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{"created":"2022-01-31T13:19:36.265661+00:00","id":"lit17636","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Habermann, J.","role":"author"},{"name":"R. Ehrenfeld","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 35: 231-239","fulltext":[{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Ueber die Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein und die Bildung von Oxyglutars\u00e4ure.\nV on\t. \u2019\nJ. llalHTinanii und ]{. Klirenfeld.\n(Mitthrilling ans .Im. I.ahnralorium f\u00fcr allgemeine mi.l am.lylis, he Chemie ,|,.r k k\ntirhnisdieri Horh'i lmir jlt lir\u00fcnn.) il>er iieiiurtirm /ugegangeu am \u00c7I. M\u00e4r/ Unk*.\nI);is Studium der Einwirkung von Salpeters\u00e4ure auflYotein-^tulle war bislang von der Tendenz geleitet-.-Produkte kennen zu lernen, weiche im Sinne der \u00e4lleieu Anschauungsweise als Verbindungen des Proteimnolek\u00fcles mit dem Salpeters\u00e4ur\u00ab*-inolekiil. von neueren Gesichtspunkten aus als Nitrosubstitutions-dcrivalc der Protcinstofle aufzufassen w\u00e4ren, und somit noch im nahen Zusammenh\u00e4nge mit tier Mullersubstanz st\u00fcnden. Die \u00e4lteste Angabe in Betreff dieser Materie r\u00fchrt zweifelsohne von H\u00e4tschelt*) her. Kr beobachtete, dass sehr schwache Salpeters\u00e4ure sich in Ber\u00fchrung mit Kiereiweiss in Wochen gelb f\u00e4rbte, wobei der Proteink\u00f6rper in eine gellte Masse \u00fcberging, welche sich nach dem Auswaschen mit kaltem Wasser m heissem l\u00f6ste und beim Erkalten der L\u00f6sung gelatinirte. Er beobachtete ferner, dass \u00fcbersch\u00fcssige Salpeters\u00e4ure, das durch. Erhitzen oder durch die Salpeters\u00e4ure selbst eoagulirte Kiweiss in der W\u00e4rme unter Entwickelung von Salpetergas, Slickgas Kohlens\u00e4ure und Blaus\u00e4ure zu einer dunkelgelben Fl\u00fcssigkeit l\u00f6ste, welche durch Wasser und dunkelbraun durch Ammoniak gef\u00e4llt wurde und bei l\u00e4ngerer Dauer des Zersetz\u00fcngsvorganges Klees\u00e4ure enthielt.\nD Philosophical Transactions 179\u00bb; Allgemeines Journal der Chemie, horausgcgeben von Scherer. Hd. VI. S. HO'\u00bb.","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab. *\nJ. H a bo rin a un und 1\u00bb. Khrenfrld.\nni .al,r<. !\u00ab\"\u2022> berichteten Fourcroy und VauqUelin*) u .or .1,0 Herstellung eines gelben K\u00f6r,,ors mis proteinlmltigen \u2022 Inllen mittelst Salpeters\u00e4ure, don .de Aoido.jaune nennen. St\u00ab\u00a3er '''\u25a0 oi>...l,to liorxolin.s\u00bb, diesen K\u00f6rper und fand, dass der-m a nai, gelindem Waschen mil kohlensaurer Kalkerde dige-'\"\u25a0t. eine Aullosung vim Kalksalzen gab, woraus Alkohol zucke,-saure Kalkerde faille, w\u00e4hrend salpetersaure Kalkerde in der Aufl\u00f6sung zuriiekblieb . In der Folg,, \u201e\u201erdc der gelbe K\u00f6rper v\u201eu Mulde, ., sowohl in Bezug auf seine llerslelluugsweise als auch ,,, Bezug auf seine chemischen lagons, hallen des N\u00e4heren un ersucht, und seine Verbindungen mit S\u00e4uren un,I 1.1\" Hasen dargestelll. Mulder versuchte sogar die Bildung -1er Nanlhoprolonis\u00e4uro, \u201edl welchem Namen er de, gelben\n,mdl\u2019l' ' Vl!? u\u00b0\u2019\t' A'0,n\tSalpeters\u00e4ure\nund Atom Wasser, m unter Bleichung auszudr\u00fccken. l uter\nU\" -1er s l.e,lung stellte sp\u00e4terhin Van der Fant -, die Nanti,o-\ngffi\u00aea\"-: ,lf'\" 'orselnedensten proteinhaltigen, thie-i im neu Mollen lioi*.\n\u00ees| 111 ingl leel >i dialysirte lliorwoiss durch 21 Stunden iregen verd\u00fcnnte .Sal|,eters\u00e4ure und erhielt ein Produkt, aus , osen .usammensetzung er schloss, dass ein Molek\u00fcl Albumin\n,\t|\t\"\"I zwei Molek\u00fclen Salpeters\u00e4ure ver-\na e . teilweise als Analogon hierzu berichtet Ohormavor-o\nu ,er ein Produkt, das er durch Fingiessen von Kiereiweiss in \u2022 .npKorsjtiii\u00ab' erhallen liai.\n'.\"ew'l beschrieb einige Derivate des Albumins, die aus\nd\t\u00c4 ,V ,wr> *\u25a0 **> ,rn,l IM. Lvt. IKO\u00d6 s :I7\n- l- tzc ,,\u201e .hihroshericht \u00abher die PertsehrUte de nhvsischon\n;:71\u201d11':: m m*.m Siche auch l.clirhucli der 0,1 von\n\u00fcbersetz. v..\u201e ,, Woehlcr. .X, Hand. S. Hg,.\tUm\u00a3\nIM Xl\\, s\"!;'.->t.\t'\t'\tXX II-\u2019,'zcli\u201es' Jahresbericht\n\u2022hoi kil ml Uml erzook. IM. f>. m\t, , ,\n(,,\u2018r f\u00ff* \u00bb-\u00ab-nius.ro,ob,.,, von Liobig\nr>\u2019\ts,(\u2019- -\u00bb0-in. (2). IM. Ml. s. 7;i|.\n< \u00abutralhlatt f. I\u2019bysiolojrio IM. \\\u2019|. 1892 S. HOI).\n\u25a0\u2019 I\"\"rnal ' |,n,kl *d-enio X. K. im. III. S. ISO und IM. V. s m","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein etc. 233\ndemselben theils durch Einwirkung von Salpeters\u00e4ure und Schwefels\u00e4ure, theils durch Einwirkung von Salpeters\u00e4ure allein gewonnen wurden und zur Muttersubstanz noch in ^n\u00e4chster Relation > stehen sollen. Es sind dies die Hexanitroalbumin-s ul fons\u00e4ure, welche mittelst Schwefelammonium zur Hexaamido-albuminsulfons\u00e4ure reducirt wird, und das Trinitroalbumin, welch letzteres Loew als blosses NitrosubstitutionsprodukC des Albumins anspricht.\nIn neuester /eit hat F\u00fcrth1) in einer umfangreichen Arbeit an die \u00e4lteren Versuche \u00fcber die Einwirkung von Salpeters\u00e4ure auf Proteinstolfe angekn\u00fcpft. Er sucht einerseits eine gleichm\u00e4ssige Einwirkung der Salpeters\u00e4ure auf Eiweiss-stol\u00eee zu erzielen, bei welcher die Rildung von salpetriger S\u00e4ure mittelst Harnstofr hintangehalten erscheint, andererseits legt ei sich die frage vor, ob es m\u00f6glich sei, die Einwirkung der Salpeters\u00e4ure so zu leiten, dass eine einfache Niirirung ohne gleichzeitige tiefgreifende Spaltung m\u00f6glich sei\nNencki und Sieber2\u00bb haben durch Einwirkung von rauchender Salpeters\u00e4ure auf Eiweissstofle Para-Nitrobenzoes\u00e4ure erhalten, neben Oxals\u00e4ure und /uckers\u00e4ure somit das dritte ki\\stallinische Produkt, fias bisher aus Eiweissstoffen mittelst Salpeters\u00e4re gewonnen wurde.\nIm Folgenden soll nun eine Methode der Zersetzung von Casein mittelst w\u00e4sseriger Salpeters\u00e4ure beschrieben werden, die von allem Anfang an dahin abzielte, das Eiweissmolek\u00fcl g\u00e4nzlich zu zerlegen und wom\u00f6glich in krystallinische Spaltungsprodukte abzubauen. Es handelte sich daher in erster Linie darum, eine Methode ausfindig zu machen, die es erm\u00f6glichen sollte, das Casein mit H\u00fclfe von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure dergestalt in L\u00f6sung zu bringen, dass zu Ende eine klare Fl\u00fcssigkeit resultirte, welche selbst nach dem Zusatz von Wasser keinerlei Ir\u00fcbung auf wies. Nach mehrfachen Vorversuchen erwies sich hierzu folgendes Verfahren als das zwcckm\u00e4ssigste:\n1' Debor die Einwirkung von Salpeters\u00e4ure auf Kiwe\u00efssstofTe von Dr. Otto v. F\u00fcrth. Strassburg, Habilitationsschrift 189\u2018t.\n2i Berliner Berichte Bd XVIII 1, S. HUI.\nHuppe-Scylor s Zeitschrift f. physiol. Chemie. XXXV.\t\u25a0\t17","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"231\nJ. Habermann und R. Khrenfeld.\n\u25a0\u2022><) g Usem wurden im lufttrockenen Zustande in einem Rod,kolben mit 250 ccm. Wasser \u00fcbergossen und durch etwa eine halbe Stunde umger\u00fchrt, hierauf 60 ccm. Salpeters\u00e4ure\n*m. ^\u2019fCll,Sehcn G,\u2018wichl W hinzugef\u00fcgt, und das Ganze nach \\ erbindung mit einem K\u00fcckllussk\u00fchler auf dem Wasserbade ici ca. /(\u00bb\u00abf. durch 4-4''2 Stunden digerirt. Nach dieser /e.t halte och das Gasein bis auf einen geringen Bodensatz\n'\u2018\u2018ne\u2018\t\u2019('n -\u201css'\u00c4k\u00aeit \u00abekH \"'\"bei die Entwickelung von\nStickoxyddumpfen nur gering war. Nach diesem Zeitr\u00e4ume\nwurden weitere 200 ccm. derselben Salpeters\u00e4ure hinzugef\u00fcgt,\n;l:,s,Uass,'r,K\"1- w<\u2018lcl,es der unterste Theil des Kolbens vo Istandig emgesenkt war, voll ungeheizt. Es erfolgte nun bald die vollst\u00e4ndige L\u00f6sung des Caseins: nebenher l\u00e4uft die Dildung nicht allzu erheblicher Mengen von roll,en D\u00e4mpfen i i. bntersalpclersaure und die ziemlich lebhafte Entwicklung kleiner Gashlaschen. Nach mehreren Stunden blieb eine Drohe der gelben Fl\u00fcssigkeit beim Verd\u00fcnnen mit Wasser v\u00f6llig klar Die sattgelbe Zersetzungslliissigkeil wurde nun mit Wasser sch. stark verd\u00fcnnt und mit reichlichen Aethermcngen wieder-\n\u2018\"'gesch\u00fcttelt, wobei der Aether eine intensive Gelbf\u00e4rbung aut wies. Das Aussch\u00fctteln wurde solange fortgesetzt, bis der Aether ungclarbl blieb, die \u00e4therische L\u00f6sung von der w\u00e4sse-ttgen liissigkeit im .Scheidetrichter getrennt und vorsichtig Theil abdeslillirt, dem, es hatte sich ergeben dass die \u00e4therische Losung bei einer bestimmten Concentration wahrend des Destilhrens st\u00fcrmisch D\u00e4mpfe Von l'ntersalpetei-saure entwickelte. Durch Abk\u00fchlen des Destillationskolbens konnte diese Km Wickelung von roll,braunen D\u00e4mpfen unter-\u2022 ruckt werden, wobei der Kolbeninhalt meistens krvstallinisch erstarrte. Die m\u00e4ssig concentrate, \u00e4therische L\u00f6sung wurde daher in einer Hachen Schale der Selbstverdunstung \u00fcberlassen \u2022\u2022der nul dem bis h\u00f6chstens \u00bbI\u00ab C. erw\u00e4rmten Wasserbade weiter eingeengt, bis sie zu einem Kryslallbrei erstarrte, welcher -der Hauptmasse nach aus Oxals\u00e4urekrystallen bestand und daneben von gelben, nadelf\u00f6rmigen Kryst\u00e4llchen durchsetzt erschien. Zur Trennung von der Oxals\u00e4ure wurde der ganze hrysiallbrei wiederholt mit neuen Mengen Aether abger\u00fchrt","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein etc. \u2022 235\nwobei die gelben Kryst\u00e4llchen in L\u00f6sung gingen und die Oxals\u00e4ure schliesslich in der Hauptmenge als rein weisse Masse zur\u00fcckblicb, von welcher der Aether farblos ablief. Die vereinigten. \u00e4therischen Ausz\u00fcge wurden nun wieder einer Destillation unterzogen, bei welcher die vorhin erw\u00e4hnte, st\u00fcrmische Entwickelung von Untersalpeters\u00e4ure vermieden blieb. Die concentrirte, tief gelb gef\u00e4rbte* \u00e4therische L\u00f6sung .-wurde der Selbst Verdunstung so lange \u00fcberlassen, bis der Aether verschwunden war und eint* Fl\u00fcssigkeit zur\u00fcckblieb, welche den charakteristischen Geruch der Leucins\u00e4ure, d. h. einen \u00e8igen-th\u00fcmlichen, sauren Sehweissgeruch an sich trug. Sie wurde mit Wasser verd\u00fcnnt und in der Siedehitze mit Zinkoxyd abges\u00e4ttigt. heiss liltrirt und das gelbbraun gef\u00e4rbte Filtrat massig stark eingedampft. Beim Stehen an einem staubfreien Orte dunstete die Fl\u00fcssigkeit zu einem dicken Syrup ein, welcher keine Spur einer Kristallisation zeigte. Dieser Syrup wurde schliesslich mit ca. n\u00f6tigem Alkohol versetzt, wobei sich eint* llockige. kicherartige Masse aiissehied, welche nach wiederholt erneuertem Zusatz von Alkohol zu einem Pulver zerrieben werden konnte. Dieses Pulver wurde mittelst Hahntrichter auf einem Filter gesammelt, mit Alkohol gewaschen, in hoissem Wasser gel\u00f6st, wobei nur eine geringe Menge von Fl\u00f6ckchen zuriiek-hlieh. und liltrirt. Im Filtrate schieden sich nach massig starkem Concenti iren auf dem Wasserbade und nach eint\u00e4gigem' Stehen an einem staubfreien Orte an den W\u00e4nden der Sch\u00e4le braune, ki\u00fcmliche Krystallkrustcn aus. Diese Krystallkrustou konnten durch mehrmaliges Umkrystallisiren aus Wasser in Form rein woisser Nadeln erhalten werden-. Solbst wenn das Concentriren des h iUrals zu weit getrieben worden war und es anscheinend in Form eiii(*s braunen Syrups erstarrte, konnten die Krystalle noch immer in d(*r Weise erhalten werden, dass der Syrup mit m\u00f6glichst wenig Wasser schwach erw\u00e4rmt wurde, wodurch die hum\u00f6so Masse mit gelber Farbe in L\u00f6sung ging, und sich die Krystalle am Boden des Gelasses absetzten. Die F lernen tar-1 analyse sowie die Krystallwasserbestimmung ergaben, dass die Zusammensetzung der Krystalle der Formel (kH/^Zn-f-IILO entsprach, diese somit oxyglutarsaures Zink sind.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"A\u2019tti\nJ llabermann und R. Ehrenfeld.\nZur Bestimmung des Krystallwassers wurden die Kristalle un Vacuum \u00f6fter Schwefels\u00e4ure bis zur (iewiehtsconstanz getrocknet und sodann im Luitbade bei einer Temperatur von 120\u00b0 C. das Krystallwasser g\u00e4nzlich ausgetrieben. Nach er-langter (lowichtsconstauz ergab sich:\nO.IU-I g der Substanz lieferten 0,0234 \" M entsprechend 20.15\u00b0:\u00bb l|80.\n,)ir Forme*! t:6H,;05 Zn -f- 311,0 verlangt: 20.35% 11,0.\nDie Verbrennung ergab Folgendes .\nI. 0,2.)SK g l*\u00bb*i 120\u00b0 gotroekncler Substanz lieferten 0.271 CU\nO.tM\u00dc jr ilvO imdO.l \u2022; ZnO.\t*\nII. 0.23t;I jr hei 120\u00ab 11. getmeknetor Substanz lieferten 0.2185 gm,,\nO.O\u00f6K g HgO und 0.0013 g ZnO.\nBerechnet f\u00fbt*\tv,,:\tBefunden :\t\n<:,ll,o Zar\t1.\tII.\t\n\t\t\tlitt Mittel\n30.02 %\t31.01 %\t31,02%\t31.0J %\n28.37 .\u00bb\u25a0\t28,55\t28.00 C\t28,\u00dfO\n2.8*\u00bb ,>\t. 2.70\t2,7 i\u00bb\t2.75 -\n.\tLosung uiHTaus cleulliclt zu Tage trat. Jedoc\nblieben alle Versuche, die Leueins\u00fcuro als solclib oder i hum ihres Zink- oder llarytsalzes zu isolireii, v\u00f6llig tuiobdoi\nLi\u00ab\t....\t<1\t\u00ab\t\u25a0\t1\nKs ist scholl vorhin erw\u00e4hnt w orden, dass beim Aussch\u00fctteln der Salpeters\u00e4uren Zersetzungslliissigkeit des Caseins mittelst Aell.ers in die intensiv gelb gef\u00e4rbte \u00e4therische L\u00f6sung zweifelsohne eine Substanz \u00fcberging, welche den (ierueli der Leucin-saure an sieh trug, der heim Ahdestilliren und Kindunsten der \u00e4therischen Losung iilK\u2018raiis deutlich zu Tage trjit. Jedoch\nin\ni> .\t.\t....1 ---'*r\u00ab v**Mjgl0S.\nLs stand zu vermull.en, dass siel, leucinsaures Zink in der alkoholischen L\u00f6sung verbilden werde, welche mit tief roth-braimer Farbe heim vorhin beschriebenen Zerreiben des oxygliilarsauren Zinks ahgeflossen war. Doch ergab diese alkoholische L\u00f6sung heim Ahdestilliren und Kindunsten stets nur syrup\u00fcsc Kiiekst\u00e4nde, ohne eine Spur einer Krvstallisation zu zeigen. Das Barytsalz wurde in der Weise iierzustellen versucht, (lass die vom oxyglutarsauren Zink getrennte alkoholische Losung mit einigen Tropfen verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure versetzt und mit Aether ausgcsch\u00fcttelt wurde. Die \u00e4therische L\u00f6sung wurde mm ihrerseits mit einer nicht zu geringen","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein etc. 237\nMenge von Barytwasser gesch\u00fcttelt und im Scheidetrichter von der w\u00e4sserigen L\u00f6sung getrennt, welch letztere beim Verdunsten jedoch keinerlei Krystallisation aufwies.\nWurde die urspr\u00fcngliche salpetersaure Zersetzungstl\u00fcssjg-keit des Caseins einer lebhaften und stundenlangen Destillation im Wasserdampfstrome unterworfen und das Destillat mit Aether ausgesch\u00fcttelt, dann hinterblieb beim Ahdestilliren und Verdunsten der gelbgef\u00fcrbten \u00e4therischen L\u00f6sung eine nur geringe Menge einer gelbgef\u00e4rbten Fl\u00fcssigkeit, welche den Geruch nach Essigs\u00e4ure und beim Erw\u00e4rmen daneben den charakteristischen Geruch der Benzoes\u00e4ure zu erkennen gab. Angesichts der geringen Mengen dieser Fl\u00fcssigkeit konnte an eine weitere Verarbeitung vorerst nicht gedacht werden. Mit Eisenchloridl\u00f6sung versetzt gab die Fl\u00fcssigkeit einen starken flockigen Niederschlag von isabellgelber Farbe, der f\u00fcr die Benzoes\u00e4ure einigermassen charakteristisch ist. Es scheint somit die Bildung von geringen Mengen von Benzoes\u00e4ure bei der Zersetzung des Caseins durch verd\u00fcnnte Salpeters\u00e4ure nicht ausgeschlossen: dass diese Mengen aber jedenfalls nur gering sind, kann aus der Unm\u00f6glichkeit gefolgert werden, die Benzoes\u00e4ure ausser mit H\u00fclle der erw\u00e4hnten Eisenchloridreaetion und dem Ger\u00fcche sonst noch irgendwie nachzuweisen.\nEs mag fernerhin das Auftreten einer Substanz nicht unerw\u00e4hnt bleiben, welche sich beim Abstumpfen der siedend heissen, w\u00e4sserigen L\u00f6sung der ( Ixyglutars\u00e4ure mittelst Zinkoxyds in einigen F\u00e4llen und immer nur in sehr geringen Mengen in Form von wenigen \u00f6ligen Tropfen zu erkennen gab. Diese \u00f6ligen Tropfen erstarrten beim Erkalten der Fl\u00fcssigkeit zu rothgelben Kl\u00fcmpchen von fettigsaurem Geruch, welche ab-liltrirt und ausserordentlich leicht wieder in Aether gel\u00f6st werden konnten. Nach dem theilweisen Abdunsteu des Aethers sammelten sie sieli am Boden des Gelasses. Ihr Schmelzpunkt lag bei 113\u00b0 C. iiincorr ). Mit Wasserd\u00e4mpfen schien die Substanz leicht fl\u00fcchtig zu sein. Ihrem sonstigen Aussehen und Eigenschaften nach d\u00fcrfte sie vielleicht ein Nitro-substitutionsprodukt einer h\u00f6heren Fetts\u00e4ure darstellen.\nNoch ein wichtiger Punkt mag nicht unber\u00fchrt bleiben,","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"2HH\n\u2022i Habermann und H. Khrcnfeld.\n<> i>t die NollijTe Abwesenheit der Xanthoproteinsiiiue bei ,(r *ersetzuriff des Caseins mittelst verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure\nWie sW \u00ables Eingehenden beschrieben \" onlen ist. Denn mit \u00ablern Abbau \u00ab1er Xanthoproteins\u00e4ure -\u00ab\u2022leint \u00ablie Bildung von Zuckers\u00e4ure respective deren Abban-j.io.lrikt \u00ab1er Oxals\u00e4ure im engsten Zusammenh\u00e4nge zu Stehen. Berzelius weist in seinem Lehrbuclie Seile 825 aut' diesen Tunkt hm. gelegentlich der Citirung \u00ab1er Mul<lersclieiiGlei,l,un.r Pf 'l\"\u2022 der Xanthoproteins\u00e4ure aus: f Atom Protein Salpeters\u00e4ure und I Atom Wasser , welche zusammen: l Atom wasserhaltige Xanll.oproleins\u00e4ure, 3 Atome xalsaure. II Doppelatome Ammoniak und 2 Atome'Stickstoff .\u2022dp.as, liefern. Ks versteht sich\u00bb, bemerkt Merze\u00ab\u00ab*, \u2022\u2022lass diese Aiilstellung sich auf die Periode bezieht, wo \u00ab1er ganze Gehalt von Zui-kers\u00e4ure in Oxals\u00e4ure verwandelt ist.\nI cber diese Periode hinaus wird auch die Xanthoproteins\u00e4ure zerst\u00f6rt. \u00bb riiats\u00e4chlieli war die Bildung von Oxals\u00e4ure durch den eingehend geschilderten Zersetz,mgsprocess des Caseins Nult\u00ab.|st verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure eine ausserordentlich reich-n \u00abC, Os konnten rund 15 g in sch\u00f6n - ungebildeten, rein weissen Krystallen aus 5<\u00bb g des angewandten Zersetzunos-irutteriiils gewonnen werden, w\u00e4hrend das Bestreben, Zuckersaure in der Zersetzimgsfliissigkeil nachzuweisen, bisher v\u00f6llig ergebnislos geblichen ist.\nf asst man die Analogie zwischen dem ergebnisreichsten Zersetziingsprocesse \u00ab1er Kiweissstolle, ,lern mittelst verd\u00fcnnter Salzs\u00e4ure, und \u00ablern voranstehen.len ins Auge, so dr\u00e4ngt sieh vor Allem \u00ablie Beobachtung auf, dass jener Theil des Cnseih-molekules, welcher im ersten Falle die Glutamins\u00e4ure in ,1er le amiten reichlichen Menge liefert, auch im zweiten Falle seme liesislenz gegen\u00fcber der Finwirkung von verd\u00fcnnter Nil|ietersaur<\u2018 msoferne gezeigt hat, als die BiUlung von Oxv-glutars\u00e4ure aller Wahrscheinlichkeit nach ihren Ursprung in dem prim\u00e4ren Auftreten von Glutamins\u00e4ure findet, aus welcher","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"'Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein etc. -HO\ndurch die gleichzeitige und nicht zu vermeidende Anwesenheit vun salpetriger S\u00e4ure die Aminogruppen entfernt werden. Ein \u00e4hnlicher Process mag mit dem Leucin vor sich gehen. Wenn es auch bisher nicht gelang, die Leucins\u00e4ure in der entsprechenden Form zu isolirbn, so kann doch ihr Auftreten bei der geschilderten Zersetzung des Caseins mittelst verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure nicht als ausgeschlossen betracht et werden, und nur die Ausbeute an Zersetzungsprodukten aromatischer Natur war merkw\u00fcrdiger Weise eine ausserordentlich minimale.\nDie Fortsetzung des Studiums der Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein und die Ausdehnung dieser Untersuchung auf andere Eiweissstolfe sind bereits im Gange.","page":239}],"identifier":"lit17636","issued":"1902","language":"de","pages":"231-239","startpages":"231","title":"Ueber die Einwirkung von verd\u00fcnnter Salpeters\u00e4ure auf Casein und die Bildung von Oxyglutars\u00e4ure","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:19:36.265667+00:00"}