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{"created":"2022-01-31T14:53:10.262339+00:00","id":"lit18474","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Rothe, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 51: 185-200","fulltext":[{"file":"p0184s0001.txt","language":"de","ocr_de":"Verlag von KARL J. TR\u00dcBNER in Stra\u00dfburg.\n \u2014\nENDPRODUKTE DER TRIPSINVERDAUUN0.\nvon\nFRIEDRICH KUTSCHER.\n8\u00b0. 26 S. 1899. Preis 80 Pfg.\n\u00dcber\ndie chemische Beschaffenheit und die Funktion der Schilddr\u00fcse.\nVon\nTr. Adolph Oswald.\n8\u00b0. IV, 61 S. 1901. Preis M. 1.50.\nDie chemischen Schutzmittel des \u00d6erk\u00f6rpers\nbei Vergiftungen.\nVon\nEmil Fromm.\nao. Professor an der Universit\u00e4t Freiburg i. Br\n8\u00b0. IV, 32 S. 1903. Preis Jf 1.\u2014\nGeorg Reimer, Verlag, Berlin BL 35.\nVlrd)\u00abw$ Archiv\nf\u00fcr pathologische flnatomie und (Physiologie\nund f\u00fcr klinische l\u00ef\u00efedizin.\nHerausgegeben von Johannes Orth.\nJ\u00e4hrlich 12 Hefte. \u2014 Drei Hefte bilden einen Band.\nPreis pro Band\t14.\u2014.\nLEHRBUCH DER SPEZIELLEN\nPATHOLOGISCHEN ANATOMIE\nF\u00dcR STUDIERENDE UND \u00c4RZTE\nDRITTE VERMEHRTE AUFLAGE\nVON\nDr. EDUARD KAUFMANN\nO. PROFESSOR DER PATHOLOGISCHEN ANATOMIE UND ALLGEMEINEN\nPATHOLOGIE,\nVORSTEHER DER PATHOLOGISCH-ANATOMISCHEN ANSTALT DER\nUNIVERSIT\u00c4T BASEL.\nGROSS-OKTAV 1244 SEITEN\tMIT 628 ABBILDUNGEN\nPREIS BROSCH, ui 20.-, GEB. IN ELEG. HALBFRANZBAND jl 22.\u2014","page":0},{"file":"p0184s0002.txt","language":"de","ocr_de":"HOPPE-SEYLEfi\u2019S ZEITSCHEIFT\nf\u00fcr\nPHYSIOLOGISCHE CHEMIE\nunter Mitwirkung von\nE. ABDERHALDEN-Berlin, G. v. BUNGE-Basel, O. COHNHEIM-Heidelberg, P. EHRLICH-Frankfurt a. M., EMIL FISCHER-Berlin, W.v. GULEWITSCH-Moskau, 0. HAMMARSTEN-Upsala, S. G. HEDIN, G. HOPPE-SEYLER-Kiel, C. G. H\u00dcFNER-T\u00fcbingen, M. JAFF\u00c9-K\u00f6nigsberg, FR. KUTSCHER-Marburg, E. LUDWIG-Wien, CART. TH. M\u00d6RNER-Upsala, K. A. H. M\u00d6RNER-Stockholm, W. OSTWALD-Gro\u00dfbothen, I. P. PAWLOW-St. Petersburg, C. A. PEKELHARING-Utrecht, E. S ALKO W SKI-Berlin, E. SCHULZE-Z\u00fcrich, M. SIEGFRIED-Leipzig, H. STEUDEL-Heidelberg, H. THIERFELDER-Berlin\nherausgegeben von\nA. KOSSEL,\nProfessor der Physiologie in Heidelberg\nEinuudf\u00fcnf zigster Band :\nDrittes Heft.\n(Ausgegeben am 6. April 1907.)\nMit zwei Figuren im Text.\nSTRASSB\u00dcRG\nVERLAG VON KARL J. TR\u00dcBNER\n1907.","page":0},{"file":"p0184s0003.txt","language":"de","ocr_de":"Der siebente internationale\nPhysiologen-Kongre\u00df\n#\nfindet vom 13.\u201416. August in Heidelberg statt. Zugleich soll eine Ausstellung physiologischer Apparate veranstaltet werden. Anmeldungen f\u00fcr Vortr\u00e4ge sind vor dem 15. Juni zu richten\nan das Physiologische Institut der Universit\u00e4t Heidelberg.\nVerlag von Georg Reimer, Berlin W. 35.\nPRINZIPIEN DER\nGENERELLEN MORPHOLOGIE\nDER ORGANISMEN\nW\u00f6rtlicher Abdruck eines Teiles der 1866 erschienenen Generellen Morphologie.\n(Allgemeine Grundz\u00fcge der Organischen Formenwissenschaft Mechanisch begr\u00fcndet durch die von Charles Darwin reformierte Deszendenz-Theorie)\nvon\nErnst Haeckel\nProfessor an der Universit\u00e4t Jena.\n%\nMit einem Bildnis Haeckels in Heliograv\u00fcre.\nPreis M 12.\u2014, in Halbfranz gebunden M 14.\u2014.\nM. Du Mont-Schauberg, Strassburg.\n76.","page":0},{"file":"p0184s0004.txt","language":"de","ocr_de":"EINUNDF\u00dcNFZIGSTER BAND, DRITTES HEFT.\nInhalt.\nRothe, W. K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln...................................\nKikk\u00f6ji, T. \u00dcber das Vorkommen von einem Nucleins\u00e4ure spaltenden Fermente in Cortinellus edodes....................\nBergeil, Peter. \u00dcber neue Verbindungen von Aminos\u00e4uren und\nAmmoniak................. ..... ...................\nEuler, Hans. Fermentative Spaltung von Dipeptiden . . . . . Abderhalden, Emil, und Berthold Oppler, Weiterer Beitrag zur Frage nach der Verwertung von tief abgebautem Eiwei\u00df\nim Organismus des Hundes . .........................\nLondon, E. S. Zum Chemismus der Verdauung im tierischen K\u00f6rper. VIII. Mitteilung: Methodische Angaben. Mit zwei\nFiguren im Text....................................\nAstrid und Hans Euler. Fermentreaktionen im Pre\u00dfsaft fettreicher Keimlinge........................\nGulewitsch, Wl. Zur Richtigstellung............... , . . .\nF\u00fcr das n\u00e4chste Heft sind Arbeiten eingegangen von:\nM. Mayeda, E. Fischer und E. Abderhalden, E. Abderhalden, C. Funk und E. S. London, E. Abderhalden und A. H. Koelker, E. Abderhalden, A. Gigon und E. Strauss, E. Abderhalden und A. Schittenhelm, E. Abderhalden und H. Deetjen, C. Harries und K. Langheld, E. Abderhalden, L. Baumann und E. S. London, E. Abderhalden, E. Abderhalden und 0. Emmerling, E. Abderhalden und L. Baumann, E. Abderhalden und T. Sasaki, E. Abderhalden und H. Pribram, 0. Cohnheim.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie erscheint in B\u00e4nden zu 6 Heften, jedes zu ungef\u00e4hr 5\u2014fl Bogen. Die Hefte erscheinen in Zwischenr\u00e4umen von 1\u20142 Monaten. Preis des Bandes 12 Mark.\nDie in dieser Zeitschrift zu publizierenden Arbeiten werden, wenn es nicht aus technischen Gr\u00fcnden unm\u00f6glich ist, in der Reihenfolge, in welcher sie der Redaktion zugehen, aufgenommen. \u2014 Kurze Notizen oder Bemerkungen zu anderen Arbeiten werden in der Regel am Schlu\u00df des Heftes und au\u00dferhalb der Reihenfolge des Eingangsdatums mitgeteilt. \u2014 Bereits in anderen Zeitschriften ver\u00f6ffentlichte Arbeiten, sowie Referate \u00fcber bereits publizierte Arbeiten werden nicht aufgenommen.\nDas Honorar betr\u00e4gt f\u00fcr den Druckbogen 25 Mark. Von jeder Arbeit werden dem Verfasser 75 Separat-Abdr\u00fccke gratis geliefert.\nIn bezug auf die Rechtschreibung der Fachausdr\u00fccke sind bis auf weiteres die Publikationen der Deutschen chemischen Gesellschaft ma\u00dfgebend. In zweifelhaften F\u00e4llen wird der etymologische und internationale Standpunkt vor dem phonetischen bevorzugt.\nSeite\n185\n201\n207\n213\n226\n241\n244\n258","page":0},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen pflanzlichen\nNahrungsmitteln.\nVon\nStabsapotheker Dr. W. Rothe, K\u00f6nigsberg i. Pr.\n(Der Redaktion zugegangen am 6. Februar 1907.)\nIm Jahre 1880 ver\u00f6ffentlichte A. Stutzer ein Verfahren \u00fcber den Einflu\u00df von saurem Magensaft auf stickstoffhaltige Futterbestandteile.1) Bei dem gro\u00dfen Interesse und der Bedeutung, die eine k\u00fcnstliche Verdauung gegen\u00fcber der nat\u00fcrlichen f\u00fcr die gesamte Ern\u00e4hrungslehre besitzt, ist die Methode dann sp\u00e4ter von Stutzer selbst und von anderen Forschern, so von Th. Pfeiffer, G. K\u00fchn, 0. Kellner und v. Dambski verbessert worden. Das Ergebnis dieser Arbeiten war, da\u00df die von Stutzer zuerst angegebene 24st\u00fcndige Behandlung der zu untersuchenden Substanzen \u2014 2 g \u2014 mit 250 ccm saurem Magensaft und hierauf mit alkalischer Trypsinl\u00f6sung dahin abge\u00e4ndert wurde, 2 g Substanz nur mit 500 ccm saurem Magensaft 48 Stunden lang in Ber\u00fchrung zu lassen, w\u00e4hrend die Trypsinbehandlung ganz ausgeschaltet wurde. Untersuchungen von G. K\u00fchn hatten n\u00e4mlich ergeben, da\u00df derselbe Verdauungskoeffizient mit 500 ccm Magensaft allein schon zu erhalten ist. Bei der nat\u00fcrlichen Verdauung werden au\u00dfer den nicht verdauten Bestandteilen der Nahrung noch die stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukte durch den Kot ausgeschieden. Man erh\u00e4lt so Zahlen, die dem wirklichen verdauten Anteil nicht entsprechen; der Verdauungskoeffizient f\u00e4llt daher zu niedrig aus. Um diese stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukte aus dem Kote zu entfernen, ist bisher nur ein Verfahren bekannt ; man behandelt den Kot in frischem, also nicht\nb Journal f\u00fcr Landwirtschaft, 1880, Bd. XXIX, S. 474.\nHoppe-Seylers Zeitschrift f. physiol. Chemie. LI.\n13","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nW. Rothe,\ngetrocknetem, Zustande wiederum mit Magensaft. Ob hierbei nur die Stoffwechselprodukte und nicht noch anderer Stickstoff des Kotes gel\u00f6st werden, mu\u00df zur Zeit allerdings als eine offene Frage gelten. Da eine kurze \u00dcbersicht \u00fcber die bisherigen Untersuchungsmethoden erst neuerdings von A. Stutzer1) gegeben worden ist, will ich an dieser Stelle nur darauf verweisen.\nW\u00e4hrend bei den F\u00fctterungsversuchen, die v. Dambski2 3) mit Hammeln anstellte, diese eine geringere Menge Stickstoff durch den Kot ausschieden, wie v. Dambski bei der k\u00fcnstlichen Verdauung mit demselben Futter als im Magensaft unl\u00f6slich fand, stimmten die Resultate zwischen der nat\u00fcrlichen und k\u00fcnstlichen Verdauung bei den Versuchen von G. K\u00fchn8) an Ochsen und den von H. Wangnick und mir4) an Kaninchen angestellten gut \u00fcberein.\nDiese Ergebnisse veranla\u00dften mich, an einer Reihe von menschlichen Nahrungsmitteln des Pflanzenreiches die Verdaulichkeit mit saurem Magensafte festzustellen, zumal diese bisher zum gro\u00dfen Teil nur an pflanzlichen Futtermitteln untersucht wurde.\nRei der Bestimmung der Gesamtverdaulichkeit der stickstoffhaltigen Bestandteile wurden 2 g lufttrockene Substanz, die, falls notwendig, zermahlen und durch ein Sieb von 0,5 mm Maschenweite gegeben war, mit 250 ccm \u00abkonzentriertem\u00bb Magensaft behandelt. Zur Bereitung dieser Verdauungsfl\u00fcssigkeit wurden von 6 Schweinemagen die Schleimh\u00e4ute abpr\u00e4pariert, mit 15 1 destilliertem Wasser und 300 ccm 10\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure \u00fcbergossen und 24 Stunden unter \u00f6fterem Umr\u00fchren stehen gelassen. Die Fl\u00fcssigkeit wurde hierauf zuerst durch Flanell gegossen, dann filtriert, der Gehalt an Salzs\u00e4ure durch Titration ermittelt und auf 0,2\u00b0/o HCl gebracht. Die Konservierung des Magensaftes geschah durch Chloroform. Der auf diese Weise erhaltene Magensaft besitzt gegen\u00fcber dem nach der fr\u00fcheren Vorschrift von Stutzer hergestellten die doppelte Menge an Pepsin. Ver-\n*) Journal f\u00fcr Landwirtschaft, 1906, Bd. LIV, S. 239f.\n2)\tv. Dambski, Inauguraldissertation, Breslau 1903.\n3)\tLandw. Versuchsstationen, Bd. XLIV, S. 188.\n4)\tJournal f\u00fcr Landwirtschaft, 1906, Bd. LIV, S. 257 f.","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen Nahrungsmitteln. 18/\nsuche von H. Wangniek und mir1) an verschiedenen Futter-und Nahrungsmitteln haben gezeigt, da\u00df durch 250 ccm dieser Fl\u00fcssigkeit die gleiche Menge Stickstoff gel\u00f6st wird wie mit 500 ccm des nach der alten Stutzerschen Vorschrift bereiteten Magensaftes. Der Vorteil, mit einem geringeren Volumen arbeiten zu k\u00f6nnen, besteht darin, da\u00df die Filtrationen bei Anwendung von Filtrierpapier schneller vonstatten gehen.\nDie Verdauungsversuche wurden in Erlenmeyer-Kolben von ca. 3/4 1 Inhalt ausgef\u00fchrt und diese in einen ger\u00e4umigen Zinkkasten, der zum Teil mit Wasser von 37\u201440\u00b0 gef\u00fcllt war, gestellt. Der Gehalt des Magensaftes wurde durch allm\u00e4hliches Hinzuf\u00fcgen von 10\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure auf l\u00b0/o gebracht; die Dauer der Einwirkung bei Bluttemperatur betrug 48 Stunden. Hierauf wurde der ungel\u00f6ste Anteil durch ein quantitatives Filter abfiltriert, mehrmals mit destilliertem Wasser ausgewaschen und samt Filter nach Kjeldahl zerst\u00f6rt.\nDie Resultate folgen in Tabelle I.\nWie diese zeigt, betr\u00e4gt der Verdauungskoeffizient bei s\u00e4mtlichen Substanzen, mit Ausnahme vom Buchweizenmehl und Quakerreis \u00fcber 90\u00b0/o. Nr. 17\u201419 sind pr\u00e4parierte Mehle, Nr. 20\u201426 wurden aus nicht gesch\u00e4lter Ware selbst gemahlen. Die erhaltenen Befunde dr\u00fccken das Optimum der Verdaulichkeit aus, sie lassen jedoch nicht erkennen, wie sich die relative Verdaulichkeit des Eiwei\u00dfes der einzelnen Nahrungsmittel verh\u00e4lt, und doch ist grade diese von besonderem Interesse. Untersuchungen in dieser Richtung liegen vor von G. B erj u, M.W int g en und A. Stutzer.\nBerju2) w\u00e4hlte zu seinen Versuchen reine Eiwei\u00dfstoffe, n\u00e4mlich Plasmon. Tropon, Roborat und als Vergleichsobjekt trockenes Fibrin. F\u00fcr die \u00abfraktionierte\u00bb Verdauung verwandte er soviel von jedem N\u00e4hrmittel, als 1 g Eiwei\u00df entsprach. Die von Berju benutzte Verdauungsfl\u00fcssigkeit war nach der Vorschrift von K. We dem ever3) mit Pepsin \u00abFinzelberg\u00bb und 0,5 \u00b0/o Salzs\u00e4ure bereitet. Die Verdauung wurde in Bechergl\u00e4sern, die sich in einem gro\u00dfen Wasserbade hei 38\u201438,5\u00b0 befanden, ausgef\u00fchrt, indem w\u00e4hrend der ersten Stunde alle 5 Minuten und\n9 Journal f\u00fcr Landwirtschaft, 1906, Bd. LIV, S. 265.\n2) Deutsche Medizinalzeitung, 1901, Nr. 48.\n8) Landw. Versuchsstationen, Bd. LI, 1899.\n13*","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nW. Rothe.\nTabelle I.\nNr.\tBezeichnung\tIn der nat\u00fcrlichen Substanz\t\t\tIn der Trockensubstanz\t\tVer- dau- ungs- koefi- zient */\u2022\n\t\tWasser \u00b0/o\tGesamt- stick- stoff \u00b0h\tUnver- dauter Stick- stoff */\u2022\tGesamt- stick- stoff \u00b0/0\tUnver- dauter Stick- stoff \u00b0/o\t\n1\tHafergr\u00fctze . . .\t11,47\t1,99\t0,185\t2,25\t0.209\t90,70\n2\tHafermehl ....\t8,16\t1,88\t0,15\t2.05\t0.163\t92,02\n3\tHaferflocken . . .\t12,22\t2,31\t0,14\t2,62\t0,159\t93.94 j\n4\tGerstengr\u00fctze . .\t12,34\t1.79 j\t0.13 y\t2,04\t0,148\t92,74\n5\tGerstengraupen .\t13,02\t1,29\t0,12\t1,49\t0,138\t90,70\n6\tGerstenflocken . .\t11,50\t1,70\t0,12\t1,92\t0,136\t92,94\n7\tGr\u00fcnkern (ganz) .\t9.18 J\t1,53\t0,12\t1,68\t0,132\t92,16\n8\tGr\u00fcnkerngr\u00fctze\t9.15 /\t1,68 |\t0.12 ' j\t1,85\t0.132\t92,86\n9\tGesch\u00e4lte Hirse .\t9.15 /\tj 1,56\t0,134\t1,72 1\t0,147 i\t91,41\n10\tHirsegr\u00fctze . . .\t13,43\t1,547\t0.14\t1,786\t0,162\t90.95 /\n11\tBuchweizenmehl .\t12,85\t0.55 7\t1\tI 0,12\t0.631 /\t0.138 J\t78,18\n12\tGesch\u00e4lter Reis .\t13,60\t1,16\t0,065\t1,34\t0.075 1 !\t94,40\n13\tReisflocken . . .\t13,28\t1,01 |\t0,073\t1,164\t0,084\t1 92,78\n14\tQuakerreis ....\t12,73\t1,10\t0,21\t1,26\t0,241\t1 80,91\n15\tFranz\u00f6sischer Gries\t12,37\t1,83\t0,10\t2,09\t0,114 |\t94.54 ! /\n16\tWeizengries . . .\t14,12\t1,667\t0,0824\t1,94\t0,096\t95.06 /\n17\tErbsenmehl . . .\t9,46\t4,46\t0,193\t4,925\t0,213\t95,67\n18\tBohnenmehl . . .\t10,86\t3,59\t0,276\t4,027\t0,31\t92.31 7\n19\tLinsenmehl . . .\t10,71\t4,46\t0.21 /\t4,995\t0,235\t95,29\n20\tGraue Erbsen . .\t14,15\t3,55\t0,23\t4.135 /\t0.268 /\t93.52 /\n21\tGr\u00fcne Erbsen . .\t12,94\t3,90\t0.14 /\t4,48\t0,161\t96,41\n22\tGolderbsen....\t11,20\t3,95\t0,15\t4,45\t0,169\t96,2\n23\tYiktoriaerbsen . .\t10,27\t3,545\t0,147\t3,95\t0,164\t95,83\n24\tLinsen\t\t10,25\t4,02\t0,27\t4,48\t0,301 /\t93,28\n25\tWei\u00dfe Bohnen . .\t11,90\t3,74\t0,16\t4,245\t0,182\t95,72\n26\tPuffbohnen . . .\t12,86\t3,75\t0,28\t4,30\t0,321\t92.53 j\nsp\u00e4ter alle 10 Minuten die Fl\u00fcssigkeit umgesch\u00fcttelt wurde. Nach je einer Stunde wurde hierauf ein Becherglas dem Wasserbade entnommen, durch Hineinstellen in kaltes Wasser abgek\u00fchlt, um auf diese Weise ein","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen Nahrungsmitteln. 189\nferneres Einwirken der Pepsinl\u00f6sung soweit als m\u00f6glich zu vermeiden, und die Fl\u00fcssigkeit vom Ungel\u00f6sten abfiltriert. Die erzielten Ergebnisse weichen von den vorher nach der Methode von Stutzer und K\u00fchn an-gestellten Versuchen \u00fcber die Gesamtverdaulichkeit derselben Eiwei\u00dfstoffe erheblich ab. So zeigte es sich, da\u00df nach Einwirkung einer Stunde vom Tropon nur 8,12 \u00b0/o, vom Plasmon dagegen bereits 67,06 \u00b0/o und vom Ro-borat sogar das Eiwei\u00df v\u00f6llig gel\u00f6st war. W\u00e4hrend nach 3 Stunden das gesamte Blutfibrin bis auf Spuren verdaut war, hatten sich vom Tropon erst 29,95\u00b0/o und vom Plasmon 84,66\u00b0/o Stickstoff gel\u00f6st; selbst nach 6 Stunden betrug der Verdauungskoeffizient vom Tropon nur 55,8 \u00b0/'o und vom Plasmon 92,37%. Dieses verschiedene Verhalten des Eiwei\u00dfes zur Pepsinl\u00f6sung glaubt Berju dadurch erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen, da\u00df im Tropon und Plasmon nicht mehr natives Eiwei\u00df, wie im Rnborat, sondern koaguliertes und \u00fcberhitztes Protein bezw. Alkalialbuminat vorliegt.\nM. Wintgen schlo\u00df sich bei den k\u00fcnstlichen Verdauungsversuchen mit Rohorat, \u00c4leuronat neu, Energin und Plasmon, *) sowie mit Erbsen-, Bohnen- und Linsenmehlen2) im wesentlichen der Untersuchungsmethode von Berju an, verwandte jedoch nicht eine einer bestimmten Eiwei\u00dfmenge entsprechende Gewichtsmenge, sondern bei den k\u00fcnstlichen Eiwei\u00dfpr\u00e4paraten je 1 g Substanz und bei den Leguminosenmehlen je 3 g zur Untersuchung. Sovrohl bei den N\u00e4hrmitteln aus Pflanzenprotein als auch bei den Leguminosenmehlen war nach einer Stunde bereits der weitaus gr\u00f6\u00dfte Teil des Eiwei\u00dfes in L\u00f6sung gegangen, n\u00e4mlich beim Roborat\n87,8%, beim \u00c4leuronat neu 94,8%, beim Energin 82,7 % und beim Pias-\n\u2022 \u2022\nmon 72%. \u00c4hnliche Ergebnisse wiesen die Verdauungsversuche mit den Leguminosenmehlen auf. W\u00e4hrend nach Verlauf von einer Stunde noch\nbemerkbare Unterschiede in der Gr\u00f6\u00dfe des Verdauungskoeffizienten vorhanden waren, glichen sich diese nach zweist\u00fcndiger Einwirkung der Pepsinsalzs\u00e4ure fast v\u00f6llig aus. Wintgen f\u00fchrt dies darauf zur\u00fcck, da\u00df w\u00e4hrend des Filtrierens noch Eiwei\u00df in L\u00f6sung geht und die einzelnen Fl\u00fcssigkeiten nicht immer gleich schnell filtrieren. Aus der Beschreibung der Anordnung der Versuche mit Leguminosenmehlen geht nicht hervor, ob der Stickstoff in einem aliquoten Teil des Filtrates, wie bei seinen Untersuchungen der Eiwei\u00dfn\u00e4hrmittel oder durch Zerst\u00f6ren der unverdauten und abfiltrierten Substanz bestimmt wurde. Von den untersuchten Mehlen blieben die selbstbereiteten in der Verdaulichkeit etwas hinter den fabrikm\u00e4\u00dfig hergestellten zur\u00fcck. Als Ursache hierf\u00fcr nimmt Wintgen die gr\u00f6bere Korngr\u00f6\u00dfe der selbstgemahlenen Mehle an.\nv) Zeitschrift f\u00fcr Untersuchung der Nahrungs- und Genu\u00dfmittel, 1902, S. 294.\n2) Ver\u00f6ffentlichungen aus dem Gebiete des Milit\u00e4rsanit\u00e4tswesens, 1905, Heft 29, Seite 40.","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nW. Rothe,\nBereits im Jahre 1890 gab A. Stutzer1) ein Verfahren bekannt, nach dem die Einwirkung von stark verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure sowie von Pepsin -f- Salzs\u00e4ure auf das verdauliche Eiwei\u00df verschiedener Futterstoffe und Nahrungsmittel festgestelit wurde. Stutzer versuchte hierbei zu erfahren, ob unter m\u00f6glichst gleichgestellten Versuchsbedingungen das in den einzelnen Nahrungsstoffen enthaltene verdauliche Eiwei\u00df stets mit gleicher Schnelligkeit durch Pepsin und Salzs\u00e4ure gel\u00f6st wird. Hierzu wurden die betreffenden Substanzen gemahlen und nur diejenigen Anteile zur Untersuchung benutzt, die ein Sieb von 1 mm Lochweite passierten, aber durch 0,5 mm Maschenvreite nicht mehr hindurchgingen. Um den mechanischen Widerstand, den die Zellw\u00e4nde dem Eindringen der Verdauungsfl\u00fcssigkeit entgegensetzen k\u00f6nnten, nach M\u00f6glichkeit zu vermindern, wurden die Substanzen nur in aufgequollenem Zustande angewandt.\nF\u00fcr je 100 mg Stickstoff in Form von \u00abpepsinl\u00f6slichem> Eiwei\u00df wurden stets 500 ccm Fl\u00fcssigkeit, in der sich teils Pepsin -f- Salzs\u00e4ure, teils nur Salzs\u00e4ure in stark verd\u00fcnntem Zustande \u2014 bis zu 0,2 \u00b0/o HCl \u2014 befand, gebraucht. Bei jeder Versuchsreihe wurde au\u00dferdem auch die L\u00f6slichkeit des Eiwei\u00dfes unter denselben Bedingungen in reinem Wasser festgestellt. Die Dauer der Einwirkung betrug (15) 30 und 60 Minuten bei einer Temperatur von 37\u201440\u00b0. Um ein weiteres L\u00f6sen des Ferments und der Salzs\u00e4ure auf die Nahrungsstoffe zu verhindern, wurden die Fl\u00fcssigkeiten sofort nach der betreffenden Zeitdauer durch ein gro\u00dfes, schnell filtrierendes Faltenfilter gegossen und in einem aliquoten Teil des Filtrates (100 ccm) der Stickstoff nach Kjeldahl bestimmt. Bei der Berechnung des Verdauungskoeffizienten mu\u00dfte der Gehalt an Stickstoff im Magensaft nat\u00fcrlich abgezogen werden. Zur Ermittelung des pepsinl\u00f6slichen Stickstoffs wurde zuerst der Gesamtstickstoff, dann der Stick-stoff in Form von Amiden mittels Kupferhydroxyd und schlie\u00dflich der unverdauliche Stickstoff nach Stutzer-K\u00fchn bestimmt. Wurde vom Gesamtstickstoff die Summe des Gehaltes an Amidstickstoff -f- pepsinunl\u00f6slichem Stickstoff subtrahiert, so ergab die Differenz den \u00abpepsinl\u00f6slichen\u00bb Stickstoff. Stutzer wandte zu seinen Untersuchungen Weizenkleie, getrocknetes Wei\u00dfbrot, Baumwollsaatmehl und Heu an.\nDie bei diesen Nahrungsstoffen erhaltenen Befunde waren voneinander sehr verschieden. Hier sei nur das erhaltene Optimum der L\u00f6slichkeit des Eiwei\u00dfes in Wasser, in verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure sowie in Pepsin -f- Salzs\u00e4ure nach Verlauf von 30 Minuten aufgef\u00fchrt, im \u00fcbrigen aber auf die Originalarbeit selbst hingewiesen (siehe Tabelle Seite 173)\nWir sehen also, da\u00df nicht nur vom Pepsin -f- Salzs\u00e4ure, sondern auch von der stark verd\u00fcnnten Salzs\u00e4ure allein und sogar vom Wasser teilweise recht erhebliche Anteile des Eiwei\u00dfes gel\u00f6st wurden.\nDie proteolytische Einwirkung stark verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure haben\n*) Landw. Versuchsstationen, 1890, Bd. XXXVII, S. 107 f.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen Nahrungsmitteln. 191\nau\u00dfer \u00e4lteren Forschern die Arbeiten von F. Goldschmidt, D. Lawrow und Ed. Swirlowski behandelt.\n\tVon 100 mg pepsinl\u00f6slichem N wurden gel\u00f6st hei der Behandlung mit:\t\t\n\treinem H\u00bb0\tstark verd\u00fcnnter HCl\tPepsin + HCl\nWeizenkleie ....\t35.0 J\t78,0\t90,0\nWei\u00dfbrot\t\t2.4\t' ;\t\\\t5,0\t35,0\nBaumwollsaatmehl .\t7,5\t72,7\t83,7\nHeu\t\t21,4\t;\t27.0\t! 1 1\t68,0 ' I\nNach F. Goldschmidt1) werden n\u00e4mlich Eieralbumin und Serumalbumin durch hi6 und V4 Normalsalzs\u00e4ure in 16\u201448 Stunden bis zur Bildung von sekund\u00e4ren Alhumosen A und B gespalten. Verfasser schlie\u00dft daher aus seinen Untersuchungen, da\u00df die Wirkung des Pepsins -j- Salzs\u00e4ure sich von jener der reinen Salzs\u00e4ure bei 40\u00b0 nur durch die Schnelligkeit des Verlaufs, nicht aber durch die Qualit\u00e4t der Endprodukte unterscheidet.\nNach Lawrow2) geht unter dem Einflu\u00df von 0,5\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure die Spaltung der zu seinen Versuchen benutzten Eiwei\u00dfk\u00f6rper bei 35\u201438\u00b0 so weit vor sich, da\u00df sich Amphopepton von W. K\u00fchne (wenigstens einige seiner basischen Bestandteile) und stickstoffhaltige Spaltungsprodukte, die durch Phosphorwolframs\u00e4ure nicht gef\u00e4llt werden \u2014 wahrscheinlich Monoaminos\u00e4uren \u2014, bildeten. Auch die Untersuchungen von Swirlowski3) zeigen, da\u00df durch eine 0,5\u00b0/oige Salzs\u00e4ure Eiwei\u00dfk\u00f6rper verschiedenen Ursprungs bei K\u00f6rpertemperatur dieselbe hydrolytische Spaltung erleiden, wie sie mit Pepsin -f- Salzs\u00e4ure erzielt wird, nur wieder mit dem Unterschiede, da\u00df die Einwirkung von Salzs\u00e4ure allein eine langsamere ist.\nKehren wir zu den Versuchen von Berju, Wintgen und Stutzer zur\u00fcck und vergleichen die verschiedenen Untersuchungsmethoden miteinander, so m\u00fcssen wir, falls es sich darum handelt, die L\u00f6slichkeit der Eiwei\u00dfstoffe in Pepsin -f- HCl verschiedenartiger Nahrungsmittel zu bestimmen, das Verfahren von Stutzer bevorzugen, weil dieses allein versucht, m\u00f6glichst alle st\u00f6renden Einfl\u00fcsse, die einen Unterschied in der Art der einzelnen Eiwei\u00dfstoffe bedingen k\u00f6nnen, zu vermeiden.\nDies war der Grund, weshalb ich mich bei meinen Versuchen der\n*) Inauguraldissertation, Stra\u00dfburg 1898.\n2) Diese Zeitschrift, 1905, Bd. XLVIII.\n\u00bb) Diese Zeitschrift, 1905, Bd. XLVIII, S. 252 f.","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nW. Rothe.\n/\nvon Stutzer angegebenen Untersuehungsmethode *) mit wenigen Ab\u00e4nderungen bediente.\nIch hatte es mir zur Aufgabe gemacht, festzustellen, wieviel von 100 mg N in Form von \u00abpepsinl\u00f6slichem\u00bb Eiwei\u00df w\u00e4hrend 30 Minuten bei Bluttemperatur gel\u00f6st wird,\n1.\tdurch 250 ccm Wasser,\n7 *\n2.\tdurch 250 ccm einer 0,05\u20140,1 und 0,2\u00b0/oigen Salzs\u00e4urel\u00f6sung,\n3.\tdurch 250 ccm einer Fl\u00fcssigkeit, die 25 bezw. 50 ccm Magensaft bei einem Salzs\u00e4uregehalt von je 0,05\u20140,1 und 0,2 \u00b0/o enthielt.\nDurch die starke Verd\u00fcnnung der Salzs\u00e4ure bezw. des Magensaftes mu\u00dften sich am besten Unterschiede in der L\u00f6slichkeit erkennen lassen.\nWie schon eingangs erw\u00e4hnt, wurden die in nicht pulverisiertem Zustande aus Mehlhandlungen entnommenen Nahrungs-mittel so oft durch eine M\u00fchle gegeben, bis die gesamte Menge bis auf geringe Spuren ein Sieb von 0,5 mm Maschenweite passiert hatte. Von der Bestimmung des Amidstickstoffs sah ich ab, weil die von mir benutzten Nahrungs Stoffe mit Ausnahme von den gr\u00fcnen Erbsen und den Gr\u00fcnkernpr\u00e4paraten aus reifen Samen bestanden und der Gehalt dieser an nicht eiwei\u00dfartigen Stickstoffverbindungen nur ein geringer ist. Zur Untersuchung wurde von jedem Stoff soviel abgewogen, als 100 mg Stickstoff in Form von pepsinl\u00f6slichem Eiwei\u00df vorhanden war, berechnet aus der Differenz der in Tabelle 1 angegebenen Zahlen f\u00fcr Gesamtstickstoff und unverdautem Stickstoff. Diese Mengen wurden in Erlen m e y e r - Kolben von ca. '\u00e0k 1 Inhalt mit 100 ccm auf 370 erw\u00e4rmten und mit Chloroform ges\u00e4ttigten Wassers ca. 20 Stunden bedeckt unter bisweiligem Umsch\u00fctteln stehen gelassen. Der Zusatz des Chloroforms zu dem Einquell-vrasser hatte den Zweck, jegliche etwa auftretende F\u00e4ulniserscheinung zu verhindern. Am n\u00e4chsten Tage wurden die Kolben in ein mit konischem Deckel verschlie\u00dfbares, auf K\u00f6rpertemperatur (37 \u00b0) angew\u00e4rmtes Wasserbad gestellt. Nachdem auch die Mischung in den Kolben diese Temperatur angenommen\n*) Landw. Versuchsstationen, 1890, Bd. XXXVII, S. 131\u2014133.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Yerdauungsversnche an einigen Nahrungsmitteln. 193\nhatte, wurde der \u00fcbrige Teil des Wassers bezw. der Salzs\u00e4ure und des Magensaftes, die gleichfalls auf 37 0 erw\u00e4rmt waren, hinzugef\u00fcgt und die Einwirkung genau 30 Minuten unter Umsch\u00fctteln in Zwischenr\u00e4umen von je 5 Minuten vor sich gehen gelassen. Der Gehalt des Magensaftes an Salzs\u00e4ure wurde vorher durch Titration auf genau 0,2 \u00b0/o, desgleichen die Salzs\u00e4urel\u00f6sung durch Mischen mit Wasser und Titrieren auf 0,5\u00b0/o eingestellt. Wieviel Wasser, Salzs\u00e4ure bezw. Magensaft -j- Salzs\u00e4ure bei jeder Versuchsreihe angewendet wurde, geht aus dem Schema auf Seite 176 hervor.\nHierauf wuirden die Kolben dem Wasserbade entnommen, ihr Inhalt nach geh\u00f6rigem Umsch\u00fctteln, um die an den W\u00e4nden kondensierten Wasserd\u00e4mpfe mit der Verdauungsfl\u00fcssigkeit zu vereinen, durch gro\u00dfe, doppelte, schnell filtrierende Faltenfilter, die auf trockene Erlenmeyer-Kolben gesetzt waren, gegossen und, sobald gen\u00fcgend Fl\u00fcssigkeit durchgelaufen war, 50 ccm des Filtrats zur Bestimmung nach Kjeldahi verwandt. Bemerkt sei noch, da\u00df vor der Entnahme zur Stickstoffbestimmung der Inhalt der Kolben ebenfalls umgesch\u00fcttelt wmrde, damit der auch hier an den W\u00e4nden verdichtete Wasserdampf mit dem Filtrat zusammengebracht und so die Genauigkeit des Verfahrens nicht beeintr\u00e4chtigt wurde. Die f\u00fcr Stickstoff erhaltene Zahl wurde mit 5 multipliziert und die Menge des im hinzugef\u00fcgten Magensafte vorhandenen Stickstoffs abgezogen. Der Gehalt an Stickstoff wurde im Magensafte sowohl bei Beginn der Versuche als auch sp\u00e4ter noch einmal festgestellt. Beide Bestimmungen gaben \u00fcbereinstimmende Zahlen. In 50 ccm wurden bei der ersten Analyse 49,31 mg, bei der sp\u00e4teren Bestimmung 49,28 mg N gefunden. Im Laufe der Arbeit wurde dann noch ein zweiter Magensaft hergestellt, der in 50 ccm 43,13 mg N enthielt. S\u00e4mtliche Verdauungsversuche wurden doppelt ausgef\u00fchrt und ist in den Tabellen das Mittel von zwei gut \u00fcbereinstimmenden Analysen angegeben. Betrug der Unterschied zwischen 2 Analysen f\u00fcr 100 mg angewandten Stickstoffs mehr als 5 mg N, so wurde der Versuch wiederholt; es war dies jedoch nur in wenigen F\u00e4llen notwendig. Da das Wasserbad durch einen Deckel verschlossen war, die Kolben sich also stets","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nW. Rothe\nui\nb\n3\ni*H\n3\nP\nto\ner*\no\ncd\no\n3\nto\no*\nerq\ntU\nO\nUl\nB\n5\nto\ner*\no\n\u25a0cd\ncd\no\nCT*\ncrq\ntU\no\n\t\u00a9\tJU\np\tCT*\tp\nUl\t\u00a9 erq\t\nUl\t\u00a9\tCD\nCD\t\tP\n\u00bb-*\terq\tC/2\n\u2022\tCD\tP >\u2014b\n\u2022\ttu o\tC-H\n\u2022\t\t\u2022\n\u00bb\t\u2022\t*\n\u00a9\t\ten\no*\ten\tO\n\t\t*\nm\nJ\u2014>\u2022\np\n\u00c6\n\u00d6\nCD\np\nw\nui\ncd\no\nO\nCD\nO\nB\nil !! I!\no o o o\nS3\tS3\tV_\u00bb\nO O M- o O to o o\nCT*\nv v \u00a5 CfQ\ntU\nV V V\n^ c? P p\np\nCA\nCA\ncd\n0q\nCD\no erq 5- o\nB\nca P\ntU\nO\n20\t80\t50\nV\t\t\nii\tii\tii\n\u00a9\t\u00a9\t\n'\u00a9 \u00a9\t\u00a9\t\n\t\t\nV\t\t\nB\nCD\nP\nCA\nca\nCD\nl-S\no\nO\ncd\no\no\nO\nffq\nH-l\no\nO\ns#\n0\n01 \u00a9 O\nffi\no\n+\nOr\no\no\no\np\nerq\nCD\nB\nOQ\nP\nO\no\no\ntu\no\nI\nCT*\no\no\no\np\n\u20acfq\nCD\nB\nCA\nP\nO\nCO\no\no\nHH\nH-H\no\n+\nCn\no\no\ncd\nB\np\nOq\nCD\nB\n02\nP\nC\u00c6\nB\nB\n3\np\n^ \u00a9 g w\n^ O* p H\n-\u00ae. \u00abS \u00a9\n\u00b0. B B\nCD\np\nCA\nCA\nCD\nCfq\nCD\ntu\no\nCA\nP\nto\nCT*\no\ncd\no\nB\nli\nIO\nCT*\nerq\ntu\nO\nUl\n3\np\nto\no*\no\nCD\nCD\nil\no\nCT*\nCfq\ntu\no\nM> (-\u00bb\u25a0 O CT*\n\n1! I!\nO O\n<m\tsj\nO O O\nOl\nv v\n\nP\nin\nUl\nCD\nDO O\nen o\ncd\ny cd\nw\nB\nI!\no o\n^3\tS3\nO O O* O\nv oq\ntu\nn\np\nCA CA CD \u2022S\nPSP\nCT* p g c:\tCD\n\u2014 B\npjq m CD\nCD\nP\no\n3\np\nui\nw\nCD\n00\nCn\nX> to o o en o\no\n^\t^ CD\nil 11 li\no\ns*\no\no\no o o\n3\tS3\tS3\n^ O O\nen O' o\nv v erq\n\n\ntu\no\no\nNjft\nO\nen\n^\u00a9\n\u00a9^\nHpi\nHH\nO\n+\nro\nen\nCD\nCD\nP\nerq\nCD\nP\nU1\np\n\u00a9\n\u00a9\nO\nh\u2014\n+\nto\nen\nCD\nO\np\nerq\nCD\nB\nui\nP\nO\nto\n\u00a9\n\u00a9\nP-i\nO\nto\nen\no\nCD\nB\np\netq\nCD\nB\nCA\nP\nP\nOq\nOq\nO\nr/3\nP\nto\nCT*\n\u00a9\nCD\nO\nB\nen\no\nerq\nK\nO\no o\nh\np ^ B\nc\u00e6\nC\u00c6\nCD\n\u00a9\n\u00a9\nerq\nCD\nP\nCD\ntu p\no\nCT*\n\u00a9\n\u00a9\n\u00a9\nU1\nUl\nCD\nO\nO\nCD\nO\nIl II ii\nO O O\nJ\tV\u00bb\tV\u00bb\n\u00a9 CT* \u00a9 \u00a9 \u00a9 \u00a9\n\n's#\netq\nh-1\nP-i\nO\n\u00a9\nH\u00bb\nto\n\u00a9\n\u00a9\nK\no\nDie verwendeten Fl\u00fcssigkeiten enthielten:","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen Nahrungsmitteln. 195\nin einem mit Wasserdampf ges\u00e4ttigten Raum befanden, so war ein Verdunsten des Inhalts der Kolben ausgeschlossen. Zur Kontrolle hierf\u00fcr stellte ich gleichgro\u00dfe Erlenmeyer-Kolben, die mit 250 g auf 370 erw\u00e4rmtes Wasser gef\u00fcllt waren, w\u00e4hrend der Verdauungszeit in dasselbe Wasserbad. Nach dem Herausnehmen wurden die Kolben von au\u00dfen abgetrocknet und wieder gewogen: sie zeigten genau das gleiche Bruttogewicht wie vor dem Versuche.\nWie viel Milligramm von dem in Form von pepsinl\u00f6slichem Eiwei\u00df vorhandenen Stickstoff nach Abzug des im Magensaft urspr\u00fcnglich gefundenen Stickstoffs gel\u00f6st wurde, ist aus Tabellen zu ersehen.\nWir entnehmen hieraus folgendes:\nDie Pr\u00e4parate aus Hafermehl zeigten in Wasser eine nur geringe L\u00f6slichkeit, sie betrug ca. 7\u20149\u00b0Io] wird dem Wasser Salzs\u00e4ure hinzugegeben, so ist eine etwas bessere Wirkung bei der Hafergr\u00fctze erst bei 0,1 \u00b0/o HCl zu erkennen, sie bel\u00e4uft sich hier auf 16,1 \u00b0/o, bei 0,2\u00b0/o HCl auf 30,66\u00b0/o. Beim Hafermehl \u00fcbt die Salzs\u00e4ure keinen erkennbaren Einflu\u00df aus, bei den Haferflocken steigt die L\u00f6slichkeit schon bei 0,05 \u00b0/o HCl auf 27,9\u00b0/o. Das Optimum liegt bei 0,2\u00b0/o HCl mit 36,1 \u00b0/o. Durch Verwendung von Magensaft wird bei allen drei Pr\u00e4paraten die L\u00f6slichkeit erh\u00f6ht, das gr\u00f6\u00dfte L\u00f6sungsverm\u00f6gen wird mit 50 ccm Magensaft und 0,2 \u00b0/o HCl erzielt, es betr\u00e4gt hier bei Hafergr\u00fctze 67,77 \u00b0/o und fast die gleiche Zahl \u2014 68,93 \u2014 bei Haferflocken. Beim Hafermehl wird durch Magensaft zwar die Verdaulichkeit erh\u00f6ht, sie bleibt jedoch selbst mit dem Optimum, das ebenfalls mit 50 ccm Magensaft -f- 0,2 \u00b0/o HCl erreicht wird und hier 39,9 \u00b0/o betr\u00e4gt, hinter den beiden anderen Pr\u00e4paraten zur\u00fcck.\nWie die Tabelle II zeigt, ist sowohl bei den eben besprochenen Haferpr\u00e4paraten als auch bei s\u00e4mtlichen anderen Nahrungsmitteln \u2019ein nennenswerter Unterschied in der L\u00f6slichkeit des Eiwei\u00dfes bei der Verwendung von 25 bezw. 50 ccm Magensaft nicht wahrzunehmen. In der Regel wird durch 50 ccm Magensaft, wie von vornherein anzunehmen wTar, etwas mehr Eiwei\u00df gel\u00f6st als durch 25 ccm. Bei einigen Nahrungsmitteln ist jedoch die Pepsinl\u00f6slichkeit bei 50 ccm Magensaft und","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"tfr.\n1\n2\nO\n4\no\n6\n7\n8\n9\n10\n11\n12\n13\n14\n15\n16\n17\n18\n19\n20\n21\n22\n28\n24\n25\n26\nW. Rothe.\nZur Unter-\nsuchun\nangewandte Menge = 100 mg N in Form von\n\u00abpepsin-\nl\u00f6s-\nlichem\u00bb\nEiwei\u00df in g\n5.5540\n/\n5,7803\n4,6080\n6,0241\n8,5470\n6,3290\n7,0922\n6,4103\n7.0126\nj\n7.1073\n/\n23.2560\n/\n9,1325\n10,6720\n11,2360\n5,7803\n6.3100\n/\n2,3436\n3,0175\n2,3529\n3,0120\n2,6596\n2,6315\n2,9430\n2,6668\n2,7933\n2,8820\nTabelle II.\n250 ccm der zur Untersuchung verwandten Fl\u00fcssigkeit\nenthielten\n\tSalzs\u00e4ure\t\t25 ccm Magen-\t\t50 ccm Magen-\t\t\n\t\t\tsaft -f- Salzs\u00e4ure *\t\tsaft -f- Salzs\u00e4ure\t\t\n0,0\t0,05\t1 0,1 ! 0,2\to o o< o\t0,2\t0,05\t0,1 /\t0,2\n\u00b0/o\t\u00b0/o\t7\u00bb ! 7o {\t\u00b0/0 J \u00b0/o\t7\u00bb\t7\u00b0\t7#\t7\u00bb\nVon 100 mg N in Form von pepsinl\u00f6slichem Eiwei\u00df\nwurden gel\u00f6st in mg\n9,2\tt 8,0 !\tj 16,1\t30,66\t1 38,27;\tI 45.7 ''\t53,77\t38,29\t48.36 I\t67,77\n7,1\t8,1\t9.25 /\t10,0\t19,6\t28,8 i\t36,24\t19,0\t31,4 1\t39,9\n7.8 * 1\t27,9\t29.4 /\t36,1\t44,03\t57,48\t65,53\t42,38\t59,36\t68,93\n16,5\t60,5 !\too.2\t35,2\t80,0\t80,34 i\t76,31\t82.34! /\t82.0 \u2713\t73,92\nA K r* lo,o\t60,9\t59,5\t35,4\t88,08\t88,79\t85,05\t89/73\t94,1\t85,68\n6.9 J\t9.2\t8,4\t7,66\t48,24,\t47,2\t51.81 J\t48.75 J\t|55,5 \\\t58,3\n23,0\t35,65\t36,0\t37,6\t59,25\t: 63.13 '\t'72,35 !\t58.31 /\t69,29 j\t78,84\n18,4\t30,3\t35.25 /\t37.17 /\t61.73\t69,5\t86,76\t64,34\t|77,78\t88,50\n6,13\t7,66\t8.15\t7,54\t12,74\t23,5\t30,66\t12,03\t27,5\t42,3\n4,25\t7,10 J\t; 8,15\t8.15 J\t9,7\t15,77\t117,5\t8,33\t16,07\t26,16\n21,6\t28,3\t28,3\t28.3 j\t63.19\t89,55\t96,8\t59,12\t94,1\t97,13\n4.7 /\t38,3\t141,4\t33,7\t49,4\t58,82\t63,53\t48,36\t63,16\t69,88\n20,55\t22,65\t21,95\t22,3\t50,41\t70,59\t73,63\t57,1\t73,92\t75,6\n18,83\t20,2\t24,56\t24,22\t58.48 J\t71,93\t81,89\t60,66\t83,34\t: 94,77\n16,86\t90,5\t82,34\t74,34\t\u2014\t| i\tj\t\t\u2014\t\u2014\n27,25\t86,35\t82,15\t79,8\t\u2014\t1\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n29,9\t70,51\t77,03\t72,8\t75,93\t92,59\t96,43\t76,31\t90,12\t95,00\n14,93\t18,16\t24,22\t25,56\t39,63\t61,84\t69,58\t34,57\t65,85\t77,96\n26.58 j\t69,29\t72,65\t76,35\t75,95\t88.37\t90.77 /\t70,56\t90,74\t93,77\n72,9\t84,36\t89,28\t93,5\t\u2014\t\u2014\ti\t\u2014\t\t\t\u2014\n82,0\t80,85\t88.9 /\t88,9\t\u2014\t\u2014\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n74,3\t83,15\t82.77 /\t87,37\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n55,18\t83,92\t86,22\t90,8\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n57,1\t87,75\t91,96\t86,6\t\t\t\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014-\t\u2014\n42,92\t71,66\t85,83\t88,9\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\t\u2014\n18,39\t80,47\t88,13\t98,21\t\u2014\t\u2014\t\t\t\t\u2014\t\t\t\t","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen Nahrungsmitteln. 19/\n0,05 o/o HCl geringer als bei Anwendung von 25 ccm Magensaft und demselben Prozentgehalt an Salzs\u00e4ure. Da diese Unterschiede meistens nur sehr gering sind, so k\u00f6nnen sie auf Beobachtungsfehlern beruhen; es kann aber auch sein, da\u00df durch die gr\u00f6\u00dfere Menge Magensaft die Salzs\u00e4ure durch das Pepsin gebunden und so die Wirkung herabgesetzt wurde. Unterst\u00fctzt wird diese Ansicht dadurch, da\u00df fast nur bei 0,05 \u00b0/o HCl diese Wahrnehmung gemacht wurde. Stutzer nahm bei seinen Versuchen mit Baumwollsaatmehl dasselbe wahr und auch er f\u00fchrt dies auf die gleiche Ursache zur\u00fcck.\nJul. Grober1) beweist die chemische Bindung des Pepsins an Salzs\u00e4ure durch die kritische Temperatur des Pepsins und des mit Salzs\u00e4ure beschickten Pepsins ; er fand das Mittel der kritischen Temperatur bei ersterem bei 64 \u00b0, bei letzterem bei 66\u00b0, es wurde also durch die Salzs\u00e4ure ein W\u00e4rmeschutz ausge\u00fcbt. Best\u00e4tigt fand Grober diese Ansicht der chemischen Bindung durch eine Titerbestimmung ; er titrierte Salzs\u00e4ure nach Zusatz von einfachem Fibrin und Pepsinfibrin. Durch letzteres wurde der Titer mehr herabgesetzt wie durch Zusatz der gleichen Menge von einfachem Fibrin.\nBei den Gerstenpr\u00e4paraten ist die L\u00f6slichkeit in reinem Wasser ebenfalls eine nur geringe, durch Zusatz von 0,05 \u00b0/o HCl wird sie bei der Gerstengr\u00fctze und -graupe bedeutend erh\u00f6ht, sie steigt auf 60,5 bezw. 60,9 \u00b0/o, um bei gr\u00f6\u00dferem Gehalt an Salzs\u00e4ure wieder zu fallen, und zwar bei 0,1 \u00b0/o HCl auf 55,2/ bezw. 59,5 und bei 0,2 \u00b0/o HCl sogar auf 35,2 bezw. 35,4\u00b0/o. Die Gerstenflocken weichen von diesem Befunde ab, das Hinzuf\u00fcgen von Salzs\u00e4ure bewirkt in keiner Konzentration ein Steigen der L\u00f6slichkeit. Durch Magensaft wird bei allen drei Pr\u00e4paraten das L\u00f6sungsverm\u00f6gen gesteigert, bei Gerstengr\u00fctze und -graupe ist es beim Magensaft mit 0,2 \u00b0/o HCl ebenfalls geringer als bei einem Gehalte von 0,05 und 0,1 \u00b0/o HCl.\nVon den ganzen Gr\u00fcnkernen sowohl als auch von der Gr\u00fcnkerngr\u00fctze sind in Wasser ca. 1ls\u20141U l\u00f6slich; in den gleichen Grenzen bewegt sich ungef\u00e4hr das L\u00f6sungsverm\u00f6gen\n*) Archiv f\u00fcr experimentelle Pathologie I und Pharmakologie. Bd. LI, S. 103\u2014117.","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nW. Rothe,\nder Salzs\u00e4ure. Bei Verwendung von Magensaft liegt die beste Wirkung sowohl bei den ganzen Samen, als auch bei der Gr\u00fctze, wenn 50 ccm Saft und 0,2 \u00b0/o Salzs\u00e4ure in der Fl\u00fcssigkeit sich befinden \u2014 78,84 bezw. 88,5 \u00b0/o. Durch 25 ccm Magensaft ist die Wirkung nur wenig schw\u00e4cher (72,35 bezw. 86,76 \u00b0/o).\nDer Eiwei\u00dfstickstoff der Hirsezubereitungen zeigte sowohl gegen Wasser und Salzs\u00e4ure als auch gegen Magensaft eine sehr geringe L\u00f6slichkeit, die gegen erstere beiden noch nicht 10\u00b0/o betrug; durch Magensaft konnten im g\u00fcnstigsten Fall 42,3 resp. 26,16 \u00b0/o verdaut werden.\nDas an N arme Buchweizenmehl zeigte in Wasser eine L\u00f6slichkeit von 21,6 \u00b0/o, Salzs\u00e4ure hatte nur eine wenig bessere Wirkung und zwar war es v\u00f6llig gleichg\u00fcltig, ob 0,05\u20140,1 oder 0,2 \u00b0/o HCl einwirkten, es gingen stets 28,3 \u00b0/o in L\u00f6sung.\nVon den Reisfabrikaten wies die gesch\u00e4lte Ware in Wasser nur geringes L\u00f6sungsverm\u00f6gen auf, durch Salzs\u00e4ure stieg es aber bei einem Gehalt von 0,1 \u00b0/o auf 41,4 \u00b0/o, um bei 0,2 \u00b0/o wieder etwas herabzugehen \u2014 33,7 \u00b0/o. Die Reisflocken und der Quakerreis, letzterer ein durch R\u00f6sten der gesch\u00e4lten Reisk\u00f6rner hergestelltes, spezifisch sehr leichtes, Pr\u00e4parat, zeigten bez\u00fcglich ihrer L\u00f6slichkeit des Eiwei\u00dfes fast das gleiche Ergebnis; durch Wasser wurde ca. La, durch Salzs\u00e4ure nicht viel mehr aufgenommen. Der Magensaft vermochte bei allen drei Pr\u00e4paraten zum Teil recht erhebliche Mengen Eiwei\u00df zu verdauen.\nDie beiden Griese zeigten, wde zu erwarten war, den L\u00f6sungsmitteln gegen\u00fcber ungef\u00e4hr das gleiche Verhalten; bei beiden liegt das Optimum der Ehvei\u00dfl\u00f6slichkeit bei 0,05\u00b0/o HCl, beim \u00abfranz\u00f6sischen\u00bb Gries wuirden hierdurch 90,5\u00b0/o, beim gew\u00f6hnlichen Weizengries 86,35 \u00b0/o gel\u00f6st. K\u00fcnstliche Verdauungsversuche mit Magensaft wurden nicht angestellt, weil Salzs\u00e4ure allein schon ein so hohes L\u00f6sungsverm\u00f6gen aufwies, da\u00df es vom Magensaft kaum mehr \u00fcbertroffen werden konnte.\nDer \u00abfranz\u00f6sische\u00bb Gries ist ein nach einem in Frankreich gebr\u00e4uchlichen Verfahren bereiteter sogenannter Hartgries von mehr gelber Farbe als der gew\u00f6hnliche Weizengries, stellt aber ebenfalls ein Weizenpr\u00e4parat dar.\nDie pr\u00e4parierten Leguminosenmehle zeigten gegen\u00fcber den","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen Nahrungsmitteln. 199\nrohen einen teilweise erheblichen Unterschied. W\u00e4hrend bei letzteren durch Wasser und noch besser durch Salzs\u00e4ure fast der gesamte pepsinl\u00f6sliche Stickstoff in L\u00f6sung ging \u2014 eine Ausnahme machen hiervon bez\u00fcglich ihrer Eiwei\u00dfl\u00f6slichkeit in Wasser mit 18,39 \u00b0/o nur die Puffbohnen \u2022\u2014, ist bei den pr\u00e4parierten Mehlen die L\u00f6slichkeit zum Teil in geringerem Ma\u00dfe vorhanden. Vom Erbsenmehl gingen in reinem Wasser 29,9, vom Bohnenmehl 14,93 und vom Linsenmehl 26,58 o/0 Eiwei\u00df in L\u00f6sung. Durch Salzs\u00e4ure wird beim Erbsen- und Linsenmehl nicht unerheblich mehr gel\u00f6st \u2014 das Optimum wird mit 77,03 bezw. 72,65 \u00b0/o erreicht ; beim Bohnenmehl dagegen war die Einwirkung der Salzs\u00e4ure eine nur geringe, es konnten im g\u00fcnstigsten Falle 25,56 \u00b0/o Eiwei\u00df gel\u00f6st werden. Durch Magensaft wurde, wie die Tabelle zeigt, die Verdaulichkeit gesteigert und zwar so, da\u00df es beim Erbsen- und Linsenmehl gelang, fast das ganze Eiwei\u00df in L\u00f6sung zu bringen. Wegen des hohen L\u00f6sungsVerm\u00f6gens der nicht pr\u00e4parierten Leguminosenmehle in reinem und in anges\u00e4uertem WTisser wurde von Verdauungsversuchen mit Magensaft abgesehen ; denn schon durch Wasser konnten vom pepsinl\u00f6slichen Stickstoff bis zu 82\u00b0/o (gr\u00fcne Erbsen) durch Salzs\u00e4ure 80\u201498\u00b0/o gel\u00f6st werden. Bemerkt sei hier noch, da\u00df das Filtrat einer w\u00e4sserigen Ansch\u00fcttelung s\u00e4mtlicher Leguminosenmehle mit Natronlauge und Kupfersuifat Peptonreaktion gab, w\u00e4hrend dies bei den \u00fcbrigen untersuchten Nahrungsstoffen nicht der Fall war.\n\u00dcberblicken wir noch einmal die gesamten Ergebnisse, so erkennen wir, da\u00df die L\u00f6slichkeit der Eiwei\u00dfstoffe der einzelnen Nahrungsmittel eine recht verschiedene ist, was seinen Grund nur darin haben kann, da\u00df ihre chemischen Eigenschaften nicht die gleichen sind. Wir sehen aber auch, da\u00df, wie schon G. K\u00fchn und Kreusler konstatieren konnten, die Eiwei\u00dfstoffe durch D\u00e4mpfen, wie bei den Leguminosenmehlen, schwerer l\u00f6slich werden, w\u00e4hrend bei der St\u00e4rke derselben Stoffe durch Invertieren der umgekehrte Fall eintritt. Ferner wird durch das D\u00e4mpfen die Dauer des Kochens abgek\u00fcrzt. Stutzer1) kam bei den Verdauungsversuchen mit getrocknetem Wei\u00dfbrot\n0 Landwirtsch. Versuchsstat. 1890, Bd. XXXVII, S. 117.","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200 W. Rothe, K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an Nahrungsmitteln.\nund Weizenmehl zu denselben Ergebnissen: denn auch vom Wei\u00dfbrot wurde viel weniger Eiwei\u00df gel\u00f6st als vom Weizenmehl. Er nimmt deshalb an, da\u00df die Eiwei\u00dfstoffe selbst eine Fermentwirkung aus\u00fcben k\u00f6nnten, diese jedoch durch Erhitzen zerst\u00f6rt wird.\nWie schon angef\u00fchrt, geben die erhaltenen Resultate keine absoluten, sondern nur relativ vergleichbare Zahlen ; wir sehen aus ihnen, da\u00df das pepsinl\u00f6sliche Eiwei\u00df gr\u00f6\u00dftenteils sehr schnell in L\u00f6sung geht und zwar nicht nur durch Magensaft-f-Salzs\u00e4ure, sondern auch schon durch schwach mit HCl anges\u00e4uertes Wasser. Ferner erkennen wir, da\u00df sich die Verdauungskoeffizienten der verschiedenen Nahrungsstoffe anders verhalten, als man a priori h\u00e4tte annehmen sollen: ich weise besonders in dieser Hinsicht auf die Leguminosenmehle hin, deren Eiwei\u00df sehr leicht in L\u00f6sung ging. Dieses Verhalten deckt sich nicht mit der verbreiteten Anschauung, da\u00df die Leguminosen schwer verdaulich sind. Wie Kreusler gezeigt hat, ist die L\u00f6slichkeit des Eiwei\u00dfstoffes der Erbsen, des Legumins, in Wasser bei den verschiedenen Sorten von Erbsen nicht stets die gleiche; er wies nach, da\u00df hartkochende Erbsen einen geringeren Gehalt an Phosphors\u00e4ure und phosphorsaurem Kali besitzen als weichkochende. Nach Kreusler beruht das Hartkochen der Erbsen darauf, da\u00df die in den Samen enthaltenen phosphorsauren Magnesium- und Kalksalze und die Kaliverbindung des Legumins sich bei der Einwirkung von Wasser zum Teil umsetzen, indem das Legumin mit dem Kalk oder der Magnesia eine unl\u00f6sliche Verbindung bildet, das Kali sich dagegen an die Phosphors\u00e4ure anlagert; erstere sind aber nicht nur unl\u00f6slich in Wasser, sondern bilden auch eine hornartige Masse.\nObige Arbeit wurde im agrikulturchemischen Institut der Universit\u00e4t K\u00f6nigsberg \u2014 Direktor Prof. Dr. A. Stutzer \u2014 ausgef\u00fchrt.\n*) Landwirtsch. Versuchsstat. 1892, Bd. XL, S. 175.","page":200}],"identifier":"lit18474","issued":"1907","language":"de","pages":"185-200","startpages":"185","title":"K\u00fcnstliche Verdauungsversuche an einigen pflanzlichen Nahrungsmitteln","type":"Journal Article","volume":"51"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:53:10.262344+00:00"}