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{"created":"2022-01-31T15:16:37.087450+00:00","id":"lit19683","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Jahnson-Blom, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 83: 441-443","fulltext":[{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachtungen fiber den Einflu\u00df des Ammonsulfats bei der polarimetrischen Bestimmung des Milchzuckers.\n\u2022\t: Von\n6. Jahnson-Blohm.\n(Aus dem medizinisch-chemischen Institut der Universit\u00e4t Upsala.)\n(Der Redaktion zugegangen am 25. Januar 1913.)\nIm Bande 78, Heft 2, S. 89\u201495, dieser Zeitschrift gibt E. Salkowski eine Methode zur Bestimmung der Zuckermenge in Milch an. Sie wird auf folgende Weise ausgef\u00fchrt ; \u00ab50 ccm Milch werden in einem wom\u00f6glich etwas breithalsigen graduierten, mit Glasst\u00f6psel versehenen Me\u00dfzylinder von 150\u2014200 ccm Inhalt abgemessen, 17,5g Ammonsulfat hineingesch\u00fcttelt und durch energisches Sch\u00fctteln in L\u00f6sung gebracht. Alsdann f\u00fcllt man mit ges\u00e4ttigter. Ammonsulfatl\u00f6sung auf 100 ccm auf, mischt durch und filtriert durch ein nicht eingefeuchtetes glattes Filter\nvon etwa 16 cm Durchmesser.............. In wenigen Minuten\nerh\u00e4lt man soviel Filtrat, wie zur polarimetrischen Bestimmung erforderlich ist.\u00bb\nDie so erhaltene Fl\u00fcssigkeit, die im Polarimeter untersucht wird, ist mit Ammonsulfat beinahe ges\u00e4ttigt (100 ccm Wasser von 20\u00b0 l\u00f6sen 76,3 g Ammonsulfat1)). Wenn man bedenkt, da\u00df mehrere Neutralsalze, die selbst inaktiv sind, einen gewissen Einflu\u00df auf die Drehung mehrerer Zuckerarten, z. B. Glykose,2) haben k\u00f6nnen, so kann man sich fragen, ob m\u00f6glicherweise diese gro\u00dfen Mengen Ammonsulfat irgend eine Einwirkung auf die Ergebnisse dieses Ammonsulfatverfahrens haben k\u00f6nnen. Hinsichtlich dieser Frage habe ich einige Ver-suche ausgef\u00fchrt, deren Resultate hier unten angegeben werden.\n\u2018) E. Schmidt, Lehrbuch der pharmaceutischen Chemie, S. 605.\n*) v. Lippmann, Die Chemie der Zuckerarten. S. 281\u2014282.","page":441},{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"112\tG. Jahnson-Blohm,\n' ' :: '\u25a0\nDer von mir angewandte, fein pulverisierte Milchzucker wurde mehrere Tage lang im Exsikkator getrocknet. In-einem Me\u00dfkolben von 100 ccm Inhalt wurden 50 ccm destilliertes Wasser eingegossen; die sorgf\u00e4ltig gewogene Milchzuckerquant it\u00fct wurde darin gel\u00f6st. In dieser L\u00f6sung wurden alsdann 17,5 g Ammonsulfat gel\u00f6st, wonach mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung auf 100 ccm aufgef\u00fcllt wurde. Bei einer anderen Probe wurde, nachdem der Milchzucker gel\u00f6st worden war, mit destilliertem Wasser auf 100 ccm aufgef\u00fcllt. Digse Kontroll-probe war also salzfrei, ln beiden Proben fand danach Filtrierung durch ein nicht angefeuchtetes, glattes Filter statt. Nach Verwahren bei einer Temperatur von 5\u00b0 C. w\u00e4hrend 24 Stunden wurde eine erste polarimetrische Bestimmung gemacht und nach weiteren 24 Stunden eine zweite. Diese zweite Bestimmung wurde unternommen, um Gewi\u00dfheit dar\u00fcber zu erhalten, ob die Multirotation vollst\u00e4ndig fort war; dieses war, wie aus der Tabelle ersichtlich, auch stets der Fall. Die Be-\nMilch-\t. I\tZeit\tOhne\tMit\tDifferenz\t\nzucker\t1 t\t\tAmmonsulf.\tAmmonsulf.\t\t\ng\t!\tStunden J\t0\t0\t0\t\n1\tii i\t24\t1,04\t1,00\t0,04\t| 0,04\n\t\t48 .\t1,34\t1,00\t0,04\t\n9\ti\t24\t2,08\t2,05\t0,03\t\n\t\u00bb\t48\t2,08\t2,04\t0,04\t0,04\n2\ti\t24 48\t2.09 2.10\t2.05 2.06\t0,04 0,04\t\n\t1\t24\t2,61\t2,57\t0,04\t\n2,0\t\\\t48\t2,60\t2,56\t0,04\t. 0,04\n\t1\t24\t2,63\t2,59\t0,04\t\n2,o\tt\t48.\t2,62\t2,57\t0,05\t... , \u25a0\n3\ti\t24 48\t3.15 3.16\t3.08 3.09\t0,07 0,07\t0,07\n3\t1\t24\t3,15\t3,09\t0,06\t\n\t\\\t43\t3,16\t3,09\t0,07\t\n5\ti i\t24\t5,27\t5,16\t0,11\t} 0,10\n\t\t48\t5,26\t5,16\t0,10\t","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"Beobachtungen \u00fcber den Einflu\u00df des Ammonsulfats.' 443\nStimmungen wurden im 2 dm-Rohr gemacht, und zwar zuerst, nachdem die L\u00f6sungen einige Stunden lang bei Zimmertemperatur auf bewahrt worden waren. Der angewandte Polarimeter war ein modernes Pr\u00e4zisionsinstrument(Landoft-Lippich, mit 3-geteiltem Sehfeld, von Schmidt und Haensch, Berlin).\nIn vorstehender Tabelle ist die Menge Milchzucker, in 100 ccm gel\u00f6st, angegeben, daneben die Zeit, in welcher die Polarimeterbestimmungen nach der Bereitung der L\u00f6sungen stattfanden, ferner die direkt beobachtete Drehung mit und ohne Ammonsulfat und endlich die entstandene Differenz zwischen den beiden Werten.\nAus obenstehenden Ziffern sehen wir, da\u00df die Gegenwart des Ammonsulfats nicht ohne einen gewissen Einflu\u00df auf die Rotation ist. Das Salz \u00fcbt eine geringe Verminderung aus, wodurch auch die daraus berechneten Milchzuckerwerte ein wenig zu klein werden. Die beobachtete Verminderung^ ist zwar. nicht besonders hervortetend, jedoch aber konstant zu beobachten. Bei der Berechnung des Prozentgehaltes an Milchzucker in der Milch, die nach diesem Vorfahren Sal-kowskis untersucht worden ist, d\u00fcrfte der erhaltene Wert ein Defizit von ca. 0,08\u20140,14 oder abgerundet 0,10\u00b0/o bei einem Milchzuckergehalt, zwischen 4\u20146\u00b0/o liegend, ausweised. Wenn auch dieses Defizit f\u00fcr praktische Verh\u00e4ltnisse irgend eine erw\u00e4hnenswerte Rolle nicht spielen kann, scheint es doch nicht ungeeignet zu sein, um diese Methode zu vervollst\u00e4ndigen, eine Korrektion von 0,10\u00b0/o zu bewirken.","page":443}],"identifier":"lit19683","issued":"1913","language":"de","pages":"441-443","startpages":"441","title":"Beobachtungen \u00fcber den Einflu\u00df des Ammonsulfats bei der polarimetrischen Bestimmung des Milchzuckers","type":"Journal Article","volume":"83"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:16:37.087456+00:00"}