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{"created":"2022-01-31T15:09:50.900925+00:00","id":"lit18197","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Winterstein, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 45: 69-76","fulltext":[{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aus Ricinussamen darstellbaren Eiwei\u00dfsubstanzen.\nVon\nE. Winterstein.\n,\\u.' Moni agrikultur-chemischen Laboratorium \u00ablos Polytechnikums in Z\u00fcrich.) (Der Kcilaktion zugcgangon am \u00e4s. April 1\nWie von F. Schulze und mir1) nachgewiesen worden ist. bildet sich in den Keimpflanzen der Ricinussamen Ricinin ( JI.NA,. Da es f\u00fcr m\u00f6glich erkl\u00e4rt werden mu\u00df, da\u00df die \u00dfildimg dieser Rase mit dem Abbau der Kiwei\u00dfstofTe w\u00e4hrend des Vorgangs der Keimung zusammenh\u00e4ngt, so war es von Interesse, zu untersuchen, ob unter den Spaltungsprodukten, \u2022lie man bei Hydrolyse der aus Ricinussamen darstellbaren Kiwei\u00dfstode andere eigent\u00fcmliche StickstofTverbindungen erh\u00e4lt, bin von mir in dieser Richtung ausgef\u00fchrten Versuche f\u00fchrten m der Tat zur Auffindung einer Stickstoffverbindung, welche in ihrer Zusammensetzung mit derjenigen des Lysins* \u00fcber-\u2022\u2022instimmte, in dem Verhalten aber in einigen Punkten vom Lysin nicht unwesentlich abwich.\nDurch Extraktion der entfetteten Ricinussamen mit verd\u00fcnnter Lauge gehen gr\u00f6\u00dfere Mengen von Kiwei\u00dfsubstanzen in L\u00f6sung, es wurde daher zur Darstellung der Kiwei\u00dfsubstanzen die Methode von Ritthausen benutzt. Ich verfuhr wie folgt: die grob gemahlenen Samen wurden mit \u00c4ther m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig entfettet, der dabei verbliebene R\u00fcckstand nochmals zerkleinert, in mehrere gro\u00dfe Zylinder verteilt und mit 0,2\u00b0/oiger Lunge 24 Stunden digeriert, die tr\u00fcbe Fl\u00fcssigkeit wurde durch Dekantation vom R\u00fcckstand getrennt und letzterer so oft mit verd\u00fcnnter Lauge (0,0'\\o) behandelt, bis eine Probe der L\u00f6sung\n*i l\u2019ber <l;is Vorkommen von Hirinin in jungen Riciiiusjiflanzen, \u00f6i-sc Zeitschrift, 1kl. LXIII. 5>. 211.\t\\","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nK. AVint erstein.\nmit Fssigs\u00e4ure keine F\u00fcllung mehr gab. Da die Filtration (1er alkalischen Fl\u00fcssigkeit nicht durchf\u00fchrbar war, wurde dio-r tr\u00fcbe L\u00f6sung mit Kssigs\u00fcure unges\u00e4uert, der Niederschlug mr ein Filter gesammelt, mit Wasser wiederholt ausgewasclu i und dann mit absolutem Alkohol und \u00c4ther entw\u00e4ssert. (\u25a0> resultierte so ein hellgraues, zerreibliches Fulver.\n200 g dieser Substanz wurden durch Sstiindiges Kochen mit konzentrierter Salzs\u00e4ure zersetzt, die braune Zersetzung*-. fliissigkeit mit Wasser verd\u00fcnnt und mit ca. f>0 ccm konzentrierter Phosphorwolframs\u00e4urel\u00f6sung versetzt, die dabei entstandene dunkle F\u00e4llung wurde durcit Filtration von der nur noch schwach gef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit getrennt und letzterer so viel Phosphorwolframs\u00fcurel\u00f6sung zugef\u00fcgt, bis auf weiteren Zusatz erst nach einiger Zeit eine F\u00e4llung auftrat. Diese F\u00e4llung wurde nach 2t\u00e4gigem Stehen von der Fl\u00fcssigkeit getrennt. Fite ich nun die Darstellung der Hase beschreibe, will ich nur einige Worte \u00fcber die Verarbeitung des aminos\u00e4urenhaltigci) Filtrats mitteilen. Die saure L\u00f6sung wurde zun\u00e4chst auf dem Wasserbade konzentriert, wobei sich eine grolle Menge von kristallinischen Phosphorwolframaten ausschied, welche von der Fl\u00fcssigkeit getrennt und mit Wasser etwas ausgewaschen wurden. Diese kristallinischen Wolframate l\u00f6sten sich zum grollen Teil in Alkohol auf: der im Alkohol unl\u00f6sliche R\u00fcckstand und der im Alkohol l\u00f6sliche wurden getrennt in bekannter Weise mit Baryt zersetzt, der gel\u00f6ste Baryt mit Schwefels\u00e4ure quantitativ ausgef\u00e4llt, die Fl\u00fcssigkeiten beinahe zur Trockne eingedunstet: die ausgesehiedenen Kristalle wurden auf Tonplatten von der geringen Menge Mutterlauge befreit, es resultierten wei\u00dfe gl\u00e4nzende Bl\u00e4ttchen, die vorl\u00e4ufig nicht weiter untersucht wurden. Die von den kristallinischen Wolframaten getrennte saure Fl\u00fcssigkeit wurde in der W\u00e4rme mit Baryt schwach alkalisch gemacht, die farblose L\u00f6sung von dem schwach blau gef\u00e4rbten Niederschlag getrennt, letzterer sodann mit viel Wasser ausgekocht, auf der Nut sehe abgesogen und gut ausgewaschen, die L\u00f6sung wurde* durch Schwefels\u00e4ure vom gel\u00f6sten Baryt befreit und zur Sirupkonsistenz eingedunstet. Der schwach gelb gef\u00e4rbte Sirup wurde nun nach der Methode von F. Fischer vercstert.","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Zar Kenntnis der ans Rioinussamon darstellbaren Kiwci\u00dfsubstanzen. / 1\ni!, i der Destillation der erhaltenen Ester unter einem Drucke vi in s mm wurden \\ Fraktionen erhalten, welche beim Ver--eiten Aminos\u00e4uren lieferten, die altem Anschein nach die bekannten Monoaminos\u00e4uren einschlossen.\nWas nun die Verarbeitung des Phosphorwnlt'rams\u00fcure-nirderschlages anbelangt, so ist folgendes anzugeben. Die Zer-\u00abetzung dieser gut mit r>\u201c/\u00abiger Schwefels\u00e4ure ausgewaschenen F\u00e4llung geschah in bekannter Weist* mit Baryt: um die groben Mengen Ammoniak, die bei dieser Kiwci\u00dfzcrsetzimg auftraten, aii.-ziitreiben, wurde w\u00e4hrend 18 Stunden ein starker Luftstrom durch die Basenl\u00f6sung durchgeleitet, so da\u00df eine herausge-immmcue abliltrierte Probt* mit Nesslerschem Heagens nur \u00fc\u00ab\u00bbeh eint* schwache Belbt\u00e4rbung gab. Dit* Fl\u00fcssigkeit wurde mm vom Niederschlag abgesogen, letzterer mit Wasser verrieben und wieder abgenutscht, die vom Baryt befreite Husen-l\"'sung wurtle mit Salpeters\u00e4ure neutralisiert und die Basen nach tier Methode von Kossel und Kutscher getrennt. Zur Reindarstellung des Histidins f\u00e4llte ich die beim Zersetzen des llistidinsilberniederschlages mit Schwefelvvassersto\u00df erhaltene konzentrierte'L\u00f6sung mit Mereurisulfat nach dt*n Angaben von Kossel und Patten1) aus: trotzdem ich, wie bemerkt, bei dieser Ausf\u00fcllung eine sehr konzentrierte L\u00f6sung verwendete und die mit Quecksilbersulfat versetzte L\u00f6sung l\u00e4ngere Zeit Sehen lie\u00df, enthielt doch die vom Quecksilbersulfat getrennte Fl\u00fcssigkeit eine betr\u00e4chtliche Menge einer Base, welche daraus in folgender Weise isoliert wurde. Aus der L\u00f6sung wurde das Quecksilber mit Hilfe von Schwefelwasserstoff und die Schwefels\u00e4ure durch Baryt quantitativ ausgef\u00e4llt,2) die farblose Basen-l\u00fcHing wurde mit Salzs\u00e4ure neutralisiert und zur Kristallisation \u2022 iiigedunstet. ans dem Sirup schieden sich allm\u00e4hlich lange von Mutterlauge durchsetzte Nadeln aus. Ob hier der Ausf\u00fcllung entgangenes Histidin oder oh eine vom letzteren verschiedene Base vorlag, vermag ich zur Zeit noch nicht zu sagen.\nDie Lvsinfraktion behandelte ich in etwas anderer Weise, ii s cs von Kossel und Kutscher angegeben ist. Die Fl\u00fcssig-\n: Dies\u00ab* Zeitschrift, I!<1. XXXVIII. 'S. 41.\n1 Ih r Xioderschla\" wurde mil hei\u00dfem Wasser gut ausgewaschen.","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"K. Winterstein.\nTJ\nkeil. in welcher das Lysin enthalten sein mu\u00dfte, winde nr.i Salzs\u00e4ure ganz schwach sauer gemacht und bis zur Sirup-konsistonz eingedunstet : nach l\u00e4ngerem Stehen \u00fcber Natronkalk erstarrte die Musst* nahezu vollst\u00e4ndig, sie wurde mm wiederholt mit Methylalkohol ausgekocht, wobei der gr\u00f6\u00dfte Toi ! in L\u00f6sung ging: die methylalkoholische L\u00f6sung gab nach dem Kindunsten Kristalle, die sich als Lysinchlorid erwiesen. Dasselbe wurde durch sein charakteristisches Platindoppelsalz identifiziert. Das in Methylalkohol unl\u00f6sliche Chlorid hatte ein etwas anderes Aussehen, als das gew\u00f6hnliche. Lysinchlorid, es bestand aus kugligen Aggregaten. Die (Quantit\u00e4t der in be-schriebener Weise isolierten Substanz betrug 0,8 g: da diese Quantit\u00e4t f\u00fcr eine weitere Untersuchung nicht ausreichte, wurden noch ca. 800 g Eiwei\u00df in gleicher Weise und ferner 150 g durch Kochen mit Schwefels\u00e4ure nach Kessel und Kutscher zersetzt. Im letzteren Falle trennte ich das Arginin und Histidin mit Silbernitrat und Darvt. ohne vorhergehende F\u00e4llung der Hasen mit Dhosphorwolframs\u00e4ure; ich erhielt nun 0,8 g Substanz, welche noch kleine Menge Ammonchlorid einschlossen. Die Gesamtmenge wurde in m\u00f6glichst wenig Wasser gel\u00f6st, mit einer absolut alkoholischen L\u00f6sung von Platinchlorid versetzt, wobei einige Milligramme Ammoniumplatinchlorid sieh ausschieden, welche von der Fl\u00fcssigkeit getrennt wurden: aus der verschlossen aufbewahrten L\u00f6sung schied sich auch \u25a0 aut Zusatz von absolutem Alkohol kein weiteres Platindoppelsalz aus, auf Zusatz von \u00c4ther entstand eine sirup\u00f6se Ausscheidung, die L\u00f6sung trocknete im Exsikkator zu einer amorphen elastischen Masse ein. Diese wurde in Wasser gel\u00f6st, durch Schwefol-wasscrstolf vom Platin befreit, die saure L\u00f6sung eingedunstet und \u00fcber Natronkalk aufgestellt, bis nur noch eine kleine Menge Mutterlauge verblieb, die ausgeschiedenen Kristalle wurden aut einer Tonplatte von der < Mutterlauge befreit und einmal au-Wasser umkristallisiert.\nDie so erhaltene Substanz besa\u00df folgende Eigenschaften Sie war optisch aktiv. Hei der Bestimmung dos spezifischen Drehuiigsverm\u00f6gens erhielt ich folgendes Ergebnis. Eine w\u00e4sserige L\u00f6sung der Substanz, welche in 10 ccm O.dg.eni-","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis der aus Ricinussamen darstellbaren Kiweiesubstan/.en. 73\nbi. it. drehte im 200 mm Rohr 0 nach rechts, daraus berechnet sich len!) \u2014 -|- 12,9'. Die w\u00e4sserige Losung zeigte folgende Reaktionen:\nl\u2019i.o.'phorwollrams\u00e4ure . . . Weibe, im \u00dcberschuh unl\u00f6sliche, beim Kr-\nu\u00e4rmen l\u00f6sliche F\u00e4llung.\n. <leibliche F\u00e4llung, von gleichem Verhalten wie obige.\n0 0 u\nI!\n\u00bbliormolvbd\u00e4ns\u00e4ure\ni\u2019iki ms\u00e4ure...........\niiildchlorid\t.\t.\t,\t.\nPiatincblorid\t.\t.\t.\t.\nOU'-, ksilberchloi id M'\u2022reurisulfat\t.\t.\t.\t.\nii.ibs-iure.............\nUerbs\u00e4ure- - Natronlauge K;iliumi|uecksilberjodid. Nr hiers Reagens . . .\n. Amorphe F\u00e4llung.\n0\n. Weibe F\u00e4llung, ou- cksilberchlorid-f-Lauge .\t\u00bb\nK.iliunnvismuthjodid .... Zinnoberrote, stark glanzende kristal\u00eemiscbe\nF\u00e4llung.\nRei \u00ab1er Analyse der \u00fcber Natronkalk getrockneten Substanz1) erhielt ich folgende\u00bb Zahlen :\n1 U'o g Substanz\u00bb) gaben 0.1 \u00ab00 g C0, und 0,0\u00bb 17 g H\u201el)\nDaraus\tberechnet sich ein Gehall von\t33.01\u00b0;.,\tC und 7.2\u00bby li\n' .a'.'T'.t g\tSubstanz\tgaben\t11.5 ccm Gas bei\t19\u00b0 und\t711 mm\t-\t12.8\u00b0,\tN\n\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t10.95 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tin\u00b0 \u00bb\t7;{o ..\t__\tjo.s *\\\n\u2018\u2019\u2022L\u00d6O \u2019\t\u00bb\t\u00bb\t0.148t; g AgCI\t32.38\u00b0/,)\tCI.\nDiese.Zahlen stimmen mit Ausnahme des Kohlenstoff* .'haltes sehr gut auf Lysindichlorid.\nBerechnet f\u00fcr C,.H14N,()g \u2022 2 I1C| :\nC = 32.90\"\n11 = 7,3H\u00b0/,>\nN = 12.81 y\nCI = 32.30 y\nRedenkt man, da\u00df die Kohlenstolfbestimmimg von, chlor billigen Substanzen etwas zu hoch ansfallen kann \u2014 wegen -tbdanzmangels wurde die Analyse nicht wiederholt \u2014, so ist\n*' Hierzu wurde die hei Polarisation benutzte L\u00f6sung eingejJunstel. Die Substanz wurde mit Bleichromat untei Vorl-guuz eiuei\nGefunden :\nC =\t\u00b0 ,\n11= 7.24\", X -= 12.80 > , CI = 32.381 j\n\u25a0'\t-v- und Silherspirale verbrannt.","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"/ I\nK. Winterstein.\nman auf (irnnd dos Analysenergebnisses wohl berechtigt, an-zimchnieu, dal) die in beschriebener Weise isoliert\u00ab* Substanz ein Isomeres des Lysins1) ist. Das erhaltene Dichlorid weich! allerdings nur im Verhalten gegen\u00fcber Platinchlorid, mit welchem kein kristallinisches Doppelsalz erhalten werden konnte, und ferner im Verhalten gegen\u00fcber Kaliiunwismuthjodid ab: mit letzterer Verbindung gibt das salzsaure Salz eine in sechsseitigen T\u00e4felchen kristallisierende dunkelrot\u00ab*, diamantgl\u00e4nz\u00ab*nde Popp(\u2018lverbindung. Die kristallinische F\u00e4llung tritt noch Inj Anwendung von (*in\u00ab*m Milligramm Substanz sofort auf. Die Substanz weicht ferner noch im Schmelzpunkt vom Lysin-dichlorid ab. W\u00e4hren\u00ab! \u00ablas gew\u00f6hnliche Lysindichlorid !>\u2666 i IDi\" schmilzt, begann das in beschrieb(*n(\u00bbr Weis\u00ab* von mir \u00ablargesteilte schon bei 155\u00b0 zu sintern und schmolz bei lt>0\". bei IbiL\" trat Aufsch\u00e4umen ein.\nZur Isolierung des in Lede stehenden K\u00f6rpers benutzt\u00ab* ich Methylalkohol, in welchem \u00ablas sauer reagierende Dichlorid <k*< Lysins unl\u00f6slich ist. Wie eben gesagt, wurde die aus der Lysin-fraktion erhaltene Daseul\u00f6sung mit Salzs\u00e4ure bis zur schwach sauren Reaktion versetzt : daher war es m\u00f6glich, da\u00df nicht all\u00ab*-vorhandene Lysin in das Dichlorid verwandelt wurde: \u00abla abordas neutral reagierende Monochlorid des Lysins im Methylalkohol sich nicht l\u00f6st, so mu\u00df es f\u00fcr wahrscheinlich erkl\u00e4rt werden, da\u00df \u00ab1er beim Behandeln der Chloride mit Methylalkohol verbliebene R\u00fcckstand noch etwas Lysinchlorid einschlo\u00df. Der gr\u00f6\u00dfte Teil aber bestand wohl aus einem in seinen Reaktionen vom Lysin abweichenden K\u00f6rper. W\u00e4re dies nicht der Fall gewesen, so w\u00fcrde ich nicht schon mit einem Milligramm dies\u00ab's R\u00fcckstandes die charakteristische rote kristallinisch\u00ab* F\u00e4llung mit Kaliurnwismuthjodid erhalten haben.\nIch habe eine ganze Reihe Lysine verschiedener Herkun\u00dc bez\u00fcglich d\u00ab's Verhaltens gegen\u00fcber Kaliumwismutlijo\u00abli\u00abl gepr\u00fcft und mi\u00ab^i dabei \u00fcberzeugt, da\u00df keines derselben mit dem genannten Reagens eine F\u00e4llung gibt. Ich bin den Herren Koss\u00ab*l.\nM Kutscher und Lohmann weisen in ihrer Arbeit \u00fcber >1 Pankreasselbslvenlauung auf die Existenz verschieden\u00ab*!* Lysine bin. Da-Zei!s< tirifl. Md. XL! (t\u2018\u00bb\u00ab*l . S. :m Siebe aueb Md. XLIV. S. m","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Zur Kenntnis tier aus Ricinussamen darstellbaren Kiweibsiibstanzen. 7\">\nKutscher, Siegfried, Abderhalden zu gro\u00dfem Dank f\u00fcr die Zusendung einiger Lysinpr\u00e4parate verpflichtet, insbesondere aber tu\u00ab\u00bbelite ich Herrn Dr. Schenk f\u00fcr die 1 berlassung einer gr\u00f6\u00dferen Kollektion von Lysinpr\u00e4paraten verschiedener Herkunft meinen besten Dank aussprechen.\nDie weitere Fortf\u00fchrung der Untersuchung dieses K\u00f6rpers d\u00fcrfte aber vielleicht deshalb auf Schwierigkeiten, sto\u00dfen, als man so geringe Ausbeuten der bez\u00fcglichen Substanz erh\u00e4lt, [irr Weg, um diese in ihrem Verhalten vom Lvsin abweichende Substanz vom letzteren vollst\u00e4ndig zu trennen, ist durch das Verhalten der beiden Chloride gegen Kaliumwismuthjodid ge--cben. Ich w\u00fcrde diesen Weg schon eingeschlagen haben, wenn ich gen\u00fcgend Substanz zur Verf\u00fcgung gehabt h\u00e4tte.\nIch erw\u00e4hne noch, da\u00df ich behufs Abk\u00fcrzung der Darstellung des in Hede stehenden K\u00f6rpers in einem Falle wie !\"lgf verfuhr : Hin Kilogramm entseh\u00fclter Ricinussamen wurden entfettet, fein gemahlen, mit Wasser, um das Ricinin zu entfernen, ausgekocht, der nun verbliebene R\u00fcckstand mit Salzs\u00e4ure gekocht und im weiteren, wie oben angegeben, verfahren. Ich erhielt dabei aber kein Chlorid, welches mit Kaliumwismuthjodid eine F\u00e4llung gab.\nVielleicht findet sich dasselbe in den in Wasser l\u00f6slichen Kiwei\u00dfsubstanzen, welche sich beim Eindunsten des w\u00e4sserigen Extraktes allm\u00e4hlich ausschieden.\n\u00dcbrigens sei noch darauf aufmerksam gemacht, da\u00df die \u25a0ms verschiedenen Mustern der gleichen Samenarten durgcstclltcn Ki wei\u00dfpr\u00e4parate auch bei gleicher Rehandlung zuweilen recht verschiedene Ausbeuten an einzelnen Rasen geben. W\u00e4hrend I\u00bb. die aus Erbsen darstellbare Eiwei\u00dfsubstanz, das Legumin, in einem Falle 5\u00b0/o Lysin gab, lieferte ein aus einer anderen hrhsensorte dargestelltes Eiwei\u00dfpr\u00e4parat bei der in gleicher Weise ausgef\u00fchrten Spaltung nur ungef\u00e4hr 2\u00b0/o Lysin.\nDas von mir aus den Ricinussamen mit Natronlauge isolierte Hiwei\u00dfpr\u00e4parat enthielt nur i;U\u00bb\u00b0/o Stickstoff: es ist denkbar, \u25a0fai\u00bb dasselbe noch kleine Mengen Kohlenhydrate einschlo\u00df, welche ('lir('h die Natronlauge in L\u00f6sung gegangen waren. Dieses hiwei\u00dfpr\u00e4parat lieferte beim Zersetzen mit S\u00e4uren gr\u00f6\u00dfere Aus-","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"K. Win ter stein. Uber Kiweiftsubstanzen.\nbeuten an Arginin, als andern aus IMlanzensamen darstellbar\u00bb* Fiweillsubstanzen: in einem Falle betrug dit\u00bb Ausbeute an Arginin\n1 ti.t)0o. Im Finklang mit diesen hohen Ausbeuten an Arginin st eht auch der grolle Gehalt an Stickstoff, welcher in den Phosphor-vvolframs\u00fcureniedersclilag eingebt; dieser auf den *Huminsti< k-stoir\u00bb, den Ammoniakstickstolf und die Basen entfallende Sti< k-stolf betrug Mtlft o des Gesamtstiekstotfs des in beschriebener Weise isolierten Fawei\u00dfpr\u00e4parates.\ni","page":76}],"identifier":"lit18197","issued":"1905","language":"de","pages":"69-76","startpages":"69","title":"Zur Kenntnis der aus Ricinussamen darstellbaren Eiwei\u00dfsubstanzen","type":"Journal Article","volume":"45"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:09:50.900931+00:00"}