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{"created":"2022-01-31T12:42:30.629535+00:00","id":"lit16849","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Hofmeister, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 16: 187-191","fulltext":[{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"lieber die Zusammensetzung des krystallinischen Eieralbumins.\nVon\nFranz Hofmeister.\n. \u2022\t\u2019\t, c\t-\nt.\t.\n(Der Redaction ziiKO\u00dfangen am 28. October 1891.)\nIn meiner Mittheilung \u00fcber das krystallisirende Eier-albumin') habe ich die Frage offen gelassen, pb die erhaltenen Kryslalle ausschliesslich aus Albumin bestehen oder aber eine Verbindung desselben mit Anunonsulfat darstellen, da es mir nicht gelang, nacli Entfernung des Salzes mittels Diffusion die Krystalle wieder zu erhalten. Die Hoffnung, durch Ab\u00e4nderungen des Verfahrens das Eieralbumin oder einen anderen Eiweissstoff aucli aus salzfreier L\u00f6sung zum Krystallisiren zu bringen, hat mich damals von der Vorf\u00fchrung von Zahlenbelegcn \u00fcber die Zusammensetzung der betreffenden Krystalle abgehalten. Leider ist diese Hoffnung auch seitdem nicht in Erf\u00fcllung gegangen. Wohl aber ist cs auf anderem Wege gelungen, zu zeigen, dass die dargestellten Eiweiss-krystalle keine irgend erhebliche Salzmengc enthalten k\u00f6nnen.\nBefreit man n\u00e4mlich den nach vorsichtigem wiederholtem Umkrystallisiron aus Ammonsulfatl\u00f6sung erhaltenen, von amorphen Beimengungen (fdobuliten) freien Krystallbrei durch Absaugen und Abfiltrircn von dem gr\u00f6ssten Thelle der Mutterlauge und bringt ihn unter Alkohol, so gehl im Verlaufe der n\u00e4chsten Stunden das Eiweiss, ohne seine KryslaH-\nform zu \u00e4ndern, in die coagulirte Modification \u00fcber. Man\n\u2018)\tZeitschrift, Bd. H, S. 1G5.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"\\ 188.\nHisst, um des v\u00f6lligen Unl\u00f6slich Werdens sicher zu sein, einige Tage unter Alkohol stehen und kann dann leicht in geeigneter Weise das beigemengte Salz mit Wasser aus-waschen. Nach weiterem Ausziehen mit Alkohol und Aether erh\u00e4lt man so ein Pr\u00e4parat von grobpulveriger Beschaffenheit, welches unter dem Mikroskop immer noch die Krystallformen des urspr\u00fcnglichen Pr\u00e4parates, Platten, Prismen, Drusen, theils, wohlerhalten, theils in Bruchst\u00fccken aufweist. Die Krystalle zeigen weder Arrosi\u00f6n, noch andere Ver\u00e4nderungen, welche auf das Austreten eines l\u00f6slichen, von der coagulirendeii Wirkung des Alkohols nicht betroffenen Bestandtheils hia-weisen w\u00fcrden. Dieselben k\u00f6nnen somit irgend erhebliche Quantit\u00e4ten Ammonsulfat nicht enthalten haben1).\nDieses Ergebniss steht im Einklang mit der Anschauung, zu welcher S, Gabriel*) auf einem anderen, mehr indirect en Wege gelangt ist. Er bestimmte an dem krystallisirten, aber hoch mit Ammonsulfat verunreinigten Albumin die Menge des gesummten und die Menge des als Ammoniak vorhandenen Stickstoffs und fand daraus durch Berechnung, dass sein Pr\u00e4parat neben 80,8G\u00b0/0 Eieralbumin 15,50 \u00b0/0 an schwefel-saurem Ammon enthielt. Da letztere Menge ungezwungen auf noch anhaftende Mutterlauge bezogen werden kann, so h\u00e4lt er den auf die Albuminkrystalle selbst entfallenden Salzgehalt f\u00fcr unbedeutend.\nDurch diese Beobachtungen ist zwar die Annahme, dass die in Rede stehenden Krystalle Verbindungen von Eiweiss und Salz darstellen, nicht absolut ausgeschlossen, aber so lange dieselbe ihre einzige St\u00fctze in der Analogie mit den\nVJ Harnack, Chem. Berichte, Bd. 23, S>- 3748, gibt an, nach mciii' in Verfahren krystallinische Eiweivs-Sal/.verhindungen von sehr.'niedrigem, etwa T\u00bb\u00b0|0 betragenden Eiweissgehalt gewonnen zu haben. Es muss Harnack \u00fcberlassen bleiben, den beweis f\u00fcr die Richtigkeit dieser Beobachtung zu f\u00fchren. Ich habe Aehnliches nicht gesehen. Jedenfalls halten Har Hack's Eiweisskrystalle \u2014 wenn nicht \u00fcberhaupt eine T\u00e4uschung vorliegt \u2014 mit dem von mir beschriebenen krystal\u00dcsireiHlen Eieralhumiii nichts zu thun.\n,J) Biese Zeitschrift, Bd. 15, 8. 450.","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"189\nEiweisskrystallen pflanzlicher Reservesloffbeh\u00e4lter findet, kann sie kaum Anspruch auf ernste Beachtung erheben.\nDas in beschriebener Weise erhaltene, aus Pseudo-morphosen der Eiweisskryslalle bestehende Pr\u00e4parat muss seiner Darstellung zufolge noch die urspr\u00fcngliche Zusammensetzung besitzen, da die Coagulation von Eiweiss mit Alkohol ebenso \u00efkemg eine Abspaltung, als eine Addition fremder Moleculgruppen bewirkt. Darum hat die Kenntniss der elemen-\nZl w\u201cenSetZUn8 aUCh diCSeS Ver\u00e4ndcrlen Pr\u00e4Parates\n... .?!* ZU analysirer|de Substanz stellte ein r\u00f6lhlichweisses'l mittelfemes nicht hygroskopisches Pulver dar, welches bei 0\u00bb getrocknet rasch constantes Gewicht annahm. Sie w \u201d\npi .. \u00ae.fre'-\t\u00ae\u20193804 er. Iiinterlicssen beim Verbrennen im\nPlatintiegel weder sichtbaren, noch w\u00e4gbaren R\u00fcckstand '\nDie Analyse ergab nachfolgende Wertlie:\nc\nH\nX\ns\nI.\n53,36\n7,31\nII.\n53,21\n7,21\nIII.\n14,92\nIV.\nV.\nVI- VII. vin.\n15,06 (14,99) (15,02)\t-\n~\t1.01\t(1,18),\nschah0'6 Besti\"!mung des Kohlenstoffs und Wasserstoffs ge lah m geschlossenen Rohre, zuletzt im Sauerstoffstron mit Bleichromat unter Vorlage einer Kupferspirale, die Be\nn\u00e4riLnfph\ta\u00b0ffS nach Kjel\u00fcahl, jene des Schwefel\nModification.'^\tM Hammarsle\u201c\u2019) angegebene,\n2) Diese Zeitschrift, BdL 9, S. 289.\nZeitschrift f\u00fcr physiologische Chemie. XVI.\n\u2022 lo","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\n;\t. ..\t\u00bb ;\t.\t_\t' \u2022: ;\u2022 . . \u2022 . \u25a0 r1 : \u25a0\nDarstellung herstammte und in anderer Weise f\u00fcr die Analyse vorbereitet worden war. In diesem Fall war n\u00e4mlich der kri stallinische Eiweissk\u00f6rper mitsammt der anhaftenden Amnionsulfatl\u00f6sung in Wasser gel\u00f6st und zur Coagulation erhitzt worden. Der erhaltene Niederschlag lieferte nach Auswaschen mit Wasser, Alkohol und Aether ein blendend weisses, feines, leicht bei 110\u00b0 zu trocknendes Pulver. Da die Coagulation von Eiweiss durch Kochen erfahrungsgem\u00e4ss mit einem kleinen f Verlust an Substanz verbunden ist, welcher auf Abspaltung einer Atomgruppe bezogen werden kann, so habe ich mich mit der Untersuchung dieses Pr\u00e4parates nicht begn\u00fcgt. Die erhaltenen Zahlen lehren jedoch, dass es in seiner Zusammensetzung mit dem durch Alkoholcoagulation erhaltenen identisch war.\t\u2022\nVon den zahlreichen bisher mitgetheilten Zahlen f\u00fcr Eieralbumin k\u00f6nnen liier nur die zuletzt von IIammarsten durch Analyse eines Pr\u00e4parates von Starke1) erhaltenen zum Vergleich herangezogen werden, da nur in diesem Falle ein von Eiglobulin sicher befreites Albumin zur Untersuchung : gelangt war.\t*\nNachstehend stelle ich die von Hammarsten gefundenen Werthe neben das Mittel der oben angef\u00fchrten.\nG\nH\nN\nS\nMittel meiner Bestimmun^'\u00fc Hammarsten\u2022\t(bei mo):\n52,25 \u00b0/0\t53,28 \u00b0(0\n#,901.\t7,26,1.\n15,251.\t\u2022\t15,00 Io\nl,93\u00b0lo\tv\t1.09\t\u00b0f0.\nEin Vergleich dieser Zahlen zeigt, dass Hammarsten eine an Kohlenstoff \u00e4rmere und an Schwefel reichere Substanz Vorgelegen hatte. Die Reinigung des Ei weisses durch Umkrystallisiren scheint sonach mit der Entfernung eines relativ kohlenstoff\u00e4rmeren, aber sehr schwefelreichen K\u00f6rpers einherzugehen. Minder f\u00e4llt die Differenz im Stickstoffgehalt in\u2019s Gewicht. Sie geht nicht \u00fcber die Fehlergrenzen der\n*) Jahresbericht f. Thierchemie, 1881, S. 17.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Analyse hinaus, wenn man in Betracht zieht, dass Ham-\"rarsten den Stickstoff nach der stets zu hohe Zahlen ergebenden Methdde von Dumas'), ich nach dem in dieser R-chtung vorwurfsfreien Verfahren Kjeidahi\u2019s bestimmte Bemerkenswerther Weise berechnet S. Gabriel aus seinen Analysen, indem er den Stickstoff des vorhandenen Ammon-suitats m Abrechnung bringt, auch einen Stickstoffgehalt von nahe 15,0 /,. Es fallen daher alle Beobachtungen in der Sicherstellung dieses f\u00fcr einen Eiweissk\u00f6rper auff\u00e4llig niedrigen Werthes zusammen.\t\u00b0\nPrag, Pharmakologisches Institut, October 1891,\n') Einer g\u00fctigen Mittlieilung Herrn Prof. Hamm\u00abr*tcn> zufatge","page":191}],"identifier":"lit16849","issued":"1892","language":"de","pages":"187-191","startpages":"187","title":"Ueber die Zusammensetzung des krystallinischen Eieralbumins","type":"Journal Article","volume":"16"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:42:30.629540+00:00"}