1 c>!) 0\nRechnet man .'diesen N-Gehalt um in Eiweiss, so c*rha11 man an Eiweiss der:\nI\u00bb o In* ii l> o li ii e\n7 <\u00bb\u2022*< *\u00bb\nt\t\u201e\nMasse:\n7 74\u201c\nr hi*\nEs zeigt sich eine Differenz von A \u00b0/n gegen\u00fcber den durch Gesammt-N-Bestimmung und Abzug des Theobroinin-N gewonnenen Zahlen. F\u00fcr diese Differenz fehlt mir eine Erkl\u00e4rung. da ich einerseits bei der vorher erw\u00e4hnten Alkoholextraction trotz K\u00f6nig nie einen Eiweissk\u00f6rper habe entziehen k\u00f6nnen und auch in das kochende Wasser in Folge des vorhandenen Cu (Oll), kein Eiweiss \u00fcbergehen kann bei der St utzer\u2019sehen Methode, andererseits man ausser dem Theobromin keinen N-haltigen K\u00f6rper kennt, der jetzt extrahirt die Differenz h\u00e4tte veranlassen k\u00f6nnen. Die Zusammensetzung des in ziemlich bedeutender Menge vorhandenen \u00abCacaoroth\u00bb ist allerdings unbekannt.\n111. Kohlehydrat.\nDas Kohlehydrat ist im Cacao in Form von St\u00e4rke vorhanden, Zucker fehlt, denn in den w\u00e4sserigen Exlracten gelang keine Zuckerreaction. Auch die Angaben \u00fcber den Amylum-Cehalt finden sich ziemlich verschieden.","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"13\n\u25a0 *\nEs fanden an Starke:\nLumpad ins . .\t\nPaye\u00bb . . . .\t\nTuchen . . .\t....\t0,53 \u00bb\nM i t s c h e r 1 i c h .\t\u2022 i. <4\nT r o j a n o w s k i .\t....\t7\t\u00bb\n\u2022lames Be 11. .\tA 1 \u2022 \u2022\nK\u00f6nig ....\t. . ll.fi\u201415,1 \u00bb\nZipper er . . .\t. . .\t8\u201411 \u00bb\nIch bestimmte einmal den St\u00e4rkegehalt im Handelspulver, fl,57% gr. des Pulvers wurden zuerst im Sb.xh let \u2019sehen Apparat entfettet, der R\u00fcckstand durch Alkohol von Theobromin befreit, der R\u00fcckstand zur Ueborf\u00fchrung der Starke in Glucose mit einer i>\u00b0/0 H#S04-L\u00f6sung 1> Stunden lang im Kolben mit R\u00fcckflussk\u00fchler erhitzt, filtrirt, das gelblich gef\u00e4rbte Filtrat mit Thierkohle entf\u00e4rbt, mit F eh ling\u2019scher L\u00f6sung titrirt. Es ergab sich 13,257p Glucose. Nach der Sachs\u2019sehen Gorrectionsformel auf St\u00e4rke berechnet, ergibt sich im Ilandelspulver:\n108:99 =s l:i,25: x = 12,14\u00ab % Starke.\nlinhifiit auf wnentfettete Masse \u2014 12,14\u00ab; X *%,\u00ab\t10,08118\nB. Ausnutzbarkeit des Cacaos.\nZur Feststellung der Ausnutzbarkeit stehen 2 Methoden zu Gebote, die eine der Ausnutzungsversuch am lebenden \u2022 < Organismus, die andere die Behandlung des Nahrungsmittels mit k\u00fcnstlich dargestellten Verdauungss\u00e4ften ausserhalb des K\u00f6rpers, im Becherglas. Es kann wohl kein Zweifel sein, dass, wie Pfeiffer mit Recht betont, die h\u00f6here Instanz der Versuch am lebenden Organismus ist, ja man muss, um zu \u00ab iner sichern Anschauung \u00fcber die Ausnutzung eines Nahrungsmittels im menschlichen Darmkanal zu kommen, den Verdauungsversuch am Menschen machen. Doch geb\u00fchrt bei den mannigfachen, manchmal recht st\u00f6renden Fehlerquellen, welche dem Ausnutzungsversuch am lebenden Organismus: anhaften und schwer zu \u00fcbersehen sind, auch dem k\u00fcnstlichen Verdauungsversuch noch eine Bedeutung.","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"H\nI. K\u00fcnstliche Ver(huunysversuche. a) mit k\u00fcnstlichem Magensaft.\nDerselbe\u00bb wurde so hergestellt, dass die abpr\u00e4parirte Schleimhaut des Schweinemagens zerhackt und extrahirt wurde mit etwa 3 1 Wasser, Welchen 12 ebem. concentrate IICI Eugesetzt war. 1\u20142 gr. der Substanz wurden mit 250 gr. des k\u00fcnstlichen Magensaftes 2 Tage lang bei 40\u00b0 behandelt, dann die Fl\u00fcssigkeit abfiltrirt, der Verdauungsr\u00fcckstand getrocknet und in ihm eine N-Bestimmung gemacht.\nDiejenigen Resultate, welche mit demselben Verdauungssaft gewonnen sind, werden zusammengestellt, als einer Verdauungsreihe angeh\u00f6rig, denn da die verdauende Kraft der von verschiedenen Schweinemagen gewonnenen S\u00e4fte nicht gleich zu sein braucht, lassen sich die Resultate verschiedener Reihen nur ann\u00e4hernd vergleichen.\nb) Mit k\u00fcnstlichem Magen-und Pankreassaft.\nM\u00f6glichst von Fett befreites, fein zerhacktes Rindspankreas wurde mit 21 Wasser unter Zusatz von V.0/\u00ab Na,CO, extrahirt und zwar 24 Stunden, dann filtrirt.\nDie Substanz wurde zuerst 30 Stunden mit Magensaft, dann 12 Stunden mit Pankreassaft behandelt, filtrirt, im I v \u00fc c kt a nd X - Best i mm u ng au sgof\u00fch r t.\nA. Magensaft.\n\t\ti JX u \u00db\t;\tVerdauter\tVer- daute\ti\n\tAhtfew. h. SullMtUIl/.\tiS* 1 .= s =7\tN \u201e im\tN der anuew.\t\tm\u00e9 'Z*\n\t\t. ; -y \u00cf fl\tHuckst.\tSubstanz.\tdes X.\t\n;i) Hohe Itylme .\nI\u00bb) Kii(fettete Masse c) Itohr Holme . il) Kutf. Holme. .\nc\ne) Hamlelspulver\nl,7205gr. 1.7045 \u00bb\no.souo *\n1.10\tv\n1.55 t * 0.757h \u00bb 1.3705 \u00bb\n1,545 \u00bb\nI Sdd \u00bb\nI , mm mm\n2,13 0.021\u00ab i.io'\\, 0.07 x\n2.13\t0,02180 1.2*\u00bb 0,85 \u00bb j\n2.13\t0,01232 1,38 > 0 075 \u00bb 4.2\u00ab i 0.02012 2.44 \u00bb 1.82 \u00bb 4.20 0,0245 1,57 \u00bb 2,60 2,112 0,05*8 0,75 \u00bb 1,302 4.224 0,02218 1,61 \u00ab 2.014 4.224 0.02422 1,57 \u00bb 2,054 \u00bb 3,143 0,0308 1,74 \u00bb 1,503 \u00bb\nMittel\n\u00bb\n\u00bb\n45 5 40 35,2\n42.7 63.1\n64.5\n61.8\n62.5\t> 4< .8 >\n51.45*\n1\n\",\n\u00bb1.1. \u00bb ! '2.\n\u00bb\t3.\n\u00bb f\n\u00bb\n\u2022\u00bb\n\u2022\u00bb\ndi\n!... 4:\nI\u00ab)\nB. Magen- und Pankreassaft\nf) Knlf. Hamlels- j 1.03 ur. 4.00 0.03104; 1.04\u00b0|0j jmlver..........| 1.530 > 4,00 0.03*36 2,5 \u00bb\n2.75 0\n2.10 * Mittel:\n58.58\u00b0 46,7 \u00bb\n52,(44\n.1.\n5,\net","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"Die Resultate der k\u00fcnstlichen Verdauung wenn sie auch ji!i einzelnen variiren, wie das bei solchen Versuchen immer eint ritt, zeigen doch deutlich, dass ein relativ geringer An-tlicil der N-haltigen Substanzen durch die Verdauungss\u00e4fte gel\u00f6st werden konnte, in keinem Falle mehr als r>4\u00b0/0. Zieht man dann noch in Betracht, dass ein Theil des N von dein\n\u00bb \u00bb \u00ab\nTheobromin geliefert wird und dass dieses bei Anwendung\nvon 1\u20142 gr. Cacao und 250 gr. Verdauungssaft wohl zum grossen Theil in L\u00f6sung geht, dann fallt die Verdauungsgr\u00f6sse des Kiweisses noch schlechter aus.\nIL A usnutzwujsversuch.\nIch machte den Versuch an mir selbst, indem ich eine Nahrung nahm, in welcher ein Theil des N durch Cacao geliefert war und zwar 4 Tage hindurch. Die Nahrung wurde auf ihren Gehall an den N\u00e4hrstoffen, von den Ausgaben Harn und Faces untersucht.\na) Zusammensetzung der Einnahmen.\nI. H a miel s g u I ve r.\n\\ \u201c\tFett.\tSt\u00e4rke.\t\t. Tbeobn >111111\n:uta\t0,\u201e\tI -M 4U ' /\u201e\u25a0\t\t1.20V ,\n\tII. Wer\tss It rot.\t\tH \u2022\nAnjicwciulctf Mengo di r Trockensubst.\tGef. X. ;\t\tV * \u2022> \u2022 o.\t\n1.\u00d404C\u00bb irr.\t0.028*4\t\u00abrr n1 \u2022\t\t\n1/44 \u00bb\tn.o:;24s\t\u00bb\t\u2022\t1.1*8 >\n\t\t\tMittel : I\t\nEin Weissbrot\tenth\u00e4lt also:\t\t\t\u00ab* \u2018. ' v 7\nWa^M-rh\u00e4lt. Sllbst.\tTrocken- substanz.\tX.\t\tKohlehydrat","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"III.\tFelt freies Fleisch X-UHialt = 0.4'1', nach Voit.\nF\u00ab*tljr\u00bb*halt \u2014 SO'\"',;.\nIV.\tButter.\nV.\tZ u c k e r.\nb) Analyse der Ausgaben. I. F fi c e s.\nTa-.\n\t<\u00a3 If\t. i\t- : j\u00e2\t\u2022s \u2022s\tC \u00bb 1\" i S\tA .\nVersuchs-\t\u00bb? 5 w ^\ts ? U zj ? ?\t\u25a0 0 3* S $\t= u: a -\u2022 c- - +*\tS \u201c *\u2022 i \u00a3 S\til 5 *,\nta\u00ab.\tIf\tP* \u00ee ?s\t5 u\tA ~\t\ta 2 o \u25a0-\n\tC s \u00abS\t*\t\t*\tc O\tO . \" i\n\tgr.\tO -0\t\u00abr.\t0 \u00b0\tn \u00b0\t\u00abr. j\n2 r \"Z -\u00ef\nZi t\nW In\nH\n3,\n\u00ab\nJ.\nr\u00ef\u00eeV\nI. n. 5. VII.\n--\u00bbs\t\u00ab.\u00ab7\n\u25a0\t:\th ;\t- ;j \u25a0\nMittel: 1,811\n8,8808 i 0,8 10.06\n! i ! \u25a0\ni\ni oo\t'\t!\n7. ti. 8. VII., I, 2 u. 0. 738 72,06 20:!,08 \u25a0 V 6.15 112,546 4,05 ! 8\u201825* . !\t! l,/o r \u2019\t\\\n0. VII.\nMittel: 1,70 j\n73 W 25,8\u00ab [\u2019\u201cj* 5, U I,<V? J\nMittel: 1,015 11. Harn.\n1,007 1,02 O.ionI\nT\u00ab* .\tVersuchst\u00bb\u00ab.\tMeu\u00abe.\tCicsammt-N.\t\n0. VII. . . .\t\t040\t\u2014\t11,76 g r.\nI. VII. . . .\t\u2019\t010\t\u2014\t14,08 i\n5. VII. . . ,\t\u2022\t080\t\u2014\t16,506 \u2022>\nvu. ... \u25a0 .\tI. ' \u25a0 \u25a0\t725 j l\t11,165\t. 11,2162 10,1:56\tMittel: 11,2056 > \u25a0 Mittel: 10,1217 *\n7. VII. . . .\t\u00ef.\t73i\t; !\t10,0707 10,1556\t\n8. VII. . . \u00ee\t%\t1155 1\t10,477 10,612\tMittel: 10,542\n0. VII. . . .\t. i.\t;kk\u00bb J\t12.2472 10,2552\t\u2022 Mittel: 12,7512 *.","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Gogon\u00fcborstollung von Ausgaben und Einnahmen.\n17\nest *\u25a0*\nZ o\n\u25a0\u00ab*\u00bb00\nec sc\ncc oo\no i>\nSSc'l*\n-2 \u00ab\nP- 6t>\nt6\nQ O \u00ce1 r\u00bb O\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XX","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"IS\nIch glaubte bei Beginn des Versuches gut zu thun, wenn ich die Faces des 4. Tages gesondert von denen der ersten II Tage sammelte, denn ich meinte, in den Faces vom 4. Tage nach 3 t\u00e4giger vorhergegangener Gacaodi\u00e4t ein besonders gutes Material zur Beurtheilung der Cacaoausnutzung erwarten zu d\u00fcrfen. Jetzt aber, nachdem ich die Faces gesondert untersucht habe, halte ich es f\u00fcr besser, die Trennung fallen zu lassen und nicht die an einem Tage aufgenommene Nahrung zu vergleichen mit den Ausgaben eines Tages, sondern die in den gesammten 4 Tagen aufgenommene Nahrung zu vergleichen mit der Gesanimtausgabe der 4 Tage. Und zwar das aus folgendem Grunde: Der Koth war nicht abgegrenzt worden und da, wie die Tabelle der Ausgaben ergibt, der Trockenkoth des 4. Tages nur 25,842. der Durchschnittstrockenkot h jedes der ersten drei Tage aber (>7,906 gr. betr\u00e4gt, so ist die Annahme berechtigt, dass von den Nahrungsresiduen des 4. Tages ein Theil erst mit dem Koth des 5. Tages ausgeschieden wurde, welcher nicht mehr untersucht wurde. Da vernmthlich von der Nahrung des dem 1. Versuchstage vorausgehenden Tages ebenso ein Theil \u00fcbergegangen war in den Koth des 1. Versuchstages, so d\u00fcrfte man hoffen, durch die Summirung aller Tage dieses plus und jenes minus zu eliminiren. Die Betrachtung der Tabelle zeigt \u00fcbrigens, dass wenn auch der Gesammt-N in den F\u00e4ces des 4*- Tages geringer ist als der der \u00fcbrigen Tage, doch der N-Procent-Gehalt in den F\u00e4ces des 4. Tages nicht wesentlich verschieden ist von dem der andern Tage und ist insofern die gesonderte Untersuchung doch von Interesse, da sie eine Gleichm\u00e4ssigkeit der N-Ausnutzung w\u00e4hrend des Versuches zeigt. Dieselbe Gleichm\u00e4ssigkeit zeigt sich nicht in der Fett-Ausscheidung, denn der Procent-Gehalt der F\u00e4ces des 4. Tages ist kleiner als der der F\u00e4ces der ersten Tage. Da die F\u00e4ces der dem Versuch vorhergehenden Tage noch mehr Fett enthielten, so k\u00f6nnte eine Beimischung von Nahrungsresiduen des vorhergehenden Tages zum Koth des 1. Versuchstages die Ursache dieser Differenz sein. Jedenfalls beweist der geringe Fettgehalt der F\u00e4ces des 4. Tages die gute Resorption des Cacaofettes.","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"19\n1. Eiweissausnutzunjg.\nUm zuerst die Ausnutzung der Eiweissstoffe nach \u00ablen Tabellen zu ermitteln, so stelle ich die Gesammt-N-Aufnahmc der Gesammtstickstoffausgabe gegen\u00fcber:\t\u2019\nGesummt\u00bb\tOpKaiumt-\tA n h \u00ab a 1) e in\nX-Aufnahme. 1\tFaces\tHarn.\n11,0510 gr.\t_\t_ \u2022\n13,7373 v\ti\t~\t,\n11,081 \u00bb\t1\t___\n11.3059 >\t1\t'\n50,835s gr.\t1\t13.913 gr.\t41.0205 gr.\n\u2022 w *\nJ)as w\u00fcrde heissen, dass 24,5\u00b0/0 des eingenommenen N iin Kolli wieder erschienen sind. Doch ist diese einfache Rechnungsart nicht anwendbar, denn sie gibt kein Bild dar\u00fcber, wie der N des Cacaos ausgenutzt wurde. Es lieferte ja der Cacao nur einen Theil des N der Nalir\u00fcng, wahrend der \u00fcbrige gr\u00f6ssere von Fleisch und Weissbrot geliefert wurde, deren N anders resorbirt wird. Man muss also gesondert die einzelnen Bestandtheile der Nahrung^ in Betracht ziehen.\nUnter den 50,8358 gr. N der Einnahmen traten auf als :\nFleisch X. (\tWeissbrot-N. \u00cf\tCaeao-N.\n28,158 gr. i \u2022 i\t13,92 gr.\t11.1578 gr.\nNach Rubner erschienen im Koth vom Fleisch-N 2,0\u00ae/, vom Weissbrot-N 20\u00b0/0. Also war unter den 13,943 gr. N der Faces.\nFleiach-X.\ti Weissbrot-X.\tCaeao-X-\n0,710 gr.\t,\t2J84 gr.\t10,419 gr.\n- 7-\u00b0/o unverdauten Cacaostiekstoffs. .\nDiese Berechnung schliesst einen Fehler ein, welcher ' no<dl uden Stoffwechsel- und Ausnutzungsversuchen an-den- dass der N der F\u00e4ces nicht allein geliefert wird '\"ii den Residuen der Nahrung, sondern auch von. den Sc-\np","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\nkreten, die in den Darm entleert werden und von den ab-schilfernden Epithelien der Darmwand. Daher entleert ja auch das hungernde Thier von Zeit zu Zeit Koth. Es er-scheint somit der verdaute X-Antheil der Nahrung bei einfachem Abzug des Koth-N vom Nahrungs-N geringer als er wirklich ist und zwar zu gering um den von dem K\u00f6rper selbst gelieferten und mit dem Koth ausgeschiedenen X. Daraus folgt, dass der verdaute Antheil der Nahrung mindestens gleich Nahrung minus Koth, in den meisten Fallen aber gr\u00f6sser ist. Je geringer der N-Gehalt einer Nahrung, je volumin\u00f6ser dieselbe, um so gr\u00f6sser ist der von den Verdauungss\u00e4ften und Epithelien gelieferte Antheil des Koth-N und um so gr\u00f6sser ist der Fehler, um so schlechter erscheint die Ausnutzbarkeit der Nahrung. Dieser Fehler w\u00e4re nur dann sicher und ganz eliminirbar, wenn es gel\u00e4nge, in dem Koth den N der Verdauungss\u00e4fte und Epithelien zu trennen vom Nahrungsstickstoff. Das ist leider trotz mannigfacher Versuche, besonders der landwirthschaftlichen Chemiker, noch nicht gelungen. Pfeiffer glaubte allerdings eine sichere Methode gefunden zu haben, indem er den frischen Koth mit k\u00fcnstlichem Magensaft behandelte und den in L\u00f6sung gehenden N des Kothes als Stoffwechsel-N ansah. Indessen vermochte er weder den sichern Beweis zu liefern,- dass neben Stoffwechsels-N nicht auch N der Nahrungsresiducn in L\u00f6sung ging, noch dass aller Stoffwechsel-N so dem Koth entzogen wurde.\nNoch weniger berechtigt ist es, nach Henneberg und St oh mann den Stoffwechsel-N dem N der aus dem Koth fcxtrahirbaren Gallenbestandtheile, oder nach Kellner der Differenz zwischen nat\u00fcrlicher und k\u00fcnstlicher Verdauung, gleichzusetzen. Auch der N des Hungerkoths ist kein Massstab f\u00fcr den Stoffwechsel-N bei Nahrungsaufnahme, wenn er auch durch Verdauungssekrete allein geliefert wird, denn nach Versuchen von Rieder im physiol. Institut von Voit ist die Sekretion in den Darm bei Nahrungsaufnahme viel gr\u00f6sser als im Hunger, wie das von vornherein selbstverst\u00e4ndlich war. Da also eine Bestimmung des Stoffwechsel-N","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"21\nin dein Versuchskoth selbst noch nicht m\u00f6glich ist, so benutzt man am besten zur Correction die Zahlen, welche Kieder nach Versuchen bei Voit gab, indem er Menschen mehrere Tage mit stickstofffreier Kost n\u00e4hrte und dann den Koth*N bestimmte, welcher letzterer dann ja mir Stoff-Wechselstickstoff sein konnte. Er fand eine Durchschnitt s-monge von 0,73 gr. t\u00e4glich. Zwar l\u00e4sst sich auch diese Angabe nat\u00fcrlich nicht verallgemeinern, doch ist sie hier anwendbar, weil die Menge der Trockensubstanz, die Rieder . als Nahrung gab, wenig verschieden ist, von der, die ich nahm.\nAlso von den 24,4578 aufgenommenen Cacao-N gehen in die Faces \u00fcber 10,419 \u20144X0,7 = 7,619 = 52,7 \u00b0/0.\nDurch die eben ausgef\u00fchrte Correction ist vielleicht etwas zuviel Stoffwechsel-N in Abzug gebracht worden, da ein Theil desselben bereits eliminirt war durch Ber\u00fccksichtigung des von Fleisch und Weissbrot gelieferten N, der, wie K\u00fchner besonders f\u00fcr Fleisch angab, zum Theil Stoffwechselstickstoff ist.\nWenn ich also schliesslich gefunden habe, dass von deni eingenommenen Cacaostickstoff 52,7 \u00b0/0 unverdaut irh K\u00f6th wieder erschienen sind, so ist damit noch nicht gesagt, dass eben soviel Procent vom Eiweiss des Cacaos unverdaut geblieben sind, denn zum Cacao-N steuert ja nicht blos das Eiweiss, sondern auch das Theobromin bei. Nahm ich oben als Mittelzahl des Theobromingehalts, f\u00fcr die rohe Bohne 1 \u00b0/#\nan, so entspricht das 1. ^ = t,205\u00b0/o f\u00fcr das um 17\u00b0/\u00c4\nFett befreite Handelspulver, 5,543 gr. Theobromin f\u00fcr die in den 4 Tagen aufgenommenen 400 gr. Cacao und\n5,543 X 0,311 = 1,723872 gr. Theobromin*N.\nMan erh\u00e4lt also als:\nAnfgeuomrocnett\tAusgescliiedonon\nEiweifw-N. \u2022\t! Eiweltw-N. \u25a0-\n12,7339 gr.\n5,8951 gr.\n\u2014 46,3 \u00b0/\u00b0 unverdauten Eiweisses, wenn man annimmt, dass ftiinnitliches Theobromin des Cacaos unverdaut den Darm","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"Rassir te und seinen N in Abzug bringt vom \u00fcbrigen Kotli-stickstoff.\nBei der eben durchgef\u00fchrten Berechnung habe ich absichtlich die Correctionen alle so gew\u00e4hlt, dass sie eher zu\u2019 gross als zu klein sind und dass somit die angegebene Menge unverdaulichen Eiweisses eher zu niedrig als zu hoch gegriffen ist. F\u00fcr meinen Versuch darf ich also die Zahl 46,3\u00b0/# des unverdaulichen Eiweisses als eine Mindestzahl ansehen. Ein Vergleich zwischen den Resultaten der nat\u00fcrlichen und k\u00fcnstlichen Verdauung ergiebt, dass dieselben wenig differiren.\n2. F e 11 a u s n u t z u n g.\nFettaufnalime. '\tFettausf\u00eeabe.\n55,61 - L> Ci\t- 8,*25\noz,\u00bb>l 49\tm^m\n58,9\t0,4948\n216,1*2\t8,7448\n= 1,05 70 unverdauten Fettes.\nVon dem aufgenommenen Fett war:\nCacaofett.\tButterfett.\n151,81\t04\nDa von dem Butterfett nach Rubner 2,7\u00b0/0 im Kotli erscheinen, so ist 64 X 0,027 = 1,728 gr. vom Fett meiner Faces Butterfett.\nDie 151,81 gr. aufgenommenen Cacaofettes lieferten also 8,7148 \u2014 1,728 = 6,7468 gr. Fett unverdaut in den Kotli, = 1,02 #/e unverdaulichen Fettes.\nDas Cacaofett wurde also gut verdaut.\n3, Die Ausnutzung der St\u00e4rke wurde nicht\nuntersucht.\nWie ersichtlich, habe ich meinen Versuch bisher nur als Ausnutzungsversuch verwerthet. F\u00fcr einen Stoff Wechsel versuch, wie er eigentlich beabsichtigt war, ist die Versuchzeit","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"23\nzu kurz geblieben. Indessen stelle ich doch gegen\u00fcber die Gesammt-N-Mengen der 4 Tage:\n. 1 N-Einnahme.\tN im Kot)\u00bb.\tN im Harn.\n56,8358\t'\t13,943 ' '\u25a0 I:\t44,6305\nabo nur ein K\u00f6rperstickstoffverlust von 1,7277 gr. N fand datt. Der Gewichtsverlust betrug allerdings 800 gr.\nC. Ertragbarkeit.\nWenn auch die Ertragbarkeit eines Nahrungsmittels fur die Beurtheilung des N\u00e4hrwerthes nicht so wichtig ist, als Zusammensetzung und Ausnutzbarkeit, so ist sie doch ein Factor, der nicht vernachl\u00e4ssigt werden darf, denn es ist ja klar, dass ein Nahrungsmittel, welches zwar vorz\u00fcglich in Zusammensetzung und Ausnutzbarkeit ist, aber nach der Aufnahme jedesmal starke subjective Beschwerden setzt, in seinem Werth bedeutend dadurch verliert. Wenn trotzdem die Ertragbarkeit nicht so sehr in den Anschlag gebracht werden darf bei der Beurtheilung eines Nahrungsmittels, so liegt das daran, dass sie individuell sehr verschieden ist. Was dem \u2022 inen gut bekommt, bekommt dem andern schlecht. Mit der Ausnutzbarkeit geht die Ertragbarkeit, oder wie man im gew\u00f6hnlichen Leben sagt, die Bek\u00f6mmlichkeit, durchaus nicht Hand in Hand. Manche Nahrungsmittel, z. B. die Milch, werden gut ausgen\u00fctzt, aber von manchen Leuten schlecht ertragen; die gute Ausnutzung kann dann noch eintreten trotz und nach der schlechten Ertragung.\nDa die Ertragung eines Nahrungsmittels nicht allein be-, dingt ist, durch die individuell verschiedene Reactionsart des Darmkanals, sondern vor allem auch durch die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Nahrungsmittels und seine Ver\u00e4nderungen, welche letzteren in gesunden Ver-\u00ablauungsapparaten im Allgemeinen gleich ablaufpn werden, >o ist eine vorsichtige Verallgemeinerung auch in Bezug auf \u00ablie Ertragbarkeit erlaubt, aber nat\u00fcrlich' erst dann, wenn Resultate an einer Reihe von gesunden Personen gewonnen sind.","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"I\n24\nWas meinen eigenen Versuch betrifft, so nahm ich den Cacao, wie er gew\u00f6hnlich genommen wird, in einem w\u00e4sserigen Aufguss mit Zucker und zwar so, dass ich Morgens, Mittags und Abends 40\u2014GO gr. Gacao mit 20 gr. Zucker und 350 gr. Wasser bereitete und das Getr\u00e4nk in kurzer Zeit zu mir nahm. Jedesmal, wenn ich 50 gr. oder mehr in dieser Form nahm, traten Beschwerden auf, bestehend in einem unangenehmen Gef\u00fchl von V\u00f6lle und Druck in der Magengegend, in l\u00e4ngere Zeit andauerndem Aufstossen von Gas oder auch in saurem Aulstossen, Sodbrennen, ja einmal eine gewisse Nausea, aber ohne dass Erbrechen eintrat. Diese Erscheinungen hielten bis zum letzten Tage an und schwanden nach Aufgabe der Gacaodi\u00e4t. Als ich, da ich diese Erscheinungen als subjective auffasste, einem jungen Mann, der einen besonders guten Magen zu haben sich r\u00fchmte, eines Abends einen Aufguss von 40 gr. Gacao gab, ertrug er es ohne Beschwerden, als ich ihm am n\u00e4chsten Morgen, da er noch n\u00fcchtern war, ein Infus von oO gr. Cacao mit 20 gr. Zucker gab, traten dieselben Beschwerden ein, die bei mir so oft vorhanden gewesen waren, nur in st\u00e4rkerem Grade, denn es erfolgte Erbrechen und die Beschwerden dauerten einen halben Tag. Es fehlten dies. Erscheinungen, wenn ich die Mengen von Gacao nahm, di.* man gew\u00f6hnlich gebraucht, n\u00e4mlich 8\u201410 gr. auf 2 Tassen Wasser.\nIndessen h\u00f6rte ich bei Erkundigungen von andern Leuten \u00e4hnliche Beschwerden auch nach gew\u00f6hnlichem Gebrauch.\nWollte man die an nur zwei Personen gewonnenen Erlahrungen verallgemeinern, so k\u00f6nnte man sagen, dass eine dauernde gr\u00f6ssere Cacaozufuhr in Folge der schlechten Er-tragbarkeit, die dann eintritt, undurchf\u00fchrbar ist.\nEs liegt am n\u00e4chsten, das Cacaofett als Ursache dieser Beschwerden anzuschuldigen, das ja selbst im ausgepressten J landeispul ver noch in 33 \u00b0/0 vorhanden war. Auch sonst verursachen ja sehr fettreiche Speisen \u00e4hnliche Erscheinungen. Ich nahm einmal, um dar\u00fcber ein Urtheil zu gewinnen, 150 gr. Fleisch, gebraten in 30 gr. Cacaobutter, w ie sie durch Auspressen in der Fabrik gewonnen wird und durch beige*\n1","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"25\n.mischten Cacao noch br\u00e4unlich gef\u00e4rbt ist. Gef\u00fchl'von .V\u00f6lle, Aufstossen trat, wenn auch in geringem Masse, ein.\nUnter solchen Umst\u00e4nden w\u00e4re es also rathsam, den Cacao, ehe er in den Handel kommt, m\u00f6glichst weit zu entfetten ; das w\u00fcrde nicht bloss seine Ertragbarkeit, sondern auch die Ausnutzbarkeit der Eiweissstoffe erh\u00f6hen, sowie deren Procent-Gebalt. Ferner ist als Ertragbarkeit und Ausnutzung des Cacaos hemmende Substanz die reichlich in ihm enthaltene Gerbs\u00e4ure zu nennen, von der Zippe rer 5,49 \u00b0/0 (Gerbs\u00e4ure und Pblobapbene) angibt; die Gerbs\u00e4ure f\u00e4llt die Vordauungsfermente und bildet mit den Eiweissstoffen unl\u00f6sliche Verbindungen. Ihr ist wohl auch die verstopfende Wirkung des Cacaos zuzuschreiben, welche sich auch bei mir zeigte und in dem sinkenden Wassergehalt der Faces auf der Tabelle derselben ihren Ausdruck fand.\nEin weiterer Grund f\u00fcr die schlechte Ausnutzbarkeit der Cacaoeiweisse d\u00fcrfte darin gelegen sein, dass sie in Folge der Rottung und des R\u00f6stens in einen Zustand \u00fcbergef\u00fchrt sind, der sie nicht bloss den Extractionsfl\u00fcssigkeiten, sondern auch den Verdauungss\u00e4ften gegen\u00fcber schwer angreifbar gemacht hat.\nEine Bearbeitungsmethode, welcher ein grosser Theil dos Cacaos noch zuletzt, bevor er in den Handel kommt, Hach dem R\u00f6sten und der Auspressung der Cacaobutler, unterworfen wird, habe ich nicht ber\u00fccksichtigt, die sogenannte \u00ab Aufschliessung\u00bb. Dieselbe bat den Zweck, den Cacao leichter emulgirbar, \u00abl\u00f6slicher\u00bb zu machen und besteht in einem Einquellen des Cacaos in einer K,C03- oder ,NafCOs-L\u00f6sung oder in NH,CI-L\u00f6sung und Erhitzen der L\u00f6sungen. Ver\u00e4nderungen, die dabei eintreten, habe ich also bisher nicht ber\u00fccksichtigt, sondern \u2019alle meine Versuche beziehen sich auf nicht \u00abaufgeschlossenen\u00bb Cacao, wie er ebenfalls im Handel vorkommt und genossen wird.\nBeiutheile ich zum Schluss den N\u00e4hrwerth des Cacao zusammenfassend, indem ich mich, weil rohe Bohne und Masse nicht genossen werden, an das Handelspulver halte, so ist zun\u00e4chst kein Zweifel, dass dasselbe verm\u00f6ge seiner Zusammen-","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"Setzung \u00ab 16,008\u00b0/0 Eiweiss, 33\u00b0/0 Fett, 12,146\u00b0/0 Starke\u00bb, dem Hang eines Nahrungsmittels beanspruchen darf. In Folgt* seiner Zusammensetzung w\u00fcrde es sogar ein hervorragend\u00ab \u00bb Nahrungsmittel sein, wenn nicht sein N\u00e4hrwerth geschm\u00e4lert w\u00fcrde durch die schlechte Ausnutzbarkeit und Ertragbarkeit. ln Folge letzterer Eigenschaften kann er in keinem Falle das leisten, was P ay en und Rabuteau und in geringerem Grade auch Mitscherlich von ihm erwartete, n\u00e4mlich f\u00fcr k\u00fcrzere oder gar l\u00e4ngere Zeit die alleinige Nahrung des Menschen ohne Schaden bilden, denn mit 500 gr. vom Handelspulver w\u00fcrde man sich nur83 gr. Eiweiss, 165 gr. Fett, 60,7 gr. St\u00e4rke zuf\u00fchren, und da von diesen 83 gr. Eiweiss nur die H\u00e4lfte resorbirt wird, m\u00fcsste man fast 1 kg. Cacao sich zuf\u00fchren, wollte man den Eiweissbestand des K\u00f6rpers erhalten. Kein Mensch w\u00fcrde eine solche t\u00e4gliche Cacaoaufnahme ertragen oder auch nur fertig bringen. Wenn also der Cacao zwar auch Rabuteau\u2019s Erwartungen nie erf\u00fcl|en wird, so ist damit nat\u00fcrlich sein N\u00e4hrwerth keineswegs abgethan. Nah-\nrungsmittel, deren alieinige Zufuhr das Leben des Menschen auf die Dauer erhalten kann, gibt es ja \u00fcberhaupt sehr wenige. Indessen, auch davon abgesehen, ist bei der gew\u00f6hnlichen und gut ertragenen Aufnahmeweise des Cacaos, wie sie im gew\u00f6hnlichen Leben geliandhabt wird, der von ihm ausgehende N\u00e4hreffect kein sehr bedeutender. Zu einer Tasse Cacao werden gew\u00f6hnlich 5 h\u00f6chstens 10 gr. Cacao benutzt, mehr als 50 gr. Cacao werden darum t\u00e4glich kaum aulgenommen, meistens weniger. 50 gr. enthalten 8,25 gr. Eiweiss, 17,5 gr. Fett, 6,07 gr. St\u00e4rke, zur Resorption kommen vom Eiweiss nur etwa 5,0 gr. Zum Vergleich sei daneben gestellt, dass 200 gr. Milch, 7,0 gr. Eiweiss, 7,0 gr. Fett, 0 gr. Milchzucker und 2 Eier 12 gr. Eiweiss und 12*gr. Fett enthalten.\nLit teraturnack weis.\nA. Mitscherlich. Der Cacao und die Chocolade. Berlin 1859.\nA. W. La mp ad ins. 18*28. Technisch-chemische Bearbeitung der Cunw-hohnen. (Erdmann\u2019s Journ. f. techn. Chemie, II. 137.) Boussingault. Die Landwirthschait. 1854. Deutsch durch Wolf.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"27\nA. l\u2019a y en. Des substances alimentaires. 1856.\t;\nA. Tuchen. Ueber die organischen Bestandteile des Cacao. Dissertation. B\u00f6ttingen 1857.\nChevallier. M\u00e9moire sur le chocolat. (Annales d'hygi\u00e9ne publ. et m\u00e9decine l\u00e9gale. Tome 36. 1871.)\n|{ a h h tea u. Sur un moyen propre \u00e0 annuler les effets de l'alimentation insuffisante. (Compte-rendus des s\u00e9ances de l'acad\u00e9mie des sciences. Tome 71. 1870.\nP. T r o j a n o w s k y. Beitrag zur pliarmak. u. chein, Kenntrtiss des Cacaos. Dissert. Dorpat 1875.\nHeisch. (Journal of the chemical society. T. If, pag. 212.)\nDense m a n n Cacao u. Chocoladenanalysen. (Rep. d. anal. Chemie, 1884.). I\\ Zippe rer. Untersuchungen fiber Cacao und dessen Pr\u00e4parate. Leipzig 1887.\t\u00e7\nA. Stutzer. Untersuchungen fiber die Einwirkung, von, Verdauungsr fcrmenten auf Protein Stoffe. Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band IX. S. \u2018206, 529. Band X.\nTh. Pfeiffer. Methode zur Bestimmung des Stoffweehselantheils in N der Fiices. Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. Band X, S. 562. H. Bieder. .Bestimmung der Menge des in dem Kotli befindlichen, nicht von der Nahrung herr\u00f6hrenden Stickstoffs. Zeitschrift f\u00fcr Biologie. Band XX, 1884.\t. \u2022\nJ. K\u00f6nig. Chemie der menschlichen Nahrungs- und Genussmittel. S. 625.\nII. Aufl. 1883.\t\u2022\n* \u20221\nK eil lier. Centralblatt fur Agrikulturchemie 1880.\nA. Stutzer. Journal fur Landwirtschaft 1881. S.\nA. H\u00fcbner. Lehrbuch der Hygiene. 4. Aufl. 1892. 8. 457.","page":27}],"identifier":"lit17008","issued":"1895","language":"de","pages":"1-27","startpages":"1","title":"Ueber Cacao als Nahrungsmittel","type":"Journal Article","volume":"20"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:40:07.643241+00:00"}