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{"created":"2022-01-31T14:15:48.558122+00:00","id":"lit19646","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Buglia, G.","role":"author"},{"name":"A. Costantino","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 82: 439-462","fulltext":[{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Musk\u00e9lchemie.\nIV. Mitteilung.\nDer Extraktivstickstoff und der freie durch Formol titrierbare \u00c4minostickstoff in der Muskulatur verschiedener Tierarten.\nVon\t\u2019\n6. Buglia und A. Costantino.\n(Aus der chemisch-physiologischen Abteilung der zoologischen Station zu Neapel.) (Der Redaktion zugegangen am 23. November 1912.)\n\\ ;\tI.\nDas Studium der Extraktivstoffe des Muskelgewebes hat eine besondere Wichtigkeit gewonnen, speziell seitdem die analytischen Untersuchungen zur Kenntnis der verschiedenartigsten Extraktivstoffe gef\u00fchrt haben, die zweifellos von nicht geringer Bedeutung f\u00fcr den tierischen Stoffwechsel sein m\u00fcssen.\nNeben den Extraktivsubstanzen von rein basischem Charakter, die nach den Arbeiten von Gulewitsch, Krimberg,1) Kutscher,2) Ackermann,3) Suzuki und Joshimura4) und Suwa5 6) im normalen Muskelgewebe vorhanden sind, haben\nWl. Gulewitsch, Krimberg und Amiradzibi. Zur Kenntnis der Extraktivstoffe der Muskeln.\nDiese Zeitschrift, Bd. 30, S. 565; Bd. 45, S. 326; Bd. 47, S. 471; Bd. 48, S. 412; Bd. 49, S . 89; Bd. 50, S. 204, 361, 535; Bd. 53, S. 514; Bd. 55, S. 466; Bd. 56, S. 417.\n*) Fr. Kutscher. Zur Kenntnis des Novains. Diese Zeitschrift, Bd. 49, S. 47, 484; Bd. 50, S. 250.\n3)\tB. Ackermann und Fr. Kutscher. Zur Konstitutionsermittelung\ndes Novains. Diese Zeitschrift, Bd. 56, S. 220.\t\u2022'\n4)\tU. Suzuki und K. Joshimura. \u00dcber die Extraktivstoffe des\nFischfleisches. Diese Zeitschrift, Bd. 62, 8.1.\n6) A. Suwa. Untersuchungen \u00fcber die Organextrakte der Sela-chier. Pfl\u00fcgers Arch. f. Physiol. Bd. 128, S. 421.","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino,\nandere, wie die Aminos\u00e4uren, nicht mindere Bedeutung, wie von anderen Autoren, die wir bereits in einer vorhergehenden Arbeit erw\u00e4hnt haben, gezeigt worden ist.1 * 3 *)\nGenannte Arbeit betraf die Beziehungen zwischen dem Extraktivstickstoff und dem freien durch Formol titrierbaren Aminostickstoff des Muskelgewebes einiger h\u00f6heren Tiere und zeigte, da\u00df der letztere einen nicht zu vernachl\u00e4ssigenden Wert repr\u00e4sentierte. Heute verm\u00f6gen wir diese Beziehungen noch weiter auszudehnen, indem wir systematische Untersuchungen \u00fcber den Gesamt-Extraktivstickstoff und \u00fcber den freien Aminostickstoff der Muskulatur von Tieren der verschiedenartigsten Gattungen angestellt haben. Wir gingen in diesen Versuchen von dem Gedanken aus, da\u00df dieselben, mit den richtigen Mitteln durchgef\u00fchrt, neue analytische Tatsachen bringen w\u00fcrden, die nicht nur von Nutzen f\u00fcr die Kenntnis der chemischen Zusammensetzung des Muskelgewebes waren, sondern auch einen Anhalt f\u00fcr zuk\u00fcnftige vergleichende Untersuchungen \u00fcber den Stoffwechsel abgeben konnten. Wir wissen, welche Wichtigkeit die Extraktivstoffe f\u00fcr die Stoffwechselvorg\u00e4nge besitzen, sei es nun, da\u00df man sie nur als verbrauchtes Material betrachtet, oder, was wahrscheinlicher ist (zum gr\u00f6\u00dften Teil wenigstens), als nutzbares Material.\nDie Bereitung w\u00e4sseriger von Proteinsubstanzen freier Extrakte ist immer keine leichte Sache, speziell bei einem Studium, in dem man mit den verschiedenartigsten Muskelgeweben zu tun hat; schon anderw\u00e4rts, bei Gelegenheit der Verarbeitung der glatten8) und embryonalen8) Muskulatur der h\u00f6heren Tiere, hatten wir mit dieser Schwierigkeit zu k\u00e4mpfen. Die Entfernung der Proteine erweist sich aber nicht nur notwendig bei der Bestimmung des Total-Extraktivstickstoffs, sondern auch bei der des Aminostickstoffs, wenn man dabei die Formolmethode von S\u00f6rensen befolgt. In der Tat resultiert\n*) G. Buglia und A. Costantino, Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. III. Mitteilung. Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 130.\n\u2022) G. Buglia u. A. Costantino, 1. c.\n3) G. Buglia u. A. Costantino, Beitr\u00e4ge zur Chemie des Em-\nbryos. II. Mitteilung. \u2014 Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 155.","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t441\naus einer Arbeit von Schiff1) und auch aus einer neuen Arbeit von Kossel und Gawrilow,* *) da\u00df mehrere Proteine (Protamine) einen Einflu\u00df auf die Formoltitrierung des Aminostick-stoffs haben k\u00f6nnen, indem einige von ihnen mit Formol reagieren und daher die Titrierung der Carboxylgruppe erlauben.\nWir berichten nunmehr in der vorliegenden Mitteilung \u00fcber die Werte des Gesamt-Extraktivstickstoffs und des freien durch Formol titrierbaren AminostickstolTs, der sich in der Muskulatur einer gr\u00f6\u00dferen Anzahl zu den verschiedensten Gattungen geh\u00f6rigen Land- und Seetieren findet. Zu gleicher Zeit geben wir Bestimmungen des durch Formol titrierbaren Mono-und Diaminos\u00e4urestickstofTs, des Totalstickstoffs und des Trockenr\u00fcckstands.\nWie in den fr\u00fcheren Untersuchungen benutzten wir nur Material von soeben get\u00f6teten Tieren, das von allen fremden Substanzen befreit, dann in kleinste Stucke geschnitten, bei 70\u201480\u00b0 getrocknet und schlie\u00dflich im M\u00f6rser pulverisiert wurde. Dieses Pulver wurde dann sofort benutzt.\nIn einigen F\u00e4llen stammte das Material yon verschiedenen Tieren.\nII.\nZur Bereitung der Fl\u00fcssigkeit, welche die Extraktivstoffe des Muskels enth\u00e4lt, haben wir die von uns schon eingehend in der III. Mitteilung \u00fcber die Muskelchemie beschriebene Methodik ben\u00fctzt, welche ebenfalls in dieser Zeitschrift ver\u00f6ffentlicht wurde.8) Wir halten es daher f\u00fcr \u00fcberfl\u00fcssig, uns dabei aufzuhalten. Nur bei einigen Tatsachen wollen wir verweilen, welche wir in vorliegenden Versuchen in Betracht gezogen haben.\nIn oben zitierter Arbeit haben wir schon darauf hingewiesen, da\u00df die Extraktionsfl\u00fcssigkeit arm an Proteinsubstanzen zu sein scheint. Diese, Ansicht, die nur auf Beurteilung des\n*) H. Schiff, Trennung von Amino- und S\u00e4urefunktion in L\u00f6sungen yon Eiwei\u00dfk\u00f6rpem. Annalen Bd. 319, S. 287, 1901.\n*) A. Kossel und N. Gawrilow, Weitere Untersuchungen \u00fcber die freien Amidogruppen der Proteinstoffe. Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 274.\n*) G. Buglia u. A. Costantino. Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. III. Mitteilung. Diese Zeitschrift. B. 81, S. 130.","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino,\nAussehens der Fl\u00fcssigkeit basierte, bedurfte jedoch noch eines sicheren und entscheidenden Beweises. Als \u00abExperimentum crucis \u00bb haben wir daher einen neuen Weg eingeschlagen. Ein Teil der Extraktionsfl\u00fcssigkeit wurde nach der Formol-methode von S\u00f6rensen titriert, ein anderer Teil dagegen mit 25\u00b0/oiger Salzs\u00e4ure am R\u00fcckflu\u00dfk\u00fchler 24 Stunden hydrolysiert, und hierauf nach geeigneten im ersten Experiment beschriebenen Manipulationen ebenfalls mit Formol titriert. Die Abwesenheit oder Anwesenheit selbst kleinster Mengen von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern mu\u00dfte sich also aus der ann\u00e4hernden \u00dcbereinstimmung der Formol werte vor und nach der Hydrolyse ergeben. Auf diese Weise lie\u00df sich konstatieren, ob mit der von uns befolgten Methodik (d. h. Zugabe von Baryt und Chlorbaryum zu der das Muskelpulver enthaltenden w\u00e4sserig-alkoholischen Fl\u00fcssigkeit) eine Entfernung der Eiwei\u00dfk\u00f6rper m\u00f6glich war und zwar auch in F\u00e4llen, wo dies mit anderen Mitteln schwierig war. Eine genaue Regel \u00fcber die Menge des zuzusetzenden Baryts und Chlorbaryums k\u00f6nnen wir auch heute nicht geben, da wir speziell darauf gerichtete Versuche nicht vorgenommen haben. Soviel k\u00f6nnen wir jedoch sagen, da\u00df es n\u00e4mlich eine Grenze der Alkalinit\u00e4t gibt, welche in der 10\u00b0/oigen w\u00e4sserig-alkoholischen Fl\u00fcssigkeit eine fast vollst\u00e4ndige Abtrennung der Proteine bedingt. Diese Grenze erreicht man praktisch auf die Weise, da\u00df man Baryt und Chlorbaryum sukzessive in kleinen Quantit\u00e4ten zuf\u00fcgt, und zwar bis man nach kurzem Sch\u00fctteln und Ruhe eine glatte Trennung der fl\u00fcssigen und festen Phase erh\u00e4lt. Die dar\u00fcber stehende Fl\u00fcssigkeit mu\u00df absolut klar sein, schnell filtrieren und darf auch bei langem Sch\u00fctteln keinen Sch\u00e4um geben. Die ungef\u00e4hr zuzuf\u00fcgende Menge schwankte zwischen 2\u20144 g pulverf\u00f6rmigen Baryts plus Chlorbaryums auf 5\u201410 g Muskelpulver in 100 ccm w\u00e4sserig-alkoholischer L\u00f6sung, ,und zwischen 5\u201410 g auf 10\u2014-20 g Muskelpulver in 200 ccm w\u00e4sserig-alkoholischer Fl\u00fcssigkeit. Es erwies sich stets als Fehler, im Zusatz des Baryts zu weit zu gehen, denn wenn es schon gelingt, eine absolut klare Extraktionsfl\u00fcssigkeit zu erhalten, so kann diese doch mehr oder minder eiwei\u00dfreich (Alkaliproteine) sein. Im allgemeinen zeigte die von uns erhaltene Extrak-","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchcmic. IV.\t143\ntionsfl\u00fcssigkeit eine gelbliche, mehr oder wenigerstarke F\u00e4rbung, jedenfalls jedoch nie so stark, als da\u00df dieselbe nicht leicht und exakt zu titrieren gewesen w\u00e4re, und es gelang leicht, durch Zuf\u00fcgung einiger Tropfen Bismarckbraunl\u00f6sung einer Vergleichsl\u00f6sung denselben Farbton zu geben.\nDa es also gelang, mit der genannten Methode von Eiwei\u00dfsubstanzen nahezu absolut freie Extraktionsfl\u00fcssigkeiten zu erhalten, so repr\u00e4sentierte die GesamtstickstofTbestimmung einen hinreichend getreuen Wert des Stickstoffs der Extraktivstoffe, ein Umstand, der, wie wir schon angedeutet haben, mit anderen Methoden nicht immer leicht zu erreichen ist.\nAuf jeden Fall halten wir es jedoch f\u00fcr angezeigt, sich der Abwesenheit oder Anwesenheit geringster Mengen von Eiwei\u00dfk\u00f6rpern oder Polypeptiden zu vergewissern, und die Bestimmung des Gesamtstickstoffs der Extraktionsfl\u00fcssigkeit mit einer Bestimmung des durch Formol titrierbaren Aminos\u00e4urestickstoffs vor und nach der Hydrolyse zu vereinigen.1)\nDie von uns in vorliegender Arb\u00e9it befolgten Manipulationen in bezug auf die Bestimmungen des gesamten durch Formol titrierbaren Aminostickstoffs sowie des Mono- und Diaminostickstoffs waren die gleichen wie in unseren fr\u00fcheren Arbeiten. Wir halten es daher f\u00fcr \u00fcberfl\u00fcssig, s\u00e4mtliche experimentelle Daten im Detail wiederzugeben, wir beschreiben nur als Beispiel den ersten experimentellen Versuch ausf\u00fchrlich. F\u00fcr die anderen Experimente geben wir direkt die auf 100 g Trockensubstanz berechneten Werte.\nDie Bestimmungen des Gesamtstickstoffs geschahen nach Kjeldahl. Der Gesamtstickstoff wurde am frischen Muskel bestimmt;2) der Trockenr\u00fcckstand bei 100\u00b0\u2014110\u00b0.\n\u2019) Die Probe, die Fl\u00fcssigkeit bei Gegenwart von Essigs\u00e4ure zu err hilzen, ist nicht immer sicher, um die An-oder Abwesenheit von Eiwei\u00df-substanzen zu demonstrieren; auf der anderen Seile verdient die Pr\u00fcfung mittels F\u00e4llungsreagenzien kein gro\u00dfes Zutrauen, da in der Extraktionsfl\u00fcssigkeit stets gr\u00f6\u00dfere oder kleinere Mengen von anderen Substanzen vorhanden sind, von denen wir nicht wissen, ob sie nicht auch gef\u00e4llt werden *) Beim Trocknen der Muskeln einiger mariner Tiere konstatierten wir die Entwicklung eines ammoniakalischen Geruchs.","page":443},{"file":"p0444.txt","language":"de","ocr_de":"444\nti. Buglia und A. Costantino,\nWir beschreiben die angestellten Experimente, indem wir die Tiere, mit denen wir gearbeitet haben, nach folgender Klassifikation ordnen:1)\nS\u00e4ugetiere {\tBos taurus\nV\u00f6eel\t\u00cf\tGallus bankiva\n*\tt\tPasser domesticus\nAmphibien | Rana esculenta und temporaria\nS\u00fc\u00dfwasser-\n\u25a0\t-\tFische mit 1 fische\nWirbeltiere\tkn\u00f6chernem Seefische\nSkelett\nFische\n| Gobio fluviatilis\nLabrus turdus Grenilabrus pavo Conger niger\nFische mit knorpeligem Skelett\nSeefische i Torpedo ocellata \\Scyllium catulus\nWirbellose\nKrebse { Maja squinado\nMollusken f \u00b0f'\u00b0Pus vul\u00abauris t Eledone moschata\nW\u00fcrmer { Sip\u00fcnculus nudus\nIII.\nA. Wirbeltiere.\nS\u00e4ugetiere.\n1. Bos taurus. Quergestreifte Muskeln vom Schlachthause bezogen.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 110\u00b0 betr\u00e4gt 22,23%, der des Wassers demnach 77,77%, der Ge-pamtstickstoff 3,40%.* *)\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe. Bei 80\u00b0 getrocknete Muskelsubstanz = 6,164 g (= 6 g bei 110\u00b0) + 90 ccm HgO -f- 10 ccm Alkohol. 10 ccm des Filtrats dienen zur Bestimmung des Gesamt-N.\n*) H. Her twig, Lehrbuch der Zoologie. G. Fischer, Jena 190\u00f6.\n\u2022) Mittel aus mehreren Bestimmungen,","page":444},{"file":"p0445.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t445\nGesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,61 g.\nc) Freie Aminos\u00e4uren. Dieser Versuch wurde von uns schon fr\u00fcher publiziert.1) Die erhaltenen Resultate waren die folgenden:\nMuskelsubstanz bei 80\u00b0 getrocknet \u00bb 26,2599 g(=* 25,1644 g\nbei 110\u00b0) + 225 ccm Wasser -f 25 ccm Alkohol.\n150 ccm des Filtrats werden gegen Azolithmin neutralisiert, 3 ccm Phenolphthalein (1 g Phenolphthalein in 100 ccm Alkohol und 100 ccm Wasser) zugef\u00fcgt und auf 200 ccm gebracht (Fl\u00fcssigkeit A).\nFl\u00fcssigkeit A. 100 ccm dienen zur Bestimmung des Formol-N.\nBa(OH). __\tHCl c o\n\u2014g\u2014 15,6 ccm------------g- 5,3 ccm = 10,3 ccm.\n10,3 ccm \u2014 0,3 ccm (Korrektion der Probe) == 10 ccm. 10,0 ccm X 2,8 = 28 mg.\nDurch Formol titrierbarer N in Prozenten der bei 110* getrockneten Substanz = 0,371 g.\nFl\u00fcssigkeit A. 50 ccm dienen zur Bestimmung des Ammoniak-N.\nAmmoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,104 g.\nDurch Formol titrierbarer Amino-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz 0,267 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Fl\u00fcssigkeit A. 50 ccm + 2 ccm Phenolphthalein + 50 ccm Phosphorwolframs\u00e4ure. Das Filtrat nach der Barytf\u00e4llung wird gegen Azolithmin neutralisiert und auf 100 ccm gebracht (Fl\u00fcssigkeit B).\nBa(OH)t\tHCl c\t_\n\u2014g\u2014 6,34 ccm \u2014 -g- 5,4 ccm = 0,94 ccm.\n0,94 ccm \u2014 0,3 ccm (Korrektion der Probe) = 0,64 ccm. 0,64 ccm X 2,8 = 1,79 mg.\nFreier, durch Formol titrierbarer N in Prozenten der bei HO* getrockneten Substanz = 0,094 g.\n') G. Buglia und A. Cost\u00e4ntino, III.Mitteilung, Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie, Diese Zeitschrift, Bd. 81, S. 137, 1912.","page":445},{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\tG. Hu g lia und A. Costantino,\nFl\u00fcssigkeit B. 50 ccm dienen zur Bestimmung des Ammoniak-N.\nAmmoniak-N in Prozenten der bei 1.10\u00b0 getrockneten Substanz = 0,02 g.\nFreier, durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten d\u00e8r bei 110\u00b0 getrockneten Substanz. = 0,074 g.\nd) Bestimmung des durch Formol titrierbaren Aminostickstoffs der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure (ca. 25\u00b0/o).1)\nBei 80\u00b0 getrocknete Muskelsubstanz = 6,164 g (= \u00f6 g bei 110\u00b0) + 90 ccm H20 + 10 ccm Alkohol.\n50 ccm des Filtrats, nach Konzentration auf dem Wasserbade bis zum Volumen von ca. 30 ccm, wurden mit 50 ccm raucliender Salzs\u00e4ure 24 Stunden am R\u00fcck\u00fcu\u00dfk\u00fchler gekocht Die hydrolysierte Fl\u00fcssigkeit wurde auf dem Wasserbade bis zur. Entfernung der Salzs\u00e4ure verdampft. Der im Wasser gel\u00f6ste R\u00fcckstand wurde zun\u00e4chst mit Baryt nahezu neutralisiert und dann mit 25 ccm einer ges\u00e4ttigten methylalkoholischen Barytl\u00f6sung alkalisch gemacht. Diese Fl\u00fcssigkeit dient zur Bestimmung des Ammoniakstickstoffs und wurde im Vakuum bei 40\u00b0 bis zur Trockne destilliert.\nDer Aminostickstoff wurde in dem bei der Ammoniakde-st illation verbleibenden R\u00fcckstand bestimmt (nach S\u00f6rensen).\nAmmoniak-N in Prozenten der bei 110^ getrockneten Substanz = 0,190 g.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,38 g.\nV\u00f6gel.\nI. Gallus bankiva. Quergestreifte Muskeln (wei\u00dfe).\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014410\" betr\u00e4gt 24,51 \u00b0/o, der des Wassers 75,49\u00b0/o; Gesamt-N in Prozenten der bei 100\u2014110\u00b0 getrockneten Substanz = 13,79.\nb)\tFreie Aminos\u00e4uren. 12,837 g Trockensubstanz (80 m = 12,015 (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\n\u00ab) Donald D. van Slyke, The conditions for complete hydrclysis of Proteins, The Journal of Biol. Chemistry, Bd. 12, S. 295, 1912.","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t*\t447\nDurch Formol titrierbarer Amino-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,52 g.\n2. Passer domesticus. Brustmuskeln verschiedener\nTiere.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014110\u00b0 betr\u00e4gt 24,35 \u00b0/o, der des Wassers demnach 75,65\u00b0/o, Gesamt-N in Prozenten der bei 100\u2014110\u00b0 getrockneten Substanz=14,01.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,95 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 13,395 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 12,01 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,52 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,19 g.\nd)\tBestimmung des durch Formol titrierbaren Aminostick-stoffs der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten, nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure.\nAmmoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,194 g.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,49 g.\nAmphibien.\n1. Rana temporaria und esculenta. Muskeln der vorderen Extremit\u00e4ten.\na)\tTrockenr\u00fcckstand der frischen Muskeln bei 110\u00b0 betr\u00e4gt 19,30\u00b0/o, der des Wassers demnach 80,7 \u00b0/o, der Gesamtstickstoff 2,67 \u00b0/o.\nb)\tFreie Aminos\u00e4uren 15,025 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 14,39 (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,34 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Freier, durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,198 g.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. LXXXII.\t30","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"f\tG. Buglia und A. Costantino,\nKnochenfische (S\u00fc\u00dfwasserfische).\n1. Gobio fluviatilis.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014110\u00b0 betr\u00e4gt 21,33\u00b0/o, der des Wassers 78,67\u00b0/o ; Gesamt-N in Prozenten der bei 100\u2014110\u00b0 getrockneten Substanz = 14,11 g.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe.\nGesamt-N der Muskelextraktivstofie in Prozenten der bei\n110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,83 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 17,62 g Trockensubstanz (80\u00b0) == 15,77 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,353 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,137 g.\nd)\tBestimmung des durch Formol titrierbaren Aminostick-stolfs der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten, nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure. \u25a0\nAmmoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,17 g. Durch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten des bei 110\u00b0 getrockneten Muskels = 0,58 g.\n(Seewasserfische.)1)\n1. Labrus turdus.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014110\u00b0 betr\u00e4gt 21,47\u00b0/o, der des Wassers demnach 78,53\u00b0/o, der Ge-samtstickstoff 3,19\u00b0/o.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe.\nGesamt-N der Muskelextraktivstofie in Prozenten der bei\n110\u00b0 getrockneten Substanz ==\u25a0 2,19 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 10,331 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 9,98 g (110\u00b0) wurden zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,28 g.\n*) Die Tiere wurden im Golfe w\u00e4hrend der Monate Juli, August und September gesammelt und benutzt, nachdem sie einige Tage im Aquarium gehalten worden waren.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t449\nd) Bestimmung des durch Formol titrierbaren Amino-stickstoffs der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten, nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure. Ammoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,295 g.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,52 g.\n2.\tCrenilabrus pavo.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100 bis 110\u00b0 betr\u00e4gt 19,55\u00b0/o, der des Wassers demnach 80,45\u00b0/o, der GesamtstickstofT 2,90 \u00b0/o.\nb)\tGesamt-N der MuskelextraktivstoiTe.\nGesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 2,93 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 16,548 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 15,98 (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,337.\n3.\tConger niger.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014110* betr\u00e4gt 21,51 \u00b0/o, der des Wassers demnach 78,49\u00b0/\u00ab, der Gesamtstickstoff 3,27 \u00b0/o.\nb)\tFreie Aminos\u00e4uren. 17,688 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 16,35 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 Substanz = 0,465 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,375 g.\nFische mit knorpeligem Skelett (Seewasserfische),\n1. Torpedo ocellata.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100 betr\u00e4gt 24,08\u00b0/\u00ab, der des Wassers demnach 75,92\u00b0/o, der Gesamtstickstoff 3,95 \u00b0/o.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe.\n1 a. Probe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten des bei 110\u00b0 getrockneten Muskels = 6,33 g.\n30*","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"4 -\tG- Bttglia und A. Costantino,\n2 a. Probe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten des bei 110\u00b0 getrockneten Muskels = 6,65 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 16,857 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 15,64 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,819 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei U0U getrockneten Substanz = 0,353 g.\nd)\tBestimmung des durch Formol titrierbaren Aminos\u00e4ure-N der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure. Ammoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 2,03 g.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,967 g.\n2. Scyllium catulus.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014110\u00b0 betr\u00e4gt 21,56 \u00b0/o, der des Wassers demnach 78,44 \u00b0/o, der Gesamtstickstoff 3,79%.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe.\n1\ta. Probe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 8,074 g.\n2\ta. Probe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 7,61 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 15,556g Trockensubstanz(80\u00b0) = 13,93 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,194 g\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockenten Substanz\n= 0,11 g.\nd)\tBestimmung des durch Formol titrierbaren Amino-stickstoffs der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten, nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure. Ammoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 3,38 g.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,40 g.","page":450},{"file":"p0451.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t451\nB. Wirbellose Tiere.\nKrebse.\n1. Maja squinado.1)\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100 -110\u00b0 betr\u00e4gt 17,57 \u00b0/o, der des Wassers demnach 82,43 \u00b0/o, der Gesamtstickstoff 2,53 \u00b0/o.\nb)\tFreie Aminos\u00e4uren. 17,328 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 15,83 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 2,354 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,253 g.\nMollusken.\n1. Octopus vulgaris. Mantelmuskeln.\na)\tTrockenruckstand der frischen Muskeln bei 100\u00b0 betr\u00e4gt 23,31 \u00b0/o, der des Wassers demnach 76,69\u00b0/o, derGe-samtstickstoff 3,24 \u00b0/o.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe.\nl a. Probe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 4,62 g.\n2a. Probe. Gesamt-N der Muskelextraktivstoffe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 4,08 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 13,19g Trockensubstanz (80\u00b0) = 12,16 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,945 g.\nFreie Monoaminos\u00e4uren. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,255 g.\nd)\tBestimmung des durch Formol titrierbaren Amino-stickstoffs der Extraklionsfl\u00fcssigkeiten, nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure. Ammoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,234 g.\n*) Die Tiere waren in einer Periode, in der ihre Muskulatur reduziert war.","page":451},{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino,\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,176 g.\nIbis. Octopus vulgaris. Armmuskeln.\na) Freie Aminos\u00e4uren. 14,443 g Trockensubstanz(80\u00b0) = 13,67 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,119 g.\nFreier Monoarainos\u00e4ure-N. Durch Formdl titrierbarer Monoaminos\u00e4uren-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,327 g.\nHenze1) hat versucht in dem w\u00e4sserigen Extrakt von Octopus vulgaris die Gegenwart von Monamidos\u00e4uren festzu-stellen. Aus seinen Versuchen geht hervor, da\u00df nur Taurin aufzufinden war. Die Quantit\u00e4t genannter Substanz bel\u00e4uft sich auf 0,5\u00b0/o oder auf 0,055\u00b0/o Taurinstickstoff auf frischen Muskel berechnet.\nDieser Wert entspricht dem von uns f\u00fcr den Stickstoff der freien Aminos\u00e4uren gefundenen Wert im Mantelmuskel des Octopus (0,059 \u00b0/o des frischen Muskels).\u2019 Um zu entscheiden, ob der von uns f\u00fcr die Monamidos\u00e4uren gefundene Wert ausschlie\u00dflich auf das Taurin zu beziehen war, haben wir uns gefragt, ob das Taurin \u00fcberhaupt mit Formol zu titrieren sei. Da sich keine Angabe in der Literatur fand, haben wir eine darauf bez\u00fcgliche Probe gemacht. Das dazu benutzte Taurin wurde uns liebensw\u00fcrdigerweise von Prof. Henze zur'Verf\u00fcgung gestellt, der es aus Muskelextrakten von Octopus vulgaris dargestellt hatte. Es wurde noch aus 50\u00b0/oigem Alkohol umkrystallisiert und bis zu konstantem Gewicht getrocknet.\n0,1244 g T\u00e4urin werden in 50 ccm Wasser -(- 1 ccm Phenolphthalein gel\u00f6st und gegen Azolithmin neutralisiert.\n25 ccm dieser L\u00f6sung werden mit Formol titriert :\nBa(OH)8 OOQ\tHCl fei;\n\u2014- 9,98 ccm \u2014. \u2014=- 4,53 ccm = 5,45 ccm.\n5,45 ccm \u2014 0,1 (Korrektion der Probe) = 5,35 ccm.\n___5,35 ccm X 2,8 = 14,9 mg.\n*) M. Henze, Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie der Octopoden. Diese Zeitschrift, Bd. 48. S. 478.","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. NT,\t4o3 .\nDurch Formol titrierbarer Amino-N in Prozenten der Substanz == 11,9 g.\nTheoretischer Wert des Taurin-N in Prozenteri der Substanz = 11,02 g.\nDiese Probe erlaubt den Schlu\u00df, da\u00df das Taurin (eine Monaminos\u00e4ure, in der die Carboxylgruppe durch die Sulfo-s\u00e4uregruppe ersetzt ist) mittels Formol exakt zu titrieren ist, und da\u00df die freien Monaminos\u00e4uren des Octopus vulgaris vollst\u00e4ndig durch Taurin vertreten werden.\nAuch haben wir Gelegenheit gehabt, eine gewisse Quantit\u00e4t Nierensekret (Harn?) von Octopus vulgaris zu sammeln, und darin den Gehalt an Aminos\u00e4uren bestimmt. Wir geben das Resultat wieder, da es vielleicht einen gewissen Wert zur Beurteilung des Stoffwechsels dieses Tieres haben kann.\nWir entnahmen 50 ccm des Harns, f\u00fcgten 2 ccm Phenolphthalein und 3 g festen Baryt + Chlorbaryum zu. Die Fl\u00fcssigkeit wurde hierauf auf lO\u00d6 ccm aufgef\u00fcllt und nach 15 Minuten filtriert. 80 ccm davon wurden mit Azolithmin genau neutralisiert und mit kochendem Wasser auf 100 ccm aufgef\u00fcllt (Fl\u00fcssigkeit A).\nFl\u00fcssigkeit A. 50 ccm dienen zur Bestimmung des Formol-N.\nBa(OH)i\tHCl M\n\u2014 p.\u2014* 6,04 ccm--------4,7 ccm = 1,34 ccm.\n1,34 ccm \u2014 0,1 ccm (Korrektion der Probe) == 1,24 ccm. 1,24 ccm X 2,8 = 3,4 mg.\nGesamtformol-N \u00b0/o ccm der Harn = 0,017 g.\nFl\u00fcssigkeit \u00c2. 50 ccm dienen zur Bestimmung des Ammoniak-N.\nAmmoniak-N \u00b0/o ccm der Harn ^ 0,010 g..\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N \u00b0/o ccm der Harn = 0,007 g.\nAus der Bestimmung folgt, da\u00df im Nierensekret von Octopus vulgaris sich eine sehr kleine Menge freien durch Formol titrierbaren Stickstoffs findet.\n2. Eledone moschata.\na) Trockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u00b0","page":453},{"file":"p0454.txt","language":"de","ocr_de":"45i\tG. Buglia und A. Costantino,\nbetr\u00e4gt 22,42\u00b0/o, der des Wassers demnach 77,58\u00b0/o, der GesamtstickstofT 3,20\u00b0/o.\nb)\tFreie Aminos\u00e4uren. 7,493 g Trockensubstanz (80\u00b0) = 7,13 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,90 g.\nW\u00fcrmer.\n1. Sipunculus nudus. Die Muskulatur wurde in der Weise gesammelt, da\u00df die innere Seite der K\u00f6rperwandungen abgekratzt wurde, nachdem die Organe der Cavita celomatica entfernt worden waren.\na)\tTrockenr\u00fcckstand des frischen Muskels bei 100\u2014110\u00b0 betr\u00e4gt 21,44\u00b0/o, der des Wassers demnach 78,56\u00b0/o, der GesamtstickstofT 2,79\u00b0/o.\nb)\tGesamt-N der Muskelextraktivstoffe. Gesamt-N der MuskelextraktivstofTe in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 6,14 g.\nc)\tFreie Aminos\u00e4uren. 13,866g Trockensubstanz (80\u00b0) = 13,10 g (110\u00b0) wurde zur Analyse verwendet.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 2,75 g.\nFreie Monoaminos\u00e4ure. Durch Formol titrierbarer Monoaminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 1,48 g.\nd)\tBestimmung des durch Formol titrierbaren Aminostick-stoffs der Extraktionsfl\u00fcssigkeiten, nach der Hydrolyse mit Salzs\u00e4ure.\nAmmoniak-N in Prozenten der bei 110\u00b0 getrockneten Substanz = 0,221 g.\nDurch Formol titrierbarer Aminos\u00e4ure-N in Prozenten der bei getrockneter Substanz = 2,49 g.\nZu den folgenden Tabellen stellen wir die in den einzelnen Experimenten erhaltenen Werte zusammen, indem wir die Tiere auch hier nach der schon erw\u00e4hnten Klassifizierung ordnen :","page":454},{"file":"p0455.txt","language":"de","ocr_de":"Werte in Prozenten des bei 110\u00b0 getrockneten Muskels.\nBeitr&ge zur Muskelckemie. IV.\t455\nProtein-N (Gesamt-N \u2014 . Extraktiv- Nj g\t\t13,70 12,06 12,28 12,66 11,90 10,07 9,75 9,50 9,96 9,27 9,81 6,87\nz\te \\\t2 \u00ab u \u00ae rs'il's. 1 ilfii\t\t% I\t2\tI \u00a3 8\u00ee\tI\tI\to\t18 I\t\u00a3\u00a7\t|\t1 S\u00ee \u00a9 i\t\u00a9\t1 \u00a9 \u00a9\t*\t\u2022\t\u00ff,\t1\teT\t1\ti \u00ff\n! J-\u00ae a | \u00ab s \u00aet3 c \u00ab >\u2022 U' b S S3 \u2019S o\tV S 1*4 \u00bbg i ts .ts na ui |S|wll C3\t\t11 | 11 | 1 1 S\u00e4. \\ 1 \u00f6 | 1\u00a3 \u00a9\t\u00a9\tC C\t\u00a9\t\u00a9\t(M\nFreier durch Formol titrierbarer Amino-N\tDiamino (aus Differenz)\t0,18 0,33 0,14 0,21 ;\t0,09 0,47 0,08 1,10 0,69 0,79 1,27\n\tMon- amino \u2022 , :\u2022 \"1\t0,08 0,19 0,20 0,13 0,37 0,35 6,11 1,25 0,25 o,as 1,48\n\tGesamt\tsssassasjt sa a g s aa-a \u00abf \u00abf \u00a9\" ci cf o~ sf \u00a9~ es tf \u00ab tf \u2014 o* ci\nExtrak- tiv- stoff N- g\t\t\u25bcH\tiH\trl (M (N\t\u00a9 \u00a9 OO t-\t**\t\u00a9\nGe- samt* N Wt-\t\tHftHMHioweo\t\u00a9\tr-\t\u00a9\tr- \u00ab3,\t\u00a9 00 iH 00 CO CM\t5J\u00ce\tifj\t\u00bb\t,\t(M \u00a9 \u00bb\u00a9\u2018eoH\u00ef'eo\u00ab*''*\u201c'*\u00a9\t\u00abo\tr\u00ab~\tco\t1\t*\u2666 \u00abf rtHHHHrlrlrH\trH\trH\tiH\tr*\tr*\nTiere\t\t\u2022\t\u2022 \u25a0 \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\tqj\tfi \u2022\t\u2022 . . . g . \u2022\t\u2022\t\u20221\t\u2022\tv\tg\t2 *\t* \u2022\t\u2022 \u2022 S \u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t3\t\u00ab2\t\u2022\t\u2022 \u00ab\tB 2 \u25a0* \u2022 \u2022 8 \u2022\t. jj g \u2022 . \u2022\t\u2022 - s\t\u2022\t\u2022\t\u2022\t*3\t^\t\u2022 \u00eel-g \"\u00bb\t1\t-S\tS\t\u00bb\t.2 \u00ab\u2022\u00a7 ' > * II 3\tS.\t'\t3\ts\t\u2022\u00a7\ti\tas\t3 \"i 1 S.\u00ab1\t\u201e\ta\tg\t*\tg\t\u00bb\t^S mm\u00eem * ig g si St H-2\u00ab g\u00e2 fe 4 i \u00bb S s C 3 2? I If fit & -M \u2022? \u00b0 f\u2019g g. \u00a9oc2cc\u00a9.ju<3\u00a3 to a o' o S in\n\u00bb)Gesamt-N wurde in der bei 100\u2014110\u00ae getrockneten Substanz bestimmt","page":455},{"file":"p0456.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022\u00ce56\tG. Buglia und A. Costantino,\nTabelle IL\nWerte in Prozenten des frischen Muskels.\nTiere\tGe- samt- N g\tExtrak- tiv- stoff-N g\tFreier durch Formol titrierbarer Amino-N M\t\t\tProtein-N (Gesamt-N \u2014 Kxtrak-tiv-Nt g\n\t\t\tGe- samt\tMono- amino\tOiamino (aus Differenz)\t\nKos taurus . . . . . . . . . .\t3,10\t0.37\t0,059|o,016\t\t0,043\t3,03\nGallus bankiva . . . . . . . .\t3,38\t\t0,127\t\u2014\t\u2014\t\u25a0\u25a0\u25a0r\u2014.\nPasser domesticus. . . . . . .\t3,41\t0,47\t0,126\t0,046\t0,080\t2,94\nKana temporaria und esculenta\t2,67\t\t0,065\t0,038\t0,027\t\u2022\u2014\n<iobio fluvialilis\t.\t3,01\t0,39\t0,074\t0,027\t0,047\t2,62\nLabrus timlus .\t3,19\t0,47\t0,060\t\u2014\t\u2014\t2,72\n(\u2019.renilabrus pavo .......\t2,90\t0,57\t0,065\t;\t\u2014*.\t2,33\nConger niger ... . . . . . ,\t3,27\t\u2014\t0,099\t0.080\t0,019\t\u2014\nTorpedo ocellata . .\t\t3,95\t1,56\t0,197\t0,074\t0,123\t2,39\nScyllium catulus .......\t3,79\t1,69\t0.041\t0,023\t0,018\t2,10\nMaja squinado .......\t2,53\t\u2014.\t0,413\t0,220\t0,193\t'\u25a0V \u2014 ' :\n< Ictopus vulgaris (Mantelmuskeln)\t3,24\t1,07\t0,219\t0,059\t0,160\t2,17\nElcdone moschata. ......\t3,20\t\u2014\t0,201\t'\u2014\t\u2014\u2019\t-T- ; V\nSipiinculus nudus . ... . . .\t2,79\t1,31\t0,5890,317\t\t0,272\t1.48\nTabelle IU.\nWerte in Prozenten des Gesamt Stickstoffs des frischen Muskels.\n\u2022 Tiere '\t\\ -\tExtrak- tiv,\tFreier durch Formol titrierbarer Amino-N\t\t\tProtein-N (Gesamt-N \u2014 Extrak-tiv-N g\n\tStOlt-IN g\tGesamt- N\tMono- amino-N\tDiamino N (aus Differenz)\t\nKos taurus . \t\t\t10.88\t1,73\t0,47\t1,26\t89,12\nGallus bankiva\t\t .\t\u2014\t3,75\t\u2014\t\u2014-\t\u2014 ,\nPasser domesticus\t\t\t13.78\t3,69\t1,34\t2,35\t86,21\nKana temporaria und esculenta\t\t2,43\t1,42\t1,01\t\u2014\nGobio fluvial ilis. , ......\t12,95\t2,45\t0,89\t1,56\t87,04\nLabrus turdus\t\t\t14,73\t1,88\t\u2014\t:\u2014\t85.27\n(\u2019.renilabrus pavo .......\t19,65\t2,24\t\u2014\t\u2014\t80,35\nConger niger\t\t\t\u2014\t3,02\t2,44\t0,58\t\nTorpedo ocellata .......\t39,49\t4,98\t1,87\t3,11\t60,51\nScyllium catulus\t\t44,59\t1,09\t0,60\t0,49\t55,41\nMaja squinado . \t\t\t\u2014\t16,32\t8,69\t7,63\t\u25a0\u2014.\nOctopus vulgaris (Mantelmuskeln)\t33,02\t6.75\t1,82\t4,93\t66,97\nEledone moschata.......\t\u2014 .\t6,28\t\u2014\t' \u2014\t\u25a0 . \u2014\nSipunculus nudus . . . . . . .\t46,95\t21,11\tI 11,36\t9,75\t53.05","page":456},{"file":"p0457.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t457\nTabelle IV.\nWerte in Prozenten des Extraktivstoffs des frischen Muskels.\nTiere\tFreier durch Formol titrierbarer Amino-N e\t\t\n\tGesamt-N\tMonoamino*N\tDiamino-N\nBos taurus . . . . . . . . . .\t15,94\t4.82\t11,62\nPasser domesticus .....\t26,81\t9,78\t17.09\nGobio fluviatilis. . . .... .\t18,97\t6,92\t12.05\nLabras turdus . . ; . . . y .\t12,76\t_\t\nCrenilabrus pavo\t\t22,41\t\"V* \u2014\u2014\t*\u2022\nTorpedo ocellata . . . . . . ,\t12,62\t4,74\t7,88\nScyllium catulus ... . . . , . .\t2,42\t1.96\t1.06\nOctopus vulgaris (Mantelmuskeln)\t20,46\t5,51\t14.95\nSipunculus nudus. . . . ...\t44,96\t24,20\t20,76\nIV.\nSchlu\u00dffolgerungen.\nAus den wiedergegebenen Experimenten und Tabellen resultieren folgende bemerkenswerten Tatsachen:\na)\tDie nach der von uns angegebenen Methode bereiteten Muskelextrakte sind \u00e4u\u00dferst arm an Eiwei\u00dfsubstanzen (Proteine, Albumosen, Polypeptide).\nIn der Tat sind die in der ersten Tabelle wiedergegebenen Werte, die sich auf den Gehalt an freiem durch Formol titrierbaren Aminostickstoff in der Extraktionsfl\u00fcssigkeit beziehen, fast identisch mit denen, welche sich auf dieselbe Fl\u00fcssigkeit beziehen, nachdem sie der Hydrolyse unterworfen wurde.\nb)\tGesamtstickstoff Bei Betrachtung der Werte des\nGesamtstickstoffs, seien sie bez\u00f6gen auf 100g bei 100\u2014110\u00b0 getrockneter Muskelsubstanz oder bezogen auf 100 g frischen Muskel (I. und II. Tabelle), beobachtet man keine auffallenden Unterschiede bei den von uns untersuchten Tieren. Unab-..\t^ ^ von der Gattung zeigt sich eine gewisse\n\u00dcbereinstimmung in der Menge des Gesamtstickstoffs des Muskelgewebes. Nur bei den Selachiern (Torpedo ocel-lata und Scyllium catulus) \u00fcbersteigt der Wert etwas das Mittel","page":457},{"file":"p0458.txt","language":"de","ocr_de":"Lr>8\tG. Buglia und A. Costantino,\n( 14,68 \u00b0/o der Trockensubstanz) w\u00e4hrend er umgekehrt bei den W\u00fcrmern (Sipunculus nudus) ein wenig tiefer ist.\nc)\tExtraktivstickstoff. Betrachtet man hingegen die Werte des in 100 g Muskeltrockensubstanz oder in 100 g frischen Muskels (Lund II. Tabelle) enthaltenen Extraktivstickstoffs, so beobachtet man einen bedeutenden Unterschied zwischen den in unseren Versuchen benutzten Tieren; im allgemeinen l\u00e4\u00dft sich sagen, da\u00df in der Muskulatur der von uns studierten Invertebraten der Extraktivstickstoff1) au\u00dferordentlich hoch ist (bei Sipunculus nudus z. B. betr\u00e4gt der Extraktivstickstoff etwa die H\u00e4lfte des Gesamtsticktoffs), w\u00e4hrend er in derjenigen der Vertebraten relativ niedrig ist; doch auch in diesem Falle machen Torpedo ocellata und Scyllium catulus (Knorpelfische) eine Ausnahme, indem sie einen sehr erh\u00f6hten Wert (mehr als L's des Gesamtstickstoffs) aufweisen.\nIn gleicher Weise ergibt sich bei Betrachtung des Verh\u00e4ltnisses zwischen Extraktivstickstoff und Gesamtstickstoff (Tabelle IV), da\u00df zwischen den von uns benutzten Vertebraten und Evertebraten analoge Differenzen existieren wie bei Betrachtung des Prozentgehalts zwischen trockener und frischer Muskelsubstanz, d. h. n\u00e4mlich, da\u00df der Totalstickstoff einen nahezu konstanten Wert hat.\nd)\tProteinstickstoff.* *) Subtrahiert man vom Gesamtstickstoff den Extraktivstickstoff, so erh\u00e4lt man den Proteinstickstoff. Da nun der Gehalt an Gesamtstickstoff der Muskulatur der von uns benutzten Tiere nahezu konstant ist, so folgt daraus, da\u00df, je h\u00f6her der Extraktivstoff ist, um so niedriger der Gehalt an Eiwei\u00dfstickstoff sein mu\u00df. Es resultiert das eklatant aus Tabelle I und II, worin die Werte in Prozenten auf Trocken- und auf Frischsubstanz bezogen\n\u2022) Auch andere Autoren (Suzuki und K. Joshimura, 1. c.), abgesehen davon, da\u00df sie eine nicht einwandsfreie Methodik benutzt haben, haben sehr hohe Werte f\u00fcr den Extraktivstickstoff in der Muskulatur einiger Fische gefunden ; z. B. im Katsuo (Gymnosarda pelamis oder Bonito) 3,17 g Extraktivstickstoff auf 14,6 g Totalstickstoff uud im Maguro (Tymnus thunus) 3.74 g Extraktivstickstoff auf 14,86 g Gesamtstickstoff.\n*) Im Proteinstickstoff ist auch die kleine Quantit\u00e4t Lipoidstickstoff inbegriffen.","page":458},{"file":"p0459.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Musketchemie. IV.\t459\nsind, ebenso auch aus Tabelle 111, woselbst sich die Werte auf Prozente des GesamtstickstofTs des frischen Muskels beziehen. Vergleicht man iii letztgenannter Tabelle die extremen Werte, d. h. diejenigen, welche sich auf Bos taurus und Si-punculus nudus beziehen, so sieht man, da\u00df im ersteren Falle der Eiwei\u00dfgehalt 89,12\u00b0/o des Gesamtstickstoffs betr\u00e4gt, im letzteren Falle dagegen nur 53,05.\ne)\tDer Ammoniakstickstoff der Extraktionsfl\u00fcssigkeit nach der Hydrolyse. In Tabelle I haben .wir auch die Werte f\u00fcr den Gehalt der Extraktionsff\u00fcssigkeit' nach erfolgter Hydrolyse an Ammoniakstickstoff wied\u00e9rgegeb\u00e9n. Diese Werte zeigen, ein wie gro\u00dfer Teil des Extraktivstickstoffs in Ammoniak \u00fcberf\u00fchrbar ist durch kochende Salzs\u00e4ure.\nAus den genannten Zahlen ergibt sich, da\u00df bei den von uns verwendeten Tieren der Ammoniakstickstoff nur bei zweien sehr gro\u00df ist, w\u00e4hrend er bei den \u00fcbrigen konstant und zwar niedrig ist. Die hohen Werte finden sich speziell bei Torpedo ocellata (2,03 Proz. der Trockensubstanz) und bei Scyllium catulus (3,38 Proz. der Trockensubstanz).\nDie Erkl\u00e4rung hierf\u00fcr ist leicht zu geben, indem vor l\u00e4ngerer Zeit von St\u00e4dler und Frerichs* *) gemachte Versuche gezeigt haben, da\u00df die Organe der Selachier reich an Harnstoff sind, und Schroder9) stellte fest, da\u00df die frische Muskelsubstanz von Scyllium catulus l,95\u00b0/o Harnstoff enth\u00e4lt. Da man wei\u00df, da\u00df Harnstoff durch kochende Salzs\u00e4ure leicht Ammoniak abspaltet, so erkl\u00e4rt sich der hohe Wert f\u00fcr Ammoniakstickstoff, der bei Torpedo ocellata und Scyllium catulus nach der Hydrolyse gefunden wurde. Ebenso leicht erkl\u00e4rt sich auch die verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig hohe Gesamt- als auch Extraktivstickstoffmenge, die wir in der Muskulatur der gleichen Tiere gefunden haben.\nf)\tFreier durch Formol titrierbarer Aminostick-stoff: In der Muskulatur aller von uns untersuchten und zu den allerverschiedensten Spezien geh\u00f6renden Tiere findet man stets eine betr\u00e4chtliche Menge\n*) St\u00e4dler and Frerichs, Journ. f. prakt. Chem., Bd.7H, S. 18.\n*) Schr\u00f6der, Diese Zeitschr., Bd. 14, S. 576.\t\u2022 .","page":459},{"file":"p0460.txt","language":"de","ocr_de":"\u00eefiO\t(i. Buglia und. A. Costantino,\nfreien durch Formol titrierbaren Aminostickstoff. Die Menge des freien durch Formol titrierbaren Amino-stickstoffs, wie auch die des Extraktivstickstoffs, ist bei den Invertebraten bedeutend h\u00f6her als bei den Vertebraten. (Tabelle 1 und II.) Z. B. ist sie bei Maja squi-nado und Sipunculus nudus um ca. das sechsfache h\u00f6her als bei den Knochenfischen und bei anderen h\u00f6heren Vertebraten. Nur eine Ausnahme macht unter den Vertebraten Torpedo ocellata, der eine relativ gro\u00dfe Menge freien durch Formol titrierbaren Aminostickstoff aufweist. Hier also verh\u00e4lt sich Torpedo ocellata nicht, wie im Falle des Harnstoffs, analog zu anderen Selachiern, Scyllium catulus, indem die Muskeln dieses Tieres nur einen geringen Gehalt an freiem durch Formol titrierbaren Aminostickstoff haben.\nAuch die auf Prozente des Gesamtstickstoffs bezogenen Werte des freien durch Formol titrierbaren Aminostickstoffs (Tabelle III) fuhren die eben genannten Tatsachen deutlich vor Augen. \\\nBetrachtet man hingegen die Quantit\u00e4t des freien durch Formol titrierbaren Aminostickstoffs im Verh\u00e4ltnis zur Quantit\u00e4t des Extraktivstickstoffs (Tabelle IV), so ergibt sich, da\u00df die Werte bei den von uns studierten verschiedenen Tieren in nicht sehr weiten Grenzen schwanken; der Aminostickstoff betr\u00e4gt ca. l,5\u2014Vio des Extraktivstickstoffs. Ausgenommen hiervon sind Sipunculus nudus, woselbst der Wert sehr hoch ist und die H\u00e4lfte des gesamten Extraktivstickstoffs betr\u00e4gt, sowie Scyllium catulus, wo der Wert sehr niedrig ist. Der Grund daf\u00fcr ist darin zu sehen, da\u00df die auf Prozente des frischen oder bei 110\u00b0 getrockneten Muskels bezogenen Werte des Extraktivsticksfoffs bei den verschiedenen Tierarten au\u00dferordentlich gro\u00dfe Schwankungen durchmachen und zwar parallel zu d\u00e9nen des freien Aminostickstoffs, w\u00e4hrend, wie wir gesehen haben, die Werte des Gesamtstickstoffs nahezu gleich sind.\ng) Freier durch Formol titrierbarer Monamino-und Diaminostickstoff. Aus den wiedergegebenen Tabellen ergibt sich, da\u00df in der Muskulatur aller von uns gepr\u00fcften Tiere eine gewisse Menge freier durch For-","page":460},{"file":"p0461.txt","language":"de","ocr_de":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV.\t461\ni\nmol titrierbarer Mono- und Diaminostickstoff nachzuweisen ist.\nDie eine oder andere Art dieses freien Amraostickstoffs findet sich in \u00fcberwiegender Menge bei denjenigen Tieren, bei denen der freie Gesamtaminostickstoff vorherrscht. Im allgemeinen l\u00e4\u00dft sich sagen, da\u00df der Di\u00e4minostickstoff den Mon-aminostickstoff \u00fcberwiegt, obwohl sich keine feste Regel geben l\u00e4\u00dft. Da wir die Formolmethode angewandt haben, so lassen sich selbstverst\u00e4ndlich nicht die qualitativen Unterschiede in bezug auf den freien Mono- oder Diaminostickstol\u00ee der verschiedenen Tierarten angeben. Jedoch k\u00f6nnen wir in einigen F\u00e4llen nahezu mit Sicherheit sagen, da\u00df der Wert des freien durch Formol titrierbaren Mono\u00e4midostickstoffs nahezu vollst\u00e4ndig durch den Stickstoff einer einzigen Monoaminos\u00e4ure geliefert wird. So haben wir f\u00fcr Octopus vulgaris gezeigt, da\u00df die Menge des freien durch Formol titrierbaren Monoamido-stickstoffs mit der Menge des Taurinstickstoffs korrespondiert, die in der Muskulatur dieses Tieres durch Henze1) quantitativ bestimmt worden ist.\nAus diesem \u00dcberblick ergibt sich demnach, da\u00df betr\u00e4chtliche Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des Muskelgewebes der h\u00f6heren Tiere im allgemeinen (Vertebraten) und desjenigen der niederen Tiere (Invertebraten) bestehen, sofern wir sie untersucht haben. Damit glauben wir jedoch nicht einen konstanten Charakterunterschied zwischen diesen beiden Tierklassen festgestellt zu haben. Im Gegenteil wir haben unter den Vertebraten einige (Selachier) gefunden, die sich hinsichtlich gewisser chemischer Eigenschaften ihres Muskelgewebes den Evertebraten n\u00e4hern, und in bezug auf letztere halten wir es f\u00fcr nicht ausgeschlossen, da\u00df es darunter auch solche geben kann, die sich den h\u00f6heren Tieren darin n\u00e4hern. Auf jeden Fall erlaubt eine Betrachtung der gefundenen experimentellen Tatsachen die Vermutung, da\u00df die in den Muskelgeweben der verschiedenen Tiere existierenden chemischen Differenzen auch von parallellaufenden Differenzen nicht nur des Stoffwechsels der Gewebe dieser Tiere, sondern auch\n*) M. Henze, 1. c.\t,*","page":461},{"file":"p0462.txt","language":"de","ocr_de":"G. Buglia und A. Costantino, Muskelchemie. IV.\ndes allgemeinen Stoffwechsels begleitet sind. Wir haben die Absicht, in dieser Hinsicht spezielle Untersuchungen zu beginnen, durch die wir feststellen wollen, welche Bedeutung die sogenannten Extraktivstoffe des Muskels f\u00fcr den Stoffwechsel haben; vor allem scheinen uns dieselben interessant bei den niederen Tieren, bei denen man \u00fcber den Stoffwechsel sehr wenig unterrichtet ist.\nWir sind Herrn Prof. Henze zu besonderem Dank verpflichtet f\u00fcr die vielen uns liebensw\u00fcrdigerweise gegebenen Ratschlage, ebenso danken wir Herrn Prof, Cerruti, der uns stets das zu diesen Versuchen dienende Material zu verschaffen wu\u00dfte. \u2018","page":462}],"identifier":"lit19646","issued":"1912","language":"de","pages":"439-462","startpages":"439","title":"Beitr\u00e4ge zur Muskelchemie. IV. Mitteilung: Der Extraktivstoff und der freie durch Formol titrierbare Aminostickstoff in der Muskulatur verschiedener Tierarten","type":"Journal Article","volume":"82"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:15:48.558128+00:00"}