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{"created":"2022-01-31T13:50:23.296048+00:00","id":"lit18000","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Iwanoff, Leonid","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 42: 464-492","fulltext":[{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber das Verhalten der \u00dfwei\u00dfstoffe bei der alkoholischen\nG\u00e4rung.\nVon\nLeonid Iwanoll'.\nMit finer AM>i1<lun<r.\n(Der llfilaktion zuj\u2019i-\u00fcuiii'fii'uiii 27. Juli ltfol.)\nSeitdem die Hefezelle als die l\u2019rsaehe der Alkoholg\u00e4rung erkannt worden ist, tretten wir viele Versuche an. welche bezwecken. diesen Proze\u00df mit dem stickstoffhaltigen Inhalt der Zelle in genetischen Zusammenhang zn bringen. Schon im .labre iso\u00df fand Th\u00e9nard1) in den Helen \u00abeine animalische Substanz welche stickstoffhaltig war und heim Destillieren viel Ammoniak ergab. Hie Zerspaltung des Zuckers war immer von einem allm\u00e4hlichen Verlust an dieser Substanz, die sich dabei in l\u00f6sliche Pioduklc mnwandelte, begleitet. Dasselbe best\u00e4tigte Mit scheidich,-') welcher fand, da\u00df der StickstoIVgehalt der liefe w\u00e4hrend der (l\u00e4rmig in reinem Zucker von 10\u00b0 bis \u00f6\",\u00bb sank.\nIm Jahre IH\u00f6O betrachtete (iarreairh die Kohlens\u00e4ure-ahgahe durch die Pflanzen direkt als eine Funktion ihres Slickslolfgehalles und tlit\u2018 Hefe, die gleichzeitig das stickst\u00ab\u00bbtl-re\u00eechste und am st\u00e4rksten Kohlens\u00e4ure ausscheidende Objekt ist, als besten Ileweis daf\u00fcr. Diesen (\u00ab(\u2018danken wiederholte viel sp\u00e4ter Havduck.*) indem er einen Parallelismus zwischen N-(ichalt und der t i\u00e4rungsintensit\u00e4t bei verschiedenen liefen uachzuweisen suclile.\n1 S e h ii t x (* il ho rire i\u2018. Hie (\u00ab\u00e4rungsersrheinungen. lS7\u00df. S.S.1. 117 *i Ad. Mayor, hie hiinrngscticinic. lang. S. 1;{0.\ntiarreau. Ann. d. Sciences naturelles. IS\u00fbO. Ill\u00ab1 s\u00e9rie. T. 17). p. \u2022*\u00bb\n4 tlayduek. /.eitxdnili f\u00fcr Spirilusindu^tiie. iNSl. Nr. 0. S. s\u00bb. Nr a. S. 17:1.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"b her da\" \\ erhalten der hiweifvstol\u00efe bei der alkoholischen (iiiruu,r. it>o\nNoch weiler ging Liebig,1) tier eine .spontane Zersetzung oder Dissoziation der eiwei\u00dfartigen Substanzen der Zelle be-hauptete. wodurch eine molekulare Bewegung entsteht, die auf den Zucker \u00fcbergeht und denselben spaltet.\nDie Best\u00e4tigung seiner Hypothese sah er darin, da\u00df die Hefe Kohlens\u00e4ure und Alkohol auch ohne Zucker auf Kosten der eigenen Substanz bildet. Diese letzten* wird dadurch zerst\u00f6rt und da sie wegen des Zuckermangels nicht wieder auf-gebaut werden kann, s<> werden ihre Spaltungsprodukte, als l\u00f6sliches Eiwei\u00df und Leucin in die Fl\u00fcssigkeit ausgeschieden.\nDen Eiwei\u00dfumsatz bei der G\u00e4rung nahmi auch Pasteur-* an. nur so zu sagen in einer anderen Richtung als Liebig.\nIm Linklang mit seinen allgemeinen Anschauungen sati er in der Zuckerumwandlung nur .einen Assimilationsproze\u00df, wodurch Cellulose, Fett und Eiwei\u00df in der liefe gebildet wird. Die hiwei\u00dfstoll'e sollen nach ihm nicht durch ihre Zersetzung sondern durch ihren Aufbau an der (l\u00e4rmig teihiebmen. Die G\u00e4rung ohne StickstolTnahrung in reinem Zucker, die nach Liebig gegen diese Anschauung sprach, erkl\u00e4rte Pasteur auf folgende Weise: Die in Zuckerwasser gebrachte Bierhefe lebt auf Kosten des Zuckers und ihrer eigenen stickstoffhaltigen Substanz, die entweder l\u00f6slich ist oder es werden kann durch die sich w\u00e4hrend der G\u00e4rung abspiclenden Ver\u00e4nderungen. Daher besitzen die Helen, denen die Stickstolfnalirung in t ber-llu\u00df geboten wird, eine gr\u00f6\u00dfere Aktivit\u00e4t und zersetzen mehr Zucker als dieselben Gewichtsmengen der Hefe, welche in einem an mineralischer und stickstoffhaltiger Nahrung armen Medium kultiviert werden.\nDer von Th\u00e9nard und Mitscherlich konstatierte Verlust des Stickstoffs bei der G\u00e4rung in reinem Zucker zeigte* Sich nach Pasteur nicht nur relativ, sondern, absolut und konnte dadurch erkl\u00e4rt werden, da\u00df die Hefe verschiedene slickslolfhaltige Materien enth\u00e4lt, deren eine durch die Hele assimiliert wird, w\u00e4hrend die andere durch die inneren Ver\u00e4nderungen der Zelle gel\u00f6st wird und in die Fl\u00fcssigkeit \u00fcbergebt.\n\u2018i Litdiig. Ann. <i. ('.limite und Pharm.. 1S70. Md. CMU. S, I.\nJ Pasteur. Annales de Chimie et de Physiol., T. LYUI. p. :>g,i.\nMl*","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"\u00bbtWi\nLeon id 1 \\vanoff.\nAd. Mayor1! erkl\u00e4rte sp\u00e4ter don von Bastion* konstatierten absoluten SliekslolTv\u00f6rlust dadurch, dal) der Hefepilz w\u00e4hlend seiner g\u00e4rungseMTegenden T\u00e4tigkeit notwendig ein stickstoffhaltiges Kxkreinent .ausscheidet, das ihm nicht, oder doch nur in sehr unvollkommenem Malle wieder als Nahrung dienen kann*.\nDie Ansehauungen N\u00e4gedis2 *) schnellen sich teilweise der Theorie Liebigs an. Kr fand, da\u00df die Hefozollen bei der (l\u00e4rmig Kiwei\u00df ausscheiden, und sah die ITsaehe hiervon in einer vermehrten Bewegung der kleinsten Teilchen, welche w\u00e4hrend der (l\u00e4rt\u00e4tigkoit die Verb\u00e4nde4 der Kiwei\u00dfmicelle l\u00f6sen und dadurch ihre Diosmose bef\u00f6rdern. Wenn also Li (\u2018big in der Kiwei\u00df-disso/.iation die Frsaehe4 der (l\u00e4rmig sah, so erkl\u00e4rt N\u00e4geli diese Dissoziation als eine notwendige4 Folge4 der (l\u00e4rmig.\nIn der Mitte de4r 7(ter Jahre4 nehmen die4 (l\u00e4rungstheorien im Zusammenhang mit den Krfolgeii in den Fntersuchungen \u00fcber d(4n Kiwei\u00dfumsatz eine bestimmtere4 Form an. An\u00df(4rdem gibt die Kntdeekung \u00e4hnlicher Prozesse4, wie jener der intramolekularen Atmung, diesen eine allgemeiiKTO Bedeutung. Von da ab wird die4 alkoholische4 (l\u00e4rmig als eine allgemeine Kigcn-schall der Organismen betrachte\u00bb! und einige bringen-sie1 sogar in genetischen Zusammenhang mit der Sauerstol\u00efatmung. T Des-wegeu werden auch die* Anschauungen \u00fcbe4r den Mechanismus der letzteren, wie wir schon sehen we4rden, mit den Hypothesen \u00fcber die4 alkoholische4 (l\u00e4rmig verkn\u00fcpft.\nDiese neuere4 Anschauungen \u00fcber das V(4rhalten der Kiwei\u00df-stolle bei <le4r ( l\u00e4rmig hat Detmer ') am klarsten formuliert. Nach meiner Autfassung , sagt e4r, kommen die gesamten G\u00e4rungs-(4rsch(4inungen. wedeln4 sowohl von hohem Bilanzen als auedi von dem eigentlichen llefepilze Iktvorgerufen werden, dadurch zustande, da\u00df die4 stickstofffreie4!! Dissoziationsprodukte der\n*i A<1. Mayer. Die (i\u00fcnmgschomie. l!K)2. S. MO.\n*i N\u00e4gel i. Tlieorie der G\u00e4rung, 187U, S. !W \u2014100.\nl\u2019lelTer. Landwirtschaft!. Jahrb\u00fccher. 187S, 1kl. VII. S. S17 IV. Wort mann, Fntersuch. an dem botan. Institut zu W\u00fcrzburg. 1 sSO. 1 ;d 11. S. 7)00.\n4 Detmer, Lehrbuch der Pllatizenphysiologie. iSSi-i. S, 17\u2018>.","page":466},{"file":"p0467.txt","language":"de","ocr_de":"lb**! das \\ 1*1 halten der hiweiftslofle bei der alkoholischen (i\u00fcrung. DL\nphysiologischen Kieineiiio (lebendiger Kiwei\u00dfmolok\u00fcle) bei Sauer-, stoffabsehlu\u00df infolge der Bewegung ihrer Atome in Alkohol. Kohlens\u00e4ure und andere Stolle zerfallen. Der Fortgang der (i\u00fcrung wird dadurch erm\u00f6glicht, dal\u00bb die stickstoffhaltigen Zersetzungsprodukte der lebendigen Kiwei\u00dfmolek\u00fcle sich wieder mit vorhandenen stickstofffreien Stollen tlihikose) zur Bildung\nn(\u2018U(*r physiologischer Klemente verbinden, die abermals zerfallen k\u00f6nnen.\nHierf\u00fcr meinte Dehner1) einen Beweis zu liefern, da er eine energische Fiwcibzersetzung bei Lupinus-Keimlingen, die sich in Wasserstollatmosph\u00e4re befanden, konstatieren konnte.\nNach meiner Meinung kann diese Tatsache mehr gegen, als f\u00fcr seine Hypothese sprechen. In dir Tat war die Intensit\u00e4t der Liweibzersetzung fast gleich derjenigen bei Sauerstoffzutritt, .jedoch die Kohlens\u00e4ureproduktion sank fast um das Doppelte-1\n(x\tDies beweist, da\u00df die Fiwei\u00dfzersetzung bei der\nKeimung mit der Kohlens\u00e4ureproduktion wenigstens zum Teil nichts zu tun hat und vielleicht nach Pfeffers Meinung haupts\u00e4chlich zu Transportzwecken dient.\nLbensowenig sprachen f\u00fcr die Kiwei\u00dftheorie die Fnter-suchiingen von Biakonow3) und Pal ladin.4) Sie zeigten, da\u00df t,k\u2018 intramolekulare Atmung der Schimmelpilze und\" h\u00f6heren Bilanzen sich nur bei Anwesenheit der Kohlenhydrate vollzieht und beim Fehlen dieser letzteren sofort auf h\u00f6rt. Frst dann zerspalten sich nach Palladia0) die Kiwei\u00dfstotlb, wenn die Pflanzen ihrer stickstofffreien Substanzen beraubt werden. Diese Tatsachen sprechen, wie wir sehen, so viel f\u00fcr. wie gegen \u00ablie Kiwei\u00dftheorie der (.i\u00fcrung.\nMit der Buchnerschen Kntdeekung der Zymase-tritt \u00ablie Frage in eine neue Phase ein. Man beginnt, auf die .Mechanik der (i\u00fcrung wie auf eine enzymatische Beaklion zu sehen, wo\nHelmer. bericht der deutschen bofan. (iesellsch.. |8!lg. S. Mg b D\u00ab\u2018tmer. He rieht der deutschen Imtan. (iesellsch., 18! >2. S. go|\nI* id k on uw. bericht \u00ab1er bi)tan. (iesellsch.. IM. V. |ss7 S il\u00fc Pal lad in. bovin* g\u00ab\u2019*norale de llolan., T. *>. J8!t{, p out.\n\u25a0 bulladin. Ib*ri*-bt *b*r botan. (.iesellsch., IM.*;. 1888. 8. go.i","page":467},{"file":"p0468.txt","language":"de","ocr_de":"Leonid Iwanoff.\nU) S\ndie Kiwei\u00dfstnfle nur als Enzyme eine Holle spielen. Aber man mul) gestehen. dull in dieser Richtung noch reeht wenig getan wird. B\u00fcchner1) selbst sagt niimlieli: 'Bez\u00fcglich des Mechanismus des G\u00e4rungsvorganges\u2019ist allerdings der in der Zvinase-cntdeckung begr\u00fcndete* Fortschritt zun\u00e4chst k<*in grober. Denn \u00fcber die Art. wie das Enzym entsteht, \u00fcber die Mitte\u00bb!, durch die cs etwa den Zucker spaltet, mit Hilfe; welcher Zwisch\u00e9n-reaktioncu usw., fehlt uns last jede Vorstellung. > Folglich bleibt es noch Iraglh li. oh die Eiweibspaltung \u00fcberhaupt stalttindet und. wenn das der Fall ist, oh sie als eine Zwisohenreaktion der Zucke'rspallung seihst zu betrachten ist, oder oh sie an der Frodiiktion der zuokerspaltenden Enzyme teilnimmt. Him liner gibt nur einen Versuch, welcher gegen die Beteiligung der Eiweibzersetzung in der G\u00e4rung seihst spricht und die Wirkungsweise d(*r Zymase mit derjenigen der anderen Enzvme vergleichbar machen soll. Die Wirkungsweise der Enzvme wird bekanntlich dadurch charakterisiert, da\u00df sieh diese Stoffe an der Reaktion scheinbar nicht beteiligen und durch verschwindend kleine Mengen \u00bbjuantilativ unverh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig grobe Einsetzungen zustande bringen. Der Versuch aber, der dies f\u00fcr die Zvmase beweisen soll, scheint jedoch sehr bedenklich zu sein.-) .le \u00f6O ccm frischer IVebsafl wurden in 200 ccm Split von \u00ab> i Versuch A ) bezw. OnO ccm Sprit (B) eingetragen, es resultierten je 0.7 g getrockneter F\u00e4llung. Beide Niederschl\u00e4ge wurden in o\u201d> ccm Wasser gel\u00fcst und nach Zusatz von Thymol und S g Rohrzucker zu 20 ccm dieser L\u00f6sung die G\u00e4rkraft bestimmt. Diese war doppelt so grob hei B (F\u00e4llung durch viel Sprit ) als hei A (F\u00e4llung durch wenig Sprit). Der erstere Niederschlag enthielt also nach B\u00fcchners Meinung ungef\u00e4hr zweimal soviel Zvmase als der letztere:'trotzdem zeigten .beide Niederschl\u00e4ge dasselbe Gewicht. Nun ist es aber \u00e4u\u00dferst fraglich, oh die F\u00e4llung B mehr Zvmase als A enth\u00e4lt. Denn es gelang dem Autor seihst bei Zusatz von \u00c4ther nicht, aus dem Filtrat jener F\u00e4llung A (durch wenig Sprit) noch weiter g\u00e4rwirksame Substanz niedorzusrhlagon. Daher bleibt die Erkl\u00e4rung durch un-\no Min imer, the Zyinasrjriining. lUOg. S. 2;\u00bb.\n*) Hu ebner. Hie Zvmascg\u00e4rung, S. 2\u2018tU.","page":468},{"file":"p0469.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ef ber das Verhalten der KiweihstofTe bei der alkoholischen (J\u00e4rung. 469\nvollst\u00e4ndige F\u00e4llung ganz unbewiesen und es ist viel wahrscheinlicher, da\u00df die Zymase wie die llefezelle gegen verdimn-teren Alkohol viel empfindlicher ist als gegen konzentrierteren, da\u00df also nicht ein Verlust der Ouantit\u00e4l der Frohe li, sondern in ihrer Dualit\u00e4t anzunehmen ist. Denn bei der F\u00e4llung A betrug der Alkoholgehalt der Mischung (IVehsalt -f- Alkohol) ungef\u00e4hr 7\u00e4\u20187o und bei R 9\u00fc\u00b0/o: gerade\u00bb die erste Konzentration t\u00f6tet die lebende Zelle sehr schnell, w\u00e4hrend die Hefezellen in der zweiten 2 Tage lebendig bleiben.1) Daher blieb es ganz unentschieden, was in dem (iemenge von HiweibstolVen, welches die Pr\u00e4parate Zymase und Zymin darstellen, bei der' G\u00e4rung geschah.2)\nSehlieblich erschienen neulich die Untersuchungen von Ilerlitzka.3) nach welchen die Zymase mit dem Nucloohiston identisch ist, Wenn wir aber seine Hochachtungen \u00fcber die Spaltung des Zuckers durch die Pr\u00e4parate des Nuclcohislons als vollst\u00e4ndig bewiesen annehmen, so bleibt daun sogar folgender l.inwand (lag(\u2018gen bestehen, welchen (lohnheim ausgesprochen hat. Wir k\u00f6nnen nie wissen-\u00bb, sagt er, * ob die betreuenden, von uns isolierten Fi weihk\u00f6rper die Tr\u00e4ger der Funktion sind, die wir an ihnen beobachten, oder beigemengt\u00ab\u00bb Fermente und \u00c4hnliches.1) Daher blieb es auch nach den Untersuchung\u00ab*!! llerlitzkas unentschieden, was f\u00fcr eine Rollo \u00ablas Nu\u00ab l\u00ab\u00bboliistnn bei der G\u00e4rung spielt.\n\u2018I Kurzwelly, .lain buch f\u00fcr Wissenschaft!, botan.. bd. XXXVIII. Nach den rnlorsuelmngen von Kurzweil y scheint es. dah die llefr-/.dlen sogar widerstandsf\u00e4higer gegen Alkohol sind als die Zvnpise.. Sie '.\u2022rtrag\u00ab*n eine 2 3t;igige Wirkung des absoluten oder \u00dcO '\u00bbigen Alkohols. Alliers, benzols. Schwefelwasserstoffs in luit- oder cxsikkalorlrockeiiein Zustande. Dies spricht nat\u00fcrlich niclit gegen die Zvniasetheori\u00bb:. sondern '\u2022agi blof\\ dah die lebende Hefezelle w-iders(andsf\u00e4hig\u00ab,r gegen nachteilige l'.infl\u00fcsse ist als einige aus ihr isolierte Stoffe.\nv) Wenn die alkoholische (i\u00fcrung nach Herzog der \u00abdeiehung der Invertinwirkung gehorcht, so ist es nicht zu sagen, was f\u00fcr Prozesse durch eine solche \u00abileiehmig auSgedriickl werden. Diese Zeitschrift, bd. XXXVII. S. ut): bd. Xbl. S. 11\u00ab.\n!l Ilerlitzka. Archives italiennes de biologie. T. XXXIX. |\u00eei\u00ab!3. p.ll\u00ab.\nArchivio di tisiologia; Vol. I. t\u00eeto\u00ee. p. ggo,\n1 (lohnheim. (Ihemie der Kiweihk\u00fcrper. l\u00eeMto. S. \u2018202.","page":469},{"file":"p0470.txt","language":"de","ocr_de":"Leonid I wan off.\n17< )\nDas eben Dargelegte zeigt, dab alle Autoren, welche \u00fcber (dining arbeiteten, annahmen, dab die Kiwei\u00dfstoffe irgend wel< be. vermutlicli sehr wichtige Holle in dein G\u00e4rungsprozesse spielen.\nTrotzdem fehlte merkw\u00fcrdigerweise die Untersuchung des \u00ab(liantitativen Verhallens der Kiweibstolfe bei diesem Prozesse vollst\u00e4ndig. Was mit diesen wichtigen Stollen bei der Zuckerzersetzung geschieht, ob sie intakt bleiben oder zerspalten, resp. neu gebildet werden, blieb ganz unentschieden: und sn bestand zun\u00e4chst meine Aufgabe darin, diese L\u00fccke durch folgende Versuche auszuf\u00fcllen.\nI m die G\u00e4rung m\u00f6glichst von anderen Prozessen abgetrennt beobachten zu k\u00f6nnen, wurden alle diese Versuche in reinem Zucker ohne andere N\u00e4hrstoffe ausgef\u00fchrt.\nVersuch I.\n!-\u2022> g k\u00e4ufliche Pre\u00dfhefe wurden in 700 ccm Leitungswasser durch Sch\u00fctteln m\u00f6glichst gleichm\u00e4\u00dfig verteilt. Dann wurden \\ Proben von je 25 ccm dieser Mischung mit 1.5 g I ro< kengv wicht zur liest im mutig dos Li weihst ickst olles genommen. Die eine H\u00e4lfte der Proben wurde sofort, die andere erst nach Verg\u00e4rung von 5,5 g Glukose w\u00e4hrend 22 Stunden analysiert.\nHm der Liweibstickslolfbestimmung wurde der Probeinhalt1) bis zu 100 ccm mit Wasser verd\u00fcnnt und dann auf dem \\\\ asset'bade mit Kupieroxyd nach Stutzer gef\u00e4llt.\nIm Niederschlage wurde der Stiekstolf nach Kjeldahl bestimmt. Heim Verbrennen mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure benutzte ich Quecksilber zur Heschleuuigung der Heaktion.\nHeim Abdestillioren ties Ammoniaks verwandte ich Zink I\u00bbulver zur Lrloichtorung ties Kochens der Natronlauge und destillierte dann ohne Wasserk\u00fchler, was nach einigen Kontroll-versuchen keine merkliche \u00c4nderung in der Hestimmung mit\nl\u00e4t* l\u2019niftmu: der Fl\u00fcssigkeit nach item Ahlillrieren von der lief\u00ab; ;:al\u00ab in keinem Falle fine Keaktion auf Iviweif'stolle: es geh\u00f6rte dalmi ganze Imwcil'stirkstolf mir den liefen an und das Abliltneren der I\u00ab;i:'uuu>tliis>iykeit von der tJete war in diesem Falle ^an/. nnnoli^","page":470},{"file":"p0471.txt","language":"de","ocr_de":"I Ihm .las Verhalten der KiweiMoffv .hei dci alkoholischen G\u00e4rung. 471\nSK'h ,,nn4rl- Heim Filtrieren mit Natronlauge ,i 10 N) benutzte irh Metylorange als Indikator.\nDie Resultate zeigt folgende Tabelle:\n1..') g Trockonhefe enth\u00e4lt in mg V\u00b0r der G\u00e4rung Nach der G\u00e4rtin\u00ab'\nGesamt-N\nKi\\vei\u00df-N\n\u00ab3.3\na' \u00ab0.5 )\t\u00ab0.\u00ab \\\n\u00ab0.35\tI\nhi S0.2- |\n\u00ab1.7 )\n) \u00ab1.12\nDic.-cr Vrisu.li zeigt, .t;ili die Kiwei\u00fcsluile |;,sl keine <|(ianti-ialive Ainiening bei der (mrting eriillen, obwohl eine kleine Menge des XiebtpniteinstieksIolTs als Material zur Kiweilkegene-ration zur Verf\u00fcgung stand.\nIm n\u00e4chsten V\u00e8r>uclie lieb ich die Hefe eine viel gr\u00f6bere (i\u00e4rungsarbeit leisten, indem ich auf dasselbe ( Jewiehl der liefe (\u2018ine viel gr\u00f6bere Menge Zucker gab.\nVersuch II.\n2<>g reiner IJroimereihole11 wurden mit 400 ccm Leitungs-wasser gesch\u00fcttelt und S IVoben von je .25 ccm mit 0,5115 g Trockengewicht genommen.\nIhc eine H\u00fcllte davon wurde sofort wie im vorhergegangenen \\ ersuche analysiert, die andere erst nach Verg\u00e4rung von 15 g Rohrzucker bei 25\u00ab w\u00e4hrend 1 Tagen. Die Menge der inzwischen ausgeschiedenen Kohlens\u00e4ure, welche durch die W\u00e4gung bestimmt wurde, betrug 5 g, wonach die Menge des vergorenen Zuckers mit beinahe \u00f6 g berechnet wird. Die Analyse ergab folgende Resultate:\n0.:Uk\"> g Trockenheit? enth\u00e4lt in mu Vor der G\u00e4rung Nach der G\u00e4rung\n< icsamt-N I'iwfil'-N\n27.1\nai 25.20 h 27).20\n! 25.20\n25.3\u00ab \\\n20.01 ; |\n\u25a0) 1 liest* Helc habe ich vuin IJerlincr Institut f\u00fcr G\u00e4nmgsgewci ' \u00f6'alh n. wof\u00fcr ich Herrn hol'. Di. Lindner meinen Dank aussprech.","page":471},{"file":"p0472.txt","language":"de","ocr_de":"'\u00bb72\nLeonid Iwan\u00f6ff.\nIn diesem Versuche, wie im vorhergegangenen. bleibt die liiweibmenge ganz unver\u00e4ndert, obwohl die Hefe eine* viel gr\u00f6bere Ge*wiehtsmenge des Zuckers verg\u00e4ren muhte.\nMerkw\u00fcrdigerweise beobachteten wir auch keine Synthese* der Kiwcibstolle auf Kostern de*r nichtproteinartigen Stickstoff-verhiudimgen, deren Menge' beinahe 8n \u00bb des Gesamtstickstolfs betrug, hi\u00bb* Anwesenheit dieser zur Eiwei\u00dfsynthese unf\u00e4lligen Stolle zeigte sich in elem n\u00e4chsten Ve*rsuche noch deutlicher.\nVersuch III.\nDieser Ve*rsuch wurde* mit einer reinen Kultur Brennerei-liefe N 128 von Kral unter sterilen Bedingungen auf folgende* Weise ausgeliihrt :\nIn d(*n Kolben A von \u00f4 1 Inhalt wurden \\ 1 der verd\u00fcnnten (8.5'Vo Balling) Bie*rw\u00fcrze eingegossen und dann die \u00d6ffnung mitte'ls eines Wattepfroplens dicht verschlossen. Durch den Bfropten wird ein Glasrohr eingef\u00fchrt, weledics gekr\u00fcmmt ist, wie die Zeichnung zeigt. Die Kr\u00fcmmung am unteren linde di<*nt dazu, um das Mitreiben des Niederschlages dur\u00ab*h die* ausllie'bcnde* Fl\u00fcssigkeit m\u00f6glichst zu vermeiden. Auf das ander\u00bb*","page":472},{"file":"p0473.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das Verhallen der EiwciMoffc bei der alkoholischen (u\nirunir.\n5711\nKnde des Rohres wurde ein langer, mit dem Qiietsohhahn a versehener Gummischlaueh aufgesetzt, weleher mit dem kurzen R\u00fchrehen b, dem Gummiansatz c und dem Glasst\u00f6psel d endigt.\nVor dem Sterilisieren wurde die R\u00fchre mit W\u00fcrze mittels Aufsaugers gef\u00fcllt, und auf solche Weise konnte sie nachher als Heber dienen.\nRer Kolben wurde \u00ab1 mal im Dampfsterilisator je .\u20181 Stunden erw\u00e4rmt und die \\\\ iirze nach dem Abk\u00fchlen in einen andern Kolben R \u00fcbergef\u00fchrt. Dieser hatte auch \u00f6 l Inhal! und besah ebenfalls einen Wattepfropfen, durch welchen 2 Glasr\u00f6hren gingen, eine kurze mit Gummisehlauehansatz f und Glasst\u00f6psel e und eine l\u00e4ngere, welche ganz wie die f\u00fcr den Kolben A beschriebene gekr\u00fcmmt ist und mit dem Watterohr h geschlossen wurde. Dieser zweite Kolben wurde auch 3 mal im Dampfsterilisator sterilisiert und dann mit steriler W\u00fcrze aus dem Kolben A gef\u00fcllt. Dabei wurde der (iummiansatz f des Kolbens I' mit dem R\u00fchrchon b des langen, durch einen Otietschh\u00e4hn geschlossenen (hirnmischlauches des Kolbens A unter den f\u00fcr >tcril(* Arbeit \u00fcblichen Vorsichtsma\u00dfregeln verbunden. Hierauf wurde der Kolben A bedeutend h\u00f6her als R gestellt, der Oiietseh-halin A ge\u00f6ffnet und die W\u00fcrze vorsichtig unter Regulation durch den Oiietschhalm, ohne den sich stets bei Sterilisation bildenden Niederschlag im Kolben A zu ber\u00fchren, in den Kolben R \u00fcbergeleilet. Daun wurde Rohr f von dem Rohr b getrennt und mit dem Glasst\u00f6psel e abgeschlossen. Der Kolben A diente weiter zur Sterilisation des Wassers, w\u00e4hrend der Kolben R einige /eit unter \u00f6fterem Sch\u00fctteln in k\u00fchlem Raume aufbewahrt.wurde. Inzwischen wurdeeinmit derselben W\u00fcrze gef\u00fcllter Rastours.-hei Kolben von 1 11 Inhalt mit einer reinen Kultur der Rrennerei-hefe N 128 von Kral geimpft und, als die G\u00e4rung in vollem Gange war, mit dem Rohre f des Kolbens R verb\u00fcnden und 'Ciu Inhalt unter Sch\u00fctteln \u00fcbergeleitet. Die G\u00e4rung ging bei Zimmertemperatur unter Durchleiten eines Lullstroms durch das Watterohr h und das lange Rohr vor sich. Nach 3 Tagen war die Hauptg\u00e4rung beendigt und der Kolben wurde im Keller !\u00bbci 10\u00b0 C. aufbewahrt, wo sich die Hefe nach 2i Stunden voll-G\u00fcndig zu\u2019 Roden gesetzt hatte.","page":473},{"file":"p0474.txt","language":"de","ocr_de":"Leonid Jwanoff.\n\\i t\nI);inu wurde die verlorene Fl\u00fcssigkeit durch das latine\nC\nKedn- m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig ahgelassen und durch das Rohr 1 steriles \\\\ tisser ans dem Kolben A, grade so wie fr\u00fcher sterile W\u00fcrze, hineingeleitet, mit Tien abgesetzten Helen gesch\u00fcttelt und wieder zum Absetzen hingestellt. Nach einigen Stunden wurde das Waschwasser wieder abgelassen und darauf noch d Liter zugegossen. Nach dem letzten Absetzen wurde so viel abgelassen, das in dem Kolben nur 1 I Fl\u00fcssigkeit mit Hefen zur\u00fcckblieb.\nI m diese Hefemischung in gleichm\u00fcbigen Frohen zu erhalten. wurde folgende Hinrichtung benutzt : Fine Pipette, in welcher ein bestimmtes Volumen (25 ccm i mittels 2 Marken gekennzeichnet war, wurde mittels Gummischlauches oben mit dem Watle-l -Rohr k. unten mit einem Schenkelrohr m, welches m das zugespitzte R\u00f6hrchen n endigte, in Verbindung gesetzt. Alle obengenannten (\u00fcasleile wurden zun\u00e4chst mit durch Watte zogest opften \u00d6ffnungen im Trockensehrank bei l\u00f6O\u00b0 sterilisiert um 1 dann durch sterilisierte Gummir\u00f6hrehen unter einander, und x-hlieblich mittels Schenkel m mit dem langen Gummi-schlauch des Kolbens H in Verbindung gesetzt.\nHann wurde der Kolben H so hoch gestellt, dal* sich sein llodenniveau etwas h\u00f6lier als die obere Marke der Pipette belaud, das lange (inmmirohr, mit einem Oiietschhalm g versehen und dieser letztere nach dem Sch\u00fctteln des Kolbens ge\u00f6ffnet. Nach F\u00fcllung der Pipette bis zur oberen Marke wurde der Ouelschhahn g geschlossen und darauf der Ouelschhahn p ge\u00f6ffnet und.die Fl\u00fcssigkeit nach Fnlfernung des Wattest\u00f6psels aus der \u00d6ffnung bis zur unteren Marke in den sterilen Frlen me y er-Kolben ahgelassen.\nHie ersten Portionen wurden nat\u00fcrlich nicht benutzt, alle \u00fcbrigen enthielten durchschnittlich 0,5088 g Trockenhefe in 2\u2019> ccm Fl\u00fcssigkeit und waren vollst\u00e4ndig steril.1)\nHer eine Teil \u00abliescr Proben wurde sofort analvsiert, zu\n1 Diese Proben l\",nnl/lr ich auch zu llun<ierversu<hen. welche i< ! m Me iik r Ai beil \u00fcber dir l mwandlunfion der Phosphate iu der Pflanz\u00ab b\u00bb\u2022'-ebreibe. Nach wochenlaiijiem \\ er'Weilen im Thermostaten waren di> KtdUinn vollsl\u00e4ndi\u00ab: rein.","page":474},{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"I,(,i\u2019 ,las Vt-rliaHen der Kiweihstoi\u00efe bei der alkoholischen (i\u00e4nmV. 17.')\n<!cn anderen wurde zun\u00e4chst f> g (f, ccm der sterilen Inn * \u201ejgen L\u00f6sung Glukose hinzugefugt. Nach \u00ceSstiindiger G\u00e4rung hei *2.')\u00b0 wurden nochmals \u00f6 g (ihikose hiiizugef'\u00fcgt und die Droben nach weiteren 2r Stunden analvsiert.\nDie folgende Tabelle\u00bb zeigt die erhaltenen Resultate:\n0.50HS g Trockenhofe enthielt in mir\nr*\n Vor der (i\u00e4rung Nach der (\u00dcirung\nOesamt-N\nKiwcif'-X\n\u00bb > \u00df\\\nai ;\u2022\u00ab),\u00bb \\\ni n M.Ui b; dl.a )\ndl.n |\ndt.Ul du.t\nDurch diesen Versuch ist also bewiesen, dal\u00bb der Mangel an Sterilit\u00e4t keinen Linlluh aut die von uns fr\u00fcher erhaltenen llesultate hatte: die Ki wci\u00dfzerspaltung macht sich bei der (Dining nicht bemcrklieli. Merkw\u00fcrdigerweise beobachten wir auch keine Kiwoi\u00dfsynthese, obwohl die Menge des Nichtproleinst ieksluffes beinahe ID' o des 11 es a m t s I i c k s I o 11 es betrug.\nDiese Verbindungen sind offenbar unf\u00e4hig, sieh in Ki'woil\u00bb zu verwandeln, weil die liefe selbst die F\u00e4higkeit, das Eiweil; aus Asparagin zu synthesieren, in vollem Ma\u00dfe\u00bb unter diesen Bedingungen behielt, wie. der n\u00e4chste Versuch beweist.*\nVersuch IV.\nZu einigen Droben der im vorigen Versuche abgelassenen Hefe wurden je 10 g Glukose mit 0,2;> g Asparagin zugef\u00fcgt und nach \u00df und f> Tagen der Kiwei\u00dfstickstof\u00ef bestimm!. Die\n\tU.oOKS g Tmckenhefe enthielt in rr\u00bb\"\t\n\t\\ or der f fiirung\tNach der (l\u00e4rmig mit Zucker und Asparagin nach H 1agen\tnach \u00e4 Tagen\nKiweib-N\tai ao.ro H1J\"\t11.\tWi \\\t! ,\t!\tTUM\ti\tM\\\"iH 12,\t(K) J\t1\tKi\t' . :","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"i7t>\nLeonid I wann ff.\nDadurch ist bewiesen, da\u00df die liefe nicht alle Stick-stoffvcrbindungen, welche sich beim Stoffwechsel in den Zellen ansamineln, in Kiwei\u00dfstoffe umwandeln kann. \\\\ as f\u00fcr Verbindungen diese nicht umwandelbaren Stolle sind, uh sie Zerspaltungsprodukte der Eiwei\u00dfstolle selbst sind, bleibt einstweilen unentschieden.\nHier will ich nur bemerken, da\u00df sie bei der F\u00e4llung mit Kupieroxyd das Filtrat als Kupferverbindungen blau Kirben, gerade wie es bei Kiwei\u00dfzeiSpaltungsprodukten geschieht.\nHieraus 'ergibt sich die Frage, ob die ganze Menge der Fiwei\u00dfzerselzungsprodukte vollst\u00e4ndig assimiliert und in Hiwei\u00df \u2018regeneriert werden kann. Bisher nahm man das letztere als Ausflu\u00df des Dogmas von der Omnipotent des Eiwei\u00dfes an, es fehlen jedoch hierf\u00fcr irgendwelche beweisenden Tatsachen. Da aber die Entscheidung der Frage, ob die Eiwei\u00dfstoffe bei der (l\u00e4rmig ein tats\u00e4chliches Konstantbleiben oder nur ein Gleichgewicht zwischen Spaltung und Synthese zeigen, davon abh\u00e4ngt, ob die Eiwei\u00dfsynthese alle Zerselzungs-prnduktc regenerieren kann, so habe ich versucht, diese Frage experimentell zu er\u00f6rtern.\nVersuch V.\nEin Teil der Portionen von steriler Hefe, die in der Kultur des Versuchs III erhallen wurden, wurde in die Erlenmever-Kolben mit einer Bodcnll\u00e4ehc von 7\u00f6 qcm gebracht. Jede Portion, die. wie schon gesagt, 2\u00f6 ccm Wasser und 0,0088 g Troeken-hefe enthielt, wurde 21 Tagt\u00bb ohne Zusatz von N\u00e4hrstoffen aufbewahrt. Die Analyse zeigte zu dieser Zeit, da\u00df die Eiwei\u00df-sliekstoliinenge von .\u2018>1,01 mg bis 20,18 mg gesunken und Nicht-proteiiis.liokslol\u00ef von 0.11 mg bis 10,\u2018.)7 mg hinzugekommen war. Dann wurden Io ccm von steriler Io0'\\oiger Glukose-l\u00f6Ming hinzugelugt und nach 4t\u00e4giger G\u00e4rung bei 2\u00f6 \" die Analyse ausgeliihrt. Fs wurden 28,1 1 mg von Eiwei\u00dfs.tiekstof: und N,S mg Xiehlproteinstjekstolf gefunden.\nAlso konnte die liefe nur 10\" <> der Eiwei\u00dfzerspaltung.\u2014 Produkte, die beim Hungern entstunden waren, ausnutzen.","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"I her das Verhalten der Liwei\u00dfstotTe hei der alkoholischen G\u00e4rung. 471\nVersuch VI.\nDu* sterile Hefe wurde auf dieselbe Weise wie in Versuch 111 von derselben Kultur N 128 Lindner (Thalien. Die Kulturtl\u00fcssigkeit hatte Iblgende Zusammensetzung:\nWH MI g Lmtungswassn-5;')0 \u00bb Saccharose 7.) \u00bb \u00abWitte\u00bb - Pepton 70 \u00bb KHx1*04 \u20225 \u00bb MgS04\nDiese L\u00f6sung wurde )\u00bb Tage nacheinander je 1M> Stunde im Damptapparal sterilisiert. dann in einen sterilen ' Kultur-kolbcn iibergef\u00fchrt und dort mit Hefe geimpft.\nNach 7 t\u00e4giger G\u00e4rung bei Zimmertemperatur blieb der Kulturkolben einen Tag bei 10\u00b0 stehen, wodurch sich die liefe absetzte. Nach 2maligem Auswaschen mit kaltem (10\u00b0) Wasser und Absetzen wurde die gesch\u00fcttelte Hefe, wie schon fr\u00fcher beschrieben, in Erl en meyer-Kolben mit 7f> qcm Hudonll\u00e4ebe verteilt.\nDas eine Paar Kolben wurde sofort analysiert, das andere erst, nachdem es Tagt; ohne; Nahrungszusatz bei 2.V\u00b0 standen hatte.\nDie Analyse zeigte, dal\u00bb jede Portion mit 0,1G7 g Trockenheit* folgende Menge Eiweillstickstolf in Milligramm enthielt:\n\u25a0\tai O.NJ\nVor dem Hungern\t' 0.7f>\nh) 0,71\nNach\na> ll.o f\n; \u00f6.H.\") hi 0.7i\nAlso wurden beinahe 4-0\u00b0,o des Li weihst iekstolfs heim Hungern in Niehtproteinsliekstotf umgewandelt.\nDann wurden zu G solcher Proben je ]0 ecm der sterilen \u2022>< ,n/<iigen ( diikosel\u00f6sung zugesetzt und nach einer Woche-zeigt\u00ab* die Analyse von 2 derartigen Proben, da\u00df der Eiweihstickstolf in einer Probe 8, L in der anderen 8.2 mg betrug, Das hei\u00dft GO'hoiler.Eiwcih-zerselzungsprodukte wurden wieder in Eiwei\u00df regeneriert. Ein\u00ab vollkommenere Ausnutzung derselben konnte ich nicht erreichen.\nXa< h einer Woehe n\u00e4mlich begann wie\u00ab 1er ein\u00ab* Eiwcill-ttbnalime, .da die Analyse zu diesem Zeitpunkt 7,\u00f6 mg Eiwei\u00df-","page":477},{"file":"p0478.txt","language":"de","ocr_de":"*7K\nU-.,nul Iwanofl.\nstiokstoll zeigte. Das noelimalgo Ilinziil'i'i^cn von P> ccm \u00f4O'bniger (diikosclosung rie!' nach einer Woche wieder eine kleine Zunahme des Ei weibstickst olles bis /,/ 'event. <S,| mg hervor Xadi einer Woche sank derselbe nochmals bis auf \u00f6 71 nc\u2019\nI)iese Versuche zeigen. \u00abla\u00df die liefe in reinem Zucker nur i-O b0\u00b0;\u201e der Zerspalt imgsprodukte wieder in Kiweil! zu regenerieren imstande ist und da\u00df daher die Ei wei hzerset zung nie unter diesen Bedingungen durch Synthese verdeckt werden kann.1)\nDieses Kcsultat stimmt mit den Untersuchungen Soli ulzes,-) der bewies, dab bei dem Kiweilizerfall nicht Asparagin (event, \u00dflutainin) und Kohlenhydrat, wie man fr\u00fcher meinte.sondern\n\u2022\tine ganze Menge von verschiedenen stickstoffhaltigen Produkten entsteht,-die f\u00fcr die Kiwci\u00dfneubildimg nicht gleichwertig sind. Daher verliert die Annahme der Eiwei\u00dftheorie, da\u00df eine dauernde Zertr\u00fcmmerung und Neubildung von Eiwei\u00df ohne Anh\u00e4ufung der Zerspaltungspnwinkte bei Anwesenheit von Kohlenhydraten m\u00f6glich sei, jeden -experimentellen Beweis.\nW ir k\u00f6nnen also sagen, dal\u00bb das Konstantbleihon der hi wei\u00dfste! fe bei der (l\u00e4rmig in reinem Zucker sehr wahrscheinlich kein (lleichgewieht der entgegengesetzten Prozesse ist. Bei gleichzeitig nebeneinander verlaufender Synthese und Zersetzung in reinem Zucker m\u00fcssen sich immer die nicht verwendbaren Produkte ansammeln.\nIch bin weit davon entlernt, aus diesen Versuchen einen endg\u00fcltigem Schlu\u00df zu ziehen. Die folgenden Versuche geben mehr \\ eranlassung dazu', jedoch erm\u00f6glichen diese vorl\u00e4ufig\n1 b.e \\ersuche Prianischnikoffs \u00fcber ilie bei Lichlzutritt er* i\"|<rcn\u00bb|(\u00bb degeneration der Kiwei\u00dfzersetzungsprnduktc h\u00f6herer Pflanzen *rm\u00fcgliclien. denselben -Schlu\u00df zu ziehen, berechnen wir diese Versuche m derselben Art. wie unsere fr\u00fcher f\u00fcr liefe mitgeteilfen. so zeigt sich.\n\u2022\tlab Pisinii sativum und Phaseolus iiiultiflorus nicht mehr als (if)0\u00ab, der /ersetzungsprodukte am Lieht, d. h. hei Kohlenliydratenzufuhr regenerieren k\u00f6nnen. Siehe Prianisehnikoff. Die Eiweibstoffe und deren Einsatz im Pllanzenorganismus. Moskau, 18\u00ceM1 (russisch).\n*) Schulze. Diese Zeitschrift, bd. XXIV, 18U7. S. IS.\nPfeffer. Jahrb\u00fccher f\u00fcr wissenseh. botan.. bd. 8. 1872. S. f2!J. borodin. bot. Zeit.. 1878. S. 801.","page":478},{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"5-79\nI I.er das Verhalten \u00ab1er Kiwei\u00dfstofVe bei der alkoholi>rhm (i\u00e4mng'\neiiK1 Krkl\u00e4rung des Widerspruches, in welchem unsere Versuche mit <len Angaben Ili'iliecei* Autoren \u00fcber den hei der G\u00e4rung ui reinem Zucker stattlindcnden StickslollveHust stehen\nWir haben schon gesehen, da\u00df .Mitscherlich, T\u00e9nard, Ihislciir, Liebig, N\u00e4geli1) und weiter Dudean.x,2)Sc.Ji\u00fcl/en-\u00dferger und Destrenr'b alle \u00e9ine Slickstollausscheidung aus der llele bei G\u00e4rung in reinem Zucker beobachteten.\nDiese Tatsaehe kann durch zwei Umst\u00e4nde erkl\u00e4rt werden : eislens wurden alle fr\u00fcheren Versuche mil nicht steriler liefe ansgeluhrl und zweitens dauerten sie zu lange, Hei Anwesenheit der llakterien wurde nat\u00fcrlich das Absterben und Zersetzen einzelner Hef'ezellen beschleunigt und die dadurch entstandenen Zerselzimgsproduklc, <'hne vollst\u00e4ndig durch die lebenden Zellen' regeneriert werden zu k\u00f6nnen, mehr und mehr in der G\u00e4ruugs-ll\u00fcssigkeil angesammelt.-'\nDarleihe beobachleb1 ich au der wochenlang dauernden Kultur von Versuch VI.. Die Helen, die eine Woche nach Knde der (l\u00e4rmig bei 2.V\u2019 standen, zeigten schon eine Abnahme des Ciwei\u00dfstickstolVes. in einem Falle von .8,2 bis 7.f> mg und in anderen F\u00e4llen von 7,9 bis 5,71 mg.\nIn einigen Versuchen von Schiitzonberger und Desirem d. e.), welche nur 21 Stunden dauerten, fand sich eine sehr unbedeutende Stickstoflabnahme von 2.81 bis 2,70'Vo, die schon in den Fehlergrenzen der llestimmmigsmelhode liegt.\nAlso hat das sogenannte < Krsch\u00f6pfen der Hole hei lange dauernder Garung in reinem Zucker mit dem Mickstoffvcrlusl nichts zu tun. In solchen F\u00e4llen,\" wo. Heb dieses nicht durch das Absterben der Zelten erkl\u00e4ren l\u00e4\u00dft, h\u00fcben wir es mit einer physiologischen Keaktion zu lim. die dem Ibihestadium .entspricht und sehr wahrscheinlich durch\nb\ts. oben fand merkw\u00fcrdigerweise dabei. <l;if> der Sfirk-\nin Darn von Albumin oder Pepton ausgescliieden wird. Ich konnte 1,1\tso\"ar. nicht einmal in unreinen Kulturen ein.* \u00dfiuret.reaklion\n\u2018!'\u2018r \u00f6arung>llii>sigkeit beobachten. Au\u00dferdem landen Hahn und lierot l\"'1 ^'dbstVerdauung von Hefe nur Spuren von Albu.nosen und kein l'e|'t\u00ab\u00bbn. Siehe Die Zymascgftrung. S. H07.\nV| trait\u00e9 de Microbiologie, T. Ill, p. 20(i\u2014210.\n\"i Trait\u00e9 de Microbiologie, T. III. p. \u2014327.\nHoj.jie-Sfyler'j! ZeilM-hrift 1'. x\u00bb!iysiol. Cluini**. XUI.\n:vj","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"\u00bb Ht )\nLeonid Iwanoff.\nVer\u00e4nderung d\u00bb*s Knzymgchalles oder das Entstehen von Stoffen, w\u00ab*lch<* die G\u00e4rung hemmen, erkl\u00e4rt werden kann.\nldi gehe jelzt zu den Versuchen \u00fcber, welche nach meiner Meinung entschiedener f\u00fcr unsere Interpretation des beobachteten Koiislanlhlcihens der Kiweibstol\u00efe und folglich gegen die Dis-sozialiniishypnlhese sprechen.\nDie letztere sagt. dal\u00bb sich die Zersetzung der Kiweill-mnleknle unaufh\u00f6rlich fortsetzt, aber nur heim Mangel des K\u00ab>hl<*uhydrales, d. h. d\u00ab*s Mat(*rials f\u00fcr die Kiweilisynthese wahlnehmen liilit.\nIhcsem Standpunkte'(Mitsprechend \u00e4ndert das Kohlenhydrat nur die Bedingungen der Kiweibregeueration, indem es das Malernd dazu gibt, l\u00e4\u00dft aber die Bedingungen der Kiweibzer-selzung ganz unver\u00e4ndert.\n.letzt k\u00f6nnen wir annehmen, dull die wesentlichste Bedingung der KiweiKzorsetzung in der Zelle ein proteolytisches Enzym ist. welches seine Arbeit in der in bestimmter Weise zerst\u00f6rten Zelle fort setzt und sich bei der sogenannten Selhst-Yordauung bemerkbar macht. Im Gegenteil hierzu h\u00f6rt die Kiwcil\u00eesynlhcse sofort nach dom Tode der Zelle als Ganzes auf.\nWenn also das Kohlenhydrat nur auf den Gang der Kiweili-M-iithcse einen Kinllul\u00bb h\u00e4tte und die Bedingungen der Kiweib-zerselzuug gar nicht \u00e4nderte, dann m\u00fchte der Kiweibzerfall nach dem Tode ganz unver\u00e4ndert weiter gehen, gleichviel ob Kohlenhydrat vorhanden ist oder nicht. In der Tat hat aber das Kohlcnhvilrat einen grollen Kinllul\u00bb auf die Kiweillzersetzung.\nDi\u00ab* unten beschriebenen Versuche zeigen, dal\u00bb die eben g\u00e4rend\u00ab* Ihle und <li<* nicht g\u00e4rende sich bei Seihstwrdauung ganz anders verhallen.\nVersu\u00ab h VII.\nTl g ITebhefe wurden mit 3<M)ccm 20\u00b0/oiger Saccharose gemis\u00ab*ht und nach 21st\u00fcndiger G\u00e4rung, als die Kohlens\u00e4ur\u00ab*-ausseh\u00ab*idiing noch nicht aufgeh\u00f6rt hatte, wurde die G\u00e4rungs-ll\u00fcssigki\u00fbt von der teilweise ahgesetzten Hefe abgegossen und von \u00abl\u00ab*r zur\u00fci khleihciuh'ii breiartigen llefenmasse wur\u00abl\u00ab*u einig\u00ab* IToben zu Hh-enl mit der Pipette unter Sch\u00fctt\u00ab*ln weggen\u00ab>mm\u00ab*n.","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"Hht das Verhalten der Kiwei\u00dfstoffe hei der alkoholischen (\u201eir.mj. \u00bbSt\nOleichzeifig wurde dieselbe, aber noch nicht geborene liefe mit \\Vass(M- ungef\u00e4hr in dieselbe breiartige Masse zerrieben und davon Proben zu jo 10 ecm genommen. Heide Nethen von Proben wurden mit Thymol im f berselmi; in dem Thermostaten lM-i \u00f6oo erhitzt und nach 2 Stunden, als die mikroskopische rntorsuehung mit Methylenblau zeigte, dal) alle Zollen sofort tudblau gef\u00e4rbt und folglich tot waren, dann bei !70C.. d. b beim Optimum f\u00fcr Hel'eproteolyse weiter aufbewahrl. *\nXaoli 1 o und Gl Siunden wurden dieProben von beiden IlOilicn analysiert und der Eiweillgehalt mit folgenden Zahlen ! i bezeichnet :\n\t\\ or Selbstverdauung\tItci Seihst Verdauung iei< I, 1 r\u00bb S1,im\u25a0 |\u2022 11 nach ,ii st,ni t\u2022 *i\t\nGegorene liefe\tai ;V) .0 1 .. mU5 1\u00bb; oo.O j\t:tt m;\t\u2022JU\nNicht\tai \u00e4:i.0| , ., \u00f4a.\u00f9h , Mol\tttu\t( lo.t\u00bb\nPer 1 ntersehied in;der Proteolyse gegorener und. nicht gegorener Hefe wird vielleicht noch klarer, wenn wir zeigen, wieviel Prozente Kiweilistolle von der Anfangsmenge derselben zerlegt wurden:\nnac\nI\u00bbei Selbstverdauung l'> Siunden nach Ui Slundeji\nGegorene Hefe\nNiehl\nh\u00e4 \u00ab.,\noi.\u00ee * ,\nKO.O '> \u201e\nDiese Zahlen zeigen, dali die Verg\u00e4rung des Zuckers einen entschieden hemmenden KiufluP\u00bb auf .die Kiweii;-\nl| b\u00fcr meme Ziele gen\u00fcgen nur relative Weite, daher bedeut,n s.imtli, tie Zahlen dieser und der folgenden 'labelled eigentlich die Anzahl der Kubikzentimeter der \u2018 io-N.-Seh\\vefels\u00e4iite, welche f\u00fcr die Neutralisation des Ammoniaks verbraucht wurden, den mau nach der M UI ze r-K je Idali I sehen Methode der I'.iweildieslimmimg erhalt. I'm die Kiweibstickstotfnienge daraus zu berechnen. hat man diese Zahlen mir mit 1.1 zu multiplizieren.","page":481},{"file":"p0482.txt","language":"de","ocr_de":"m\nI. fin id Iwan (\u00bbCf.\nzcrsot/uitg in \u00bb1er liefe aiisiibt: die KiwcibslolVe der ge-j/*denen liefe zersetzen sich halb so stark wie die nicht o eiu\u00bb.\niMcson Kinllii!\u00bb \u00bb1rs verlorenen Zuckers 11 auf die nachfolgende SeihstVerdauung kann man durch folgende M M\u00f6glich-keilen erkl\u00e4ren. Krstens kann man voraussetzen, dal\u00bb die Kiweili-stolfe hei \u00ab 1er (tuning durch eigenartige Ver\u00e4nderungen viel best\u00e4ndiger *r\u00ab\u2018<rcii das proteolytische Knzym geworden sind. Zweitens ist es m\u00f6glich, dal\u00bb die Menge des proteolvtischen Knzyrns hei der (i\u00e4rung ahnimmt und drittens, dal\u00bb dabei die Proteolyse hemmende Substanzen oder anliproleolvlisdir Knzvme gebildet wurden.\nI in zu entscheiden, welclrc von diesen M\u00f6glichkeiten der \\\\ irkljohkeif entspricht, wurde in dem eben mitgeleillen Ver-siiche ' eine gegorene Probe mit einer nicht gegorenen mach A bl \u00d6lung bei f>0\u00b0 mit Thymol; zusammengegossen und mit den anderen Proben Im Stunden bei 17\" auf\u2019bewahrt. Wenn die SelbstVerdauung der gegorenen und nicht gegorenen Prob\u00bb1 ganz selbst\u00e4ndig vor sich ging, dann sollte die Analvse die Summe der Ki weil'\u00bb tolle der getrennt verdauenden Proben zeigen. Abei' dies war nicht der Kall. In der Tat habe ich anstatt 21.1 ->\u25a0- lo.'.i = .\u2018>2. \\ viel mehr, n\u00e4mlich 12.0 Kinheilen von Kiweibslolfen bekoimnen.\nKs zeigte\u00bb sich, dal\u00bb die gegorenen Helen die Proteolyse der nicht gegorenen verz\u00f6gern k\u00f6nnen und dal\u00bb folglich antiproleolytisehe Substanzen hei der (I\u00e4rung gebildet werden. Die midisten Versuche best\u00e4tigten das vollst\u00e4ndig.\nVersuch VIII.\nKs wurden lo g Prebhefe mit l\u00f6o eem Lciluiigswasser gesch\u00fcttelt und von dieser Mischung die Proben zu je 2\u00d4 ccm genommen. Zu jeder Pro.be wurden je 10 ccm \u00f6ic'oiger Sarchamsel\u00f6simg hinzugcl\u00efigt und bei Zimmertemperatur in 1 i\u00e4rung versetzt. Die testierende Menge von Hvlemischimg\n1 Per Zucker. selbst wirkt nur in sehr starken Konzentrationen \u202210 IOC,) auf die Proteolyse hemmend. hielte lineliner. Pie Zymase* ibirung, S. oll\u00bb. In meinen Versuchen blieben in der (.i\u00e4rungsll\u00fcssigkeii nur kleine Zuekeriuengen. welche nat\u00fcrlich keinen Kinllu\u00df aus\u00fcben konnten und auch in der Tat, wie wir weiter sehen werden, keinen aus\u00fcbten.","page":482},{"file":"p0483.txt","language":"de","ocr_de":"i ber (!a> Verhallen der K i wei\u00dfst oft e bei der alkoholischen (l\u00e4rmig. [S3\nwurde bei \u2022>\u2014 \u00bb0 C. stehen gelassen, um die Kiweillz\u00e7rsetziing zu vermeiden, und nach 21 Stunden w ieder I\u00bbruhen zu je 2f> ccm davon genommen.\n! enthielten, wie die Analyse .zeigte, dieselbe Kiw ei\u00df-,nenge wie die am vorhergehenden Tage in (l\u00e4rmig versetzten IToben, bei denen jetzt die (l\u00e4rmig schon ihr Krale erreicht hutte, bann wurde zu allen I\u2018rohen Chloroform im I berschiili hinzugef\u00fcgt und alle bei 33\u00b0 C. aufbewahrt. Nach \u00bb Stunden, als die K\u00fcrbung mit Methylenblau unter dem Mikroskop das Absterben s\u00e4mtlicher Zellen zeigte, wurden 2Paare der gegorenen und nicht gegorenen Kloben zusammengegossen, nochmals mit Chloroform im rberschu\u00df versetzt und mit anderen hei o2\" t.. stehen gelassen. I)ie Proben von diesen 3 Serien\ndie dabei zur\u00fcckgebliebene Kiwoi\u00dfstolfmenge.\t\t\t\t\n\tVor Selbst-\tXitel. i\tSelbstverdauung\t\n\tVerdauung\tuadi l -* Stumlcn\tnach is Stun.Ion\tnach I2n Stun.Jen\n< lc^. \u00bbreite Probe . . .\t\t;\u00ee2\u00ee\t:;o.n\t1 2U.( l\nXich!\t-\t. . .\tai.s\t21.0\t22 1\tn.s\nSumme\t - (ie.orem- und nicht ge-\tU|.7 .\t7)7.0\t7)\u2018t,( )\t\ngm\u2019, ne Probe\t\t1 ,;{\u20197\t7>\u2018l,0\t7)2.:t\ti\u00df.S\noder die Menge des zerfallenen Ki wei\u00dfst olles in Prozenten der Auf \u00e4ngsmengc: .\nNadi Selbst Verdauung -\u2022 ^luinlcn fs Stunden ! 120 Stunden\n< legorem- !*r<\u00bb!\u00bb\u2022\u25a0 .\nNullt \u00bb\ntn'giiivne und nicht ge gorene Probe . . .\n1.2\n2g.:t\ns.s\n,.o\n:to.o\nts.o\n27.1 \u00bb 7o.O\n:>2.o\nI\u00bbi(\u2018s(\u2018 Zahlen zeigen sehr anschaulich, wie viel schneller sich die Proteolyse der nicht gegorenen Proben vollzieht. Weiter","page":483},{"file":"p0484.txt","language":"de","ocr_de":";si\nLeonid I wan uff.\ns<*11\u2666 *11 wir, inwiefern die gegorene' Probe die Selbstverdauung der nichtgegureiieii erniedrigt. Nach \u00f6 Tagea war das Resultat der Fir/ymarbcit in der Mischung von gegorenen und nicht gegorenen Proben fast derjenigen in den nur g\u00e4renden gleich.1)\nPm sieb weiter zu \u00fcberzeugen, da\u00df sich eine antiproleo-iytisohe Substanz in der L\u00f6sung befindet, wurde folgender Versuch angestellt.\nVersuch IX.\nNach 2 t\u00e4giger Carting von \u00dfo g Pre\u00dfhefe mit d\u00fb g Saccharose in 2<wi ccm Wasser wurde die vergorene Fl\u00fcssigkeit von der abgeselzten liefe vorsichtig abgegossen und durch eine Chamberland-Kerze abfiltriert.\nHt ccm dieser ganz klaren Fl\u00fcssigkeit wurden zu einigen Proben-\u00abIer nicht gegorenen Pre\u00dfhefe hinzugef\u00fcgl. Jede Prol)e enthielt 1-0 ccm dei* Mischung, l\u00fcg liefe in 125 ccm Wasser und war vorher bei \u00f6d\" mit Chloroform abget\u00f6tet worden. In anderen ganz gleichen Proben wurden anstatt der C\u00e4rungs-lliissigkeit |n ccm Wasser hinzugelugt, um die Konzentration des F.nzyms nicht zu ver\u00e4ndern. Au\u00dferdem wurden zur Kontrolle andere auf dem Wasserbade gekochte Proben mit C\u00e4rungs-fliissigkeil und mit Wasser genommen und alle bei \u00bbS\u00b0 stehen gelassen. Nach d Tagen zeigte sieh bei der Analyse in den Proben folgender Kiwei\u00dfgehalt :\n\u2022 .\t' \" \u2022 '\tI\tNach Kontrolle\td Tagen Selbsl-, Verdauung\n1\tui 2'\u00bb.U\t\nWasser . . .\t\t\u2018U\n.1\tbl g\u00f4.\u00f4\t\n\u25a0 y;:-\t\u25a0 |\ta) *g\u00bb5.2\t*\t1 \u00f4.K\n(i\u00e4rfliissigkeit\tb g\u00df.\u00fc\tDi. J\n1 ' Zun\u00e4chst entstand die Vermutung. da\u00df heim Aht\u00f6ton der gegorenen Zellen dii* F\u00e4higkeit zur Eiwei\u00dfsynthese auf Kosten des hei der 4i.iiung gebildeten (ilykogens bewahrt wurde. Dann w\u00e4re dir* Hemmung des Zerfalls durch die Wirkung der. ontgegenwirkenden Prozesse erkl\u00e4't. In der Mischung der gegorenen und nicht gegorenen Probe konnte die","page":484},{"file":"p0485.txt","language":"de","ocr_de":"I U r das \\ erhalten der Kiwei\u00dfstoffe hei der alkoholischen (l\u00e4rmig. 1^<>\noder die zerfallene Kiwei\u00dfmengo in Prozenten der Anfangsmenge betrug f>\u00df\u00b0,o f\u00fcr die Probe mil Wasser find :>7\u00b0F\u00fcr die Probe mit (i\u00e4rungsll\u00fcssigkeit. Dies zeigt, dal) die an tiprot eolyt is< In1 Substanz durch den Chamberlandfilter hindurchgcheii kann, ohne in ihrer Wirkung etwas ei nz ii b\u00fc\u00dfen.\nDer eben beschriebene Versuch l\u00e4\u00dft sich noch anschaulicher und einfacher durch die Methode von Mett ausf\u00fchren.\nVersuch X.\nDie mit i0/oiger Thymolgelaline gef\u00fcllten Kapillarr\u00f6hrchen wurden in 2 Probierr\u00f6hrchen mit bei f>0\u00b0 durch (Ihlorofonn aI\u00bbget\u00f6teti\u2018in llelebrei eingelegt: <h*m einen wurde ein gleiches Volumen (i\u00e4rungsll\u00fcssigkeit (von Versuch IX), dem anderen das -gleiche\u00bb Volumen Wasser hinzugelugt. Pin die Verfl\u00fcssigung der (iclatine durch die Temperatur zu vermeiden, mu\u00dften die Probierr\u00f6hrchen bei Zimmertemperatur sieben bleiben und deswegen ging die Verdauung sehr langsam vor sich. Nach einem Monat land ich. da\u00df die verdaute (lelatines\u00fcule in den beiden Kapillarr\u00f6hrchen, welche sich in den Probierr\u00f6hrchen mit Wasser befanden, 2\u00df und 12 mm, in denjenigen, die in dem H\u00f6flichen mit der (i\u00e4rungsll\u00fcssigkeit waren, nur t> und 7 mm betrug. Dann wurden, um die Natur der die Proteolvse hemmenden' Substanz naher zu bestimmen, folgende Versuche augestelll':\nVersuch XI.\nDie (I\u00e4rungsll\u00fcssigkeit des Versuchs IX wurde in 2 Teile geteilt. Pin Teil wurde\u00bb 10 Minuten auf dem Drahtnetze gekocht. der andere nicht. Dann wurden wie fr\u00fcher die Proben der ahget\u00f6lelon Pre\u00dfhefe genommen, die je 2\u00f6 ccm der llefe-mischung (\u00dfO g Hefe in i\u00f6O eem'Wasser\u00bb enthielten. Zu den\nSynthese \u00bblurch die gr\u00f6\u00dfere Menge der Kiwei\u00dfzerf\u00e4ltprodukto besonders \"tark bef\u00f6rdert werden. Der Versueti best\u00e4tigte das nicht. VVi*d\u00bb*i* der Zusatz der Kiwei\u00dfzerspaltungsproduktc. noch der do Zuckers, zeigte hc!i ganz ohne Kinflu\u00df auf den Dang der S\u00bbdbstv<rdauuii\" \u00bb1er g\u00bbr-L-'renen Hefe.","page":485},{"file":"p0486.txt","language":"de","ocr_de":"lsr>\ntoonul Iwanoff,\neinen wurden 10 ccm der gekochten Fl\u00fcssigkeit, zu den zweiten 10 ccm der nicht gekochten und zu den dritten dasselbe Volumen Wasser hinzugefugt und I Tage hei 38\u00b0 aufbewahrt. I)ie Analyse zeigte* folgenden \u00bbKiwei\u00dfgchalt der Frohen:\nVor dem Versuch\nNach dem Versuch\nWasse\u00bb\n\u2022 iekuchte Mi'msi'ikeil\nNiehl\n1 [.!\u2666\nH.\u00ce)\nic!\u00bb\nkm; i\n\u2022Mt j 12.li |\n\u20221 /\n22 A\n\n12. t\nlias Kochen schw\u00e4cht also die Wirkung der hemmenden Substanz sehr stark ab, obwohl sie diese nicht ganz vernichtet. Das veranla\u00dfte mich zu der Voraussetzung. dal\u00bb die hemmende Wirkung durch einen fl\u00fcchtigen Stoff erzeugt-wird, der vielleicht durch das 10 Minuten lauge Kochen nicht vollst\u00e4ndig ausgetrieben worden war.\nVersuch XIT.\nIhc (i\u00e4riingslliissigkcit, die nach 2t\u00e4giger (l\u00e4rmig von 07 g Pre\u00fclicle in 1 1 20'Vniger Saccharosel\u00f6simg von der ab-gosetzlen Hefe ul \u00bbgegossen worden war, wurde durch eine CTiamberland-Kerze :il\u00bbtiItrierl und dann aul dem siedenden Wasserbade mit Kiiekllubk\u00fchler 1 i Stunde bei 0\u2019)\u00b0 gehalten.\nIn 2 Proben, die .je 2s! cem der Hefemiscbung (;10 g l\u2019rciiliele und 2/0 ccm Wasser) enthielten, wurden je 10 ccm dieser gekochten Fl\u00fcssigkeit und zu den anderen 2 Frohen je Io ccm \\\\ asser Iiinziigcf\u00fcgt und alle bei oo0 mit Chloroform im I berscimi; aufbcwahrl. Nach \\ Tagen blieb folgende Kiweill-nicngc unverdaut zur\u00fcck:\na 2I.S \u00bb\nMil tliit ktluf'kiililcr iickochte l*\u2019i\u00fc>siirk\u00ab\u2018it .\t, 2o.\u2018t\nl)i _o.o I\na- ii.\nsi\n' i\nf \u00ab >.ti\n\\\\ ,l>Srl","page":486},{"file":"p0487.txt","language":"de","ocr_de":"l in-r .las Verhallen der Kiweibstofle bei der alkoholischen b\u00e4um* \u00bbST\nD;ts zeigt, (iali die antiproleolytische F\u00e4higkeit ^(iad(i einci der iliich I igcn Substanzen der ti\u00e4rungs-fliissigkeit eigen ist.1)\n.letzt fragen wir nun, welcher von den fl\u00fcchtigen Substanzen der D\u00fcrungslliissigkeit man die antipmtcolvtisehe p\u00fchig-k(\u2018it zuschreiben kann, in erster Linie stand der Alkohol in diesem Verdacht. In der Tat zeigten schon (ieret und llahn,-d;,l> o'\u2018(niger Alkohol auf die Selbstverdauung der liefe hemmend einwirkl. Jedoch benutzten (ieret und Hahn eine ziemlich grobe Methode der Ki weibbest immnng nach Gewicht des Koagulals Lm die untere Grenze der hemmendem Wirkung des Alkohols etwas pr\u00e4ziser zu bestimmen, stellte ich folgenden Versuch an :\nVersuch XIII.\nZu den Hefenproben, die .je* 2f> ccm einer Mischung von ( g I \u00eeebhefe mit D>0 cem \\\\ asser (Mithielten, wurden je 1. - un,{ * ,vl\" absoluter Alkohol zugef\u00fcgt, was in den Proben einer i-, S- und lb'boigen Alkoholkonzentration (Mitsprach, Die 1\u2019robtM! wurden hei i-S\u00b0 mit Chloroform im fbcrschiib aiil-bewahit und nach 2 'lagen analysiert. Der Kiweibgeh\u00e4lt betrug:\nVor der Verdauung Nach \u00ab1er Ventil\nnimm\nOhne Alkohol\n.Mit\n\nsu \u201e\nb;\u00b0\no i .:> Al..) \u00f6t.)\n\u00f6l.*)\nlo.i\nbi.ti\n3i,l\u00bb\n\u2022b'\u00bb.*;\nDie hemmende Wirkung des Alkohols kann sieh erst bei der Konzentration von mehr als I\". bemerkbar machen. Da ich in meinen Versuchen zu 2\u201d> ccm\n1 Diese Tatsache zeig! auch, .da\u00df der Verlust der beaklions-heu-keit hei dem \u00fchlichen Kochen nicht immer als ein beweis der '\u2022nzymalerhen Natur der Heaktion dienen kann. Intel den llii( hlij. ii Substanzen'. die das \u00fcbliche Kochen ^tis der Klii-si^keit entfernt. k\u00f6nnen Sl(l' ni< fl1 nar die reaktionshemmenden, sondern auch die reaktions-he.srhleumgenden Substanzen befinden.\nDu* Zymasegat ung,. S. .MIT.\n2","page":487},{"file":"p0488.txt","language":"de","ocr_de":"Leonid Iwanoff.\niHK\nllofemisehung lOecm dertiarungsfiiissigkeit hinzuf\u00fcgle, muhte dit\u00bb\n.5 v 05\nAlkoholkonzentration <l(\u00bbrs(ilbeti nicht weniger als \u2014\t= 10\u00b0/i.\nsein, wenn wir dit\u00bb beobachtete hemmende Wirken? dem\nr\nAlkohol zuschreiben wollten.\nDoch zeigte die direkte Alkoholbostimmung in der G\u00e4rungsfl\u00fcssigkeit mittels (iewiehtsmethode, dal) ihr Alkoholgehalt nie 7 Volumprozent \u00fcberstieg. Daher mull die hemmende Wirkung den anderen fl\u00e4cht igen Produkten der Alkoholg\u00e4rung eigen sein.M.\nI nter diesen sind die fl\u00fcchtigen S\u00e4uren, wie Ameisens\u00e4ure. Essigs\u00e4ure und teilweise Milchs\u00e4ure, bekannt : sie linden sich aber doch nur in solcher Menge, die nach Gerd und Hahn tl. e. S. AlH) die llefeselhstverdauung beg\u00fcnstigt.\nDaher bleibt nichts anderes \u00fcbrig, als den anderen fl\u00fcchtigen Nebenprodukten, Aldehyden und Estern, die hemmende Rolle zu-zusehreibon. Die Stolle vereinigt man in der (l\u00e4rungspraxis sehr oft unter der Dezeiclmung Erucht\u00e4ther. weil das Aroma der Alkoholgetr\u00e4nke gerade durch diese Verbindung\u201c!! hervor-\ngemfeii wird. In der ( i\u00e4rungsfliissigkeit\nerscheinen sie als\nOxvdalioiisprodukte des Alkohols und werden nur mittels der Ecbensl\u00fctigkeil der Hefezelle gebildet.2)\nDie Menge dieser Stolle\u00bb in der G\u00e4rungstliissigkeit ist sehr gering, wodurch ihre hemmende Wirkung sich als eine negative kataiylisohe Reaktion interpretieren l\u00e4lll. Zur Kenntnis des Mechanismus dieser Reaktion hat vielleicht die von Schwarz konstatiert\u00ab* Tatsache eine lledeutuiig. Er hat n\u00e4mlich gefunden, dafl die Eiweihslofle mit Methvl- und Athvlaldelivden die Ver-\n') Bei (Irr l'nlersuehung der Alkoholwirkung auf lVpsinverdauung fand Buehne.r, dal' erst die Konzentrationen, die h\u00f6her als 10\u00b0.o wa'eu. die hemmende Wirkung ausiihen. Ilei ti\u00f6tieren als 20y \u00ab\u00abigen Konzentrationen h\u00f6rte die lVpsinverdauung vollst\u00e4ndig auf. Die von ihm h<*-nulzfe Methode war aber doch zu grob, um diese (irenzen pr\u00e4zis zu bestimmen. Siebe\u00bb Unebner. Arch. f. klin, Medizin, Bd. 2t>. lss|. S. \u00f6d7.\n*i So konnte z. B Boeser bei' einer Hefekultur in P-igem Alkohol die Aldehvdbildnng sehr leicht beweisen, aber bei derselben Losung und unter denselben Bedingungen, jedoch ohne Hefe, keine Spuren von dieser Substanz linden. Siehe Pue taux. Trait\u00e9 de Microbiologie. t. HI. p. I.)H.","page":488},{"file":"p0489.txt","language":"de","ocr_de":"I ber das Verhallen der Kiweihstoffe hei der alkoholischen (i\u00e4nmg. hSO\nbiridungen bilden, welche sieb gegen Trypsinwirkung sehr resistent verhalten. Daher ist es auch m\u00f6glich, da\u00df in unserem Falle die Hemmung durch Hildung der nicht reagierenden Zwischenprodukte verursacht wird. v)\n.let/t k\u00f6nnen wir also sagen, da\u00df die Kiwei\u00dfsioffe durch die Alkoholg\u00e4rung keine Zersetzung erfahren, weil die Nebenprodukte der Zuckerzersetzuug -eine solche hemmen.\nDaraus kann man nicht schlie\u00dfen, da\u00df sieh die Kiwei\u00df-zersetzung bei der (l\u00e4rmig in vollst\u00e4ndiger N\u00e4hrl\u00f6sung, wo alle physiologischen Prozesse sich in vollem (lange helinden. nicht vollzieht. Die llelczelle ist imstande, durch verschiedene Milli*! diese hemmende Wirkung zu beseitigen. So gelingt es z. H. durch Zusatz der sauren Phosphate, die Selhstverdaimng der Hefe sehr stark zu beschleunigen und die hemmende Wirkung der (i\u00e4ruugsnebonprodukle vollst\u00e4ndig zu beseitigen, wie !\u00f6|-gender Versuch zeigt:\nVersiich XIV.\n\u00dfo g Pre\u00dfhefe wurden mit PH) ccin lf)\u00b0 \u201eiger Sa*-charose gesch\u00fcttelt und die Mischung in zwei gleiche Teile geteilt. Zu einer H\u00e4lfte (200 eenn wurden 2 g KIPPO, zugeselzl und muh zw(*it\u00e4giger (l\u00e4rmig beide H\u00e4lften auf Proben zu je 2\u00f6 irm verteilt. Hleichzeitig wurden einige Proben zu je 20 rein von der Mischung der nicht gegorenen Pre\u00dfhefe genommen.. Alle Proben wurden bei \u00dfst\u00fcndigom Stehen bei \u00f62'J mit Chloroform im l hersclml) abgel\u00f6tet und w(*itere 20 Stunden bei 17\" gehalten. D(*r kiwei\u00dfgehalt der Proben betrug:\n\u2018J Wahrscheinlich wird durch diese Kigcrisclial't des t'rio lit.it 1h*i s* die bis jetzt nicht erkl\u00e4rbare Tatsache aul'gehcllt, da\u00df Hier und \\Wiii \"MLrar hei einem Alkoholgehalt von weniger als \u25a0> die Magenyerdaumit; '\"hr stark heeinllussen. Siehe Huehner. Arch. f. klin. Medizin, Hd. 20. S.\nVielleicht gelingt es. die antiproteolytische Kigensclialt dieser Substanzen f\u00fcr die Trennung dor Zymasc von der Kndotryptase aus/.u-nutzen. die bisher nicht m\u00f6glich war.","page":489},{"file":"p0490.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ce-\u00ceM * '\nLeonid Iwanoff.\n1\t1 \u2022 ' . ' \\ \\ Vor der . | \\erdauung i\t\t! Nach der Verdauung ' !\tProzente des zerfallenen Hiwcibes der Anfangsmenge\nNu llt gegorene , .\t\t2<;.3\tCM\t.\u2018>1 0 o\n(le.orcne ohne KH^I*(>4\t\t23,7\t17.2\t2.H 0\nmit\t\t2l.!t\tS.7\tti\u00f6 0 ,\nohne und nicht gegorene\ti\t\u00d40.0\t\u2022) 1 f \u00f6 r. r\t81 11\n(i\u00bb jr.iene mit KIIJ'O, und mcht gegorene\t1\ti'll.2\t2.*).')\tdir,.\u00bb\nDie Tabelle zeigt\t\t, da\u00df das Monokaliumphosphat die\t\t\nhemmende Wirkung der (i\u00fcrungsprodukte nicht nur vu!I>1 iindig bcseitigen kann, sondern w\u00f6lbst eine beschleunigende Wirkung auf die Proteolyse aus\u00fcbt.\nI turd) solche einfachen und immer zug\u00e4nglichen Mittel ist die Zelle imstande, die Kiwci\u00dfzersetzimg in vollkommenster W eise zu regulieren. Au\u00dferdem sind die hemmenden Produkte, wie schon gesagt, fl\u00fcchtig und dadurch kann ihre Entfernung wahrscheinlich schon durch L\u00fcftung der Hefe erreicht werden. Deswegen sind auch die Pre\u00dfhefen von dieser Substanz frei und ihre Proteolyse geht besonders intensiv vor sich.\nWenn wir f\u00fcr die -Hefeg\u00e4rung bewiesen, da\u00df sich die Ziickerzerselzung ohne Kiwci\u00dfzersetzimg1 ) vollziehen kann, dann gilt dasselbe h\u00f6chstwahrscheinlich auch f\u00fcr die alkoholische H\u00fcning der anderen Ptlanzen. die als intramolekulare Atmung bezeichnet wird. Der Mechanismus, wodurch die Eiwei\u00dfzer-selznng in den Versuchen von Pall ad i n (s. oben) hei Anwesenheit von Kohlenhydrat aufh\u00f6rte, ist vermutlich derselbe: bei intramolekiilaner Atmung wie bei alkoholischer (i\u00fcrung ergab die Xuckcrzcrsctznng als Nebenprodukte die die Proteolyse hemmenden Sto\u00dfe. Hann kam die von Detiner (s. oben) konstatierte Kiwei\u00dfspaltung bei Lupinus - dadurch zustande,, weil diese Pflanze bekanntlich besonders arm2) an stickstolffreien DeservesIollen ist. Line Hemmung kann man wahrscheinlb I\n1 Madundi ist aber nicht ausgeschlossen. \u00ablaf> die Kiweibstol\u00efe ai .lu -t m I \u2019rozesse irgendwie anders z. |{. als Fermente i Anteil nehmen k\u00f6nnen\n*'\u2022 Schulze. Landwirtli. Jalirb.. ltd. IX, S. 738.","page":490},{"file":"p0491.txt","language":"de","ocr_de":"U-r das Vcrhal!\u00ab.*n der Kiweiljsfofie hei der alkoholischen Gartiree \u00ee\u2018M\ni\u00aboi k\u00fcnstlicher\tdes Zuckers (heim Kultivien n in dn\nZuekcrl\u00f6sung) bewerkstelligen. Wenn (iotllewsky11 unter liefen Bedingungen die FawcilJzerselzung beobachtete. bleibt es dncli mieiilscliit'dcn. \u00ab*|> eine \u2014 vielleicht nicht vollst\u00e4ndige - Hemmung \u00abliescr Zersetzung trotzdem zustande kam. Aller-din.us liaheii wir schon g\u00ab*schen, dal) di\u00ab* Wirkung \u00ab1er Zuck<*rz<*r-H\u2018t/.ung sich durch verschiedene Stolle vollst\u00e4ndig beseitigen l\u00e4 UL Oh \u00ablorsellx* M<*\u00ablianismiis Ihm sogenannter Deckung des Liweilles durch Zucker hei Saiierstollatinung lunktinniert, l\u00fcbt 'icii bis jetzt nicht sagen, obwohl dies\u00ab* M\u00f6glichkeit nicht ausgeschlossen ist, weil die Bildung der Aldehyde bei \u00abl<*i Ziu ker-zersetzung sich auch hei Luttzntritt vollzi\u00ab*ht. Dali die Kiweit\u00bb-z< lsetzung in \u00ablieseni Falle so wenig wie bei der (i\u00e4rung eine Ih'lle spielt, scheint mir aber sehr wahrscheinlich zu scm. Die meisten oben gel'iilirten Beweise gegen eine solche Zersetzung iM'i d(*r luiruug sind auI die Sauerstoi\u00efntmuiig anwendbar. weil -ii\u00ab* beiden Prozesse ((i\u00e4rung und Ahnung) in allgemeinen Z\u00fcgen\n\u00fcbercinstimmcii. Die Notwendigkeit, die Vermittelungderleii\u00eandiMi l aw eibmoiek\u00fcle bei der j*liysiologiseb\u00ab*ii YYrbrcnnmigan'ztm'climrn. di\u00ab* bis jetzt liir alle Physiologen bestand. Cxislicrl zur Zeit nicht umlir.-) Wir wissen jetzt, dal\u00bb die von Saiiers|oll\u00e4l\u00bbsorplion \"nd Kohlens\u00e4ureausscheidimg begleitete Zersetzung der Kohlenhydrate ebensogut nach dem Tode wie im Leben slalllindct.M Di\u00ab* jetzig\u00ab* Lrklarung dieser Prozesse, durch \u00abli<* Knzyrno bedarf in vielen Fallen nicht der llill'e des KiwciUos, da wir sclmn j\u00ab*lzt, b\u00ab*i unseren d\u00fcrftigen Kenntnissen \u00abl\u00ab*r chemischen Zusammensetzung der Knzyrno, d\u00ab*iartige kennen,' deren <*iw\u00ab*il>-artig(*r Charakter entschieden verneint wird.1;\n0 (iodlewsky. Kxtrail du l\u00efiilh tin de l'Acad. des Sri.-n.vs d< Gi.udvio. mars 1 \u00ee*0\u00ee*. p. 11.\"\u00bb.\n2i \\ergl. Pfeffer, IMian/enphysioloj\u00e4e. lid. I. 1S'.\u00bb7. S. .VrJ. und X a t h anso hn. Mitllicil. aus d. Ziiolog. Station zu Neapel, l\u00f4. ltd., lung. S \u00ab\n\u25a0 Sicher, Diese Zeitschrift, Kd. XXXIX. |!>u:{. S. -tS{.\nK os I y I sc ln* w. her. d. hol,'in. (iescllseli., 1901, S. go7.\nMaxi mow, her. d. hol,\u2018in. Grsellsrh.. S. 22f>.\nOppenheimer. Die Fermente. 1900. S. 2K.\nHafner. Diese Zeitschrift, 1901, Kd. Xhll. S. I. -Friedenttial und Miyamota. Zentral!\u00bb!. f. 1\u2018hysioL. lt\u00abr_>. Kd. l\u00f6. S. 7S\u00d4.\n4","page":491},{"file":"p0492.txt","language":"de","ocr_de":"'\u2022*- Leonid Iwanoff. \u00dcber F.iweibstoffe bei alkoholischer (i\u00e4runi\nX<ich weniger haben wir einen ( \u00abrund, dein Kiweill beim Aufbau des atmenden Protoplasma den Vorrang vor anderen Verbindungen zu gehen. Mas Kiweiil geht nur in den Bestund des Piasma iiber, wenn es sieh in den Proteiden mit anderen Gruppen von Stollen vereinigt, mit Kohlenhydraten, Fetten, Lecithinen. Xm lciiis\u00e4iire usw.1 ) Hier bei tritt es-oft in (|uantitativer Beziehung vor diesen anderen -Verbindungen in den Hintergrund. So kumito schon Keinke (1. e.j keine Fiwei\u00dfreaktion bei den Vaiieheiia-Zellen nachweisen und im Plasma von Athalimn bet r\u00fcg das Kiweill nicht, mehr als f>\u00b0 o. Die Spermatozoenk\u00f6pfe beim Lachse und beim Hering enthielten rund %\",<> nucleinsaures Proiainin. und sie sind ei weibfrei.2 ) Lilienfeld3) hat feiner bei einer quantitativen Analyse von Leukoeyten im ganzen nur\n1.7**\" < (von Trockensubstanzi Kiweill im gew\u00f6hnlichen Sinne gefunden.\nAul (ii und alles eben Ausgef\u00fchrten k\u00f6nnen wir sagen, dab die Kiweibzerselzung an der alkoholischen G\u00e4rung, sowie an d\u00abT intramolekularen und h\u00f6chst wahrscheinlich normalen Atmung keinen Anteil nimmt, und uns vollkommen dem Bedauern Ke ink es ansehlicben, welches von ihm gelegentlich \u2022-einer Arbeiten \u00fcber die chemische Zusammensetzung des Plasmas ausgesprochen wurde, n\u00e4mlich da\u00df das Dogma der Omnipotcnz de> F.iweibes leider immer noch in der Ptlanzenphysiologie sein Haupt hochh\u00e4lt .\nZum Schl\u00fcsse erachte ich es als eine angenehme Pflicht. Herrn (icheimrat -Prof. \\V. Pfeffer f\u00fcr die grolle Freundlichkeit, womit er mir die Hilfsmittel.des Leipziger botanischen Institute zur Verf\u00fcgung gestellt hat. und Herrn Dr. Simon, welcher mir beim. Schreiben dieser Abhandlung in deutscher Spruche viel geholten hat, meinen aufrichtigen' Dank auszusprecheu.\n\u2022 Leipzig, .liili HMD.\nttcinkc. rntersucliiingrn an d. bot. I.aborat. in (i\u00f6ttingen. isst. IM. g. S. o\u00ee.\nI\tla ui in a i s t e n. I.ehrhwrh der pbysiol. r.licinic. ISSU. S. log.\nII\ta m ni a rs t en. I. c.. .?570.\nLilienfeld. Diese Zeitschrift. IM. XVIII. S. 1S\u00d4.","page":492}],"identifier":"lit18000","issued":"1904","language":"de","pages":"464-492","startpages":"464","title":"\u00dcber das Verhalten der Eiwei\u00dfstoffe bei der alkoholischen G\u00e4rung","type":"Journal Article","volume":"42"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:50:23.296053+00:00"}