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{"created":"2022-01-31T14:47:11.382711+00:00","id":"lit20670","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"Pauletig, Marius","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 100: 74-92","fulltext":[{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen Ober die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschiedener pflanzlicher Futtermittel durch Malz-, Pankreas- und Speichel-\ndiastase.\nVon\nTierarzt Marins Pauletig.\n(Aus dem Laboratorium f\u00fcr medizinische Chemie der Tier\u00e4rztlichen Hochschule in Wien.) (Der Redaktion zugegangen am 27. April 1917.)\nDie Erfahrung lehrt uns, da\u00df verschiedene Nahrungsmittel vom tierischen Organismus in verschiedenem Grade ausgen\u00fctzt werden. Dieser verschiedene Grad der Ausn\u00fctzung hat verschiedene Ursachen, die in der Tiergattung, in der Individualit\u00e4t des Tieres, in der Art der Zubereitung des Futtermittels, in dessen Darreichungsweise, d. h. mit welchem Beifutter dasselbe verf\u00fcttert wurde u. dgl. mehr zu suchen sind. Der gr\u00f6\u00dfte Teil dieser Ursachen liegt zweifellos in dem Futtermittel selbst, in seinem pflanzlich-anatomischen Aufbau, aber auch in der chemischen Natur der im Futtermittel enthaltenen N\u00e4hrstoffe.\nWissen wir ja doch, da\u00df die Eiwei\u00dfstoffe verschiedener Futtermittel verschieden leicht, zum Teil auch gar nicht, von den Verdauungss\u00e4ften angegriffen und gespalten werden, da\u00df die Rohfaser verschiedener Futtermittel in verschiedenem Grade durch das Tier ausgen\u00fctzt wird usw.\nEs war daher zu vermuten, da\u00df auch die St\u00e4rke verschiedener Futtermittel der Einwirkung der Verdauungss\u00e4fte verschiedenen Widerstand entgegensetzt, welcher auch hier teils in dem anatomischen Aufbau des St\u00e4rkekornes, teils in der chemischen Natur der St\u00e4rke des betreffenden Futtermittels begr\u00fcndet sein kann. Die letztere Frage erscheint einer experimentellen Pr\u00fcfung im Reagenzglase zug\u00e4nglich.\nIch habe derartige Versuche unternommen, in welchen St\u00e4rke verschiedener Herkunft mit einigen Diastasen vergleichsweise gepr\u00fcft wurde.\nTrotz der umfangreichen Literatur der Spaltung der St\u00e4rke durch Diastase finde ich keine Versuche, welche in der gleichen","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"I\nDie Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 75\nAbsicht angestellt worden sind, wohl aber finden sich in einigtMt Arbeiten Angaben, welche in dieser Hinsicht verwertet werden k\u00f6nnen, wie z. B. in den Arbeiten von Musculus und Mering,1) Pay en,2) Lintner,3) Mering,4) Schwarzer,5 6) Hamburger,*) Weiser und Zaitschek,7) Lang,8) Th. Rinaldini9) u. a. noch.\nEs kann gleich vorweg bemerkt werden, da\u00df die Ergebnisse dieser Arbeiten gr\u00f6\u00dftenteils mit den bez\u00fcglichen von mir erhobenen Daten \u00fcbereinstimmen.\nMir lag es jedoch daran, tunlichst vollst\u00e4ndig St\u00e4rkesorten aus Vertretern der wichtigsten Futtermittel vergleichsweise in ihrem Verhalten gegen die beiden wichtigsten diastatischen Verdauungsfermente, n\u00e4mlich Speichel und Pankreasdiastase zu pr\u00fcfen. Mit R\u00fccksicht darauf, da\u00df bei der Zubereitung von Futtermitteln und im weiteren Umfange auch bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln unter Umst\u00e4nden auch pflanzliche Dia-stasen eine Rolle spielen, habe ich als Beispiel einer pflanzlichen Diastase eine Malzdiastase zura Vergleiche herangezogen.\n\u2019) Musculus und Mering, Umwandlung von St\u00e4rke und Glykogen durch Diastase, Speichel, Pankreas und Labfermente. Zeitschr. physikal. Chem., Bd. 2, S. 403 (1878).\n*) F a y en, Reaction de la diastase sur la substance amylac\u00e9e. Ann. Chimie, physic. (4) IV, 286.\n\u2022\u2019) Lintner und Dull, \u00dcber den Abbau der St\u00e4rke unter dem Einfl\u00fcsse der Diastasewirkung. Chem. Ber., Bd. 26, S. 2533 (1893).\n4) Mering, \u00dcber den Einflu\u00df diastatischer Fermente auf St\u00e4rke,\nDextrin und Maltose. Zeitschr. physikal. Chemie, Bd. 5, S. 185 (1881).\n6)\tSchwarzer, \u00dcber die Umwandlung der St\u00e4rke durch Malzdiastase. Journ. f. prakt. Chem., N. F., Bd. 1, S. 212 (1870).\n*) Hamburger, Vergleichende Untersuchungen \u00fcber die Einwirkung des Speichels, des Pankreas und Darmsaftes, sowie des Blutes auf St\u00e4rke-kleister. Pfl\u00fcgers Archiv, Bd. 60, S. 543.\n7)\tWeiser und Zaitschek, Beitr. zur Methodik der St\u00e4rkebestimmung und zur Kenntnis der Verdaulichkeit der Kohlenhydrate. Pfl\u00fcg. Archiv, Bd. 93, S. 98.\n8)\tS. Lang, \u00dcber die Einwirkung der Pankreasdiastase auf St\u00e4rkearten verschiedener Herkunft. Zeitschr. f. experiment. Path. u. Thcrap., Bd. 8, S. 279.\n\u00ae) Th. Rinaldini, Sulla digestione di vari amidi per opera dei secreti salivare, enterico e pancreatico. (Rom.) Beitr. zur Path. u. Ther. der Ern\u00e4hrungsst\u00f6rungen, Bd. 2, Heft 3, S. 330 (1910).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\n6","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"76\nMarius Pauletig,\nDas zu diesen Versuchen verwendete Pr\u00e4parat von Malz-diastase war ein Kahlbaumsches Maltin, die verwendete Pan-kreasdiastase war Pankreatin Rhenania und, um die Wirkung der Speicheldiastase zu pr\u00fcfen, verwendete ich menschlichen Speichel. Dieser Speichel wurde gewonnen, indem nach Aussp\u00fclung des Mundes bei vorgestrecktem Kopfe und weit ge\u00f6ffnetem Munde der Speichel ruhig ausflie\u00dfen gelassen wurde. Diese Diastasepr\u00e4parate pr\u00fcfte ich auf ihr Verhalten gegen die St\u00e4rke des W eizens, Maises, Reises, der Gerste, des Roggens, des Hafers, der Hirse, der Kartoffel, der Linsen, der Erbsen und schlie\u00dflich der Bohnen. VTeizen, Reis und Kartoffelst\u00e4rke konnte ich aus dem Handel beschaffen, die \u00fcbrigen St\u00e4rkesorten habe ich aus den betreffenden Samen hergestellt, indem die feinvermahlenen Samen in einem Gazes\u00e4ckchen in Wasser eingelegt wurden und die auf dem Boden des Gef\u00e4\u00dfes sich ansammelnde St\u00e4rke nach wiederholter Waschung mit Alkohol und \u00c4ther getrocknet wurde.\nBei der Anstellung der einzelnen Versuche konnte ich aus naheliegenden Gr\u00fcnden nur mit Vergleichen arbeiten; ich ben\u00fctzte als Vergleichsobjekt immer die WTeizenst\u00e4rke. Die Durchf\u00fchrung des einzelnen Versuches war folgende:\nO,** g der zu pr\u00fcfenden St\u00e4rke wurde mit Wasser zu einem Kleister gekocht, der Kleister auf 100 ccm verd\u00fcnnt. 0,4 g des zu pr\u00fcfenden Diastasepr\u00e4parates wurde in 200 ccm Wasser gel\u00f6st; bei Speichel wurden 20 ccm Speichel mit Wasser auf 200 ccm aufgef\u00fcllt. Die 100 ccm St\u00e4rkekleister wurden mit 100 ccm der Diastasel\u00f6sung vermengt und 10 ccm des Gemenges unmittelbar nach der Vermengung mit der Bangschen Methode (alte Methode)1).auf ihren Zuckergehalt untersucht. Au\u00dferdem wurde eine Probe des Gemenges mit Lugolscher Jodl\u00f6sung auf St\u00e4rke gepr\u00fcft. Gleichzeitig wurde in derselben Weise eine Kontrollprobe, bestehend aus 100 ccm 0,4\u00b0/oigen St\u00e4rkekleister aus Weizenst\u00e4rke und den restlichen 100 ccm Fermentl\u00f6sung angesetzt und auch auf ihren Zucker- und St\u00e4rkegehalt untersucht. Beide Gemenge kamen nunmehr in einen Thermostaten, der auf 50\u00b0 C. eingestellt war, und wurden in Zeitr\u00e4umen von\n\u2018) Biochem- Zeitschr., Bd. 2, S. 271 (1907-08), Bd. 11, S. 538 (1908).","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanz]. Futtermittel usrv.\n! I\nje 1 's Stunde in der oben angedeuteten Weise auf ihren Zuckerund St\u00e4rkegehalt untersucht. Nach zweist\u00fcndiger Dauer wurde der Versuch abgebrochen. Die Resultate der Untersuchung sind aus nachstehenden Tabellen A, B, C ersichtlich, in welchen der Zuckergehalt von 10 ccm (iemengefl\u00fcssigkeit eingesetzt ist.\nTabelle A. Speicheldiastase (1).\nWeizen\nMilligr. Jod-Zucker i reaktion\nMais\nMilligr.\nZucker\nJod-\nreaktion\nW eizen Mais\tVorpr\u00fcfung Nach V* Sld. j \u2019 1\t> > 17* \u00bb \u00bb 2\t4,5 8,H 9,1 9,4 9,9\t! + + + + ! + + H\u2014 Rotviolett\t4.7 8,9 9,4 9.7 9,7\t1 1 i + + 1111 +\nWeizen\t\t\t\tGerste\t\nWeizen Gerste\tVorpr\u00fcfung Nach V* Std. \u00bb 1 \u00bb 1'/* a ! \u00bb 2 >\t7,2 10,4 11.7 1*> 7 12.7\t+ -J-+ + + + + + Rotviolett\t6,7 11,5 11.5 12.6 12,7\t+ + + + + + + + + +\n\tWeizen \u2022\t\t\tReis\t\nWeizen Reis\ti Vorpr\u00fcfung Nach V* Std. >1 \u00bb \u00bb\t17* \u00bb \u00bb\t2 \u00bb\t4,5 8.8 9,1 9,4 9,9\t+ + + + + + H\u2014 Rotviolett\t4,4 . 9,7 10,4 10,4 10,7\t+ + + -_j\u2014 + -\n1\t\tWeizen\t\tRoggen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,8\t+ +\t7,6\t+ +\nWeizen\tNach */\u00bb Std.\t10,5\t+ +\t10,4\t\n\t>1 *\t11,0\t+ +\t11,4\t-\t\u2014_\nRoggen\t> 1 v* >\t11,5\t+ +\t12,0\t\u2014 ...\n\t* 2 >\t13,0\tRotviolett\t12,2\t\u2014 \u2014\n\t\tWeizen\t\tHafer\t\n\tVorpr\u00fcfung\t4,9\t+ +\t4,7\tH\u2014h\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,9\t+ +\ts,\u00ab :\t+ +\n\t\u00bb 1 \u00bb\t10,9\t+ +\t9,3\t+ +\nHafer\t> 17* \u00bb\t11,1\t+ -\t10,1\t+ +\n\t> 2 >\t11,4 Rotviolett j\t\t10,8\tRotviolett\n6*","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nMarius Pauletig,\nTabelle A. Speicheldiastase (2).\n\t\u2022\tWeizen Milligr.\tJod- Zucker ; reaktion\t\tHirse Milligr. i Jod-Zucker ! reaktion\t\n\tVorpr\u00fcfung\t7,2\t+ +\t6,7\t4-4-\nWeizen\tNach */\u00bb Std.\t10.4\t4\u201c 4\"\t10,4\t4\u2014\nHirse\t\u00bb 1 \u00bb\t11,7\t+ 4*\t11,3\t4- -\n\t* 17\u00bb *\t12,7\t4\u2014\t11,7\t\u2014 \u2014\n\t\u00bb 2 >\t12,7\tRotviolett\t12,4\t\t \t\n\t\tWeizen\t\tKartoffel\t\n\tVorpr\u00fcfung\t4,0\t+ +\t5,6\t4-4-\nWeizen\tNach 7\u00ab Std.\t10,9\t4- 4-\t10,7\t4-4-\nKartoffel\t* 1 >\t10,9\t+ +\t10,7\t4- -\n\t\u00bb 17\u00bb \u00bb\t11,1\t4\u2014\t11,4\t\u2014 \u2014\n\t* 2 \u00bb\t11,4\tRotviolett\t11,4\t<_ \t\n\t\tWeizen\t\tErbsen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,7\t4* 4\u201c\t5,6\t4-4-\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,5\t+ 4-\t9.4\t4--\nKrbsen\t\u00bb 1 >\t10,8\t4- 4-\t.10,0\t4--\n\t* l y* \u00bb\t11,8\t4- 4-\t11,0\t\u2014 \u2014\n\t\u00bb 2\t12,7\tRotviolett\t11,0\t- _ -\n\t\tWeizen\t\tLinsen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,7\t4-4-\t6,6\t4-4-\nWeizen\tNach 7\u00bb Std.\t10,5\t++\t9,3\t\u2014 \u2014\nLinsen\t\u00bb 1 *\t10,8\t4- 4-\t9,7\t\u2014\n\t*\t17\u00ab >\t11,8\t4\u2014\t9,7\t\u2014 \u2014\n\t* 2 *\t12,7\tRotviolett\t9,7\t\t \t\n\t\tWeizen\t\tBohnen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,8\t4- 4-\t7,6\t4-4-\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,5\t4-4-\t8,5\t4-4-\nBohnen\t* 1 *\t11,0\t4-4-\t10,0\t\u2014\n\t\u00bb 1 *, \u00bb \u00bb\t11,5\t4- 4-\t10.3\t\u2014 \u2014\n\t> 2 >\t13.0\tRotviolett\t10,5\t\u2014 \u2014","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 79\nTabelle B. Pankreasdiastase (1).\n\t\tWeizen Milligr.\tJod- Zucker reaktion\t\tMais Milligr.\tJod- Zucker reaktion\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,4\t+ +\t5,4 .\t4-4-\nWeizen\tNach \u2018,*Std.\t10,1\t+ +\t10,7\t4- 4-\nMais\t\u00bb 1 *\t11,0\t\u201cb 4\u201c\t11,1\t4-4-\n\t\u00bb 17* \u00bb\t11,1\t+ +\t11,6\t4-4-\n\t1 \u00bb 2 \u00bb\t11.4\t4~ 4~\t11,7\t4- 4-\n\t\tWeizen\t\tGerste\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,2\t+ +\t6,3\t4-4-\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,4\t4\" +\t10,8.\t4- -j-\nGerste\t\u00bb 1 \u00bb\t11,2\t+ +\t11,2\t4\u2014\n\t\u00bb\t17* \u00bb\t11,4\t4~ 4?\t11,6.\t-i\u2014 i\n\t\u00bb 2\t11.6\t4- 4-\t11,7\tRotviolett\n\t\tWeizen\t\t\u2018Reis\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,7\t4- 4-\t5,8\t4-4-\nWeizen\tNach 7, Std.\t9,9\t4-4-\t10,4\t4-4-\nReis\t\u00bb 1 \u00bb\t10,9\t4-4-\t11,0\t+ +\n\t*\t17\u00ab \u00bb\t11,3\t4-4-\t11,5\t4- 4-\n\t\u00bb 2 >\t11,4\t4-4-\t11,5\t4- 4-\n\t\tWeizen\t\tRoggen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,2\t4- 4-\t6,0\t4-4-\nWeizen\tNach 7\u00bb Std.;\t11,4\t+ +\t9,5\t+ 4-\nRoggen\t\u00bb 1 \u00bb\t12,0\t4-4-\t9,9\t4-4-\n\t\u00bb 17* \u00bb\t12,1\t4-4-\t9,9 .\t4- 4-\n\t\t\u00bb 2 \u00bb\t12,2\t4- 4-\t9,9\t4\u2014h\n\t\tWeizen\t\tHafer\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,8\t4-4-\t6,0 '\t4-4-\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,7\t+ +\t10,0 \u2022\t4- 4-\nHafer\t\u00bb 1 \u00bb\t11,2\t4-4-\t10,7 *\t4- 4-\n\t\u00bb 11 \u00ab \u00bb\t11,4\t4-4-\t11,0 i\t4- 4-\n1\t\u00bb 2 \u00bb\t11,8\t4- 4-\t11,1\t4-4-","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nMarius Pauletig,\nTabelle B. Pankreasdiastase (2).\n\ti i\tWeizen Milligr.\tJod- Zucker reaktion\t\tHirse Milligr.\tJod- Zucker reaktion\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,3\t4 4\t6.2\t44\nWeizeq\tNach 7t Std.\t11,3\t4 4\t11,2\tH\u2014\nHirse\t* 1 *\t11,9\t44\t12,7\tH\u2014\n\t> 17* \u00bb\t12,0 1\t44\t12,7\tj\u2014 i\n\t\u00bb 2 \u00bb\t! 12,1\t44\t12,7\tRotviolett\n\t\tWeizen\t\tKartoffel\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5-7 .\t44\t5,8\t4 4\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,9\t44\t11,8\tRot\nKartoffel\t>1 >\t11,3\t4 4\t12,1\t>\n\t\u00bb\t17s *\t11,4\t4 4\t12,4\t>\n\t\u00bb 2 \u00bb\t11,5\t44\t12,4\t>\n\t\tWeizen\t\tErbsen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,3\t+ +\t6,4\t4 4\nWeizen\tNach 7* Std.\t11,3\t44\t10.0\t44\nErbsen\t> 1 *\t12,0\t44\t11,4\t4 4\n\u2022\t> 17. \u00bb\t12,3\t4 4\t11,7\t44\n\t* 2 \u00bb\t12,4\t44\t11,9\t4 4\n\t\tWeizen\t\tLinsen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6.3\t44\t6,2\t4 4\n\u25a0 Weizen\tNach 7* Std.\t11,1\t44\t10,4\t4 4\nLinsen\t* 1 >\t11,3\t44\t10,9\t+ +\n\t> 17* >\t11,9\t44\t11,4\t44\n\t> 2 *\t12,1\t4 4\t11,6\tH\u2014h\n\t\tWeizen\t\tBohnen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t6,2\t44\t6,4\t44\nWeizen\tNach 7* Std.\t10,4\t4* 4*\t8,5\t4 4\nBohnen\t>1 >\t10,9\t4* 4-\t8,7\t+ +\n\t* 17\u00bb *\t11,4\t44-\t8,9\t4 4\n\t> 2 >\t11,8\t44\t9,0\t44","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 81\nTabelle C. Malzdiastase (1).\n\t\tWeizen Milligr. 1 Jod-Zucker J reaktion\t\tMais Milligr. j Jod-Zucker j reaklion\t\n\t! Vorpr\u00fcfung\t4,8\t+ +\t5,6\t4-4-\nWeizen\tNach V* Std.\t11,9\t+ 4-\t10,6\t4-4-\nMais\t>1 >\t12,6\t+ +\t11,3\t4-4-\n\t\u00bb 1 7* \u00bb\t12,7\t+ +\t11,7,\t4- -\n\t* 2 *\t13,0\t+ -\t11.9\t4- -\n\t\tWeizen\t\tGerste\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,8\t4-4-\t6,0\t4-4-\nWeizen\tNach 7* Std.\t12,1\t+ +\t14,3\t+ +\nGerste\t>1 *\t12,5\t4* 4-\t14,4\t+ -\n\t* IV* *\t12,8\t+ +\t14,6\t4\u2014\n\t\u00bb 2 .\t12,9\t+ -\t14,8\tRotviolett\n\t\tWeizen\t\tReis\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,2\t4-4-\t5,1\t4- 4-\nWeizen\tNach V* Std.\t11,0\t++\t10,9\t4-4-\nReis\t* 1 \u00bb\t11.7\t++\t12,2\t4-4-\n\t> 17* >\t12,2\t4-4-\t12,4-\t4-4-\n\t2 2 \u00bb\t12,7\t+ -\t12,6\t4- -\n\t\tWeizen\t\tRoggen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,7\t4-4-\t5,8'\t4-4-\nWeizen\tNach V* Std.\t11,7\t4-4-\t11,9\t4--\nRoggen\t\u00bb 1 \u00bb\t12,7\t++\t13,3\t4\u2014\n\t* 17* *\t12,9\t4- 4-\t13,6\t4\u2014\n\t> 2 >\t13,2\t4\u2014\t13,7 \u2019\tRot\n\t\tWeizen '\t\tHafer\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,4\t++\t5,6\t4- 4- \u25a0\nWeizen\tNach 7* Std.\t11,6\t4-4-\t10,9\t4-4-\nHafer\t* 1 >\t12,1\t4-4-\t11,7\t4- 4-\n\t> 17\u00bb *\t12,3\t4- 4-\t12,1\t4- 4-\n\t\u00bb 2 >\t12,6\t4--\t12,3\t4-4-","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nMarius Pauletig,\nTabelle C. Malzdiastase (2).\n\ti ;\tWeizen Milligr.\tJod- Zucker reaktion\t\tHirse Milligr. : Jod-Zucker reaktion\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,4\t; + -f\t4,9\t4-4-\nWeizen\tNach V* Std.\t11,4\t+ +\t10,0\t4- 4-\nHirse\t\u00bb 1 \u00bb\t11,7\t4-4-\t10,7\t4- 4-\n\t\u00bb\t1V\u00ab >\t12,0\t4- +\t11,3\t4- 4-\n\t\u00bb 2 \u00bb\t12.2\tj\u2014\t11.5\t4- 4-\nl !\t\tWeizen\t\tKartoffel\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,8\t4- +\t5,2\t+ +\nWeizen\tNach V* Std.\t12,3\t4-4-\t13,\u00bb\t\t\nKartoffel \u2022\t* 1 >\t12,6\t4-4-\t14,0\t\n\t> IV* >\t12,8\t4- 4*\t14,0\t\u2014 \u2014\n\t\u00bb 2 \u00bb\t13,0\t4- -\t14,0\t.\n\t\tWeizen\t\tErbsen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5.2\t4- +\t5,8\t4- 4-\nWeizen\tNach V* Std.\t11,4 J\t4-4-\t11,2\t4- 4-\nErbsen\t\u00bb 1 \u00bb\t12,9\t4-4-\t11,8\t4- 4-\n\t\u00bb\tl1/* *\t13,0\t4-4-\t12,1\t4--\n\t> 2 \u00bb\t13,0\t4\u2014\t12,7\tRot\n\t\tWeizen\t\tLinsen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,6\t4-4-\t6,2\t4\u2014b\nWeizen\tNach V\u00bb Std.\t11,9\t+ +\t12,7\t4-4-\nLinsen\t* 1 \u00bb\t12,4\t+ +\t13,2\t4\u2014\n\t\u00bb\t17* \u00bb\t12,6\t4\u201c 4\"\t13,5\t4\u2014\n\t> 2 >\t12,8\t4\u2014\t13,7\t4- -\n'\t\u2022\tI \u25a0\t\tWeizen\t\tBohnen\t\n\tVorpr\u00fcfung\t5,3\t4-4-\t5,0\t4-4-\nWeizen\tNach 7* Std. \u25a0\t11,5\t4-4-\t9,5\t4--\nBohnen\t> 1\t11,9\t+ +\t9,9\t+ -\n\t\u00bb\tl1/* >\t12.2\t4- 4-\t10,1\t\u2014 \u2014\n\t\u00bb 2\t12.4\t4- -\t10,1\t\u2014 \u2014\nf","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 83\nEs k\u00f6nnte zun\u00e4chst die Frage aufgeworfen werden, ob die Ban g sehe Methode der Zuckertitration (alte Methode) gen\u00fcgend verl\u00e4\u00dflich ist oder nicht. \u00dcber die Verl\u00e4\u00dflichkeit dieser Methode liegt bereits eine Anzahl von Arbeiten vor. Im vorliegenden Falle beansprucht die Frage jedoch nur untergeordnete Bedeutung, da es sich nur um den Grad des Fortschreitens der reduzierenden F\u00e4higkeit des Gemenges handelt. Es h\u00e4tte demnach mit wenigen Ausnahmen jede andere Methode der Zuckerbestimmung ebensogut Platz finden k\u00f6nnen und es bedarf aus diesem Grunde der Umstand, da\u00df das Gemenge unmittelbar nach der Vermengung nach der Ban g sehen Methode schon einen Zuckerwert ergibt, keiner weiteren Er\u00f6rterung. Ma\u00dfgebend erscheint nur die Differenz zwischen dem urspr\u00fcnglichen und dem jeweils ermittelten Werte.\nDagegen w\u00e4re der Endwert einer Diskussion bed\u00fcrftig. Bei jedem Einzelversuche wurden 100 ccm 0,4\u00b0/oiger St\u00e4rkekleister mit 100 ccm Fermentl\u00f6sung vermengt, also auf das Doppelte verd\u00fcnnt, soda\u00df das Gemenge am Beginne der Untersuchung einen 0,2\u00b0/oigen St\u00e4rkekleister darstellt. Wird diese St\u00e4rke vollst\u00e4ndig in Zucker umgewandelt, so w\u00e4re eine Zuckermenge von etwas mehr als 0,2 \u00b0/o zu erwarten. Dieser Betrag wird in keinem der vorhandenen Versuche erreicht. Die Werte bleiben regelm\u00e4\u00dfig unter 20 mg Zucker in 10 ccm Gemenge. Diese Tatsache erkl\u00e4rt sich aus einer Reihe von Umst\u00e4nden. F\u00fcrs erste war die verwendete St\u00e4rke nicht vollst\u00e4ndig wasserfrei. Ferner spalten bekanntlich die Diastasen in der Regel die St\u00e4rke nur bis zur Maltose. Die angef\u00fchrten Werte sind jedoch als Traubenzucker bezeichnet, w\u00e4hrend die Maltose nur ein etwas mehr als halb so gro\u00dfes Reduktionsverm\u00f6gen besitzt wie der Traubenzucker. Endlich kann bei der starken Wirksamkeit der verwendeten Diastasen nicht ganz ausgeschlossen werden, da\u00df in dem Zeitr\u00e4ume zwischen der Vereinigung des St\u00e4rkekleisters mit der Fermentl\u00f6sung und dem Erhitzen der entnommenen Probe mit der Bangschen Kupferl\u00f6sung, obwohl dieser Zeitraum nach Tunlichkeit abgek\u00fcrzt wurde, bereits eine Verzuckerung der St\u00e4rke mehr oder weniger Platz gegriffen hat. Diese Umst\u00e4nde wurden nicht ziffernm\u00e4\u00dfig bestimmt,","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"k\u00f6nnen jedoch, da es sich um Parallelversuche handelt, in jedem Einzelfalle leicht abgesch\u00e4tzt werden.\nDie St\u00e4rke wird bekanntlich durch Diastase nicht unmittelbar in Zucker (Maltose) umgewandelt, sondern auf dem Wege einer Reihe von nicht krystallisierenden, gar nicht oder nur schwach reduzierenden Zwischenprodukten (Dextrine).\nUm eine diastatisehe Wirkung zifferm\u00e4\u00dfig zu beurteilen, hat man zweierlei Wege eingeschlagen. Man hat einerseits die Zeitdauer bestimmt, welche das vollst\u00e4ndige Verschwinden der intakten St\u00e4rke beansprucht,.anderseits die Zuckermenge, welche in einer bestimmten Zeit gebildet wurde. Die beiden Wege beleuchten jedoch Seiten des Vorganges, welche wesentlich voneinander verschieden sind; denn es kann diastatisehe Prozesse geben, welche aufh\u00f6ren, wenn die St\u00e4rke zu Dextrinen gewisser Gr\u00f6\u00dfenordnung und den diesen Prozessen nebenherlaufenden Zuckermengen abgebaut ist. W\u00fcrde man bei einem solchen Prozesse lediglich die Zeitdauer des Verschwindens der St\u00e4rkereaktion in Betracht ziehen, so w\u00fcrde man einen solchen Proze\u00df unter Umst\u00e4nden auf gleiche Stufe stellen mit einem anderen Prozesse, bei welchem die St\u00e4rke vollst\u00e4ndig oder nahezu vollst\u00e4ndig zu Zucker abgebaut wird. Nimmt man anderseits lediglich die in bestimmter Zeit gebildeten Zuckermengen zum Ma\u00dfstabe, so k\u00f6nnte es unter Umst\u00e4nden \u00fcbersehen werden, wenn ein Teil der St\u00e4rke durch die Diastase \u00fcberhaupt nicht angegriffen wurde. Insbesondere auf das letztere Moment mu\u00dfte bei meinen Versuchen R\u00fccksicht genommen werden, wreil nach der bekannten N\u00e4gelischen Ansicht von der St\u00e4rkecellulose und St\u00e4rkegranulose zu vermuten war, da\u00df in den von mir verwendeten nat\u00fcrlichen St\u00e4rkesorten Anteile vorhanden sind, welche durch Diastasen viel schwerer angegriffen werden als die \u00fcbrigen Anteile, m\u00f6glicherweise vielleicht gar nicht von den Diastasen ver\u00e4ndert werden.\nIm Sinne dieser Ausf\u00fchrungen habe ich bei meinen Versuchen beiden Gesichtspunkten Rechnung getragen und sowohl den in bestimmten Zeitr\u00e4umen gebildeten Zucker quantitativ bestimmt, als auch wenigstens aproximativ die Zeitdauer, welche das Verschwinden der Jodreaktion beansprucht, ermittelt. Die letztere","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 85\nist unmittelbar aus vorstehenden Tabellen ersichtlich; dagegen erm\u00f6glichen diese Tabellen zun\u00e4chst keinen direkten Vergleich der einzelnen St\u00e4rkesorten untereinander, sondern nur immer einen Vergleich jeder einzelnen St\u00e4rkesorte mit der W\u00e8izenst\u00e2rke.\nUm zun\u00e4chst den Zuckerwert, welchen das Gemenge am Beginne des Versuches zeigt und welcher von schwer beeinflu\u00dfbaren \u00c4u\u00dferlichkeiten abh\u00e4ngt, zu eliminieren, habe ich diesen Anfangswert von dem jeweils ermittelten Zuckerwerte abgezogen. Diese DifTerenzwerte sind in der nachstehenden Tabelle D verzeichnet.\nUm auch einen Vergleich der einzelnen St\u00e4rkesorten untereinander zu erm\u00f6glichen, habe ich den Zuckerwert, welchen jeweils die Weizenst\u00e4rke aufweist (DifTerenzwert), als Einheit angenommen und zu dieser Einheit den entsprechenden Zuckerwert in Verh\u00e4ltnis gesetzt. Auch diese Verh\u00e4ltniszahlen finden sich in nachstehender Tabelle (E).\nTabelle D. Speicheldiastase.\nNach :\tV\u00ab Stunde\t1 Stunde\t1\u2018/* Stunde'\t2 Stunden\nWeizen\t\t4,3\t4.6\t4,9\t5,4\n\t4,2\t4,7\t5,0 *\t5,0\nWeizen\t\t3.2\t4,5\t5 5\t\nGerste\t\t4.8\t4,8\t5.9 i\t6,0\nWeizen\t\t4.3\t4.6\t4.9\t5,4\nReis\t\t5.3\t6,0\t6.0\t6.3\nWeizen\t\t3,7\t4.2\t4,7\t6,2\nRoggen\t\t2,8\t' 3.8\t4,4\t4.6\nWeizen\t\t6.0\t6.0\t62\t6 5\nHafer\t\t4,1\t4,6\tli\t6,1\nWeizen\t\t3.2\t4,5\t5.5\t5 5\nHirse \t\t3,7\t4.6\t5,0\t5,7\nWeizen. ........\t0.0\t6.0\t6.2\t0,5\nKartoffel\t\t5.1\t5,1\t5,8\t5.8\nWeizen\t\t3,8\t4,1\t5,1\t6,0\nErbsen \t\t3,8\t4,4\t5,4\t,y 5,4\nWeizen\t\t3,8\t4,1\t5.1\t6.0\nLinsen\t\t2.7\t3,1\t3,1\t3,1\nWeizen\t\t3.7\t4.2\t4.7\t6,2\nBohnen \t\t0,9\t2.4\t2.7\t2,!>\n\u00bb.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"Marius Pauletig,\nTabelle D. Pankreasdiastase.\nNach :\tStunde\t1 Stunde \u2022\tIV\u00bb Stunde\t2 Stunden\nWeizen\t\t4.7\t5X6\t~ m o,/\t6.0\nMais\t\u2022 . .\t0,3\t5,7\t6,2\t6,3\nWeizen\t\t4.2\t5,0\t5,2\t5,4\nGerste\t\t4,3\t4.9\t0,3\t5,4\nWeizen\t\t4,2\t5.2\t5,6\t5,7\nReis\t\t\t4,6\t5,2\t5.7\t5,7\nWeizen\t\t5.2\t5.8\t5,9\t6.0\nRoggen\t\t3.5\t3.9\t3,9\t3.9\nWeizen\t\t4,9\t5,4\t5,6\t6.0\nHafer\t\t\t4.0\t4.7\t5,0\t5.1\nWeizen\t\t5.0\t5.6\t5,7\t5,8\nHirse\t\t5,0\t6.5\t6,5\t6,5\nWeizen\t\t5.2\t5,6\t5,7\t5.8\nKartoffel\t\t6,0\t6.3\t'\t6,6\t6,6\nWeizen\t\t5,0\t5.7\t6.0\t6.1\nErbsen \t\t3,6\t5.0\t5,3\t5,5\nWeizen\t\t4,8\t5,0\t5.6\t5,8\nLinsen \t\t4 0 \u25a0\t4.7\t5.2\t5,4\nWeizen\t\tf 9\t4.7\t5.2\t5,6\nRohnen \t\t2.1\t2,3\t2,5\t2,6\nTabelle D. Malzdiastase.\nNach:\t. V\u00ab Stunde\t1 Stunde\tiv\u00ab Stunde\t2 Stunden\nWeizen\t\t7,1\t7.8\t7.9\t8,2\n\t5,0\t5.7\t6,1\t6,3\nWeizen\t\t6.3\t6.7\t7,0\t7,1\nGerste\t\t8.3\t8,4\t8,6\t8,8\nWeizen\t\t5.8\t6,5\t7.0\t7,5\nReis\t\t\t5,8\t7.1\t7.3\t7,5\nWeizen. \t\t\t6,0\t7,0\t7,2\t7,5\nRoggen\t\t6.1\t7.5\t7,8\t7,9\nWeizen\t\t6,2-\t6.7\t6,9\t7,2\nHafer . \u2022\t\t5.3\t6,1\t6,5\t6,7\nWeizen\t\t6.0\t6.3\t6,6\t6,8\nHirse\t\t5,1\t5.8\t6,4\t6.6\nWeizen\t\t6,5\t6.8\t7,0\t7,2\nKartoffel\t\t8,7\t8.8\t8.8\t8i8\nWeizen\t\t6,2\t7.7\t7,8\t7,8\nErbsen\t\t5,4\t6.0\t6,3\t6,9\nWeizen\t\t6,3\t6.8\t7.0\t7,2\nLinsen\t\t6,5\t7.0\t7.3\tj\t7,5\nWeizen\t\t6.2\t6.6\t6.9\t7.1\nRohnen \t\t4.5\t4.1)\t5,1\t5,1","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 87\nWeizen.\nMais . . Weizen. Gerste .\nWeizen. Reis . .\nWeizen. Roggen.\nWeizen. Hafer . Weizen. Hirse . Weizen. Kartoffel\nWeizen. Erbsen . Weizen. Linsen . Weizen. Bohnen\nWeizen.\nMais . .\nWeizen. Gerste . Weizen. Reis . .\nWeizen. Roggen.\nWeizen. Hafer . Weizen. Hirse . Weizen. Kartoffel\nWeizen. Erbsen .\nWeizen. Linsen . Weizen. Bohnen\nTabelle E. Speicheldiastase.\nNach :\tv\u00bb Stunde\t1 Stunde\t1V\u00ab Stunde \u2022 j\t2 Stunden\n\t !\t1 \ti\t1\t\t1\t1\t1\n\t 0.97\t\t1.02\t1.02\t0,92\n\t 1\t\t1\t1\t1\n\t 1,50\t\t1,07\t!\t1,08\t1,09\n\ti\t1\t1\t1\t1\n\u2022\t\u2022\u2022\u2022\u2022*#\tj\t1,23\t1,30\t122\t1,16\n#\t1\t1\t1\t1\n\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 K .\t0,76\t0.90\t0.93\t!\t0.74\n\t 1\t\t1\ti\t1\n\t! 0.08\t\t0,76\t!\t0.87 '\t0,94\n\t 1\t\t1\t1\t1\n\t 1,16\t\t1,02\t0.91\t1,04\n\t 1\t\t1\t1\t1\n\t 0.85\t\t0,85\t0,93\t0.89\n\t 1\t\t1\t1 -\t1\n\t 1\t\t1,07\t1,06\t0,90\n\t 1\t\t1\t1\t1\n\t 0,70\t\t0,75\t0,60\t0.51\n\ti 1\t\t1\t1\t1\n\t| 0,21\t\t0,57\t0,57\t0.47\nTabelle\tE. Pankreasdiastase.\t\t\t\u2022\nNach:\tV*\t1\t17\u00ab\t2\n\tStunde\tStunde\tStunde\tStunden\n\t1\t1\t1\t1\n\t1,13\t1,02\t1,09 \u2022\t1,05\n\u2022**\u2022\u2022\u2022\u2022\u2022\t1\t1\t1\t1\n\t\t1,02\t0,98\t1.02\t1\n\t\t1\t1\t1\t1\n\t\t1,09\t1\t1.02\t1\n\t\t1\t1\t1\t1\n\t0.67\t0,67\t0,66 \u2022\t0,65 \u2018\n\t1\ti\t1\t1\n\t0,82\t0,87\t0.89\t0.85\n\t1\tI 1\t1 1 \u2022\t1\n\t1\t1.16\tl.U \u2022\tU2\n\t1\t1\t1\t1\n\t1,15\t1,12\t1.16 '\t1,14\n\t1\t1\t\u25a0 1\t1\n\t0,72\t0.88\t0.88\t0,90\n\t1\t1\tI 1\t1\n\t0,87\t0.94\t0,93\t0,93\n\t1\t1\t1\t1\n\t0.50\t0,49\t0.48\t0.46","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nMarius Pauletig,\nTabelle E. Malzdiastase.\nNach :\tV\u00ab Stunde\t1 Stunde\t1 */* Stunde\t2 Stunden\nWeizen\t\t1\t1\t1\t1\nMais\t\t0,70\t0.73\t0,77\t0,77\nWeizen\t\t1\t1\t1\t1\nGerste\t\tMi\t1,25\t1,23\t1,24\nWeizen\t\tl\t1\t1\t1\nReis\t\tl\t1,00\t1,04\t1\nWeizen\t\tl\t1\t1\t1\nRoggen\t\t1,01\t1,07\t1,08\t1,05\nWeizen\t\tl\t1\t1\t1\nHafer\t\t0,85\t0,01\t0,04\t0,93\nWeizen\t\t1\t1\t1\t1\nHir>e \t\t0,85'\t0,02\t0,07\t0,07\nWeizen. \u2022\t\t1\t1\t1\t1\nKartoffel\t\t1,34\t1,29\t1,25\t1,22\nWeizen\t\t1\t1\t1\t1\nErbsen \t\t0,87\t0,78\t0,80\t0,88\nWeizen\t\t1\t1\t1\t1\nLinsen\t\t1,03\t1,02\t1,04\t1,04\nWeizen\t\t1\t1\t1\t1\nBohnen \t\t0,72\t0,74\t0,73\t0,71\nZieht man lediglich die nach 2 st\u00fcndiger Einwirkung der Diastase gebildeten Zuckermengen in Betracht, so kann man die untersuchten St\u00e4rkesorten in ihrem Verhalten gegen die einzelnen untersuchten Diastasen nach ihrer Angreifbarkeit in folgende Reihen bringen, wobei an der Spitze die leichtest angreifbare St\u00e4rkeart und am Ende die schwerst angreifbare steht:\nSpeicheldiastase :\t\tPankreasdiastase :\t\tMalzdiastase :\t\nReis\t1,16\tKartoffel\t1,14\tGerste\t1,24\nGeiste\t1,09\tHirse\t1,12\tKartoffel\t1,22\nHirse\t1,04\tMais\t1,05\tRoggen\t1,05\nWeizen\t1,00\tReis\t1,00\tLinsen\t1,04\nHafer\t0,94\tGerste\t1,00\tWeizen\t1,00\nMais\t0.01\tWeizen\t1,00\tReis\t1,00\nErbsen\t0,00\tLinsen\t0,03\tHirse\t0,97\nKartoffel\t0,89\tErbsen\t0,00\tHafer\t0,03\nRoggen\t0,74\tHafer\t0.85\tErbsen\t0,88\nLinsen\t0.51\tRoggen\t0,65\tMais\t0,77\nBohnen\t0.47\tBohnen\t0.46\tBohnen\t0,71","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 8D\nDiese Zusammenstellung zeigt vor allem anderen, da\u00df die Diastasen wohl recht verschieden auf verschiedene St\u00e4rkesorten einwirken. So steht z. B. die Kartoffelst\u00e4rke, welche hei der Malz- und Pankreasdiastase an ersterer Stelle steht, bei der Speicheldiastase ziemlich weit unten. Immerhin zeigt sich, da\u00df die St\u00e4rke der H\u00fclsenfr\u00fcchte in allen drei Reihen ziemlich weit hinten steht, was mit der praktischen Erfahrung \u00fcbereinstimmt, welche die Leguminosenst\u00e4rke im allgemeinen als schwer verdaulich ansieht.\nDiese Zusammenstellung gibt aber durchaus noch keinen vollkommenen \u00dcberblick \u00fcber die Resultate meiner Arbeit, weil sie einerseits das Verschwinden der Jodreaktion, anderseits die in den Zwischenzeiten erhobenen Zuckerwerte nicht in Betracht zieht. Gerade aber diese Daten sind f\u00fcr die Beurteilung der Verdaulichkeit einer St\u00e4rkesorte gleichfalls von Bedeutung. Mit R\u00fccksicht auf die praktischen Zwecke, welche meine Arbeit verfolgt und welche haupts\u00e4chlich darin gipfeln, ein Moment f\u00fcr die Beurteilung der Verdaulichkeit und Bek\u00f6mmlichkeit eines Futtermittels zu ermitteln, m\u00fcssen auch die letztgenannten Daten diskutiert werden. Dies soll dem praktischen Zwecke entsprechend in der W eise geschehen, da\u00df jede der einzelnen St\u00e4rkesorten n\u00e4her charakterisiert wird.\nWeizenst\u00e4rke wurde als Vergleichsobjekt,. bezw. ihre Angreifbarkeit als Einheit angenommen. Die St\u00e4rkereaktion mit Jod verschwand nach 2 st\u00e4ndiger Einwirkung der Diastasen niemals vollst\u00e4ndig. Sie wurde nur bei der Speicheldiastase regelm\u00e4\u00dfig bis auf ein Minimum herabgedr\u00fcckt (rotviolette F\u00e4rbung). Die Hauptmenge an Zucker wurde bei der Weizenst\u00e4rke regelm\u00e4\u00dfig in der ersten halben Stunde gebildet, in den darauffolgenden Zeitabschnitten nahm die Zuckerbildung nur in geringem Ma\u00dfe zu.\nMaisst\u00e4rke ergibt bei der Verzuckerung durch tierische Diastase nahezu dieselben Werte wie die Weizenst\u00e4rke, die Jodreaktion verschwindet bei der Einwirkung von Speicheldiastase rascher als bei der Weizenst\u00e4rke. Dieses letztere Moment gibt einen kleinen Unterschied in der Ausn\u00fctzbarkeit der Maisst\u00e4rke im Tierk\u00f6rper gegen\u00fcber der Weizenst\u00e4rke. Durch Malz-","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\nMarius Pauletig,\ndiastase allerdings wird die Maisst\u00e4rke nennenswert weniger leicht angegriffen.\nReisst\u00e4rke wird durch Speicheldiastase rasch abgebaut und verzuckert. Gegen\u00fcber Pankreas- und Malzdiastase ergibt sich jedoch kein gro\u00dfer Unterschied zur Weizenst\u00e4rke. Wenn daher Reis mit Speichel innig gemischt wird, so kann sich allerdings eine bessere Ausn\u00fctzung der St\u00e4rke im Tierk\u00f6rper ergeben als bei Weizen.\nGerstenst\u00e4rke zeigt im wesentlichen dieselben Verh\u00e4ltnisse wie Weizenst\u00e4rke, nur ergibt die Malzdiastase in allen Stadien des Versuches eine wesentlich h\u00f6here Zuckerbildung. Dieser Umstand k\u00f6nnte einen Fingerzeig daf\u00fcr bilden, da\u00df durch Zubereitung der Gerste auf fermentativem Wege die Ausn\u00fctzung der Gerstenst\u00e4rke durch den Tierk\u00f6rper wesentlich gesteigert werden kann.\nRoggenst\u00e4rke zeigt in der Jodreaktion \u00e4hnliches Verhalten wie die Weizenst\u00e4rke. Nur die Speicheldiastase brachte die Jodreaktion nach der ersten halben Stunde der Einwirkung zum Verschwinden. Wesentlich langsamer schreitet hingegen die Zuckerbildung bei der Einwirkung der tierischen Diastasen fort, w\u00e4hrend bei Malzdiastase gerade das Gegenteil der Fall ist. Aus diesen Daten kann geschlossen werden, da\u00df die Roggenst\u00e4rke im Tierk\u00f6rper allerdings nicht langsamer abgebaut wird als die Weizenst\u00e4rke, ja unter Umst\u00e4nden, wenn der Speichel Gelegenheit hat, mit der Roggenst\u00e4rke in innige Beziehung zu kommen, sogar rascher als die Weizenst\u00e4rke. Dieser Abbau geht relativ rasch nur bis zum Stadium der Dextrine, w\u00e4hrend sich die Zuckerbildung aus diesen Dextrinen erheblich langsamer vollzieht als beim Weizen, Dieser letztere Umstand l\u00e4\u00dft seinerseits wieder auf eine schlechtere Ausn\u00fctzung der Roggen-starke durch den Tierk\u00f6rper schlie\u00dfen.\nHaferst\u00e4rke zeigt in allen Belangen einen betr\u00e4chtlich gr\u00f6\u00dferen Widerstand gegen Einwirkungen von Diastasen. Sie mu\u00df als schwerer ausn\u00fctzbar angesehen werden.\nHi rsest\u00e4rke zeigt analoges Verhalten wie Maisst\u00e4rke.\nKartoffelst\u00e4rke wurde in allen Versuchen rascher abgebaut als die Weizenst\u00e4rke. Die etwas langsamere Verzucke-","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschied, pflanzl. Futtermittel usw. 91\nrung durch Speicheldiastase hat f\u00fcr die Beurteilung der Aufspaltung der Kartoffel im Tierk\u00f6rper wohl nur geringere Bedeutung. Die Ergebnisse meiner Versuche stellen sogar die Kartoffelst\u00e4rke als die leichtest ausn\u00fctzbare unter allen untersuchten St\u00e4rkesorten hin.\nLeguminosenst\u00e4rke (Erbsen, Linsen, Bohnen) zeigt im allgemeinen ein von der Weizenst\u00e4rke wesentlich verschiedenes Verhalten. Sie mu\u00df im gro\u00dfen und ganzen als weit schwerer \\ erdaulich und ausn\u00fctzbar bezeichnet werden, was \u00fcbrigens auch den praktischen Erfahrungen entspricht. Von den drei untersuchten Leguminosenst\u00e4rkesorten steht entschieden die Bohnenst\u00e4rke an letzter Stelle ; sie ist bei weitem die schwerst verdauliche. Allerdings zeigen alle drei St\u00e4rkesorten bei der Einwirkung der Speicheldiastase ein verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig rasches \\ erschwinden der Jodreaktion. Trotzdem ergeben' sich aus dem Verhalten der Leguminosenst\u00e4rke im Reagenzglase mannigfaltige Anhaltspunkte daf\u00fcr, da\u00df im Tierk\u00f6rper leicht unresor-bierbare oder schwer resorbierbare Abbauprodukte der St\u00e4rke in die hinteren Partien des Darmkanals gelangen k\u00f6nnen, welche dort bakteriellen Prozessen anheimfallen und unter Umst\u00e4nden zu jenen Gasentwicklungen Anla\u00df geben, die ja beim Menschen unangenehm, besonders aber bei unseren gro\u00dfen Haustieren geradezu verh\u00e4ngnisvoll werden k\u00f6nnen.\nAus den angef\u00fchrten und besprochenen Resultaten ergibt sich, da\u00df es m\u00f6glich ist, durch den Versuch im Reagenzglase Anhaltspunkte f\u00fcr die Verdaulichkeit der in einem Futtermittel enthaltenen St\u00e4rke zu gewinnen. Es mag ja sein, da\u00df diese Anhaltspunkte nicht immer ein vollst\u00e4ndiges Bild \u00fcber das Verhalten der St\u00e4rke des Futtermittels im Verdauungstrakte des Tieres liefern. Wir begn\u00fcgen uns jedoch auch bej anderen Bestandteilen der Futtermittel vielfach mit derartigen Anhaltspunkten und reichen damit f\u00fcr viele Zwecke vollkommen aus. Ich erw\u00e4hne in dieser Beziehung die Bestimmung des unverdaulichen Rohproteins mit Pepsinsalzs\u00e4ure und die verschiedenen Methoden der Bestimmung der Rohfaser, welche ja auch nichts\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. C.\t7","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"Marius Pauletig, Die Verdaulichkeit der St\u00e4rke usw.\nanderes darstellen als eine mehr oder minder gelungene Nachahmung des normalen Verdauungsvorganges. In diesem Sinne k\u00f6nnte auch die Pr\u00fcfung der Verdaulichkeit der St\u00e4rke eines Futtermittels im Reagenzglase allgemeiner zur Beurteilung des Wertes eines Futtermittels herangezogen werden.\nAllerdings d\u00fcrfte dabei nicht wahllos auf eine beliebige Diastase gegriffen werden, sondern es m\u00fc\u00dften diejenigen Dia-stasearten verwendet werden, welche im Verdauungskanal des Tieres praktische Bedeutung haben, und es k\u00f6nnten durch gleichzeitige Pr\u00fcfung mit Speichel- und Pankreasdiastase, wie im Vorhergehenden angedeutet worden ist, sogar wertvolle Anhaltspunkte \u00fcber das Stadium der Verdauung der betreffenden St\u00e4rkesorte in verschiedenen Abschnitten des Verdauungsschlauches gewonnen werden.","page":92}],"identifier":"lit20670","issued":"1917","language":"de","pages":"74-92","startpages":"74","title":"Untersuchungen \u00fcber die Verdaulichkeit der St\u00e4rke verschiedener pflanzlicher Futtermittel durch Malz-, Pankreas- und Speicheldiastase","type":"Journal Article","volume":"100"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:47:11.382717+00:00"}