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Gewinnung einer diastatisch wirksamen Substanz aus Milchzucker, XII. Mitteilung

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{"created":"2022-01-31T14:42:19.777561+00:00","id":"lit20547","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Panzer, Theodor","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 93: 316-335","fulltext":[{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"Gewinnung einer diastatisch wirksamen Substanz aus Milchzucker.\nXII. Mitteilung.\nVon\nTheodor Panzer.\n(Der Redaktion zngegangen am Ja. November 19H.)\nIn fr\u00fcheren Abhandlungen1) konnte ich zeigen, da\u00df Diaslasepr\u00e4parate, welche durch Auf kochen ihrer L\u00f6sung unwirksam gemacht worden sind, in geringem Grade wieder diastatisch wirksam werden, wenn man sie aus der L\u00f6sung in festem Zustande abscheidet, dann mit trockenem Chlorwasser-stoffgase behandelt und durch l\u00e4nger dauerndes Aufbewahren in luftverd\u00fcnntem Raume bei Gegenwart einer alkalischen Substanz von Chlorwasserstoff befreit (Auspumpverfahren), oder wenn man die in trockenem Zustande abgeschiedenen Pr\u00e4parate mit trockenem Chlorwasserstoffgas und darauf mit trockenem Ammoniakgas behandelt.\nAus dem anderweitigen Verhalten der \u00abgekochten\u00bb Dia-stasepr\u00e4parate mu\u00dfte ich schlie\u00dfen, da\u00df jene Atomgruppe, welche in dem wirksamen Pr\u00e4parate die diastatische Wirkung hervorbringt, aber beim Kochen derart chemisch ver\u00e4ndert wird, da\u00df sie diastatisch nicht mehr wirkt, bei der Behandlung mit Chlorwasserstoff gar nicht angegriffen wird.\nWenn dieser Schlu\u00df richtig ist und trotzdem durch Einwirkung von Chlorwasserstoff die Entstehung eines wirksamen Diastasepr\u00e4parates aus einem durch Kochen unwirksam gewordenen angebahnt wird, so mu\u00dfte ich vermuten, da\u00df der Chlorwasserstoff eine Atomgruppe angreift, welche bisher mit diastatischer Wirkung \u00fcberhaupt nichts zu tun hatte, aber durch das nachfolgende Auspumpen einerseits, die Ammoniakbehandlung anderseits zu einer diastatisch wirksamen Atomgruppe wird. Ich vermutete also, da\u00df durch die genannten Einwirkungen diastatisch wirksame Atomgruppen gewisserma\u00dfen\n') Diese Zeitschr., Bd. 86, S. 322 und Bd. 87, S. 115.","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 317\nneu geschaffen werden, und habe diese Vermutung auch in den zitierten Abhandlungen ge\u00e4u\u00dfert.\nIch durfte damals umso eher diese Vermutung \u00e4u\u00dfern, als ich zur selben Zeit schon einen Weg beschritten hatte, der n\u00e4here Aufkl\u00e4rung versprach, weil er aus Stoffen von bekannter Konstitution zu Pr\u00e4paraten f\u00fchrte, welche zwar nur geringe, aber trotzdem deutlich erkennbare diastatische Wirkung \u00e4u\u00dferten.\nEin Zufall hatte mich auf diesen Weg gebracht.\nDie aus dem Handel bezogenen Diastasepr\u00e4parate, welche ich nebst gereinigten Pr\u00e4paraten zu meinen Versuchen verwendet hatte, waren mit Milchzucker vermengt und im Verlaufe der Versuche zeigte es sich, da\u00df diese Beimengung von Milchzucker f\u00fcr die Diastasewirkung nicht gleichg\u00fcltig war, sie schien im allgemeinen das Wirksamwerden von unwirksam gemachten Diastasepr\u00e4paraten zu beg\u00fcnstigen. Als ich nun mit den \u00abgekochten* Diastasepr\u00e4paraten arbeitete, welche nach ihrer Herstellung frei von Milchzucker waren, versuchte ich, das Wiederwirksamwerden dieser Pr\u00e4parate zu steigern, indem ich in verschiedenen Stadien der Versuche Milchzucker beimischte. Da ich es, wie schon seinerzeit bemerkt wurde, f\u00fcr notwendig halte, alle Versuche tunlichst durch Kontrollversuche zu bedecken, so habe ich auch hier einen sogenannten blinden Versuch mit reinem Milchzucker angestellt, und da ergab sich das merkw\u00fcrdige Resultat, da\u00df reiner Milchzucker durch die Behandlung mit trockenem Chlorwasserstoffgas und darauf mit Ammoniakgas zu einem schwach wirkenden Diastasepr\u00e4parate wurde.\nDieses auffallende Resultat forderte zu einem n\u00e4heren Studium heraus, dessen erste Ergebnisse in den folgenden Zeilen ver\u00f6ffentlicht werden sollen.\nWas die Einzelheiten der Vers\u00fcchsanordnung betrifft, so verweise ich auf die vorausgegangenen Abhandlungen, deren Angaben ich auch hier genau bis ins kleinste Detail folgte. In gro\u00dfen Z\u00fcgen m\u00f6chte ich dar\u00fcber nun folgendes rekapitulieren.\nEingewogene Proben fein gepulverten Milchzuckers wurden im Vakuumexsikkator \u00fcber konzentrierter Schwefels\u00e4ure bis zum konstanten Gewichte getrocknet, dann in dem seinerzeit","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318\nTheodor Panzer,\nbeschriebenen Apparate durch 24 Stunden hindurch einem langsamen Strome von Chlorwasserstoff ausgesetzt; danach wurde im selben Apparate ein trockener Luftstrom \u00fcber das Pr\u00e4parat geleitet und dann gewogen. Die prozentische Berechnung des aufgenommenen Chlorwasserstoffs gibt an, wieviel Chlorwasserstoff von 100 Teilen Milchzucker aufgenommen worden sind, bezw. um wieviel Teile 100 Teile des Pr\u00e4parates an Gewicht zugenommen haben. Nun wurde entweder das \u00abAuspumpverfahren* angeschlossen oder das Pr\u00e4parat wurde in einem \u00e4hnlich gebauten Apparate in analoger Weise mit trockenem Ammoniakgas behandelt. Das \u00abAuspumpverfahren\u00bb bestand darin, da\u00df das Pr\u00e4parat in einen Vakuumexsikkator kam, der mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure und mit Natronkalk beschickt war. In der Regel wurde von Tag zu Tag das Gewicht des Pr\u00e4parates festgestellt.\nDas fertig gestellte Pr\u00e4parat wurde in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung genau neutralisiert, auf 100 ccm aufgef\u00fcllt, mit 100 ccm einer L\u00f6sung von l\u00f6slicher St\u00e4rke vermischt und in ein Wasserbad von 50\u00b0 C. gebracht. In entsprechenden Zeiten wurden 10 ccm des Gemisches herauspipettiert und darin nach Bang (sog. alte Methode) der Zucker bestimmt. Die nachfolgenden Tabellen geben ohne weitere Umrechnung an, wieviel Milligramme Zucker (als Traubenzucker gerechnet) in diesen 10 ccm enthalten waren. Gleichzeitig wurde eine weitere herausgenommene Probe des Gemisches mit Jodl\u00f6sung auf unver\u00e4nderte St\u00e4rke gepr\u00fcft. Am Schl\u00fcsse jeden Versuches wurde mit 10 ccm des Restes qualitativ die Fehlingsche Reaktion angestellt. Selbstverst\u00e4ndlich wurde auch am Beginne jeden Versuches, d. i. vor dem Einstellen des Gemenges in das Wasserbad, in gleicher Weise der Zuckergehalt bestimmt und die Jodreaktion angestellt. Da\u00df bei den Zuckerbestimmungen das eine Mal 10 ccm einer Fl\u00fcssigkeit von Zimmertemperatur, das andere Mal 10 ccm einer Fl\u00fcssigkeit von 50\u00b0 C. abpipettiert werden, schlie\u00dft naturgem\u00e4\u00df einen kleinen Fehler in sich, der aber nur zu ungunsten einer diastatischen Wirkung ausfallen kann, nicht aber zu deren Gunsten und daher keine weitere Rolle spielt.","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 319\n>\n\u00fcbrigens wurde in demselben Wasserbade gleichzeitig immer ein Kontrollversuch gehalten, soda\u00df auch in dieser Beziehung ein Fehlschu\u00df vermieden wurde.\nDie im folgenden publizierten Resultate beziehen sich haupts\u00e4chlich auf Versuche, welche im wesentlichen dartun sollen, da\u00df durch Einwirkung von Chlorwasserstoff und darauf von Ammoniak auf Milchzucker schwach wirksame Diastase entsteht. Nun wraren aber aus \u00abgekochter\u00bb Diastase nicht nur durch Einwirkung von Chlorwasserstoff und Ammoniak, sondern auch durch Einwirkung von Chlorwasserstoff und Auspumpen wirksame Diastasepr\u00e4paraten entstanden, und es war daher naheliegend, das letztere Verfahren auch beim Milchzucker zu versuchen. Obwohl sich das Bed\u00fcrfnis, auch solche Versuche anzustellen, erst im Verlaufe der Arbeit ergeben hat, stelle ich hier diese Versuche an die Spitze.\nEinwirkung von Chlorwasserstoff und Auspumpen.\nDie in zwei Versuchen festgestellten Gewichtsverh\u00e4ltnisse waren folgende:\n\tI\t\t11 -\t\n\tGewicht g\tProzente\tGewicht g\tProzente 0/o\n\\erwendete Milchzuckermenge . Aufgenommene Chlorw\u2019asserstoff-menge *)\t Das Pr\u00e4parat enth\u00e4lt noch Chlor-\t1,0382\t\u2014\t1,0778 '\t-\n\t0.0111\t1.10\t0,0011 \u25a0\t0.13 \u25a0\nWasserstoff: *)\t\t\t\t\nam 1. Tage\t\t\u2014\t\u2014\t-0,0001\t- 0,01\n2. ->\t0,0021\t0.20\t0\t0\n\u00bb3.\t\u00bb\t0,0009\t0,08\t0.0002\t0,02\n\u00bb 1. \u00bb\t0,0002\t0.02\t\u2014\t\u2014\n* 5.\t\u00bb\t......\t\u2014\t\u2014\t-0.0003\t- 0,03\n\u00bb fl. \u00bb\t\t\t\u2014\t\u2014\t- 0.0001\t-0,01\n\u00bb 7.\t\u00bb\t\t,\t-0.0010\t-0,09\t0\t0\n*) Gewichtszunahme.\t\t\t\t\n*) Differenz zwischen dem Gewichte\t\tdes Pr\u00e4parates an dem be-\t\t\ntreffenden Tage gegen\u00fcber der eingewogenen Milchzuckermenge. Hoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCHI.\t21\t\t\t\t\n21","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Panzer.\n:i20\nDas Auspumpverfahren wurde noch bis zum 20. Tage fortgesetzt. Das Gewicht beider Pr\u00e4parate sank unter kleinen, wohl als unvermeidliche W\u00e4gefehler aufzufassenden Schwankungen noch um eine Kleinigkeit weiter unter das Gewicht des urspr\u00fcnglich verwendeten Milchzuckers, so da\u00df dieses Minus am 20. Tage betrug:\nim I. Versuche: \u2014 0,0017 g = \u2014 0,160,<>\n*11.\t*\t\u2014 0,0005 g = \u2014 0,05\u00b0, o.\n* Die Chlorvvasserstoffmengen, welche von dem Milchzucker aufgenommen worden sind, sind nicht gro\u00df. Beim Auspumpen kehren die Pr\u00e4parate schon in den allerersten Tagen auf ihr urspr\u00fcngliches Gewicht zur\u00fcck, ja sie gehen sogar ein wenig unter ihr urspr\u00fcngliches Gewicht herunter. Was dieses Minus zu bedeuten hat, bezw. ob diese ausgepumpten Pr\u00e4parate von einem Gewichte, welches unter dem Anfangsgewichte liegt, noch chlorhaltig sind, und schlie\u00dflich, ob nur Chlorwasserstoff oder auch noch andere Stoffe bei diesem Auspumpen abgegeben werden, soll Gegenstand sp\u00e4terer Untersuchungen sein.\nDie angef\u00fchrten beiden Pr\u00e4parate wurden nun auf diasta-tische Wirksamkeit gepr\u00fcft, die Resultate dieser Versuche geben die beiden folgenden Tabellen:\nI.\nKontrolle : 1 g Milchzucker. f .St\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des\tKontrolle : Milchzucker\t\t\tMit Chlorwasserstoff behandelter Milchzucker\t\t\nVersuches\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg 1 Zucker ,\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t35,3\t0\tblau\ti i 32,8\t'\t0\nV* Stunde .\tblau\t34,6\t0\tblau\t32.5\t0\n1\tblau\t34,3\tO\tblau\tj\t31, \u00ab\t0\n1 */* Stunden\tblau\t34,9\t0\tblau\ti 32,1 ' !\t0\n2\tblau\t!\t31,5\to\tblau\t1 91,9 i\t0\nReduziert . Fehling\t\tsehr stark\t\t\tsehr stark\t","page":320},{"file":"p0321.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. \u00ab121\nII.\nKontrolle: 1 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasscf.\nDauer das Versuches\tKontrolle : Milchzucker\tMit Chlorwasserstoff behandelter Milchzucker\t\n\t. , Reduktion\tmg Jod- 1\t' r, P in mg Zucker l\u00f6sung Zucker j gebildet\tJod- \u25a0Redulrtion in mg l\u00f6sung Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t35.2\t!\t0\tblau\t35,0\t0\n24 Stunden .\tblau\t35,3\t1\t(0.1)\tblau\t34,0\t0\nReduziert .\tsehr stark\tsehr stark\t\nFehling\t\t\t\nDiese Versuche ergeben also ein negatives Resultat. Hei der Einwirkung von Chlorwasserstoff und Auspumpen entsteht aus Milchzucker keine wirksame Diastase, sie entsteht aber, wie die sp\u00e4ter angef\u00fchrten Versuche zeigen, dann, wenn Chlorwasserstoff und darnach Ammoniak auf Milchzucker einwirken. Bei den Versuchen mit \u00abgekochter\u00bb Diastas\u00e8 waren die Ergebnisse andere. Dort haben beide Verfahren zu wirksamen Diastasepr\u00e4paraten gef\u00fchrt. Trotzdem stelle ich beide Versuchsreihen in eine Parallele und schlie\u00dfe daraus, da\u00df zum Zustandekommen der f\u00fcr die diastatische Wirksamkeit erforderlichen Atomgruppen Stickstoff notwendig ist. Beim Milchzucker mu\u00df dieser Stickstoff erst in Form von Ammoniak zugef\u00fchrl werden. Die \u00abgekochte\u00bb Diastase enth\u00e4lt schon von Hause aus Stickstoff, unter anderem zum Beispiel in Form von Aminogruppen.\nUm mit dem eben gezogenen Schl\u00fcsse nicht mi\u00dfverstanden zu werden, betone ich folgendes. Ich habe in meinen bisherigen Arbeiten wiederholt den Ausdruck \u00abdiastatisch wirksame Atomgruppe\u00bb gebraucht. Unter dieser stelle ich mir eine ziemlich eng begrenzte Atomgruppe vor, an deren Bildung vielleicht nur ein oder zwei Kohlenstoffatome beteiligt sind. Es ist das jene Atomgruppe, von der ich zeigen konnte, da\u00df sie durch Einwirkung von Chlorwasserstoff oder durch Kochen chemisch ver\u00e4ndert wird, da\u00df sie durch Einwirkung von Ammoniak nicht angegriffen wird usw. Da\u00df aber nur diese eine Atomgruppe f\u00fcr die diastatische Wirksamkeit erforderlich w\u00e4re,\n21*","page":321},{"file":"p0322.txt","language":"de","ocr_de":"322\nTheodor Panzer,\ndaf\u00fcr konnte ich bis jetzt keinerlei Anhaltspunkte gewinnen. Wenn ich nun schlie\u00dfe, da\u00df zum Zustandekommen der f\u00fcr die diastatische Wirksamkeit erforderlichen Atomgruppen Stickstoff notwendig ist, so behaupte ich damit nicht, da\u00df gerade die eben gekennzeichnete \u00abdiastatisch wirksame Atomgruppe\u00bb stickstoffhaltig ist. Es bleibt auch die M\u00f6glichkeit offen, da\u00df dieser Stickstoff irgendwo anders im Molek\u00fcle der Diastase oder im Sinne der am Beginne des Zyklusses dieser Abhandlungen ge\u00e4u\u00dferten Anschauungen vielleicht sogar in einem ganz anderen chemischen Individuum sitzt.\nEinwirkung von Chlorwasserstoff und Ammoniak.\nIch lasse zun\u00e4chst einige Protokolle von Versuchen folgen, welche auch zeigen sollen, da\u00df die Versuchsbedingungen variiert wurden.\nI.\nI,02o0 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0025 g = 0.24 \u00b0/o Chlorwasserstoff und darauf 0,0021 g = 0,20\u00bb/\u00ab Ammoniak, entsprechend einem \u00dcbersch\u00fcsse von 0,09 > Ammoniak.1)\nKontrolle: 1 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke : 500 ccm Wasser.\nDauer des\tKontrolle : Milchzucker\t\t\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\nVersuches\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t36,9\t0\tblau\t3-1,9\t0\nV\u00ab Stunde .\tblau\t35,8\t0\tblau\t34,9\t0\n1\tblau\t36,2\t0\tblau\t35,0\t0,1\n1 */* Stunden\tblau\t35.6\t0\tblau\t35,7\t0,8\n2\tblau\t36,0\t0\tblau\t35,7\t0,8\nReduziert Fehling\t\tsehr stark l\t\t\tsehr stark\t\n) Diese Zahl wurde berechnet, indem von der aufgenommenen Ammoniak menge (0,20 \u00b0/o) die zur Neutralisation der aufgenommenen Chlorwasserstoffmenge (0,24 \u00b0/o) erforderliche Ammoniakmenge (0,11 \u00b0/o) abgezogen wurde: 0,20\u20140.11 = 0.09.","page":322},{"file":"p0323.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 323\nII.\n1,0719 g Milchzucker hatten aufgenommen 0.0027 g \u2014 0,25\u00b0/o Chlorwasserstoff und darauf 0,0010 g = 0,09\u00b0/o Ammoniak, entsprechend einem Defizit von 0,03 \u00b0/o Ammoniak.\nKontrolle: 1 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung : 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke : 500 ccm Wasser.\nDauer des\tKontrolle : Milchzucker\t\t\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\nVersuchs\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn. . .\tblau\t37,5\t0\tblau\t36,0\t0\n24 Stunden .\tblau\t37,7\t(0,2)\trot\t38,7\t2,7\nReduziert. . Fehling\t\tsehr stark\t\t\tsehr stark\t\nIII.\n0,2267 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0126 g = 5,56 \u00b0/o Chlorwasserstoff (die W\u00e4gung nach der Behandlung mit Ammoniak wurde verabs\u00e4umt).\nKontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des\tKontrolle : Milchzucker\t\t\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\nVersuches\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t6,6\t0\tblau\t5,8\t0\nV* Stunde .\tblau\t6,5\t0\tblau\t6,5\t0,7\n1\tblau\t6,3\t0\tblau\t7,1\t1,3\nl1/* Stunden\tblau\t6,6\t0\tblau\t6,9\t1,1\n2\tblau\t6,2\t0\tblau\t7,2\tM\nReduziert . Fehling\t\tstark\t\t\tstark\t","page":323},{"file":"p0324.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Panzer,\n324\nIV.\n0,2531 g Michzucker hatten aufgenommen 0,0060 g \u2014 2,61 \u00b0/\u00bb Chlorwasserstoff und darauf 0.0035 g = 1,34\u00b0/o Ammoniak, entsprechend einem \u00dcbersch\u00fcsse von 0,12 \u00b0/o Ammoniak.\nKontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des\tKontrolle: Milchzucker\t\t\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\nVersuches\tJod- l\u00f6sung\tReduktion 7 in mg j Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker J\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t7,1\t0\tblau\t6,1 I\t0\n24 Stunden .\tblau\t7,0\t0\tblau\t7,0\t|\t0,9\nReduziert . Fehling\t\tstark\t\t\tstark\t\nEine Reihe noch weiterer hieher geh\u00f6riger Versuche sind von mir als Kontrollversuche zu anderen Versuchen angestellt worden, sie finden sich im letzten Abschnitte dieser Abhandlung.\nIn allen diesen Versuchen, mit Ausnahme eines einzigen, zeigt sich bei der Bangschen Titration eine Zunahme des Zuckergehaltes im Sinne einer diastatischen Wirkung. Die genannte Ausnahme (Versuch VII des letzten Abschnittes) ist aber auch dadurch charakterisiert, da\u00df bei der Behandlung mit Chlorwasserstoff so gut wie kein Chlorwasserstoff aufgenommen worden ist. Dieser Versuch war also schon von vorneherein ein Versager, so da\u00df auch keine diastatische Wirkung erwartet werden konnte. Woran es \u00fcbrigens gelegen war, da\u00df der Milchzucker \u2014 und derartiges ist mir einige-male, auch bei anderen Kohlenhydraten, vorgekommen \u2014 keinen Chlorwasserstoff aufgenommen hat, vermag ich ebensowenig zu sagen, wie das, woran es liegt, da\u00df die aufgenommenen Chlorwasserstoffmengen so verschieden sind. Jedenfalls zeigt sich aber das* eine, da\u00df eine Beziehung zwischen der aufgenommenen Chlorwasserstoffmenge und der Intensit\u00e4t der diastatischen Wirkung aus den vorliegenden Versuchen nicht entnommen werden kann.","page":324},{"file":"p0325.txt","language":"de","ocr_de":"Fine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 325\nAuf den ersten Blick mag vielleicht die Zuckerbildung allzu geringf\u00fcgig erscheinen. Ich betone, da\u00df die Zuckerwerte der Tabellen sich auf 10 ccm eines Gemenges beziehen, dessen Menge urspr\u00fcnglich 200 ccm betrug. 1 mg gebildeter Zucker in der Tabelle bedeutet demnach 0,02 g Zucker, was schon, da das Gemenge 0,4 g l\u00f6slicher St\u00e4rke enth\u00e4lt, ungef\u00e4hr ein Zwanzigstel jener Zuckermenge ist, welche zu erwarten w\u00e4re, wenn die gesamte St\u00e4rke vollst\u00e4ndig in Zucker umgewandelt wurde.\nNur in zwei Versuchen (Versuch II dieser Reihe und Versuch V des letzten Abschnittes) gelang es, den Abbau der St\u00e4rke bis zum Verschwinden der St\u00e4rke zu f\u00fchren. In den genannten beiden Versuchen zeigt die Reaktion mit Jod an, da\u00df keine St\u00e4rke mehr vorhanden war, sondern nur mehr Dextrin. In einem dritten Versuche (Versuch III des letzten Abschnittes) ist dieser Effekt nahezu erreicht, die .lodl\u00f6sung erzeugte eine violette F\u00e4rbung.\nEs ist eine bekannte Tatsache, da\u00df es in dextrinhaltigen St\u00e4rkel\u00f6sungen mitunter gelingt, durch sehr vorsichtigen Jodzusatz nur die den Dextrinen zukommende Rotf\u00e4rbung hervorzurufen; erst auf weiteren Zusatz von Jod erscheint die Blauf\u00e4rbung. Derartige Beobachtungen kann man bekanntlich bei der Jodometrie nicht selten machen. Diese Tatsache war mir wohlbekannt. Um Mi\u00dfverst\u00e4ndnissen vorzubeugen, betone ich,\n1.\tDa\u00df ich in den herausgegriffenen 3 Versuchen selbstverst\u00e4ndlich nicht nach dem ersten Zusatz von einem Tropfen Jodl\u00f6sung urteilte, sondern dar\u00fcber hinaus weiter Jod zusetzte.\n2.\tDa\u00df ich wegen der Wichtigkeit der Feststellung in jedem der drei Versuche die Reaktion mit Jod piehrmals anstellte und sie anderen Personen demonstrierte.\n3.\tDa\u00df ich dasselbe Pr\u00e4parat von l\u00f6slicher St\u00e4rke, das zu allen diesen Versuchen gedient hat, seither auch vielfach zu jodometrischen Arbeiten verwendet habe und da\u00df, trotzdem darauf geachtet wurde, niemals die genannte Rolf\u00e4rbung entstand und ebensowenig durch absichtlich darauf gerichtete Versuche hervorgerufen werden konnte.\nIch kann das vollkommene Verschwinden der St\u00e4rke in den beiden genannten Versuchen allerdings nur als gl\u00fccklichen","page":325},{"file":"p0326.txt","language":"de","ocr_de":"326\nTheodor Panzer,\nZufall bezeichnen; denn es gelang mir nicht, durch Variation der Versuchsbedingungen das gleiche Resultat willk\u00fcrlich hervorzurufen; die diastatische F\u00e4higkeit meiner Pr\u00e4parate ist eben so gering, da\u00df sie leicht \u00abverbraucht\u00bb wird.\nWas endlich die nur auf qualitativem Wege vorgenommene Pr\u00fcfung der Fl\u00fcssigkeiten mit der Fehlingschen Reaktion am Ende jeden Versuches betrifft, so wurde sie mehr von einem pedantischen Gesichtspunkte aus vorgenommen, n\u00e4mlich deshalb, um auch diese Versuche genau ebenso zu gestalten wie die in fr\u00fcheren Abhandlungen publizierten. Diese Reaktion hat im gegebenen Falle wenig praktischen Wert, weil alle aus Milchzucker hergestellten Pr\u00e4parate Fehlingsche L\u00f6sung von Hause aus reduzierten. Immerhin war in einigen F\u00e4llen, wenn nur wenig (0,2 g) Milchzucker in Arbeit genommen wurde, auch bei der qualitativen Pr\u00fcfung ein Unterschied gegen\u00fcber der Kontrollprobe zu erkennen, ein Plus an Zucker, welches auf Zuckerbildung aus St\u00e4rke zur\u00fcckgef\u00fchrt werden mu\u00df.\nIn diesem Sinne deuten also alle drei Pr\u00fcfungen, die Reaktion mit Jodl\u00f6sung, die quantitative Bestimmung des Zuckers nach Rang und die quantitative Fehlingsche Reaktion auf eine diastatische Wirkung der aus Milchzucker hergestellten Pr\u00e4parate hin.\nEinwirkung von Ammoniak, Chlorwasserstoff und Ammoniak auf Milchzucker.\nAus der Erw\u00e4gung, da\u00df zum Zustandekommen der f\u00fcr die diastatische Wirksamkeit erforderlichen Atomgruppen Stickstoff notwendig ist und da\u00df dieser Stickstoff in den Versuchen mit \u00abgekochter\u00bb Diastase schon von vorneherein in den Pr\u00e4paraten enthalten war, entstand der Gedanke, ob es nicht m\u00f6glich w\u00e4re, die Wirksamkeit der aus Milchzucker dargestellten diastatisch wirksamen Pr\u00e4parate zu steigern, wenn man den Milchzucker vor der Behandlung mit Chlorwasserstoff und Ammoniak zuerst stickstoffhaltig macht. Diesem Gedanken entsprechend habe ich Milchzucker zuerst mit Ammoniakgas behandelt und erst dann der Einwirkung von Chlorwasserstoff","page":326},{"file":"p0327.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 327\nund wieder von Ammoniak ausgesetzt. Das Ergebnis dieser Versuche war insofern negativ, als die Wirksamkeit solcher Pr\u00e4parate nicht gr\u00f6\u00dfer war als in den fr\u00fcher beschriebenen Versuchen.' Ich f\u00fchre nur einen solchen Versuch an.\n0,2260 g Milchzucker halten aufgenommen zun\u00e4chst keine w\u00e4gbaren Mengen von Ammoniak, weiters 0,0120 g = 5,31 \u00b0/o Chlorwasserstoff, darauf 0,0057 g = 2,52 \u00b0/o Ammoniak, entsprechend einem \u00dcbersch\u00fcsse von 0,02 \u00b0/o Ammoniak.\nKontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.*\nDauer des\tKontrolle : Milchzucker\t\t\tMit Ammoniak, Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\nVersuches\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sung\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t6,5\t0\tblau\t4,0\t0\nV* Stunde .\tblau\t5.6\t0\tblau\t5,3\t0,4\n1\tblau\t6,1\t0\tblau\t5,6\t0,7\nl\u2018/t Stunden\tblau\t5,8\t0\tblau\t5,7\t0,8\n2\tblau\t6,0\t0\tblau\t6,0\t1,1\nReduziert F ehling\t\tstark\t\t\tstark\t\nEinflu\u00df der Siedehitze.\nEs schien mir nun von Interesse, zu untersuchen, ob die aus Milchzucker gewonnenen diastatisch wirksamen Pr\u00e4parate sich auch in anderen Belangen so verhalten wie nat\u00fcrliche Diastase. Derartige Versuche m\u00fcssen mit einiger Vorsicht vorgenommen worden. Lehrt ja doch die Erfahrung, da\u00df die Eigenschaften, welche gemeinhin als charakteristisch f\u00fcr Fermente angesehen werden, wie Unbest\u00e4ndigkeit gegen Hitze, L\u00f6slichkeit, F\u00e4llbarkeit, Temperaturoptimum usw. vielfach von der Gegenwart anderer Stoffe beeinflu\u00dft werden. In dieser Richtung liegt gerade bei den aus Milchzucker gewonnenen Pr\u00e4paraten die Gefahr eines Fehlschusses nahe, weil in diesen Pr\u00e4paraten kein einziger von jenen Stoffen enthalten ist, welche in der Natur mit tierischen oder pflanzlichen Diastasen vergesellschaftet Vorkommen.","page":327},{"file":"p0328.txt","language":"de","ocr_de":"328\nTheodor Panzer,\nAuS diesem Grunde habe ich vorl\u00e4ufig nur das Verhalten meiner Pr\u00e4parate bei Siedehitze bearbeitet und das Studium anderer Eigenschaften f\u00fcr sp\u00e4ter verschoben in der Hoffnung, es k\u00f6nnte doch vielleicht inzwischen noch gelingen, wirksamere Pr\u00e4parate auf k\u00fcnstlichem Wege herzustellen.\nDie Anordnung der diesbez\u00fcglichen Versuche war folgende:\nDer eingewogene Milchzucker wurde in der bereits fr\u00fcher angedeuteten Weise mit Chlorwasserstoff und darauf mit Ammoniak behandelt, dann in Wasser gel\u00f6st, die L\u00f6sung genau neutralisiert und auf 200 ccm aufgef\u00fcllt. 100 ccm dieser Fl\u00fcssigkeit wurden zum Sieden erhitzt und 3 Minuten im Kochen enthalten. Nach dem Abk\u00fchlen wurden sie mit 1(K) ccm St\u00e4rkel\u00f6sung vermischt und zum Versuche verwendet.\nDer Hest der neutralisierten Fl\u00fcssigkeit, also gleichfalls 100 ccm, dienten mit 100 ccm derselben St\u00e4rkel\u00f6sung vermischt als Kontrolle. Eine zweite Kontrolle bildeten 100 ccm einer L\u00f6sung von unver\u00e4ndertem Milchzucker mit 100 ccm St\u00e4rkel\u00f6sung vermischt.\nDie Resultate der in verschiedenen Variationen ange-stellten Versuche geben folgende Protokolle.\nI.\nl,0m g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0006 g = 0.06V Chlorwasserstoff (die W\u00e4gung nach der Behandlung mit Ammoniak wurde verabs\u00e4uml).\n2. Kontrolle: O.\u00f4 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tMit Chlorwassersh behandelter 1. Kontrolle: ungekocht\t\t\t>ff und Ammoniak Milchzucker gekocht\t\t\t2. Kontrolle: Milchzucker\t\t\n\tJod- l\u00f6sg.\tReduk-tion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . . V\u00ab Stunde . 1 \u00bb IV* Stunden 2\tblau blau blau blau blau\t15.6 16,1 16.6 16,6 17,0\t0 0,5 LO 1,0 1,4\tblau blau blau blau blau\t16,5 16,1 16,1 16,1 16,4\t0 0 0 0 0\tblau blau blau blau blau\t18,9 18,0 18,0 18,4 18,6\t0 0 - 0 0 0\nReduziert . Fehling\tsehr stark\t\t\tsehr stark\t\t\tsehr stark\t\t","page":328},{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 329\nII.\n1.0101 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0009 g \u2014 0,09\u00b0,,\u00bb Chlorwasserstoff (die W\u00e4gung nach der Behandlung mit Ammoniak wurde verabs\u00e4umt).\n2. Kontrolle: 0,5 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tMit Chlorwasserst\u00ab behandelter 1. Kontrolle: ungekocht\t\t\tdIT und Ammoniak Milchzucker gekocht\t\t\t2. Kontrolle: Milchzucker\t\t\n\tJod- l\u00fcsg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00fcsg.\tReduktion in mg Zinker\tmg Zucker gebildet\tJod- I\u00f6sg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t16,0\t0\tblau\t16,1\t0\tblau\t19,6\t0\nV* Stunde .\tblau\t16,3\t0,3\tblau\t1B,1\to\tblau\t19,4\t0\n1\tblau\t16,4\t0,4\tblau\t15,8\t0\tblau\t19,5\t0\n1\u2018 t Stunden\tblau\t16,5\t0,5\tblau\t16,0\t0\tblau\t19,5\t0\n2\tblau\t16,6\t0,6\tblau\t16,0\t0\tblau\t19,5\t0\nReduziert . F ehling\tsehr stark\t\t\tsehr stark\t\t\t.sehr stark\t\t\nIII.\n1.0126 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0010 g = 0,10\u00b0/o Chlorwasserstoff und darauf Ammoniak in nicht w\u00e4gbaren Mengen (das Pr\u00e4parat reagiert neutral).\n2. Kontrolle : 0,5 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke : 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tMit Chlorwasserst\u00ab behandelter 1. Kontrolle: ungekocht\t\t\u00bbff und Ammoniak Milchzucker gekocht\t\t2. Kontrolle: Milchzucker\t\n\t: Rcduk-Jod- ' tion losg.\t\u25a0pp | Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sg.\tRcduk- in m, 1 *\u201d'\u2022 f\u00ab Zucker !*e,,ildct\tJod- l\u00f6sg.\tRcduk- I in Z ! Zn, t.r Zni\u2122.r V\u2019i'il'let\nBeginn . . . 24 Stunden .\tblau 17,4 blau 18,6\t0 1,2\tblau blau\t17,5\t0 17,5\t0\tblau blau\t19,5 j 0 19,5\t0\nReduziert . Fehling\tsehr stark\t\tsehr stark\t\tsehr stark\t","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\n^Theodor Panzer,\n*\tIV.\n0.8509 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0008 g = 0,09 V Chlorwasserstoff und darauf 0,0001 g = 0,01 \u00b0/o Ammoniak (das Pr\u00e4parat reagiert neutral).\n2. Kontrolle: 0,5 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung : 2 g l\u00f6sliche St\u00e4rke : 500 ccm Wasser.\n\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\t\t\t2. Kontrolle:\t\nDauer des Versuches\t1. Kontrolle: ungekocht\t\t\tgekocht\t\tMilchzucker\t\n\tJod- l\u00fcsg.\tRcduk-, ! Zucker Z.Z bildet\tJod- l\u00fcsg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\t\u00a5 . i Reduk-Jod- : tion l\u00f6sg. in mg ! Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t17,5 !\t0\tblau\t18,0\t0\tblau 21,4\to\n24 Stunden .\tblau\t19,5 | 2,1\tblau\t18,0\t0\tblau : 21,4\t0\nReduziert. .\tsehr stark\t\tsehr stark\t\t\tsehr sehr\t\nFehling\t\t\t\t\t\t\t\nV.\n0,43-18 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0017 g = 0,39 \"o Chlorwasserstoff (die W\u00e4gung nach der Behandlung mit Ammoniak wurde verabs\u00e4umt).\n2. Kontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: 1 g l\u00f6sl.. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tmit Chlorwasserstc behandelten 1. Kontrolle: ungekocht\t)ff und Ammoniak Milchzucker gekocht\t\t\t2. Kontrolle: Milchzucker\t\t\n\tReduk-1 \u2022'0|1- :\tZucker \u201c\u201c\u00bbIZ\u00c4 !\u00ab\u2022\u201c\u201c\u2022*\tJod- l\u00fcsg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00fcsg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . . 24 Stunden .\tblau 6,9\t0 rot 8,0\t1,1\tblau blau\t7,8 7,8\t0 0\tblau blau\t6,5 6,3\t0 0\nReduziert . Fehling\tstark\tm\u00e4\u00dfig\t\t\tm\u00e4\u00dfig\t\t\nVI.\n0,5044 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0006 g = 0,12\u00b0,o Chlorwasserstoff und darauf 0,0009 g = 0,18\u00b0/o Ammoniak, entsprechend einem \u00dcbersch\u00fcsse von 0,12\u00b0/o Ammoniak.\n2. Kontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: lg l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500 ccm Wasser.","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 331\n\tMit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelter Milchzucker\t\t\t\t\t2. Kontrolle:\t\nDauer des Versuches\t1. Kontrolle: ungekocht\t\t\tgekocht\t\tMilchzucker\t\n\tJod- liisg.\tKeduk- j Zucker Zocker\tJod* l\u00f6sg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tKcduk-Jod- tion '\u00bb\u00ab\u2022 ! a\tmg Zucker gebildet\nBeginn . . .\tblau\t7,4\t0\tblau\t7,8\t0\tblau 6,0\t0\n24 Stunden .\tblau\t8.2 ' 0,8\tblau\t7,7\t0\tblau 6,0\t0.\nReduziert .\tstark\t\tm\u00e4\u00dfig\t\t\tm\u00e4\u00dfig\t\nFehling\nVII.\n0.4157 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0001 g = 0,02 \u00b0/o Chlorwasserstoff und darauf 0,0015 g = 0,36 \u00b0/o Ammoniak, entsprechend einem \u00dcbersch\u00fcsse von 0,35 \u00b0/o Ammoniak.\n2. Kontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung: lg l\u00f6sl. St\u00e4rke: 500ccm Wasser.\nDauer des Versuches\tMit Chlorwasserstc behandelter 1. Kontrolle: ungekocht\t\t>ff und Ammoniak Milchzucker gekocht\t\t\t2. Kontrolle: Milchzucker\t\t\n\tJod- l\u00f6sg.\tKeduk- , in mg Z,u*pr Zucker bildet\tJod- liisg.\tReduktion in mg Zucker\tmg Zucker gebildet\tJod- l\u00f6sg. t\tRcduk-1\t__ in me Zu\u2018*er \u00bbgebildet\t\nBeginn . ...\tblau\t7.6 \u2019\t0\tblau\t7,4\t0\tblau!\t7,0\t0\nV* Stunde .\tblau\t7,1 I 0\tblau\t7,4\t0\tblau\t7,5\t0\n1\tblau\t7.1\t0\tblau\t7,3\t0\tblau\t7,6\t0\n1\u2018/* Stunden\tblau\ti 7\u20194 0\tblau\t7,4\t0\tbl\u00e4u\t7,7\t0\n2\tblau\t7,6 1\t0\tblau\t7,4\t! o\tblau\t7,6\t0\nReduziert . Fehling\t\tm\u00e4\u00dfig\t\tm\u00e4\u00dfij\tT 5\t\tm\u00e4\u00dfig\t\nVIII.\n0,4214 g Milchzucker hatten aufgenommen 0,0004 g = 0,10\u00b0,\u00bb Chlorwasserstoff und darauf 0,0004 g = 0,10 \u00b0/o Ammoniak, entsprechend einem \u00dcbersch\u00fcsse von 0,05 \u00b0/o Ammoniak.\n2. Kontrolle: 0,2 g Milchzucker.\nSt\u00e4rkel\u00f6sung : 1 g l\u00f6sl. St\u00e4rke : 500 ccm Wasser.","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nTheodor Panzer,\nDauer des Versuches\tMit Chlorwasserstc behandelter 1. Kontrolle: ungekocht\t)ff und Ammoniak Milchzucker gekocht\t2. Kontrolle : Milchzucker\n\tItcduk- Jo.l- tion y j1\u2019? \u25a0\t1 in mrt\t^U(*K(*r ^bildet\t, lteduk- Jod- ' tion\tn,\u00a3 .\tin \u00bb... i Zucker 1 Zu.Ti* e,'hi|Jet\tKeduk- Jod- tion\tn,F ...\ts,. mit Zucker\n\u00dfeginn . . . 7\u00bb Stunde . 1 1'/* Stunden 2\tblau\t7,4\t0 blau\t8.1\t0,7 blau\t7,0\t0,2 blau\t7,1\t0 blau\t8,2 ! 0,8\tblau\t7,4\tj\t0 blau\t7,3\t!\t0 blau\t7.4\t0 } ; blau\t7,4\t0 blau\t7,4\ti\t0\tblau\t8.3 1\t0 blau\t7,8\t0 blau\t7,9\t0 blau\t8.0\t0 blau\t7.9\t0\nDeduziert . Fe tiling\tm\u00e4\u00dfig\tm\u00e4\u00dfig\tm\u00e4\u00dfig\nDie angef\u00fchrten Versuche zeigen, da\u00df diastatisch wirksame Pr\u00e4parate aus Milchzucker beim Kochen ihrer L\u00f6sung vollkommen unwirksam werden.\nDie aus Milchzucker gewonnenen Diastasepr\u00e4-parate zeigen also auch in dieser Hinsicht dasselbe Verhalten wie nat\u00fcrliche Diastase.\nSind die Anschauungen richtig, welche ich bisher \u00fcber Enzyme entwickelt habe, dann bedeutet die Gewinnung einer Diastase aus einem K\u00f6rper von bekannter Konstitution nichts Absonderliches, sie ist nur ein Schritt weiter auf der bereits von mir betretenen Bahn. Geht man aber von den noch herrschenden Ansichten \u00fcber Enzyme aus, dann m\u00fcssen die Resultate der oben beschriebenen Versuche wohl als unerwartet bezeichnet werden und man m\u00fc\u00dfte zun\u00e4chst an alles andere eher denken als an die Neuentstehung eines Enzymes. In diesem Sinne habe ich alle Einwendungen, die mir auftauchten, wohl gepr\u00fcft, ehe ich die Resultate dieser Versuche als diasta-tische W irkung auffa\u00dfte. Eine Reihe solcher Einw\u00e4nde erledigt * sich in einfacher Weise durch die Ergebnisse der Versuche von selbst. Es sei mir nur verstattet, hier einige Einw\u00e4nde zu diskutieren, deren Entkr\u00e4ftung einige \u00dcberlegung erfordert:\n.1. Einwand: \u00abDie beobachtete diastatische Wirkung ist Bakterien Wirkung\u00bb.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"Eine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 333\nIch habe diesen Einwand schon einmal, gelegentlich meiner Versuche mit \u00abgekochter* Diastase behandelt1) und kann auch f\u00fcr die eben beschriebenen Versuche nur wiederholen, da\u00df es doch h\u00f6chst sonderbar w\u00e4re, wenn sich die nieder\u00e8n Organismen immer nur gerade in jenen Fl\u00fcssigkeiten entwickeln w\u00fcrden, welche die mit Chlorwasserstoff behandelten Pr\u00e4parate enthielten, w\u00e4hrend die Kontrollproben davon freigeblieben w\u00e4ren. Man m\u00fc\u00dfte im Gegenteile von der Einwirkung von Chlorwasserstoff eher eine antiseptische Wirkung erwarten.\n2. Einwand: \u00abDem Milchzucker, welcher zu den Versuchen gedient hat, haftete eine kleine Menge Diastase an\u00bb.\nDieser Einwand erledigt sich scheinbar ganz einfach durch den Hinweis auf die mit unver\u00e4ndertem Milchzucker ange-stellten Kontrollversuche, bei welchen auch nicht die geringste Andeutung einer diastatischen Wirkung konstatiert wurde.\nNun k\u00f6nnte man trotz dieser Wirkungslosigkeit doch die Anwesenheit einer geringen Menge von Diastase, aber in \u00ab inaktivem\u00bb Zustande supponieren und annehmen, da\u00df diese \u00abinaktive\u00bb Diastase durch Einwirkung von Chlorwasserstoff und Ammoniak in eine \u00abaktive\u00bb Form \u00fcbergef\u00fchrt wird. Ich gestehe zu, da\u00df eine solche Erkl\u00e4rung meiner Versuche schon sehr weit von dem Wege geraden Denkens abweichen w\u00fcrde, will aber trotzdem auf diesen Einwand eingehen. Ich lasse die tragen, ob die Milch, aus welcher ja Milchzucker gewonnen wird, \u00fcberhaupt nennenswerte Mengen von Diastase enth\u00e4lt und ob die Verfahren, welche zur Gewinnung angewendet werden, geeignet sind, etwa vorhandene Diastase zu entfernen, ganz beiseite und betrachte den Einwand als gegeben.\nDa ein reiner Milchzucker nur durch mehrfaches Um-krystallisieren gewonnen sein kann, so k\u00f6nnte die \u00abinaktive\u00bb Form einer etwa dem Milchzucker anhaftenden Diastase nur eine durch Kochen ver\u00e4nderte Diastase sein. Die \u00abAktivierung\u00bb dieser \u00abgekochten\u00bb Diastase durch Behandlung mit Chlorwasserstoff und Ammoniak w\u00e4re also dann nichts anderes, als das, was ich in meinen Abhandlungen \u00fcber \u00abgekochte Diastase beschrieben habe.\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 86, S. 338.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"Theodor Panzer,\n33*\nAbgesehen davon, da\u00df ich dort das Wiederwirksamwerden von \u00abgekochter\u00bb Diastase auf die Neuentstehung von Diastase zur\u00fcckf\u00fchren mu\u00dfte, ergibt sich aus diesen Abhandlungen, da\u00df nur ein geringer Teil der Wirksamkeit der \u00abgekochten* Diastase wiederkehrt. Absolut betrachtet ist dieser Teil der wiedergekehrten Wirksamkeit ungef\u00e4hr so gro\u00df wie die Wirksamkeit der aus Milchzucker gewonnenen diastatischen Pr\u00e4parate. Schlie\u00dft man also zur\u00fcck, wieviel \u00abgekochte\u00bb Diastase der Milchzucker enthalten haben mu\u00df, damit der beobachtete Grad von diastatischer Wirksamkeit entstehe, so ergibt sich, da\u00df das Milchzuckerpr\u00e4parat zur G\u00e4nze oder wenigstens nahezu zur G\u00e4nze \u00abgekochte\u00bb Diastase sein m\u00fc\u00dfte, was nat\u00fcrlich absurd ist.\nImmerhin m\u00f6gen vielleicht bei einer dem Milchzucker anhaftenden \u00abgekochten* Diastase g\u00fcnstigere Umst\u00e4nde obwalten und einen solchen, allerdings schon sehr weit hergeholten Einwand mu\u00df ich so lange gelten lassen, als es mir nicht gelingt, diastatische Pr\u00e4parate von gr\u00f6\u00dferer Wirksamkeit auf k\u00fcnstlichem Wege zu erhalten.\n3. Einwand: \u00abDie beobachtete Zuckerbildung beruht nicht auf einem diastatischen Abbau der St\u00e4rke, sondern auf einer allm\u00e4hlich vor sich gehenden Spaltung der Verbindung zwischen Milchzucker und Chlorwasserstoff, bezw. Ammoniak\u00bb.\nUm den Sinn dieses Einwandes n\u00e4her zu erkl\u00e4ren, will ich die durch nichts begr\u00fcndete und mir sogar unwahrscheinlich vorkommende Annahme machen, da\u00df die reduzierende Atomgruppe des Milchzuckers, die Aldehydgruppe, Chlorwasserstoff binde, etwa im Sinne folgender Gleichung:\nI\tI/Cl\nH-C = 04- HCl = HC(\nxOH\nDer Einwand w\u00fcrde nun besagen, da\u00df durch Einwirkung von Wasser von 50\u00b0 C. auf ein solches Reaktionsprodukt die Verbindung mit Chlorwasserstoff allm\u00e4hlich gespalten wird:\n1 /CI\tI\nHC( = HCl + HC : 0 XOH\nund da\u00df dadurch die reduzierenden Atomgruppen des Milchzuckers nach und nach wieder hergestellt werden, was na-","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"I\nEine diastatisch wirksame Substanz aus Milchzucker. XII. 3oo\nt\u00fcrlich bei der quantitativen Zuckerbestimmung zum Ausdruck kommen mu\u00df.\nEine derartige Erkl\u00e4rung meiner Versuchsergebnisse wird ausgeschlossen durch die Resultate der Versuche des letzten Abschnittes. In diesen Versuchen wurde der mit Chlorwasserstoff und Ammoniak behandelte Milchzucker in Wasser gel\u00f6st und die L\u00f6sung genau in zwei gleiche Teile geteilt; jeder dieser Teile mu\u00df also in diesem Stadium genau dieselbe Reduktions-kraft besessen haben.\nDie eine H\u00e4lfte wird nun mit 100 ccm St\u00e4rkel\u00f6sung vermischt und in den Thermostaten gestellt, die andere H\u00e4lfte der L\u00f6sung wird zuerst gekocht und dann ebenso behandelt.\nBeruht nun die Zuckerbildung, die in der H\u00e4lfte der L\u00f6sung beobachtet wurde, nur auf dem Zerfall einer Verbindung zwischen Milchzucker und Chlorwasserstoff, bezw. Ammoniak, dann m\u00fc\u00dfte auch die gekochte H\u00e4lfte der L\u00f6sung ein gleiches Fortschreiten der Reduktionskraft zeigen oder es m\u00fc\u00dfte die gekochte H\u00e4lfte, wenn die h\u00f6here Temperatur der Siedehitze eine Beschleunigung des Zerfalls verursacht, schon von Beginn des Versuches an eine wesentlich h\u00f6here Reduk-lionskraft aufweisen als die nicht gekochte H\u00e4lfte.\nKeines von beiden ist der Fall. Allerdings zeigen die gekochten H\u00e4lften am Beginne nahezu aller Versuche eine nur wenig h\u00f6here Reduktionskraft als die nicht gekochten H\u00e4lften, was ja auch ganz erkl\u00e4rlich ist, weil sie beim Kochen durch Eindunsten ein wenig konzentrierter geworden waren, aber nirgends im Verlaufe des Versuches zeigen sie so hohe Reduktionskraft wie die nicht erhitzten H\u00e4lften am Ende des Versuches.1)\nDer wichtigste Umstand aber, der den diskutierten Einwand ausschlie\u00dft, ist der. da\u00df in einigen Versuchen durch die Jodreaktion der Abbau der St\u00e4rke festgestellt werden konnte.\ni. Ein wand: \u00abSalzs\u00e4ure, die durch Zerfall der Verbindung Milchzucker-Chlorwasserstoff frei wird, wirkt hydrolytisch auf St\u00e4rke.\u00bb\n'\u00bb Der schon fr\u00fcher diskuticrle Versuch VII nat\u00fcrlich ausgenommen. Iloppp-Scyler's Zeitschrift f. physiol. Chemie. XCII1.\t22","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":";w6\nE. Salkowski,\nAbgesehen davon, da\u00df diese Salzs\u00e4uremengen, wie die angenommenen Chlorwasserstoffmengen beweisen, nur minimal sein k\u00f6nnen und \u00fcberdies, wenigstens zum Teile, beim Neutralisieren der Fl\u00fcssigkeit, sowie durch die Produkte der Einwirkung von Ammoniakgas abgestumpft worden sind, erledigt sieh dieser Fanwand wdeder damit, da\u00df die gekochten L\u00f6sungen, in welchen eine Hydrolyse eher in h\u00f6herem Grade erwartet werden m\u00fc\u00dfte, keine Spaltung der St\u00e4rke bewirken. (,\nIch wei\u00df keinen diskutablen Einwand mehr und mu\u00df daher dabei bleiben, da\u00df die in dieser Abhandlung beschriebenen Resultate auf der Wirkung einer aus Milchzucker erzeugten Diastase beruhen.\nBemerkungen zu der Arbeit von Kuliberg: \u00abOber die gleichzeitige Ver\u00e4nderung des Gehaltes an Glykogen, an Stickstoff und an Enzymen in der Hefe,\u00bb Bd. 92, S. 340 dieser Zeitschrift.\nVon\nE. Salkow ski.\n(Der Redaktion zugegangen am 1. Dezember 1911.)\nln einer Arbeit1): \u00ab\u00dcber die Bestimmung des Glykogens in der Hefe\u00bb habe ich nachgewiesen, da\u00df die von H. Euler2) benutzte Methode der Glykogenbestimmung in der Hefe von Sch\u00f6nfeld und Krampf bezw\\ Sch\u00f6nfeld und K\u00fcnzel notwendig zu falschen Resultaten f\u00fchren mu\u00df, weil sie eine einfache Anwendung des von Pfl\u00fcger f\u00fcr tierische Organe angegebenen Verfahrens auf die Hefe ist, bei dem die Besonderheiten der Hefe gegen\u00fcber den Organen garnicht ber\u00fccksichtigt sind.\nIch habe gezeigt, 1. da\u00df das bei diesem Verfahren erhaltene sogenannte Glykogen zu einem gro\u00dfen, ja selbst gr\u00f6\u00dften Teil aus Hefegummi besteht, auf welches Pfl\u00fcger nat\u00fcrlich keine R\u00fccksicht zu nehmen brauchte, 2. da\u00df bei dem Erhitzen der Hefe mit 60\u00b0/oiger Kalilauge ein Teil der Zell-\n\u2022 \u2022) E. Salkowski, Bd. 92, S. 75 (1914).\n*) 11. Fauler, \u00dcber die Rolle des Glykogens bei der G\u00e4rung durch lebende Hefe. Diese Zeitschr., Bd. 89, S. 387 (1913) u. Bd. 90, S. 359.","page":336}],"identifier":"lit20547","issued":"1914-15","language":"de","pages":"316-335","startpages":"316","title":"Gewinnung einer diastatisch wirksamen Substanz aus Milchzucker, XII. Mitteilung","type":"Journal Article","volume":"93"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:19.777567+00:00"}

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