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{"created":"2022-01-31T16:18:40.374433+00:00","id":"lit31199","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 22: 229-231","fulltext":[{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n229\nDie Ausf\u00fchrungen des Verf.\u2019s enthalten viel Anregendes, d\u00fcrften jedoch dem physikalisch geschulten Physiologen zu mancherlei Bedenken Anlal's geben.\tSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nF. Melde. Ueber Stimmplatten als Ersatz f\u00fcr Stimmgabeln zur Erzeugung lehr hoher T\u00f6ne. Sitzungsber. d. Gese\u00fcsch. z. Bef\u00f6rderung d. ges. Naturwiss. zu Marburg (4), 12 S. Mai 1898.\nF. Melde. Ueber Stimmplatten als Ersatz f\u00fcr Stimmgabeln, besonders bei sehr hohen T\u00f6nen. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 86, 767\u2014780. 1898.\nF.\tMelde. Heber die verschiedenen Methoden der Bestimmung der Schwingung\u00ab-zahlen sehr hoher T\u00f6ne. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 67, 781 \u2014 793. 1899.\nA. Zickgraf. Ueber Mel de\u2019s neueste Methode zur Bestimmung sehr hoher Schwingung8Zahlen. Inaug.-Dissert. Marburg 1899. 37 S.\nG.\tStumpf. Ueber die Bestimmung hoher Schwingungszahlen durch Differenzt\u00f6ne. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 68, 105\u2014116. 1899.\nF. A. Schulze. Bestimmung der Schwingungszahlen Appunn\u2019scher Pfeifen ihr h\u00f6chste T\u00f6ne auf optischem und akustischem Wege. Annalen d. Phys. \u00bb. Chem., N. F., 68, 99\u2014104. 1899.\nF. A. Schulze. Zur Bestimmung der Schwingungszahlen sehr hoher T\u00f6ne.\nAnnalen d. Phys. u. Chem., N. F., 68, 869\u2014883. 1899.\nA. Schwendt. Experimentelle Bestimmungen der Wellenl\u00e4nge und Schwingungs-Zabi h\u00f6chster h\u00f6rbarer T\u00f6ne. Verhandlungen d. Naturforsch. Gesellsch. Basel 12 (2); Pfl\u00fcger\u2019s Arch. f. d. ges. Phys. 75 (6/7), 346\u2014364 und 76, 189\u2014191. 1899.\nDie zur Erzeugung sehr hoher T\u00f6ne dienenden MELDE\u2019schen \u201eStimmplatten\u201c sind kleine dicke Klangscheiben aus Gufsstahl von quadratischer oder kreisrunder Form, die in horizontaler Lage auf verticalen, in Holzkl\u00f6tze eingeBchraubten Stielen befestigt sind. Um eine solche Platte in Schwingungen zu versetzen, streicht man auf einem an ihrem Rande angebrachten, winkelig ausgekehlten Korkst\u00fcckchen mit einem feuchten Glasstabe hin und her. Ist vorher etwas trockener Sand auf die Scheibe gestreut worden, so ordnet er sich, wenn der Ton entsteht, zu einer scharf hervortretenden CHLADNi\u2019schen Klangfigur, so dafs man sich jederzeit mit einem Blick davon \u00fcberzeugen kann, ob es zur Tonbildung gekommen ist oder nicht. Diese einfache Contr\u00f4le wird namentlich dann werthvoll, wenn es sich um T\u00f6ne jenseits der oberen H\u00f6rgrenze handelt, da sie sich bei Stimmgabeln und Klangst\u00e4ben nicht anwenden l\u00e4fst. Die Schwingungszahlen der Platten bestimmt Melde mit H\u00fclfe seiner, in dieser Zeitschrift (11, 301) bereits besprochenen, Resonanzmethode. Ist die Schwingungszahl einer Platte bekannt, so l\u00e4fst sich diejenige einer zweiten auch durch reine Rechnung nach einer einfachen Formel ann\u00e4hernd genau ermitteln.\nDie dritte Abhandlung enth\u00e4lt eine Uebersicht \u00fcber die verschiedenen Mittel, sehr hohe Schwingungszahlen zu bestimmen. Melde unterscheidet subjective und objective Methoden. Erstere Gruppe wird gebildet durch die \u201edirecte Ohrmethode\u201c, welche die unbekannte Schwingungszahl eines Tones m unter Zuh\u00fclfenahme eines tieferen Tones n von bekannter H\u00f6he","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nLUcraturbcricht.\naas dem Intervall verh\u00e4ltnifs \u00bb:m ableitet, und die \u201eDifferenztonmethode\u201c, nach der die gesuchte Schwingungszahl mittels der Tonh\u00f6hendifferenz w\u2014\u00bb gefunden wird. Bei dem einen wie bei dem anderen Verfahren kommt aber der Uebelstand in Betracht, dafs das Ohr oberhalb einer gewiesen Grenze versagt, weshalb Vert die objectiven Methoden bevorzugt. Hierher geh\u00f6ren zun\u00e4chst die \u201eeinfach graphischen Methoden\u201c, bei denen der schwingende K\u00f6rper selbst eine Wellencurve auf einer vor\u00f6berpassirenden Fl\u00e4che aufzeichnet und zwar entweder allein \u25a0 absolute Methode) oder zusammen mit einem Vergleichsk\u00f6rper (relative Methode).. Von letzterer Art ist der \u201eParallelvibrograph\u201c. Seine Anwendungsweise, die vom Verf. bereits im Jahre 1894 beschrieben wurde (vgl. d. Referat dar\u00fcber in dieter Zeitschrift 11, 301;, ist jedoch nicht ganz frei von M\u00e4ngeln, was Zickgraf, einen Sch\u00fcler Mklde's, veranlafst hat, einen einfacher zu handhabenden Apparat zu con-struiren und dessen genaue Beschreibung nebst der Mittheilung verschiedener damit ausgef\u00fchrter Schwingungszahlbestimmungen zum Gegenstand seiner Dissertation zu machen. Das Princip dieses Apparates, f\u00fcr den Melde den Namen \u201ePendelvibrograph\u201c vorschl\u00e4gt, ist dieses. Der Experimentator streicht die zu untersuchende Gabel oder Stimmplatte mit der einen Hand an, die andere Hand l\u00f6st zugleich die Arretirung eines Pendels, an welchem eine mit Fett \u00fcberzogene Glasplatte befestigt ist, aus, und das t\u00f6nende Instrument schreibt auf die vorbeischwingende Platte seine Curve auf. Als \u201ePhotovibrograph\u201c bezeichnet Melde die im Jahre 1876 von 8. Th. Stein in der Abhandlung \u201ePhotographie der T\u00f6ne\u201c, Poogendobff\u2019s Annalen 159, 142 \u2014151, angegebene Vorrichtung und das neuerdings von A. Appunn (vgl. das Referat dar\u00fcber in dieser Zeitschrift 21, 141) zur Be-Stimmung der Schwingungszahlen seiner hohen Pfeifen eingeschlagene optische Verfahren. Den graphischen Methoden gegen\u00fcber stehen diejenigen, bei denen Resonanz zur Verwendung kommt, vor Allem die von M. eingeftihrte, bereits erw\u00e4hnte Resonanzmethode. Verf. hebt schliefslich noch hervor, dafs auch die sensitiven Flammen sich vielleicht f\u00fcr die Ausbildung einer neuen Methode zur Feststellung der Schwingungszahlen h\u00f6chster T\u00f6ne eignen m\u00f6chten.\nDie von Zickgraf mit dem Pendelvibrographen angestellten Versuche haben unter anderem aufs Neue die Unrichtigkeit der Angaben Appunn\u2019s \u00fcber die Schwingungszahlen seiner h\u00f6chsten Stimmgabeln ergeben. Sie best\u00e4tigen also durchaus jene Befunde Stcmpf\u2019b und Melde\u2019s, welche den Anlafs zu der schon in dieser Zeitschrift (21, 141) besprochenen Polemik zwischen diesen Autoren und A. Appunn gaben. Eine Fortsetzung eben dieser Polemik bilden die nunmehr zu referirenden Abhandlungen von Stumpf und F. A. Schulze. Ersterer weist zun\u00e4chst nach, dafs da, wo bei Schwingungszahlbestimmungen mittels der Differenztonmethode mehr als ein Differenzton auftritt, dies f\u00fcr den Ge\u00fcbten nicht, wie Appunn meint, zu einer Fehlerquelle werden, sondern im Gegentheil zur Contr\u00f4le dienen kann, und theilt dann mit, dafs er abermals und zwar in Gemeinschaft mit mehreren erprobten Beobachtern vier AppuNN\u2019sche Pfeifen von den angeblichen Tonh\u00f6hen c', c6, c7 und c% auf doppelte Weise gepr\u00fcft und beide Male hinreichend genau dieselben Zahlen wie fr\u00fcher erhalten habe: die Pfeifen, von denen nur c* richtig war, lagen alle in einer Octave. Schulze","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n231\nhat in der ersten seiner Untersuchungen die Schwingungszahlen der n\u00e4mlichen f\u00fcnf Pfeifchen, auf welche Appunn sein optisches Verfahren angewendet hatte, sowohl nach dieser AppuNN'schen Methode als auch mittels der KuNDT\u2019schen Staubfiguren und des QuiNCKB\u2019schen Interferenzapparates bestimmt, und erhielt in allen F\u00e4llen die gleichen Resultate wie Stumpf mittels der Differenztonmethode, wodurch nochmals die Fehlerhaftigkeit der AppuNii\u2019schen Zahlen wie die Leistungsf\u00e4higkeit der Differenzton-methode best\u00e4tigt wird. In der zweiten Arbeit er\u00f6rtert Sch. die KuNDT\u2019sclie und die QuiNCKE\u2019sche Methode eingehender und berichtet \u00fcber Schwingungszahlbestimmungen, die er mit H\u00fclfe derselben an der K\u00f6Nia'schen und an der Edelmann'sehen GALTON-Pfeife ausf\u00fchrte. Die h\u00f6chsten Gabeln eiper AppoNN\u2019schen Stimmgabelserie erwiesen sich auch nach dem Staubfigurenverfahren wiederum als falsch beziffert.\nSchwendt hat ebenfalls mittels der KuNDT\u2019schen Staubfiguren die h\u00f6chsten Tonh\u00f6hen verschiedener Instrumente untersucht und betont die grofse Exactheit dieser Methode, die weiter hinaufreiche als alle anderen and den Vorzug habe, dafs ihre Ergebnisse photographisch zu fixiren seien. Die normale obere H\u00f6rgrenze liegt nach den Beobachtungen des Verf.\u2019s f\u00fcr die K\u00f6Nio\u2019schen Klangst\u00e4be bei d\\ f\u00fcr K\u00f6nio\u2019s GALTON-Pfeife und Stimmgabeln bei f1, f\u00fcr die EDELMANN\u2019sche GALTON-Pfeife bei a7, wenn nicht vielleicht noch etwas h\u00f6her. Leider ist nicht angegeben, ein wie grofser Procentsatz der Versuchspersonen das a7 noch h\u00f6rte. Sehr viele werden es schwerlich gewesen sein. Bez\u00fcglich der h\u00f6chsten AppuNN\u2019schen Pfeifen kam Verf. zu-dem gleichen Resultat wie alle vorher genannten Autoren.\nMan kann nur bedauern, dafs jetzt erst die grofse Mangelhaftigkeit der AppuNN\u2019schen Instrumente erkannt wird, welche Schuld daran ist, dafs manche m\u00fchsame Untersuchungen nunmehr werthlos geworden sind, und nicht wenig dazu bei getragen hat, dafs bisher von Physiologen und Ohren\u00e4rzten die obere H\u00f6rgrenze bei Weitem zu hoch angenommen wurde.\n8chaefeb (Grofs-Lichterfelde).\nBenjamin. Ueber den physiologischen und pathologischen Schlaf. Allg. Zeitschn f. Psychiatrie 54, 1061\u201488. 1898.\nB. bringt zun\u00e4chst die bisher \u00fcber den physiologischen Schlaf aufgestellten Theorien, die fast s\u00e4mmtlich mit dem Gef\u00e4fssystem zu thun haben. Ueber den Sitz des Gef\u00e4fscentrums ist man noch nicht ganz einig. Ludwig und seine Sch\u00fcler beschreiben dasselbe in der Medulla oblongata, w\u00e4hrend Meynebt aufser diesen noch ein Centrum in der Regio sub-thalamica vermnthet. Hierhin k\u00f6nnte man vielleicht auch das Schlafcentrum verlegen? Etwa der LuYs\u2019sche K\u00f6rper, das Corpus thalamicum? Oder der rothe Kern der Haube?\nBenj. geht dann zum pathologischen Schlaf \u00fcber, speciell bespricht er den pathologisch vermehrten Schlaf. Protrahirte Schlafzust\u00e4nde finden sich bei Thieren, denen man das Kleinhirn herausgenommen hat, bei Chloroti-echen, bei Neurasthenikern, Epileptischen, Paralytikern, Hirnlues etc. Ma\u00fcthneb stellte die Theorie auf, dafs der physiologische Schlaf als eine","page":231}],"identifier":"lit31199","issued":"1900","language":"de","pages":"229-231","startpages":"229","title":"F. Melde: Ueber Stimmplatten als Ersatz f\u00fcr Stimmgabeln zur Erzeugung sehr hoher T\u00f6ne. Sitzungsber. d. Gesellsch. z. Bef\u00f6rderung d. ges. Naturwiss. zu Marburg (4), 12 S. Mai 1898 / F. Melde: Ueber Stimmplatten als Ersatz f\u00fcr Stimmgabeln, besonders bei sehr hohen T\u00f6nen. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 66, 767-780. 1898 / F. Melde: Ueber die verschiedenen Methoden der Bestimmung der Schwingungszahlen sehr hoher T\u00f6ne. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 67, 781-793. 1899 / A. Zickgraf: Ueber Melde's neueste Methode zur Bestimmung sehr hoher Schwingungszahlen. Inaug.-Dissert. Marburg 1899. 37 S. / C. Stumpf: Ueber die Bestimmung hoher Schwingungszahlen durch Differenzt\u00f6ne. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 68, 105-116. 1899 / F. A. Schulze: Bestimmung der Schwingungszahlen Appunn'scher Pfeifen f\u00fcr h\u00f6chste T\u00f6ne auf optischem und akustischem Wege. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 68, 99-104. 1899 / F. A. Schulze: Zur Bestimmung der Schwingungszahlen sehr hoher T\u00f6ne. Annalen d. Phys. u. Chem., N. F., 68, 869-883. 1899 / A. Schwendt: Experimentelle Bestimmungen der Wellenl\u00e4nge und Schwingungszahl h\u00f6chster h\u00f6rbarer T\u00f6ne. Verhandlungen d. Naturforsch. Gesellsch. Basel 12 (2); Pfl\u00fcger's Arch. f. d. ges. Phys. 75 (6/7), 346-364 und 76, 189-191. 1899","type":"Journal Article","volume":"22"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:40.374438+00:00"}