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{"created":"2022-01-31T14:44:22.009254+00:00","id":"lit20542","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Oppenheimer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 93: 262-269","fulltext":[{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcber die Bildung von Milchs\u00e4ure bei der alkoholischen G\u00e4rung.\nII. Mitteilung.\nEntgegnung an die Herren Neuberg und Kerb.\nVon\nMax Oppenheimer.\n(Aus ,|\u00abni st\u00e4dtischen chemisch-physiologischen Institut der Universit\u00e4t Frankfurt.)\n(Der Redaktion zugegangen am 30. Oktober 19H.)\nIn einem der letzten Hefte der Biochemischen Zeitschrift besch\u00e4ftigen sich Neuberg und Kerb1) ausf\u00fchrlich mit meinen beiden Mitteilungen \u00fcber die Bildung von Milchs\u00e4ure resp. Glycerin bei der alkoholischen G\u00e4rung,2) um, wie die Autoren sagen, \u00abeiner undeutlichen Darstellung experimenteller Ergebnisse entgegenzutreten. *\nDiese angebliche Undeutlichkeit scheinen mir aber die Verfasser erst in meine Arbeit hineingetragen zu haben, wie aus ihren zahlreichen Mi\u00dfverst\u00e4ndnissen hervorgeht, die ich im folgenden richtig stellen m\u00f6chte.\n1. Ich habe an keiner Stelle meiner Arbeit behauptet, da\u00df Hefemazerationssaft immer bakterienfrei sei. Eine derartige Behauptung w\u00e4re bei der auch mir sehr wohl bekannten Gewinnungsweise der k\u00e4uflichen Trockenhefe auch zu t\u00f6richt gewesen. Das gerade Gegenteil der mir supponierten Anschauung geht aus meiner Angabe (1. c. S. 53) hervor, da\u00df von jeweils gebildeten Bakterienkolonien abgeimpft wurde! Nicht auf Bakterien \u00fcberhaupt, sondern ganz speziell auf Milchs\u00e4urebildner war bei meinen Untersuchungen zu pr\u00fcfen und wurde auch einwandfrei gepr\u00fcft. Dies schien mir zweckm\u00e4\u00dfiger, als die \u00abgenaueren\u00bb Untersuchungen, welche Neuberg und Kerb mitteilen (1. c. S. 493).\n\u2019) Neuborg und Kerb, Biochem. Ztschr., Bd. 62, S. 489, 1914.\n*) Max Oppenheimer. Diese Zeitschr., Bd. 89, S. 45u.63, 1914.","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure bei der alkoholischen G\u00e4rung. II. 263\nDas von Neuberg und Kerb beobachtete Vorhandensein von Milchs\u00e4ure bei Mazerationssaft, welcher 48 Stunden mit Milchzucker, CaCO^, und l\u00b0/o Toluol gestanden, beweist selbstverst\u00e4ndlich auch nicht das Geringste gegen meine Versuche. Ich habe ja ausdr\u00fccklich von der Tatsache gesprochen \u2014 was Neuberg und Kerb \u00fcbersehen zu haben scheinen \u2014 da\u00df in Mazerationssaft vorgebildete Milchs\u00e4ure vorhanden ist, und diese bei jedem einzelnen Versuche auch bestimmt und mitgeteilt, dies schon aus dem Grunde, weil es sich ja bei meinen Versuchen stets um Neubildung von Milchs\u00e4ure aus zugesetzten Substanzen handelte.\nUnd da anscheinend Neuberg und Kerb ihren Hefesaft nur qualitativ auf Milchs\u00e4ure gepr\u00fcft, also eine Neubildung nicht nachgewiesen haben, beweisen diese Versuche auch nichts gegen die antibakteriellen Kigenschaften des Mazerationssaftes.\nAber auf diese antibakteriellen F\u00e4higkeiten des Hefesaftes an und f\u00fcr sich, welche \u00fcberhaupt nur nebenher erw\u00e4hnt wurden, lege ich keinen allzugro\u00dfen Wert.\nDie bakteriologischen Kontrollen und vor allem die Versuchsergebnisse selbst d\u00fcrften einwandfrei zeigen, da\u00df es sich bei der beobachteten Milchs\u00e4urebildung um einen rein enzymatischen Vorgang handelte.\nAuch sei wiederholt auf die sicher antibakteriellen Kigenschaften des Glycerinaldehyds hingewiesen. Griesbach und Silberstein (unver\u00f6ffentlichte Versuche) haben sich z. B. im hiesigen Institute vergebens bem\u00fcht, Milchs\u00e4urebakterien auf N\u00e4hrb\u00f6den, welche l\u00b0/o Glycerinaldehyd enthielten, also diejenige Menge, w'elche bei meinen Versuchen angewandt wurde, zum Wachstum zu bringen, vielmehr f\u00fchrte der \u2022 Zusatz von Glyzerinaldehyd zu einem Absterben der Bakterien.\nVor allem aber m\u00f6chte ich nochmals auf Versuch 8 der Tabelle I meiner Arbeit (1. c. S. 55) hinweisen, wo innerhalb 3 Stunden bei Zimmertemperatur aus Glyzerinaldehyd relativ betr\u00e4chtliche Mengen Milchs\u00e4ure gebildet wurden, dagegen keine aus Traubenzucker und Dioxyaceton. Dieser Versuch spricht doch f\u00fcr alles eher, denn f\u00fcr bakterielle Bildung!","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"Max Oppenheimer,\n264\nOder Versuch 6, ber welchem 10 Mal so viel Milchs\u00e4ure aus Glycerinaldehyd wie aus Traubenzucker und Dioxyaceton gebildet wurde!\nHei solchen Versuchsergebnissen w\u00fcrde sogar das von Neuberg und Kerb angenommene, von mir aber entschieden bestrittene, Vorhandensein von milchs\u00e4urebildenden Bakterien bei meinen Versuchen h\u00f6chstens noch weiterhin darauf hin-weisen, dal! auch bei bakterieller Milchs\u00e4urebildung Glycerinaldehyd eine wahrscheinliche Vorstufe der Milchs\u00e4ure ist!!\n2. Neuberg und Kerb bestreiten die physiologische Beweiskraft meiner Versuche mit der ganz eigent\u00fcmlichen Begr\u00fcndung, da\u00df die von mir beobachtete reichliche Milchs\u00e4urebildung, namentlich aus Glycerinaldehyd, welche das mehr-hundertfache der Normalwerte ergeben habe, eher gegen die physiologische Bedeutung des Vorgangs spreche!\nMuH ich denn wirklich noch besonderes betonen, da\u00df ein l nterschied besteht zwischen nat\u00fcrlichen Verh\u00e4ltnissen und k\u00fcnstlich geschallenen optimalen Versuchsbedingungen?\nI;nd was w\u00fcrden die Herren Neuberg und Kerb dazu sagen, wenn ich in strikter Anwendung ihrer Logik behaupten wollte, gegen die physiologische Bedeutung des von ihnen bevorzugten Methylglyoxals spreche eben die Tatsache, da\u00df bei den Versuchen von Dakin und Dudley sowie bei den sp\u00e4ter ver\u00f6ffentlichten Versuchen von Neuberg Melhylglyoxal in einem Ma\u00dfe in Milchs\u00e4ure umge^wandelt wurde, das dem nat\u00fcrlichen Vorkommen nicht entspreche!!\nUnd was dem Melhylglyoxal recht ist, d\u00fcrfte doch wohl dem Glycerinaldehyd billig sein.\nhbenso ungerecht scheint mir das von Neuberg nun wiederholt ausgesprochene einseitige Verlangen, da\u00df das intermedi\u00e4re Auftreten von Glycerinaldehyd erst einmal bewiesen werden sollte! Genau dieselbe Forderung mu\u00df doch billigerweise auch f\u00fcr das Methylglyoxal gestellt werden.\nd. hs ist durchaus unrichtig, da\u00df ich den \u00ab springenden Funkt der ganzen Frage umgehe\u00bb. Der \u00abspringende Punkt\u00bb bei meinen Untersuchungen war der Versuch einer Erkl\u00e4rung des Mechanismus der Milchs\u00e4ure- resp. der Glycerinbildung bei","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure bei der alkoholischen G\u00e4rung. 11. 265\nder alkoholischen G\u00e4rung und nicht die Erkl\u00e4rung der L\u00fccke zwischen Triose und Brenztraubens\u00e4ure. Diese Frage wurde von mir naturgem\u00e4\u00df nur nebenbei gestreift, dies umsomehr, als meine Versuchsergebnisse gerade auf eine direkte Bildung der erw\u00e4hnten Nebenprodukte aus den Triosen hinwiesen. Im Gegensatz zum Abbau der Kohlenhydrate im Tierk\u00f6rper scheint ja eben die Milchs\u00e4urebildung bei der alkoholischen G\u00e4rung nicht aut dem Hauptwege zu liegen, sondern eine von der G\u00e4rkraft, vielleicht auch anderen physiologischen Bedingungen abh\u00e4ngige Nebenreaktion zu sein, welche abl\u00e4uft, ehe das Brenztraubens\u00e4urestadium erreicht ist, dessen Bedeutung von mir in keiner \\\\ eise untersch\u00e4tzt wurde, wie ja gerade die eigenen Versuche mit Brenztraubens\u00e4ure beweisen. Von einer * Verkennung der Sachlage \u00bb kann deshalb auch keine Bede sein.\nL Auch bei der Bildung des Glycerins aus Triosen spielt die frage der Herleitung des Aethyl- und des Kohlens\u00e4urerestes aus der Zuckergruppe nicht die geringste Bolle. Erst recht nicht, wenn man mit Neuberg und Kerb die von mir beobachtete Glycerinbildung aus Triosen bei der alkoholischen G\u00e4rung als reine Keduktionserscheinung ansieht,, f\u00fcr welche Annahme in der lat vieles spricht. Mit dieser ja bereits von Buchner und Meisenheim er vertretenen Anschauung wird aber naturgem\u00e4\u00df die fr\u00fcher von Neuberg und Kerb aufgestellte Hypothese der Glycerinbildung durch Cann.izzarosche Umlagerung des Methvlglyoxals entbehrlich.\nWas die physiologische Bedeutung der Glycerinbildungsversuche betrifft, so kann ich nur auf das oben \u00fcber die Milchs\u00e4urebildung Gesagte verweisen.\n5. Es geht, w ie ich glaube, aus dem Texte meiner Arbeit mit aller Deutlichheit hervor, da\u00df ich die fr\u00fcher von Embden und seinen Mitarbeitern ausgesprochene Vermutung,1) da\u00df\n\u00e8\n') Anmerkung. Di\u00ab* von Neuberg und Kerb ins L\u00e4cherliche gezogene Unterscheidung von \u00abBehauptung\u00bb und \u00abVermutung\u00bb werde ich auch in etwaigen k\u00fcnftigen Ver\u00f6ffentlichungen machen. W\u00fcrd\u00ab* man in wissenschaftlichen Ver\u00f6ffentlichungen diesen \u00abfeinen\u00bb Unterschied zwischen Behauptung und Vermutung nicht durctif\u00fchren, so w\u00e4re damit das Aufstellen von Hypothesen unm\u00f6glich.\tEmbden.","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"266\nMax Oppenheimer,\nDioxyaceton die Quelle der bei der G\u00e4rung aus Kohlehydraten gebildeten d-l-Milchs\u00e4ure sei, f\u00fcr unwahrscheinlich halte. Die Frage der Bildung von d-Milchs\u00e4ure im Tierk\u00f6rper aus optischaktivem Glycerinaldehyd ist davon vollkommen unabh\u00e4ngig und bildete nicht den Gegenstand meiner Untersuchung.\n6. Ich habe mich durchaus nicht in widerspruchsvoller Weise gegen eine Heranziehung eirifer gekoppelten Reaktion gewendet, sondern lediglich gegen eine dem urspr\u00fcnglichen Wesen der Cannizzaro sehen Reaktion widersprechende Nomenklatur und Reaktionsdeutung. Wenn ich auch den Vorteil einer einheitlichen Klassifizierung durchaus nicht verkenne, so mu\u00df dieselbe doch sachlich begr\u00fcndet sein. Und dies scheint mir eben nicht der Fall z. B. bei einer Identifizierung der Benzils\u00e4ureumlagerung mit einem \u00abinneren\u00bb Cannizzaro, ganz abgesehen davon, da\u00df ein solcher chemisch \u00fcberhaupt noch nicht bekannt ist.\nWas Neuberg und Kerb \u00fcber diese Frage bereits fr\u00fcher ausgef\u00fchrt haben, ist mir sehr wohl bekannt, ich habe also keine Veranlassung zu einem besonderen Erstaunen, wie Neuberg und Kerb erwarten. Nur erschienen eben diese Ausf\u00fchrungen erst zu einer Zeit, als meine Arbeit bereits im Drucke war, so da\u00df ich dieselben nicht mehr ber\u00fccksichtigen konnte. \u00dcberdies sind sie nicht geeignet, meine Anschauungen in irgend einer Weise zu korrigieren, sind vielmehr (\u2018her dazu angetan, dieselben zu st\u00fctzen. Denn auch durch die nachtr\u00e4gliche Einf\u00fcgung der Worte: \u00abBzw. durch eine Benzils\u00e4ureumlagerung\u00bb, welche in der urspr\u00fcnglichen Fassung des ganzen von Neuberg und Kerb sonst w\u00f6rtlich aus Neirbergs Monographie1) \u00fcbernommenen Passus noch nicht enthalten sind, wird an der Tatsache nichts ge\u00e4ndert, da\u00df Neuberg und Kerb eben zwei verschiedene Reaktionen, die verschieden zu formulieren sind, f\u00e4lschlich identifizieren und zwecks \u00abeinheitlicher Klassifizierung\u00bb zusammenwerfen.\nDie \u00abinnere\u00bb Cannizzaro sehe Reakten formuliert Neuberg in der erw\u00e4hnten Monographie (S. 14) folgenderma\u00dfen:\n*) C. Neuberg, Die G\u00e4rungsvorg\u00e4ngc und der Zuckerumsatz der Zrlle. Jena 1913.","page":266},{"file":"p0267.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure bei der alkoholischen G\u00e4rung. II. 267 GH,-CO\tH* *\tCH, CHOH\n14\u201c!= I\nCOH\tO\tCOOH\nund nennt unter Wiederholung dieser Formulierung die innere Cannizzaro sehe Reaktion des Methylglyoxals aul' Seite 2\u00f6 eine \u00abWasseraufnahme \u00bb.\nDieselbe Formulierung dehnen Neuberg und Kerb durch den erw\u00e4hnten Zusatz1) auch auf die Benzils\u00e4ureumlage-rung aus.\nIn ihrer j\u00fcngsten Mitteilung2) formulieren Neuberg und Kerb ihre innere Cannizzarosche Reaktion wie folgt:\nCH,-CO H CH, CHOH\n~r =\nHCO OH\tCOOH\nHier kann man wirklich den Herren Neuberg und Kerb gegen\u00fcber von einer \u00abundeutlichen Darstellung\u00bb sprechen. Denn\neine gr\u00f6\u00dfere Verwirrung der Begriffe ist \u00fcberhaupt nicht denkbar.\nNach den herrschenden Anschauungen \u00fcber das Wesen der Cannizzaro sehen Reaktion einerseits, \u00fcber die Benzil-s\u00e4ureumlagerung andererseits, d\u00fcrfte f\u00fcr diese beiden Reaktionen des Methylglyoxals die richtige Formulierung die folgende sein:\n\u00abInnerer* Cannizzaro:\nCH, \u2022 CO H, CH, \u2022 CHOH I ~hl\u2014 I COH 0\tCOOH\nBenzils\u00e4ureumlagerung\nCH, CO H CH,. CHOH\nT i +\t= i\nHCO OH\tCOOH\ninnerer Cannizzaro, wenn ein solcher \u00fcberhaupt m\u00f6glich, eine gekoppelte Reaktion unter Reduktion und Oxydation\n\u2018) Neuberg und Kerb, Biochem. Zeitschr., Bd. 58, S. 161, 1918.\n*) Neuberg und Kerb. Biochem. Zeitschr., Bd. 62. S. 497, 1914.","page":267},{"file":"p0268.txt","language":"de","ocr_de":"2f\u00ee8\nM a x 0 p p e n h e i m o r.\n\u00bbui verschiedenen, event, benachbarten C-Atomen desselben Molek\u00fcls, iilicr keine Wasseraufnahme,1)\nllenzils\u00e4ureumlagerung eine platte Wasseranlage-nmg In \u00fcblichem Sinne unter sprungweiser Wanderung eines II-Atoms an das benachbarte C-Atom. Also zwei prinzipiell verschiedene Beuktionen \u00ce\nSeihst auf die Gefahr hin, die einheitliche Klassifizierung st\u00f6ren zu m\u00fcssen, glaube ich daher nach wie vor, die von Dakin und Dudley sowie Neuberg beobachtete Milchs\u00e4urebildung aus Methylglyoxal auf Grund chemischer Analogieen bis auf weiteres mit Nef als reine Benzils\u00fcureumlagerung anseben zu m\u00fcssen.\n7. Dakin und Dudley erw\u00e4hnen weder an der von Neuberg und Kerb zitierten Stelle noch auch sonstwo auch nur mit einem Worte einen eigenen oder auch fremden Versuch \u00fcber Milchs\u00e4urebildung aus Methylglyoxal bei alkoholischer G\u00e4rung. Und nur um solche handelte es sich bei meinen Ausf\u00fchrungen. Die diesbez\u00fcgliche Berichtigung (1. c. Kulinotc) von Neuberg und Kerb entspricht also nicht den Tatsachen.\nS. Schlie\u00dflich noch ein Wort \u00fcber die Bildung von Milchs\u00e4ure aus Brenztraubens\u00e4ure.\nNeuberg und Kerb kommen bei ihren Versuchen mit lebender liefe zu genau demselben Ergebnis wie ich, da\u00df n\u00e4mlich aus Brenztraubens\u00e4ure bei der G\u00e4rung keine Milchs\u00e4ure g( bilde t wild. Dieses Resultat ist eine Best\u00e4tigung meiner \\ ersuche mit Mazeraiionssaft. Trotzdem halten es Neuberg und Kerb f\u00fcr noch nicht entschieden, ob bei der zellfreien G\u00e4rung von Brenztraubens\u00e4urc nicht doch Milchs\u00e4ure gebildet werden kann. Neuberg und Kerb fordern neue Versuche mit Ir ei er Brenztraubens\u00e4ure. Diese Versuche waren nun\n*' Anmerkung. Eine Wasseraufnahme, wie sie Neu borg formuliert. ist schon aus dem (irunde undenkbar, weil die f\u00fcr die Wasser-\naufnahme notwendige Ionisierung des Wassers nur im Sinne H_______OH\nerfolgen kann und nicht mit der Dissoziation H2___0. G\u00e4nzlich etwas\nanderes ist vollends die \u00dfildung der verschiedenen denkbaren Hydrate des Methylglyoxals, da ja hei dieser Hydratisierung die Anlagerung des Wassers an ein und demselben G-Atome erfolgt.","page":268},{"file":"p0269.txt","language":"de","ocr_de":"f\nI\n\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure bei der alkoholischen G\u00e4rung. II. 2f>9\nbei Erscheinen der Neuberg und Kerbschen Ver\u00f6ffentlichung bereits gemacht, wie aus einer voranstehenden Mitteilung hervorgeht.1) Ihr Ergebnis war genau dasselbe wie bei brenztraubensauren Salzen: in keinem Falle Bildung von Milchs\u00e4ure, bei einem Versuche sogar ganz betr\u00e4chtliches Verschwinden vorgebildeter resp. zugesetzter Milchs\u00e4ure, w\u00e4hrend bei dem zweiten Versuche der Verlust der Milchs\u00e4ure innerhalb der Fehlergrenzen liegen d\u00fcrfte.\nDen in der oben erw\u00e4hnten Arbeit aufgef\u00fchrten C(bezahlen seien zum Belege die Milchs\u00e4urewerte der beiden dort mitgeteilten Versuche, deren Ver\u00f6ffentlichung urspr\u00fcnglich f\u00fcr eine sp\u00e4tere zusammenh\u00e4ngende Mitteilung vorgesehen war, erg\u00e4nzend nachgetragen.\nVersuchs Nr.\tDatum des Versuchs\tGefundene Menge Milchs\u00e4ure pro 100 ccm llefesaft in gr nach dem Versuche bei Zusatz von 1 \u00b0/o milch- 1\u00b0/\u00bb milehsaur.Na saur. Na + l\u00b0/o Itrenztrau-M\tbens\u00e4ure Mllr,\t\tVerschwundene Menge Milchs\u00e4ure pro 100 ccm Hefesaft in gr hei Zusatz von freier Hrenztrauben- s\u00e4ure\n\t1914\t\t\t\n1\t24/2\t0,9988\t0,5803\t0,4185\nII\t27/2\t1,1391\t1.1280\t0,0108\n*1 Max Oppenheimer. Diese Zeitschrift.","page":269}],"identifier":"lit20542","issued":"1914-15","language":"de","pages":"262-269","startpages":"262","title":"\u00dcber die Bildung von Milchs\u00e4ure bei der alkoholischen G\u00e4rung, II. Mitteilung: Entgegnung an die Herren Neuberg und Kerb","type":"Journal Article","volume":"93"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:44:22.009260+00:00"}