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{"created":"2022-01-31T14:34:03.031804+00:00","id":"lit19486","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Salkowski, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 78: 89-95","fulltext":[{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"1\n\u00dcber das Verhalten der Milch zu Ammonsulfat und ein neues Verfahren zur Bestimmung des Milchzuckers.\ny\tVoll\n\u00a3. Salkowski.\n( \\u- \u00abIn- ihemi.Mhcn Abteilung dos l'alhnlogischon Instituts der L\u2019nivor.-itiit Herlin.)\nDer Redaktion /ugcgangen am lit. M\u00e4rz )\nWenn inan Milch (Kuhmilch) mit dem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung mischt, so wird nach Jvar Hang1) das Casein vollst\u00e4ndig ausgef\u00e4llt, das Filtrat enth\u00e4lt nur kleine, an Menge, wie es scheint, etwas wechselnde Mengen von Kiweilt.\nI. 00 ccm Milehliltrat -- HO ccm Milch gaben unter Zusatz von Essigs\u00e4ure auskoaguliert, das Kiwci\u00df ausgewaschen und bis zur Gewichts- ' konstanz. getrocknet, 0.0888 g Eiwei\u00df resp. nach Abzug von 0.0OO7 g Asche \u2022 1.0870 g.\n- rem Milehliltrat gaben O.lt\u00f4tt g Eiwei\u00df, wovon 0,0000 Asche 0,1440 Eiwei\u00df.\n8. 7\u00f6 cctn Milehliltrat gaben 0,1540 g Eiwei\u00df.\nF\u00fcr 100 ccm Milehliltrat berechnen' sich danach 0.147 \u2014 0.208 \u2014 \u2022\u00bb.200 g Eiwei\u00df, f\u00fcr die Milch seihst also 0,204 \u2014 0,410 \u2014 0,114 g nicht durch Ilalbs\u00e4ttigung f\u00e4llbares Eiwei\u00df.\nDiese Zahlen liegen ungef\u00e4hr innerhalb der anderweitig f\u00fcr den Albumingehalt der Kuhmilch angegebenen, *) zum Teil h\u00f6her, da nach hiesigen Bestimmungen der Albumingehall durchschnittlich 0,H o<W etwas dar\u00fcber betr\u00e4gt.\t^\nDie Schnelligkeit, mit der die Mischungen aus Milch und Ammonsulfatl\u00f6sung anfangs filtrieren und die absolute Klarheit der Filtrate \u2014 das Butterfett wird vollst\u00e4ndig zur\u00fcckgehalten legen den Gedanken nahe, die F\u00e4llung mit Ammonsulfat zur polarimetrischen Bestimmung des Milchzuckers zu benutzen.\n4\n\u2019) C. Ncuberg, Der Harn, sowie die \u00fcbrigen Ausscheidungen usw. ltfilin 1911, S. 1081.\nDie Bestimmungen 2 und 8 sind von dem Assistenten der Abteilung Dr. E. Kretschmer ausgef\u00fchrl.\n7*","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"K. Salk u w ski.\nt\n\u00ab\nl\t*\n\u00ee11 r v\nDem stolit indessen der Fiweil)gehalt der Filtrate entgegen, der zwar gering ist, immerhin aber doch in Betracht kommt, hs w\u00e4re auch nicht m\u00f6glich, eine Korrektur f\u00fcr diesen anzubringen, da die Ouantit\u00e4t des in das Filtrat \u00fcbergehenden t Fi wei\u00dfes etwas wechselnd zu sein scheint, eine Ausf\u00fcllung des Ki wei\u00dfes durch Frhitzen aber dem Verfahren den Vorzug der Finfachheit nehmen w\u00fcrde.\nMan konnte nun vermuten, dal\u00bb nach Analogie anderer Fiwei\u00dfk\u00f6rper auch die der Milch v\u00f6llig ausgef\u00e4llt werden w\u00fcrden, wenn man die Milch mit Ammonsulfat s\u00e4ttigt. Das ist nun in der Tat der Fall: Milch mit gepulvertem Ammonsulfat ge-, s\u00e4ttigt, sodal\u00ee eine kleine Ouantit\u00e4t ungel\u00f6st bleibt, liefert ein absolut klares, v\u00f6llig eiwei\u00dflreies Filtrat: beim Frhitzen desselben zum Sieden mit oder ohne Zusatz von Kssigs\u00e4ure tritt keine Spur von Tr\u00fcbung ein, ebensowenig auf Zusatz von Salpeters\u00e4ure mit oder ohne nachfolgendes Frhitzen.\nWollte man nun daran denken, auf dieses Verhalten ein Verfahren zur polarimetrischen Bestimmung zu begr\u00fcnden, so nullit\u00e9 zun\u00e4chst der naheliegende Verdacht beseitigt werden, da\u00df der reichliche Niederschlag Milchzucker zur\u00fcckhalten k\u00f6nnte. Ob das der Fall ist, konnte man durch vergleichende Bestimmungen des Milchzuckers nach anderen Methoden feststellen, aber auch durch direkte Untersuchung des Niederschlages.\nDit *se f\u00fchrte ich folgenderma\u00dfen aus. Da die dicklichen Mischlingen etwas langsam v\u00f6llig abliltrieren, verfuhr ich in allen F\u00e4llen so, da\u00df ich die Milch zuerst mit Ammonsulfat s\u00e4ttigte \u2014 \u00fcber die erforderliche Ouantit\u00e4t weiter unten \u2014, dann mit Ammonsulfatl\u00f6sung soweit auff\u00fcllte, da\u00df das (\u00eeesamt-volumen das Doppelte der angewendeten Milch betrug. Fs wurden stets 50 ccm Milch genommen und diese nach S\u00e4ttigung mit Ammonsulfat auf HK) ccm aufgef\u00fcllt. Den Niederschlag brachte ich auf ein nicht angefeuchtetes glattes Filter von ca. I\u00df cm Durchmesser, lie\u00df v\u00f6llig ablaufen und wusch den Niederschlag mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung in der Weise, dal) das Filter jedesmal ganz vollgegossen wurde. In der ersten Waschll\u00fcssigkeit lie\u00df sich nat\u00fcrlich noch Milchzucker sowohl polarimetrisch als mit Fehlingscher L\u00f6sung nachweisen. in","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"I Ihm das Verhallen der Milch zu Amnmnsulfat u>w.\n!\u2666!\n'1er zweiten nicht mehr. Der Sicherheit wegen wurde noch zum drittenmal gewaschen.\nhs scheint mir nicht \u00fcberfl\u00fcssig, an dieser Stelle eine Hemerkung hinsichtlich^ des Nachweises des Zuckers in den ammonsulfatges\u00e4ttigten L\u00f6sungen zu machen. Wenn man eine I- oder 2\"/\u201eige L\u00f6sung von Milchzucker oder Traubenzucker mit Ammonsulfat s\u00e4ttigt und dann in der \u00fcblichen Weise mit h eb I ingscher Losung pr\u00fcft, so bekommt man auch bei starkem Kochen und auch bei vielfacher Variation der Verh\u00e4ltnisse zwischen Fehlingscher L\u00f6sung und Zuckerl\u00f6sung und eventuellem Wasserzus\u00e4tz keine Ausscheidung von Kupferoxydul, ja auch keine Lntl\u00e4rbung. Fine positive Reaktion tritt erst bei Zusatz faner reichlichen Ouantit\u00e4t starker Natronlauge ein, aber auch dann mu\u00df man einige Zeit kochen, ehe es zur Ausscheidung von Kupferoxydul kommt. Das Versagen der Reaktion mit Fehlingscher L\u00f6sung allein beruht nat\u00fcrlich auf der Fm->et/ung des Natriumhydrates mit dem Ammonsulfat bezw. der L\u00f6slichkeit des Kupferoxyduls in Ammoniak.\nDer durch Amaliges Waschen mit Ammonsulfatl\u00f6sung mit Sicherheit von anh\u00e4ngendem Milchliltrat befreite Filterr\u00fcckstand M urde nun mit etwa 120 -150 ccm Wasser behandelt. Meistens wurde dazu der Niederschlag, so gut es ging, vom Filter ab-g( nommen und in der Reibschale mit Wasser verrieben, mitunter auch das Filter mitverrieben, die Mischung nach mehrst\u00fcndigem Mehen und wiederholtem Verreiben filtriert. Das fast ganz klare, nur leicht getr\u00fcbte Filtrat wurde durch vorsichtigen'Zusatz von Essigs\u00e4ure vom Casein befreit, wieder filtriert, zum Mieden erhitzt, vom Albumin abfiltriert, das Filtrat im Wasserbad eingedampft, mit Alkohol extrahiert, filtriert, eingedampft, die Alkoholbehandlung noch einmal wiederholt. Fs hinterbleibt schlie\u00dflich in jedem Falle eine minimale Ouantit\u00e4t eines gelblichen R\u00fcckstandes, der sich sehr leicht in Wasser d\u00f6ste. Fs wurden so 5 Untersuchungen durchgef\u00fchrt : nur in einem Falle war bei der Pr\u00fcfung der L\u00f6sung mit Fehlingscher L\u00f6sung nach angerem Stehen am Boden des Reagenzglases ein minimaler Anflug von Kupferoxydul zu konstatieren, in \\ F\u00e4llen war die \u2022 Reaktion vollkommen negativ. Die einmal gefundene minimale","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"<\u26662\nE. Salkowski,\nZuckerspur kommt f\u00fcr die quantitative Bestimmung nat\u00fcrlieli absolut nicht in Betracht.\nEinige bez\u00fcglich des Verhaltens <!\u00ab*>\u00bb Ammonsull\u00e4tniederschlage^ gemachte Beobachtungen kann ich nicht ganz unerw\u00e4hnt lassen.\nI5ei der Beschreibung des Verfahrens, das ich zur Aufsuchung etwa in dem Niederschlag enthaltenen Milchzuckers eingehalten habe, habe ich gesagt, dal* ilas Casein aus dem Filtrat durch vorsichtigen Zusatz von Kssigsiiure ausgef\u00e4llt wurde. So war es bei dem 2., 3. und L der ange-stellten o Versuche, beim 1, und dagegen nicht. Bei dein ersten, ganz schwach opalisierenden Filtrat war ein Niederschlag durch Kssigsiiure \u00fcberhaupt nicht zu erhalten; es \u00e4nderte sein Aussehen nicht.\nIm 5. Versuch blich das leicht getr\u00fcbte Filtrat bei Essigs\u00e4urezusatz anscheinend ganz unver\u00e4ndert, nach iKst\u00fcndigem Stehen in der K\u00e4lte hatten sich aber feinste Fl\u00f6ckchen in minimaler Quantit\u00e4t ausgeschieden, von denen abtillrierl wurde.\nBeim Erhitzen zum Sieden gab das Filtrat von Nr. I ein anscheinend reichliches Koaguluni. Bie Quantit\u00e4t erwies sich zwar geringer, als es den Anschein hatte, betrug aber immerhin 0.203 g : da 50 ccm Milch angewendet waren, w\u00fcrde dieses f\u00fcr 100 ccm 0,l(H\u00ee g ergeben. Dabei ist alter zu bemerken, da\u00df der Amn^onsulfalniederschlag sicher bei weitem nicht quantitativ extrahiert. ^auch nicht nachgewaschen war. Ebenso verhielt sich das Filtrat von Nr. 5. es enthielt, wie gesagt, nur eine Spin von durch Essigs\u00e4ure ausf\u00e4llbarem Casein und 0.1720 durch Koagulieren f\u00e4llbares Eiwei\u00df 0.3152 f\u00fcr 100 ccm Milch.\nDagegen betrug iu Nr. 2 und 3, in denen Casein reichlicher vorhanden war. das durch Erhitzen ausf\u00e4llbare Eiwei\u00df nur 0.0900 resp 0.1005 g 0.1892 resp. (\u00bb.201 f\u00fcr KM) ccm Milch.\nDa die stets aus derselben Quelle bezogene Milch ca. 0.3\u00b0> Albumin |-p Globulin) zu enthalten pllegt oder etwas dar\u00fcber (Nr. I u, 2 betreffen m\u00f6glicherweise dieselbe Quantit\u00e4t Milch, eine Notiz dar\u00fcber vermisse ieh leider), so liegt derCed\u00e4nke nahe, da\u00df unter Umst\u00e4nden das Casein eine physikalische Zustandsver\u00e4nderung erleiden k\u00f6nnte, bei der es durch Essigs\u00e4ure unf\u00e4llbar wird. Daf\u00fcr w\u00fcrde sprechen, da\u00df sich das auskoa-gulierte Albumin in Nr. 1 phosphorhaltig erwies (die anderen Niederschl\u00e4ge sind allerdings nicht auf P-Gehalt untersucht). Der Phosphorgehall kann nicht auf Erdphosphate zur\u00fcckgef\u00fchrt werden, denn die salpetersaure L\u00f6sung der Schmelze blieb eingedampfl und mit Ammoniak \u00fcbers\u00e4ttigt, beim Stellenlassen ganz klar. Dieses Vorgehen \u2014 Alkalisieren der salpetersauren L\u00f6sung mit Ammoniak, Pr\u00fcfung der aufs neue mit Salpeters\u00e4ure anges\u00e4uerten L\u00f6sung mit Molybd\u00e4nl\u00f6sung - m\u00f6chte ich \u00fcberhaupt empfehlen, wenn man auf organisch gebundenen Phosphor pr\u00fcfen und dabei Erdphosphate ausschlie\u00dfen will.\nIch kehre nun zu der Frage der Verwendbarkeit der F\u00e4llbarkeit durch Ammonsulfat zur Milchzuckerbestimmung zur\u00fcck.","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"I her da* Verhalten der Milch zu Ammonsulfat usw\t03\nWenn man die Milch mit Ammonsulfat s\u00e4ttigt, tritt nat\u00fcrlich eine Volumszunahme ein. Da es unbequem ist, diese bei der Berechnung in Betracht zu ziehen, so wurde die Mischung stets mit ges\u00e4ttiger Ammonsull'ati\u00f6sung auf 1(H) ccm aufgef\u00fcllt. Dadurch wird nat\u00fcrlich auch die Filtration bedeutend be-, schleunigt. Gegen dieses Verfahren ist nichts einzuwenden resp. nichts anderes, als was gegen alle derartigen Bestimmungen eingewendet werden kann, n\u00e4mlich, dal\u00bb das Trockenvolumen des Niederschlages dabei \u2014 0 gesetzt wird. Anders liegt dagegen die Sache, wenn etwas Ammonsulfat ifhgel\u00f6st bleibt. Dieser Fehler ist nat\u00fcrlich durch Herstellung eines be-stimmten Volumens nicht auszugleichen, er bedingt fehlerhafte, zu hohe \\\\ erte. Nun ist es aber sehr schwer, die Milch vollkommen mit Ammonsulfat zu s\u00e4ttigen, ohne dal\u00bb ein wenig davon ungel\u00f6st zur\u00fcckbleibt. Es fragte sich also, ob man nicht ohne Schaden ein wenig unterhalb der zur S\u00e4ttigung erforderlichen Quantit\u00e4t Ammonsull\u00e4t bleiben kann.\nI'm dieses festzustellen, habe ich eine Reih\u00f6 von Verbuchen \u2014 immer mit 50 ccm Milch und Auff\u00fcllen mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung auf das Volumen von KH) \u2014 mit absteigenden Mengen Ammonsull\u00e4t, von 30 g angefangen, angestellt. Es ergab sich dabei, dal\u00bb bei Anwendung von 17,5 g Ammonsulfat, die sich durch Sch\u00fctteln noch leicht aull\u00f6sen lassen, sich die ersten minimalsten Spuren von Eiwej\u00df in dem \u00fcbrigens v\u00f6llig klaren, \u00abblanken\u00ab Filtrat zeigen,1) die f\u00fcr die polarimetrische Bestimmung des Zuckprs v\u00f6llig bedeutungslos sind. Diese Quantit\u00e4t empfehle ich also anzuwenden.\nEndlich ist noch die Frage zu beantworten, ob die beim Aufl\u00f6sen des Ammonsulfats eintretende Tem|y(eraturerniedrigung und die dadurch bedingte Volumenabnahme nicht einen Fehler in der Bestimmung verursachen k\u00f6nne. Direkte Temperaturmessungen ergaben nun, da\u00df bei Anwendung von 17,5 g Ammon-\n') Das Filtrai bleibt bei Zusatz von Salpeters\u00e4ure ganz klar, aueb bei nachfolgendem Erhitzen. Ebenso zun\u00e4chst beim Kochen unter Essiu-s\u00e4urezusatz, nach dem Erkalten tritt leichte Tr\u00fcbung ein. Es w\u00fcrden auch 15 g gen\u00fcgen, da auch dabei der Eiwei\u00dfgehalt ganz minimal ist. der Sicherheit halber empfehle ich aber 17,5 g.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"K. Salkowski,\nU \\\nsullat von. Zimmertemperatur die Mischung nur um 2\" k\u00e4lter ist, als die angewendete Milch. Dieser Felder d\u00fcrfte also kaum in Hot r\u00e4cht kommen. Will man sehr genau sein, so kann man ja den Zylinder, in \u00ablern die F\u00e4llung ausgef\u00fchrt wird, f\u00fcr einige Minuten in Wasser von 10\" setzen oder die zur Verd\u00fcnnung benutzte Ammonsulfatl\u00f6sung ein wenig erw\u00e4rmen: ich halte da- indessen f\u00fcr ganz unn\u00f6tig, da die \u00e4u\u00dferste Genauigkeit beim Abmessen der Milch doch nicht zu erreichen ist. Erstens ist die Abmessung in einem Me\u00dfzylinder an sich ja nur bis zu einem gewissen Grade genau, zweitens gestattet die undurchsichtige Beschaffenheit der Milch nicht die Ablesung des unteren Meniscus, welche allein Genauigkeit verb\u00fcrgt. Dieser Fehler ist nat\u00fcrlich beim Ahmessen im Me\u00dfzylinder gr\u00f6\u00dfer, als. beim Abmessen mit Viner Pipette. Daf\u00fcr ist aber der durch das ll\u00e4ngonbleibon der vise\u00fcsen Fl\u00fcssigkeit in der Pipette beim Ausflie\u00dfen entstehende Fehler gr\u00f6\u00dfer. Auf absolute Genauigkeit k\u00f6nnen derartige Bestimmungen, also \u00fcberhaupt nicht Anspruch machen.\nDas Verfahren gestaltet sich nun also folgenderma\u00dfen.\n50 ccm Milch werden in einem wom\u00f6glich etwas breit-halsigon graduierten, mit Glasst\u00f6psel versehenen Me\u00dfzylinder von 150\u2014200 ccm Inhalt abgemessen, 17,5 g Ammonsulfat hincingesch\u00fcttet und durch energisches Sch\u00fctteln in L\u00f6sung gebracht. Alsdann f\u00fcllt man mit ges\u00e4ttigter Ammonsulfatl\u00f6sung auf 100 ccm auf, mischt durch und filtriert durch ein nicht angefeuchtetes glattes Filter von etwa 16 cm Durchmesser (Schleicher und Sch\u00fcll, Nr. 597 oder 601 resp. ein gleichwertiges Filtrierpapieri. In wenige^ Minuten erh\u00e4lt man soviel Filtrat, wie zur polarimetrischen Bestimmung erforderlich ist. Das Filtrat ist von vornherein ganz klar, es kommt kaum vor, da\u00df die ersten Tropfen tr\u00fcb sind, ich erinnere mich wenigstens nicht, dieses jemals gesehen zu haben. Man bestimmt die Drehung und multipliziert mit 2.\nMacht man die Bestimmung mit einem kleinen auf Traubenzucker graduierten Halbschattenapparat, so ist, wenn man den Milchzucker als G,2H22On -|- H20 angibt, meiner Ansicht nach eine Umrechnung nicht n\u00f6tig, da die spezifische Drehung des\n*","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"I Iht (las \\ erhallen der Milch zu Anunon>ulfaf usw. ilf)\nkryslallwassei haltigen Milchzuckers mit ,1er des Traubenzuckers praktisch \u00fcbereinstimmt (\u00c42.\u00d68\u00bb gegen 52,(1\" i. Will man die Angabe fur wasserfreien Milchzucker machen, so multipliziert\n\"Tn\u00ab'1*?-0? Untl (livi<licrt dlircl1\ti\u2019i'sp. multipliziert\nmil 0,i*i/l/ (log . *17(>43).\nbenutzt man einen auf Traubenzuckerprozonto graduierten Apparat so ist die ganze Bestimmung in k\u00fcrzester Zeit be-enchgt. Meiner Ansicht nach ist das Verfahren, was Schnellig-\u2022eit und Leichtigkeit der Ausf\u00fchrung betrifft, selbst'dem sonst sehr empfehlenswerten auf der Michaelis-Ron\u00ab st-li\u00ab. Kisen-laNung beruhenden Verfahren von Kurt Oppenheim >, \u00fcberlegen.\nWo es sich um Anstellung von Reihenversuchen handelt, wird man sich zweckm\u00fcliig besondere Mellzylinder mit breitem als, eventuell auch ohne Verj\u00fcngung am oberen Knde mit\n(ungeschliffenem St\u00f6psel unfertigen lassen, behufs ......eineret,\nund leichteren Kinschiittens des Ammonsulfats.\n' l!''' \"oi'Pelbestimmungen an derselben Milch 'habe ich miler Anwendung des kleinen auf Traubenzucker graduierten I olarisationsapparates keine Differenzen zwischen je 2 Ite-Stimmungen nachvveisen k\u00f6nnen.\nDr Kretschmer hal ein\u00ab Reihe von Doppelhestimmungen und vergleichenden Bestimmungen nach anderen Mellmdcn mit Mille eines grollen Polarisationsapparates ausgef\u00fchrt,die sehr gute \u00dcbereinstimmung ergeben haben. Aus \u00e4nderen: Gr\u00fcnden\nist Dr. K. zurzeit verhindert, die Belege mitzuteilen, dies soll demn\u00e4chst geschehen.\n') Uicmiker-Zeitunjr. lim Nr. |or,.","page":95}],"identifier":"lit19486","issued":"1912","language":"de","pages":"89-95","startpages":"89","title":"\u00dcber das Verhalten der Milch zu Ammonsulfat und ein neues Verfahren zur Bestimmung des Milchzuckers","type":"Journal Article","volume":"78"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:03.031810+00:00"}