Open Access
{"created":"2022-01-31T13:35:49.607240+00:00","id":"lit17997","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pawlow, J. P.","role":"author"},{"name":"S. W. Parastschuk","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 415-452","fulltext":[{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die ein und demselben Eiwei\u00dffermente zukommende proteolytische und milchkoagulierende Wirkung verschiedener\nVerdauungss\u00e4fte.\nVon\nl\u2019ruf. J. P. Pawlow und Agronom S. W. Parastscliuk.\nAu- vl'-m\tLahnr;it'>rium 'les llistitutes f\u00fcr \u25a0 x|mt. Meiii/i\u00bb /\u00bb SI. IVler.-huri: i\n(Der lU-ilaktion /.inrejrari'rf-n am 17. .luli l'.to\u00bb.)\nDer Zweck unserer Arbeit war, unlcr verschiedenen Bedingungen die gegenseitigen Beziehungen der proteolytischen und milchkoagulierenden Wirkung verschiedener Verdauung-s\u00fcflo-zn untersuchen.\nAlle Gefalle, in denen wir unsere Versucht\u00bb- sowohl mil hiweilJverdauung, als auch mil Milchgerinnung Vornahmen, wurden stets vor dem Versuche ausgekocht. Zu kurzdauernden lim Laufe einiger Minuten) Versuchen verwandten wir tobe Milch ohne irgendwelche Beimengungen, liir langdauornde aber entweder sterilisierte oder solche Milch, welcher verschiedene Substanzen: Chloroform, Calomel, Thymol und Toluol hinzu-gef\u00fcgt worden waren. Zu jedem Versuche nahmen wir gew\u00f6hnlieh K) ccm. Die Gerinnung fand im Thermostaten hei \u00d6S\" G. statt. Zur Bestimmung der Verdauungskrafl bedienten wir uns der Mett sehen Liweillst\u00fcbchen (mit Lier- oder Serum-alhuinin) oder auch in cinig(\u2018u F\u00e4llen des frischen Fibrins. Die Vcrdauungss\u00e4fto wurden in B\u00fcretten mit \u2018 ho\u00bb-Teilstrichen eines Kubikzentimeters ahgemessen.\nI. Magensaft.\nZur Koagulation der Milch verwendeten wir in den meisten Versuchen einen sauer reagierenden Magensaft, ln jeder-Reihe von vergleichenden Versuchen wurde \u00ablie Acidit\u00e4t der einzelnen Magensaftportionen mittels einer 0,50;<>igen Salzs\u00e4urel\u00f6sung\nHoppi'TSoyler .\u00bb\u2022 Zeitschrift f. physiol, ('.hernie. XI.II.\t2H","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"il H\n\u2022I. I\u2019. Paw low uni S W. Pu ras t > <\u25a0 lui k\n*1*1*1 dann die hierdurch <*iitst<\u2018Ih*iirlt* Verd\u00fcnnung (lurch Zusatz von dekliniertem W ass\u00ab*r ausgeglichen. W eiler unit'll soll genau erkhirl werden, weshalb wir uns berechtigt sehen, saure anslall neiilralcr L\u00f6sung\u00ab'!! der Fennente zu verwenden, und in einigen I*\u00abillen dies\u00ab' sogar absichtlich vorzogen. F\u00fcrs erste gen\u00fcgt \u00ab's. wenn wir bemerken, dal) unsere rohe Milch ohne irgend welchen Zusalz nach Versetzung mit 1 ccm O,\")\u00b0,oiger Salzs\u00e4ur\u00ab* \u00ab auf 10 com .Mil\u00ab lu un IIrulschrank ni\u00ab* vor 10 Stunden gerann. Aira rcrscils wirkten all unsere Magt'iisaflportionen, sobald wir sie auikochl\u00ab\u2018ii. ganz wie eine 0,f>\u00abh>ige Salzs\u00e4urel\u00f6sung, d. h. sic koagulierten di\u00ab* Milch auch nicht fr\u00fcher, als wie nach Io Stunden. \\\\ i<* leicht begreilli\u00ab h, konnten wir dank der \\ollkninm\u00ab\u2018ii aientiselu'ii Acidit\u00e4t der zu vergh'iehcuden Saft-poilionen di<* DiHerenzen der koagulierenden W irkung ders\u00ab'lh\u00ab'n sehr leicht wahrnehmen, \u00ab1. h. heslimmen. welche von ihnen mehr und welche weniger Ferment enth\u00e4lt. Das quantitative \\ \u00ab'i halmis \u00ab1er heid\u00ab\u2018ii zu untersuchenden W irkung\u00ab*n genau zu heslimmen. ist nat\u00fcrlich s\u00ab*hr schwierig. Dieses erhellt schon :,,ls dem I nisland\u00ab'. dal) \u00ablie (icselze beider W irkungen nur l\u2019iir bestimmt\u00bb-' Koiizentra.liorien der Ft'iiuenl\u00ab', welche f\u00fcr beide ni\u00ab;hl identisch sind, gellen und \u00fcberhaupt auf absolute Oe-namgkeil nicht Anspruch machen k\u00f6nnen. Deshalb besch\u00e4ftigte uns last aussi hlicDlich nur \u00ablie Fnlersuelmng d\u00ab*s Faralielismus. ui\u00ab hl aber der Proportionalit\u00e4t d\u00ab*r proteolytischen und milcli-koaguli\u00ab'rcnden Funkti\u00bbm\u00ab*ii \u00ab1er Wrdauimgss\u00e4flo. Nur ganz all-m\u00e4hli\u00ab h kaiia n wir zu \u00ab'in\u00ab'r Method\u00ab*. welch\u00ab*,, uns erm\u00f6glichte, dos quantitativ\u00ab* \\ \u00abTh\u00e4llnis leider zu untersuchenden W irkungen g\u00ab'iiau I \u00ab 's I zi ist \u00ab d Ici l. Deshalb konnt\u00ab*n wir eist gegen Fiait* uiiscirr I nlersiichiuig\u00ab'n in \u00ab*inigi*ii wenig\u00ab'ii F\u00e4llen dies\u00ab\u00bb Methode mit grotietem \u00ab\u00bbder geringerem Frl\u00f6lge anwenden. Diese F\u00e4ll\u00ab\u00bb, s'iwic auch alles das. was wir vtm (1er milehkoagulioiendon-W irkung und der |\u00bbrot('olylisclu*n lieaktion wiss\u00abin, lassen in uns k\u00ab'iia'n Zweil\u00abd entkommen, dal) wir in kurzem \u00fcberall \u00ablort. wo wir es g\u00ab*g\u00ab\u00bbnw\u00e4rtig nur mit einem Faralh'lismus der Akt\u00fc\u00bbiii*u zu tun haben, eine Proportionalit\u00e4t (h'rselhen w\u00ab'rden verzca linen k\u00f6nnen.\nIn erster Ib'ihe wurde die Wirkung des Magensaftes unter","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"I U r tin* proteolytische und milchkoagulieremle Wirkung etc. 41 v\nverschiedenen physiologischen Sekret ionsbedingtmgen \u00abIcm*Pepsindr\u00fcsen untersucht. Der Magensaft wurde aus dein nach der Methode des einen voll uns isolierten kleinen Milden gewonnen. Ks wurden Magensaft proben, die sieh auf drei verschiedene Xahrmigssorlon: Milch. Fleisch und llrot ergossen hallen, miteinander verglichen:\nTabelle 1.\nNr.\tNr.\t.1ms .|.T M\u00fcmIi liiiizu- MMf\u00dcMtMII S;i I'(ms in mn\t.Milchsaft\t\t1\u2018lrisciisift\t\tliiotsafl\t\ndes Tieres\t'It'S Ver- suches\t\tV. r- .lauiniMs-krutt in mm (Mett.\tHe- rimiuiijrs- /\u2018\u2022it in Min.\tV.r- >l;i i'mn^s-k ralt in mm\te.M- riniiiin^s- /i-it ' in Min.\tV.r- .luiiunj:.'- krnft in min\tUm. ririimn^s-/ m i t in Min.\n1\t1\t0.2\tl.s\t\u00db0.0\t\u00df.\u00df\t5.25\t. ;\u00bb.s\t2.)\n!\t\u2022)\to.:j\t1 .S\u00e4\tan,o\tk< >5\ta.o\t;>,s\t\u2019 0.7\u2019\u00bb\nI\t:t\to.a\t2. 15\t12.0\ta.s\ta,2\to.i\t0.7.')\n\u2022)\tt I\to.2\t2.1)\t:T).o\t\u2022ko\t!).0\tti.i-\t5,7\u00bb\n*>\t;>\t0.2\t2.5\t20.0\t:u;\to.r\u00bb\to.o;\t2.5 . .\n*\\ciditiit und Verd\u00fcnnung sind hier nur in jeder -horizon-I a len Keilte ausgeglichen.\nAus der Tabelle folgt, da\u00df in den verschiedenen Saft-\u25a0'Oilcn leide Wirkungen einen vollkommen parallelen Verlauf nehmen. (Ks verdient hierhei die auffallende Tatsache vermerkt zu werden, da\u00df von dem Chymosin, dem vom herrschenden Mandpunkl aus spezifischen Milehfermenle, am wenigsten auf das Substrat seiner Wirkung aiisgesehicdcn' wird). In derselben Tabelle f\u00e4llt jedoch die hervorragende Lmproportionalit\u00e4t der Aktionen auf. Heim F hergange vom Fleischsall zum Milchsaft vermindert sieh die milehkoagulierende Wirkung in viel bedeutenderem Ma\u00dfe, als wie die proleolvtisehe.\nIndem wir die* hrkl\u00e4rmtg dieser Krseheinung in sp\u00e4tere leite unserer Abhandlung verlegen, wollen wir hier eine Modifikation dos Versuches anf\u00fchren, welche uns dort, wo wir auf den ersten Klick nur einen groben Parnllcl.ismiis verzeichnen k\u00f6nnen, eine unzweifelhafte Proportionalit\u00e4t erkennen l\u00e4\u00dft. Den \\ ersuch gibt Tabelle II wieder.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"m\nJ. I\u2019. Pawlnw und S. \\V. Parastsrhuk. Tabelle II.\nMagensaft- snrle\tV.T- <lanunir>- kraft in mm (Mett)\tQuadrat der Milli- metor- /.ahl\tNclalive Konzentrat ihn der For-inerite\tDim F'-rnu-nt- trolialt nach \u00efujui-valente Magen-safl-niengen in n in\tMenge der hinzu- gef\u00fcgten S\u00e4ure in ccm\tMenge des hinzu- ^\u00ab\u2022t'\u00fcgton Wassers in ccm\t(ic- rinnungs- zc*it in Si-kundni\nllrolsaft\t5.8\t:i:*.r>4\t1\to.i ;>\t1.28\t0\t100 ';V 10\")\nFlcisch-sa ft\t2.8\t7.8 v\t4.20\t0.(55\t0,74\t0.04\t1 \u00ee*0\nMilch- saft\t2.0\t4.0\t8.41\t\t0\t0.1(5\t105\nIn \u00ab1er ersten Kolonne sind hier die untersuchten Mugen-snl'tSorten angegeben. Die zweite Kolonne gibt die Yerdammgs-kral'l der verschiedenen Sorten von Magensaft, welche alle auf das Zehnfache mit einer O.lD'/nigeti Salzs\u00e4tuel\u00f6simg verd\u00fcnnt worden waren und gleich lange (10 'Stunden) im Drut-schrank bestanden hatten, in Millimetern des Kiweihsl\u00e4bdions wieder. In der dritten Kolonne findet man die (Quadrate der Ihr die Yerdaiiimgskraft gefundenen Zahlen, d. h. dio relativen Fermentmengen. Die Zahlen der vierten Kolonne zeigen, um wieviel Meisch- und. Milchsaft schw\u00e4cher wirken, als wie Drot-satt. In der fiinflcn Kolonne sind die dem Fermenlgehalt nach \u00e4quivalenten Salimengen angegeben. Die sechste Kolonne enth\u00e4lt die Mengen 0,2\u00b0 \u00bbiger Salzs\u00e4ure, \\yelche den in der vorhergehenden Kolonne angegebenen Salimengen hinzugefiigl werden muhten, damit s\u00e4mtliche Dorlionen gleichen S\u00e4uregehalt zeigten\u2019 die Metij\u00bbe der binziizuf\u00fcgcndcn S\u00e4ure wurde auf tirund der I ili ierwerte der einzelnen Saflportionen bestimmt. In der siebenten Kolonne sind die Mengen destillierten Wassers angegeben. welche hiuzugefiigt werden muhten, damit die Fliissigkeils-massen ausgeglichen w\u00fcrden. Auf diese Weise standen uns also drei Dorlionen der oben bczeichneteu Saftsorten zur Verf\u00fcgung. welche1 alle (\u2018ine gleiche Menge proteolytischen Fermentes, S\u00e4ure und Hiissigkeit enthielleu. Als eine jede dieser Portionen","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"I Ihm die pml(M\u00bblytische und milchkoagulierciuto Wirkung etc. 41 \u00ee\u2666\nmit je 10 <vm Milch vermengt wurde, gerann letztere midi einer- Anzahl von Sekunden, welche in der achten Kolonne zu suchen ist. Aus dieser Kolonne geht mit Deutlichkeit hervor, dal) in bezug auf den Gehalt an proteolytischem Ferment \u00e4quivalente Mengen von Hrot-, Fleisch- und Milchsalt unter sonst gleichen chemischen Hedingungen eine ganz gleiche, milcli-kougulierende Wirkung \u00e4ullern, d. h. da\u00df beide von uns zu betrachtenden Wirkungen sich in den verschiedenen Magcn-sal'tsorien vollkommen proportional verhalten.\nWeiter wurden die im Laufe einer Stunde sich auf ver-schiedene Speisesorlen ergiellenden Magensaft port ionen untersucht Die in unten folgender Tabelle III angegebenen Saft-portionen waren von ein und demselben Hunde gewonnen und in bezug aut Acidit\u00e4t, und \\ erdiinnung ausgeglichen word(*n. Zum Zwecke der Milchkoagulation verwandten wir je 0,3 ceiii Magensaft.\nTabelle III.\nStunden der\tMilchsaft\t\tFleisclisafl\t\tIkotsafl\t\nSckre- Imns-peru \u00bbde\tYor- daumigs- krat't in mm (Mett)\t( ie- i iiimmgs-zeit in Min.\tYer- dauungs-kral't in nun \u2022 \u2022\t(ie- ritmungs-zeit in Min.\tYer- dauungs- kraft . Ill Dill)\t<ie- rinnungs-zc it in Min.\n1\t3,0\t197.0\t2,8\t107.0\t5.0\t18.0\n\u2022j\t2.0\t320,0\t3,0\t55,0\t8.0\t2.0\n3\t2.15\t300.0\t4.55\t25.0\t7.0 *\t2.5\nt 1\t2,15\t300,0\t3.05\t57.0\t7.2\t3.5\n5\t2.0\t210,0\t2;7\t210.0\t0.3\t4.5\no\t4,4\t23.5\t3.0\t'\t180.0 \u2022\t5,0\t7.5\nt\t5,8\t7.0\t3,4\t135.0\t5.0\t15,0\nS\t.\u2014\t\u2014\t\u2014\t\t5.7\t5.5\nLin entschiedener Farallelisnms lallt sich auch hier erkennen. 1 )ic hier und da verkommenden geringen Abweichungen sind die nat\u00fcrliche Folge der in Anbetracht des geringen Yer-dduung-etlektes und der b(*dcutenden Milchgerinnungsperioden","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\nJ. P. Pawlow und S. W. Parastschuk,\nmangelhaften Technik. Derartig geringe Schwankungen sind bald h\u00e4utiger, bald seltener auch in anderen \u00e4hnlichen Verziehen vorgenannten. Dali sie zuf\u00e4lligen Frsprungs sind, wird dadurch zweifellos dargetan, dull sie nie mit einer bestimnilcMi Nahrungssorte,' noch mil einer bestimmten Stunde der Sekretions p\u00e9riode Zusammentreffen.\nWir kommen also zu dem Schl\u00fcsse, dal) unter verschiedenen physiologischen Bedingungen der Funktion, der Pepsindriisen. gleichviel, welche Schwankungen in dem absoluten Fermenl-gehall d<*s Saftes zu verzeichnen sind, beide? Aktionen dieses letzteren stets einen parallelen Verlauf nehmen.\nWir gehen mm zu den verschiedenen Ver\u00e4nderungen des Magensalles aulierhalb des Organismus \u00fcber.\nSaurer, nach der Methode der sogenannten Seheinfiilterung des Hundes gewonnener Magensaft wurde in den Brutschrank gestellt, wo er sich allm\u00e4hlich zersetzte. Von diesem Safte wurden allt\u00e4glich oder \u00fcber 1\u20142 'Jage? Portionen zur Fnler-suchung genommen. Fm die Fiweilisl\u00e4bchen zu kontrollieren, verwandten wir eine besond(*re Portion desselben oder eines anderen Saftes, welcher bei Zimmertemperatur gestanden halle, eine Methodik, die in Laboratorien zwecks Ausschlicliimg irgend weleker Zuf\u00e4lligkeiten stets angewandt wird. Von dieser Portion nahmen wir auch Salt zur Milchkoagulation. Da die Acidit\u00e4t des Saftes sich heim Stehen im Thermostaten oder bei Zimmertemperatur nicht in irgendwie merkbarer Weise ver\u00e4ndert, so konnten wir die verschiedenen Portionen unserer Magensalt-proben sowohl in bezug auf ihre Verdauungskraft, als auch auf ihre koagulierende Wirkung direkt vergleichen. In den Milchkoagulationsversuchen, zu denen, wir den Brutschranksafl verwandten, lingen wir mit kleinen Portionen an. Ward\u00ab\u00bb die (ierinmmgszeit zu lang, so gingen wir zu gr\u00f6beren Portionen \u00fcber. Als die Kiweilist\u00e4behen von deni Brutschranksaft im Laufe von Kt Stunden nicht mehr verdaut wurden, gingen wir zu Fibrin \u00fcber.","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"I die prolrolytisehe und milehkoagulicrende Wirkung etc. 421\nTabelle IV.\nDatum\tVei datmngskrafl in mm iM e 11 i\t\tZeit der (ierinnung von m gmfmn Massen st\u00ab-rili>ici'lci\u2018 und in /m- geliitoten Probiergl\u00e4srlien aufbe-wahrter .Milch, in Minuten\t\tZeit der < ierinnung von roher Milch\n\t\t\tftiurli llnitscliranksafl . in der Menge von 1.0 O.f) O.d 0.2 0.1 rem rein rem erm rrin\tDiiicIi Konto disait in der Menge von 0.2 rem\tdm ( h 0.2 erm K( nitro 11- saft in Mm.\n\tKontroll sali\tf*rut- selirank- sal'l\t\t\t\n27\u00bb. i.\tb\u00f6\t0.20\t\u2014 - \u2014 21.0\t7.0\t2.7)\n2t\tbi\t\u2022bx\t\u2014 , - 2S.o\t\u2014\t- . \u25a0\n2s.\t\u2022i.2\t1 bs\t\u2014 t;.\u00e4 d;*.o\t7.7>\t2.7)\nan.\t9\t9 1,1\tM\t\u2014\t10.0 S\u00d4.0\t\u2022 .. \u2014- ;\t\t\n1. II.\tb<;\t2.7\t\u2014\t17.0 \u2014\t\t\n} \u00bb.\t\u25a0b:;.')\tl,s\t7.27, 2 !.0\t7.:\u00bb\t2.7)\n\t4A\ti.<;\tlli.O li\u00e4.O\t\u25a0\t\t\na.\t\u2022{.\u00e0\t1.1\t<;.2\u00e42d.\u00e4\t-\t\t*\nII\t\u25a0il')\t0.77\u00bb\t7,\u00f6 :>bo - \u2014\tt;.;\u00bb\t2.7)\ni:\u00ef.\ti,2\to.t;\tUS) --\t- -\tS2\u00e4\t\ni:>.\tbd\to.|.\t12.0 100.0 - _\t, .\t.\nIS. 2o.\t9 9 1,1 4 A\t0.1 n Kil'riii- il lll\u2019li'i\u00bb imp in Stunden\t17.0\t-\t-\t-\t7.0.\t2.0\n21.\t4A\t\u2022 * t>\t21.0 \u2014 . ~ _\t\t..\t. f '\u25a0\tTi\n2:5.\t\u2014\t4\tH2.0\t\u2014\t\u2014\tS,0\t_\n2{-,\t\u2014\t\t7>< ).( I\t\u2014\t__ , \u2022\t?\t. i\t\u25a0\t\t\n2t; 2S.\t\u2014\t{.\u00e0 1\t5.5\t57.0\t-\t- 150.0\t\u2014\t-, -\t7 J) 7 S)\t2.7)\nbill.\t/ / \u2022Kl\tS\t270\t-\t-\t_\t\u25a0 ~S-'-\t\n\t\u2014\t10\t120 : - \u2022\u2014\t7.7)\t2.7)\nl)i(so Ta hollo beweist itu^iifallijz, \u00ablall auch hoi langem St\u00b0hen des Magensaftes aulierhaib des Or^anismos heidi\u00bb Wir-kunjicii desselben einander vollkommen parallel bleiben. W\u00e4hrend im Ilrutschranksaft beide Wirkungen im Kaule von 11 Taxen einander vollkommen parallel fast bis auf Null hiniinter^ehon, bleiben sie in dem Safte, welcher bei Zimmertemperatur stand-.","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"122\n\u2022I. P. Paw low und S. W. Parastschuk.\nim Laufe desselben Zeitraumes fast ganz unver\u00e4ndert. Derselbe Versuch wurde mit dem ann\u00e4hernd gleichen Ergebnis noch einmal wiederholt. Ein ebensolcher Versuch wurde mit einer neuen Portion Magensaft ^gestellt, nur wurde hier der zur Milchkoagulation verwandte Saft jedesmal mit kohlensaurem I>ar\\t neutralisiert. Auch in diesem Falle war das Ergebnis des Versuches mit demjenigen der vorhergehenden identisch.\nIn einer weiteren Ileihe \u00e4hnlicher Versuche wurde der zur Milchkoagulation verwandte Magensaft mit Soda neutralisiert. In diesem Falle schwand die milchkoagulierende Wirkung des im Thermostaten sich zersetzenden Saftes fr\u00fcher, als wie die proteolytische. Die Erkl\u00e4rung dieser Erscheinung wollen wir spater geben.\nSaurer, nach der Methode der Scheinf\u00fctterimg gewonnener Magensaft wurde im Laufe von f> Minuten der Einwirkung h\u00f6herer Temperaturen ausgesetzt und dann auf seine milchkoagulierende und eivvHl\u00fc\u00f6sende \\\\ irkung untersucht.\nTabelle V.\n\t\t\t\t\t\nTemporalur, aal welche der Sali '\u25a0iwii nul wurde\t/eit der Milchgrrinnung in Minuten durch Magensalt in der Menge von u.l rein 0,2 ectn 0.0 ccm 1,0 ccm\t\t\t\tYmfauungs-kraft in mm i M e 11)\nI.V\u00bb\trt.f)\t\t\t'\t4.15\n4KU\t12,0\t\t\t\u2014\t4.1\n;*>( )5\tl.i.o\t\t_ \u25a0\t\tH.\u00ceJ5\n52\u00b0\t17.0\t\u25a0\t-\t-\th.d\n\u00d4 I u\t\tl!.\u00f6\t'\t\t3.5\nafi\"\t. \u25a0\t21.5\to.f>\t\u2014\t2,7.*)\n:.\u00abs \u00ab\t-\t\t2.5\t\u2014\t1.(i\n(inj\t\t.\t27.0\t14.0\tOH\n02\u00b0\t\u2022 . .\t\t\u2022\tIm I.auf\u00ab* von Jio Min. nicht ^\u00abri>nin*n\t0\nauch\nDie\nin\nParallelisierung bei der Wirkung des dieser Tabelle nicht zu \u00fcbersehen.\nMagensaftes ist Hei allm\u00e4hlicher\nErh\u00f6hung der Temperatur bis auf 02\"\nnehmen beide Wirkungen","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"I her die 'proteolytische und milohkoagulit'rende Wirkung etc. 120\ngleichfalls allin\u00e4hlich ab, bei Erw\u00e4rmung \u00fcber f)2\u00b0 gelten brick\u00bb j\u00e4h hinunter und bei Krw\u00e4rmung auf r\u00bb2\u00b0 n\u00e4hern .sie sich dem Nullpunkt.\n\\\\ eiter wurde der Hindun verschiedener chemischer Substanzen auf die Fermente des Magensaftes studiert. Hierbei hatten wir viele F\u00e4lle zu verzeichnen, wo der von \u2018uns fr\u00fcher vermerkte Farallelistnus scheinbar vollkommen zerst\u00f6rt wurde. Setzt man dem Magensaft verschiedene Salze, Galle, Alkohol, Zucker usw. hinzu, so nimmt seine Verdauungskrafl 'bedeutend ab,- w\u00e4hrend seine milchkoagulierende Wirkung-ganz ohne Ver\u00e4nderung bleiben oder sogar anwaebsen kann. Hat jedoch letztete \\\\ irkung durch Zusatz oben erw\u00e4hnter Substanzen keine Abschw\u00e4chung erfahren, so kann man \u00fcberzeugt sein, dal\u00bb auch die normale proteolytische Kraft wieder zum Vorschein tritt, sobald der Magensaft verd\u00fcnnt wird, d. h. sobald der IVozenl-\ngehalt der die L\u00f6sungsreaktion hemmenden Substanz sieh vermindert.\nTabelle VI.\nHem Magensaft wurde /.iigesot/.l\tProzonl- gchalL des Zusatzes\tYer- dauungs-kraft in tunt (Motti\tGr- rinnungs- zoit in Min.\tWifi vifilm,il il'-r Saft uifil di.' I.\u00dcSIIllJ.'fiH mit Saure v Tiliiimt wurden .\tYot- dftuungs-kraft in mm\n0\t0\t5,75\t11.0\thi\t1.85\nKochsalz\t5\u00b0, o\t2.8\t7.5\th;\t1.0\n0\t0\t1.1\t5.25\t10\tl.t\nKssigsaures Nation\ti.iuv\t0.1\t1,75\t10\t1.1 \u2022\nSalicylsaurcs \u00bb\t0.170 o\t2.5\t5.25\t10\t1.1\nAceton\t8,5 V,\t2,5\t5.5\t10\t1.1\n0\t0\t1.8\t5.0\t25\t1.1\nAlkohol\t12.5\" o\t1.8\t<1,5\t25\t1 .A\nZucker\t10 %\t3,2\t5.5\t25\t1.1\n0\t0\t1.75\t1.0\t50\t\u20222.7\nGalle\t50 *>\t1.0\t1.5\t50\t2,7","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"> g) '\nil i\n1 f\\ I\u2019awlow mid S. W. Parastscliuk,\nln \u00ablen in dieser Tabelle wiedergegebenen Versuchen verwandten wir \u00ee verschiedene Portionen normalen Magensaftes und nur in jeder lleihe von Versuchen ein und dieselbe Portion, verd\u00fcnnt wurde mit einer S\u00fcuvel\u00f6suug von stets gleicher Acidit\u00e4t : die Milch wurde /um Zwecke der Koagulation in allen Pallen mit der gleichen Menge Saft versetzt. Ps k\u00f6nnen also die einzelnen Itcdien von Versuchen in bezug auf die verdauende und koagulierende Wirkung nicht untereinander verglichen werden.\nIn den P\u00e4llen aber (wir schlichen einige spezielle F\u00e4lle von Koagulalionswirkimg. die wir noch nicht untersucht haben, aus), wo dit* koagulierende Wirkung abnimml, erf\u00fchl t auch die proteolytische \\\\ irkitug dasselbe Schicksal, wie z. I*. bei Wirkung von Alkalien und ihren Salzen. In diesen P\u00e4llen handelt es sieh augenscheinlich um Zerst\u00f6rung des Pennenles oder PI \u00bberlang desselben in einen inaktiven Zustand. Auch hier \u00fcubert sich der Parallelismus beider Wirkungen. Wie bekannt, sind die Permeute des Magensaftes gegen Alkalien sehr empimdlieh. Sogar ganz vorsichtige Neutralisation mit XalK\u2019O., einerseits und Xa_,( '.( >., andererseits und zwar bis zu ganz gleichen tirade\u00bb der Neutralit\u00e4t ergibt schon einen I nlerschied in der Perment-wirkung des Salles, wobei gew\u00f6hnlich bei. Neutralisation mit NaJ'.U,,, die PernientWirkung st\u00e4rker abnimml. . Auch dir.-e unbedeutende Verminderung \u00e4ndert sieh sowohl bez\u00fcglich der proteolytischen. als auch der milehkoaguliereuden Wirkung in ganz gleicher Weise, wie aus 'Pahelle VII ersichtlich ist.\nTabelle VII.\nSubstanz, mit der der\tVcrdamuigskraft\t(ierinnnn .s/i il\nMagensaft neutralisiert\tin Millimeter\t\nwurde\t(Met I i\tin Minuten\nNa 1 ICO,\tg.U\ttd.:\u00bb\nNa.00,\t1.7\tgo.o","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"l iier tilt* proteolytische und lnikhkoag'ulicremle Wirkung'etc. 1*25\nII. Pankreassaft.\nDasselbe parallele Verh\u00e4ltnis zwischen proteolytischer und milchkoagulierender Aktion, welches wir beim Magens\u00e4fte ver-zeiehnen konnlen, landen wir auch heim Pankreassal\u00ef wieder. In den diesbez\u00fcglichen Versnoben verselzten wir Kioem Milch mil 0.;)\u20141.0 cctn 0.5 Niger Salzs\u00e4ure und \u00abrossen dann ein \"der mehrere Xehnlelkubikzenlimeter der zu untersuchenden l\u00e4nkreassaftporlionen hinzu. Mit dieser Methodik beabsichtigten wir. erstens die L\u00f6sung des (\u2019.aseins durch Trvpsin oinigermallen zu hemmen. Ohne diese \\ orsichlsmaliregel ist du* koagulierende Wirkung, namentlich wenn man cs mit einem /kr\u00e4ftigen l'iinkrejissalte .zu tun hat, eine so lliiehtige. \u00ablab es oft sein H-hwer f\u00e4llt, sie'genau festziislellon. S\u00e4uerten wir jedoch die Mi!< h \\(\u00bbi Zusatz des Sattes stark an, so (orderten wir (lie Koagulalionsreaktion und hemmten dit1 proteolytische: aiif dit\u00bbse Weise stellten sieh f\u00fcr den l\u2019ankreassafl in gewissem Malm dieselben Verh\u00e4ltnisse ein. wie sie heim Magensaft liegen. Indem wir mehr S\u00e4urt' und weniger Pankre\u00e4ssafl nahmen, schw\u00e4chten wir zweitens die Iledeutimg der schwankenden Alkaleszeuz des Kankreussallos ah.\nVor allem erwies sich, da\u00fc der seiner-l\u00f6senden Wirkung nach zymogene Saft auch in hczng auf die Miichkoagnlation inaktiv ist. Damit der Saft st'\u00fcK1 beiden Wirkungen, \u00e4uberle. miifitcMi wir ihm ein unddenselben Darmsafl hinzufiigen. Wie Onige unserer Versuche dargetan haben, \u00e4uberir sieh beide Wirkungen dt's Dankreassafles unter Kiiilluli des Darmsaftes gleich rasch.\nt im standen I ankrear-sattportioucn von st'hr verschiedener Herkunft zur Verf\u00fcgung: von Hunden mit permanenten Kistein und unter verschiedenen physiologischen Heizimgshedingungen verschiedene Nahningssorten, verschiedene Stunden der Se-krelionsperiode usw.t und von akuten Versuchen an Ihmden. bei denen der Dankreassaft durch Heizung der X. vagi und -ympathici, durch Einf\u00fchrung von S\u00e4ure und Seile in den Darm mikI durch Einspritzung von Sekret in ins Hint gewonnen wurde. Nachdem wir diese verschiedenen Saftsorten vollst\u00e4ndig aktiviert","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":".1. I*. Paw low und S. W. Pdrastschuk.\nliall^n. erprobten wir sowohl ihre koagulierende, als auch ihre l\u00f6sende Wirkung Auch hier sahen wir, ganz wie beim Magen-sifte. trotzdem, wie. erw\u00e4hnt, die physiologischen Bedingungen der Saft Produktion so mannigfaltige waren, die beiden Wirkungen niemals anseinaralergehen, wenn wir \u00fcbrigens von den unbest\u00e4ndigen und unbedeutenden Abweichungen von dieser Re^el welche augenscheinlich zuf\u00e4lligen Ursprungs sind, absehen.\nIn Tabelle VIII haben wir die Pankreassaftportionen verschiedener Merkunll nach ihrer progressiv abnehmenden proteolytischen \\\\ irkung, die in Millimetern des aufgel\u00f6sten Kiwci\u00df-stiibehensausgedr\u00fcckt ist; zusammengestellt. Bei derKoagulations-icaklion wurden lOeem Milch mit 1 ccm0,5\u00b0/oigerSalzs\u00e4urel\u00f6sung mal mit n.2 ccm Pankreassalt versetzt. S\u00e4mtliche Saftportionen wurden in gleicher Weise aktiviert.\nTabelle VIII.\nWnlauunj'skral't des Saftes in Millimeter (Moll i\t(ierinnungszeit in Minuten und Sekunden\n0.7\t2\u00d4 .Sek.\n\tHO *\n\u00eet.H\t;).) \u00bb\n1.7\tt Min. \u2014 \u00bb\nU\t1\t\u00bb HO .\n1,0\t1\t* HO \u00bb\na.x\t2\t\u00bb\t15\t\u00bb\nh.i\tH >\t20 \u00bb\nn.n\t\\ \u00bb\n2,1\t(> \u00bb\nAuch hier wurde der Parallelismus beider Wirkungen bei Zersetzung des Saftes untersucht. Ks ist l\u00e4ngst bekannt, da\u00df der Pankreassaft beim Stehen im Brutschrank in Zersetzung \u00fcbergeht. Zusatz von Kinase beschleunigt diese Zersetzung in ganz hervorragendem Ma\u00dfe. \\\\ ir untersuchten infolgedessen durch Kinasezusatz aktivierten Pankreassaft auf seine beiden","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"Iber die proteolytische und milchkoagulierende Wirkung etc. 12/\nWirkungen, nachdem er im Brutschrank gestanden hatte. Kinen von unseren Versuchen lassen wir hier folgen.\nPankreassaft mit 10\u00b0/o Darmsaftznsatz wurde um 12 I hr 17 Min. in den auf temperierten Brutschrank gestellt. Die zur Koagulation verwandten Milchproben malien je U) ccm und enthielten einen Zusatz von 0,5 com 0.r>\u00b0,oiger Salzs\u00e4ure: in\nden in Tabelle IX angegebenen Zeitpunkten wurden ihnen je (>.,\u20181 ccm des Saftgemisches hinzugef\u00fcgt.\nTabelle IX.\nWann die zur Milehkoagulation verwandle Saftportion entnommen wurde\t(ierinnungszeit in Sekunden\n12 Uhr 22 Min.\t-720 ')\n3u.\t7\u00f6\n35 >\t75\nio\t70\ni \u00f6\t70\n\u00e4o >\t7.\u2019>\nI Uhr -\t85\n;$2 \u00bb\t105\n2 \u00bb 2\t135\n32 \u00bb\t!(\u00bb.\u2019>\n3 >\t2\t\u25a0\t205\n.-52 *\t280\nHin ebensolches (Jemenge derselben S\u00e4fte, .welches zur Kiwoiliverdauung bestimmt war, Wurde um 12 Uhr \u00f6\u00f6 Min. angefertigt und in den Brutschrank gestellt. I'm 1 Uhr 10 Min. entnahmen wir demselben die erste. Saftportion, die wir ein nach Mett angefertigtes Serumalbuminst\u00e4bchen im Wasserbade im Laufe einer halben Stunde verdauen liehen. Weiter wurden alle halbe Stunden neue Portionen entnommen und in derselben Weise auf ihre Verdauungskraft untersucht, ln Tabelle X sind\n1 Der Saft war um diese Zeit noch sehr wenig aktiviert.","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"\u00cf-2K\nJ. K I'awlow und S. \\V. Parastschuk.\n<lic Vcrdammgszahlen und ihre Ouadrate als Ausdruck dos roia-I iven Fcrmentgehaltes zusammengestollt.\nTabelle X.\n\\ erdauimgskraft in .Millimeter 'Me tl)\tOuadrat der Vcnlauungs-zaldeii\nl.l\t121\n10\tUH)\nU.'.l\tS|\nUS\tM\n0.7\tW)\nn.i;\t:u\u00bb\nAns don labelloii ersieht man erstens, dab, wie oben ei w\u00e4hnt. <las milchkoagulicreiide Agens durch Darmsaflzusatz uanx ebenso und ann\u00e4hernd mit der gleichen Schnelligkeit aktiviert wird, wie sie liir die proteolytische Funktion des Fankreassalles schon l\u00e4ngst bestimmt ist.. Wenn wir weiter beide \\\\ irkungen des sieh zersetzenden Pankreassaftos messen und inilcinaiider vergleichen (die l> letzten Zahlen der Tab. IX und die zweite Zahlenkolonne der lab, X), so \u00fcberzeugen wir uns zweitens, dal! dieses Mal nicht nur ein Parallelismus zwischen beiden \\\\ irkungen, sondern eine direkte Proportionalit\u00e4t besieht: hierbei berechnen wir die Formenlmengc bei der milchkoagu-lierendcn \\\\ irkung direkt nach den du* ( iorinmmgszoit angehenden Zahlen, bei der proteolytischen aber nach den Oiiadralen (t(.p Millimeter des verdauten Seriimalbumins.\nIII. Der Salt des Pf\u00f6rtnerteiles des Magens und des Brunnerschen\nAbschnitts des Duodenums.\nS hlieblieli erprobten wir auf beide uns interessierende Wirkungen auch den Salt, welcher sich aus dem isolierten Plorlnerleile des Magens und aus dem die Umnnersehen Dr\u00fcsen ent hallenden und ebenfalls isolierten Abschnitte des I hiodemims ergiebt . I )ie Saft proben wurden von Hunden mehrere Monate und sogar Jahre nach der I* isteloperation gewoimen.","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"I lit-r \u00ablie |>ioleoh lisclie und milclikoagulierende Wirkung etc. 129\nks envies sich bei der I ntersuelmng erstens, dab die mileh-koagulierende Wirkung beider Saftsorten sich nur daim \u00e4u\u00dfert, wenn sic vordem unges\u00e4uert und sp\u00e4ter wi(\u00bbder neutralisiert wriden. d. h. also, da\u00df die Fermente durch S\u00e4urezusatz aktiviert wcrdmi m\u00fcssen. Dieses besondere Verhalten der Fermente, spielt in der uns interessierenden Fra \u00abre (diu* hervorragende llulie. Als bei einigen Autoren 'diese Yerdauungss\u00e4fte, in ihrer nat\u00fcrlichen (lestait oder die Kxlrakle der entsprechenden Ver-dauuiigsdriisen keim\u00bb milchkoaguliereude Wirkung auf wiesen, waren die betreuenden Autoren geneigt, hierin wiederum einen beweis tiir da\u00bb Dualit\u00e4t des proteolytischen und des urileh-koaguliereiiden Fermentes zu sehen.\nZweitens entsprechen in beiden Saftsorten den Sebwan-kunueti der Yerdaiiimgskraft in verscliiedenen Stunden der Ycrdauungsporinde ebensolche Schwankungen der milrhkoagu-lierendeii \\\\ irkim<r. Fs mu\u00df bemerkt weiden, da\u00df auch wir, deich vielen anderen Forschern, eine proteolytische Aklio.ii des IMr.rluersafles und \u00ables i \u00bbr nun ersehen Saftes nur liei Ans\u00e4uerung derselben sahen, da\u00df dagegen beide Saftsorten bei alkalischer Reaktion, welche sie im Moment ihrer Ausscheidung besitzen, wochenlang im Thermostaten sichen k\u00f6nnen, ohne I1 mn eine Spur von proteolytischer \\\\ jrknng zu zeigen lahell(\u2018 XI \\(\u2018raiisehijuliehl den Farailelismus beider Wirkungen des IJrunncrsehen Saftes in eklatanter Weise.\nTabelle XI.\t\u00bb\nSatt de.\" 1 >runnersehen Abschnittes des Duodenums, im Verh\u00e4ltnis. von 2: 1. mit D.oO/oiger Salzs\u00e4ure versetzt.\nLuiden der Sekrctionsporiode\tOerinnmijfs- /.eit in Minuten\tVf'idannngski.ili in Mdlimelern eines S-rmn-alhiinim-sl\u00e4hcliens\n1 Munde vor der Nahrungsaufnahme\t2*>0\t2. !\u2022\nt\tnacti\t- \u00bb\t82\t3.fi\n~ Stunden *\ti ;;>\t;;.2\n\u00bb > ^ >\t1 -U)\td.2\n\u2022r\t,\t165\t2,8","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"wo\n.1. P. Pawlow und S. \\V. Parastschuk\nDie absolute (ir\u00fclie der milchkoagulierenden Wirkung dos Pf\u00f6rlnersafles und des Prunnersehen Saftes entspricht ganz und gar derjenigen ihrer proteolytischen Wirkung. W\u00e4hrend die proteolytische Wirkung <fes Magen- und Pankreassaftes, in den konzentriertesten Sorten derselben, ungef\u00e4hr gleich gro\u00df und jedenfalls bedeutend ist und ihre milchkoagulierende Wirkung sich ebenfalls durch ihre bedeutende und ungef\u00e4hr gleiche St\u00e4rke auszeichnet, ist die proteolytische Wirkung des Pvlorussaftes und des Prunn er sehen Sattes einer hei weitem geringere: sie kommt der Wirkung der schw\u00e4chsten Sorten von Magen- und Pankreassafl gleich oder ist sogar geringer als diese: ganz in I bereinstimmung hiermit ist auchdiemilchkoagulierende Wirkung dieser Saftsorten eine verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig schwache. Einen der dies beweisenden Versuche gibt Tabelle XII wieder.\nTabelle XII.\nSa fl soi l en\tVinlau- IlllgS- krafl in mm (M. t i\tOiia.drul \u00ab1er Verbau- ungs- zahlen\tVor- tiilti.i- tier l-er- nient- kmizen- tra- 1 innen\tDrill Kit- nirnt- gehalt nach a\u00ab|ui- valentr Sat't- uiengen\tMenge \u00ab1er hin/.uge-setzten :\u00bb0 \u201eiiion Salz- s\u00e4ure\tM-nge \u00ab!\u00ab\u2018s liinznge. setzten Wasser.-\tOerin- nungs- zeit in Min. mul Sek.\nAus IVpsimlriisrri\t2.5\t0.25\t25\t0.1\t(U>\t1.8\t27'\nAus Pltirlncrdriisrn\tl.g\t1M\t5.8\t0,13\t0,52\t1.55\t21'30\"\nAus lim iiimm scIm'u\t\t\t\t\t\t\t\n1 >nisrn vom Hund \\r. 1\t(Ui\t(PH\u00bb\tt.i\t1.7t\u00bb\t0.15\t0,51 ;\t10'\nAus liI\u2019ll 11 llersrlioll\t\t\t\t\t\t\t\nHriison vom Hund Nr. g\to.r\u00bb\to.g.\u2018>\tt\t2.5\t0\t0\tIS'\nIn dev ersten Kolonne der Tabelle sind die Saitsorten aufgez\u00e4hlt: uns stand auf das Vierfache mit Wasser verd\u00fcnnter Saft der Pepsindr\u00fcsen eines isolierten kleinen Magens, sodann Saft des isolierten Pl\u00f6rlnerteiles des Magens, drittens Saft aus dem Pruntierscho Dr\u00fcsen enthaltenden und ebenfalls isolierten Abschnitte des Duodenums und schlie\u00dflich ein ebensolcher Sali von einem anderen Munde zur Verf\u00fcgung: die letzten d Saftsorten wurden mit 0,5\u00b0/oiger Salzs\u00e4nrel\u00fcsung auf das Dreifache verd\u00fcnnt: wir taten dieses in der Absicht, damit auch\n\\","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"I bcm' dir pmtrnlvtiM'hr und milrlikoainili'Mvnd\u00ab* Wirkung rtr. !<U\ndiese Vcrdammgss\u00e4ftc eine Acidit\u00e4t von ea. 0.1 '% zeigten. In \u2022lei* zwei ton Kolonne lindet man die Verdammgskrafl in Millimetern des Kiwei\u00dfst\u00e4behens ausgedriiekt, Dio dritte Kolonne enth\u00e4lt die Ouadrate der Verdammgszahlcn. Die vierte Kolonne onlli\u00e4lt Zahlen, welche bezeichnen, wievielmal mehr Ferment eine jede Saft sorte im Vergleich mit der schw\u00e4chsten, welche als- Kinheil genommen ist, aufweist. Die f\u00fcnfte Kolonne gibt die, dein Formentgehall nach \u00e4quivalenten Mengen der verschiedenen \\ erdammgss\u00e4fte an. In der sechsten Kolonne sind die Mengen der O.\u00f6'Vnigen Salzs\u00e4ure, welche zu den verschiedenen Safl-l\u00bbortionen der vorhergehenden Koionne hiuzugel\u00fcgl wurden, damit sie alle einen gleichen S\u00e4uregehalt zeigten, angegeben-: berechnet wurde die hinzuzuf\u00fcgende Menge nach den genauen Titrierwerten s\u00e4mtlicher Sa fl sort en. Die siebente Kolonne gibt dit1 Wassermengen wieder, welche den .vorhergehenden Portionen hinzugeselzl werden mu\u00dften, damit die Fl\u00fcssigkeilsmenge in ihnen allen ausgeglichen w\u00fcrde. Die so zubcrcilclen Saft-portiouen wurden mit je 10 ccm Milch vermengt: sie' koagulierten dieselbe in einer Anzahl von Minuten, welche man in der achten Kolonne angegeben findet. Nehmen wir die extremen Zidilen dieser Kolonne, so linden wir. dal\u00bb die gr\u00f6bere von \u2018linen die kleinere anderthalbmal \u00fcbertrillt. W\u00fcrden alle unsere Saftport ionon die Milch in ein und demselben Zeitraum koagulieren. so hiebe das, da\u00df ihre milehkoaguliorende Wirkung der proteolytischen genau .proportional ist. Diese Inkongruenz der Zahlen muli \u00abals sehr unbedeutend, unsere Schlu\u00dffolgerung von der Proportionalit\u00e4t clor Wirkungen fast nicht beeintr\u00e4ch-\u00fcgend ungesehen werden. Ks muh hierbei erstens in Del r\u00e4cht gezogen werden, da\u00df wir die milchknngulierendc Wirkung von Saitsorten verglichen, die in bezug auf ihren (iehall an prnleo-lylischem Fermente in ihren \u00fcubersten Kxtrernen einander um das 25lache \u00fcbertreffen. Zweitens ist die proteolytische Kraft der in unserer Tabelle niedriger stehenden Saftsortcn eine sehr geringe: dieses Verhalten derselben gibt aber heim Ablescn der Millimeterteile des verdauten Kiwei\u00dfst\u00e4behens gew\u00f6hnlich Anla\u00df zu unwillk\u00fcrlicher Verminderung der abzulcsenden Zahlen. Dei Detraehliing der Koagulalionszahlen aber sieht mati, da\u00df sic\nIb.j.j.c-ScyUT'\u00fc Zeit.-.Iirift f. i>fiy.\u00bbiol. Cli-mie. XLM.\tg!l","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"J. 1\u2019 l\u2019uwluw imil S. W. pu r;i si se lui k .\n\\:V2\nvon der IYoporjionalil\u00e2l mit den \\ (>r<l;iiiuii^szaliH'ii iimsonu\u20181 n* abweichen, je geringer diese letzteren sind. Wir zweifeln nicht. did\u00bb wir Im i genauerer 1iniimiii^ der Verdammgskraft der ver.-chiedeueu Saflsorten in diesem Kalle ein genau ebensolches Ilesullat erzielen k\u00f6nnten, wie wir es oben in einem Versuch mit drei Pepsmdrilsousaflsorlen verzeichnen konnten. Jeden -\ns k\u00f6nnen wir aufhmnd unseres Versuches sehen jetzt dir Hehauplmig aufslellen. dal\u00bb die milehkoagulierende Wirkung des Pb l lnersalles und des llruunerseben Saft<*s vollkommen ihrer proteolytischen Wirkung entspricht. d. h., dal\u00bb ihre mileh-knaguliereiide Wirkung ann\u00e4hernd sovielmal schw\u00e4cher ist, als wie die entsprechende Wirkung des Magensaftes, wie vielmal die proteolytische Wirkung der ersteren geringer' ist. als wie dieselbe Wirkung des letzteren.\nWir sehen also, dal\u00bb in den vier Verdauimgsll\u00fcssigkeilen, welche proteolytische Wirkung besitzen, stets auch eine milchkoagulierende Wirkung und zwar in einem der ersteren entsprechenden .Malle zu konstatieren ist. In einer jeden derselben nehmen beide Wirkungen unter allen denkbaren physiologischen lledmgungcn der Driisenarhoit einen parallelen Verlauf. Was den latenten oder aktiven Zustand der beiden Aktionen anbe-Irillt, so verhallen sits sich stets gleich : sie botinden sieh beide in .jeder Sa fl sorte in demselben Zustande, k\u00f6nnen aus dem latenten Stadium durch ein und dasselbe Agens und ungef\u00e4hr gleich rasch in den t\u00e4tigen Zustand versetzt werden. lh\u00bbi Aufbewahrung der Verdammgss\u00e4ftc und Zerst\u00f6rung derselben unter iJnwirkimg niedriger und h\u00f6herer Temperaturen, sowie bei Zersetzung derselben durch verschiedene Keagcntien mehmen beide \\\\ irkungen einen vollkommen parallelen Verlauf. Ja noch mehr' Dort, wo wir genauen* Kntersiiebimgen vornehmen konnten, lie!! sich auch eine exakte Proportionalit\u00e4t beider \\\\ irkungen feslstcllen.\nAul Driind alles oben Angef\u00fchrten sehen wir uns berechtigt, v\u00f6rauszuselzen, dal\u00bb beide Wirkungen von ein und demselben chemischen Agens abh\u00e4ngen, dal! sie verschiedene lleaklionen ein und desselben Peinantes sind.\nWie mii>.-e'n wir uns nun zu den Tatsachen und l\u00eecfund'-n.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"I Imt die proteolytische und mih likoa^ulicrende \\Yiikuii'r etc. ia.\u2018>\nmil denen man noch his heute bewiesen zu haben glaubt, dab beide von mis untersuchten Wirkung mi von zwei grm\u2019ulver* sehiedenen Fermenten ausge\u00fcbt werden, stellen?\nIn Anbetraelit der neueren riitersuclmngsergehnisst* m\u00fchten, diese Tatsachen von neuem naehgepriifl und beurteilt werden, umsomehr, als in den fr\u00fcheren SchlulHoIgenmgvn ohne viele M\u00fche einige Fehlerquellen ausfindig gemacht werden- konnten. Obgleich es sieh hier um mehr oder weniger bekannte De-l\u00fcnde handelt, so waren dieselben doch nicht mit der zur\nIleHunmung der nnlehkoa<mlierenden und proteolytischen Wirkim;:\nnusgearbeiteten vergleichend\u00ab*!\u00bb Methodik abgesch\u00fclzt worden.\nI\u00dces(\u2018 Tatsachen sind folgend\u00ab*: (icw\u00f6lmlich wird angenommen. dal\u00bb die Ouantit\u00fchMi des milchkoagulieienden ImmiihmiU's-sieh umgekehrt proportional verhall\u00ab1\u00bb, wi\u00ab\u2018 di<* (ierinnungszeibMi. Man kann sieh jedoch leicht \u00fcberzeugen, dal\u00bb, wie das von mehreren Autoren hervorgehohen worden ist, dies\u00ab' Kegel sich im Falle von schwachen Fermentl\u00f6sungen als unzul\u00e4nglich erweist. Dieses \u00fcubert sich besonders rasch in den nat\u00fcrlichen Fcrmentl\u00fcsimgen, d. h. in verschiedenen Verdnuimgss\u00e4fleii.\nAls 1 leweis hierf\u00fcr dien\u00ab* Tabelle XIII, welche entsprechende Versuche an mit XallC<)3 neutralisiertem llrot-imd Milehmagen-sift darstellt.\nTabelle XIII.\nMilcli- '[uantit\u00e4l\tMrolsaft Sal i - (|uantital\t/\u2022\u2022it in Min. llll'l Sek.\tMil. Ii- <(uaiitit.it\tMilch Satt- \u25a0 i(iiantit\u00e4l\tsalt \\\\ a>scr- \u00ab | liant il\u00e4t\t1 \u2022 \u2022 \u2022 r i 11 n 111 c.r -/\u2022\u2022i! in Mm. llll'l S.'k.\n10\t0.2\tuv r>\"\t10\t2.0\to.o\t* 20' :{\u00ab>\"\n10\t(*.l\t:ii' n r\t10\tl.:>\t1 ).f>\t\u2018\u00bb.v i:>\"\n20\t0.1\tl.v.r\t10\t1.0\t1.0\tUM' 20\"\nAls Auhcruug des hin Iltisses, den die \\ (M\u2018<l\u00fcmiung der Ferment l\u00f6sungen nus\u00fcbt, ist augenscheinlich auch die oben vermerkte rasch\u00ab* Abnahme der milcJikoagiiliereinhMi W irkung 'les Milchsaftes im Vergleich mit den ander\u00ab\u00bb!\u00bb Magensid\u2019lsorUui ;,iizns(\u2018h(Mi. Dasselbe hrgehnis kann man mit dom Dankrcas-","page":433},{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022I V. i'.'iwlnw uinl S. W. I\u2019a l asts\u00bb link.\n' *> ' \u00bb\u2022> \\\nJ * \u00ab * und in noch eklatanterer Weise mit dem Safte des IMnrtrierte\u00fces und der 1!runnerschen Dr\u00fcsen, welche die aller-schw\u00e4ehslen Fermcnfl\u00f6sungen darstellen, erzielen. Wir kennen also das Ferment, welches sicherlich in der L\u00f6sung vorhanden ist. sehr leicht aus den Augen verlieren.\nDie zweite Erscheinung, welche in der uns interessierenden frage eine Dolle spielt, ist die zerst\u00f6rende Wirkung der Alkalien. sogar des Natriumkarbonats (\u00fcber das Eigenartige dieser Wirkung soll noch weiter unten die Hede sein), eine Wirkung, welche schon seit langem gut bekannt ist. Wie oben berichtet wurde, hatte sogar sehr vorsichtige Neutralisation mit \\a..(10 welche nie \u00fcber die neutrale Heaktion hinausging stets Zersetzung des Fermentes zur Folge, und nur bei Neutralisation mit NalHX)., konnte das Ferment unversehrt erhalten werden. Da dieser Fntersehied meist nicht beachtet wurde und da die meisten Forscher nicht nur nicht f\u00fcr ideal\u00ab' Neutralisation sorgten, sondern vielmehr ein Fberwiegen der alkalischen Heaktion zulietien, in der Absicht, die Koagulation infolge von Fermentwirkung von derjenigen infolge von S\u00e4ureeinwirkung streng zu trennen, so mu\u00dfte unbedingt weitgehende Zerst\u00f6rung des Fermentes statttinden.\nHeide erw\u00e4hnten l rsacheu konnten, wenn sie im Verein miteinander auftraten, leicht das.Verschwinden des Fermentes, welchem di\u00ab1 milchkoagulierende Wirkung zugesehrieheu wurde, Vort\u00e4uschen. Hierin ist auch augenscheinlich der (irund daf\u00fcr zu suchen, da\u00df Hainmarsten beim k\u00fcnstlichen Magensaft, welcher im Hrufschrank gestanden hatte, die proteolytische W irkung unversehrt land, w\u00e4hrend die milehkoaguliereiide verschwunden war. d. h. gleichsam eine* Isolierung beider Fermente beobachtete. Dieselbe Erscheinung beobachteten wir im nat\u00fcrlichen Magensafte, den wir mit Natriumkarbonat neutralisiert hatten,\nW le leicht einzusehen ist. dienen f\u00fcr \u00ablie Fntersuclmng beider W ii kungen Methoden von ganz verschiedener Empfindlichkeit. welche durchaus nicht miteinander verglichen werden k\u00f6nnen. Zur Hestimmung der proteolytischen Wirkung wurde meist ein sehr empfindliches Heagetis, das Fibrin, f\u00fcr das es","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"! Ihm- <1 io [ni>t<>o]ytischo\u201c mul inilrlikua-ulion-n<l.\u2018 Wirkung etr\n\u00bb*>\u2019)\niiborhaupt keine Grenze der Empfindlichkeit <ribl. angewandt. Zur Knlersiiehung der milchkoagulierenden Wirkung nah in man neutralisierten Saft, hei welchem im hallt* der Verminderung seiner Konzentration sehr bald die Grenze seiner Wirksamkeit erreicht wird: dieser Kall muhte umsomehr eintreten, als die Autoren augenscheinlich aus Furcht, die Milch k\u00f6nnte spontan siiieru, ganz willk\u00fcrlich einen im allgemeinen kurzen Grcnz-termin f\u00fcr den Eintritt der Gerinnung w\u00e4hlten.\nKin einfaches Beispiel beweist die Bichligkeil unserer Behauptung: nimmt man kr\u00e4ftigen Brotsalt. so kann man ihn mehrere hundert-, sogar tausendmal verd\u00fcnnen und dennoch sicherlich nach 1, 11 2\u20142 Stunden Fibrinaull\u00f6sung mit dem-.-(\u2018Ihen erzielen. Derselbe, mit \\allGO;J neutralisierte dJrotsaft koaguliert sogar, wnm er 10, 20mal -verd\u00fcnnt ist, Milch nur nach vielen Stunden, verd\u00fcnnt man ihn noch mehr, so bleibt die Milch ganz ungeronnen, t'nd doch ist leicht oinziisehcn, dal\u00bb das milehkoaguliorendo Fernamt weder verschwinden. noch zerst\u00f6rt werden konnte und dal\u2019, wir sein Vorhandensein leicht iiuehweisen k\u00f6nnen, wenn wir f\u00fcr die Koagulationsreaktion g\u00fcnstige Bedingungen schaffen. Hieraus erhellt, dal\u00ee eine riehtim* Methodik, welche wir zur Bestimmung der milchkoaguliercnden Wirkung des Kennenles anwenden m\u00fcssen, darin besteht, dal\u00bb wir d;cEmpfindlichkeit der Koagulalionsreaktionmrh\u00f6hen. indem wir ent weder zu dem zu untersuchenden Verdaiiungssafle, oder zu der Milch Substanzen hinzuf\u00fcg(m, die die Koagulation beschleunigen. wie z. B. S\u00e4uren. Calcium-, Baryumsalze usw. Die zu vergleichenden Portionen verschiedener Verdauungss\u00e4fte m\u00fcssen, was den Gehalt an die Empfindlichkeit, der Keaklioii erh\u00f6liendcu Beagentien anbelangt, nat\u00fcrlich vollkommen ausgeglichen werden und auf\u2019.erdem mul\u00bb die selbst\u00e4ndige koagulierende \\\\ irkung dieser Agenlien, w(*nu si<\u00bb wirklich besteht, ebenfalls kontrolliert werden. Die Anwendung'dieser Methodik bringt durchaus keine \\crwirrung in die Sache, denn die die Koagulation f\u00f6rdernden Bedingungen wirken, wie wir weiter unten dartun wollen, nach bestimmten Kegeln.\nWenn die koagulierende Ferment Wirkung in dem entsprechenden Medium zu sinken beginnt, kann sie durch weiteren","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"t.iu\nI. I'. Paw io w und S. W. Pa rast sc huk\nZusdz des \\ ordauungssaltes zu der Milch nur bis zu einer gewissen Grenze vermarkt worden, denn neben dem Anwachsen des hormontgohalles macht sich dann die Verd\u00fcnnung der Milch, welche nat\u00fcrlich deren Koagujationsl\u00fchigkoit in hervorragendem Malic abschw\u00e4cht, bemerkbar. Wenn der im Brutschrank stehende Magonsall allm\u00e4hlich zersetzt wird und, mit Soda neutralisiert, dit* Milch in immer gr\u00f6beren Zeitabschnitten koaguliert. st\u00bb kann man zu Anfang die Gerinnung' f\u00f6rdern. indem man immer mehr Magensaft zur Milch hinzugiebt. Hat man Jedoch bereits \\ ccm zu ln ccm Milch hinzugegossen. so lullt weiterer Zusatz nicht mehr, zu gleicher Zeit aber koaguliert saurer Magensaft in der Menge von O.\u00f6 \u20141.0 ccm dit* Milch noch im Baute einiger Minuten oder einiger Zehner von Minuten. Bah hier die S\u00e4ure nicht zu einem Irrtum Anlab gibt. dab es sieh in der Tat um eine Ferment Wirkung handelt, welche jedoch ebne S\u00e4urezusatz nicht in Krscheinung tritt, das beweist ein .}-ranz einl\u00e4cher Kontrollversueh: erliitzt man den Magensaft auf /O\". so koaguliert I ccm desselben die Milch nur nach B \u00bb Stum len. ganz wie I ccm O.\u00f6\" \u00abiger Salzs\u00e4ure.\nB'ti dritter l'insland. der bei dem Vergleich der miieh-koaguliemiden und proteolytischen Wirkung verschieticncr Fermentpr\u00e4parate nicht gen\u00fcgend gew\u00fcrdigt worden ist. ist die' hemmende \\\\ irkung. welche Salze und viele andere Substanzen auf die Beaklion der Fiweibl\u00f6sung ausiiben und welche sich dun haus nicht an der Beaklion der Alileliko\u00efijxulati\u00ab>n \u00e4ubert.\nAul diesem besonderen \\ erhalten der Fermente ist augen->( heinlieh die labrikm\u00e4bige I tarstellung von Babfermentpr\u00e4 parat en im wesentlichen begr\u00fcndet. Bern einen von uns (,B Pa wlow > ist folgende F.pi-sode noch lebhaft im Andenken: als wir zum erstenmal unseren Gedanken in bctrell* der Identit\u00e4t von (.hymosin und Pepsin ausspraclien. entgegnete uns Prof. Xencki \u00ablaniit. dal\u00bb er tms ein ihm zur Verf\u00fcgung stehendes Bahpr\u00e4parat einer Bigaer Fabrik \u00fcbergab und uns bat. ihm in diesem Prii-(\u00bbaratc Pepsinwirkung nachzuweisen: Hie Fl\u00fcssigkeit lief sehr energische Milchgerinnung hervor, wir mochten sie jedoch an-siuern und verd\u00fcnnen vl\u2014 lOmalt. wieviel wir wollten. Fibrin lieb sich nicht in ihr verdauen, sondern h\u00e4rtete sich nur: damals","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"I l'\u00ab r die proteolytische und milclikoajLOilioremle Wirkung et\u00ab-. LT7\nkonnten wir trotz aller M\u00fche dirsrn Finwand nicht widerlegen;* erst sp\u00e4ter, nach dem lode unseres teuren Freundes, erwies sich,- daU unsere Aufgabe im popebenen Falle eine panz leichte war: wir lirauehten das Labpr\u00e4parat nur auf\u00ablas Hundert fache mit 0,2\u00b0 oiper Salzs\u00e4ure1 zu verd\u00fcnnen und es w\u00fcrde die F\u00e4lligkeit erlangen, sopar von pesottenem F\u00e4ereiweil) 1..-1 mmiMeth m K\u00bb Stun(lc\u2018ii zu verdauen. Wollten wir die Verdammps-krall des Fabrikpriiparales naeli der Uepel Von Seli\u00fctze mul llorissow bereelmen, so w\u00fcrde sie 1 \u00d6 mm betrapen. was der liervorrapenden milchkoapulicrenden Wirkunp dieses Pr\u00e4parates vollkommen entspr\u00fcehe. Dali liier das Wesen der Saelte in dem Zus\u00e4tze einer hemmenden Substanz zu dem L\u00e4bextrakl\n\u00fcepl, !\txaiin dur\teil lolpeiidc\tVariation\td(\u2018.s \\ ersiielies naelipe-\t\nwiesen\twerden.\tTa\t\u00bbeile XIV.\t\t\u2022\nMenpe des Ma.\u00fcen-sat ! es\ti v\"\t1\tMelCie des lli'issipcn l.ali- pr\u00e4parales\tVenlauunji's-ki all in Millimetern M e 1 1\tZeit iterMileh-koapulalion in (-iepemvarl von 0 ll ccin des 1 iemisclies in Sekunden\tVenlaimnjs-ki all her\u2019Jl \u00bbnativer Verd\u00fcnnung mit S\u00e4ure\n\u25a0)\tl\t0\ta.ti\t{\u25a0JO\t0.7\n\u25a0)\t0\t1\to.<;\t:\u00bbo\t' 0.0\nDasselbe Frpebnis konnten wir auch mit vielen anderen, von uns untersuchten Labfermenlpr\u00e4paraten erzielen.* in denen die sehr schwach oder auch panz leidende prolcolvliselie. Kraft eine ihrer milehkoapulierenden Wirkunp entsprechende- H\u00f6be erreichte, sobald sie in passender Weise anpes\u00e4uerl verd\u00fcnnt und dialysiert wurden.1)\nWir plauben arinelimen zu d\u00fcrfen, dal) die manpeihafto Wiirdipunp der ersten und dritten von den hier aiiipez\u00e4lillen\nll Wir wenden uns an alle f\u00fcr die Trau\u00ab* interessierten K'dlepcn mit der Dille, unsp\u00fclijjsl ein verk\u00e4ufliches oder ein Lab\u00bb>rat<>i imnpr\u00e4pai'al. welches nur eine der beiden Wirkungen \u00e4u\u00dfert und welches nach der Meinung des betreffenden K \u00ab * 11 e p e n unter keinen Ifed in\u2018jungen die andere Wirkunp in entsprechendem (\u00abrade zu zeigen verum;. zuzuseinlon.","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"\nI. P P \u00abiw low und S. W. Pa rast sc hu k.\nTatsachen \u00ablie Ursache daf\u00fcr abgibt, da\u00df die vor kurzem von (il\u00e4ssncr1 ! vorgeschlagene Methode, welche Dualit\u00e4t der beiden Frofeimcnte, des |)roteolytischen und des milchkoagulierenden, nadiweisen sollte, durchaus nicht ihren Zweck erreicht. Wir\n*\tr\nwandten diese Methode zu wiederholten Malen an und konnten, trotzdem wir die Vorschriften des Autors aufs strengste befolgten, nicht ein einziges Mal die Fermente in Wirklichkeit von einander trennen. Wir versuchten die Menge des zur Bildung eines Niederschlages verwandten essigsauren Franyls und |thosjihorsauren Natrons in der verschiedensten Weise zu variieren, so da\u00df der Niederschlag ganz verschiedene Mengen der Fermente enthielt. Hei reichlichem Niederschlage \u00e4u\u00dferte die von ihm ablillrierte Fl\u00fcssigkeit durchaus keine Fermenl-wirkung-, dal\u00fcr konnten beide Wirkungen in den aus den Niederschl\u00e4gen angefertigten Kxlrnkten n-achgewiesen werden. War der Niederschlag unbedeutend, so konnten gerade umgekehrte Verh\u00e4ltnisse beobachtet werden. Hei Niederschl\u00e4gen mittleren tirades sahen wir aile m\u00f6glichen Fberg\u00e4nge zwischen diesen beiden K.xlremen. Tabelle XV veranschaulicht diese Verh\u00e4ltnisse.\nTabelle XV.\nAll und llerkunll der Fl\u00fc>si<jkeit\tZeit raum in Sekunden, nach welchem O.\u00f6 ccm der Fl\u00fcssigkeit Mileli-gerinmmg liervorriefen.\tVer- daimnus-kral'l iii mm (AI otii\nl.iu\u00bb iMYeie I.*\"\u00bbsmicn der Prol'miiienle\t<> Sekunden\t\u00bb>.g\n\\ ui drin nach \\ ri iiii'ii^iiiui von 10 (Tin der verherrn-henden Fl\u00fcssigkeit mit fo ' < ni (rin\u00bb>ph<irsoiu,\u00ab*n Natrons und to \u00ab mi c-iu>aiirrn 1 ran y Is \u00ab.\u2018M .. \u00ab sich li ildrtidm Niedere li la'.re ahliltrierle Fl\u00fc.s^keit \t\t'.\tkeine Koarrulalion\t\nl'Alrakt \u00abMs ob'ii erw\u00e4hnten Nieder-\ty.n 1 m ohaelitrn\to\n. seht.irres . \t\t\t\u00abS Sekunden\tf 9 1. 1\n\\ oi: drin naeh Vei iiirn^iing von tOecin \u00ab liier aih 1 er< n \u00abuwcil'lrci\u00ab-ii Profer-! i : < 1:11 \u00ab * - U II\tmit |0 rein | \u2022) io>| >] i< \u00bbr- saurrh Na 1 i ons und lOeem essigsauren 1 ran\\ Is 1 \u201c.\u00ab) entstellenden Nieder-^< 111 aj<\u2022 alilillrierle Fl\u00fcssigkeit . . .\t\u00bb\u25a0*> Sekunden\t\nKx Iraki \u00ab 1 \u00ab\u25a0 > eiilslandeurii Niederschlages\t\u2022J.'i\t\n/.. <\u25a0 11\u2666 \u25a0 11\u00bb. Plivsiol. ii. Path.. IM. i. |th\u00bb|.\nli \u00dfcilr.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"I her \u00ablie proteolytische und iiiilchkoasulierende Wirkung elv. \u00bb.\u2018>0\nHie Verschiedenheit unserer Krgebnis.se und derjenigen Ll\u00e4ssncrs hat ihren (Jriind, wie wir glauben,darin, dal) er erstens in dem Filtrate die hemmende. Wirkung des sich bildenden essigsauren Natrons is. Tab. VI) auf die FiwciUl\u00fcsungs-reaktion nicht mit in Rechnung zieht und zweitens f\u00fcr die Koagulationsreaktion eine willk\u00fcrliche und sehr beschr\u00e4nkte idn Min. f\u00fcr die (ierinnung eines Liters Milch) Zcilgmize steckt. Wir k\u00f6nnen uns einen solchen Fall denken: der Niederschlag enth\u00e4lt 1 t\u20141 /* des Fermentes. 2 s\u2014\u25a0\u2019* \u00ab desselben sind im Filtrate zur\u00fcckgeblieben, hier aber st\u00f6rl dertiohalt ;tn ossigsaurem Natron die \u00c4nderung der proteolytischen Fermentwirkung und l\u00e4lit nur die milchkoaguiierende W irkung zur (ieltung kommen. Wird nun das Ferment tins dem Niederschlage extrahiert, so befreit cs sich dank der Verd\u00fcnnung mit der extrahierenden Fl\u00fcssigkeit von der hemmenden Wirkung des essigsauren Natrons, .d. h. es gerinnt seine proteolytische F\u00e4higkeit in bedeutendem Malm wieder: zu gleicher Zeit aber wird die milchkoagulierende F\u00e4higkeit von dun eingebiilil. da die Verd\u00fcnnung eine zu bedeutende? ist.\nKbenso erwies sieh bei genauer Fntersuchung auch die /weito Methode von llamniarslen als unzweckm\u00fcliig. Kr heginnt hekannllicli damit, dal! er den k\u00fcnstlichen Magensalt zu wiederholten Malen mil Magiiesiumkarboiialpulver umseh\u00fcllelt : hierbei soli seiner Meinung nach das IVpsin mit dem Pulver /(is,minien in den Niederschlag \u00fcbergeb(\u2018ii. w\u00e4hrend das ( IhymoHii in der L\u00f6sung zur\u00fcckbleibt: weiter folgt die Reinigung des Lab-l'Tinents. Wir wiederbollen die erste Phase der Methodik mit naliiriiehem Magens\u00e4fte und konnten dieselben Vorg\u00e4nge, welche I lam mars len vor Augen hatte, verfolgen: das Ch. und Tu F\u00fctrat koagulierte Milch sehr energisch, obzwar nicht so rasch, wir die normale Fl\u00fcssigkeit: bis zu normaler Acidit\u00e4t i'0.r>\",,>i ohne \\ crdiinuung oder hei nur schwacher Verd\u00fcnnung auge->\u00e4ucrt. verdaute es rohes-Fibrin sogar im Laufe von 21 Stunden -.aiz und gar nicht. Wir brauchten aber das Filtrat m;l '>.1\u2014\u00bb.2 S\u00e4ure nur auf das 5\u201410fache zu verd\u00fcnnen, damit die libriul\u00f6sende Wirkung ganz deutlich zutage trat, l ud Su olt wir auch den vordem neutralisierten Saft mit Magncsiiun-arhoiiat sch\u00fcttelten, so konnten wir dennoch kein Filtrat er-\nKi","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":".1. I*. I\u2019lnvlow und S. W. l\u2019a ra s t s < h u k .\ni in\nhalten. welches unter den erw\u00e4hnten Bedingungen keine tibrin-l\u00f6scnde F\u00e4higkeit bes\u00e4he. Aul\u2019 diese Weise konnten wir dem scheinbar fraglich gewordenen Parallelismus wieder zu seinem liecht verheilen und uns befriedigt f\u00fchlen. Sp\u00e4ter aber, als uns der Farallelismus der Wirkungen nicht mehr befriedigte und wir \u00fcberall eine, wenn auch ann\u00e4hernde Proportionalit\u00e4t zu suchen begannen, bot uns dieser Funkt ungeheure Schwierigkeiten und rief in uns sogar bittere Zweifel in betreff der Nichtigkeit unseres (irimdprinzips wach, obgleich wir bereits \u00fcber eine grolle lieilie von llehmden. die dasselbe best\u00e4tigten, verf\u00fcgten. Als wir versuchten, die milchkoaguiierende und proleo-Ivlisdie Wirkung des nach Sch\u00fctteln mit M agi lesmmk; irboual gewonnenen Filtrates genauer zu vergleichen. konnte uns die hervorragende Fuproportionalii\u00e4t beider Wirkungen nicht ent*-, gehen. W\u00e4hrend wir aus der lnilehkoagulierenden Wirkung ilcs Filtrates schlichen konnten, dab das entspreehende Fermen! eine Verminderung. welche einigemal bis einige; Zehner von Malen betrug, erlahmi halte, war von dem proteolytischen Fermente, seiner Wirkung nach zu urteilen, nur noch ein Brueh-!eil. welcher einige Hundertstel bis 'l\u2019aiiscixIstid des anf\u00e4nglichen Wertes aiiHinaehle. \u2019\u00fcbrig geblieben. Wir beacidelen alle uns nur denkbaren Fmst\u00e4nde. wir bestimmten und beseitigten die hemmende \\\\ irkung. welche das bei der Neutralisation des Saftes entstehende ( Tilornalrium auf die proteolytische lieaklion aus\u00fcbte. Wir bestimmten die die Milehgerinmiiig f\u00f6rdernde Wirkung der geringen Menge von Magnesiumkarbonat. welche sieh beim Fmseliitlteln in der Fl\u00fcssigkeit aull\u00f6ste, und zogen sie gleichfalls in Betracht. Wir erprobten alle m\u00f6glichen (irade der Acidit\u00e4t, jedoch \u00e4nderte sieh an der Tatsache nur sehr weniges: die erw\u00e4hnten Mallnahmen ver\u00e4nderten das Fr-gebnis in nur sehr unbedeutendem Malle. Hierbei sammelten \u2018sieh jedoch Beobachtungen an. welche* unser Augenmerk auf den springenden Funkt richteten. Indem wir die bei wiederholtem Fms< h\u00fcttein mit Magnesiumkarbonat nacheinander erhaltenen Filtrate titrierten, bemerkten wir, dab ihre Alkaleszenz (welche sie- den geringen Mengen in ihnen gel\u00f6sten Magnesiumkarbnnats verdanken i allm\u00e4hlich bis zu einer gewissen (Irenze anw\u00e4chst","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"I iM-r \u00fcie proteolytische und \u00eenilchkoa^uliorende Wirkung eie. ii l\nund da\u00df mit ihr zusammen auch die proteolytische Wirkung de- Filtrates ahnimint. Dieses li<*l> uns vermuten, ob ui\u00bb hl die Alkaleszenz d(\u00bbs Filtrates in diesem Fallt\u00bb die Hauptrolle spielt, heslialb Wandlern wir uns vor allem zu dem nach dem l'm-scli\u00fcllcln sich bildenden Magnosiumkarhonaliiiederschlage und untersuchten, oh er wirklich alles Pepsin mit sich genommen halte. Nachdem wir den Niederschlag mit Salzs\u00e4ure aufgel\u00f6st, die L\u00f6sung in gen\u00fcgendem Grude verd\u00fcnnt halten, um d.e hemmende Wirkung des Chlormagnesiums zu beseitigen, und sie sodann m entsprechender Weise unges\u00e4uert hatten, konnten wir uns zu wiederholten Malen \u00fcberzeugen, dal! keine bedeutende IVpsinausseheidimg mit dem Xiederschlage statlgefunden halte. Die erhaltene L\u00f6sung \u00fcul\u00eeerle eine im Vergleich zu dem Filtrate versehwindende proteolytische und milchkoagulierende Wirkung. Ls wurde also klar, dal* der Mechanismus der in der ersten I Iwih1 der I lamina rs I eiiselien Methode zu beobachtenden Kr * heimmgeii ein durchaus anderer ist, als wie mau ihn si.-ii ks jetzt vorsteilte. In Wirklichkeit war er nichts weiter.. als wie die schon hingst bekannte Zersetzung oder chemische Ver\u00e4nderung des Fermentes unter Kinwirkmrg von .Alkalien.' Wenn 1,11,1 \u00abber auch \u00ablie Kigensehaflen des Filtrates ein Krg'ebnis der Liiiwirkung des Alkalis waren, so muhten wir in Anbetracht dessen, dal\u00bb die beiden Wirkungen im Filtrate auseinander ^i,l''(>,h dennoch zugeben, dal\u00bb Alkalien das proteolytische Ferment diiiker zersetzen, als wie das milehkoaguliorendo. hi.lem wir mm aber einige besondere Hefunde, welche- uns aufgefallcn-waren, als wir uns mit Versuchen \u00fcber die zersetzende Wirkung Vul1 Alkalien auf den Magensaft besch\u00e4ftigten, in Hetraehf zogen, kalten wir nach wie vor an unserem Standpunkte .fest und versuchten, die Proportionalit\u00e4t zwischen beiden Wirkungen, weiche uns fortw\u00e4hrend sozusagen unter den H\u00e4nden entglitt, wieder herzustellen. Schlicbiich wurde unsere Geduld belohnt. Il\u00ab;i einer scheinbar ganz belanglosen Variation unsere- Ver-Hielies sahen wir pl\u00f6tzlich, dal) das Filtrat eine diiivbaiis niehl geringere, sondern eher sogar bedeutendere proteolytische W irkung \u00e4ulJerte, als man auf Grund seiner milchkoagiilierenden Wirkung erwarten konnte. Bisher hatten wir das nach Ver-","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022I I*. Pawlow unci S. \\Y. Parastsehuk.\n' ' ,1 ! il\nmengung mil dem Magnesiumkarbonat alkalisch gewordene Filtrai vor den VerdauungsvcTsuehen sofort bis zu einem gewissen tirade unges\u00e4uert. Jetzt neutralisierten wir es zu Anfang nur. liellcn es so einige Zeit lang stehen und s\u00e4uerten es dann erst bis zu demselben (bade an. Nun konnten wir in dem Filtrate \u00ablie ru heil! ersehnte -proteolytische Wirkung in vollem Malle nachweisen.\nTabelle XVI.\nAit der Wrtlauungs- llii-vag keil\tYvr- dauungs- kialt in nun M ettj\t( Yerh\u00fcltnis der F<* rment-incngcn. nach den . Y\u00bb-i-dauungs-zahlcn hcicchnct\tZeitder Milch* gerinnung mittels t ccm der neutralisierten Fl\u00fcssigkeit in Minuten und Sekunden\tYerhiillnis der . Fernmnt-mengen. nach den Ge- riuming>* zahlen berechne'\nMit Will\u00ab.( in-ulialisi<\u2018i tcr Mau* usiit't\t\t<>.i\t1\t\u00e4d Sekunden\t!\nI)a> Hi. 1 dirai nach 1 m-'(\u2022!m!li,lii mit MgCO,. : a dem Ycidauuitgsvcr- - il\u00ab :ir\tdt111 a imcsi'illri 1\t0.0\t>1000 *\u2022\t(!\u00bb> Minuten\t7 \u00e0\n1 liC'^i-tl\u00ab* 1 'ill ! a t. anfangs nur iifiilialisK'il. na\u00ab\u2018!i t-ini-jf-'M Stunden e|>en-IntN unges\u00e4uert ....\tl.s\tl:;\t12 Minuten\t\u2022i,s\nFs erwies sich also, dab auch diese Methode von Ilaminarsten durchaus nicht die M\u00f6glichkeit gibt, das Ferment in zwei llcstandlcilc zu zerlegen. Dieses Frgebnis unserer die erste l'hase \u00ab1er Methode betreffenden Futersuehungen machte uat\u00fciiicb \u00ablas Studium der zweiten Phase unn\u00fctz.\nDie Tatsache aber, welche wir hierbei unerwartet le.-d-g\u00ab\u2018stellt\" flatten, verdiente nat\u00fcrlich in vollem Malle von un.*-I \u00bbeach tel zu werden. Wir sahen das Ferment unter Fiiiwirkung der alkalischen Iieakti<\u00bbn aus dem t\u00e4tigen in einen unt\u00e4tigen, latenten Zustand \u00fcbergehen, wobei die* umgekehrte Fmwaud-laug. \u00bb1er i\u2019bergaug aus dem latenten in den t\u00e4tigen Zustand.","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"1 lier \u00ablit* proteolytische uiul milchkoagulicrendo Wn kun;r etc. i o>\niiiiijjorc Zeit dauernde neutral\u00ab* Reaktion dos .Mediums - welche duroli Gegenwart von Milch geschahen worden kannrerl\u2019orderl. Speziell in bezug auf diesen Punkt haben wir einige Versuche angcstollt, von denen wir hier eineu Wiedersehen wollen.\nTabelle XVII.\nNach Umschiitleln mit MgC03 neutralisiertes Kiltrat\nbailor dor neutralen Reaktion dos Mediums vor der Ans\u00fcucrung\tVerdauungskraft in Millimetern i M e 11V\n2d Sekunden\t0.0\n5 Minuten\tIU\n15\to.ii\n:;o\to.s\n1 Stunde\tl.o\n2 Stunden\t1 -\n\u2022> .)\tl.i\n9 t\t\u00bb\t1.5\nfi\t\nIn hetretV dieser Versuche mul) bemerkt worden, dal\u2019\u00bb hei ^'dortiger Ans\u00e4uerung der alkalischen Fl\u00fcssigkeit bis zu saurer Reaktion sie sieh .tr\u00fcbt und einen Niederschlag ausscheidet, was alles ausbleibt, wenn die Ans\u00e4uerung in zwei Stadien, mit einer langdauernden Ruhepause (von mehreren Stunden) l>ei der neutralen Reaktion des Mediums, ausgof\u00fchrt wird, lia 'liese Tatsache augenscheinlich mit verschiedenen Kragen, die zu den Kormenten Beziehung haben, wie z, R. Kinwirkung der Alkalien. verschiedene Zust\u00e4nde der Kormenlo usw., in direkter Beziehung steht, so bildet ihr Studium den Gegenstand'spezieller I nlersuoliungen. welche jet>d in uns(*rem Laboratorium im Range sind.\nAll unser Tatsachenmaterial entzieht, wie wir glauben aiizunohmen d\u00fcrfen, der althergebrachten Meinung, dal) die proteolytische und die milchkoagulieronde Kermentwirkimg spe-/iiis'hen Kormenten angeh\u00f6ren, jeglichen Roden unter den l iiben. Jatsache ist, dal) diese Wirkungen niemals und unter","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"9 P P \\ \\ \u00bb\n.1. I\\ Pawlow mul S. \\V. Parastscliuk.\n'\u00ab\u2022inen li<*fiincrun<i<\u2018M. weder im Organismus, noch aulierhalb desselben. scharf voneinander getrennt werden k\u00f6nnen. Ks sind wolil noch vereinzelte Angaben \u00fcber die vollst\u00e4ndige Irennung beider Wirkungen gemacht worden: obgleich wir dieselben bis jetzt jedoch noch nicht nachgepr\u00fcft haben, sehen wir uns im liechte, ihnen keine besondere Beweiskraft zuzuerkennen. da wir schon fr\u00fcher, (\u00abelegenheit gehabt haben, die M\u00e4ngel der allgemein angewandten Methodik \u00ab1er vergleichenden I nter.-ucl\u00fcing dieser Wirkungen aufzudecken.\nWir haben uns aber schon l\u00e4ngst die allgemeinere Bedeutung besitzende Krage vorgelegt: widerspricht unserer Behauptung. dali beide Wirkungen ein und demselben Fermente aimciinmi. nicht die Tatsache, dal\u00bb f\u00fcr beide 'Wirkungen zwei verschiedene Hegeln, nach denen sie von der Menge des Fermentes abh\u00e4ijigen. bestehenV Dieses schien auch llammarsten ein wesentlicher Kinwand gegen unsere Anschauungen zu sein, wie wir aus der neuesten Ausgabe seines Lehrbuches der phv-eoingischen F.hemie erfuhren, w\u00e4hrend wir mit dem Xieder-schreihen vorliegender Ver\u00f6ffentlichung besch\u00e4ftigt waren.\nDie uns interessierenden beiden Wirkungen, dit* L\u00f6sung de.- Kiweilles und die Herinmmg \u00ab 1er.Milch, sind jedenfalls ver-scliiedcue lleaklionen. Wenn dem so ist. so brauchen du* Hegeln, nach denen die Dauer der Heaktion von der Menge des fermentes abh\u00e4ngt, f\u00fcr beide durchaus nicht die gleichen zu sein. Die Zeitdauer der Heaktion h\u00e4ngt von den Heaktions-O) dingungen. welche dieselbe bald beschleunigen, bald verlangsamen. ab. Den verschiedenen Bedingungen entsprechend, m\u00fcssen sich auch die Hegeln f\u00fcr die Abh\u00e4ngigkeit der Zeitdauer iler Heaktion von der Menge*, des vorhandenen Ferments ver\u00e4ndern. In der Absicht, diese Behauptung mit einem hinreichenden I alsaehcnmalerial zu bekr\u00e4ftigen, stellten wir mehrere Heihen von \\ ersuchen an, wo wir eine entsprechende Ver\u00e4nderung der die lleaklionen betreffenden Hegeln dadurch erzielten, dal! wir die Heaktimisbedingungen ver\u00e4nderten. Fine neutrale Losung des milchkoagulierenden Fermentes ruft Mileligerinnung. angenommen, dali sein fichait in der Fl\u00fcssigkeit einer gewissen, gen\u00fcgenden Konzentration entspricht, nach der Hegel der um-","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"I Imi- liit* (irotrohtische mul inilchkoauuhereruir Wirkung rtc. M\u00d4\n\"ekehrten Proportionalit\u00e4t zwischen *tt\u00bbi* Uiianlit\u00e4t des Ferments 1111*1 *1**1* lierinnunuszeil hervor. Obgleich dieses schon l\u00e4ngst la'kanut ist. erlauben wir mis (tcmioch, cine diesen Versuch heircIVcnde Tahclle wiederzugeben, urn einen anscliaulichen Vergleich mil den sp\u00e4teren Versiu hen zu erm\u00f6glichen. '\nTabelle Will.\nMil ^allCH.. neutralisierter Magensaft.\nMenue tics Saftes in ccm\n< irrinnilllgs/.ril in Minnlrn miti Sekunden\no.s\no,i < \u00bb.2\n2 Mm. :10 Sek.\n20\nXclitiH'i) wir eine saure L\u00f6sung desselben FVrmenles und H\u2018lzcn wir verschiedene Mendiai derselben zu der Milch, so ver\u00e4ndern wir nun in der Milch den (iehall. sowohl an Ferment, a \u25a0\" auch an S\u00e4ure in ein und demselben Verh\u00e4ltnis, d. h. wenn wir z. I\u00bb. die Menge des FVrmenles um das Doppelte vergr\u00f6bern, so w\u00e4chst zugleich auch die Menge der S\u00e4ure aut das Doppelte an. In diesem Falle tritt anstatt der ersten I\u00eeejrc! aiic zweite in Krall : jetzt verhalten sich n\u00e4mlich die Mengen des Fermentes umgekehrt proportional, wie die OuadratWurZeln der <lerinmmgszeiten, d. h. di<* Iteaktion wird fortlaufend beschleunigt. Dieses ist in Tabelle XIX deutlich wiederzuerkennen.\nTabelle MX.\nSaurer Magensaft.\n\t\t \u2014 .. \t\t\"\nMenue tlt*s Suftt-s\t< iermnunus/eil\tOmidi alwmv.eln\n\t\tder voi lieiuelicnden\nin ccm\tin Minuten\t\n\u2014\t\t\t\tZahlen\no.i\n11 Minuten\n\u2022> \u2022\u00bb","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 f\n\u00bb I i)\nI I\u2019. I'awlow mul S. \\V. I\u2019araslsclmk.\n<iciiau dieselben Verh\u00e4ltnisse sind auch dann zu beobachten, wenn ui der Fermentl\u00f6sung die Milehgerinnung beschleunigende Salze enthalten sind. Wenn z. 11. nat\u00fcrlicher Magensaft mit kohlcnsaurem Baryt neutralisiert und die so neutralisierte Fl\u00fcssigkeit in verschiedenen Verh\u00e4ltnissen mit gleichen Milchportionen vermengt wird, so koaguliert sie die Milch ebenfalls nach der zweiten Hegel. Als Beweis hierf\u00fcr diene Tabelle XX.\nTabelle XX\nMit Bat 10., neutralisierter Magensaft.\nMenge dev Magen-altes III ('(III\t(ierinniing.-/.eit in Minuten\t(Quadratwurzeln der vorhergehenden /aliien\n0.1\t\u2018d\u00e9 Minuten\ttt.H\nO.-J\t\ti-.n\no.:$\ttu\ta.g\n<\u00bb.:>\t:i.5\t,\t1.0\nNimmt man srhiioblich eine bedeutend verd\u00fcnnte neutrale Fermeiitlbsung und vermengt man sie in verschiedenen, jedoch bedeutenden (Quantit\u00e4ten mm die Grenze der Ferment Wirkung nicht zu erreichen-) mit .der Milch, so kann man oft eine dritte Hegel walten sehen, welche lautet : die (Quantit\u00e4ten des Fermentes verhalten sich wie die (Quadrate der Gerinnungszeiten. Augenscheinlich verlangsamt die Milchverd\u00fcnnung, welche dem Anwachsen des Fermcnlgehaltes streng proportional bleibt, die Gerinnungsreaklion. Tabelle XXI veranschaulicht diese Verh\u00e4ltnisse auls deutlichste.\nTabelle XXI.\nMit XallGOj neutralisierter und auf das infache mit W'a-ser verd\u00fcnnter Magensaft.\nMenge (t\u00bb-s Saftes m cnn\n( ierinnungszeii in Minuten\n(Quadrate\nder\n( ierinniings/.alilen\nI\nin..') Minuten\nI K>","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"I bcr \u00ablie prnteoiytisrlio und miUlikoap'ulierende \u2019 Wirkun-\u00ab *\u25a0!<.\t\\ \u00bb7\n(iciiiiu ebenso kann au\u00bb-!i die Kegel, welche die Abb\u00e4ngig-krit der Kiweibl\u00f6simg von der Menge des Fermentes bedimd entsprechend den Keaktionsbedmgungen moditizicM-l werden.\n<icwi\u00bbImlieh, wenigstens in \u00ab((\u00bbwissen (irenzen der'Konzentration \u00ables Fermentes,, besteht fiir die Beziehung zwischen dem Fennent-uvlialt und der Fernientwirkung (der Anzahl Millimeter des ui ein und demselben Zeitabschnitte verdauten Fiweilist\u00fcbchensi di(\u2018 Kegel, dal) die Fermentmenge und die Uuadrate der Milli-\"leterzableu direkt, proportional sind. Die Zahlen eines entsprechenden Yersuehes sollen den Vergleich mit dem gleich zu litM-iclitcniltMi rrk'iclilcni.\nTabelle XXII.\nNormaler, mit O.H;)\u00b0 oiger Salzs\u00e4ure verd\u00fcnnter Mitgensall\nWievielmal der Saft mit. Siiurc verd\u00fcnnt wurde\tVerdaiHiiigskrall in Millimetern (M\u00ab*tti\tQuadrat \u2022 der Verdauuiijis/.aldcn\ns\t\tlf).2l\nh\u00bb\t\u2022j.s\tT.Sf\n:v>\t2.0\t1.00\n(if \u2022\t\\A\ti.\tI-.1M\u00bb\nNimmt man jedoch eine schwache Saftsorle und verd\u00fcnnt sie nicht mit S\u00e4ure, wie im vorhergehenden Versuche, mondent mit Wasser, so wird das gegenseitige Verh\u00e4ltnis zwischen lermentmenge und Ferment Wirkung (Millimeter des verdauten Kiweibst\u00e4behens) durch eine neue Kegel bedingt, welche lautet, dali die Fermentmenge und die Zahl (und nicht ihr Onadrati der Millimeter des verdauten Kiweibst\u00e4behens -direkt proportional sind.\n:;o\nHnppe-S. yl. r s Zeitschrift f.\tChemie. XLII","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":".1. 1\\ I*aw low und S. W. Parastsehuk,\nUH\nTabelle XXIII.\nNormaler, mit Wasser verd\u00fcnnter Magensaft.\nWievielmal der Saft mil Wasser verd\u00fcnnt wurde\tVerdauungskral eines Kiereiweif'-sl\u00e4beliens\tin Millimeiern eines Serum-albuminsl\u00e4hchens\nK\t\u2022) o\t\\ n\n\t\t\n12\t1.5\t;u\nm\t1.1\t2..1\n20\tO.S\u00d4\tl.S '\n21\t0.75\t1.5\n.12\t0.5\tU\nLetzteres Verh\u00e4ltnis erkl\u00e4rt uns auch den wahren Sinn der ersten Kegel in hetrelV der Fiwei\u00dfl\u00f6sungsreaktion. Sobald wir die Fermentl\u00fcsune mit S\u00e4ure verd\u00fcnnen, so modilizieren wir augenscheinlich hiermit nicht, wie uns anf\u00e4nglich schien, nur einen Faktor, n\u00e4mlich die Konzentration des Fermentes, sondern zwei: anher dem.Fermentgehalte in dem Medium vergr\u00f6bern wir in fortlaufender Progression auch den relativen S\u00e4uregehalt im Vergleich zu demjenigen des Fermentes, womit wir die Ilenktion progressiv beschleunigen. Bei Verd\u00fcnnung mit Wasser aber ver\u00e4ndert sich in Wirklichkeit nur -der Ferment-gchalt in dem Medium, w\u00e4hrend das Verh\u00e4ltnis zwischen Ferment-und S\u00e4urekonzenlralion ilas n\u00e4mliche bleibt. d. h. die Heaktion wird nieht hesehleunigt. Dieses ist ein Fall von Kiweibl\u00f6sungs-reaktioh. welcher der gew\u00f6hnlichen Milchgerinnung mit reiner neutraler Fei mentl\u00f6sung vollkommen analog ist.\nAuf diese Weise hat also der Finwand. welcher anfangs gewichtig schien, seine ganze Bedeutung verloren. Die Tatsache aber, da\u00df die Kegeln der Abh\u00e4ngigkeit der Fermentwirkung von der F(*rmentmenge durch \u00e4u\u00dfere Bedingungen ver\u00e4ndert werden k\u00f6nnen, erfordert nat\u00fcrlich ein umfassenderes und systematisches Studium, da alle diese Regeln nur f\u00fcr gewisse tirenzen (.iiiltigkeit besitzen.\nAls nicht zu mi\u00dfachtende allgemeine Best\u00e4tigung der Richtigkeit unserer (irundidee ist, au\u00dfer allen angegebenen","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Hum die proteolytische und milchkoa^ulieivmle Wirkung eie. h9\nvereinzelten Fatsachen, noch das anzusehen, da\u00df wir. indem wir an der Idee -systematisch festhielten und zuweilen g\u00e8rade-da, wo die Sachlage zu Anfang augenscheinlich gegen sie sprach, auf neue Tatsachen von bedeutender Tragweite stie\u00dfen.\nWenn man deshalb jetzt noch daran fest halt ni. wollte, da\u00df beide Wirkungen von verschiedenen Fermenten ausgehen, im Organismus aber stets zusammen und zudem noch in denselben quantitativen Beziehungen angetrolTen werden, so .k\u00f6nnte man das nur aus althergebrachter (iewohnheil tun. f\u00fcr die sich gegenw\u00e4rtig keine Rechtfertigung linden l\u00e4\u00dft.\nWir behaupten also, da\u00df beide Wirkungen ein.und demselben Ferment angeh\u00f6ren. Wie hat man nun diese Dualit\u00e4t der Wirkung ein und desselben Fermentes zu verstehen?\nDie erste Frage, von der man ausgehon mu\u00df, he!rillt nat\u00fcrlich die Reaktion der Milchkoagulation. Was stellt diese vom physiologischen und chemischen Standpunkte dar? Fs mu\u00df eingestanden werden, da\u00df diese Reaktion, was ihre physiologische Bedeutung anbetrilTt, lange Zeit \u00fcber ganz r\u00e4tselhaft erschien. Wenn die hei S\u00e4ugetieren in gewissem Ma\u00dfe als n\u00fctzliche Anpassung, welche bei der Bearbeitung der Milch im Magendarmkanal eine Rolle spielt, betrachtet weiden konnte. \u2022\u00b0 \"mr bei allen anderen Tieren und bei den Bilanzen, wo es an einem Substrat f\u00fcr die Wirkung des Fabfermentes fehlt, ihr Zweck ein ganz dunkler. W'ir glauben nicht fehlzugehen, wenn wir hierin ein Beispiel jenes gleichg\u00fcltigen und nat\u00fcrlich durchaus nicht zu-verteidigenden Objektivismus sehen, welcher f\u00fcllig an h\u00f6chst bemerkenswerten latsachon voriibergeht, ohne sich die augenscheinlich naheliegende Frage vorzulegen:Wozu kommt hei verschiedenen Tieren und Bilanzen das F\u00e4bferment vor. wenn es niemals mit Milch in Ber\u00fchrung kommt ? W \u00fcrde diese Frage mit Konsequenz aufgeworfen, so m\u00fc\u00dfte man sie 1,1 (|on Sinne beantworten, da\u00df die Milelikoagulalion eine spezielle, f\u00fcr den Fxpc: imentafor nur zuf\u00e4llige \u00c4u\u00dferung einer allgi meinen Reaktion 1 >t. Das \\ erdionst. diese Schlu\u00dftnlgcrimg 'gemacht zu haben, geh\u00f6rt Brot'. A. Daiiilewskv an, welcher 111 der Milelikoagulalion eine Komplikation des Fiwoi\u00dfmnlekiils 'a1'- \"anz entsprechend der Vereinfachung desselben, welche'","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0I. P. Paw-low und S. \\V. Para^Kchuk.\n\u00bb r\u00bb< \u00bb\nunter Liiiwirkung der Piwe\u00fc\u00dflormemle. wie* IVpsin u. a. ni., st;111lin< 1 <\u00bbt. I ml in der Tal ist es ihm dementsprechend Rellingen. in (ieineinselinl't mit seinem Schiller, Dr. Oku new. Koagulation einiger Albumosen durch Labfermentprnparnlo nachzuweisen. Was k\u00f6nnte man in der Tat gegen die Voraussetzung einwenden, dal\u00bb die Milchkoagulation das einfachste Stadium der langen Beihe der Synthese von Kiwei\u00dfk\u00f6rpern darstellt, Gegen diese* Voraussetzung sind k<*ine ernstlichen Kinw\u00e4nde zu machen, zu ihren Gunsten aber l\u00e4\u00dft sich -einiges anfiihren. (lasein und Paracasein werden von ali\u00e9nais chemisch sehr nahestehende* K\u00f6rper angesehen. Pnterdesssen aber bleibt unter denselben Bedingungen das eine in der L\u00f6sung, w\u00e4hrend das andere* lallt nieder. Ks ist ganz nat\u00fcrlich, da\u00df man in diesem Palle annimml. da\u00df das Molek\u00fcl der zweiten Substanz komplizierter ist. Diese* Annahme wird durch die vor kurzem ver\u00f6llent-liehten Versuche L\u00f6wonhardts11 sehr beg\u00fcnstigt.\n\u2022letzt, wo der fr\u00fcherem Theorie, da\u00df die mile-hkoaguliomiele* und die proteolytische1 Wirkung verschiedenen Permenton an-geh\u00f6ren. de*r Boden unter den P\u00fc\u00dfen geschwunde*u ist. kommt man in nat\u00fcrliche'r We ise* zu der Ansicht, da\u00df be*id<* Be*aktionen verschiedene* \\Virkung<*h ein und desselben Kiwei\u00dflcrmeutes sind. W enn die* theoretisch vorherge*sehene* doppelseitige W irkung de*r Permentreaktione*n f\u00fcr die* Pe*lt- und Kohlehydratfemmente ihre* vollst\u00e4ndige* Best\u00e4tigung gefunde*n hat, warum sollte dann das Kiwe*i\u00dfferme*nt eine Ausnahme bilden? W\u2019enn aber auch die*s(*s Perment mit derselben Pigemschafl behaltet ist. weshalb soll man dann dieselbe in we*ite*r Perne suchen, da ja die* dem Piwei\u00dflerment zukommeiide r\u00e4tselhafte milehkoagulierendo Wirkung am einfachsten eben von diesem Standpunkte* aus zu erkl\u00e4ren ist.\nKs kann angenommen werden, da\u00df auch die* Blutgerinnung und die* Pmwandlung von Pankre'assafl in Gallerte, welche Dr. Lint warew2) beschrieben hat. zur selben Kategorie von Krsche'inungen geh\u00f6ren. Die* Gerinnung des Pankreassaftes findet unter folgernden Bedingungem statt: Se*lzt man zu dem viel\n1 Dies\u00ab* Zeitschrift. Md. XL1.\n* Inaug.-Dissert. St. Petersburg. l!IOl (russisch1.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"1\tI>r\"!f\u00ab>!\\tische mul milehkuaguliereiHlc Wirkung Hr. U>1\nKiwfili enthaltenden zymogenen I\u2019ankrcassafte Kinase hinzu, SU verwandelt sich der Saft rasch in ein l'estes, durchsichtiges ( icriiiiHel. und es kann dann das Probierr\u00f6hrchen umgekippt werden, ohne da!) sein Inhalt herausflie\u00dfl.\nWir glauben. dal\u00bb die bit \u00bbIndische ('.hernie, sobald sie die in zw<i entgegengesetzten Dichtungen sieh abspielenden Beak-tiuiien der Kiwcibfermente, von denen gegenw\u00e4rtig bereits eine iianzo Ileihe, wahrscheinlich f\u00fcr die verschiedenen Stadien der Eiwcillzerselzung bestimmt bekannt sind, anerkennen wird, hiermit den geraden Wog betreten muh, der zur L\u00f6sung der f\u00fcr diese W issensehalt wichtigsten Krage, der Krage von der Synthese der Kiweitisuhstanz. f\u00fchrt.\nAuller der eben erw\u00e4hnten allgemeinen Bedeutung, welche unsere Annahme, da\u00df n\u00e4mlich beide Koalitionen ein und dem-selben Kermente zu verdanken sind, hat, verspricht sie noch eine bedeutende Vereinfachung der Methodik der quantitativen Kermentbestiimiiung, wovon wir \u00fcbrigens bereits zu' wiederholten Malen Gebrauch gemacht haben. Xu diesem /wecke kann n\u00e4mlich die milchkoagulierende Wirkung bedeutend be-queiner angewandt werden, als wie die proteolytische Bcaktion : sie verh\u00fcllt bedeutend rascher, ist leichter zu ermessen und in chemischer Beziehung weniger von allerhand sonstigen' Lm-wirkungen abh\u00e4ngig.\nWir sehen von einer genauen \u00dcbersicht der die Milch-koagulatiun beliandelnden Literatur ab, da wir keine neuen diese frage betreuenden Entdeckungen machen konnten. Der Scliwerjiiinkt unserer Arbeit lag in der Anwendung, l\u00e4ngst bekannter latsachcn f\u00fcr die Vervollkommnung der Methodik der vergleichenden \u00abjiiantitativen Bestimmung von proteolytischem und milchkoagulierendem fVrment.\nAndererseits m\u00fcssen wir jedoch auf der Unabh\u00e4ngigkeit unserer Angabe von der Identit\u00e4t dm* beiden Kermente bestehen. Di\u00ab1 schon fr\u00fcher in der deutschen Literatur von Sieber und XonckiD einerseits und von Bekelharing-) andererseits <u*-\ni^>\nmachten Angaben, dal\u00bb Chvmosin um! I\u2019epsin identische Ker-\n\u2018 \u25a0 \u2022)\n\u25a0\tDiese Zeitschrift. IM. XXXII.\n\u25a0\tDi*\u2018Sf X\u00ab itschrill. IM. XXXV.","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"*\u2022>- i. I*. I\u2019awluw il. S. \\V. Parastschuk. Eber Verdauungss\u00e4fte.\nmente sind, stimmen erstens nicht \u00abranz mit der unserigen \u00fcberein : diese Autoren geben sozusagen eine teilweise Identit\u00e4t beider Fermente zu. glauben jedoch, da\u00df ein jedes derselben mit verschiedenen Supplementgruppen behaftet ist: au\u00dferdem liefern sie fast gar keine beweise (wenn man von beil\u00e4ufiger Erw\u00e4hnung mehrerer F\u00e4lle von parallelem Verhalten beider Fermente absieht ) f\u00fcr die von ihnen aufgestellte Behauptung: eher kann man annehmen, da\u00df sie diese Behauptung aufstellen mu\u00dften, um das von ihnen aus nat\u00fcrlichem Magens\u00e4fte gewonnene Produkt als chemisches Individuum betrachten zu k\u00f6nnen. Zweitens hat der (\u00bbine von uns ul. Paw-low) den Bedanken von der Identit\u00e4t beider Fermente in dem Sinn\u00ab*, wie er in unserer Abhandlung gemeint ist. noch ge\u00e4u\u00dfert,1) ehe die Arbeiten oben erw\u00e4hnter Autoren im Drucke erschienen waren. Anla\u00df zu vorliegender Bemerkung.hat die mehrmals gemachte Annahme, da\u00df unsere Ergebnisse und unser Bmndgedanke nur eine weitere Entwicklung der von diesen Autoren aul'gcstelltcn' Behauptung darstellen, gegeben.\nI ber die oben erw\u00e4hnten Ergebnisse unserer Arbeit haben wir in kurzen Mitteilungen in mehreren Sitzungen der Besellsehaft russischer Arzte zu St. Petersburg fl 902 und 190h, auf der Nkiturfnrsoherversammluug zu Helsingfors im .labre 1902 und auf dem internationalen Kongre\u00df zu Madrid (190.\u2018V) berichtet.\n. An unseren neuesten Versuchen, welche die Proportionalit\u00e4t beider Wirkungen betreffen, hat Herr Dr. X. P. Ticho-mirow regen Anteil genommen, wof\u00fcr wir ihm unseren w\u00e4rmsten Dank sagen.\n'i Verhandlungen der (iescllscliaft -russischer Arzte zu Sl. Petersburg Sitziinjjsprntnknlle (ter ficsellscliaft f\u00fcr das Jahr PJOO lUOt. Silzung vom 21. 1. PHM . russisch'.","page":452}],"identifier":"lit17997","issued":"1904","language":"de","pages":"415-452","startpages":"415","title":"\u00dcber die ein und demselben Eiwei\u00dffermente zukommende proteolytische und milchkoagulierende Wirkung verschiedener Verdauungss\u00e4fte","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:35:49.607246+00:00"}