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{"created":"2022-01-31T14:39:54.911274+00:00","id":"lit20727","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"S\u00f6rensen, S. P. L.","role":"author"},{"name":"Margrethe H\u00f6yrup","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 103: 15-79","fulltext":[{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 \u2022\nProteinstudien.l)\ni. Mitteilung.\nOber die Darstellung von Eieralbuminl\u00f6sungen mit wohldefl-nierter Zusammensetzung nebst den angewandten \u00e0nalyti-\nsehen Methoden.\nVon\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrnp. * *\n(Mit 2 Figuren im Text.)\n(Aus dem Carlsberg Laboratorium, Kopenhagen.)\n(Der Redaktion xugegangen am 26. Mai 1918.)\nA. Die Krystallisation des Eieralbumins und dessen\ty/on\nAsche\u00bb Mucoid und Konalbumin.\nMit der Krystallisation beabsichtigt man die Beseitigung der in der von Globulin befreiten Eiwei\u00dfl\u00f6sung anwesenden Verunreinigungen, von welchen wir besonders auf die Aschenbestandteile, die stickstoffhaltigen, nicht koagulierbaren Stoffe, welche wir unter dem Namen \u00abMucoid\u00bb zusamm\u00e8nfassen, und auf die stickstoffhaltigen koagulierbaren, aber nicht krystallisier-baren Stoffe, die wir mit dem Sammelnamen \u00abKonalbumin\u00bb bezeichnen, R\u00fccksicht nehmen.\na) Die Krystallisationsmethode.\nBei der Auskrystallisation des Eieralbumins haben wir haupts\u00e4chlich die bekannte Methode von F. G. Hopkins und S. N. Pinkus*) benutzt, indem wir Ammoniumsulfat und ver-\nd\u00fcnnte Schwefels\u00e4ure f\u00fcr die F\u00e4llung gebraucht haben.' Um eine wirkungsvolle Reinigung zu erreichen, haben wir den aus-krystallisierten Niederschlag nach der Abfiltrierung mit einer Ammoniumsulfatl\u00f6sung passender St\u00e4rke gewaschen.\n*) Wird gleichzeitig in englischer Sprache in den Comptes-rendus des travaux du Laboratoire de Carlsberg, Bd. 12 (1916) ver\u00f6ffentlicht.\n*) Journ. of Physiol. Bd. 23, S. 130 (1898).","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nDas von uns befolgte Verfahren ist danach das folgende: Das Eiwei\u00df von 60 frisch gelegten Eiern (ca. 2 Liter) wird mit einem gleichen Volumen ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung vermischt und gut geschlagen, wonach der ausgeschiedene Niederschlag abfiltriert wird. Zu dem klaren rotgelben, nach Ammoniak riechenden Filtrat (ca. 3300 ccm) f\u00fcgt man ges\u00e4ttigte Ammoniumsulfatl\u00f6sung bis zur bleibenden Tr\u00fcbung (ca. 140 ccm) und dann bestimmt man, wie viel \"/\u00bb-Schwefels\u00e4ure zuzuf\u00fcgen ist, um einer herausgenommenen, gemessenen Probe des Filtrats eine der Krystallisation g\u00fcnstige Wasserstoffionenkonzentration zu erteilen. Beim Zusatz der \"/\u00bb-Schwefels\u00e4ure l\u00f6st sich zuerst die oben erw\u00e4hnte Unklarheit, dann geht die rotgelbe Farbe der L\u00f6sung in gelb \u00fcber, und zuletzt scheidet sich ein amorpher, volumin\u00f6ser Niederschlag aus, welcher sich anfangs leicht durch R\u00fchren oder Sch\u00fctteln l\u00f6st, sp\u00e4ter aber immer schwieriger in L\u00f6sung zu bringen ist. Die dem Filtrat zuzuf\u00fcgende S\u00e4uremenge ist, um der L\u00f6sung eine der Krystallisation g\u00fcnstige Wasserstoffionenkonzentration beizubringen, so zu bemessen, da\u00df der durch den S\u00e4urezusatz hervorgerufene Niederschlag sich durch R\u00fchren eben wieder unter Bildung einer stark opalescierenden Fl\u00fcssigkeit l\u00f6st; eine Portion wie die genannte verlangt 500\u2014600 ccm \"/\u00bb-Schwefels\u00e4ure, gew\u00f6hnlich desto mehr, je \u00e4lter die Eier sind.\nNachdem die S\u00e4ure zugesetzt und gut ger\u00fchrt worden ist, f\u00e4ngt die Krystallisation gew\u00f6hnlich im Laufe einer Stunde an, und sie wird durch h\u00e4ufiges R\u00fchren oder Sch\u00fctteln gef\u00f6rdert wie auch durch die Zuf\u00fcgung von etwas Impfungsmaterial (Krystallen mit anh\u00e4ngender Mutterlauge) von einer fr\u00fcheren Krystallisation. Wenn die Krystallisation in gutem Gange ist, wird die Masse beiseite gestellt w\u00e4hrend 2 bis 5 Tage bei gew\u00f6hnlicher Temperatur unter wiederholtem R\u00fchren. Dann wird ohne Saugen an gew\u00f6hnlichen Filtern filtriert, und der Niederschlag des Waschens wegen auf mehrere Filter vierteilt ; f\u00fcr eine Portion wie die in Rede stehende werden 5 Filter von 24 Zentimeter angemessen sein. Sollte die Mutterlauge auch bis zum n\u00e4chsten Tage nicht vollst\u00e4ndig abgelaufen sein, l\u00e4\u00dft dieselbe sich mittels einer Pipette abziehen oder auch","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t17\nvorsichtig abgie\u00dfen, weil sich der Niederschlag ziemlich fest ans Filter anlagert.\nZur Ermittelung der Zusammensetzung der Waschfl\u00fcssig-keit stellt man. in einer Reihe Probiergl\u00e4ser, Mischungen dar, von welchen jede 10 ccm ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung nebst wechselnden Mengen von Wasser enth\u00e4lt; zu jeder dieser Mischungen f\u00fcgt man jetzt ein paar Kubikzentimeter des Filtrates. Findet man dann, da\u00df z. B. die Mischung c 10 ccm (NH4)tS04-L\u00f6sung + 6,5 ccm Wasser\u00bb wie auch s\u00e4mtliche salzreicheren Mischungen, durch diesen Zusatz von Filtrat unklar werden, w\u00e4hrend alle ammoniumsulfat\u00e4rmeren Mischungen klar bleiben, wird eine Mischung von 10 Teilen ges\u00e4ttigter Amnjo-niumsulfatl\u00f6sung mit 7 Teilen Wasser als Waschfl\u00fcssigkeit benutzt. Mit dieser Mischung werden die Filter vollst\u00e4ndig gef\u00fcllt, ohne da\u00df der Niederschlag aufger\u00fchrt wird, und die Waschfl\u00fcssigkeit verdr\u00e4ngt dann nach und nach die zwischen den Krystallen zur\u00fcckgebliebene Mutterlauge.\nAm n\u00e4chsten Tage wird der m\u00f6glich noch nicht durchgelaufene Teil der Waschfl\u00fcssigkeit vom Niederschlag, abgegossen, wonach dieser so gut wie m\u00f6glich mittels eines Porzellanl\u00f6ffels von den Filtern abgeschabt und in eine ger\u00e4umige Porzellanschale gebracht wird. Der an den Filtern h\u00e4ngende Rest wird in ausgekochtem Wasser durch Reiben mit einem Spatel gel\u00f6st, die erhaltene L\u00f6sung mit dem Niederschlag in der Schale vermischt, und so vieles ausgekochtes Wasser zugef\u00fcgt, da\u00df das Ganze durch gutes und wiederholtes R\u00fchren vollst\u00e4ndig in L\u00f6sung geht.\nDie in dieser Weise erhaltene L\u00f6sung wird in ein Zylinderglas gegossen, und aufs neue dadurch zum Krystallisieren gebracht, da\u00df man so lange ges\u00e4ttigte Ammoniumsulfatl\u00f6sung zugibt, als sich der augenblicklich entstehende Niederschlag durch gutes und anhaltendes R\u00fchren eben wieder in L\u00f6sung bringen l\u00e4\u00dft. Bei h\u00e4ufig wiederholtem (Imr\u00fchren und am leichtesten nach dem Zusatz etwas Impfungsmaterials f\u00e4ngt dann die Krystallisation bald wieder ah, find das weitere Verfahren jst jetzt eine genaue Wiederholung des oben beschriebenen. -\nHoppe-Seylers\u2019 Zeitschrift f. physiol. Chemie. C1I1.\t*\t2","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. Sorensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nWie es unten gezeigt werden soll, enth\u00e4lt das auskry-stallisierte Eieralbumin schon nach 3 Krystallisationen so gut wie nichts von Asche, Mucoid oder Konalbumin, allein wir haben immer sicherheitshalber 6 mal krystallisiert; die nach der dritten und f\u00fcnften Krystallisation erhaltenen L\u00f6sungen wurden filtriert, um anwesendes Filtrierpapier und denaturiertes Albumin zu beseitigen.\nBeim Ausf\u00e4llen des Eierglobulins sowie bei der ersten Krystallisation kam gew\u00f6hnliches \u00abreines\u00bb Ammoniumsulfat zur Verwendung und ebenso bei der ersten Filtrierung ordin\u00e4res Filtrierpapier. Bei allen sp\u00e4teren Operationen aber wurde nur das reinste Ammoniumsulfat, das wir uns verschaffen konnten (s. S. 23), und besonders reines ausgewaschenes Filtrierpapier (N. 590) von der Firma Schleicher & Sch\u00f6ll, D\u00fcren, gebraucht, um nicht dem Eieralbumin Aschenbestandteile zuzuf\u00fchren.\nDie durch wiederholte Krystallisation vorw\u00e4rtsschreitende Reinigung des Eieralbumins ist durch mehrere Versuchsreihen quantitativ verfolgt worden. Eine dieser Reihen mag hier als ' erl\u00e4uterndes Beispiel n\u00e4her beschrieben werden.\nAls Ausgangsmaterial benutzten wir 1 Liter der in der oben beschriebenen Weise von Globulin befreiten L\u00f6sung von H\u00fchnereiwei\u00df, dessen Gehalt an Asche, an koagulablen und nicht koagulablen Stickstoffverbindungen im voraus bestimmt worden war. Das Eieralbumin dieser L\u00f6sung wurde dreimal auskrystallisiert und sowohl in den dadurch erhaltenen Filtraten und Waschfl\u00fcssigkeiten, als auch in der durch L\u00f6sen des dreimal krystallisierten Niederschlags erhaltenen Endfl\u00fcssigkeit ebenfalls der Gehalt an Asche und die Verteilung des Stickstoffes ermittelt. S\u00e4mtliche zum Krystallisieren und Filtrieren benutzten Gef\u00e4\u00dfe und Filter wurden gut gewaschen und auch die dadurch erhaltenen L\u00f6sungen (welche als \u00abReste\u00bb bezeichnet werden) wurden analysiert. Das Resultat dieser Analysen ist in der Tabelle l1) (s. S. 20) zusammengestellt, und auf diese\n*) Aus der untersten, mit \u00abSumme\u00bb bezeichnten Reihe der Tabelle ersieht man, da\u00df, w\u00e4hrend die gesamte gefundene Menge von Asche sehr nahe an 100\u00ae/\u00ae der ganzen anwesenden Menge ist, gegen 2\u00b0/o des Pro-","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t.19\n%\nTabelle wird bei der folgenden n\u00e4heren Besprechung jeder einzelnen der hier behandelten Verunreinigungen: Asche, Mucoid und Konalbumin verwiesen.\n\u2022 \u00ab\n* # *\nb) Asche.\nDie Eindampfung der zur Aschenbestimmung vorliegenden L\u00f6sung und das Wegbrennen des organischen Stoffes und der Ammoniumsalze wurden in einer genau gewogenen, ger\u00e4umigen Platinschale vorgenommen, welche in einem elektrisch geheizten Heraeus-Muffelofen angebracht wurde. Der Ofen lie\u00df sich leicht einstellen und zwar sowohl auf niedere Temperaturen unter 100\u00b0 fur die Eindampfung als auf Rohere, welche die Veraschung und das Gl\u00fchen verlangten. Um Verunreinigungen vom Ofenmaterial herr\u00fchrend zu vermeiden, wurde das Innere des Ofens derma\u00dfen mit Platinblech bekleidet, da\u00df die Platinschale w\u00e4hrend des Prozesses nur mit Platin in Ber\u00fchrung kam. Im Schornstein des Ofens war eine Gasflamme angebracht, welche die \u00fcbelriechenden Gasarten der Proteinverbrennung verbrannte. S\u00e4mtliche f\u00fcr die Aschenbestimmungen benutzten L\u00f6sungen enthielten entweder reichliches \u00c4mmonium-sulfat oder sie wurden vor der Einengung mit etwas von diesem Salz in fester Form versetzt, weshalb die basischen Bestandteile der Asche wesentlich als Sulfate zur W\u00e4gung gebracht worden sind. Die A\u00dfche wurde nach der ersten W\u00e4gung mit starker Schwefels\u00e4ure befeuchtet und dann nach Eintrocknen und kurzem Gl\u00fchen wieder gewogen.\nAus der Tabelle 1, Stab 2 und 3, ersieht main, da\u00df bei\nweitem der gr\u00f6\u00dfte Teil der Asche durch die erste Kristallisation und Waschung beseitigt worden ist; doch linden sich auch noch im Filtrat II deutliche Aschenmengen, w\u00e4hrend die im Filtrat III und :n der Endl\u00f6sung Vorgefundenen, minimalen\nMengen im wesentlichen, wie wir gleich sehen werden, vom\n%\nt\nteinstickstoffes fehlt. Diese Sachlage r\u00fchrt gewi\u00df davon her, da\u00df es trotz einer so weit als m\u00f6glich quantitativen Arbeitsweise uns nicht gelungen ist, allen Proteinstoff aus den benutzten gro\u00dfen Filtern auszuwaschen, und der Proteinstickstoff in den als \u00abReste\u00bb bezeichnten L\u00f6sungen sich deshalb zu niedrig beziffert.\n2*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\tS. P. L. S\u00f6rensen und\n\n1 Summe. . i\tm 3 a 5 \u2022 c 3 ?\u2022 \u2022 \u2022 \u2022 \u2022\tFiltrat 1 .... . Waschfl\u00fcssigkeit I. Rest Iv\t Filtrat II\t Waschfl\u00fcssigkeit 11. Rest 11 ..... . Filtrat III. ... . Waschfl\u00fcssigkeit III Rest III .... .\tDie urspr\u00fcngl. L\u00f6sg.\n%\u2022 \u00a7\t1\t4,545 0,486 0,039 0,022 0,008 0,008 0,006\t9\u00bb <\u2022 i\n99,97!\tP tc\t\u20221* \u00a9\t\u00a9\tI \u00a9\t\u00a9\t\u00a9\tce\t8o 5\t\u00ae\t0>\t00\t05\t\u00e8\t09\ti\nx CO *\u2022\tO \u00a9\t1 1 \u00a9 1 1. \u00bb ^ 1 o\tV V.bb X\t* \u00a3\n\u00abO W o\u00ab\tI\t1 1-\u00aeI 1 \u201c -\u00b0 * J\u00ae 8 '.Si-JiS\tI 8\n6479,1\t1\u00ab\u00bb \"\u00a9\t1908,1 177,2 53,0 311,0 10.7 44.8 193.5 1,\t2,3 37.5\tCb\nSS- X %\u2022 2\t% X\t\u00a9\u00a9tOOOiKOtSX 3 8 8 1; I \u00dc 8 8 3\ti\n1\t1\t1 1 | 1 1 % 1 1 |\t1\n1\t1\t,,88\tS3 1\t111\t1 \u00ce5 1\t1 3\u00e4 O*\tCO<3\t1\n1\t1 1\t1 1 11 i 11 1 8 **\ttc\t\u00a3\t1\n1\t1 * \u2022\ty\t^\to i i g i i \u00a3 i i i io\t\u00ab X\tQ\u00bb\t1\n1\t1\t\u00a5\t\u00a5\t2 1 1\t1 1 5 1 \\ t **\t3\t\u00bbf. M\tO\t1\n1\t1 1\t\u2022\t\u00a5\t\u00a5\t2 1\t1\t1\u00b0\tl 1\ts*\t1 |\t\u00ae\u00bb \u2022si\tO' CO\tO\u00bb\tM\t1\ni\t1\t\u2022\t\u00a5\t\u00a7 1\t1\ts\t1\t1-1\tlg E\t8\t8\t1\nMargrethe H\u00f4yrup,\n\u00ab\nI\n04 S' 5*\nJ\u00bb \u00a3 N B\n3qS7\nO \u2022 O\n3 S\"\nBQ 3\nMiss-8-81\u201c? afSiS\nSJ \u00c7L\u00bbQ wCfljg 2 T-\nas\n3 \u2022\n3 s* \u00ab s\n2*9\u00ab*\u2019\u00ab a.\u00ae\n\u00ab2 <9 O g \u00ae \u00abfl\nJT g. 2* 3*2 2-ST\u00ab S\u2019\u00ab ?\nI? ; ? 3 ? !\nw S3 3 \u00f6 5-s ^ \u2014\nS S-* 3 \u00a3^*\n\u2022\"\u2022oq p ^\t\u2022\n*0\no\n2\n5'\n9\n*\u25a0\u2022 * O\n\u00a9\t3\n-i w 59 or \u2014 *\u2022\n0 S!-\u00bb\n\u2022\nw \u2014\u2022\"\u00ab\n2 \u00bb\u00ab< 9 Tm r# 2\nZ* **\n?\n\u2022*\n2\n5'\n<D\n\u00ab\n<D S\u00bb JL\n9 CT\nS \u00bb o 3 \u00ee?p 3 s\n*i\nO\nO\u00f9-\u00a9 \u00ae sr \u00bb 2.3\ns \"*\n\u00bb \u00abg\n\u20223\ng c:\n3 S <n\n**=*.\ns \u00ab\n? P*\nO* O\n*1 \u00a9 JT. gs3 \u00a9\nSgSS 5'sS 3?S\u00a3 8\u00ab g t*\u00ab8\nTabelle 1.\nDie Reinigung des Eieralbumins durch Krybtallipation.\nMenge v. Stick-\tKoagulierbare, aber nicht krystallisierbare\nstoff in nicht- Menge v. Stick-\tAlbumine (\u00abKonalbumin\u00bb)","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t;\u2022\t21\nPhosphorgehalt des Albumins herr\u00fchren. Die qualitative Untersuchung der Aschenproben hat n\u00e4mlich das folgende Resultat gegeben:\nDie Aschenproben von \u00abder urspr\u00fcnglichen L\u00f6sung*, dem \u00abFiltrat I\u00bb, der \u00abWaschfl\u00fcssigkeit I\u00bb und dem \u00abRest I\u00bb verhielten sich ganz gleich. Sie l\u00f6sten sich beinahe vollst\u00e4ndig in Wasser zu einer nicht v\u00f6llig klaren L\u00f6sung, welche nach Filtrierung neutral gegen Lackmus r\u00e9agi\u00e8rte und reichliches Sulfat, aber kein Chlorid, kleine, aber deutliche Mengen Calciumsalze, aber nur eine Spur von Phosphaten enthielt Auch der in Wasser unl\u00f6sliche Teil enthielt nur eine Spur .-von Phosphaten. Die Phosphors\u00e4ure des genuinen Eiwei\u00dfes ist wohl zusammen mit dem Globulin als Calciumphosphat oder Magnesiumammoniumphosphat aus der ammoniakalischen Fl\u00fcssigkeit hinausgefallen.\nDer w\u00e4sserige Auszug der Asche des \u00abFiltrats II* gab * eine deutliche Reaktion auf Sulfat, nur aber eine ganz schwache auf Phosphat. Indessen wurde bei nachfolgender Behandlung der Platinschale, welche an einzelnen Stellen mit kleinen, grauen Flecken besetzt war, mit ganz schwacher Salpeters\u00e4ure eine L\u00f6sung erhalten, welche schwach aufpdciumsalze, aber deutlich auf Phosphors\u00e4ure reagierte.\nDer w\u00e4sserige Auszug der Asche des \u00abFiltrates III* gab eine schwache, aber sichere Reaktion auf Sulfat, \u00e4uf Phosphat aber nur eine zweifelhafte. Ein mit schwacher Salpeters\u00e4ure dargestellter Auszug enthielt nur schwache Spuren von Calciumsalz, Phosphors\u00e4ure dagegen in leicht nachweisbaren Mengen.\nDer w\u00e4sserige Auszug von der Asche der Endi\u00f6sung endlich gab nur eine \u00e2ufi\u00e8rst schwache Reaktion auf Sulfat, keine Reaktion auf Calcium, dagegen aber eine schwache auf Phos-* phors\u00e4ure. An der Platinschale fanden sich zahlreiche; graue Flecken, welche durch Behandlung mit warmer, ganz schwacher Salpeters\u00e4ure fast v\u00f6llig verschwanden; die salpetersaure L\u00f6sung enthielt kein Calciumsalz, aber deutlich wahrnehmbare Mengen von Phosphors\u00e4ure. Es kann deshalb kaum in Zweifel gezogen werden, da\u00df die grauen Flecken Phosphor, wahrscheinlich mit Platin verbunden, enthalten. Damit steht es","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\tS. P. L. S\u00f6rensea und Margrethe H\u00f6yrup,\n\u2022\t. -\t, i\nauch in guter \u00dcbereinstimmung, da\u00df die Platinschale durch jede Aschenbestimmung mit nachfolgender Reinigung ein paar Milligramm des Gewichtes einb\u00fc\u00dfte. Dieser Phosphor r\u00fchrt gewi\u00df nicht von etwaigen Verunreinigungen her, sondern stammt aus dem Albumin selbst, indem dieses nach den Analysen Thomas B. Osbornes und G. F. Campbells1) O,12\u00b0/o\nPhosphor enth\u00e4lt. Nimmt man hierauf R\u00fccksicht und bedenkt\n\u00ab\nman noch dazu, da\u00df diejenige * Asche\u00bb, welche aus der Endl\u00f6sung gewonnen war, nur eine \u00e4u\u00dferst geringe Spur von Sulfat und kein Calciumsalz enthielt, dann darf man wohl ohne Bedenken sagen, da\u00df die L\u00f6sung des Eieralbumins schon nach drei Krystallisationen desselben praktisch genommen aschenfrei ist.2)\nDie gr\u00f6\u00dfte Schwierigkeit bei der Darstellung von aschenfreien Eieralbuminl\u00f6sungen liegt in der Beschaffung von hinl\u00e4nglich reinem Ammoniumsulfat. Auch das reinste Produkt des Handels, von der Firma C. A. F. Kahlbaum, Berlin \u00abZur Analyse mit Garantieschein\u00bb, ist nicht immer f\u00fcr diesen Gebrauch rein; genug. Wir haben in 100 g von solchen Ammoniumsulfatpr\u00e4paraten oft 2\u20145 mg, ja einmal sogar 9 mg Asche gefunden, welche bisweilen Calciumsulfat und oft reichliches Phosphat enthielt. Da\u00df es sich hier wirklich um Phosphors\u00e4ure haiidelt und nicht etwa um Arsens\u00e4ure, was eher zu\n\u2018) Joum. Amer. Chem. Soc., Bd. 22, S. 440 (1900).\n*) In diesem Zusammenhang soll noch ein Versuch angef\u00fchrt werden, welcher mit einer L\u00f6sung von 6 mal umkrystallisiertem und danach durch Dialyse von Ammoniumsulfat befreitem Eiwei\u00df gemacht wurde. Nach Zusatz von gleichen Teilen n,'i-Essigs\u00e4ure und n/t-Natriumacetat-l\u00f6sung wurde die L\u00f6sung koaguliert, der Niederschlag abfiltriert, mit warmem Wasser ausgewaschen und danach mehreremal mit absolutem Alkohol ausgekocht. Der alkoholische Auszug wurde in einer Platinschale auf dem Wasserbad zum Trocknen eingedampft, und gab einen kaum sichtbaren R\u00fcckstand. Dieser R\u00fcckstand wurde mit einer alkalischen L\u00f6sung von Natriumnitrat befeuchtet, wieder eingetrocknet und gegl\u00fcht; der Gl\u00fchrest enthielt keine nachweisbare Spur von Phosphat. Auch das koagulierte mit Alkohol ausgekochte Eieralbumin wurde mit Natriumnitratl\u00f6sung gefeuchtet, getrocknet und gegl\u00fcht. Der Gl\u00fchrest enthielt reichliche Mengen von Phosphat. Dieses Resultat spricht zugunsten der Anschauung E.,G. Willcocks und W.B. Hardys (Proc. Cambridge Philos. Soc., Bd. 14, S. 119 [1907] zitiert nach dem Chem. Zentralbl. 1907, II, S.821), nach welcher der Phosphor einen integrierenden Teil des Proteinmolek\u00fcls ausmacht.","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien. I. Mitteilung.\t23\n#\nerwarten war, ist durch Verwandlung des mittels Ammonium-molybdat gebildeten gelben Niederschlages in Magnesiumammoniumphosphat mit nachfolgender Untersuchung in Marshs Apparat gezeigt worden. Die Firma C. A. F. Kahlbaum hat es indessen auf unsere Bitte bereitwilligst unternommen, ein mit besonderer Sorgfalt gereinigtes Ammoniumsulfat darzustellen, welches in 100 g weniger als 1 mg Asche enth\u00e4lt. Erst die Anwendung solches sehr reinen Ammoniumsulfates erm\u00f6glicht die Darstellung von aschefreiem Eieralbijmin.\n(Mit R\u00fccksicht auf den m\u00f6glichen Inhalt des Ammoniumsulfats an \u00ab\u00dcberschu\u00df\u00bb von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak verweisen wir auf die Abhandlung II).\nc) MuCoid.\nWie schon erw\u00e4hnt, benutzen wir den Namen Mucoid als gemeinschaftliche Benennung s\u00e4mtlicher im Eiwei\u00df anwesenden, stickstoffhaltigen Stoffe, welche durch Erw\u00e4rmen nicht koagulieren, und die Bestimmung des Mucoidstickstoffes geschieht dementsprechend dadurch, da\u00df man aus dem Filtrat von den koagulierten Proteinstoffen das Ammoniak wegschafft und dann im Rest den Totalstickstoff nach Kjeldahl bestimmt. Bez\u00fcglich der Einzelheiten dieses Verfahrens wird auf Abschnitt D, Stickstoffbestimmungen, verwiesen; hier soll nur ein einzelner Punkt hervorgehoben werden, welcher bei der Analyse einigerma\u00dfen reiner Eieralbuminl\u00f6sungen keine Rolle spielt, der aber von Belang ist, sobald man L\u00f6sungen zu analysieren hat, in welchen die meisten der Bestandteile des genuinen Eiwei\u00dfes noch vorhanden sind.\nIn einer fr\u00fcheren Abhandlung1) ist darauf aufmerksam gemacht worden, da\u00df diejenige Menge von Stickstoff, welche beim Erw\u00e4rmen einer globulinfreien, \u00fcbrigens aber genuinen Eiwei\u00dfl\u00f6sung in der L\u00f6sung bleibt, von einer Reihe verschiedener Faktoren abh\u00e4ngt, und zwar au\u00dfer von der Wasserstoffionenkonzentration und dem Salzgehalt, welche beide immer\n') S. P. L. S\u00f6rensen und E. J\u00fcrgensen, Coinptes\u00abrendus,des travaux du Laboratoire de Carlsberg, Bd. I\u00df, S. 1 (1910) und Biochem. Zeitschr., Bd. 31, S. 397 (1911).\n\\ . \u2022","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\n\u00bb \u2022\nbei der Koagulation der EiweiBstoife von gr\u00f6\u00dferem oder kleinerem Belang sind, auch noch von der Dauer des Erhitzens und von der Menge des auskoagulierten Niederschlages. Beabsichtigt man jetzt \u2014 wie bei den in der gegenw\u00e4rtigen Abhandlung beschriebenen Reinigungsversuchen \u2014 einen Vergleich der Mengen nicht koagulierbarer Eiwei\u00dfstoffe, welche sich einerseits in der als Ausgangsmaterial dienenden L\u00f6sung vorfmden, und die anderseits in der beim Krystallisieren erhaltenen ei-wei\u00df\u00e4rmeren, aber ammoniumsulfatreicheren Mutterlauge enthalten ist, dann ist es notwendig, die Probe des Ausgangsmaterials vor dem Erhitzen derart mit einer angemessenen Ammoniumsulfatl\u00f6sung zu verd\u00fcnnen, da\u00df sich die Koagulation der beiden Proben so weit als m\u00f6glich unter gleichen Umst\u00e4nden vollzieht. Dieser Bedingung haben wir selbstverst\u00e4ndlich Rechnung getragen in unseren Versuchen, dessen Resultate sich in der Tabelle 1 S. 20 wiedergegeben finden.\nDie im vierten und f\u00fcnften Stab der Tabelle mitgeteilten Zahlen zeigen, da\u00df die Entfernung des Mucoids im gro\u00dfen und ganzen eben so glatt verl\u00e4uft wie die Beseitigung der Asche. Weit der gr\u00f6\u00dfte Teil des Mucoids wird durch die erste Kry-stallisation entfernt, und nach drei Krystaliisationen ist die Menge so geringf\u00fcgig, da\u00df es sich in dieser Weise nicht nach-weisen l\u00e4\u00dft.\n: d) Konalbumin.\nW\u00e4rend somit der Aschengehalt und der Gehalt an nicht koagulierbaren Stickstoffverbindungen sich einigerma\u00dfen leicht genau ermitteln lassen, gilt dasselbe nicht f\u00fcr den Gehalt an koagulierbarem, aber nicht krystallisierbarem Eieralbumin, die, wie schon erw\u00e4hnt, unter dem Sammelnamen Konalbumin zusammengefa\u00dft werden. Unter den bei dem gew\u00f6hnlichen reinigungshalber stattfindended Umkrystallisieren des Albumins innezuhaltenden Bedingungen (Konzentration der Wasserstoffionen und des Ammoniumsulfats) f\u00e4llt n\u00e4mlich das gesamte krystallisierbare Albumin niemals v\u00f6llig aus, und die Mutterlauge wird deshalb immer neben dem nicht krystallisierbaren auch noch krystallisierbares Eieralbumin enthalten. Die Menge","page":24},{"file":"p0025.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t25\ndes letzteren wird, wie es des n\u00e4heren in der Abhandlung IV besprochen wird, von einer ganzen Reihe von Umst\u00e4nden abh\u00e4ngig sein, und zwar besonders von der Wassersoffionen-konzentration und dem Ammoniumsulfatgehalt der Losung, von der Temperatur und der Dauer der Krystallisation, aber wahrscheinlich auch von den Verunreinigungen der Mutterlauge und von der H\u00e4ufigkeit de3 R\u00fchrens oder Sch\u00fctteins w\u00e4hrend der Krystallisation. Dessenungeachtet haben wir jedoch gemeint, uns einigerma\u00dfen zuverl\u00e4ssige Sch\u00e4tzungen dar\u00fcber bilden zu k\u00f6nnen, inwieweit die Reinigung des Eieralbumins durch, wiederholte Krystallisationen auch mit Bezug auf das Konalbumin eine effektive ist, indem wir das folgende Verfahren angewandt haben.\nDie zu untersuchende Mutterlauge wurde analysiert und ihr Gehalt an Ammoniumsulfat und ah Eihydrat per 100 g Wasser berechnet, indem f\u00fcr die ganze vorhandene Menge Proteinstickstoff der Faktor x = 7,86l) gesetzt wurde. Dann wurde mittels der in der Abhandlung IV mitgeteflten Untersuchungen \u00fcber das zwischen dem auskrystallisierteh Eieralbumin einerseits und der umgebenden Mutterlauge anderseits bestehende Gleichgewichtsverh\u00e4ltnis eingesch\u00e4tzt, wie viel krystallisierbares Eihydrat per 100 g Wasser unter den obwaltenden Verh\u00e4ltnissen (Konzentration des Ammpniumsulfats und der Wasserstoffionen, Temperatur und Krystallisations-dauer) in der Mutterlauge vorhanden sein sollte, indem wir voraussetzten, was wahrscheinlich nicht ganz richtig, ist, da\u00df kein anderer Umstand als die hier genannten, z. 6. auch nicht ein eventueller Inhalt an Konalbumin, die Geschwindigkeit und Vollst\u00e4ndigkeit der Krystallisation beeinflu\u00dfte. Mittels eines\nVergleiches des in dieser Weise \u00abberechneten\u00bb Gehalts an\n\u2022 \u2022\nkrystallisierbarem Eihydrat und des gefundenen Gehalts an Eihydrat \u00fcberhaupt konnte dann die vorhandene Menge nicht krystallisierbaren Eihydrats eingesch\u00e4tzt werden. Als ein erl\u00e4uterndes Beispiel sollen die Einzelheiten der jdntersuchung\n\u2019) Die Bestimmung dieser Gr\u00f6\u00dfe betreffend wird auf die Abhand* lungen IB und V verwiesen. Die Gr\u00f6\u00dfe x gibt den Faktor an, mit welchem das Gewicht des Proteinstickstoffes zu multiplizieren ist, um das Gewicht der entsprechenden Eihydratmenge zu geben.","page":25},{"file":"p0026.txt","language":"de","ocr_de":"\u2022 1\n26\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nV\ndes Filtrates I der in der Tabelle 1 (S. 20) wiedergegebenen Versuchsreihe mitgeteilt werden. Die Analyse dieses Filtrates ergab, da\u00df 100g desselben enthielten:\n0,331 g Asche......................0,331 g Asche,\n4,524 \u00bb\tAmmoniak-N,\t\u00e4quivalent\tmit\t21,337\t\u00bb (NH4)2S04.\n0,1388 \u00bb\t\u00abkoag. Ei*N\u00bb\t\u00bb\t*\t1,091\t\u00bb koag. Eihydrat\nund\t0,0584 \u00bb\t\u00abnichtkoag. Ei-N\u00bb\t*\t*\t0,459\t* Mucoid\nnebst. ........ . ... . . . 76,782 > Wasser\n100,000 g.\nAuf 100 g Wasser kommen somit (\t\u00ae\t,\n'\t\\ 1,421 > koag. Eihydrat\nDie Dauer der Krystallisation war 4 Tage bei Zimmertemperatur (18\u00b0) und die Wasserstoffionenkonzentration des Filtrats I entsprach dem pH. = 4,604.\nAus der in der Abhandlung IV gegebenen graphischen Darstellung der Versuche \u00fcber den von der Ammoniumsulfatkonzentration ge\u00fcbten Einflu\u00df auf das Gleichgewicht des aus-krystallisierten Albumins einerseits und der umgebenden Mutterlauge anderseits ist nun zu ersehen, da\u00df, wenn eine Mutterlauge eine dem pH. = 4,85 entsprechende Wasserstoffionenkonzentration besitzt und auf 100 g Wasser 27,789 g Ammoniumsulfat enth\u00e4lt, sie nach Krystallisation in 4 Tagen bei 18\u00b0 0,422 g Eihydrat in 100 g Wasser enthalten wird.\nNun entspricht aber die Wasserstoffionenkonzentration des Filtrats I nicht dem pH. = 4,85, sondern dem pH. = 4,604, und bei dieser letzteren Konzentration ist die Krystallisation \u2014 alles \u00dcbrige gleich \u2014 vollst\u00e4ndiger als bei der ersteren. Aus der in der Abhandlung IV mitgeteilten Darstellung von dem Einflu\u00df, welchen die Wasserstoffionenkonzentration auf das Gleichgewicht zwischen auskrystallisiertem Eihydrat und Mutterlauge aus\u00fcbt, ersieht man durch Benutzung der einer 5 t\u00e4gigen Krystallisationsdauer bei 18\u00b0 entsprechenden mittleren Kurve des oberen Kurvenb\u00fcndels, da\u00df eine Mutterlauge mit 25,947 g Ammoniumsulfat in 100 g Wasser\n0,640 g Eihydrat\tin 100 g\tWasser\tbei = 4,85 enth\u00e4lt\tund\n0,412 >\t\u00bb\t\u00bb100\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\tpH> = 4,604.\nDie letztgenannte Mutterlauge wird demnach nur 0,644 mal soviel Eihydrat wie die erstere enthalten.","page":26},{"file":"p0027.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien. I. Mitteilung.\t27\n/ * ' .\nWeiter ersieht man durch Benutzung der mich einer 5t\u00e4gigen Krystallisationsdauer bei 18\u00b0 entsprechenden mittleren Kurve des untersten Kurvenbundels, da\u00df eine Mutterlauge mit 27,121 g (NH4)jS04 per 100 g Wasser\n0,326 g\tEihydrat\tin 100 g\tWasser\tbei pH ~ 4,85 enth\u00e4lt\tund\n0,212 *\t*\t\u00bb 100 g *\t* pH * 4,604.\nAuch bei dieser Ammoniumsulfatkonzentration wird somit die Eihydratmenge bei pH. =\u00b1 4,604 ein \u00e4hnlicher Bruchteil wie oben, und zwar 0,650, derjenigen bei pH. = 4,85 sein.\nEs wird somit die Annahme, da\u00df das Verh\u00e4ltnis bei der Ammoniumsulfatkonzentration 27,789 g (NH4)2S04 per 100 g Wasser ein ganz entsprechendes ist, keinen wesentlichen Fehler bedingen, und da nun der Eihydratgehalt einer Mutterlauge mit dieser Salzkonzentration und mit pH. = 4,85, wie oben (S. 26) genannt, 0,422 g in 100 g Wasser sein wird, so wird die dem pH. = 4,604 entsprechende Menge etwa 0,422 \u2022 0,65 = ca. 0,274 g in 100 g Wasser sein.\nDas Resultat dieser Sch\u00e4tzung wird also, da\u00df eine Mutterlauge, welche, wie das Filtrat I, durch eine 4 t\u00e4gige Krystalli-sation gewonnen ist, 27,789 g Ammoniumsulfat in 100 g Wasser enth\u00e4lt und eine dem pH. = 4,604 entsprechende Wasserstoflf-ionenkonzentration hat , ca. 0,274 g kryst\u00e0llisierbares Eihydrat in 100 g W asser enth\u00e4lt. Da nun die gesamte gefundene Menge Eihydrats ==. 1,421 g in 100 g Wasser ist, so wird die\nin 100 g Wasser enthaltene Menge nicht kryst\u00e0llisierbares Eihydrat 1,421 -f ca. 0,274 = ca. 1,147 g sein.\nMittels einer v\u00f6llig analogen Betrachtung haben wir gefunden* da\u00df die Filtrate II und III beziehungsweise ca. 0,195 und ca. 0,223 g kryst\u00e0llisierbares Eihydrat in 100 g Wasser enthalten m\u00fcssen, und das hei\u00dft, wie die Zahlen der Tabelle 1, Stab 12 und 14 zeigen, da\u00df in dem Filtrat II noch ein geringer, aber sicher nachweisbarer Gehalt an Konalbumin vorhanden ist, w\u00e4hrend das mit Bezug auf Filtrat III nicht mehr der Fall ist.\nAlso verh\u00e4lt sich das Konalbumin wie die Asche und\ndas Mucoid der genuinen Eieralbuminl\u00f6sung: die Ha\u00fcptmenge","page":27},{"file":"p0028.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. Sorensen und M&rgrethe H\u00f6yrup,\nverschwindet schon bei der ersten Umkrystallisation mit an-geh\u00f6riger Waschung, und nach drei Krystallisationen bleibt es wahrscheinlich nur in Spuren zur\u00fcck.\nIn diesem Zusammenhang verweisen wir auf den S. 45 beschriebenen Versuch sowie auch auf diejenigen, die in Abhandlung IV unter dem Abschnitt \u00fcber den Einflu\u00df der Proteinkonzentration auf das Gleichgewicht besprochen sind. Es ist dort ein Hinweis darauf gegeben, da\u00df das krystallisierbare Eieralbumin m\u00f6glicherweise nach und nach in geringerem Grade sich in nicht krystallisierbares, aber v\u00f6llig koagulables Albumin umwandelt.\nVollst\u00e4ndigkeitshalber f\u00fchren wir schlie\u00dflich an, da\u00df wir mehrere Versuchsreihen ganz \u00e4hnlicher Art wie diejenigen der Tabelle 1 entsprechenden ausgef\u00fchrt haben, indem wir die Versuchsbedingungen ein wenig ab\u00e4nderten, z. B. haben wir die Krystallisation bei Eisschranktemperatur Vorgehen lassen, oder unter Zusatz von etwas Ammoniak mit nachfolgender Zugabe der \u00e4quivalenten Menge Schwefels\u00e4ure oder umgekehrt. Als ein Beispiel letzterer Art der Krystallisation teilen wir nun das folgende mit: Zu 550 ccm einer L\u00f6sung von einmal krystalli-siertem und gewaschenem Eieralbumin wurden 20 ccm n/r Schwefels\u00e4ure und 200 ccm ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung gegeben; nach Stehenlassen w\u00e4hrend einer Stunde wurden 20 ccm n/|-Ammoniak und dann ges\u00e4ttigte Ammoniumsulfatl\u00f6sung zur bleibenden Unklarheit (etwa 150 ccm) zugesetzt. Die Absicht dieses Verfahrens war nat\u00fcrlich zu versuchen, inwieweit eventuelle am Eieralbumin gebundene basische Stoffe sich durch eine solche vorl\u00e4ufige S\u00e4urebehandlung leichter als in der \u00fcblichen Weise beseitigen lie\u00dfen. Die Resultate aller von uns angestellten Versuche entsprechen indessen in jeder Beziehung den in der Tabelle 1 wiedergegebenen.\nWir meinen aus diesen Versuchen schlie\u00dfen zu d\u00fcrfen, da\u00df das Eieralbumin sich ohne Schwierigkeiten von Asche, Mucoid und Konalbumin befreien l\u00e4\u00dft. Ein genaueres Durchgehen des Zahlenmaterials gibt zwar eine An-","page":28},{"file":"p0029.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung. '\u25a0\t29\ndeutung davon, da\u00df die Aschenbestandteile etwas leichter als das Mucoid, und dieses wieder leichter als das Konalbumin wegzuschafTen ist, es mu\u00df aber doch angenommen werden, da\u00df keine dieser drei Verunreinigungen nach drei Krystal-lisationen mit den geh\u00f6rigen Waschungen innennens-wertenMengen vorhanden ist. Da nichtsdestoweniger das gesamte Ausgangsmaterial unserer in den folgenden Abhandlungen beschriebenen Versuche aus Eieralbumin dargestellt worden ist, welches wenigstens sechsmal krystallisiert ist, so d\u00fcrfen wir dasselbe als von den hier erw\u00e4hnten Verunreinigungen frei ansehen.\n\u00ea\t...\t.\nB. Die Reinigung des Eieralbnmins von AmmoniumsuUat durch\nDialyse.\n\u00bb\nNach ausgef\u00fchrter Reinigung des Eieralbumins durch [Crystallisation war die n\u00e4chste Aufgabe die, das anwesende Ammoniumsulfat so vollst\u00e4ndig als m\u00f6glich wegzuschafTen, was selbstverst\u00e4ndlich durch Dialyse geschehen mu\u00dfte. Es erwies sich aber als unm\u00f6glich, durch einfache Dialyse reinem Wasser gegen\u00fcber jede Spur der Bestandteile des Ammoniumsulfats, besonders des Ammoniaks, zu beseitigen. Dies ist nicht auffallend, wenn man sich erinnert, da\u00df das Albumin ein amphoterer K\u00f6rper ist, welcher sowohl saure wie basische Stoffe zu binden vermag, und zwar besonders die letzteren, weil beim Eieralbumin der saure Charakter der vorherrschende ist. Wir haben es unter diesen Umst\u00e4nden zweckdienlich gefunden, die Dialyse in der Weise zu leiten, da\u00df nlle Schwefels\u00e4ure entfernt wird, was leicht zu erreichen ist, wenn man zu angemessenen Zeitpunkten und in angemessenen Zwischenr\u00e4umen der Albuminl\u00f6sung ein wenig Ammoniak zugibt, wodurch noch am Albumin gebundene Schwefels\u00e4ure in Ammoniumsulfat umgewandelt und wegdialysiert wird. Nach vollkommener Beseitigung der Schwefels\u00e4ure ist man nat\u00fcrlich au\u00dferstande, da3 Eieralbumin ganz von Ammoniak durch Dialyse zu befreien. Das als eine S\u00e4ure wirkende Eieralbumin vereinigt sich n\u00e4mlich mit dem Ammoniak zu einem Ammoniumsalz und nur","page":29},{"file":"p0030.txt","language":"de","ocr_de":"30\nS. P. L. Sorensen und Margrethe H\u00f6yrup,\n\u2022\u2022\nder Uberschu\u00df an Ammoniak dialysiert leicht weg, sp\u00e4ter dia-lysiert nur das durch die Hydrolyse des Ammoniumsalzes freigewordene Ammoniak, und die Menge desselben wird w\u00e4hrend der Dialyse immer kleiner. Da es nun m\u00f6glich ist, kleine Ammoniakmengen. mit ziemlich gro\u00dfer Genauigkeit zu bestimmen, so haben wir bei der Dialyse schlie\u00dflich folgenderweise verfahren:\nErst wird w\u00e4hrend etwa einer Woche gegen ausgekochtes destilliertes Wasser dialysiert, wodurch weit der wesentlichste Teil des Ammoniumsulfats entfernt wird. Danach wird der Eieralbuminl\u00f6sung so vieles \"/j-Amiponiak zugesetzt, da\u00df sie eine schwache, aber deutliche alkalische Reaktion Lackmuspapier gegen\u00fcber bekommt, und nun weiter w\u00e4hrend etwa einer Woche gegen ausgekochtes Wasser dialysiert. Um eine Verd\u00fcnnung der Eieralbuminl\u00f6sung w\u00e4hrend der Dialyse zu vermeiden, wird dieselbe in einem Apparat vorgenommen, welcher es erlaubt, die \u00abAu\u00dfenfl\u00fcssigkeit\u00bb (das Wasser) unter einen solchen Minderdruck zu stellen, da\u00df der osmotische Druck der \u00abInnenfl\u00fcssigkeit\u00bb (der Albuminl\u00f6sung) dadurch ausgeglichen wird. Die Behandlung mit n/j-Ammoniak wird zum zweiten und, wenn n\u00f6tig, zum dritten Male wiederholt, indem die Schwefels\u00e4ure erst dann als vollst\u00e4ndig beseitigt betrachtet wird, wenn durch die unten beschriebene Probe (siehe S. 39) weder im letzten Dialysat vor dem.Zusatz des Ammoniaks noch im ersten Dialysat nach demselben Schwefels\u00e4ure nachzuweisen ist (vgl. S. 41). Nach dem letzten Ammoniakzusatz wird noch eine Woche gegen ausgekochtes Wasser dialysiert, und dann wird die Eieralbuminl\u00f6sung filtriert und analysiert. Durch diese Analyse wird der Gehalt an ProteinstickstofT und an Ammoniakstickstoff ermittelt. Wird nun eine mit dem gefundenen Ammoniak \u00e4quivalente Menge Schwefels\u00e4ure (oder einer anderen S\u00e4ure) zugesetzt, dann hat man eine wohl definierte Eieralbuminl\u00f6sung, deren Konzentration an Proteinstickstoff bekannt ist, und die au\u00dfer dem Eieralbumin nur eine geringf\u00fcgige und bekannte Menge Ammoniumsulfats (oder eines anderen Ammoniumsalzes), aber weder Ammoniak noch","page":30},{"file":"p0031.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t31\n*\u2022 V '\t\u2022\nSchwefels\u00e4ure im \u00dcberschu\u00df enth\u00e4lt. Aus einer solchen L\u00f6sung k\u00f6nnen nat\u00fcrlich durch Zusatz passender Mengen von S\u00e4uren, Salzen oder Ammoniak Eieralbuminl\u00f6sungen der verschiedenartigsten, aber doch v\u00f6llig bekannten Gesamtzusammensetzung hergestellt werden. Die Verteilung der solcherma\u00dfen zugesetzten Stoffe unter den beiden Phasen der Albuminl\u00f6sung aber ist eine ganz andere Frage, womit wir uns an dieser Stelle gar nicht besch\u00e4ftigen wollen (siehe dar\u00fcber die Abhandlung II und V).\na) D\u00e8r Dialyseapparat.\nDie in Figur 1 abgebildete Dialysierzelle ist der wesentliche Teil des Dialysierapparates. Die Zelle besteht aus einer mit zwei Tubus (A und\nB) versehenen Flasche, in deren zugeschliffenen Hals (G) ein hohler, oben trichterf\u00f6rmiger St\u00f6psel (D) genau einpa\u00dft. Der St\u00f6psel tr\u00e4gt oben als Deckel eine kleine Glasglocke und an seinem unteren schwach konischen Teil ein wie ein Reagierglas geformtes Kollodiumh\u00e4utchen (E), dessen Darstellung unten beschrieben wird.\nWenn der Schliff gut ist und das H\u00e4utchen am St\u00f6psel pa\u00dft, dann kann man mittels eines schwachen Druckes gegen den St\u00f6psel \u2014 und wenn n\u00f6tig durch Dichtung mit etwas reinem Vaselin \u2014 einen vollst\u00e4ndig luftdichten Verschlu\u00df aufbringen.","page":31},{"file":"p0032.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00fcyrup,\nBeim Gebrauch der Zelle wird die zu dialysierende, mit einem reichlichen \u00dcberschu\u00df an Toluol gut vermischte Eier-albuminl\u00f6sung durch den Trichter ins H\u00e4utchen gegossen, w\u00e4hrend ausgekochtes destilliertes Wasser durch B zugeleitet wird, \u2022 wonach die Zelle in den gesamten Dialysierapparat eingeschaltet wird.\nDieses letztere, von welchem Figur 2 eine schematische Darstellung gibt, besteht aus 6 Zellen, die nebeneinander in einem\nFig. 2.\nmit zerquetschtem Eise gef\u00fcllten Zinkkasten angebracht sind, der seinerseits im Eisschrank steht. Der Tubus B jeder der 6 Zellen ist mittels eines mit einem Quetschhahn versehenen Kautschukschlauchs mit dem Glasrohr F verbunden, welches an den Beh\u00e4lter G f\u00fchrt ; dieser Beh\u00e4lter ist im Eisschrank angebracht und dient zur Aufbewahrung und K\u00fchlung des zur Erneuerung der Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit bestimmten ausgekochten","page":32},{"file":"p0033.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung. -\t33\nWassers. G kann mittels Rohrleitungen, die durch die Decke des Eteschr\u00e4nkes f\u00fchren, aus einem oben auf demselben gestellten Beh\u00e4lter gef\u00fcllt werden. Vom Tubus A f\u00fchrt ein mit Quetschhahn versehener Kautschukschlauch an die Flasche H, welche zum Aufsammeln der benutzten Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit dient. Jede Zelle hat ihre eigene Sammelflasche, und diese 6 Flaschen sind durch Kautschukschl\u00e4uche, die mit Quetschh\u00e4hnen versehen sind, mit dem gemeinsamen Rohr J verbunden, welches seinerseits durch ein T-Robr au\u00dferhalb des Eisschrankes teils zum Druckregulator K f\u00fchrt und teils zu einer an der Figur nicht gezeichneten Wasserstrahlpumpe mit angehorigem Manometer.\nBeim Anfang der Dialyse, nachdem die Zellen, wie oben beschrieben, gef\u00fcllt und an den Platz gebracht sind, wird die S\u00e4ugpumpe in Gang gesetzt, indem nur die Quetschh\u00e4hne zwischen der Leitung J und den Flaschen H offen sind. Wenn der Druck nach einiger Zeit so weit gefallen ist, da\u00df der Regulator, welcher gew\u00f6hnlich auf einem Unterdr\u00fcck von 24 bis 25 cm Quecksilber eingestellt ist, in Funktion tritt, dann \u00f6ffnet man vorsichtig die Quetschh\u00e4hne zwischen den Flaschen H und den Zellen, damit die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit auch unter den Minderdruck kommt, wodurch der osmotische Druck der Innenfl\u00fcssigkeit kompensiert wird. Der Apparat kann jetzt sich selbst \u00fcberlassen werden, nur mu\u00df die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit zu angemessenen Zeitpunkten gewechselt werden, was man einfach dadurch bewerkstelligt, da\u00df man den Quetschhahn zwischen, der Leitung F und der betreffenden Zelle vorsichtig \u00f6ffnet. Des vorhandenen Unterdrucks wegen wird dann die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit aus der Zelle in H hin\u00fcber gesaugt und durch frisches Wasser aus dem Beh\u00e4lter G ersetzt werden. G ist mit einer Einteilung versehen, wodurch man die Menge des zugelaufenen Wassers beobachten kann. Wenn die Flaschen H entleert werden sollen, werden diejenigen Quetschh\u00e4hne, welche sie von den Zellen scheiden, geschlossen, wodurch der Unterdr\u00fcck in den Zellen erhalten wird, und die Quetschh\u00e4hne werden erst dann wieder ge\u00f6ffnet, wenn in den entleerten Flaschen H der Unterdr\u00fcck wieder hergestellt ist. *\nHoppe-Seyler\u20198 Zeitschrift f. physiol. Chemie. CIII.\t3","page":33},{"file":"p0034.txt","language":"de","ocr_de":"^\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nDie Gr\u00f6\u00dfenverh\u00e4ltnisse betreffend) haben wir die folgenden Dimensionen benutzt: Jedes Kollodiumh\u00e4utchen h\u00e4lt 200 ccm, jede Zelle 600\u2014700ccm Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit, H fa\u00dft 4 Liter und G 7 Liter, Die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit wird in 24 Stunden 3 mal gewechselt, und bei jedem Wechsel l\u00e4uft 1 1 Wasser durch jede Zelle.\nDarstellung der Kollodiumh\u00e4utchen.\nDas von uns f\u00fcr die Darstellung der Kollodiumh\u00e4utchen angewandte Verfahren weicht von den schon bekannten Methoden zur Darstellung von Kollodiummembranen in einzelnen Punkten ab;1) es ist im wesentlichen von Herrn J. A. Christiansen ausgearbeitet worden.\nF\u00fcr die Darstellung sind nur bestimmte f\u00fcr diesen Zweck dargestellte Kollodiumsorten zu gebrauchen. Fr\u00fcher ist das von C. A. F. Kahlbaum bezogene \u00abKollodium zur Herstellung von Membranen f\u00fcr Dialyse\u00bb brauchbar gewesen, seit etwa einem Jahr aber ist auch diese Ware nicht zufriedenstellend. Wir haben sie dann gereinigt, indem wir sie durch Papier filtrierten, in einer gro\u00dfen Schale mittels eines Hei\u00dfluftgebl\u00e4ses einengten, bis der \u00c4ther und der gr\u00f6\u00dfte Teil des Alkohols verdampft waren, und schlie\u00dflich den R\u00fcckstand mit mehrere Male gewechseltem destilliertem Wasser sorgf\u00e4ltig durchkneteten. Nach Stehenlassen mit Wasser bis zum n\u00e4chsten Tag wurde die ausgeschiedene Kollodiumbaumwolle abfiltriert, in der Luft vorgetrocknet und schlie\u00dflich, in Filtrierpapier eingewickelt, mittels des Hei\u00dfluftgebl\u00e4ses bis zu konstantem Gewicht getrocknet. Etwa 30 g der vollst\u00e4ndig trocknen Kollodiumwolle wurden durch wiederholtes Sch\u00fctteln im Laufe einiger -l Tage in einer Mischung von 750 ccm absolutem Alkohol und 250 ccm wasserfreiem \u00c4ther g\u00e8lost. Die solcherweise erhaltene L\u00f6sung ist immer ausgezeichnet brauchbar gewesen, w\u00e4hrend \u00e4therreichere L\u00f6sungen bisweilen Schwierigkeiten gebracht haben, und zwar wahrscheinlich deshalb, weil die Verdampfung des \u00c4thers w\u00e4hrend der Darstellung des H\u00e4utchens so lebhaft gewesen ist, da\u00df sich Wasser durch die Abk\u00fchlung \u00e4n das\n*) Die fr\u00fchere Literatur betreffend wird z. B. auf Wo. Ostwald, ] Grundri\u00df der Kolloidchemie, zweite Aufl., 1911, S. 12 verwiesen.\n;\t\u2022\u2022\t.. ;\t\u2022 '\t\u25a0 \u2022\t\u25a0\tI;","page":34},{"file":"p0035.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t35\nf\nH\u00e4utchen verdichtet, was demselben ein fahles Aussehen verleiht und bewirkt, da\u00df seine Durchl\u00e4ssigkeit zu gro\u00df wird;\nAls Unterlage bei der Darstellung der H\u00e4utchen dient ein auswendig mittels Seife gewaschenes und nachher gut abgetrocknetes dickwandiges Reagenzglas, welches im Boden ein kleines Loch (etwa 2 mm im Diameter) hat.l) Dieses Reagenzglas wird an einen Korkpropfen angebracht (aber nicht luftdicht), welches wieder an einer wagerechten Achse sitzt, die durch einen Motor in langsame Rotation (40\u201460 Umdrehungen pro Minute) versetzt werden kann. Die Lage dieser Achse ist derart in einem Gestell festgespannt, da\u00df die Achse aus der wagerechten Stellung hinausgedreht werden kann.\nDer erste Schritt der Darstellung besteht darin, da\u00df man Kollodium' auf das untere Ende des schwach geneigten (20 ' bis 30\u00b0) rotierenden Reagenzglases gie\u00dft, um dadurch einerseits das Loch im Boden zu verschlie\u00dfen und anderseits den untersten Teil des H\u00e4utchens zu verst\u00e4rken. Einige Sekunden nach dem Aufgie\u00dfen wird die Rotation einen Augenblick eingestellt, damit der \u00dcberschu\u00df an Kollodium abtropfen kann; er wird in einer untergestellten mit einem Trichter versehenen Flasche aufgefangen. Nach 6 bis 8 Minuten Rotation wird das erste eigentliche Aufgie\u00dfen vorgenommen, w\u00e4hrend dessen die Achse mit dem Reagierglas rotiert und in schwach geneigter Stellung steht. Man gie\u00dft das Kollodium in einem d\u00fcnnen Strahl vom oberen bis zum unteren Teil des Glases auf und bricht dann das Umdrehen einige Sekunden ab, um dem \u00dcberschu\u00df des Kollodiums die zum Abtropfen n\u00f6tige Zeit zu lassen. Dann wird die Achse in wagerechte Stellung gebracht und die Rotation 6 bis 8 Minuten fortgesetzt, wonach das Aufgie\u00dfen wie das erste Mal wiederholt wird.\nWir haben f\u00fcr gew\u00f6hnlich in dieser Weise 4 mal aufgegossen, und au\u00dferdem, um den oberen Saum des H\u00e4utchens\n\u2014 -\t*\n-----------\n\u2018) Die Weite des Reagenzglases darf unter keinen Umst\u00e4nden unten gr\u00f6\u00dfer als oben sein und mu\u00df der Gr\u00f6\u00dfe d\u00e8s St\u00f6psels D (siehe Fig. 1) in der Weise genau angemessen sein, da\u00df sie so weit als m\u00f6glich dem Durchmesser des St\u00f6psels mitten am Schliffe gleich ist; gew\u00f6hnlich gebrauchen wir Reagenzgl\u00e4ser der Gr\u00f6\u00dfe 240 X 44 mm.\n\u2022 * . '\t3* '","page":35},{"file":"p0036.txt","language":"de","ocr_de":"36\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup.\nzu verst\u00e4rken, diesem einen Extra-Aufgu\u00df, w\u00e4hrend das Glas in wagerechter Stellung rotierte, gegeben. Nach dem letzten Aufgie\u00dfen wird das H\u00e4utchen l1/\u00bb bis 2 Stunden an der Luft getrocknet, und zwar so, da\u00df das Umdrehen in wagerechter Stellung jedenfalls w\u00e4hrend der ersten halben Stunde fortgesetzt wird. Mittels eines scharfen Messers wird nun oben am Glas und ganz herum ein Ritz ins Kollodium geschnitten, das Glas mit Wasser gef\u00fcllt und das Ganze in Wasser gestellt, wodurch der nach dem Lufttrocknen noch im H\u00e4utchen zur\u00fcckgebliebene Alkohol herausdiffundiert und durch Wasser ersetzt wird. Nach einigen Stunden kann man jetzt eine Luftblase unter den oberen Rand des H\u00e4utchens zwischen dieses und\ndas Glas hineinbringen und durch vorsichtiges Reiben, am besten unter ununterbrochenem Zutr\u00f6pfeln von Wasser, in eine Spirale bis zum Boden des Glases herunterfuhren, und dadurch das H\u00e4utchen derart losmachen, da\u00df es sich abziehen l\u00e4\u00dft,\nindem Wasser durchs Loch im Boden des Glases hineintritt und den Zwischenraum zwischen Glas und H\u00e4utchen ausf\u00fcllt.\nDas H\u00e4utchen ist jetzt gebrauchsfertig, es kann aber, ohne seine Durchl\u00e4ssigkeit merklich zu \u00e4ndern, in (toluolges\u00e4ttigtem) Wasser oder in einer Salzl\u00f6sung in unbegrenzter Zeit aufbewahrt werden; trocken darf es aber niemals werden, weil die Durchl\u00e4ssigkeit dadurch im ^ wesentlichen verloren geht.\nWenn das H\u00e4utchen in die Dialysierzelle auf den St\u00f6psel D (Fig. 1) eingesetzt werden soll, wird es erst vorsichtig in der M\u00fcndung erweitert \u2014 wie man den Finger eines Handschuhes erweitert \u2014 entweder mittels des Fingers oder besser mittels einer angemessenen Lehre, und dann an den untersten: geschliffenen Teil des St\u00f6psels hineingeschoben. Hat man das H\u00e4utchen erst ein paar Millimeter auf den Schliff hineingebracht, dann h\u00e4lt man das Ganze derart unter einem tr\u00f6pfelnden Wasserhahn, der es befeuchtet, da\u00df das H\u00e4utchen nach vom und nach unten zeigt, und jetzt zieht man das H\u00e4utchen an sich durch Reibung mit dem Daumen, indem man f\u00fcr jeden \u00abGriff\u00bb das Ganze ein wenig dreht. In dieser, Weise l\u00e4\u00dft sich das H\u00e4utchen nach und nach 1 bis 2 Zentimeter \u00fcber den unteren Rand des Schliffes heraufziehen; das Anbringen des","page":36},{"file":"p0037.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t37\nH\u00e4utchens ist aber eine etwas heikle Operation, die au\u00dfer Vorsicht und \u00dcbung seitens des Arbeitenden noch verlangt, da\u00df die Qualit\u00e4t des H\u00e4utchens gut ist, weil es sonst birst.\nIst das H\u00e4utchen jetzt aufgesetzt, hat man es nebst dem St\u00f6psel mit Wasser zu f\u00fcllen, und an seinen Platz in der Zelle einzusetzen,1) um demn\u00e4chst, bevor man es in Gebrauch nimmt, zu untersuchen, einerseits ob der Apparat dicht und das H\u00e4utchen stark genug ist, und anderseits wie weit die Durchl\u00e4ssigkeit d\u00e9s H\u00e4utchens eine angemessene ist. Das erste pr\u00fcft man einfach dadurch, da\u00df man die Zelle au\u00dferhalb und innerhalb des H\u00e4utchens mit Wasser anf\u00fcllt, das Rohr durch den Tubus A (Fig. 1) schlie\u00dft und dann vorsichtig und nach und nach durch den Tubus B einen etwas gr\u00f6\u00dferen Unterdr\u00fcck wirken l\u00e4\u00dft, als derjenige, bei welchem der Apparat sp\u00e4ter zu gebrauchen ist. Ist der Apparat undicht, soda\u00df sich Luft am St\u00f6psel D hineinsaugt, dann kann diesem Fehler gew\u00f6hnlich durch Dichtung mittels etwas Vaselin abgeholfen werden; ist das H\u00e4utchen derart undicht, da\u00df sowohl Wasser als Luft sich durchsaugen lassen, dann ist es wegzuwerfen ; ist es zu schwach, zerspringt es w\u00e4hrend der Probe.\nDie Durchl\u00e4ssigkeit des H\u00e4utchens h\u00e4ngt teils von seiner Wandst\u00e4rke, teils von der Tr\u00f6cknungszeit zwischen den einzelnen Begie\u00dfungen bei der Darstellung, besonders aber von der Zeit zwischen der letzten Begie\u00dfung und der Anbringung in Wasser ab, und sie ist Um so geringer, je l\u00e4nger die Trockenzeit gewesen ist.\nDie Probe ist die folgende:\nDie Zelle wird mit einer ammoniumsulfathaltigen Eieralbuminl\u00f6sung als Innenfl\u00fcssigkeit und reinem Wasser als Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit beschickt und sodann w\u00e4hrend 24 Stunden bei dem-\n\u25a0 \u25a0 ii \u2014 \u2014 \u25a0 \u2014im , . i , ,\tf\n*) Dieses l\u00e4\u00dft sich bisweilen ohne Schwierigkeit bewerkstelligen, f -gew\u00f6hnlich ist aber der Durchmesser des H\u00e4utchens so gro\u00df, da\u00df das folgende Verfahren eingeschlagen werden mu\u00df : Wie oben wird das H\u00e4utchen mit Wasser gef\u00fcllt und dessen unteres Ende in die \u00d6ffnung der Zelle angebracht. Indem man das H\u00e4utchen mit der linken Hand st\u00fctzt, hebt man das Ganze ein wenig vom Tisch, worauf es steht, und l\u00e4\u00dft es dann fallen. Nach einigen Malen Wiederholung sinkt das wassergef\u00fcllte H\u00e4utchen wegen seines Gewichts an seinen Platz hinunter.","page":37},{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\njenigen Minderdruck, welcher sp\u00e4ter zu gebrauchen ist, hingestellt.\nAm n\u00e4chsten Tage wird die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit mit reinem Wasser gewechselt, was die zwei nachfolgenden Tage wiederholt wird, die 3 Dialysate werden jedes f\u00fcr sich analysiert, und die Durchl\u00e4ssigkeit des H\u00e4utchens wird f\u00fcr passend erachtet, wenn das Ammoniumsulfat so leicht durchgegangen ist, da\u00df im dritten Dialysat nur verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig wenig Schwefels\u00e4ure nachzuweisen ist, und das Eieralbumin sich h\u00f6chstens in Spuren in den Dialysaten vorfindet. Die Pr\u00fcfung auf Eieralbumin macht man in 100 ccm des Dialysats durch Zuf\u00fcgung von 10 ccm n/i-Essigs\u00e4ure und 10 ccm n/i-Natriumacetat mit nachfolgendem halbst\u00fcndigem Erhitzen auf dem Wasserbade. Entsteht mehr als ein ganz unbedeutender Niederschlag bei dieser Behandlung, ist das H\u00e4utchen zu verwerfen. Die Probe ist sehr fein, indem Kontrollversuche gezeigt haben, da\u00df selbst so kleine Eieralbuminmengen, wie diejenigen, die 0,1 bis 0,2 mg Proteinstickstoff entsprechen, in dieser Weise eine schwache Opalescenz und einen bleibenden Schaum geben. Es kommt bisweilen vor, da\u00df ein H\u00e4utchen in den ersten 24 Stunden ein wenig Albumin durchgehen l\u00e4\u00dft, aber diese Durchl\u00e4ssigkeit w\u00e4hrend der Probe verloren geht; ein solches H\u00e4utchen ist nat\u00fcrlich vollends- brauchbar. Ist eine Dialysierzelle einmal probiert und in Ordnung, dann kann sie jahrelang gebraucht werden, nur mu\u00df man daf\u00fcr Sorge tragen, da\u00df sie nach jedem Gebrauch gut gereinigt wird, da\u00df sie nie trocken wird, und da\u00df sie, um steril zu bleiben, in toluolges\u00e4ttigtem Wasser oder ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung und damit gef\u00fcllt aufbewahrt wird.\nDer oben beschriebene Dialysierapparat kann mit Vorteil Verwendung finden, nicht nur f\u00fcr die hier erw\u00e4hnten Versuche, sondern auch bei jeder Dialyse, bei welcher eine zu starke Verd\u00fcnnung der zu dialysierenden Fl\u00fcssigkeit unerw\u00fcnscht ist. Da es ein Leichtes ist, durch ein abge\u00e4ndertes Darstellungsverfahren den H\u00e4utchen eine abge\u00e4nderte Durchl\u00e4ssigkeit zu\ni \u2022","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t39\nerteilen, so wird es m\u00f6glich sein, den Apparat bei der Dialyse der verschiedenartigsten L\u00f6sungen zu verwenden, indem man die Durchl\u00e4ssigkeit nach den jedesmal gestellten Forderungen abmi\u00dft. So haben wir ihn zur Reinigung einer Reihe Enzyml\u00f6sungen benutzt, wodurch wir nicht nur das Wegschafifen der Salze, Aminos\u00e4uren usw., sondern auch eine bedeutende Konzentrierung der Enzyml\u00f6sungen erreicht haben.\nb) Pr\u00fcfung auf Schwefels\u00e4ure.\nPr\u00fcfung im Dialysat. Zu 11 Dialys\u00e4t wird 2 ccm */i-Natriumacetatl\u00f6sung und 2 ccm n/1-Essigs\u00e4ure zugesetzt, worauf im Vakuum in einem wohlgereinigten Kolben, der mit einem ausgekochten Korkpropf und gutgereinigten Glasr\u00f6hren montiert ist, eingedampft wird. Die w\u00e4hrend des Einengens durch das Kapillarrohr eintretende Luft passiert zuerst eine kleine Waschflasche mit Natriumhydroxydl\u00f6sung, um von schwefliger S\u00e4ure befreit zu werden. Nach Einengung bis auf einige wenige Kubikzentimeter wird durch ein kleines, gut ausg\u00e8waschenes Filter in einem Reagenzglas filtriert und der Kolben und das Filter mit reinem Wasser gewaschen, soda\u00df das gesamte Volumen des Filtrats etwa 15 ccm betr\u00e4gt. Hierzu wird unter gutem Sch\u00fctteln 5 Tropfen 2 n-Baryumchloridl\u00f6sung gegeben, und die dadurch eventuell entstehende Tr\u00fcbung mit der Tr\u00fcbung einer Reihe gleichzeitig zubereiteter Kontroll\u00f6sungen.verglichen. Jede Kontroll\u00f6sung enth\u00e4lt 2 ccm n/i-Natriumacetatl\u00f6sung -f 2 ccm Essigs\u00e4ure + a ccm n/ioo-Schwefels\u00e4ure -f- (11 ^a)\nccm Wasser nebst 5 Tropfen Baryumchloridl\u00f6sung; \u00e4 variierte von 0 bis 2.\nPr\u00fcfung in der Eieralbuminl\u00f6sung. 50 ccm Eieralbuminl\u00f6sung werden mit 200\u2014300 ccm Wasser vermischt und unter gutem Sch\u00fctteln mit 2 ccm n/i-NatriumhydrQxydl\u00f6sung versetzt. Nach Stehenlassen */* Stunde bei Zimmertemperatur wird 4 ccm n/i-Essigs\u00e4ure zugegeben und dann unter gutem und wiederholtem Sch\u00fctteln durch Erhitzung auf siedendem Wasserbade in 3/i Stunde das Albumin zum Koagulieren gebracht. Der Niederschlag wird auf einem gut gewaschenen Filter ab-filtriert und einige Male mit Wasser gewaschen, wonach Filtrat","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nund Waschwasser im Vakuum eingedampft und ganz wie oben behandelt wird.\nKontrollversuche, die teils an reinem Wasser und teils an einer Eieralbuminl\u00f6sung, die durch langdauernde Dialyse, w\u00e4hrend welcher Ammoniak mehrere Male zugegeben wurde, vollst\u00e4ndig von Schwefels\u00e4ure befreit war, ausgef\u00fchrt waren, haben uns gezeigt, da\u00df die Grenze der Empfindlichkeit des hier beschriebenen Verfahrens bei 0,2 bis 0,3 ccm Wioo-Schwe-fels\u00e4ure liegt, indem kleinere Schwefels\u00e4uremengen nicht mit Sicherheit nachzuweisen sind. Weiter haben wir gefunden, da\u00df die (quantitative) Sch\u00e4tzung der vorhandenen Menge Schwefels\u00e4ure mittels des oben beschriebenen Vergleichs zwischen der zu untersuchenden Probe und den Kontrolle l\u00f6sungen von bekanntem S\u00e4uregehalt sich bei Mengen von 0,2 bis 2 ccm n/ioo-Schwefels\u00e4ure einigerma\u00dfen genau gestaltet, w\u00e4hrend Mengen von 2\u20144 ccm den Vergleich unsicherer und gr\u00f6\u00dfere Mengen ihn beinahe unm\u00f6glich machen.\nDiese Kontrollversuche erlauben uns den Schlu\u00df zu ziehen, da\u00df Dialysate oder Eieralbuminl\u00f6sungen, die bei der Schwefels\u00e4ureprobe eine klare L\u00f6sung geben oder eine Unklarheit zeigen, die kleiner ist als diejenige einer Kontroll\u00f6sung mit 0,3 ccm n/ioo-Schwefels\u00e4ure, entweder schwefels\u00e4urefrei sind oder jedenfalls in der zur Probe verwendeten Menge h\u00f6chstens > 0,3 ccm n/ioo-Schwefels\u00e4ure enthalten.\nc) Verlauf der Dialyse.\nZum besseren Verst\u00e4ndnis des Dialysierprozesses sollen die Einzelheiten eines der Versuche, dessen ganzer Verlauf durch quantitative Bestimmungen in den Dialysaten verfolgt wurde, hier angef\u00fchrt werden.\n610 g toluolhaltige Eieralbuminl\u00f6sung mit einer 12,6 g Proteinstickstoff entsprechenden Menge Eieralbumin und einem 16,204 g Ammoniakstickstoff entsprechenden Gehalt an Ammoniumsulfat wurden am 11./9.1914 in die 6 Zellen des Apparates verteilt, wodurch die H\u00e4utchen halb voll wurden. Die Oberfl\u00e4chen der Innenfl\u00fcssigkeit wurden mit Toluol \u00fcberschichtet. Das gesammelte erste Dialysat, d. h. die Dialysate von den\ni -","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien. I. Mitteilung.\n41\nersten 3 Auswechslungen (11./9.\u201412./9.) wog 19130 g. Der Ammoniakgehalt wurde so genau wie m\u00f6glich in 3 abgewogenen Proben jede von 30 g bestimmt; das gesamte Dialysat enthielt 14,912 g Ammoniakstickstoff oder 92,03 \u00b0/o der ganzen Menge. Das zweite, dritte und vierte Dialysat wurden in derselben Weise behandelt; die folgenden Dialysate wurden gemessen, und das Ammoniak aus aliquoten Teilen abdestilliert \u00fcnd nach Ne\u00dfler bestimmt (siehe S. 65); das Resultat war folgendes:\t/\n\u2022\t\tGewicht oder Volumen des Dialysats\tGehalt ani stiel in g\ttmmoniak* [Stoff in\u00b0/t d. Ges.-ammoniak-Stickstoff\u00ab\nErstes\tDialysat (11./9.\u201412./9.) . .\t19130 g\t14,912\t92,03\nZweites\t*\t(12./9.\u201413./9.) . .\t17370 >\t1,015\t6,26\nDrittes\t\u00bb\t(13./9.\u201414./9.) . .\t17850 >\t0,137\t0,85\nViertes\t\u00bb\t(14./9.-15./9.) . .\t17700 \u00bb\t0,044\t0,27\nF\u00fcnftes\t*\t(15./9.\u201416./9.) . .\t17730 ccm\t0,0226\t0,14\nSechstes\t\u00bb\t(16./9.\u201417./9.) . .\t17770 \u00bb\t0,01\u00dc\t0,07\nSiebentes\t\u00bb\t( 17./9.\u201418./9.) . .\t18140 >\t0,0096\t0,06\nAchtes\t*\t(18./9.\u201419./9.) . .\t16220 \u00bb\t0,0050\t0,03\n\tZusammen . .\t\t16,1563\t| 99,71\nIm achten Dialysat wurde au\u00dferdem der Schwefels\u00e4ure* gehalt bestimmt, und es wurde gefunden, da\u00df 11 Dialysat 1,2 ccm n/ioo-Schwefels\u00e4ure enthielt.\nAm 19./9. nahmen wir den Apparat auseinander,, indem der Unterdr\u00fcck in den Zellen beibehalten wurde, entleerten den Inhalt der Zellen mittels eines als Heber wirkenden gut ausgekochten Kautschukschlauchs in eine Flasche und gaben ihm demn\u00e4chst nach und nach unter gutem Sch\u00fctteln so viel Ammoniak zu, da\u00df die Reaktion der Fl\u00fcssigkeit gegen Lackmuspapier schwach, aber deutlich alkalisch wurde (23,2 ccm n/i-Ammoniak war notwendig). Nach erneutem Sch\u00fctteln wurde die Eieralbuminl\u00f6sung wieder in die H\u00e4utchen gebracht, der Trichter mit ein wenig ausgekochtem Wasser gesp\u00fclt, ein wenig Toluol zugegeben, und die Dialyse fortgesetzt.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nIm folgenden (neunten) Dialysat wurde nicht nur \u2014 was zu erwarten war \u2014 mehr Ammoniak als im achten gefunden, sondern auch mehr Schwefels\u00e4ure, und zwar im ganzen 0,0154 g Ammoniakstickstoff und in 11 etwa 6 ccm n/^'Schwefels\u00e4ure; schon im n\u00e4chstfolgenden (zehnten) Dialysat aber fanden sich nur im ganzen 0,0066 g Ammoniakstickstoff und in 11 0,6 ccm n/i00-Schwefels\u00e4ure.\nDie Dialyse wurde jetzt bis zum 30./9. fortgesetzt und w\u00e4hrend dieser Zeit nahm der Gehalt des Dialysats an Ammoniak ganz langsam von 0,0066 bis zu 0,0041 g Ammoniak-Stickstoff ab. Schwefels\u00e4ure war nur in den Dialysaten der ersten Tage nachweisbar, in denj\u00e8nigen der sp\u00e4teren dagegen nicht.\nAm 30./9. wurde der Apparat wieder auseinander genommen, Ammoniak wie oben zugegeben, bis die Eieralbuminl\u00f6sung schwach, aber deutlich alkalisch gegen Lackmuspapier\nreagierte (gebraucht 5 ccm nlr Ammoniak) und die Dialyse wieder bis zum 7./10. fortgesetzt. Der Gehalt an Ammoniak-Stickstoff der Dialysate dieser Periode fiel gleichm\u00e4\u00dfig von 0,0126 g bis 0,0052 g. 11 des Dialysates des ersten Tages (30.19.\u20141./10.) enthielt 0,4 ccm n/100-Schwefels\u00e4ure, in den sp\u00e4teren Dialysen war Schwefels\u00e4ure nicht nachzuweisen.\nDie Dialyse wurde am 7./10. abgebrochen und die H\u00e4utchen wurden entleert; trotz dem angewandten Minderdruck (25 cm Quecksilber) hatte das Volumen der Eieralbuminl\u00f6sung sich bedeutend vergr\u00f6\u00dfert, indem die Innenflussigkeiten die H\u00e4utchen f\u00fcllten und in die Trichter hinauf standen; das Gesamtvolumen betrug etwas mehr als 1400 ccm. In 50 ccm der Eieralbuminl\u00f6sung war Schwefels\u00e4ure nicht nach-z u w e i s e n. 100 ccm der L\u00f6sung enthielten 837,6 mg Proteinstickstoff und 23,0 mg Ammoniakstickstoff.\nAus diesem typischen Beispiel des Verlaufes einer Dialyse ist erstens zu ersehen, da\u00df weitaus der wesentlichste Teil des Ammoniumsulfats sehr schnell hinausdialysiert, zweitens aber auch, da\u00df es sehr schwierig, wahrscheinlich sogar unm\u00f6glich sein wird, die letzten Spuren der beiden Bestandteile zu entfernen, selbst durch langwierige Dialyse. Es ist ebenfalls","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t43\nN\n\u00ab\t\u2019\tV-\t*\nzu ersehen, da\u00df die Zuf\u00fcgung des Ammoniaks zu der Eieralbuminl\u00f6sung die Schwefels\u00e4uremenge im Dialysate vergr\u00f6\u00dfert (die ersten Ammoniakzugaben von 1,2 bis( 6 ccm n/100-Schwefel-s\u00e4ure, die letztere von 0 bis 0,4 ccm). Da ein Aminoniak-zusatz den osmotischen Druck der Albuminl\u00f6sung bedeutend vergr\u00f6\u00dfert, so ist ein Minderdruck von 25 cm Quecksilber nicht gro\u00df genug, um eine Verd\u00fcnnung der Innenfl\u00fcssigkeit v\u00f6llig zu hindern. Diesem Mangel kann indessen zum Teil dadurch abgeholfen werden, da\u00df die Dialyse noch l\u00e4nger als in dem oben beschriebenen Beispiel fortgesetzt wird, indem das Ammoniak nach und nach, aber in allm\u00e4hlich abnehmenden Mengen wegdialysiert, was den osmotischen Druck der Eieralbuminl\u00f6sung verringert, so da\u00df eine entsprechende Wegsaugung von Wasser vor sich geht; um das zu erreichen, mu\u00df man aber noch Wochen hindurch die Dialyse fortsetzen.\n> . . - , d) Wird das Eieralbumin w\u00e4hrend der Dialyse\nver\u00e4ndert?\nUnfter den Faktoren, welche gew\u00f6hnlich und mit Recht als von Bedeutung f\u00fcr die Eigenschaften einer kolloiden L\u00f6sung genannt werden, sind das Alter und die Vorgeschichte derselben. Da es unmittelbar einleuchtend ist, da\u00df Untersuchungen wie diejenigen;- von welchen in dieser und den folgenden Abhandlungen die Rede sein wird, nur von wenig Nutzen sein w\u00fcrden, falls die Eigenschaften des Ausgangsmaterials., der Eieralbuminl\u00f6sung, sich w\u00e4hrend der Aufbewahrung \u00e4nderten, so haben wir immer gesucht soweit als m\u00f6glich darzutun, da\u00df unsere Eieralbuminl\u00f6sungen keinerlei Ver\u00e4nderungen leiden, wenn sie mit der notwendigen Sorgfalt aufbewahrt Und ber handelt werden. Wir haben dann gefunden, da\u00df die wichtigste Quelle der Umwandlungen von Eieralbuminl\u00f6sungen in der Wirksamkeit der Mikroorganismen zu suchen ist\u2019 Verhindert man diese Wirksamkeit durch reichliche Anwendung von Toluol, oft wiederholtes Umsch\u00fctteln und Aufbewahrung der L\u00f6sungen in Eis in einem Eisschrank, dann ist es m\u00f6glich, die urspr\u00fcnglichen und f\u00fcr das betreffende Albumin charakteristischen Eigenschaften einer Eieralbumin-","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nl\u00f6sung unver\u00e4ndert nach Monaten zu bewahren. Auch w\u00e4hrend der Dialyse ver\u00e4ndert sich das Eieralbumin nicht, sofern die obengenannten Vorsichtsma\u00dfregeln beobachtet werden. Dieses zeigt sich am deutlichsten \u2014 wie es in der Abhandlung V des n\u00e4heren er\u00f6rtert wird \u2014 dadurch, da\u00df der osmotische Druck einer dialysierten und nachher mit Ammoniumsulfat versetzten Eieralbuminl\u00f6sung und der einer nicht dialysierten mit demselben Ammoniumsulfatgehalt unter \u00fcbrigens denselben Umst\u00e4nden ganz derselbe ist. Und eben durch die Messung des osmotischen Druckes ist eine angefangene, ganz geringf\u00fcgige Spaltung scharf und sicher nachzuweisen.\nWir haben auch untersucht, ob eine der charakteristischen Eigenschaften einer Eieralbuminl\u00f6sung, und zwar die F\u00e4higkeit, sich durch Zugabe von Ammoniumsulfat krystallinisch auszuscheiden, w\u00e4hrend der Dialyse ver\u00e4ndert wird. Es hat sich dabei herausgestellt, da\u00df eine in normaler Weise dialysierte Eieralbuminl\u00f6sung durch Zusatz von etwas Ammoniumsulfat und ein wenig Impfmaterial sehr nahe eben so vollst\u00e4ndig wie eine nicht dialysierte auskrystallisiert. Nicht krystallisierbares Albumin ist somit w\u00e4hrend der Dialyse nicht in nennenswerten Mengen gebildet worden. Auf der anderen Seite, wenn es sich ereignet, da\u00df eine Eieralbuminl\u00f6sung wegen wenig sorgf\u00e4ltiger Behandlung, z. B. Stehenlassen w\u00e4hrend einiger Tage bei Zimmertemperatur ohne wesentlichen Gehalt an Ammoniumsulfat oder an Toluol, durch F\u00e4ulnisbakterien angegriffen wird, was sich immer nach Austreibung des Toluols mittels eines Wasserstoffstroms durch den Geruch verr\u00e4t, dann wird ein wesentlicher Teil des krystallisierbaren Albumins in nicht krystallisierbares umgewandelt worden sein, auch wenn die Spaltung nur so weit vorgeschritten ist, da\u00df nicht mehr als ganz unbedeutende Mengen des Proteinstoffs in nicht koagulierbare K\u00f6rper verwandelt worden sind. Die Umbildung des krystallisierbaren in nicht krystallisierbares Albumin scheint demnach das erste Stadium des Abbaus desselben zu repr\u00e4sentieren.1)\n\u2019) Es w\u00fcrde somit naheliegend sein, das Konalbumin des nat\u00fcrlichen Eiwei\u00dfes als ein Abbauprodukt des krystallisierbaren Eieralbumins, das \u00f6fters \u00abOvalbumin\u00bb genannt wird, zu betrachten. Da\u00df frischgelegte","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t45\n\u00bb\nSchlie\u00dflich f\u00fchren wir ein paar -Versuche zur n\u00e4heren Beleuchtung des hier Erw\u00e4hnten an:\n120 ccm einer dialysierten, vom \u00dcberschu\u00df an Toluol abfiltrierten, aber noch stark nach Toluol riechenden Eieralbuminl\u00f6sung mit im ganzen 4,1752 g Proteinstickstoff wurden mit 66,5 ccm ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung und 5 Tropfen Impfmaterial versetzt. Die Krystallisation verlief in normaler Weise, und die Krystalle zeigten unter dem Mikroskop das gew\u00f6hnliche Aussehen. Nach Stehenlassen bei Zimmertemperatur w\u00e4hrend 8 Tage unter gutem Umsch\u00fctteln wurde filtriert und das F\u00fctrat analysiert. Es hatte eine dem pH \u00ab 4,86 entsprechende Wasserstoff*\nionenkonzentration und enthielt per 100 g Wasser 0,667 g Eihydrat und 27,122 g Ammoniumsulfat.\nMittels der in der Abhandlung IV mitgeteilten Untersuchungen l\u00e4\u00dft sich nun sch\u00e4tzen (vgl. fr\u00fcher S. 26), da\u00df ein Filtrat, welches von einer 8 t\u00e4gigen Krystallisation herr\u00fchrt, eine dem pH = 4,86 entsprechende\nWasserstoffionenkonzentration hat und per 100 g Wasser 27,122 g Ammoniumsulfat enth\u00e4lt, etwa 0,570g krystallisierbares Eihydrat auf 100g Wasser enthalten mu\u00df.\n\u2022\nDer Unterschied zwischen dem solcherweise eingesch\u00e4tzten und dem gefundenen Gehalt an Eihydrat betr\u00e4gt nur 0,097g und mag, wenigstens zum Teil, von Unterschiedlichkeiten in den Krystallisationsbedingungen und damit in der Krystallisationsgeschwindigkeit herr\u00fchren. Gesetzt aber, da\u00df der ganze Unterschied auf die B\u00fcdung nichtkrystallisierbaren Albumins beruht, ergibt eine einfache Rechnung, da\u00df die Menge von diesem nur etwa V* \u00fc/o der ganzen urspr\u00fcnglich in L\u00f6sung anwesenden Menge Eieralbumins ausmacht. Wir glauben uns deshalb berechtigt zu sagen, da\u00df die Menge des w\u00e4hrend der Dialyse gebildeten Eieralbumins ganz belanglos ist.\nVollst\u00e4ndigkeitshalber soll zugef\u00fcgt werden, da\u00df nicht koagulierbare Proteinstoffe im Filtrat nicht nachgewiesen werden konnten, und da\u00df die urspr\u00fcngliche L\u00f6sung nach Austreibung des Toluols durch Wasserstoffdurchleitung ganz geruchlos war.\nGanz anders stellte sich die Sache mit einer anderen Probe dia-lysierter Eieralbuminl\u00f6sung, welche nach Austreibung des Toluols einen deutlichen, wenn auch sehr schwachen faulen Geruch hatte. In einem Krystallisationsversuch, \u00e4hnlich dem oben beschriebenen, wurde gefunden, da\u00df diese L\u00f6sung nach 14 Tagen Stehenlassen bei Zimmertemperatur ein Filtrat gab, dessen Wasserstoffionenkonzentration dem p\n\u00ab\u00bb4,99 entsprach und welches auf 100 g Wasser 1,539 g Eihydrat und 30,859 g Ammoniumsulfat enthielt.\nEier eine bessere Ausbeute an krystallisiertem Eieralbumin geben als solche, die l\u00e4ngere Zeit hindurch aufhewahrt gewesen, w\u00fcrde damit auch in gutem Einklang stehen.","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00fcyrup,\ni\nDa nun die Sch\u00e4tzung ergab, da\u00df ein solches Filtrat auf 100 g Wasser etwa 0,140 g krystallisierbares Eihydrat enthalten mu\u00dfte, so war demnach die Menge von nicht krystallisierbarem Albumin auf 100 g Wasser hier ungef\u00e4hr 1,453 g. Daraus lie\u00df sich leicht berechnen, da\u00df in diesem Falle sich gegen 27 \u2022/\u2022 der ganzen urspr\u00fcnglichen Proteinmenge in nicht krystallisierbares Albumin umgewandelt hatte.\nDes weiteren enthielt das Filtrat nicht koagulierbare Proteinstoffe in einer Menge, die 2,7 mg Stickstoff per 100 g Wasser entsprach, also zwar nicht gro\u00dfe, aber doch sicher nachweisbare Quantit\u00e4ten.\nNoch soll hier zugef\u00fcgt werden, da\u00df wir auf die in der Abhandlung II beschriebene Weise einige Bestimmungen der S\u00e4urebindungsf\u00e4higkeit dieser Probe von dialysiertem Eieralbumin ausgef\u00fchrt haben, und gefunden, da\u00df diese F\u00e4higkeit, wie es zu erwarten stand, merklich gr\u00f6\u00dfer als die normale war (siehe \u00fcbrigens Abhandlung II).\nEin anderer Krystallisationsversuch wurde mit derselben Probe dialysierten Eieralbumins vorgenommen, nachdem das Toluol mittels Wassersto\u00dfdurchleitung ausgetrieben worden war, und hat sehr nahe\ndasselbe Resultat wie der erstere gegeben.\n\u2666\nC. Die Proportionalit\u00e4tsmethode.\nWenn man eine Eieralbuminl\u00f6sung mit \u00c4mmoniumsulfat fallt, den auskrystallisierten Niederschlag nach dem Verlauf einiger Tage abfiltriert, und abgewogene Teile sowohl vom Filtrat als auch von dem Niederschlag mit anh\u00e4ngender Mutterlauge analysiert, dann kann man aus den Analysenresultaten gewisse Schlu\u00dfs\u00e4tze, die Zusammensetzung des Niederschlags betreffend, ziehen, indem man von der Voraussetzung ausgeht, da\u00df die den Niederschlag umgebende Mutterlauge und das Filtrat beide dieselbe Zusammensetzung besitzen.1)\nFindet man n\u00e4mlich, da\u00df das Verh\u00e4ltnis zwischen den Gewichten des Ammoniumsulfats und des Wassers f\u00fcr das Filtrat und f\u00fcr die Krystalle mit anhaftender Mutterlauge dasselbe ist, dann kann der Schlu\u00dfsatz gezogen werden, da\u00df entweder die Krystalle kein Wasser und kein Ammoniumsulfat\n*) Damit diese Voraossetzung stichhaltig sein kann, mu\u00df man bei der praktischen Ausf\u00fchrung eines solchen Versuches gewisse Vorsichtsma\u00dfregeln innehalten, so z. B. mu\u00df man die Filtrierung solcherma\u00dfen einrichten, da\u00df Verdampfung von Wasser ausgeschlossen ist, und den zuerst durchlaufenden Teil des Filtrats wegwerfen, weil dieser, der Adsorptionsf\u00e4higkeit des Filtrierpapiers wegen, eine andere Zusammensetzung als der Hauptteil haben kann. (Siehe \u00fcbrigens Abhandlung III.)","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t47\nAk\nenthalten, oder sie enthalten die beiden im selbigen Verh\u00e4ltnis, wie sie in der Mutterlauge vorhanden sind. Ergeben dagegen die Analysen, da\u00df das Ammoniumsulfat im Filtrate in einem anderen Verh\u00e4ltnis zum Wasser als in den Krystallen mit umgebender Mutterlauge steht, und zwar z. B. so, da\u00df der Niederschlag mit Mutterlauge fur eine gegebene Menge Ammoniumsulfat mehr Wasser als das Filtrat enth\u00e4lt, dann wird das bedeuten, da\u00df die Krystalle Wasser enthalten\u00bb Au\u00dfer diesem \u00dcberschu\u00df an Wasser k\u00f6nnen die * Krystalle auch in diesem Falle Ammoniumsulfat und Wasser in demselben Verh\u00e4ltnis enthalten, in welchem diese beiden Stoffe im Filtrat auftreten. Die Anwendung dieses Prinzips, f\u00fcr welche wir den Namen \u00abdie Proportionalit\u00e4tsmethode\u00bb benutzen, kann in mehreren F\u00e4llen von Nutzen sein; wir wollen ihr in diesem Abschnitte etwas n\u00e4her treten, indem wir vorl\u00e4ufig \u00fcbersichtlichkeitshalber unsere Betrachtungen auf das oben skizzierte Beispiel begrenzen.\nWir schicken die Bemerkung voraus, d&\u00df eine solche Analyse sogleich zeigt, da\u00df das auskrystallisierte Eieralbumin bedeutende Mengen von Wasser enth\u00e4lt. *) Ob die Krystalle au\u00dferdem noch Ammoniumsulfat plus Wasser in demselben Verh\u00e4ltnis enthalten, in welchem diese K\u00f6rper im Filtrat Vorkommen, lassen wir vorl\u00e4ufig beiseite.\nBezeichnet man den Inhalt von\n\u00ee\nAmmoniakstickstoff in 1\u00d40 g Filtrat mit af\n*\t\u00bb 100 \u00bb Niederschlag mit ab\nProteinstickstoff \u00bb 100 \u00bb Filtrat mit pf\n\u00bb\t\u00bb 100 \u00bb Niederschlag pb\n*) Di\u00ae Gr\u00f6\u00dfe der hier in Rede stehenden Wassermenge betreffend, bemerken wir hier nur, indem wir mit Bezug auf die Einzelheiten auf die Abhandlung III verwiesen, da\u00df \u2014 w\u00e4hrend reines eingetrocknetes oder koaguliertes Eieralbumin nach Thomas B. Osborne und George' F. Campbell (Journ. Americ. Chem. Soc., Bd. 22, S. 440 [1900]) 15,51\u00ab/\u00bb Stickstoff enth\u00e4lt, und da\u00df also der Faktor, mit welchem der Proteinstickstoff zu multiplizieren ist, um das Gewicht des Albumins zu erhalten, gleich 6,45 ist \u2014, wir gefunden haben, da\u00df man das Gewicht des kry\u00ab, stallisierten wasserhaltigen Eieralbumins durch Multiplizieren des Proteinstickstoffes mit einem Faktor \u00ab 7,86 bekommt, und da\u00df die auf 1 g Eieralbumin kommende Wassermenge demnach 0,22 g ist.\n\\","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"I\n48\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nund nennt man den Faktor, mit welchem man den Protein-Stickstoff zu multiplizieren hat, um das Gewicht von wasserhaltigem Eieralbumin, \u00abEihydrat\u00bb, zu bekommen, x, dann wird 100 g Filtrat aus\naf * * 4,7168\tg Ammoniumsulfat,1)\npf-x\t\u00bb Eihydrat*) und\n(100 a \u2022 4,7163 -r p \u2022 x) \u00bb Wasser\nI\t*\nbestehen.\nin Analogie hiermit\nafc \u2022 4,7163\tg Ammoniumsulfat,\nPb \u2022 x\t\u00bb Eihydrat und\n(100 \u2014\u25a0 afa \u2022 4,7163 -f- pfc \u2022 x) \u00bb Wasser\nenthalten.\nMit Bezug auf das Proportionalit\u00e4tsprinzip mu\u00df man jetzt haben:\naf. 4,7163\tab \u2022 4,7163\n100-fafV4,7163-fpf~x = 100-r afc \u2022 4,7163-f-p\u201c^x\nworaus man erh\u00e4lt\n100 (af^ab)\nvm\nDie Formel (1) ist berechnet, und hat somit nur G\u00fcltigkeit unter der Voraussetzung, da\u00df das auskrystallisierte Eihydrat nur Wasser, aber kein Ammoniumsulfat enth\u00e4lt. Wir werden jetzt die Sachlage f\u00fcr den Fall untersuchen, da\u00df das auskrystallisierte Eihydrat au\u00dfer Wasser noch Ammoniumsulfat\n() 4,7163 ist derjenige Faktor, mit welchem der Ammoniakstickstoff zu multiplizieren ist, um das entsprechende Gewicht an Ammoniumsulfat zu geben.\tL\n\u2022 % \u2022\n*) Wir sind hier davon ausgegangen, da\u00df die in der Mutterlauge vorhandene geringe Menge Eihydrat dieselbe Zusammensetzung hat wie die ausgeschiedenen Krystalle. Diese Voraussetzung ist wahrscheinlich nicht ganz stichhaltig, da aber der Gehalt der Mutterlauge an Eihydrat gew\u00f6hnlich nur einen kleinen Bruchteil von dem des Niederschlags \"ausmacht, so wird der eventuelle Fehler belanglos sein.","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t49\nund Wasser in demselben Verh\u00e4ltnis wie die Mutterlauge enth\u00e4lt.\nWir benutzen dieselben Bezeichnungen wie oben, soda\u00df x denjenigen Faktor bezeichnet, mit weichem der Proteinstickstoff multipliziert werden mu\u00df, um das Gewicht des aus-krystallisierten Eihydrats minus das in demselben eingehende Ammoniumsulfat zu geben; y ist der Faktor, welcher durch Multiplizieren des Proteinstickstoffes das Gewicht des in das Eihydrat eingetretenen Ammoniumsulfats gibt, und z bedeutet den Faktor, womit der Proteinstickstoff zu multiplizieren ist,\nwenn man das gesamte Gewicht des krystallisierten Eihydrats zu kennen w\u00fcnscht. Man hat also :\t\u2022 J\n2 = x +\u2022 Y\t(8)\n100 g Filtrat enthalten demnach (af.4,7163-rpf-y)\tg Ammoniumsulfat,\nPf \u2022 z\t> Eihydrat (wasserhaltiges und amnio*\nniumsulfathaltiges) und (100 -r af \u2022 4,7163 -f- pf \u2022 y -j* pf. z\u00bb \u00bb Wasser.\n100 g Niederschlag (mit anhaftender Mutterlauge) enthalten\n(ab \u2022 4,7163 pfc \u2022 y)\tg Ammoniumsulfat,\nP. \u2022 z\t\u00bb Eihydrat (wasserhaltiges und ammo-\nniumsulfathaltiges) und\n100 afe \u2022 4,7163 -f* pfc \u2022 y -r Pb \u2022 z) \u00bb Wasser.\nZufolge des Proportionalit\u00e4tsprinzipes mu\u00df jetzt af. 4,7163 -fpf* y\tafc ^4,7163 ^pfc .y\n100-f-a 4,7163 -f- p.y^7* = 100 + a -4,7163 + p -y-rP -z\n1 \u2022\ti\tI\tO\t0\trb\nI\t\u2022\nwelche Gleichung durch eine einfache Rechnung diefolgende gibt:\n100 (at \u00bbb)\t100 (pb-r- Pj)\nZ ~ Yptr V pt + ' 4>7163 (\u00bb, \u00ef^v ^ \u00ae\n. \u2022\nDie Gleichung (3) hat demnach die Form\n2 \u2014 r -j- s \u2022 y\t(4)\nwo die Werte der Koeffizienten r und s aus der Gleichung (3) hervorgehen.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CHI,\t4","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\n*\nGleichung (4) ist, weil mit zwei Unbekannten, unbestimmt, und jeder willk\u00fcrliche Wert des y gibt einen entsprechenden Wert des z; wird y gleich 0 gesetzt, fallen die Gleichungen (3) und (4) mit (1) zusammen, derart, da\u00df man in diesem Falle z = r = X bekommt, was auch zu erwarten war.\nDa die Analysenresultate eines, einzelnen Versuches nur die Berechnung der Koeffizienten rund s erlauben, so ist es nicht m\u00f6glich, durch einen Versuch die beiden unbekannten z und y der Gleichung (4) zu bestimmen, und es gibt F\u00e4lle, wo dieser Weg nicht weiter f\u00fchrt, und wo man zu \u00dcberlegungen ganz anderer Art, auf welche wir hier nicht eingehen k\u00f6nnen, greifen mu\u00df. Sehr oft aber kann man doch auch schon durch die Anwendung des Proportionalit\u00e4tsprinzipes einen ann\u00e4hernden Wert von y erhalten, und da diese Gr\u00f6\u00dfe sehr klein ist und s. y gew\u00f6hnlich nur ein Korrektionsglied repr\u00e4sentiert, so kann es h\u00e4ufig gelingen, einen sehr nahe richtigen Wert von z zu finden. Dies wird der Fall sein, wenn es sich z. B. herausstellt, da\u00df zwei in derselben Weise angestellte Versuche, wo nur die angewandten Ammoniumsulfatkonzentrationen ein wenig verschieden sind, verschiedene Werte sowohl f\u00fcr r (rt und r8) als auch f\u00fcr s (s, und ss) geben. Setzen wir jetzt voraus, da\u00df z und y in beiden Versuchen denselben Wert besitzen, dann bekommt man, da\u00df\n7. \u2014 rt -f- s, \u2022 Y \u2014\t+ s, \u2022 y und\nDieser Wert von y ist nat\u00fcrlich nur ein ann\u00e4hernder, er wird aber ungef\u00e4hr der richtige sein f\u00fcr einen Versuch, dessen Ammoniumsulfatkonzentration in der Mitte derjenigen der beiden genannten Versuche liegt. Ist y gefunden, dann kann z berechnet werden und damit auch x, da z = x + y.\nBetrachten wir jetzt die in den Gleichungen (3) und (4) eingehenden Koeffizienten, r und s, etwas n\u00e4her:\n100 (af-:-ab)\t100 (pb-f-Pf)\nWVpr * = \u00ce7163 (a, \u2022 pb^ab \u2022 p()","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien, I. Mitteilung.\t51\nMit Bezug auf den Nenner dieser Koeffizienten wird af (unter solchen Umst\u00e4nden wie denjenigen, die wir hier betrachten) immer gr\u00f6\u00dfer als sein, und da pf immer im Verh\u00e4ltnis zu pb sehr klein sein wird, so kann man das Glied ab \u2666 pf sehr h\u00e4ufig ganz vernachl\u00e4ssigen. Jedenfalls ist die Gr\u00f6\u00dfe des Nenners so gut als ausschlie\u00dflich durch das Glied af. pb bestimmt. Der Koeffizient r kann demnach in reduzierter, aber, ann\u00e4hernd richtiger Form folgenderma\u00dfen geschrieben4 werden:\nr =\n10\u00b0(af~ab>\t100\ta\n\u2014 p - =\ta\nf pb\tpb\tar\nAus der in dieser Weise geschriebenen Formel ersieht man, da\u00df ein Fehler in der Bestimmung von pb mit seinem ganzen Gewicht, aber auch nicht mit mehr, wirken wird, und da\u00df demgem\u00e4\u00df ein solcher Fehler von l\u00b0/o dem Werte von r einen Fehler von ebenfalls l\u00b0/o beibringen wird.\nWas ab und af betrifft, ersieht man, da\u00df, wenn die prozentischen Fehler dieser beiden Gr\u00f6\u00dfen gleich gro\u00df und gleichgerichtet sind, sie sich gegenseitig aufheben. Ist dagegen die eine, aber nicht die andere dieser Gr\u00f6\u00dfen mit einem Fehler behaftet, dann wird die Wirkung desselben in Abh\u00e4ngigkeit\nder Gr\u00f6\u00dfe vervielf\u00e4ltigt. Ist z. B. diese Gr\u00f6\u00dfe = ca. 0,8, was\noft Vorkommen kann, dann ersieht man leicht, da\u00df ein Fehler\nvon l\u00b0/eo im Werte des a,, (nicht aber in dem des a.) eine\nviermal so gro\u00dfe \u00c4nderung der Differenz (1 -f \u2014), welche ja\nftf\nungef\u00e4hr gleich 0,2 wird, hervorbringen, und deshalb den Wert des r mit einem Fehler von 4\u00b0/oo belasten mu\u00df. Man mu\u00df es sich deshalb sehr angelegen sein lassen, dar\u00fcber genau zu wachen, da\u00df die Ammoniakbestimmungen im Niederschlag und im Filtrat zur gleichen Zeit und in ganz gleicher Weise ausgef\u00fchrt werden, damit man rechnen darf, da\u00df die m\u00f6glichen Fehlerquellen einen gleich gro\u00dfen Einflu\u00df auf beide ge\u00fcbt haben (siehe \u00fcbrigens Abschnitt D, S. 57).\nWenn man im Nenner des Koeffizienten s das Glied ab * Pf un(* im Z\u00e4hler das Glied pp welches pb gegen\u00fcber verschwindend klein ist, weg wirft, dann kann man schreiben:","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"52\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f4yrup,\n100 pb _\t100\n8\t4,7163 af \u2022 pb 4,7163 af\nund man ersieht, da\u00df s nur von ar abh\u00e4ngig ist.\nDa nun 4,7163 \u2022 af ein Ausdruck f\u00fcr die in 100 g des Filtrats vorhandene Menge Ammoniumsulfat ist, wird demzufolge s der Faktor sein, mit welchem das Gewicht des Ammoniumsulfats zu multiplizieren ist, um das Gewicht des entsprechenden Filtrats zu geben. '\nDa weiter y der Faktor ist, womit man den Protein-stickstolf multiplizieren mu\u00df, um die Menge des im entsprechenden Eihydrat eingetretenen Apimoniumsulfats zu erhalten, so ist s \u2022 y derjenige Faktor, welcher, mit dem Proteinstickstoflf multipliziert, die in der demselben entsprechenden Menge Eihydrats enthaltene Filtratmenge gibt. Man sieht somit, da\u00df die rechte Seite der Gleichung\nrein formell betrachtet, aus zwei Gliedern besteht, von welchen das erstere, r, wenn der Proteinstickstoff damit multipliziert wird, das Gewicht des Eieralbumins nebst dem darin eingehenden \u00fcbersch\u00fcssigen Wasser gibt, w\u00e4hrend das letztere, s \u2022 y, wie oben auseinandergesetzt, denjenigen Faktor darstellt, mittels dessen man durch Multiplizieren des Proteinstickstoffes das Gewicht des im Eihydrat eingetretenen Filtrats erh\u00e4lt. Wir haben bei diesen Betrachtungen \u00fcber s die f\u00fcr pf = 0 geltende Formel benutzt; es ist aber leicht einzusehen, da\u00df auch, wenn pf von me\u00dfbarer Gr\u00f6\u00dfe ist, af so l\u00e4nge den alles \u00fcberwiegenden Einflu\u00df auf den Wert von s beh\u00e4lt, als pf mit pb verglichen, klein ist. Die von dem Grenzfall pf = 0 abgeleiteten Oberlegungen haben dann auch in solchen F\u00e4llen G\u00fcltigkeit.\nEs ist bisher immer die Voraussetzung gewesen, da\u00df das Eihydrat die beiden Bestandteile des Ammoniumsulfats in \u00e4quivalenten Mengen aufgenommen hat; dieses wird aber nur in speziellen F\u00e4llen stattfinden. Die oben entwickelten Formeln sind aber, wenn die Bedeutung der Faktoren x und y ein wenig abge\u00e4ndert wird, auch dann zu gebrauchen, wenn","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t53\nAmmoniak und Schwefels\u00e4ure in nicht \u00e4quivalenten Mengen gebunden sind.\nWir wollen zuerst den Fall betrachten, wo die \u00c4quivalentkonzentration der gebundenen Schwefels\u00e4ure gr\u00f6\u00dfer ist als die des gebundenen Ammoniaks (was bei Wasserstoffionenkonzentrationen, welche gr\u00f6\u00dfer als 10\u201420 \u2022 10*6 sind [s. Abhandlung 11], eintritt). Die ganze Menge gebundenes Ammoniak kann hier als Sulfat, ganz wie in den Berechnungen oben, betrachtet werden, w\u00e4hrend der \u00abOberschu\u00df?\u00bb an Schwefels\u00e4ure wie gebundenes Wasser in Rechnung gef\u00fchrt wird. Demnach wird x in diesem Falle der Faktor sein, welcher, mit dem Proteinstickstoff als zweitem Faktor multipliziert, als Produkt das Gewicht des wasserhaltigen Eihydrats plus \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure gibt. 1st nun ein Oberschu\u00df von q ccm n/i-Schwefels\u00e4urel) an ein Gramm\u00e4quivalent Proteinstickstoff gebunden, dann bedeutet dieses, da\u00df 14,01 g Proteinstickstoff q X 0,04904 g Schwefels\u00e4ure gebunden halten. Der\n0 04904\nProteinstickstoff mit\t9 = 0,0035 q multipliziert gibt\ndemnach das Gewicht der gebundenen \u00fcbersch\u00fcssigen Schwefels\u00e4ure, und derjenige Faktor, mit welchem der Proteinstickstoff\nzu multiplizieren ist, um das Gewicht des wasserhaltigen aber ammoniak- und schwefels\u00e4urefreien Eieralbumins zu geben, wird gleich x -f- 0,0035 q sein.\nIn dem Falle, da\u00df mehr Ammoniak als Schwefels\u00e4ure gebunden \u2014 dieses trifft bei Wasserstoffionenkonzentrationen niedriger als 10\u201420 \u2022 10*\u00ae zu \u2014. und wie in den obenstehenden Formeln vorausgesetzt \u2014 das gesamte gebundene Ammoniak als Ammoniumsulfat berechnet ist, gibt die Berechnung einen zu hohen Wert von y und einen zu niedrigen Wert von x, indem ein Gewicht Wasser gteich dem Gewicht der dem \u00fcbersch\u00fcssigen Ammoniak \u00e4quivalenten Schw\u00e9fels\u00e2ure-menge wie am Proteinstoff gebundenes Ammoniiimsulfat gerechnet ist. Bindet nun ein Gramm\u00e4quivalent Proteinstickstoff\neinen \u00dcberschu\u00df von m ccm n/i-Ammoniak, dann ist das Ge-\n# .\n*) Das Verfahren bei der Bestimmung des \u00dcberschusses an Schwefels\u00e4ure bezw. Ammoniak wird in der folgenden Abhandlung 11 beschrieben.","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00fcyrup,\nwicht der damit \u00e4quivalenten Menge Schwefels\u00e4ure gleich m \u2022 0,04904 g, und der Faktor, womit der Proteinstickstoff multipliziert werden mu\u00df, um dieses Gewicht zu geben, wird gleich 004904\nm \"14 oi =\t\u2022 m sein. In diesem Falle mu\u00df sowohl\nx als auch y korrigiert werden, und der Faktor, welcher durch Multiplizieren des Proteinstickstoffes das Gewicht des wasserhaltigen, aber ammoniak- und schwefels\u00e4urefreien Albumins gibt, wird gleich x -f- 0,0035 \u2022 m werden, w\u00e4hrend derjenige Faktor, womit man den Proteinstickstoff multiplizieren\nmu\u00df, um das Gewicht des gebundenen Ammoniumsulfats nebst \u2022\u2022\ndem \u00dcberschu\u00df an Ammoniak zu bekommen, gleich y 4-0,0035 \u2022 m\nwird. Wird endlich danach gefragt, wie dieser letztere Faktor zu teilen ist, wenn man den Gehalt sowohl an gebundenem Ammoniumsulfat als auch an \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak berechnen will, dann findet man in ganz \u00e4hnlicher Weise wie oben, da\u00df m ccm n/i-Ammoniak m \u2022 0,017034 g Ammoniak enth\u00e4lt, weshalb man das Gewicht des \u00fcbersch\u00fcssigen gebundenen Ammoniaks durch Multiplizieren des Proteinstickstoffs\nmi* m 1401\t555\t\u2666 m bekommt, und der Faktor, mit\nwelchem der Proteinstickstoff multipliziert werden mu\u00df, um das Gewicht des gebundenen Ammoniumsulfats zu geben, wird demzufolge y 4-0,0035 \u2022 m-0,0012* m = y 4-0,0047 \u2022 m sein.\nDas Eieralbumin enth\u00e4lt auf ein Gramm-\u00e4quivalent Proteinstickstoff\nKeinen \u00dcberschu\u00df weder an Schwefels\u00e4ure noch an Ammoniak . . .\nq Kubikzentimeter \u00fcbersch\u00fcssige % - Schwefels\u00e4ure . . . . .\nm Kubikzentimeter \u00fcbersch\u00fcssiges n/i-Ammoniak\nTabelle 2.\nDurch Multiplizieren des Proteinstickstoffs mit dem untenstehenden Faktor bekommt man\ndas Gewicht an\nwasserhaltigem aber Schwefel-s\u00e4ure- u. ammoniakfreiem Eieralbumin\nX\nx 4- 0,0035 q\n,x -f* 0,0035 mj y 4- 0,0047 m\ngebundenem\nAmmonium-\nsulfat\nOber.\ngeh\u00e4ssiger\ngebundener\nSchwefel-\ns\u00e4ure\n\u00fcber-\nsch\u00fcssigem\ngebundenem\nAmmoniak\n0,0035 q\n0,0012 m\ni","page":54},{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t55 \u2022\nMan ist somit immer imstande, x und y wie oben angegeben zu berechnen, und z ist in allen F\u00e4llen gleich x -f y, die Bedeutung aber von x und y ist in den verschiedenen F\u00e4llen verschieden; die Tabelle 2 gibt dar\u00fcber eine \u00dcbersicht.\nWir haben in den vorstehenden Entwicklungen stets ein \u2022 ganz bestimmtes Beispiel und zwar die Auskrystallisation des Eihydrats durch Zusatz von Ammoniumsulfat vor Augen gehabt ; die Proportionalit\u00e4tsmethode l\u00e4\u00dft sich aber auf mannigfaltige\nandere F\u00e4lle anwenden.\n* \u25a0 \u2022\nSo haben wir, wenn auch vorl\u00e4ufig nur bei vereinzelten Versuchen, die Methode bei Untersuchungen \u00fcber die Zusammensetzung des durch Erhitzen koagulierten Eieralbumins benutzt. Wenn n\u00e4mlich 100 g einer ammoniumsulfathaltigen Eieralbuminl\u00f6sung vor der Koagulation pb g Proteinstoff und\nab g Ammoniakstickstoff enthalten, und wenn die L\u00f6sung demn\u00e4chst in solcher Weise zum Koagulieren gebracht wird, da\u00df dadurch kein Wasser und kein Ammoniak verloren geht, dann wird die koagulierte Mischung nat\u00fcrlich ebenfalls pb g Proteinstickstoff und ab g Ammoniakstickstoff in 100 g enthalten. Wird\njetzt das koagulierte Eieralbumin abfiltriert, und hat die Ana- r lyse des Filtrats ergeben, da\u00df 100 g desselben pf g Proteinstickstoff und af g Ammoniakstickstoff enthalten, dann ist es ein Leichtes einzusehen, da\u00df man mittels dieser Analysen ganz dieselben Formeln wie in dem oben ausf\u00fchrlich behandelten Beispiel ableiten kann.\nNicht weniger interessant sind die Anwendungen, welcher die Proportionalit\u00e4tsmethode beim Studium der kolloiden L\u00f6sung an sich f\u00e4hig ist. Behandelt man z. B. eine ammoniumchloridhaltige, aber sonst reine Eieralbuminlosung mit einem \u00dcberschu\u00df von festem Ammoniumchlorid, dann wird das Albumin nicht gef\u00e4llt, sondern es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen den beiden Phasen der kolloiden L\u00f6sung ein, und es wird dann m\u00f6glich sein, mittels der Proportionalit\u00e4tsmethode Schlu\u00dfs\u00e4tze \u00fcber die Zusammensetzung der dispersen Phase zu ziehen. Dem \u00abFiltrat\u00bb entspricht hier das Dispersionsmittel,","page":55},{"file":"p0056.txt","language":"de","ocr_de":"o6\tS. P. L. Sorensen nnd Margrethe Hoyrup,\nd. h. eine bei der Versuchstemperatur ges\u00e4ttigte L\u00f6sung von Ammoniumchlorid, dessen Zusammensetzung leicht zu ermitteln ist. Dem \u00abNiederschlag mit anhaftender Mutterlauge\u00bb entspricht die disperse Phase mit umgebendem Dispersionsmittel, somit die kolloide L\u00f6sung selbst, dessen Analyse nach dem Abfiltrieren des \u00fcbersch\u00fcssigen Ammoniumchlorids unter angemessenen Vorsichtsma\u00dfregeln sich bewerkstelligen l\u00e4\u00dft. Bei derartigen Versuchen, die wir \u00fcbrigens noch keine Gelegenheit auszuf\u00fchren gehabt haben, kann man nat\u00fcrlich nicht das Ammoniumsulfat gebrauchen, weil das Albumin durch S\u00e4ttigung seiner L\u00f6sung mit diesem Salz v\u00f6llig ausgefallt wird.\nWeit mehr leistungsf\u00e4hig wird jedoch die Methode durch die Einschiebung einer halbdurchl\u00e4ssigen Wand zwischen die kolloide L\u00f6sung und das Dispersionsmittel. In dieser Form haben wir die Methode bei sehr vielen in der Abhandlung V beschriebenen Versuchen benutzt, bei welchen die betreffende kolloide L\u00f6sung, meistens eine ammoniumsulfathaltige Eieralbuminl\u00f6sung, in einem Kollodiumh\u00e4utchen angebracht war, welches seinerseits in eine der Zusammensetzung der Albuminl\u00f6sung angemessene Ammoniumsulfatl\u00f6sung aufgeh\u00e4ngt wurde. Der Versuch wurde angestellt in der Weise, da\u00df die Albuminl\u00f6sung, die \u00ab Innenfl\u00fcssigkeit\u00bb, mit einem Druck belastet wurde, welcher den osmotischen Druck derselben kompensierte, und das H\u00e4utchen wurde bei konstanter Temperatur mehrere Tage hindurch in der Ammoniumsulfatl\u00f6sung, der \u00ab Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit\u00bb, belassen, um ein vollst\u00e4ndiges Diffusionsgleichgewicht zwischen Innen- und Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit herzustellen. Sodann wurde sowohl die Innen- als die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit analysiert und die durch die Analyse erhaltenen Resultate nach der Proportionalit\u00e4tsmethode bearbeitet, indem hier die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit dem Filtrat und die Innenfl\u00fcssigkeit dem \u00abNiederschlag mit anhaftender Mutterlauge\u00bb entsprach.\nEs kann kaum in Zweifel gezogen werden, da\u00df die Methode in dieser Gestalt bei der Untersuchung der verschiedenartigsten\n*\tI\nkolloiden L\u00f6sungen gute Dienste leisten kann, und es ist wahrscheinlich, da\u00df man auf diesem Wege wertvolle Aufschl\u00fcsse \u00fcber die Beschaffenheit der dispersen Phase erlangen kann.","page":56},{"file":"p0057.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t57\nGanz besonders aber darf man wohl hoffen, in dieser Weise Aufschl\u00fcsse dar\u00fcber zu bekommen, welchen Einflu\u00df eine \u00c4nderung der Zusammensetzung des Dispersionsmittels auf die Zusammensetzung der dispersen Phase aus\u00fcbt.\nD. Sttckstoffbestimmungsmethoden.\n\u00bb\nSchon die vorhergegangenen Abschnitte zeigen, da\u00df die quantitative Behandlung der in den gegenw\u00e4rtigen Abhandlungen gestellten Fragen ganz wesentlich auf Bestimmungen\ndes Protein- und Ammoniakstickstoffes in den zu untersuchenden\n' .*\nL\u00f6sungen oder Mischungen von Krystallen und Mutterlauge fu\u00dfen. Von weniger wesentlicher Bedeutung ist die Bestimmung des von nicht koagulierbaren Proteinstoffen herr\u00fchrenden Stickstoffs, weil diese Bestimmung gew\u00f6hnlich nur den Zweck hat, die Abwesenheit dergleichen Stoffe festzustellen.\nWir haben, wie es sich von selbst ergibt, auf jegliche Weise die m\u00f6glichst gro\u00dfe absolute Genauigkeit bei diesen Bestimmungen angestrebt, nicht weniger aber sind unsere Bestrebungen bei solchen Analysen, wo das von Belang sein konnte, auf die Erreichung derselben relativen Genauigkeit gerichtet gewesen. Schon im vorigen Abschnitt ist bei der Erw\u00e4hnung der Bestimmung der Faktoren x, y und z mittels der Proportionalit\u00e4tsmethode bemerkt worden, da\u00df es bei Untersuchungen dieser Art von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung ist, da\u00df die Ammoniakstickstoffbestimmungen im \u00abFiltrat\u00bb und im \u00abNiederschlag mit anhaftender Mutterlauge\u00bb oder in der \u00abInnen-und Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit\u00bb mit demselben prozentischen Fehler behaftet sind. Wir sind deshalb bei solchen Analysen immer ^ bem\u00fcht gewesen, durch vollst\u00e4ndig gleichartige Behandlung der beiden vorliegenden L\u00f6sungen denselben Grad der Genauigkeit zu erreichen. Nehmen wir zum besseren Verst\u00e4ndnis ein bestimmtes Beispiel : Bei der Analyse der ammoniumsulfat- und proteinh\u00e0ltigen Innenfl\u00fcssigkeit und der entsprechenden, aber protein freien Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit haben wir solche Mengen der L\u00f6sungen in Arbeit genommen, da\u00df der Gehalt an Ammoniakstickstoff in den Proben der beiden L\u00f6sungen so nahe wie","page":57},{"file":"p0058.txt","language":"de","ocr_de":"5B\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nm\u00f6glich dergleiche war, und sodann alle Proben ganz gleich behandelt. Wie wir nach Zusatz von Essigs\u00e4ure und Natriumacetat (siehe S.59) die Innenfl\u00fcssigkeit, um das Eieralbumin auszukoagulieren, erhitzt haben, so haben wir auch die Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit in derselben Weise behandelt und sie ebenso lange erhitzt, und zwar auch dann, wenn kein Niederschlag entstand. Wir haben alle Proben zur gleichen Zeit durch Filter derselben Art und Gr\u00f6\u00dfe filtriert, so wie die Niederschl\u00e4ge der Innenfl\u00fcssigkeit und die leeren Filter der Au\u00dfenfl\u00fcssigkeit gleichzeitig und mit derselben Menge Wasser ausgewaschen. Schlie\u00dflich haben wir beim Abdestillieren des Ammoniaks und bei der nachfolgenden Titrierung wechselweise Proben von der Au\u00dfen-und der Innenfl\u00fcssigkeit behandelt. Wir meinen hierdurch erreicht zu haben, da\u00df die eventuellen Fehlerquellen soweit wie m\u00f6glich bei den Analysen beider L\u00f6sungen dieselbe Rolle spielen, welches nach dem fr\u00fcher Entwickelten von wesentlicher Bedeutung ist. (Vgl. auch S. 70.)\nDa etwa 20 mg diejenige Stickstoffmenge ist, welche die genaueste Kjeldahl-Bestimmung gibt, so haben wir, soweit es anging, die zum Analysieren abgewogenen Proben der Innenfl\u00fcssigkeiten oder der gel\u00f6sten Niederschl\u00e4ge von einer solchen Gr\u00f6\u00dfe genommen, da\u00df der Proteinstickstoff 15\u201420 mg betrug. Der Ammoniakgehalt des vom auskoagulierten Albumin abgelaufenen Filtrats war infolgedessen bisweilen sehr gro\u00df, bis-\u2022 weilen ganz klein, und er wurde deshalb je nachdem in verschiedener Weise ermittelt. Wenn-sehr wenig Ammoniak vorhanden war, dann wurde der Ammoniakstickstoff in einer gr\u00f6\u00dferen Portion bestimmt* dessen Albumingehalt f\u00fcr die Kjeldahlbestimmung zu gro\u00df war; neben dieser Bestimmung wurde der Totalstickstoff in kleineren Proben nach Kjeldahl ermittelt, und der Unterschied zwischen dem Totale und dem Ammoniakstickstoff gab dann den Proteinstickstoff.\nUnten geben wir eine detaillierte Beschreibung des in den verschiedenen F\u00e4llen befolgten Verfahrens, und schlie\u00dflich soll eine Reihe Kontrollversuche, welche wir zur Beleuchtung der Genauigkeit unserer Methoden gemacht haben, Erw\u00e4hnung finden.","page":58},{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t59\na) Bestimmung des Totalstickstoffs.\nEine gemessene oder gewogene Menge der zu analysierenden L\u00f6sung wird in einem langhalsigen Jena-Kolben (250 ccm) nebst 20 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure, 5 g Kaliumsulfat und einem St\u00fcckchen Kupferdraht (etwa 50 mg), \u00fcber einen guten Argandschen Brenner, anf\u00e4nglich; bis das Wasser verdampft ist, vorsichtig, sp\u00e4ter st\u00e4rker erhitzt, so da\u00df die Fl\u00fcssigkeit immer auf dem Siedepunkte oder demselben sehr nahe ist. Man erhitzt \u2014 unter wiederholtem Sch\u00fctteln, um alle verkohlten Partikeln in die Fl\u00fcssigkeit zu bringen und. vollst\u00e4ndig aufzuschlie\u00dfen \u2014, bis die Fl\u00fcssigkeit rein hellgr\u00fcn ist (2\u20144 Stunden) und danach noch weiter 5 Stunden lang. Sodann oxydie^Kman die noch siedend hei\u00dfe Fl\u00fcssigkeit durch Einstreuen von otem einem Spatelvoll trockenes Kaliumpermanganatpulver, indem der Kolben nach jedem Spatelvoll gut gesch\u00fcttelt wird. Nach Abk\u00fchlung zu Zimmertemperatur wird\nder Kolbeninhalt mit Wasser verd\u00fcnnt, und das Ammoniak in gew\u00f6hnlicher Weise abdestilliert.\nAls \u00abKontrolle\u00bb dienen Versuche mit denselben Mengen der angewandten Reagentien, wozu statt der zu analysierenden L\u00f6sung 5 Tropfen einer 10\u00b0/o igen Rohrzuckerl\u00f6sung gegeben\nwerden. Diese \u00abKontrollen\u00bb werden gleichzeitig mit den eigentlichen Analysen erhitzt und auf ganz dieselbe Weise destilliert.\nb) Bestimmung des Stickstoffs der anwesenden. koagulierbaren Proteinstoffe.\nMan mi\u00dft oder wiegt die zu analysierende Fl\u00fcssigkeit in einem kleinen Erlenmeyer-Kolben (150 ccm) ab, gibt 10 ccm n/i-Essigsaure, 10 ccm n!i-Natriumacetatl\u00f6sung*) zu und f\u00fcllt\nl) Soll der Ammoniakstickstoff des Filtrats ermittelt werden, dann gibt man, vor der Koagulation, um eine etwaige Verfl\u00fcchtigung des Ammoniaks w\u00e4hrend des firhitzens zu verh\u00fcten, nur 10 ccm \u00bb/\u00bb-Essigs\u00e4ure und 2 ccm n/i-Natriumacetatlosung nebst Wasser zu, und\ndie fehlenden 8 ccm n/i-Natriumacetatl\u00f6sung werden________uni\nInfektion vorzubeugen \u2014 erst am Tage vor dem Filtrieren zugesetzt. Bei der von dem Puffergemisch \u00ab10 ccm \u201c/i-Essigs\u00e4ure \u2014 10 ccm \u201c/t-Natriumacetatl\u00f6sung \u00bb bedingten Wasserstoffionenkonzentration scheidet ? sich das koagulierte Eieralbumin vollst\u00e4ndig aus.","page":59},{"file":"p0060.txt","language":"de","ocr_de":"60\tS. P. L. Sorensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nmit Wasser bis auf etwa 100 ccm auf, wonach man auf dem siedenden Wasserbade */s Stunde unter/wiederholtem Sch\u00fctteln erhitzt, was das Albumin zum Auskoagulieren bringt.\nNach Abk\u00fchlung1) wird durch ein so weit wie m\u00f6glich stickstofffreies, mittels warmen Wassers ausgewaschenes Filter (wir benutzen die Marke: \u00abC. Schleicher & Sch\u00fcll Nr. 589\u00bb, 121!* cm) filtriert, und der Niederschlag gr\u00fcndlich mit warmem Wasser gewaschen. Danach wird das Filter mit dem Niederschlag in den Aufschlie\u00dfungskolben hineingebracht und wie unter a) beschrieben behandelt, indem man zuerst den beim Filtrieren und Koagulieren benutzten Trichter und Kolben mit der zur Aufschlie\u00dfung bestimmten Schwefels\u00e4ure absp\u00fclt.\nAls \u00abKontrolle\u00bb dienen \u00e4hnliche blinde Versuche wie die unter \u00e0) beschriebenen, nur wird nicht Rohrzucker, sondern ein Filter zugegeben, welches von gleicher Art und Gr\u00f6\u00dfe und in derselben Weise wie bei den eigentlichen Analysen gewaschen und behandelt worden ist.\nc) Bestimmung des Stickstoffs der anwesenden nicht\nkoagulierbaren Proteinstoffe.\nVon stickstoffhaltigen Verbindungen enth\u00e4lt das von koaguliertem Proteinstoff befreite Filtrat*) die gegenw\u00e4rtigen Ammoniumsalze nebst m\u00f6glicherweise nicht koagulierbaren und in alkalischer Fl\u00fcssigkeit nicht fl\u00fcchtigen K\u00f6rpern. Diese letzteren werden unter dem Namen \u00abnicht koagulierbare Proteinstoffe\u00bb zusammengefa\u00dft und deren Menge wird dadurch bestimmt, da\u00df man das Ammoniak aus alkalischer Fl\u00fcssigkeit abdestilliert und im R\u00fcckstand den Stickstoff nach Kjeldahl bestimmt.\nDas gesamte Filtrat vom koagulierten Proteinstoff oder\n*) Wenn der warme Kolben nach der Koagulation mit einer Glasplatte bedeckt wird, kann man ihn ohne Schaden viele Tage vor dem Filtrieren stehen lassen.\n*) B*8 Filtrat wird sich, gew\u00f6hnlich nur wenige Tage von Schimmelpilzen frei halten k\u00f6nnen. Da es indessen bei gro\u00dfen Versuchsreihen oft notwendig wird, Filtrate l\u00e4ngere Zeit hindurch aufbewahren zu k\u00f6nnen, so haben wir immer sofort nach dem Filtrieren 20 ccm 2 n-Schwefel-s\u00e4ure zu jedem Filtrat zugegeben; es l\u00e4\u00dft sich dann lange unver\u00e4ndert aufheben.","page":60},{"file":"p0061.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t61\nn_'.\nein aliquoter Teil desselben wird in einem ger\u00e4umigen Kolben mit ein wenig Phenolphthalein und der zur Freimachung alles Ammoniaks notwendigen Menge 2 n-Natronl\u00f6sung versetzt, wonach das Ammoniak im Vakuum bei einer Temperatur von 30\u00b0 abdestilliert wird. Nachdem man fast zur Trockenheit eingedampft hat, nimmt man den R\u00fcckstand wieder in Wasser auf, und die L\u00f6sung mu\u00df jetzt stark alkalisch reagieren, wenn nicht, ist mehr Natronl\u00f6sung zuzuf\u00fcgen. Nach guter Absp\u00fclung s\u00e4mtlicher Teile des Eindampfungsapparates wird wieder wie das erste Mal fast zur Trockenheit verdampft; schlie\u00dflich wird diese Operation zum dritten und bei ammoniumsulfatreichen Filtraten noch zum vierten Mal wiederholt. Der solcherweise erhaltene v\u00f6llig ammoniakfreie R\u00fcckstand wird mittels m\u00f6glichst wenig Wassers in einen der gew\u00f6hnlichen Aufschlie\u00dfungskolben gebracht, konzentrierte Schwefels\u00e4ure zuerst bis zu saurer Reaktion vorsichtig zugef\u00fcgt und danach noch weiter 10 ccm. Nach Verdampfung des gegenw\u00e4rtigen Wassers wird die Stickstoffbestimmung wie unter a) beschrieben durchgef\u00fchrt, jedoch ohne Oxydieren mit Kaliumpermanganat.\nVersuche, bei welchen reines Wasser oder eine Ammoniumsulfatl\u00f6sung angemessener St\u00e4rke, wie oben beschrieben, mit denselben Mengen derselben Natronl\u00f6sung, die bei den eigentlichen Analysen gebraucht wurden, eingedampft wird, dienen als \u00abKontrolle\u00bb. In dem erhaltenen R\u00fcckstand bestimmt man den Stickstoff zu gleicher Zeit und in derselben Weise wie in den Analysen.\nd) Bestimmung des Ammoniakstickstoffs, wenn mehr\nals 50 mg vorhanden ist.\n, #\t*\u2022 '\t# ' \u2022*\nDas mit 20 ccm 2 n-Schwefels\u00e4ure versetzte (s. oben S. 60, Anm.) Filtrat und Waschwasser vom auskoagulierten Eieralbumin, zusammen etwa 500 ccm, wird in einen gewogenen Literkolben gebracht, mit Wasser zur Marke aufgef\u00fcllt und gewogen. Von dieser L\u00f6sung wiegt man zum mindesten 3 gleich gro\u00dfe Proben, jede etwa 20 mg Ammoniakstickstoff enthaltend, ab. Aus diesen Proben destilliert man mittels Natronlauge das Ammoniak in eine mit etwa n/?-Salzs\u00e4ure beschickte Vor-","page":61},{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\tS. P. L. S\u00fcrensen und Margrethe H\u00f4yrup,\nl\u00e4ge ab und titriert die \u00fcbersch\u00fcssige Salzs\u00e4ure jodometrisch *) mittels etwa n/i^oi-Thiosulfatl\u00f6sung in der \u00fcblichen Weise.\nGleichzeitig mit den Proben destilliert man in derselben Weise zwecks Festlegung des Titers der Thiosulfatl\u00f6sung wenigstens 3 gewogene Proben einer L\u00f6sung von reinem, bei 70\u00b0 im Vakuum getrocknetem Ammoniumsulfat, welches somit die Urtiter Substanz aller Analysen wird. Auch die Gr\u00f6\u00dfe dieser Proben wird derart bemessen, da\u00df jede etwa 20 mg Stickstoff enth\u00e4lt, und zu jeder Probe werden dieselben Mengen von Essigs\u00e4ure, Natriumacetat und Schwefels\u00e4ure gegeben, wie diejenige, die in den Analysen vorhanden sind. Als \u00abKontrolle\u00bb sowohl f\u00fcr die \u00abAnalyse-Proben\u00bb als auch f\u00fcr die \u00abEinstellungsproben\u00bb destilliert man reines Wasser, zu welchem man dieselben Mengen s\u00e4mtlicher Reagentien gef\u00fcgt hat, wie zu den Analysen.\nDie bei der Destillation angewandte Wassermenge wird so bemessen, da\u00df das Gesamtvolumen 300\u2014325 ccm wird, und hierzu gibt man 25 ccm starke Natronlauge. Das Destillat wird in 15 ccm etwa n/i-Salzs\u00e4ure aufgefangen, und es wird so viel \u00e4bdestiliert (etwa 150\u2014180 ccm), da\u00df man nach dem Titrieren ein Totalvolumen von etwa 200 ccm hat.\nUm weiter nach M\u00f6glichkeit eventuelle Fehlerquellen un-. sch\u00e4dlich zu machen, sind die Destillationen immer in nachstehender Reihenfolge ausgef\u00fchrt worden; zuerst wird der Destillationsapparat reinigungshalber ausgedampft, indem man ohne K\u00fchlwasser reines, mit ein wenig Natronlauge versetztes Wasser destilliert. Sodann destilliert man die \u00abKontrolle\u00bb. Die n\u00e4chste Destillation gilt einer Ammoniumsulfatl\u00f6sung mit ann\u00e4herungsweise derselben Menge Ammoniak wie die zu untersuchenden Proben, und dann erst geht man zur Destillation der \u00abAnalysen\u00bb \u2014 und der \u00abEinstellungs-Proben\u00bb \u00fcber. Der Zweck dieser \u00abvorbereitenden\u00bb Destillation, bei welcher die gew\u00f6hnlichen 15 ccm n/7-Salzs\u00e4ure vorgelegt sind, ist derjenige den Destillationsapparat vor der ersten Destillation\n') Bez\u00fcglich der Prinzipe der jodometrischen S\u00e4uretitrierung wird auf R. Koefoed, Comptes-rendus des travaux du Laboratoire de Carlsberg, Bd. 10, S. \u00f62 (1911) verwiesen.","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien. I. Mitteilung.\t63\nV\t\\ :\t'\t\u2022 \u2022\t\u25a0\ngenau in den gleichen Stand wie nach derselben, das hei\u00dft vor der zweiten Destillation, zu bringen. Es hat sich n\u00e4mlich herausgestellt, da\u00df, auch wenn das Volumen bei der Destillation innerhalb der genannten Grenzen gehalten und das Destillieren so weit wie oben angegeben getrieben wird, kleine, aber durch die Ne\u00df 1er-Probe sicher nachweisbare Ammoniakmengen im Destillierapparat zur\u00fcckgehalten werden. Es ist mit R\u00fccksicht hierauf, da\u00df die oben genannte vorbereitende Destillation notwendig wird, damit man sicher sein kann, da\u00df s\u00e4mtliche Proben, sowohl die der \u00abAnalyse\u00bb als auch die der \u00abEinstellung\u00bb unter genau denselben Bedingungen destilliert werden, und da\u00df demgem\u00e4\u00df eventuelle Fehler die Analysen und die Einstellung des Thiosulfats gleichm\u00e4\u00dfig beeinflussen und sich deshalb gegenseitig aufheben.\ne)\tBestimmung des Ammoniakstickstoffs, wenn\n25\u201450 mg vorhanden sind.\nFiltrat und Waschwasser werden in einem Me\u00dfkolben bis auf 500 ccm aufgef\u00fcllt, gut durchgesch\u00fcttelt und dann mittels eines 250 ccm-Me\u00dfkolbens in zwei ungef\u00e4hr gleiche Teile geteilt. Jeder dieser Teile wird getrennt destilliert und titriert, indem jeder der Me\u00dfkolben mit 50\u201475 ccm Wasser nachgesp\u00fclt wird. Der Gehalt des Filtrats an Ammoniakstickstoff wird demnach als die Summe der beiden Titrierungen erhalten. \u00dcbrigens ist das Verfahren ganz wie unter d) beschrieben, nur w\u00e4hlt man nat\u00fcrlich den Ammoniakgehalt der \u00abEinstellungsproben\u00bb dem Gehalt der einen H\u00e4lfte des Filtrats einigerma\u00dfen gleich.\nf)\tBestimmung des Ammoniakstickstoffs, wenn\n10 \u201425 mg vorhanden sind.\n*\nln diesem Fall mu\u00df das Volumen des Filtrats nach Zusatz der 20 ccm 2 n-Schwefels\u00e4ure etwa 300 ccm ausmachen, und das gesamte Filtrat wird auf einmal destilliert, ind\u00e9m man mit 25\u201430 ccm Wasser nachsp\u00fclt. Die \u00abEinstellungsproben\u00bb erhalten eine Ammoniakmenge gleich derjenigen des Gesamtfiltrats, \u00fcbrigens verf\u00e4hrt man wie oben beschrieben.","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\tS P. L. S\u00f6rensen and Margrethe H\u00f6yrup,\ng) Bestimmung des Ammoniakstickstoffs, wenn weniger als 10 mg vorhanden ist.\nJe kleiner der Gehalt des Filtrats an Ammoniak ist, um so gr\u00f6\u00dfer ist die Rolle, die die obengenannte Fehlerquelle, Zuruckhalten von ganz kleinen Ammoniakmengen sowohl im Destillationskolben als auch im Wasch- und K\u00fchlapparat, spielt, und zwar weil man selbstverst\u00e4ndlich nicht damit rechnen darf, da\u00df diese kleinen Mengen gleich gro\u00df sind, auch nicht dann, wenn gleich gro\u00dfe Mengen von Ammoniak abzudestillieren sind und die Destillation das eine wie das andere Mal so weit als irgend m\u00f6glich in derselben. Weisegeleitet wird. Hierzu kommt noch au\u00dferdem, da\u00df es, wenn sehr ammoniumsulfatarme Albuminl\u00f6sungen zu verarbeiten sind, notwendig wird, da\u00df man ziemlich reichlich bemessene Mengen der L\u00f6sung zur Analyse nimmt, weil die zur Bestimmung kommende Ammoniak-mehge sonst zu winzig wird.1) Wegen der gro\u00dfen Menge von Eieralbumin mu\u00df dann vor der Koagulation etwas mehr Wasser als gew\u00f6hnlich (150\u2014200 ccm) zugesetzt werden und aus demselben Grund mu\u00df mehr Wasser beim Auswaschen * benutzt werden. Der Rauminhalt des Filtrats wird deshalb so gro\u00df, da\u00df das Ammoniak sich kaum durch eine einfache Destillation so vollst\u00e4ndig abtreiben l\u00e4\u00dft, da\u00df man von der oben genannten Fehlerquelle absehen darf. In diesem Falle kommt deshalb ein etwas umst\u00e4ndlicheres Verfahren zur Verwendung.\nDas auskoagulierte Albumin wird wie \u00fcblich abfiltriert und gewaschen, wenn aber das gesamte Volumen von Filtrat und Waschwasser 500 ccm erreicht hat (Filtrat I), dann wird der Niederschlag \u2014 falls wesentlich gr\u00f6\u00dfer als gew\u00f6hnlich \u2014 aus dem Filter genommen und mit warmem Wasser in einer Schale gut ausger\u00fchrt, wonach er wieder auf den Filter gebracht und mit warmem Wasser gewaschen wird, bis dieses zweite Filtrat (Filtrat II), welches getrennt gesammelt wird, 300 ccm ausmacht. Das ganze Filtrat 1 wird auf einmal dest\u00fcliert (es\n*) In solchen F\u00e4llen wird der Proteinstoff als der Unterschied zwischen dem Gesamtstickstoff (in besonderen Proben nach [a] bestimmt) und dem Ammoniakstickstoff bestimmt.","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t65\nwird mit 25\u201430 ccm Wasser nachgesp\u00fclt), das Ammoniak in etwa n/\u00ab-Salzs\u00e4ure aufgefangen und der \u00dcberschu\u00df der Salzs\u00e4ure jodometrisch mittels etwa n/7o,<\u00bb-Thiosulfats zur\u00fccktitriert. Die Destillation wird \u00fcbrigens nach d) ausgef\u00fchrt; nachdem aber diese erste Destillation, bei welcher so gut wie alles Ammoniak \u00fcbergeht, zu Ende gebracht ist, wird ein langhalsiger mit 5 ccm n/7-Salzs\u00e4ure beschickter 200 ccm Me\u00dfkolben als Vorlage eingeschaltet und die Destillation fortgesetzt, bis das Destillat den Me\u00dfkolben zur Marke f\u00fcllt. Der Ammoniakgehalt dieses zweiten Destillats wird durch Zugabe von 5 ccm n/'\u00bb-Natronl\u00f6sung nebst 2 ccm alkalischer Kaliumquecksilberjodidl\u00f6sung1) kolorimetrisch nach Ne\u00dfler bestimmt. Das Destiljat des Filtrats 11 wird ebenfalls in einem 200 ccm-Me\u00dfkolben aufgefangen und das Ammoniak nach Ne\u00dfler bestimmt.\nWir benutzen in diesen F\u00e4llen immer frisch ausgekochte Natronlauge bei der Destillation und es folgt von selbst, da\u00df wir darum besorgt sind, da\u00df die \u00abAnalyse-\u00bb und die \u00abEinstellungsproben\u00bb soweit als irgend m\u00f6glich gleich behandelt werden. Die Vergleichfl\u00fcssigkeit bei den Ne\u00dfler-Be-stimmungen bereiten wir aus Ammoniumsulfatl\u00f6sungen von bekannter St\u00e4rke, indem eine abgemessene, passende' Menge mit 5 ccm n/7-Salzs\u00e4ure versetzt und mit Wasser auf 200 ccm aufgef\u00fcllt wird, wonach 5 ccm n/s-Natronl\u00f6sung nebst 2 ccm der Kaliumquecksilberjodidl\u00f6sung zugegeben werden. Die eigentliche Bestimmung der Farbenst\u00e4rke der \u00abNe\u00dfler-Analysen\u00bb, das Vergleichen mit deijenigen der Vergleichsfl\u00fcssigkeiten, wird am Tage nach der Herstellung der Proben mittels eines gew\u00f6hnlichen Kolorimeters gemacht.\nt\nh) Kontrollversuche die Bestimmung des Ammoniakstickstoffs betreffend.\nDer Zweck dieser Kontrollversuche ist es gewesen, teils eine Sch\u00e4tzung der Genauigkeit der verschiedenen angewandten\nAmmoniakbestimmungsmethoden zu beschaffen, und teils zu\n~ - *' \u00ab\n*) Bez\u00fcglich der Kaliumquecksilberjodidl\u00f6sung wird auf A. \u00c7lassen, Analytische Chemie, Bd. 2, S. 115 (1903) verwiesen.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CHI.\t5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\tS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nuntersuchen, ob die Ammoniakbestimmung sich mit derselben Genauigkeit durchf\u00fchren l\u00e4\u00dft, wenn Albumin vorhanden ist, wie ohne dasselbe.\nAls Ur- oder Stamml\u00f6sung benutzen wir bei diesen Versuchen eine Ammoniumsulfatl\u00f6sung, welche 783,6 mg Ammoniakstickstoff in 100 g L\u00f6sung enthielt, was bei einer fr\u00fcheren sehr sorgf\u00e4ltigen Analyse festgelegt worden mar.\nDie benutzte L\u00f6sung von Albumin stellten wir uns aus krystallisiertem Eieralbumin dar, welches* in gew\u00f6hnlicher Weise durch 6 Krystallisationen mit Ammoniumsulfat gereinigt und danach durch 6 Krystallisationen mit Natrium- und Kaliumsulfat l) von Ammoniak befreit worden war. 100 ccm dieser\nL\u00f6sung enthielten 2^6,6 mg Proteinstickstoff, aber nur 0,03 mg Ammomakstickstoff.\nEs wurden drei Versuchsreihen mit verschiedenen Ammoniumsulfatkonzentrationen und demzufolge mittels verschiedener Ammoniakbestimmungsmethoden ausgef\u00fchrt.\n' / * * ,\nVersuchsreihe A.\n(Versuche Nr. 1 bis 6.)\nBei jedem Versuch haben wir 50 ccm Url\u00f6sung (gewogen) in Arbeit genommen, ln den Versuchen Nr. 1 bis 3 wurde kein Eieralbumin, sondern nur Essigs\u00e4ure, Natriumacetat und Schwefels\u00e4ure zugegeben und das Ammoniak nach d) bestimmt.\nIn den Versuchen Nr. 4 bis 6 dagegen gaben wir 10 ccm Albuminl\u00f6sung zu, won\u00e4chst die L\u00f6sung nach Zusatz von Essigs\u00e4ure und Natriumacetat (s. S. 59, Anm.) nach b) zur Koagulation gebracht wurde. Nachdem der Niederschlag abfiltriert war, wurde der Ammoniakstickstoff des Filtrats wie unter d) ermittelt\nDie Resultate sind in der untenstehenden Tabelle 3 zusammengetragen.\n*) Die Krystallisation des Eieralbmins vermittelst anderer Stoffe als Ammoniumsulfat wird in einer folgenden Abhandlung behandelt werden.","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t67\nTabelle 3\nVersuchsreihe A.\n(St\u00e4rke der Thiosulfatl\u00f6sung: 1,0022'B/i4,oi.)\t\t\t\t\nVer- suchs- nummer\tGewicht von 50 ccm der Url\u00f6sung g\tGewicht nach der Verd\u00fcnnung bis zu 11 g\tGewicht der bei der Destillation benutzten 3 \u2022 50 ccm g\tBeim Titrieren wurde eine n ccm der Thioealfatl&if. entsprechende Ammoniekmenge gefunden . :a.\n\t\tOhne Eieralbumin\t\t9\n1\t50,9466\t1000,01\t(49,8106 \\ 49,8206 (49,7794\t19,90 19,88 19,86\n2\t50,9504\t1000,01\tr\u2014 IIS SM\t05 05 05\n3\t50,9480\t1000,23\t( 49,8315 > \u00ce 49,8058 ( 49,8677\t19.91 19,85 19.92\nMittel..\t50,9483\t1000,08\t49,8141\t19,880\n100 g der Url\u00f6sung enthalten demnach \u2022 1 \u2022 * * .\t\t\t785,1 mg *) Ammoniakstickstoff,\t\n\tMit Eieralbumin (22,66 mg Proteinstickstof!)\t\t\t\n4\t50,9592\t1000,04\t(49,7904 { 49,7854 ( 49,7914\t19,91 19,91 19,87\n5\t50,9678\t1000,21\t(49,8000 { 49,7977 (49,7758\t19;88 19,87 19,84\n6\t50,9512\t1000,21\t( 49,7976 { 49,8522 (49,8206\t19,90 19,89 19,89\nMittel..\t|\t50,9594\t|\t1000,15\t|\t49,8012\t|\t19,884\u00ab)\n100 g der Url\u00f6sung enthalten demnach 785,3 mg Ammoniakstickstoff.\nVersuchsreihe B.\n(Versuche Nr. 7 bis 14.)\n50 ccm der Url\u00f6sung wurden abgewogen (Gew. 50,9310 g) und in einem geeichten Me\u00dfkolben bis auf 11 verd\u00fcnnt. F\u00fcr\nn 19,880 \u2022 1,0022 \u2022 1000,08 * 100 '> -----49,8141 \u25a0 50,9483----- 785>\u2018-\n*) Die Korrektion wegen des Ammoniakgehalts des Eiwei\u00dfes ist hier verschwindend klein, n\u00e4mlich 0,003 \u2022 *\u00b0/iooe mg Ammoniakstickstoff.\n6*","page":67},{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\njeden Versuch wurden mittels einer geeichten Pipette 50 ccm der verd\u00fcnnten L\u00f6sung, die nicht gewogen wurden, herausgenommen.\nBei den Versuchen Nr. 7 bis 10 wurde kein Eieralbumin zugef\u00fcgt. Das Ammoniak wurde nach f) bestimmt.\nBei den Versuchen 11 bis 14 wurden 10 ccm Eieralbuminl\u00f6sung zugesetzt. Nach vollbrachter Koagulation usw. bestimmte man den Ammoniakstickstoff nach f).\nDie Resultate findet man in der untenstehenden Tabelle 4.\nTabelle 4.\n\u2022\t*\tj\nVersuchsreihe B.\n(St\u00e4rke der Thiosulfatl\u00f6sung: 1,0022 \u2022 n/u,oi.)\nVer- suchs-- nummer\tBeim Titrieren wurde eine a ccm der Thiosulfatl\u00f6sung entsprechende Menge Ammoniak gefunden a\tVer- suchs- nummer\tBeim Titrieren wurde eine a ccm der Thiosulfatl\u00f6sung entsprechende Menge Ammoniak gefunden a\n\tOhne Eieralbumin\t\u00ea\tMit Eieralbumin (22,66 mg Proteinstickstoff)\n7 :\t19,94\tX 11\t19,94\n8 .\t19,94\t12\t19,95\n9\t19,91\t13\t19,93\n10\t19,91\t14\t19,94\nMittel...\t19,925\tMittel..\t19,940\u00bb)\n100 g der Url\u00f6sung enthalten somit 784,2 mg Ammoniakstickstoff\t\t100 g der Url\u00f6sung enthalten somit 784,6 mg Ammoniakstickstoff\t\n. Versuchsreihe C.\n(Versuche Nr. 15 bis 26.)\n20 ccm der Url\u00f6sung wurden abgewogen (Gew. 20,3881 g) und in einem geeichten Me\u00dfkolben bis auf 11 verd\u00fcnnt. F\u00fcr jeden Versuch wurden mittels einer geeichten Pipette 50 ccm der verd\u00fcnnten L\u00f6sung, die nicht gewogen wurden, herausgenommen.\n\u2018) Die Korrektion wegen des Ammoniakgehalts der Albuminl\u00f6sung ist hier gleich 0,003 mg Ammoniakstickstoff.","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. 1. Mitteilung.\t69\ni\t.\nBei den Versuchen Nr. 15 bis 18 wurde kein Eieralbumin zugef\u00fcgt. Das Ammoniak wurde nach g) bestimmt *\nBei den Versuchen Nr. 19 bis 22 wurden 10 ccm und bei den Versuchen Nr. 23 bis 26 50 ccm Eieralbuminl\u00f6sung zugegeben. Nach vollbrachter Koagulation usw. wurden der Ammoniakstickstoff nach g) bestimmt.\nDie Resultate findet man in der untenstehenden Tabelle 5.\nTabelle 5.\nVersuchsreihe 0.\n(St\u00e4rke der Thiosulfatl\u00f6sung : 1,0840 \u2022 n/70,05.)\n1 Versuchs- nummer\tBeim Titrieren wurde eine a ccm Thiosulfatl\u00f6sung entsprechende Ammoniakmenge gefunden a\tDie bei der Ne\u00dfler-Bestimmung gefundene Ammoniakm\u00e7nge entsprach\t\tKorrigierte Menge ca. n/70,05 Thiosulfatl\u00f6sung a 4. b !\n\t\tn mg Stickstoff n\tb ccm Thiosulfatl\u00f6sung .\t5 b = n \t\t 1,0340\t\n\u25a0\t\tOhne Eieralbumin\t\t> %\n15\t38,80\t0,023\t0,111\t38,911\n16\t38,65\t0,033\t0,160\t38,810\n17\t38,55\t0,065\t0,314\t38,864\n18\t38,70\t0,061\t0,295\t38,995\nMittel....\t'\t\t\t38,895\n100 g Url\u00f6sung enthalten demnach 789,0 mg Ammoniakstickstoff\n-\u2022\tMit einigem Eieralbumin (22,66 mg Proteinstickstoff)\t\t\t\n19\t.\t38,75 *\t0,046\t0,222\t38,972\n20\t38,75\t0,060\t0,290\t39,040\n21\t38,75\t0,043\t0,208\t38*958\n22\t38,75\t0,052\t0,251\t39,001\nMittel\t\t\t,\t\tv-\t38,993\u2022)\n100 g Url\u00f6sung enthalten demnach 790,7 mg Ammoniakstickstoff.\n*) Die Korrektion wegen des Ammoniakgehaltes der Albuminl\u00f6sung betr\u00e4gt hier 0,003 mg Ammoniakstickstoff, was 0,015 ccm der angewandten ca. n/7o,o5\u2019Thiosulfatl\u00f6sung entspricht.","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup, Tabelle 5 (Fortsetzung).\nVersuchs- nummer\tBeim Titrieren wurde eine a ccm Thiosulfatl\u00f6sung entsprechende Ammoniakmenge gefunden a\tDie bei der Ne\u00dfler-Bestimmung gefundene Ammoniakmenge entsprach\t\tKorrigierte Menge ca. n/7o,o5 Thiosutfatl\u00f6sung a -f- b\n\t\tn mg Stickstoff n\tb ccm Thio sulfatl\u00f6sung b = n \u2022\t**' 1,0340\t\n\tMit viel Bieralbumin (113,3 mg Proteinstickstoff)\t\t\t\n23\t39,00\t0,043\t0,208\t39,208\n24\t38,85\t0,063\t0,305\t39,155\n25\t38,95\t0,032\t0,155\t39,105\n26\t38,75\t0,069\t0,334\t39,084\nMittel....\t1 1 1\t\t\t|\t39,138 \u2018)\n\u00bb\tI\tt\tw\n100 g Url\u00f6sung enthalten demnach 792,5 mg Ammoniakstickstoff.\n100 g der Url\u00f6sung enthalten also :\nAmraoniakstick-\nstoff\nNach der urspr\u00fcnglichen Bestimmung.................. 783,6 mg\nVersuchsreihe A j\tEieralbumin................ 785,1 .\n[ Mit\nD f Ohne\nB ( Mit\n( Ohne\nC | Mit einigem l Mit vielem\n785,3\n784,2\n784.6 789,0\n790.7 792,5\nMan ersieht hieraus, da\u00df die Bestimmungen innerhalb jeder Versuchsreihe gegenseitig gut \u00fcbereinstimmen, besser als die verschiedenen Versuchsreihen untereinander. Nun ist es im vorausgehenden mehrere Male erw\u00e4hnt worden und soll hier nur eben hervorgehoben werden, da\u00df gerade die gegenseitige \u00dcbereinstimmung der mit proteinfreien L\u00f6sungen einerseits tond proteinhaltigen anderseits erhaltenen Anaiysen-resultate fur die uns hier besch\u00e4ftigenden Untersuchungen von gr\u00f6\u00dftem Belang ist. Wenn aber auch die Abweichung innerhalb jeder Versuchsreihe die Grenzen des Versuchsfehlers kaum\n\u00fcberschreiten, so macht sich jedoch eine deutliche Neigung in\n\\\nl) Die Korrektion ist 0,015 mg Ammoniakstickstoff, 0,073 ccm Thio-sulfatl\u00fcsung entsprechend.","page":70},{"file":"p0071.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinsludien. I. Mitteilung.\t71\nder bestimmten Richtung geltend, da\u00df die Bestimmung um so h\u00f6her ausf\u00e4llt, je gr\u00f6\u00dfer die bei der Koagulation vorhandene Eieralbuminmenge im Verh\u00e4ltnis zum Ammoniak ist. Ob es sich hier nur um Versuchsfehler handelt, oder ob dieses Verhalten mit der Koagulation des Eieralbumins in irgend einem Zusammenhang steht, das l\u00e4\u00dft sich vorl\u00e4ufig noch nicht entscheiden, der Frage wird aber in einer folgenden Abhandlung, welche das Koagulationsproblem \u00fcberhaupt behandelt, n\u00e4her getreten werden.\nBez\u00fcglich der \u00dcbereinstimmung der einzelnen Versuchsreihen unter einander bemerkt man, da\u00df A und B mit der urspr\u00fcnglichen Bestimmung gut stimmen, indem die gr\u00f6\u00dfte Abweichung vom Mittel (784,6 mg) hier nur etwa 1: 800 betr\u00e4gt. Gr\u00f6\u00dfer wird der Versuchsfehler, wenn die zu bestimmende Menge Ammoniumsulfat, wie in der Reihe C, nur klein ist (etwa 8 mg - Stickstoff). Bei der proteinfreien L\u00f6sung betr\u00e4gt die Abweichung vom oben angef\u00fchrten Mittel ungef\u00e4hr ll\u00bb \u00b0/o und bei der proteinreichen L\u00f6sung sogar 1 \u00b0/o. \u2018) * Liegen also nur kleine Ammoniakmengen zur Bestimmung vor, dann kann man auf eine gr\u00f6\u00dfere absolute Genauigkeit als die oben gefundene kaum rechnen, aber auch in solchen F\u00e4llen wird der Fehler wahrscheinlich dasselbe Vorzeichen besitzen, wenn man Bestimmungen in proteinfreien und proteinhaltigen L\u00f6sungen zu gleicher Zeit und auf dieselbe Weise ausf\u00fchrt, derma\u00dfen, da\u00df der prozentische Fehler der Differenz zweier solchen . Bestimmungen einigerma\u00dfen von derselben Gr\u00f6\u00dfenordnung sein wird wie der* Fehler der Einzelbestimmungen.\ni) Kontrollversuche, die Bestimmung des Proteinstickstoffs betreffend.\nMit diesen Versuchen beabsichtigen wir den Einflu\u00df zu beleuchten, welchen eine Variation verschiedener Einzelheiten unseres Verfahrens auf die Resultate aus\u00fcbt.\n*) Der in der Versuchsreihe C gefundene gr\u00f6\u00dfere Wert d\u00e8s Stick-stoffgehalts der Url\u00f6sung r\u00fchrt nicht davon her, da\u00df wir in dieser Reihe durch die Ne\u00dfler-Bestimmungen die gefundene Ammoniakmenge vergr\u00f6\u00dfert haben, denn auch die Einstellung der Thiosulfatl\u00f6sung ist durch Ne\u00dfler-Bestimmungen versch\u00e4rft worden, wodurch ihr Titer entsprechend verkleinert wird.\t1","page":71},{"file":"p0072.txt","language":"de","ocr_de":"72\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nWir verwendeten eine Eieralbuminl\u00f6sung, die durch sorgf\u00e4ltige Dialyse eines sechsmal krystallisierten Pr\u00e4parats mit nachfolgender Verd\u00fcnnung mit Wasser dargestellt war und 0,64 mg Ammoniakstickstoff (bestimmt nach g) und 23\u201424 mg Proteinstickstoff- in 10 ccm enthielt. F\u00fcr jeden Versuch wurde 10 ccm (auf 0,01 ccm genau gemessen) angewendet. In der Mehrzahl der Versuche wurde der Gesamtstickstoff ermittelt, in einigen aber nur der Proteinstickstoff, indem das Albumin auskoaguliert, abfiltriert und gewaschen, won\u00e4chst der Stickstoffgehalt im Niederschlag nebst dem Filter bestimmt wurde; zu dem gefundenen Proteinstickstoff wurde 0,64 mg addiert, weshalb die in der Tabelle 6 (S. 73) mitgeteiiten Zahlen auch f\u00fcr diese Versuche den Gesamtstickstoff angeben.\nS\u00e4mtliche Versuchsreihen sind in der Tabelle 6 zusammen* gestellt. Die Bezeichnung Kj. des zweiten Stabes bedeutet, da\u00df die Aufschlie\u00dfung wesentlich nach dem urspr\u00fcnglichen Verfahren Kjeldahls ausgef\u00fchrt ist, indem 10 ccm Albuminl\u00f6sung in einem langhalsigen Jena-Kolben (250 ccm) nebst 20 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure und einem St\u00fcckchen Kupferdraht (etwa 50 mg) erhitzt worden sind. Ob au\u00dferdem ein wenig Kaliumsulfat zugegeben ist oder nicht, erhellt aus dem dritten Stab, w\u00e4hrend der vierte Stab angibt, wie lange gekocht worden ist \u00fcber die Zeit (2\u20144 Stunden) hinaus, welche verlaufen ist, bevor die Fl\u00fcssigkeit als Zeichen der im wesentlichen beendeten Aufschlie\u00dfung gr\u00fcn geworden ist. Der f\u00fcnfte Stab der Tabelle gibt an, ob nach beendetem Sieden eine Oxydation mittels Permanganats stattgefunden hat oder nicht.\nln den Reihen i, k, 1 und m ist das Albumin in der S. 59 angegebenen Weise koaguliert worden, und die Aufschlie\u00dfung des Niederschlags mittels Schwefels\u00e4ure ist nach Filtrieren und Wasehen vorgenommen; in zwei dieser Reihen (k und m) haben wir 10 ccm konzentrierter Ammoniumsulfatl\u00f6sung vor der Koagulation zugefugt, um zu probieren, inwiefern die Auswaschung auch in der Gegenwart so' gro\u00dfer Mengen von Ammoniumsulfat Gen\u00fcge leistet.\nDie Bezeichnung Kj.-G. bedeutet, da\u00df die Aufschlie\u00dfung","page":72},{"file":"p0073.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. 1. Mitteilung\nso so\neo \u2022*\n9J 09\n\nS; 6*\nX\n\ne\n09\t00\t00\t*0\nco eo\no\ne\nH\nc\nffl \u00a3?\u2022\n\u00ab\nv\nO o\n\u25a0 w w b X JS","page":73},{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\nnach der Modifikation Gunnings ausgef\u00fchrt ist; die 10 ccm Albuminl\u00f6sung wurden */* Stunde mit 20 ccm konzentrierter Schwefels\u00e4ure, einem St\u00fcckchen Kupferdraht und 5 g Kaliumsulfat erhitzt, sodann wurden weiter 15 g Kaliumsulfat zugegeben\u00ab und nachher das Erhitzen noch 2\u20142'/* Stunden fortgesetzt.\n_ /\nMit Kj.-G.-A. bezeichnen wir, da\u00df wir bei der Aufschlie\u00dfung\nnach der Ab\u00e4nderung Gunning-Arnolds verfahren sind, d. h. ganz wie nach dem Gunningschen Verfahren, nur au\u00dferdem noch mit Zusatz von */* g Merkurioxyd. Bei der Versuchsreihe p wurde das Ammoniak mittels einer Mischung von Natriumhydroxyd und Natriumsulfid abdestilliert, zu dem Destillat wurde ein wenig Kupfersulfat zugegeben, um die hier anwesenden Spuren von Schwefelwasserstoff zu binden, und dann noch einmal in der \u00fcblichen Weise destilliert. Bei der Reihe q wurde nur einmal mit Natron unter Zusatz von ein wenig Glukose destilliert. Die Glukose reduziert anwesende Quecksilberverbindungen zu metallischem Quecksilber; dieses letztere bequeme Verfahren verdanken wir dem Herrn Prof. Dr. Ivar Bang, Lund.\nAus der Tabelle ersieht man erstens, da\u00df die Oxydation mittels Permanganat bei der Kjeldahl-Methode in seiner einfachsten Form nicht zu vermeiden ist (Reihe a, b, c und d) ; nur in der Reihe d, wo 5 g Kaliumsulfat zugesetzt worden ist, und wo das Sieden 8 Stunden, nachdem die Fl\u00fcssigkeit gr\u00fcn war, fortgesetzt wurde, ist das Resultat richtig geworden, wenn auch einzelne der Bestimmungen sehr niedrig ausgefallen ist. Bez\u00fcglich der \u00fcbrigen Reihen (e\u2014n), wo das einfache Kjeldahl-Verfahren mit Oxydation mittels Permanganat angewandt wurde, darf das Resultat als durchaus befriedigend bezeichnet werden. Das Mittel der Durchschnittswerte der ermittelten Stickstoffmenge betr\u00e4gt f\u00fcr diese Reihen 24,40 mg, und keiner der Durchschnittswerte weicht von diesem Mittel Vt*/o ab. In zwei der Reihen (i und k) findet sich eine einzelne Bestimmung, welche ein ziemlich niedriges Resultat gegeben hat ; vielleicht ist das dadurch verursacht, da\u00df ein 2-st\u00fcndliches Sieden, nachdem die Fl\u00fcssigkeit gr\u00fcn geworden\nf","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t75\n%\nist, nicht immer nusreichend ist, vielleicht aber ist es nur ein Versuchsfelder.* *)\nAus den Versuchsreihen i, k, 1 und m erhellt erstens, da\u00df das Eieralbumin durch die Koagulation vollst\u00e4ndig gef\u00e4llt wird*) und in dieser Weise eben so genau zu ermitteln ist als durch die direkte Aufschlie\u00dfung, und zweitens, da\u00df die Gegenwart reichlicher Mengen von Ammonitfm-sulfat ohne irgend einen Einflu\u00df auf das Resultat ist.\nR\u00fccksichtlich des durch die Untersuchungen R.\u2018 Ko e f oed s *) nachgewiesenen, ziemlich reichlichen Stickstoffverlustes, der eintritt, wenn mit viel Kaliumsulfat erhitzt wird, haben wir bei den letzten drei Versuchsreihen eine Erhitzungsdauer von nur 3 Stunden benutzt. Aus der Reihe o ersieht man, da\u00df Behandlung nach Gunning w\u00e4hrend 3 Stunden f\u00fcr die vollst\u00e4ndige Aufschlie\u00dfung nicht ausreicht, indem die gefundenen Werte s\u00e4mtlich mehr oder weniger zu niedrig sind. Bei der. Gunning-Arnoldschen Modifikation dagegen geht die Aufschlie\u00dfung \u2014 was auch zu erwarten war \u2014 in 3 Stunden glatt zu Ende, der gefundene Wert des Stickstoffgehalts steht in gutem Einklang mit demjenigen der Reihen e\u2014n und gew\u00e4hrt ihnen somit eine St\u00fctze.\nAuf der Grundlage dieser Versuche, welche ganz und gar die hier im Laboratorium im Laufe der Zeit geernteten Erfahrungen best\u00e4tigen, haben wir das oben unter a) und b) (S. 59) beschriebene Verfahren zur Bestimmung des Proteinstickstoffs gew\u00e4hlt. Da\u00df wir dieses Verfahren dem etwas\n') Wir haben bei den zahlreichen Analysen, die wir im Laufe der Jahre ausgef\u00fchrt haben, gesehen, da\u00df es sich mitunter ereignet, da\u00df vereinzelte Bestimmungen trotz aller Sorgfalt zu niedrig ausfyllen. Es ist deshalb von Belang gewesen, da\u00df wir f\u00fcr jede Analyse gew\u00f6hnlich wenigstens drei Bestimmungen gemacht haben, und demzufolge imstande gewesen sind, einen einzelnen niedrigen Wert au\u00dfer Betracht zu lassen.\n*) tu zwei der Versuche wurde nach dem unter c, S. 60 angegebenen Verfahren untersucht, ob nicht koagulables Protein im Filtrate vom koagulierten Albumin nachzuweisen war, das Filtrat war aber nach der Abdestillation des Ammoniaks ganz stickstofffrei.\n*) Comptes-rendus des travaux du Laboratoire de Carlsberg, Bd.10, S.52 (1911).","page":75},{"file":"p0076.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. Sorensen und Margrethe H\u00fcyrup,\ni\nschnelleren Gunning-Arnoldschen vorziehen, hat seinen Grund darin, da\u00df man bei diesem letzteren, wie es von R. Koefoed nachgewiesen worden ist,1) eher als bei dem von uns befolgten Verfahren einem Stickstoffverlust ausgesetzt ist, weil die Temperatur der Aufschlie\u00dfungsfl\u00fcssigkeit des gr\u00f6\u00dferen Kaliumsulfatgehalts wegen eine h\u00f6here ist. Aus den Versuchen von R. Koefoed erhellt es ja n\u00e4mlich, da\u00df Stickstoffbestimmungen nach Kjeldahl immer zu niedrig ausfallen m\u00fcssen, und zwar weil selbst reines Ammoniumsulfat durch Erhitzen mit konzentrierter Schwefels\u00e4ure Stickstoff abgibt \u2014 unsicher in welcher Form \u2014 und desto mehr je h\u00f6her die Temperatur und je l\u00e4nger die Dauer des Erhitzens sind. Eine Erhitzungsdauer von 6 Stunden gab bei einer \u00fcblichen Kjeldahl-Bestimmung einen Verlust von \u00bb/s \u00b0/o des Gesamtstickstoffs, und ein 24-st\u00fcndiges Erhitzen gab den doppelten Verlust. Bei unserm Verfahren meinen wir deshalb mit einem Verlust von etwa V* \u00b0/o des Gesamtstickstoffs rechnen zu m\u00fcssen.\nDie meisten der in den folgenden Abhandlungen beschriebenen Untersuchungen sind vergleichender Natur, weshalb die absolute Konzentration des Proteins von untergeordneter Bedeutung ist, und die bei der Stickstoffbestimmung begangenen Fehler, die infolge der stetigen Anwendung desselben Verfahrens immer von derselben Gr\u00f6\u00dfenordnung ist, keine nennenswerte Rolle spielen. Wird dagegen von der Bestimmung irgend einer Konstante die Rede, dann ist der obenerw\u00e4hnte Fehler der Methode nicht zu vernachl\u00e4ssigen. Selbstverst\u00e4ndlich mu\u00df man die gefundenen Werte des Proteinstickstoffs bei der Berechnung benutzen, bei der Beurteilung der solcherma\u00dfen berechneten Gr\u00f6\u00dfe mu\u00df man sich aber erinnern, da\u00df der benutzte Wert des Proteinstickstoffs wahrscheinlich um etwa zu niedrig ist.\n\u00dcbersicht.\nAbschnitt A.\n1. Das Verfahren, nach welchem man das Eieralbumin von Asche, Mucoid und Konalbumin reinigt, wird beschrieben,\n*) L c.\u00ab","page":76},{"file":"p0077.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t77\nund es wird auseinandergesetzt, wie man die Fortschritte quantitativ verfolgen kann, welche die Reinigung des Eieralbumins durch wiederholtes Krvstallisieren und Waschen macht.\n2.\tEs wird gezeigt, da\u00df man ohne jegliche Schwierigkeiten das Eieralbumin von Asche, Mucoid und Konalbumin reinigen kann, indem nach 3 Kryslallisationen mit zugeh\u00f6rigen Waschungen keine dieser Verunreinigungen in nennenswerten Mengen im Eieralbumin vorhanden sind. Da das gesamte Ausgangsmaterial unserer in den folgenden Abhandlungen beschriebenen Versuche aus Eieralbumin erhalten ist, welches wenigstens 6 mal krystallisiert ist, d\u00fcrfen wir es daher als von den genannten Verunreinigungen frei betrachten.\n3.\tDas reinste Ammoniumsulfat des Handels enth\u00e4lt gew\u00f6hnlich leicht nachweisbare Aschenmengen. Solche Pr\u00e4parate sind bei der vollst\u00e4ndigen Reinigung des Eieralbumins nicht zu gebrauchen, und zwar besonders nicht bei den letzten Kryslallisationen und Waschungen; dabei k\u00f6nnen nur l.n\u00abnng\u00bbi von mit besonderer Sorgfalt gereinigtem, m\u00f6glichst aschen-freiem Ammoniumsulfat benutzt werden.\n4.\tAuch das reinste Eieralbumin hinterl\u00e4\u00dft in einer Platinschale einen winzigen Gl\u00fchr\u00fcckstand, der nicht von Verunreinigungen, sondern vom Phosphorgehalt des Eieralbumins stammt.\n.1\tv X x\nAbschnitt B.\n1. Es wird eine ausf\u00fchrliche Beschreibung eines Dialysier-apparates gegeben, welcher aus 6 Dialysierzellen besteht, deren wesentlichster Bestandteil ein Kollodiumh\u00e4utchen ist. Dieses\nH\u00e4utchen ist f\u00fcr Wasser und Ammoniumsulfat durchl\u00e4ssig,\ndagegen aber f\u00fcrs Eieralbumin undurchl\u00e4ssig. Der Apparat ist derart eingerichtet, da\u00df man bei der Dialyse der Eieralbuminl\u00f6sung auf der \u00abAu\u00dfenfl\u00fcssigkeit\u00bb (dem Wasser) einen Minderdruck etablieren kann, wodurch der osmotische Druck der \u00abInnenfl\u00fcssigkeit\u00bb derart kompensiert wird, da\u00df einer Verd\u00fcnnung der letzteren durch Einsaugen von Wasser vorgebeugt wird.","page":77},{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\nS. P L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup,\n2.\tMittels dieses Apparats ist es m\u00f6glich, jede Spur von Schwefels\u00e4ure und weit den wesentlichsten Teil des Ammoniaks aus ammoniumsulfathaltigen Eieralbuminl\u00f6sungen zu entfernen; die dialysierte Fl\u00fcssigkeit kann nach sorgf\u00e4ltiger Analyse zur Darstellung von Eieralbuminl\u00f6sungen mit wohldefinierter Zusammensetzung dienen.\n3.\tWenn durch Mischung mit reichlichem Toluol, oft wiederholtes Sch\u00fctteln und Aufbewahrung in Eis in einem Eisschrank eine Eieralbuminl\u00f6sung gegen die Wirksamkeit der Mikroorganismen gesch\u00fctzt wird, so bewahrt dieselbe die f\u00fcr den betreffenden Proteinstoff charakteristischen Eigenschaften unver\u00e4ndert nach Monaten.\nAbschnitt C.\n\u00bb\nWird eine Eieralbuminl\u00f6sung mit Ammoniumsulfat gef\u00e4llt und der auskrystal\u00fcsierte Niederschlag abfiltriert, so kann man auf Grundlage von Analysen des Filtrats einerseits und der Krystalle mit anhaftender Mutterlauge anderseits gewisse Folgerungen \u00fcber die Zusammensetzung der Krystalle ziehen. Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens, dem wir den Namen \u00abdie Proportionalit\u00e4tsmethode\u00bb gegeben haben, wird mit Bezug auf das hier genannte Beispiel einer eingehenden Behandlung unterzogen, und es wird nachgewiesen, da\u00df dasselbe Prinzip sich in mannigfaltigen andern F\u00e4llen benutzen l\u00e4\u00dft; besonders betont wird die Bedeutung, die die Methode bei den Untersuchungen von kolloiden L\u00f6sungen erlangt. Ist n\u00e4mlich eine kolloide L\u00f6sung durch ein halbdurchl\u00e4ssiges H\u00e4utchen von dem reinen Dispersionsmittel derselben getrennt, indem zu gleicher Zeit Diffusionsgleichgewicht und osmotisches Gleichgewicht zwischen den beiden Fl\u00fcssigkeiten bestehen, dann l\u00e4\u00dft sich das System ganz wie oben beschrieben behandeln, indem das reine Dispersionsmittel dem Filtrat und die\nkolloide L\u00f6sung den Krystallen mit anhaftender Mutterlauge entspricht.\nAbschnitt D.\nEs wird eine eingehende Beschreibung der Stickstoffbestimmungsmethoden gegeben, die in dieser und den","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. I. Mitteilung.\t79\nfolgenden Arbeiten zur Anwendung gekommen sind, und es\nwird \u00fcber eine Reihe von Kontrollversuchen berichtet, die\nzur Bestimmung der Genauigkeit der Analysenmethoden ausgef\u00fchrt sind.\nJanuar 1916.","page":79}],"identifier":"lit20727","issued":"1918","language":"de","pages":"15-79","startpages":"15","title":"Proteinstudien, I. Mitteilung: \u00dcber die Darstellung von Eieralbuminl\u00f6sungen mit wohldefinierter Zusammensetzung nebst den angewandten analytischen Methoden","type":"Journal Article","volume":"103"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:39:54.911280+00:00"}