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{"created":"2022-01-31T14:52:19.676635+00:00","id":"lit20732","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie","contributors":[{"name":"S\u00f6rensen, S. P. L.","role":"author"},{"name":"Margrethe H\u00f6yrup","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Physiologische Chemie 103: 211-266","fulltext":[{"file":"p0211.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien.1)\nIII. Mitteilung.\t\u25a0\n\u00dcber die Zusammensetzung und die Mgensdhaltsn des mittels Ammoniumsulfats in krystallinisoher Form ausgeschiedenen\nEieralbumins\nVon\nS. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe H\u00f6yrup.\nM\u00eet einer Kurvenzeichnang im Text und acht Abbildungen.\n(Aus dem Carlsberg Laboratorium, Kopenhagen.)\n(Der Redaktion zugegangen am S3. Juni 1918.)\nUnsere Kenntnisse \u00fcber die Zusammensetzung des \u00abkry-stallisierten Eieralbumins\u00bb sind bisher sehr l\u00fcckenhaft gewesen, was in den Schwierigkeiten, die eine quantitative analytische Untersuchung der Eieralbuminkrystalle darbietet, seinen Grund hat. Da es nicht m\u00f6glich ist, die Krystallein trockenem analysenreinen Zustand darzustellen, so hat man es versucht auf Umwegen Folgerungen \u00fcber die Zusammensetzung des krystallV sierten Proteinstoffs zu ziehen.\nFranz Hofmeister, dem wir das erste Verfahren*) zur Darstellung krystallisierten Eieralbumins, F\u00e4llung mittels Ammoniumsulfats, verdanken, brachte die durch Absaugen so weit als m\u00f6glich von der Mutterlauge befreiten Krystalle unter Alkohol; dadurch ging das Albumin im Verlaufe einiger Stunden in die denaturierte, unl\u00f6sliche Modifikation \u00fcber, wonach das Ammoniumsulfat sich durch Auswaschen mit Wasser leicht entfernen lie\u00df.\n\"\t9\n*) Wird gleichzeitig in englischer Sprache in den Comptes-Rendus des travaux du Laboratoire de Carlsberg, Bd. 12, S. 164 (1916\u20141917) ver\u00f6ffentlicht.\n.\t*) Diese Zeitschr., Bd. 14, S. 165 (1889), Bd. 16, S. 187 (1891).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CIH.\t15","page":211},{"file":"p0212.txt","language":"de","ocr_de":"212\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nDa die Krystalle durch diese Behandlung weder ihre Gestalt \u00e4nderten noch Zeichen von \u00c4tzung zeigten, so folgerte Hofmeister, da\u00df das in der Krystallmasse gegenw\u00e4rtige Ammoniumsulfat jedenfalls im wesentlichen von anh\u00e4ngender Mutterlauge herr\u00fchrte, und nicht als integrierender Bestandteil den Krystallen geh\u00f6rt. Hofmeister benutzte deshalb solche durch Alkohol denaturierten und danach mit Wasser, Alkohol und \u00c4ther gewaschenen Pr\u00e4parate, um die Zusammensetzung des krystallisierten Eieralbumins zu ermitteln.\nEine Reihe sp\u00e4tere Forscher haben entweder dasselbe oder ein \u00e4hnliches Verfahren wie Hofmeister angewandt, indem sie das krystal\u00fcsierte Eieralbumin zuerst durch Behandlung mit Alkohol oder durch Erw\u00e4rmen, oder bisweilen auf beiden Wegen, denaturiert, danach das denaturierte Pr\u00e4parat in angemessener Weise gewaschen und getrocknet, und schlie\u00dflich das solcherma\u00dfen vorbereitete Material analysiert haben. Wir besitzen deshalb zahlreiche solche mit gr\u00f6\u00dfter Sorgfalt ausgef\u00fchrten Analysen.1) Die gegenseitige \u00dcbereinstimmung dieser von verschiedenen Forschern ausgef\u00fchrten Analysen ist zwar nicht besonders gut, doch sind die Abweichungen nur bei einem Bestandteil, dem Schwefel, bedeutend. Wir haben keine Analysen dieser Art gemacht, indem es n\u00e4mlich unzweifelhaft ist, da\u00df man dadurch nur \u00fcber die elementare Zusammensetzung der in das krystallisierte Eieralbumin eingetretenen Proteinsubstanz Aufkl\u00e4rung bekommt \u2014 und zwar noch dazu nur unter der Voraussetzung, da\u00df die elementare Zusammensetzung des Eieralbumins durch die Denaturierung nicht ge\u00e4ndert wird \u2014, w\u00e4hrend die Analyse \u00fcber die Zusammensetzung der Krystalle selbst nichts aussagt, und es ist besonders diese letztere Frage, auf welche wir unsere Aufmerksamkeit gerichtet haben. Eine so tiefgreifende Behandlung, wie eine Denaturierung mit nachfolgendem Waschen und Trocknen ist, kann eine wesentliche \u00c4nderung der Zusammensetzung herbeif\u00fchren, und es wird z. B. nicht m\u00f6glich sein, auf diesem Wege etwas \u00fcber einen eventuellen Gehalt der Krystalle an\n*) Siehe z. B. 0. Cohnheim, Chemie der Eiwei\u00dfk\u00f6rper, Dritte Auflage, 1911, S. 184.","page":212},{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t213\nWasser zu erfahren.\u00bb) Es ist deshalb auch eine verfr\u00fchte Folgerung, wenn 0. Cohnheim in seinem oben zitierten Bache < (S. 169) sagt, da\u00df K. A. H. M\u00f6rner*) bewiesen habe, da\u00df die krystallisierten Albumine nicht aus freiem Albumin, sondern aus \u00c0lbuminsulfat bestehen. M\u00f6rners Untersuchungen betreffen krystallisiertes, danach denaturiertes, ausgewaschenes und getrocknetes Albumin, und darauf darf man, wie oben betont, keine Folgerungen \u00fcber die Zusammensetzung des krystallisierten Albumins ziehen. M\u00f6rner ist dar\u00fcber selbst im Klaren, indem er schreibt (1. c. S. 250): \u00abOb auch die Kry-stalle des Serumalbumins (wie das koagulierte Albumin) aus einem Sulfat bestehen, habe ich noch nicht n\u00e4her untersucht\u00bb. \u00dcbrigens findet M\u00f6rner Schwefels\u00e4ure nur in den Serumalbuminpr\u00e4paraten, nicht aber in den Eieralbuminpr\u00e4paraten.\nEr schreibt (1. c. S. 282): \u00abDie Menge der Schwefels\u00e4ure ist ganz unbedeutend. Es findet sich keine Berechtigung, von einem \u00abAlbuminsulfat\u00bb zu sprechen. Trotzdem da\u00df das Ovalbumin und das Serumalbumin unter ganz \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnissen dargestellt und koaguliert worden waren, verhielten sich diese beiden Eiwei\u00dfk\u00f6rper ganz verschieden, indem das Serumalbumin Schwefels\u00e4ure aufnahm und so fest zur\u00fcckhielt, da\u00df sie nicht durch Waschen entfernt werden konnte, das Oval-\nbumin aber kein solches S\u00e4urebindungsverm\u00f6gen zeigte\u00bb.\nEin mehr zweckentsprechende^ Verfahren hatte F. Gow-land Hopkins8) angewandt, um etwas \u00fcber die Zusammensetzung des krystallisierten Eieralbumins zu erfahren.\n----------- > - \u2022 . \u25a0 V\n\u2018) Fr. N. Schulz (Diese Zeitschr., Bd. 29, S. 89 (1899)) hat, auf\nElementaranalysen denaturierten ausgewaschenen und danach bei 105\u00b0 getrockneten Eieralbumins fu\u00dfend, gemutma\u00dft, da\u00df das durch S\u00e4urezusatz (Kriegers oder Hopkins und Pinkus Methode) erhaltene kristallisierte Eieralbumin m\u00f6glicherweise ein Hydrat des ohne S\u00e4urezusatz nach Hofmeisters Verfahren erhaltenen sein k\u00f6nnte. Da\u00df dem nicht so ist,\nhaben Thomas B. Osborne und George F. Campbell dargetan (Journ, Am. Chem. Soc., Bd. 22, S. 441(1900) und es war wohl, wie obenausge\u00ab sprochen, auch kaum denkbar, da\u00df ein eventueller Gehalt an Hydratwasser in einem bei 105\u00b0 getrockneten Pr\u00e4parate sich zu erkennen geben solle.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 34, S. 207 (1901).\n3) Journ. of Physiologie, Bd. 25, S. 320 (1900).\n(\n. i\n15*\n1 \u2022","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"S. P.L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f6yrup,\ni\t#\nHopkins hat gefunden, da\u00df die Eieralbuminkrystall'e mit einer ges\u00e4ttigten Losung von Natriumchlorid in 1-prozentiger Essigs\u00e4ure behandelt werden k\u00f6nnen, ohne da\u00df sie weder denaturiert werdeh, noch die Form, noch das Aussehen \u00fcberhaupt \u00e4ndern, und er hat deshalb eine solche L\u00f6sung benutzt, um die den Krystallen anh\u00e4ngende Mutterlauge zu beseitigen. Da es sich nun zeigte, da\u00df die Eieraibuminkrystalle nach einem solchen sorgf\u00e4ltigen Waschen nicht die geringste Spur von Schwefels\u00e4ure enthielten, so folgerte Hopkins, da\u00df die Kry-stalle wahrscheinlich nur aus Eieralbumin bestehen, nicht aber Ammoniumsulfat enthalten. Hopkins dr\u00fcckt sich sehr vorsichtig aus (1. c. S. 323): clt may be that such results are not actually conclusive, and that associated ammonium sulphate might be removed from the crystal during treatment, without altering its more obvious optical characters. It is however very difficult to see what kind of evidence could be obtained with regard to this question other than the proof that washing may leave the form of the crystal intact and the proteid unaltered, and yet remove all sulphate. Such evidence appears to suggest very strongly that pie proteid crystals are formed under the influence of the electrolyte, but not in association with it>.\nWir k\u00f6nnen den Betrachtungen Hopkins beipflichten, indem wir jedoch bemerken, da\u00df seine Versuche nur die Frage, wie weit die Krystalle schwefels\u00e4urefrei sind, behandeln, nichts\naber dar\u00fcber aussagen, ob sie Ammoniak enthalten oder nicht.\n\u2022\u2022\n\u00fcbrigens wird diese ganze Frage im folgenden eine eingehende Behandlung finden (s. Abschnitt G, S. 243), wo man eine Be-Schreibung \u00fcber eine Reihe von Versuchen findet, die wir nach 1 dem Hopkins'sehen Prinzip ausgef\u00fchrt haben.\nEin drittes Verfahren, welches auf ganz anderen Prinzipien als den beiden oben erw\u00e4hnten fu\u00dft, hat G. Galeotti1) angewandt, um zu entscheiden, ob das krystallisierte Eieralbumin lediglich aus Eieralbumin besteht, oder ob es auch noch Ammoniumsulfat enth\u00e4lt. Galeotti hat die Eieralbuminkry-\n*) Diese Zeitschr., Bd. 44, S. 461 (1905).","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. Ill, Mitteilung.\t215\n\u2022\t4\n\u2022 * ; . . % \u2022 * \u2018\t. \u2022 \u00ab\u2022 '\nstalle zwischen Filtrierpapier gepre\u00dft, dadurch den gr\u00f6\u00dften Teil der anhaftenden Mutterlauge beseitigt, und sodann das Gewicht der weichen teigigen Masse nebst ihrem Gehalt an Wasser, Ammoniumsulfat und Eieralbumin bestimmt. Zu gleicher Zeit bestimmte er die in abgewogenen Mengen des Filtrats gegenw\u00e4rtigen Mengen derselben Stoffe, Wasser, Ammonium-sulfat und Eieralbumin. Galeotti ging nun davon aus, da\u00df alles Wasser, das er in den Krystallen fand, von der anhaftenden Mutterlauge herr\u00f6hrte, und dann konnte er auf Grund der Analyse des Filtrats berechnen, wieviel Mutterlauge die teigartige Krystallmasse enthielt, und wieviel Eieralbumin und Ammoniumsulfat dieser Menge von Mutterlauge entsprach. Es zeigte sich dann, da\u00df die von der Mutterlauge stammende Menge Ammoniumsulfat eben dieselbe war, wie der ganze Gehalt der Krystallmasse an diesem Stoffe, woraus Galeotti folgerte, da\u00df die Krystalle lediglich aus Eieralbumin bestanden und kein Aramoniumsulfat enthielten.\nDas von Galeotti verw\u00e8rtete Prinzip ist dasselbe, auf welchem die in einer fr\u00fcheren Abhandlung1) beschriebene analytische Methode sich gr\u00fcndet, welcher wir den Namen \u00abdie Proportionalit\u00e4tsmethode\u00bb beigelegt und mit gutem Erfolg an der hier behandelten Frage angewandt haben. Wir sind indessen zu einem ganz anderen Resultat als Galeotti gelangt, indem wir \u2014 wie es im folgenden des n\u00e4heren dargetan werden wird (s. Abschnitt A, S. 217) \u2014 durch sorgf\u00e4ltig ausgef\u00fchrte, sehr umfassende Versuche gefunden haben, da\u00df die Krystalle au\u00dfer dem Eieralbumin noch bedeutende Mengen Wasser enthalten. Einer solchen Auslegung sind die Resultate Galeottis nicht f\u00e4hig; er f\u00fchrt nur das Zahlenmaterial eines einzelnen Versuches an, und aus demselben erhellt, da\u00df, selbst wenn der ganze Wassergehalt der Krystallmasse lediglich von anhaftender Mutterlauge herr\u00fchrt, so wird die demselben entsprechende Menge Ammoniumsulfat jedoch um ein unbedeutendes (0,0005 g) kleiner sein als die Gesamtmenge Ammoniumsulfat, welche in der Krystallmasse gefunden wurde. Es kann deshalb keine\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 46 (1918).","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"s. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nRede davon sein, da\u00df die Krystalle Wasser enthalten, es sei denn, da\u00df man \u2014 ganz willk\u00fcrlich \u2014 annehmen wird, da\u00df sie auch noch dazu Ammoniumsulfat enthalten.\nDie Ursache dieser Unstimmigkeit zwischen den Versuchsergebnissen Galeottis und den unsrigen k\u00f6nnen wir nicht mit Bestimmtheit angeben, sie k\u00f6nnte aber durch die Annahme erkl\u00e4rt werden, da\u00df bei Galeottis Versuchen verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig mehr Wasser als Ammoniumsulfat durch das Pressen der teigigen Krystallmasse aus derselben entfernt worden sei; wir denken nat\u00fcrlich zun\u00e4chst an eine Verdampfung von Wasser. Wenn diese Erkl\u00e4rung stichhaltig ist, dann mu\u00df in Galeottis Versuchen der Wasserverlust durch einen sonderbaren Zufall eben von einer solchen Gr\u00f6\u00dfe gewesen sein, da\u00df er dem Wassergehalt der Krystalle gleich geworden ist. Wie es sich auch damit verhalten mag, so meinen wir, auf den im folgenden beschriebenen Versuchen fu\u00dfend, mit aller Sicherheit aussagen zu k\u00f6nnen, da\u00df krystallisiertes Eieralbumin \u2014 im Gegensatz zu Galeottis Befunden \u2014 bedeutende Wassermengen enth\u00e4lt.\nDie oben erw\u00e4hnten drei Verfahrungsweisen sind die wichtigsten der Wege, auf welchen man einen Einblick in die Zusammensetzung des krystallisierten Eieralbumins zu erhalten gesucht hat. Eine ersch\u00f6pfende Erw\u00e4hnung der Behandlung dieser Frage in der vorliegenden ziemlich reichhaltigen Literatur wird uns nicht vonn\u00f6ten scheinen, nur eine einzelne Bemerkung m\u00f6gen wir noch hinzuf\u00fcgen.\nThomas B. Osborne1) hat gefunden, da\u00df L\u00f6sungen von krystallisiertem Eieralbumin durch sorgf\u00e4ltige Dialyse und nachfolgende Einengung bei 50\u00b0 Produkte geben, deren w\u00e4sserige L\u00f6sungen sauer gegen Lackmus reagieren und me\u00dfbare Mengen 0,1 n-Kaliumhydroxydl\u00f6sung verlangen, um diesem Indikator gegen\u00fcber neutral zu werden, und noch gr\u00f6\u00dfere Mengen, bevor neutrale Reaktion Phenolphthalein gegen\u00fcber eintritt. Hieraus folgert Osborne, da\u00df krystallisiertes Eieralbumin eine Verbindung von Eieralbumin und einer S\u00e4ure ist, deren Natur genauer zu ermitteln er nicht imstande gewesen ist. Da\u00df dieser\n__\t4\n'} Journ. Amer. Chem. Soc., Bd. 21, S. 477 (1899).","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t217\nFolgerung Osbornes jeglich\u00eb Grundlage fehlt, wird indessen einleuchtend, wenn man sieh der in einer fr\u00fcheren Abhandlung\u00bb) erw\u00e4hnten Versuche \u00fcber die Dialyse ammoniumsulfathaltiger Eiwei\u00dfl\u00f6sungen erinnert.\nWegen der w\u00e4hrend der Dialyse vorgehenden hydrolytischen Prozesse wird es unm\u00f6glich sein, aus der Zusammensetzung des Stoffes nach der Dialyse etwas \u00fcber die Zusammensetzung der Krystalle, bevor die L\u00f6sung und die Dialyse stattgefunden hat, zu folgern; \u00fcbrigens ist das von Osborne geiundene Verhalten der Eieralbuminl\u00f6sungen beim Titrieren zu neutraler Reaktion Lackmus und Phenolphthalein gegen\u00fcber leicht verst\u00e4ndlich, wenn man das Eieralbumin als einen Ampholyten mit \u00fcberwiegend saurem Charakter betrachtet, Wie es in der vorhergehenden Abhandlung2) des n\u00e4heren entwickelt worden ist.\nIm folgenden wird die Frage nach der Zusammensetzung der Eieralbuminkrystalle eine eingehende auf einem umfassenden Versuchsmaterial gest\u00fctzte Er\u00f6rterung finden, ln den drei ersten Abschnitten werden wir die Fragen nach dem eventuellen Gehalt des krystallisierten Eieralbumins beziehungsweise an Wasser (Abschnitt A), an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure oder \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak (Abschnitt B) und an Ammonium-sulfat (Abschnitt C) behandeln, w\u00e4hrend der letzte Abschnitt (D)\neinige Bemerkungen betreffs des Charakters des Krystallisations-\nprozesses und der Form der Krystalle enthalten wird.\nA. Enth\u00e4lt das kristallisierte Eier Albumin Wasser?\nBei der Erw\u00e4hnung der Proportionalit\u00e4tsmethode8) ist ausf\u00fchrlich mitgeteilt worded, wie man mittels einer Kombination der Analyse des \u00ab Filtrats\u00bb und der des \u00abNiederschlags mit anhaftender Mutterlauge\u00bb Kenntnisse \u00fcber die Zusammensetzung des von anhaftender Mutterlauge befreiten Niederschlags erhalten kann. Es wurde gezeigt, da\u00df, wenn v man das Gewicht des\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 29 u. f. (1918).\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 104 (1918).\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 46 (1918).","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nS. P. L. S\u00f4rens\u00e7n u. Margrethe H\u00f4yrup,\nAmmoniakstickstof\u00efsin 100 g Filtrat mit ..................af\n>\t\u00bb\t100 \u00bb Niederschlag m. anhaftend. Mutterlauge mit ab\nProteinstickstoffs\t\u00bb\t100 * Filtrat mit .pf\n\u00bb\t\u00bb\t100 > Niederschlag m. anhaftend. Mutterlauge mit pb\nbezeichnet, w\u00e4hrend man mit x, y und z diejenigen Faktoren bezeichnet, mit welchen das Gewicht des Proteinstickstoffs multipliziert werden mu\u00df, um das Gewicht beziehungsweise von wasserhaltigem, aber ammoniumsulfatfreiem Eieralbumin (Faktor x), das Gewicht der damit verbundenen Menge Ammoniumsulfat (Faktor y) und das Gewicht des wasser- und ammoniumsulfathaltigen Eieralbumins (Faktor z) zu geben, so kann man die folgenden Gleichungen aufstellen:\nz = x-}-y==r-{-s-y\n100 (af -r- ab)\t100 (pb + pf)\nwo r =s--------------\u2014 und s =----------------D rr/_________\nar \u2022 Pb t ab - Pf\t* \u2022 7163 (af . pb + ab . pf)\nWie es sich aus dem folgenden ergeben wird, hat es sich als sehr wahrscheinlich herausgestellt, da\u00df, wenn vom krystallisierten Eieralbumin die Rede ist, y entweder Null oder jedenfalls eine x gegen\u00fcber ganz zu vernachl\u00e4ssigende Gr\u00f6\u00dfe ist. Wir wollen deshalb vorl\u00e4ufig von den Gliedern, die y enthalten, ganz absehen, wodurch die obigen Gleichungen in\n10O(af-rab)\nz = x=sr =-----------------\naf ' Pb -r ab * Pf\nI\nreduziert werden, und wir stellen uns dann die Aufgabe, den f\u00fcr krystallisiertes Eieralbumin g\u00fcltigen Wert von.r nebst der eventuellen Variation dieser Gr\u00f6\u00dfe mit den Krystallisationsbedingungen zu bestimmen.\nZur n\u00e4heren Erl\u00e4uterung des angewandten Verfahrens werden wir eine ausf\u00fchrliche Beschreibung der Versuchs-anordnung sowie die in einem einzelnen Versuch erhaltenen Resultate mitteilen.\n500 cm einer Eieralbuminl\u00f6sung (7 mal umkrystallisiert: 1 ccm enthielt 12,04 mg Proteinstickstoff) wurden unter gutem Sch\u00fctteln mit 2^0 ccm ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung nebst 10 Tropfen Impfungsmfterial versetzt. Sowohl die Eieralbumin-","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t219\nwie auch die Ammoniumsulfatl\u00f6sung hatten vor der Mischung eine Temperatur von 19\", und nach derselben wurde die M\u00bb.\u00ab. in einem mit einem Kautschuckst\u00f6psel geschlossenen Kolben bei 19\u00ae der Krystallisation \u00fcberlassen, dieselbe dauerte 11 Tage\nim ganzen, w\u00e4hrend welcher Zeit der Kolben jeden Tag gut gesch\u00fcttelt wurde.\nNach 11 Tagen wurde im Thermostaten bei 19\u00bb filtriert; um Verdampfung zu vermeiden, benutzten wir eine der gew\u00f6hnlichen konischen Filtrierflasehen, mit eingP\u00ab.Miffana^ Trichter, dessen oberer Rand geschliffen und mit einer zugeschliffenen Glasplatte bedeckt war; dieselbe hatte in der Mitte ein Loch, in welches ein gebogenes Glasrohr luftdicht eingesetzt war, und dieses Rohr verband ein Kautschuckschlauch mit dem Seitenansatz der Filtrierflascbe. Der Adsorptionsf\u00e4higkeit des Filtrierpapiers wegen wurden die zuerst durchgelaufenen 20 ccm nicht benutzt, aber in einen Me\u00dfcylinder\ngesammelt und dann erst der Tricht\u00e9r in die Filtrierllasche gebracht.\nAls die Filtrierung nach etwa 4 Stunden beinahe beendet war, wurden 3 \u2022 50 ccm des Filtrats abgemessen, gewogen und zur Analyse des Filtrats benutzt. Aus der auf dem Filter zur\u00fcckgebliebenen Masse wurde die noch nicht durchgelaufehe \u00fcber dem Niederschlag stehende Mutterlauge mittels einer Pipette entfernt, won\u00e4chst Niederschlag und der Rest der Mutterlauge so schnell wie nur m\u00f6glich auf dem Filter mittels eines Spatels gemischt wurden. Aus der solcherma\u00dfen erhaltenen breiartigen Mischung von Niederschlag und Mutterlauge wurden mittels einer Pipette mit abgebrochener Spitze 3 Proben genommen, jede auf 10 ccm, die vorsichtig in je einen gewogenen 100 Kubikzentimeter-Me\u00dfkolben gebracht wurden, wonach man das Gewicht des Niederschlags mit anhaftender Mutterlauge durch W\u00e4gen ermittelte. Nach Aufl\u00f6sen in Wasser und Verd\u00fcnnen bis auf 100 ccm wurde aufs neue gewogen, und sodann nach gutem Sch\u00fctteln aus jeder der drei Proben 4 \u2022 10 ccm herauspipeltiert, welche gewog\u00ebn und zur Analyse des Niederschlages mit anhaftender Mutterlauge be-nutzt wurden.","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margretbe H\u00f6yrup,\nDie Analysen f\u00fchrten wir nach dem fr\u00fcher1) beschriebenen Verfahren aus, indem der Proteinstickstoff nach der Methode b (1. c. 59), der Ammoniakstickstoff im Filtrate nach der Methode d (1. c. 61) und der Ammoniakstickstoff des Niederschlags nach der Methode e (1. c. 63) bestimmt wurden. Die Analysenresultate sind in der Tabelle 33 zusammengestelit.\nDie Tabelle enth\u00e4lt das ganze zu diesem Versuch geh\u00f6rige Zahlenmaterial, das keine n\u00e4here Erl\u00e4uterung verlangt, und welches durch verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig einfache Rechenoperationen die Gr\u00f6\u00dfen a\u201e pf ab und pb gibt, aus welchen Gr\u00f6\u00dfen r sich wieder berechnen l\u00e4\u00dft.\nDerartige Versuche haben wir nicht ganz wenige durchgef\u00fchrt, indem wir die Krystallisationsbedingungen verschiedenerweise variierten. Eine \u00dcbersicht \u00fcber diese Versuche\nTabelle 33. Filtrat\n.\t\tNach Koagulieren, Filtrieren usw.\t\t\t\t\nNr. des\tAbge- wogene Menge g\twurde das Filtrat auf 11 aufgef\u00fcllt um den Ammoniak-N zu bestimmen; f\u00fcr jede Destillation wurden 10 ccm genommen\t\t\twurde im Niederschlag der Protein-N bestimmt; der-\t\nKolbens\t\tGewicht 11 g\t100 ccm wogen g\tAmmoniak-N entsprach ccm ca. n/,* *\u201e, Thio-sulfatl\u00f6snng*)\tselbe entspr. ccm ca. n/u,oi Thiosulfat-l\u00f6sung8)\t\n4\t56,333\t1006,68 |\t10,066 10,081 10,080\t26,58 26,63 26,65\t\t13,33\n11\t56,357\t1006,70 |\t10,036 10,036 10,026\t26,58 26,54 26,53\tl\t!\t13,33\n12\t56,386\t1006,81 |\t10,025 10,017 10,030\t26,51 26.53 26.54\t\t13,31\nMittel...\t| 56,359\t| 1006,73\t|\t10,014\t1\t26,566\t1\t13,33\n100 g Filtrat enthalten demnach 4,6966 g Ammoniak-N (af) 100 \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t*\t0,0235 * Pr\u00f6tein-N (pf).\n\u2018) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 59 u. f, (1918).\n*) 0,9941 \u00bb \u00ae/i4,oi.\n\u2022) 0,9924 \u2022 n/u,ni.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"' * ' . . /.\nProteinstudien. III. Mitteilung.\t221\nNiederschlag mit anhaftender Mutterlauge.\nNr. j 1 des Kolbens\tVon den 100 ccm wurden 4 \u2022 10 ccm entnommen Gewicht g\tDer Ammoniak-N in 10 ccm entsprach ccm ca. n/u.tu Thio-sulfatl\u00f6sung *)\tDer Protein-N in 10 ccm entsprach ccm \u2018-ca. n/nfit Thio-sulfatl\u00f6sung9)\nDie Probe 1 13 14 15\tj IT\t1\tw og 11,4526 g, zu 1< 10,100 10,093 10,106 10.103\tX) ccm gel\u00f6st war di 2-21,53 2-21,59 2 - 21,62 2 - 21,51\tu Gewicht 101,3541 29,72 29,64 29,68 29,79\nMittel\t|\t10,1005\t|\t2 21,563\t|\t29,71 100 g der Probe I enthalten demnach 3,7563 g Ammoniak-N (a^) ICO * \u00bb\t>\t1\t*\t\u00bb\t2,5834 * Protein-N (pb).\t\t\t\nDie Probe 1 21 22 25 27\tI wog 11,6101 g, zu 1 1\t10,159 10,171 10,174 10,170\t100 ccm gel\u00f6st war d 2 21,67 2 21,68 i\t2.21.69 j\t2 - 21,69\tas Gewicht 101,444 g * 31,62 .. 31,37 31,40 31,33\nMittel\t|\t10,1685\t|\t2 - 21,682\t|\t31,43 100 g der Probe II enthalten demnach 3,7042 g Ammoniak-N (ab) 100 * \u00bb\t\u00bb II\t\u00bb\t>\t2,6802 \u00bb Protein-N (pj,).\t\t\t\nDie Probe II 29 30 31 32\tII wog 11,0118 g, zu i\t10,100 10,115 10,066 10,129\t100 ccm gel\u00f6st war d 2 - 20,71 2 - 20,63 2-20,49 2 - 20,57\tas Gewicht 101,313 g 29,29 . 29,31 29,24 29,49\nMittel...|\t10,1025\t|\t2-20,600 j 29,33\n100 g der Probe 111 enthalten demnach 3,7300 g Ammoniak-N (ab) 10Q> \u00bb\t*\tIH *\tv\t2,6508 > Protein-N (pb).\n*) 0,9941 \u2022 B/14,01. -*) 0,9924 \u2022 n/i*,oi.\nWendet man die Formel\nr = 100\n(*\u00bb\u25a0=\u2022 H)\n\u2022f \u2022 Pfc'S\u201c Ab \u2022 Pf\"\nauf diese Versuchsergebnisse an, erh\u00e4lt man aus :\nFiltrat\tund\tProbe\tI:\tr\t=\t7,80,\n>\t\u00bb\t*\tU :\tr\t=\t7,93\u00bb\n*\t*\t*\tin :\tr\t\u00ab\t7,81\u00bb\nMittel:\tr\t=\t7,86\u00bb\n\u00bb","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"222\tS, P. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\n'*\t'\tv\t\u2022 \\\nund die dadurch erhaltenen Werte von r findet man in der Tabelle 34.\nDiese Tabelle ist einer weiteren Erl\u00e4uterung kaum bed\u00fcrftig, wir begn\u00fcgen uns mit einer Hinweisung auf die im dritten, vierten und f\u00fcnften senkrechten Stab angef\u00fchrten Bemerkungen \u00fcber die Krystallisationsbedingungen. Daraus ist zu ersehen, da\u00df wir die Versuchstemperatur von 4 bis 24\u00b0 und die Krystallisationszeit von 2 bis 12 Tagen variiert haben. Wir haben sowohl frische als auch \u00e4ltere Eier benutzt. Wir haben das Auskrystallisieren schnell oder langsam vor sich gehen lassen,* wir haben fraktionierte Krystallisation angewandt, und schlie\u00dflich haben wir in ein paar Versuchen bei\nverschiedenen Wasserstoffionenkonzentrationen krystallisieren lassen.\nBei den Versuchen* mit fraktionierter Krystallisation (Nr. 10,11 und 12) w\u00fcrde man \u2014 nach den von Sven Oden1) an fraktionierter F\u00e4llung kolloider Schwefell\u00f6sung gemachten Erfahrungen \u2014 erwarten, da\u00df ein eventueller Unterschied des Dispersit\u00e4tsgrads des Eieralbumins sich f\u00fchlbar machen w\u00fcrde; der Wert von r ist indessen, wie aus dem letzten Stab der Tabelle hervorgeht, derselbe in allen drei Versuchen, indem die Abweichungen v\u00f6llig innerhalb der Grenzen der Versuchsfehler fallen. Etwas ganz \u00c4hnliches gilt von den gesamten ausgef\u00fchrten Versuchen; die einzige Ausnahme w\u00e4re dann der in der Tabelle zuletzt angef\u00fchrte Versuch, mit r = etwa 7,97; dieses hat aber seine nat\u00fcrliche Ursache darin, da\u00df die Aus-krystallisation in ausgepr\u00e4gt saurer Fl\u00fcssigkeit vorgegangen ist. Unter solchen Umst\u00e4nden kr y stallis ier t das Eieralbumin, wie es im folgenden Abschnitt (siehe S. 233) erw\u00e4hnt wird, mit einer geringen, aber leicht nachzuweisenden und zu w\u00e4genden Menge Schwefels\u00e4ure, und der Faktor r wird in diesem Fall sowohl dem Wasser als auch dem S\u00e4uregehalt entsprechen; wird f\u00fcr letzteren korrigiert (siehe S. 235, Anm.), so wird der Wert des r sich dem normalen, 7,86, n\u00e4hern.\n*) Zeitschrift f. physik. Chem., Bd. 78, S. 682 (1911) Nova Acta Regiae Societatis Scientiarum Upsaliensis IV, Bd. 3, Nr. 4, S. 55 (1912).","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t223\nWir meinen es dann durch die in der Tabelle 34 mitgeteilten Versuche als dargetan betrachten zu d\u00fcrfen, da\u00df der Faktor (eventuell mit einer kleinen Korr\u00e9ktion versehen) einen von den Krystallisationsbedingungen unabh\u00e4ngigen, konstanten Wert besitzt, dessen Gr\u00f6\u00dfe wir gleich 7,86 gefunden haben.\nWelche Bedeutung ist jetzt dem Faktor r beizumessen? Es wurde oben (S. 218) gesagt, da\u00df r unter der Voraussetzung, da\u00df das krystallisierte Eieralbumin kein Ammoniumsulfat enth\u00e4lt, gleich x ist und deshalb. denjenigen Faktor angibt, mit welchem der Protein-stickstoff multipliziert werden mu\u00df, um das Gewicht des wasserhaltigen Proteins zu geben. Die Frage ist dann, ob diese Voraussetzung stichhaltig ist.\nSchon bei der in einer vorausgegangenen Abhandlung gegebenen ausf\u00fchrlichen Erw\u00e4hnung der Proportionalit\u00e4tsmethode1) wurde die Aufmerksamkeit darauf hingelenkt, da\u00df, da die allgemeine Gleichung\nz a r -f- s \u2022 y\nzwei Unbekannte, z und y, enth\u00e4lt, so ist es nicht m\u00f6glich, mittels eines einzelnen Versuches, dessen Analyseresultate nur eine Berechnung von r und s erlauben, eine eindeutige L\u00f6sung der Gleichung zu erhalten ; ein willk\u00fcrlich gew\u00e4hlter Wert von y wird einen entsprechenden Wert von z geben. Eine absolute Beantwortung der Frage ist deshalb aus den oben erw\u00e4hnten Versuchen nicht zu erhalten.\nZieht man indessen in Betracht, da\u00df die Proportionalit\u00e4tsmethode auf einer Differenzbestimmung eines bestimmten Stoffes (hier des Ammoniakstickstoffs) im Filtrat und im Niederschlag mit anhaftender Mutterlauge fu\u00dft, so leuchtet es unmittelbar ein, da\u00df ein eventueller Gehalt an Ammoniumsulfat als integrierender Bestandteil der Krystalle eine um so gr\u00f6\u00dfere Rolle spielen wird, je kleiner die Ammoniumsulfatkonzentration des Filtrats ist. Anders gesagt: man wird \u2014 der\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 50 (1918).\n%","page":223},{"file":"p0224_0225.txt","language":"de","ocr_de":"224\nS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f6yrup,\nTal\n\u00dcbersicht \u00fcber die G.r\u00f6fie des Faktors, r, wie er siel\nTag des Versuches\tTempe- ratur des Ver- suches\tDauer der Kry- stalli- sation Tage\nApril 1913\t5\u00b0\t2\n\t18\u00ae\ti 2\n\u00bb i 1\t! 11\u00ae \\ ' i\t12\nft\t24\u00ab .\t4\nOktober 1913\t!\t4\u00ab J *\t3 i\n\t24\u00ae\t3\nNov. 1913\t18\u00bb\t10\n1 M\t! \u2022 \u2022 \u25a0 19\u00ae\t11 \u2022\n\u00abt\t!\ti 18\u00ae\t11 ! 1 I\nMai 1914\t19\u00ae\ti\tI i 5\n. **\t19\u00ae\tZweiter i \u25ba 5\n\t19\u00ae\t-fweiter 5\nApril 1915\t19\u00ae\t9\n\u2022 %\t19\u00b0\t9\nA3\t1 ;\t\u00bb 4\n1\n8\n10\n11\n12\n13\n14\nBemerkung\nVariation der Ver.uchstempcralur und der Kry-' stallisationsdauer.\nEs wurde beim Versuche eine aus \u00e4lteren Eiern dar gestellte Probe Eieralbumin angewendet, weicht \u00fcbrigens gut, aber sehr langsam krystallisierte.\n, \u201eSchnell\u201c\n! \u201eLangsam**\nDiese beiden Versuche wurden gleichzeitig und. ganz gleich behandelt, nur wurde beia ersten die ganze Menge Ammoniumsulfat anfl einmal zugegeben, so da\u00df die Krystallisation sehr schnell vor sich ging:.\t|\nBeim zweiten wurde das Ammoniumsalfitl nach und nach zugegeben, derart, da\u00df die Kristallisation sich nur langsam vollstreckte.\nBeim ersten dieser drei Versuche war die Ammo-I niumsulfatmenge so geringf\u00fcgig, da\u00df nur ein kleiner| Teil des Eieralbumins auskrystallisierte. Das Filtrat vom ersteh Versuch wurde zum zweiten Versuch bt-j , nutzt, indem mehr Ammoniumsulfat zugef\u00fcgt wnrdt und das Filtrat von diesem in derselben Weise zv*| dritten Versuch. Durch eine solche fraktionierte Kristallisation k\u00f6nnte ein eventueller Unterschied im Dir-] persit\u00e4tsgrad des Eieralbumins m\u00f6glicherweise zoa| Vorschein kommen.\nW\u00e4hrend die Wasserstoflionenkonzentration beia ersten dieser Versuche ungef\u00e4hr die f\u00fcr diese Av* krystallisationen normale war, so war sie im zweiter Versuch weit gr\u00f6\u00dfer als \u00fcblich, indem das Filtrat]\nH*\n4,417; h = 38,28 . 10 : \u00ab zeigte. (S. \u00fcbrige\u00ab\nS. 235 Anna.).\nProteinstudien. III. Mitteilung.\n225\n[ittels der Formel r =\nIOO g Filtrat enthielten\n100 (af ^ ab)\n*f \u2022 Pb v *b \u2022 Pf\nberechnet.\nunoniak-\u00dc in g\n(af)\nm2\nProtein-N in g\n(Pf)\n4,7000\t0,0228\n4,6870\t0,0316\n4.8321\t0,0151\n4.8270\t0,0161\n4,6460\t0,0562\n4,6550\t0,0848\n4,7648\t0,0377\n4,6966\t0,0235\n4,6868\t0,0344\nt,0037\t0,4036\n0,0551\n!\ni\n100 g Niederschlag mit anhaftender Mutterlauge enthielten\t\t\tr\nMarke der Probe\tAmmoniak-N in g (ab)\tProtein-N in g (Pk)\t\n1\t3,8960\t2,1871\t7,89.\nII\t3,8520\t2,3045\t7,89s\nIU\t3,9220\t2,1267\t7,85\u00bb\nI\t4,1050\t1,6332\t7,73.\nII\t4,0330\t1,7983\t7,87s\t;\nIII\t4,1400\t1,5170\t7,83\u00bb\t.\nI\t4,1574\t1,7978\t7,82*\nII\t4,2147\t1,6581\t7,76s\nIII\t4,2982\t1,4332\t7,78s\n1\t3,9990\t2,1870\t7,89.\nII\t4,0300\t2,0980\t7,92.\nIII\t4,0610\t2,0240\t7,89s\nI\t4,0910\t1,5940\t7,73.\nII\t4,0210\t1,7480\t7,91s\nIII\t. 4,0580\t1,6630\t7*84\u00bb\nI\t3,7600\t2,4700\t7,87*\nII\t3,7620\t2,4670\t7,864\n111\t3,8050\t2,3730\t7,78\u00bb\nI\t3,6791\t2,9043\t7,92.\nII\t3,7155\t2,8381\t7.84.\nIII\t3,6872\t2,8763\t7,94s\nI\t3,7563\t2,5834\t7,80\u00bb\nII\t3,7042\t2,6802\t7,93.\nIII\t3,7300\t2,6508\t7,81.\nI\t3,5429\t3,0945\t7,95.\nII\t3,5465\t3,0965\t7,92s\nIII\t3,5481\t3,0791\t7,95\u00bb\nI\t3,0827\t3,2368\t7,86s\nII\t3,0906\t3,2056\t7,88.\nm\t3,0683\t3,2886\t7,84*\t.\ni\t3,1788\t3,6617\t7,83\u00ab\t\u2022\u2019\nii\t3,2784\t3,3710\t7,84\u00bb\nhi\t3,2062\t3,5855\t7,82a\ni\t4,6834\t1,7372\t7.82.\nii\t4,5686\t2,0139\t7,79*\ni\t3,2179\t3,4069\t7,92. i\nu\t3,2120\t3,4242\t7,92k\nhi\t3,2236\t3,3961\t7,91.\ni\t3,4264\t2,7959\t8,00.\nii\t3,4769\t2,6641\t7,96a\nin\t3,3910\t2,9184\t7,93.\nt'\nMittel der ersten 12 Werte\n7,87e\n7,81s\n7,79.\n7,90\u00bb\n7.83.\n7.84.\n7,90.\n7,85s\n7,94\u00bb\n7,86.\n7,83\u00bb\n7,81a\n7,91a\n7,96s","page":0},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nangewandten Methode wegen \u2014 in zwei Versuchen mit verschiedener Konzentration des Ammoniumsulfats f\u00fcr r nicht denselben, aber einen um so kleineren Wert finden, je kleiner diese Konzentration ist, und dieser Unterschied wird desto st\u00e4rker hervortreten, je mehr Ammoniumsulfat die Krystalle enthalten.\nDasselbe Resultat enth\u00e4lt man durch Betrachtung der Formel f\u00fcr r, die \u2014 wie fr\u00fcher erw\u00e4hnt (l. c. S. 51) mit sehr gro\u00dfer Ann\u00e4herung als\n100 /\n'\u201cid1*\ngeschrieben werden kann.\nWenp der Ammoniakstickstoff, ab, nicht lediglich von der anhaftenden Mutterlauge herr\u00fchrt, sondern ein Teil davon, ak, ein Bestandteil der Krystalle ist, w\u00e4hrend der Rest, am, der anhaftenden Mutterlauge geh\u00f6rt und deshalb unter sonst gleichen Umst\u00e4nden (gleicher Wert von pb) in einem bestimmten Verh\u00e4ltnis zu af steht, so wird man die Gleichung als\nP\u201e V \u25a0 af \u2022 , af;\nschreiben k\u00f6nnen.\nWenn jetzt\na\nm\na,\nf\u00fcr einen bestimmten Wert von pb kon-\nstant ist, so sieht man leicht, da\u00df die Formel einen um so kleineren Wert f\u00fcr r gibt, je kleiner af (der Gehalt des Filtrats an. Ammoniumsulfat) und je gro\u00dfer ak (die in den Krystallen enthaltene Menge Ammoniumsulfat) ist.\nDa nun in den von uns angestellten, in Tabelle 34 aufgef\u00fchrten Versuchen der Wert von r nicht mit derjenigen von af variiert, so meinen wir daraus die Folgerung ziehen zu d\u00fcrfen, da\u00df die Eieralbuminkrystalle wahrscheinlicherweise entweder ammoniakfrei sind oder nur ganz kleine Mengen Ammoniumsulfat enthalten. In einem folgenden Abschnitt (C. S. 243) werden wir es versuchen, dieser Frage durch ganz andersartige Untersuchungen n\u00e4her zu treten.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien III. Mitteilung.\t227\n\u2022 *\nBetreffs des Wassergehalts der Krystalle, dann l\u00e4\u00dft sich derselbe selbstverst\u00e4ndlich mittels des Faktors r = x = 7,86 berechnen, wenn man den Faktor kennt, mit welchem der Proteinstickstoff zu multiplizieren ist, um das Gewicht des wasserfreien Proteins zu geben. Diesen letzteren Faktor haben wir durch Eintrocknen einer Proteinlosung gekannter Zusammensetzung zu bestimmen gesucht. Das Verfahren war wie folgt:\nIn eine Reihe von gewogenen breiten W\u00e4gegl\u00e4sern mit eingeschliffenem St\u00f6psel wurden 10 oder 20 ccm einer Eieralbuminl\u00f6sung abgemessen und gewogen, welche L\u00f6sung0,7825 g Proteinstickstoff und 0,099 g Ammoniumsulfat in 100 g, aber weder Schwefels\u00e4ure noch Ammoniak im \u00dcberschu\u00df, enthielt. Einige dieser Proben wurden ohne jegliche Vorbehandlung eingetrocknet, andere wurden zuerst & Stunden in einen Brutkasten bei 55\u201460\u00b0 gestellt, wodurch eine teilweise Koagulation stattfand, w\u00e4hrend der Rest der Proben vor dem Eintrocknen V4 Stunden bei 93\u201497\u00b0 gestellt wurde, was die ganze Masse in ein steifes Gel\u00e9 verwandelte. Das Eintrocknen geschah im Vakuum \u00fcber festem Kaliumhydroxyd bei Zimmertemperatur und wurde einige Monate hindurch fortgesetzt, bis der Gewichtsverlust w\u00e4hrend eines Monats weniger als 1 Milligramm betrug. Die Versuchsresultate sind in der Tabelle 35 zusammengestellt.\ty*-\nEs erhellt aus den 7 ersten senkrechten St\u00e4ben der Tabelle, welche keine weitere Erkl\u00e4rung n\u00f6tig haben, da\u00df der gesuchte Faktor sehr nahe 6,4 ist, indem die Mittelzahl aller Bestimmungen 6,39, ist. Die Vorbehandlung der L\u00f6sung schien keinen nachweisbaren Einflu\u00df auf die Gr\u00f6\u00dfe des Faktors ge\u00fcbt zu haben, indem die gegenseitigen Abweichungen der einzelnen Versuche sehr wohl von Versucbsfehlem her stammen k\u00f6nnen. Da\u00df der Faktor bei den nicht vorbehandelten Proben (Nr. 1\u20144) ein wenig kleiner als bei den \u00fcbrigen Proben gefunden wird, und da\u00df von letzteren die v\u00f6llig* koagulierten Proben (Nr. 9\u201412) einen ein wenig niedrigeren Faktor als die teilweise koagulierten (Nr. 5\u20148) geben, mu\u00df demnach als von Zuf\u00e4lligkeiten herr\u00fchrend betrachtet werden. Der Unterschied ist jedenfalls so geringf\u00fcgig, da\u00df wir es um der hier\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CIII.\t16","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nbehandelten Frage willen nicht notwendig gefunden haben, durch heitere Untersuchungen festzulegen zu suchen, ob hier von Zuf\u00e4lligkeiten die Rede ist oder nicht.\nVon den eingetrockneten und gewogenen Proben wurden einige benutzt um zu bestimmen, wieviel l\u00f6slichen Proteinstickstoff der Eintrocknungsrest enthielt, w\u00e4hrend ein w\u00e4sseriger Auszug anderer Proben zu Krystallisationsversuchen gebraucht wurde, um dadurch Aufkl\u00e4rungen dar\u00fcber zu erhalten, inwieweit das Eieralbumin durch die Vorbehandlung und die nachfolgende Eintrocknung einige Ver\u00e4nderungen erlitten habe.\nTabelle 35.\nEintrocknen von Eieralbuminl\u00f6sung.\n(100 g Eieralbuminl\u00f6sung enthielten 0,7825 g ProteinstickstofT und 0,099 g\nAmmoniumsulfat).\nVer- suchs- num- mer\tVor- behandlung 1\tDie woger album * | wog i *\tabge-te Eierinl\u00f6sung enthielt Trocken* Substanz g\ttoo g EU l\u00f6sung de: Trock.- Snb* stanz g\tBralbumin-. enthalten \u00bbhalb Eieralbumin* trocken* snbstanz (Trocken* Substanz 4-0,099 g) g\tFaktor, Eieralbumin-trocken-substanz mit Eieral-bumin-stickstoff-dividiert\tDie 100 albumii entspre Menge 1 Substanz von l\u00f6s Proteins ! in | g\tg Eier-il\u00f6sung rhende 'rockenenthielt ilichem tickstoff in0/, der nrsprgl. Menge l\u00f6slich. Proteinstickst.\tBe- merkung\n1\tkeine \\\t20,236\t1,0303\t5,091\t4,992\t6,38,\t1\t\tiigmrit i. KrjtUliii.\n2\t> *\t20,252\t1,0306\t5,089\t4,990\t6,377\t0,7032\t89.87\t\n3\t>\t10,096\t0,5147\t5,098\t4,999\t6,38,\t0,6925\t88,50\t\n4\t>\t10,101\t0,5142\t5,091\t4,992\t6,38,\t\u2014\t\u2014\t\n5\t5 Stunden bei 55-60\u00ae \u25a0 I\t20,268 \u00bb\t1,0346\t5,105\t5,006\t6,39;\t\u2022 \u2014\t\u2014\t\u2022 >\n8\t\u00bb\t20,264\t1,0342\t5,104\t5,005\t6,39.\t0,5863\t74,93\t\n7\t>\t10,144\t0,5190\t5,116\t5,017\t6,41,\t0,5144\t65,74\t\n8\t\u00bb\t10,142\t0,5184\t5,111\t5,012\t6,40.\t\u2014\t\u2014\t\n9\t\u2019/\u00ab Stunden bei 93-97\u00ae\t20,085 \u2022\t1,0255\t5,106\t5,007\t6,39,\t\u2014\t\u2014\t>\n10\t\u2022 ! >\t20,121\t1,0248\t5,093\t4,994\t6,38.\tnichts\t0,00\t\nii\t\u00bb\t10,092\t0,5146\t5,099\t5,000\t6,39,\tnichts\t0,00\t\n12i\t\u00bb\t10,095\t0,5151\t5,103\t5,004\t6.39.\t1 1 -\t\u2014\t\nMittel: 6,39,","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien. 111. Mitteilung.\t229\nDer vorletzte senkrechte Stab der Tabelle 35 zeigt, da\u00df in den Proben Nr. 2 und 3 bis 90\u00b0/o des Proteinstickstoffs noch in l\u00f6slicher Form vorhanden sind. Die Eintrocknung bei Zimmertemperatur ohne Vorbehandlung hat somit nur eine geringf\u00fcgige Denaturierung zur Folge gehabt. Weit mehr des Albumins ist durch die Vorbehandlung bei 55\u201460\u00b0 (Nr. 6 und 7) denaturiert worden, und die Vorbehandlung bei 93 bis 97\u00b0 hat eine vollst\u00e4ndige Denaturierung bewirkt.\nEin damit v\u00f6llig im Einklang stehendes Resultat gaben die Krystallisationsversuche, bei welchen der betreifende Eintrocknungsr\u00fcckstand mit 20 ccm Wasser sorgf\u00e4ltig behandelt wurde; die abfiltrierte L\u00f6sung wurde mit so viel ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung versetzt, da\u00df ein bleibender Niederschlag eben entstand, wonach die Fl\u00fcssigkeit wieder filtriert, und das Filtrat geimpft und nach gutem Umr\u00fchren zur Kristallisation beiseite gestellt wurde.\nW\u00e4hrend die L\u00f6sung des Eintrocknungsr\u00fcckstands vom Versuch Nr. 9, wie es zu erwarten war, durch Zusatz vom Ammoniumsulfat keinen Niederschlag gab, so fingen die den Versuchen Nr. 1 und 5 entsprechenden L\u00f6sungen bald zu kry-stallisieren an, und der gebildete Niederschlag hatte unter dem Mikroskop das gew\u00f6hnliche charakteristische Aussehen: kleine zu B\u00fcndeln und Garben vereinigte Nadeln. Nach 4-t\u00e4giger Krystallisation wurde filtriert, und das Filtrat analysiert. Es zeigte sich dann, da\u00df die den Versuchen Nr. 1 und 5 entsprechenden Filtrate auf 100 g Wasser beziehungsweise 0,430g und 0,578 g Eihydrat enthielten, w\u00e4hrend in der in einer fr\u00fcheren Abhandlung1) angegebenen Weise gesch\u00e4tzt werden . konnte, da\u00df reine Eieralbuminl\u00f6sungen durch Krystallisation unter den vorliegenden Umst\u00e4nden (Ammoniumsulfat- und Wasserstoffionenkonzentration) Filtrate mit beziehungsweise ca. 0,270 g und 0,240 g Eihydrat auf 100 g Wasser geben w\u00fcrden. Wenn auch demgem\u00e4\u00df \u2014 wie eine, einfache Rechnung lehrt \u2014 weit der gr\u00f6\u00dfte Teil des Eieralbumins auskry-stallisiert ist sowohl in Nr. 1 als auch in Nr. 5, so enth\u00e4lt\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 27 (1918).\n10*","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f6yrup,\nI\ndoch in beiden F\u00e4llen das Filtrat mehr Eihydrat als normal, und es ist unverkennbar, da\u00df die Krystallisation in Nr. 1 vollst\u00e4ndiger als in Nr. 5 gewesen ist.\nWir bemerken nur, da\u00df das Ergebnis dieser Krystalli-sationsversuche andeuten konnte, da\u00df vor der Denaturierung des Eieralbumins eine Umbildung in nicht krvstallisierbares Eieralbumin stattfindet, das Versuchsmaterial ist aber zu klein, um sichere Folgerungen zu erlaube^; wir kehren indessen in einer sp\u00e4teren Arbeit \u00fcber die Denaturierung des Eieratbumins zu dieser Frage zur\u00fcck.\nDas Ergebnis dieser Eintrocknungsversuche meinen wir folgenderma\u00dfen ausdr\u00fccken zu k\u00f6nnen: Derjenige Faktor, mit welchem das Gewicht des Proteinstickstoffs zu multiplizieren ist, um das Gewicht des \u00fcber festem Kaliumhydroxyd im Vakuum bei Zimmertemperatur getrockneten Eieralbumins zu geben, ist sehr nahe 6,4, und dies gilt nicht nur f\u00fcr das l\u00f6sliche krystalli-sierbare Eieralbumin, sondern auch f\u00fcr das denaturierte sowie f\u00fcr eventuelle Zwischenglieder zwischen diesen beiden Stoffen.\nDer gefundene Faktor stimmt ziemlich gut mit dem, was fr\u00fchere Forscher durch Analysen denaturierten und sodann getrockneten Eieralbumins finden, \u00fcberein. So finden Thomas B. Osborne und George F. Campbell1) in Analysen von 6 sorgf\u00e4ltig gereinigten, danach denaturierten und schlie\u00dflich bei 110\u00b0 getrockneten Proben von Eieralbumin einen Gehalt von 15,32\u201415,60 \u00b0/o Stickstoff; der Mittelwert war 15,51 \u00b0/o, was dem Faktor 6,45 entspricht. Ganz \u00e4hnliche Resultate bringen die \u00fcbrigen ver\u00f6ffentlichten Analysen sorgf\u00e4ltig gereinigten Materials.\nMit Benutzung des Faktors 6,40 nebst dem oben (S. 223) f\u00fcr krystallisiertes Eieralbumin gefundenen Faktor, 7,86, findet man den Wassergehalt der Krystalle pr. 1 g wasserfreies Eieralbumin von folgender Gr\u00f6\u00dfe:\n7,86-r 6,40 0ft\u201er ....6,40\t\u201d \u00b0\u2019228 *\nJourn. Amer. Chem. Soc. Bd. 22, S. 440 (1000).","page":230},{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung. .\t231\nw\u00e4hrend der Faktor 6,45 in analoger Weise 0,219 g geben wird. Das krystallisierte Eieralbumin enth\u00e4lt also auf jedes Gramm wasserfreies Albumin ca. 0,22 g Wasser.\nB. Enthalt kryst&llisiertes Eieralbumin einen \u00dcbersehuA an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak?\nIn der vorhergehenden Abhandlung1) ist es beschrieben, wie man mittels einer Wasserstoffionenmessung einer ammoniumsulfathaltigen Eieralbuminl\u00f6sung den Oberschu\u00df an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak bestimmen kann, wenn die Zusammensetzung der L\u00f6sung \u00fcbrigens bekannt ist. Es wurde deshalb auch verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig leicht sein, die obenstehende Frage, welche Gegenstand dieses Abschnitts ist, zu beantworten, wenn die Krystalle in reinem Zustand ohne anhaftende Mutterlauge vorl\u00e4gen, oder wenn man von dem \u00dcberschu\u00df letzterer an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak absehen k\u00f6nnte. Dann brauchte man nur die Krystalle in Wasser zu l\u00f6sen und den Gehalt der w\u00e4sserigen L\u00f6sung an Ammoniak-; und Proteitt-stickstofT nebst der Wasserstoffionenkozentration derselben zu ermitteln, um aus den erhaltenen Resultaten den Oberschu\u00df an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak berechnen zu k\u00f6nnen. In der Tat gibt ein solches Verfahren auch ein sehr angen\u00e4hert richtiges Resultat, indem der \u00dcberschu\u00df der Mutterlauge an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak gew\u00f6hnlich nur einen kleinen Bruchteil der in den Krystallen vorhandenen Menge, ausmacht, ein ganz richtiges Resultat erh\u00e4lt man nat\u00fcrlich aber nur unter R\u00fccksichtnahme sowohl auf die Krystalle als auch auf die Mutterlauge. Das Verfahren wird dadurch etwas umst\u00e4ndlicher, gibt aber \u00fcbrigens zu keinerlei Schwierigkeiten Anla\u00df; es verlangt nur einige Wasserstoffionenmassungen nebst Analysen sowohl des Filtrats als auch der Krystalle mit anhaftender Mutterlauge, ganz wie es im Abschnitt A. gelegentlich der Bestimmung des Faktors r besprochen wurde (siehe S. 211). Mittels derartiger Analysen und Wasserstoffionenmessungen kann n\u00e4mlich der Gehalt an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure oder\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 104 (1918).","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"S# P. L. Sorensen u. M&rgrethe Hoyrup,\n\u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak, sowohl der des Filtrats als auch der der Krystaile mit anhaftender Mutterlauge ermittelt werden. Da wir weiter, wie es im vorigen Abschnitt (siehe S. 226) ausf\u00fchrlich erw\u00e4hnt wurde, voraussetzen d\u00fcrfen, da\u00df alles im Niederschlage mit anhaftender Mutterlauge gefundene Ammoniumsulfat von der anhaftenden Mutterlauge herr\u00fchrt, so kann die Menge dieser letzteren und ihr Gehalt an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure oder \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak berechnet werden (siehe S. 233), eine einfache Subtraktion gibt danach die \u00fcbersch\u00fcssige Menge Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak, welche die von der Mutterlauge, befreiten Krystaile enthalten. Zur n\u00e4heren Erl\u00e4uterung des Verfahrens werden wir die Einzelheiten, ein paar Versuche betreffend, anf\u00fchren.\nAls erstes Beispiel benutzen wir den in der Tabelle 33 angef\u00fchrten Versuch (Nr. 8 der Tabelle 34).\nAnalyse des Filtrats: Da 50ccm 56,359 g w\u00e4gen, und 100 g Filtrat 4,6966 g Ammoniakstickstoff (af) und 0,0235 g Proteinstickstoff (pf) enthalten, so werden 100 ccm Filtrat 112,718 g w\u00e4gen und 5,2939 g Ammoniakstickstoff (c = 3,78 n) *) und 0,0265 g Proteinstickstoff (1,89 Milligramm\u00e4quivalenten = e) enthalten. Die Wasserstoffionenmessung gab h - 11,27 \u2022 IO*4 6.\nMittels der Kurven, Figur 14.*) welche f\u00fcr die Ammoniumsulfatkonzentration c == 2,79 gelten, erh\u00e4lt man jetzt, da\u00df f\u00fcr e = 1,89 und h = 11,27 \u2022 10 * \u00ae q =\t2,0 sein wird, indem q die Anzahl Kubik-\nzentimeter \u00bb/*\u00ab\u2022\u2022 Schwefels\u00e4ure (-}-) oder Ammoniak (4-) in \u00dcberschu\u00df pr. Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoffangibt. Aus Figur 15 (1. c.\\ deren Kurven f\u00fcr die Ammoniumsulfatkonzentration c = 4,12 gelten, ergibt sich in derselben Weise, da\u00df bei dieser Ammoniumsulfatkonzentration q gleich -f 5,0 wird, wenn e = 1.89 und h = 11,27 -10 46 ist. Da somit\nc =* 2,79 q = -f 2,0 gibt und c = 4,12 q = -j- 5,0 \u00bb\nso bekommt man bei Interpolation, da\u00df f\u00fcr c = 3,78, die Ammoniumsulfatkonzentration des Filtrats, q gleich -J-4,2 wird. Der \u00dcberschu\u00df an Schwefels\u00e4ure ist also -j- 4,2 \u2022 1,89 *= -f- 7,94 ccm n/to*\u00ab in 100 ccm Filtrat und -f- 7,94:1,12718 \u2014 -f- 7,04 ccm \u00b0/im in 100 g Filtrat.\n*) Bei der Berechnung der \u00c4quivalent-Konzentration, c, des Am-moniumsulfats ist hier wie in den folgenden Beispielen keine R\u00fccksicht auf das Volumen des Eihydrats genommen, we\u00fc die betreffende Korrektion , bei den schwachen Proteinkonzentrationen, wovon in diesen Versuchen die Rede ist, mit den Versuchsfehlern verglichen, belanglos ist.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 189 (1918).","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"Proleinstudien. ill. Mitteilung.\t233\nAnalyse des Niederschlags mit anhaftender Mutterlauge 4N -f M), Probe I: Da 100 g (N -f- M) zufolge der Analyse 3,7563 g Ammoniakstickstoff (ab) und 2,6834 g Profeinstickstoff (pb) enthalten, so wird die abgewogene Probe l (Gewicht : 11,4626 g) und die daraus dar-gesiellte L\u00f6sung (100 ccm) 0,4302 g Ammoniakstickstoff (c =* * 0,31 n) und 0,2969 g Proteinstickstoff (21,12 Milligramm-\u00c4quivalent = e) enthalten. Die Wasserstoffionenmessung gab h = 14,61.10\nDa nun sowohl die Kurven der Figur 12 (c =* 0,363 n) als auch die Kurven der Figur 13 (c \u00ab 0,062 h) f\u00fcr e = 21,12 und h \u00ab 14,61 X10 \u20196 q \u2014-rOj\u00f6 geben, so kann q auch f\u00fcr den zwischenliegenden Wert von c (0,31 n), der hier in Rede steht, gleich-^ 0,5 gesetzt werden. Die gesamte \u00fcbersch\u00fcssige Menge Schwefels\u00e4ure der Probe I ist deshalb -r- 0,5 \u2022 21,12 = -r 10,56 ccm n/> *oo (d. h. 10,56 ccm n/i \u00abo\u00ab Ammoniak).\nVorausgesetzt, da\u00df die ganze Menge Ammoniakslickstoff (0,4302 g), die in Probe 1 gefunden wurde, von Ammoniumsulfat in anhaftender Mutter-\nlauge herr\u00fchrt,\u2018i wird das Gewicht letzterer\t= 9,1598 g *)\nsein, worin 0,0022 g Proteinstickstoff (0,16 Milligramm-\u00c4quivalenten), w\u00e4hrend die \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure laut der obenstehenden Analyse\n91598\ndes Filtrats -f- 7,04 \u2022 \u2014Jqq~ ~ = 4\" 0.64 ccm n/to\u00ab\u00ab ausmacht.\nDa (N + M) demgem\u00e4\u00df in Probe I in allem 4- 10,66 ccm \u00b0/t M\u00ab und M f\u00fcr sich allein -f* 0,64 ccm \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure enth\u00e4lt, so wird N (der Niederschlag) : 10.56 ~ (-f 0,641 = : 11,20 ccm n/mo \u00fcber-\n.\tr\tI\nsch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure oder pr. Milligramm-\u00c4quivalent \u2014 -r 0,53 ccm enthalten.\n21,12 -f 0,16\nDas Resultat wird also, da\u00df die Krystalle in diesem Versuche 0,53 ccm n/iw* \u00fcbersch\u00fcssigen Ammoniak pr. Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff entallen haben.\nAls zweites Beispiel .w\u00e4hlen wir Versuch Nr. 14 Tabelle 34, wo das Auskrystaliisieren in einer etwas saureren Fl\u00fcssigkeit stattgefunden hatte, weshalb die Berechnung sich ein wenig anders formt :\n*) Bei dieser Berechnung ist es nat\u00fcrlich erlaubt, von derjenigen kleinen Menge Ammoniak abzusehen, welche das Endresultat ab Bestandteil der Krystalle aufweist, indem die ihr entsprechende Menge Stickstoff nur einen verschwindenden Bruchteil der ganzen gegenw\u00e4rtigen Ammoniakstickstoffmenge ausmachl (in diesem Versuche z. B. nur etwa Y\u00fcm).\n*) Das Gewicht der Krystalle wird demnach 11,4626 -f 9,1598 \u00ab 2,2928 g sein, und da der Proteinstiekstoff der Krystalle 0,2969 -r0.0022\n* 0,2937 g ausmacht, so wird der Proteinfaktor r,\t= 7,807\n0,2937\nwerden (vgl. Tabelle 33).\t^","page":233},{"file":"p0234.txt","language":"de","ocr_de":"234\nS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nAnalyse des Filtrats: 100 ccm Filtrat wogen 112,013 g und enthielten 4,9221g Ammoniakstickstoff (c == 3,51 n) und 0,0617 g Proteinstickstoff (4,40 Milligramm-\u00c4quivalente = e). Die Wasserstoff\u00eeonen-messung gab h * * 38,28 \u2022 10 ^6.\nAus den Kurven der Figur 10*) erhellt es jetzt, da\u00df b, welches die pr. Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff gebundene Menge \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure in ccm n/io\u00abo bedeutet, f\u00fcr h = 38,28 in folgender Weise mit der Ammoniumsulfatkonzentration variiert:\nc = 0,062; b =+ 11,80\nc = 0,363 ; b = +13,00\nc = 1,417; b =+ 13,45\nc = 2,817; b =+ 14,45\nAus diesen Werten bekommt man durch graphische Extrapolation f\u00fcr c = 3,51, b = +15,00. *)\nDie ganze am Eihydrat in 100 ccm Filtrat gebundene Menge \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure ist somit +15 \u2022 4,40 = + 66,0 ccm n/tooo.\nWeiter l\u00e4\u00dft sich die Konzentration, s, der \u00fcbersch\u00fcssigen Schwefels\u00e4ure im Dispersionsmittel durch Anwendung der Formel *) :\nberechnen, welche Berechnung s =\n486 *10-6\ngibt, woraus man wieder bekommt, da\u00df die in 100 ccm Filtrat gegenw\u00e4rtige, nicht an Eihydrat gebundene, \u00fcbersch\u00fcssige Menge Schwefels\u00e4ure 48,6 ccm n/t99o ist, indem auch hier, wie oben, vom Volumen des Eihydrats abgesehen ist (siehe S. 232).\nDie Gesamtmenge \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure in 100 ccm Filtrat wird deshalb : + 66,0 + 48,6 = +114,6 ccm n/iooo und in 100 g Filtrat + 114,6 :1,12013 = + 102,31 ccm.\nAnalyse des Niederschlags mit anhaftender Mutterlauge, (N + M), Probe I : Da 100 g (N + M) laut der Analyse 3,4264 g Ammoniakstickstoff (a ) und 2,7959 g Proteinstickstoff (pb) enthalten, so wird die abgewogene Probe (Gewicht 6,^141 g) und die daraus dargestellte L\u00f6sung (100 ccm) 0,2232 g Ammoniakstickstoff (c = 0,159 n) und\n*i Diese Zeitschrift,\n*) Dieser Wert von b kann, weil er durch Extrapolation gefunden ist, nat\u00fcrlich nicht besonders genau sein, was wieder bedingt, da\u00df der Gehalt des Filtrats an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure auch nicht besonders genau bestimmt ist. Das bedeutet indessen nur wenig, weil \u2014 wie aus dem folgenden (siehe S. 235) sich ergibt \u2014 die aus der anhaftenden Mutterlauge stammende, \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure nur etwa V\u00ab\u00ab der gesamten im Niederschlage mit anhaftender Mutterlauge gegenw\u00e4rtigen Menge \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure ausmacht.\n3) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 114 (1918).","page":234},{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. UI. Mitteilung.\n235\n0,1821 g Proteinstickstoff (13,00 Milligramm-\u00c4quivalente =\u00bb e) enthalten. Die Wasserstoffionenmessung hat h = 40,36 \u2022 10 gegeben.\nAuf den Kurven Figur 10 (1. c.) ist zu ersehen, da\u00df, wenn h = 40,36 ist, so wird f\u00fcr\nc =* 0,062 ; b*-f 12,02 c = 0,363; b^-f-13,85 c = 1,417; b = 4* 14,35 e = 2,817; b = + 15,45\nsein.\nAus diesen Werten erh\u00e4lt man durch graphisches Interpolieren b = -f-13,38 f\u00fcr c \u2014 0,159.\nDie 100 ccm L\u00f6sung werden somit in allem + 13,38.13,00 = 4*173,04 ccm n/iooo \u00fcbersch\u00fcssige an Eihydrat gebundene Schwefel* s\u00e4ure enthalten.\nWeiter berechnet man mittels der Formel\n,(W\u2018\n8 = h \u2022 f_ \u2014 \u2022 8 \u2022\nh-f.\nda\u00df die 100 ccm L\u00f6sung der Probe I von nicht an Eihydrat gebundene \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure 12,85 ccm n/iooo enthalten.\nSchlie\u00dflich bekommt man in derselben Weise und unter derselben Voraussetzung wie im ersten Beispiel, da\u00df das Gewicht der die Krystalle anhaftenden Mutterlauge 100 \u2022 0,2232\n4,3942\t= 5>079* 6 ') a\u00absmacht, worin 0,0028 Proteinstick-\nstoff (0,20 Milligramm-\u00c4quivalente), w\u00e4hrend die \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure laut der obenstehenden Analyse\n50704\n102,31 X \u2014jqq\u2014 = 4\" ccm n/ioo\u00ab betr\u00e4gt.\nDa demnach (N -f M) in Probe 1 in allem 4-173,84 4- 12,85 = 4-186,79 ccm n iooo \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure enth\u00e4lt, und da M f\u00fcr sich allein -f 5,20 ccm enth\u00e4lt, so wird N -f 186,79 -f 5,20 =*4-181,59 ccm\n\u2018) Das Gewicht der Krystalle wird demzufolge 6,5141 -f- 5,0794 \u00ab 1,4347 g sein, und da der Proteinstickstoff der Krystalle 0,1821 -0,0028\n=\u00bb 0,1793 g ausmacht, so wird der Proteihfaktor r,\t= 8,002 werden\n(vgl. Tabelle 34). Dieser Wert von r entspricht indessen nicht nur dem Wassergehalt der Krystalle, sondern umfa\u00dft zugleich den Gehalt an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure. Da nun letzterer (siehe S. 236) 14,19 ccm b/mm (== mg Schwefels\u00e4ure) pr. Milligramm - \u00c4quivalent Proteinstickstoff\n(=14,01 mg Stickstoff) ausmacbt, so wird der dementsprechende Faktor 0 696 w\n,401 = 0,050 sein; der korrigierte Wert von r wird deshalb 8,00, 4-0,05, = 7,95,.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\tS. P. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nn/tM* \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure oder pr. Milligramm-\u00c4quivalent Pro-\nI 404 en\nteinstoff\t= -f* 14,19 ccm enthalten.\nDas Resultat wird somit, da\u00df die Krystalle in diesem Versuche 14,19 ccm n/im \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure pr. Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff enthalten haben.\nAuf einem der beiden Wege, welche bei den oben ausf\u00fchrlich besprochenen Beispielen befolgt wurden, haben wir den Gehalt der Krystalle an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure oder \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak in allen in der Tabelle 34 mitgeteilten Versuchen berechnet, ebenso wie in ein paar anderen daf\u00fcr geeigneten Versuchen, bei welchen das analytische Verfahren indessen nicht hinl\u00e4nglich genau war, um den Faktor r aus den Ergebnissen zu berechnen. Die Resultate dieser Berechnungen sind in der Tabelle 36 zusammengestellt worden.\nDie ersten 1*4 Versuchsnummern entsprechen denselben Nummern der Tabelle 34. Der zweite, dritte und vierte Stab der Tabelle enthalten Erl\u00e4uterungen \u00fcber die Zusammensetzung und Wasserstoifionenkonzentration des Filtrats, w\u00e4hrend die vier letzten St\u00e4be den f\u00fcr die Krystalle berechneten Gehalt an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak im \u00dcberschu\u00df enthalten.\nt\t\u2022\t\u2022\t*\nDie Figur 17 gibt diese Resultate in graphischer Form wieder, indem die Wasserstoifionenkonzentration, h, als Abszisse und der Wert von m (letzter Stab der Tabelle 36) als Ordinate fungieren.\t*\nDurch die solcherma\u00dfen festgelegten Punkte ist eine Kurve gezeichnet, welche demnach die Abh\u00e4ngigkeit des Gehalts der ausgeschiedenen Krystalle an \u00dcberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak von der Wasserstoifionenkonzentration der Mutterlauge (des Filtrats) versinnlicht. Es ist zwar h\u00f6chst wahrscheinlich, da\u00df auch andere Faktoren als die Wasserstoff* ionenkonzentration des Filtrats, z. B. die Ammoniumsulfatkonzentration desselben in der hier erw\u00e4hnten Beziehung von Bedeutung sind, es geht aber aus den Versuchsergebnissen deutlich hervor, da\u00df die Wasserstoifionenkonzentration weit der wichtigste Faktor ist, und wir haben es deshalb nicht in Bedacht gezogen, alle Versuchsresultate durch eine gemeinsame Kurve wiederzugeben.","page":236},{"file":"p0237.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien. Ul. Mitteilung.\t237\nTabelle 36.\nDer Gehall der Krystalle an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak\nin Oberschu\u00df.\n! ! Gehalt an \u00ce Protein-! Stickstoff Vw- jin Milligr.-suchs- j \u00c4quival., e. in nun\u00bb- 4\t\u25a0 j 100 ccm i\tAmmo- niumsul- fat-\u00c4qui- valent- konzen-\tWasserstoffionen-konzen-tration, h\t. ** *. \u2022* \u2022 -\t4 Die Krystalle enthalten m ccm \u00bb/\u00bb\u2022<\u00bb\u2022 Schwefels\u00e4ure (-}-) oder Ammoniak ( f) in \u00dcberschu\u00df pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff \u2022 . \u2022 * i '\t#\t.\ti\t\t\t\n\t(ration, c t\t\t. '\ti\t\u2022 *]\ti \u25a0\t' \u2022 .\nmer\t\t\tProbe 1\tProbe 11\tProbe 111 \u2022\tMittel van\n|\tdes Filtrats\t\t\t\t\t\t\ni i e . 1\tc\th X 10\u00f6\tm\tm j\t* 1 m\tui\n1 j 18,32\t6,78\t|\t15,13 11,02 ' !\t-1- 0,44 ! j\ti\t+ 1,20\t4* Ml\t-f 0.92\n2 1'\t2.5 i\t|\t3,77\t!\t\t! \u201cT 1,33 ! j\t\u2018 1,08\t4 1,01\t4 1,18\n3 i 1,22 |\tI 6,90\ti 11,13\t! 4 1,63 ; t\t* 1,51\t4 1,59\t4 1.59\n4 1\t1.30 . \u2022 1 \u00f4 i\t4,52 ! - i\t1\t6,90\t| 12,06\t!\t1,34 ;\t- j\t1 T 1,54\t4 1,46\t4 1.45\n\t!\t3,74 1 j\ts\t11,67\tj\t0,51 !\t! 4 0.61\t4 0,72\t4 0,6 t\n6 '\t2.74 \u00bb\ti\t6,73\t| ! 1\t1\t12,15\t4 1,00 !\ti * 1,22\t4 1,39\t4 1.20\n7 !\t3.03 |\t1\t3,83\t12,46\tt 0,78\t4 0,54\t4 0,79\t4 0.70\n8 :\t1,89 ! |\t\u2019\tj\t3,78 j\t11,27\t4 0,53 !\t! + 0,15\t4 0.43\t4 0,27\n9 j 2.70\t3,70\t12,04\t4 0,03\t4 0,13\t4 0,23\t4 0,13\n10 : 32.47 (\t3,22 -\t10,00\t4 4,76\t4 4,75\t4 4,76\t4 4,76\n11 j 8.77\t3,52\t9,73\t4 6.53\t4 6,56\t.v 6,51\t14, 6.53. 1* \u25a0 .\n12\t0,33 13\t1\t9.91\t4,43\t8,29\t410,22\t410,36\t\u00bb\ti\t! -5- i0,*t\n\ti 6,49\t10,57\t! 2.78 i\t' v\t4 2,79\t4 2,78\t2,78\n14 !\t4,40 1\t!\t3,51\t38,28\t! +14,*9\t-f 14,25\t4* 14,14\t4\" 14.19\n15\t1.18 j\t3,89\t!\t11.85 f\t4 1,53\t4 1,44\t4 1,77\t4 1,58\n16 : . 1.63 ;\t3,88 1 \u2019\tI 11,45 i\t7\t4'1,69\t! 4 0,96\t4 1,25\t4 1,30\n17 ;\t4,21 I\t\u25a0\t;\t3.48 t\t4 |\t27,29\t4- 8,63\t-f 8,59\t-f 8,59\t! 4- 8,60\nin ;\t6.10\t!\t3,49\t17,34\ti -i- 2,66\t+ 2,68\tl ~r 2,63\t! 4- 2.66\nAus Figur 17 geht hervor, da\u00df nur, wenn die Mutterlauge eine Wasserstoffionenkonzentration; von etwa 13 X 10 4\u00ab besitzt, die ausgeschiedenen/Eieralbu-minkrystalle weder Schwefels\u00e4ure noch Ammoniak in Oberschu\u00df enthalten werden. Bei h\u00f6heren Wasser-","page":237},{"file":"p0238.txt","language":"de","ocr_de":"238\nS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\n\t\n, \u00bb\nh X 10\u00ab\nStoffionenkonzentrationen als ca, 13 X \u00ceO^6 werden die Krystalle Schwefels\u00e4ure, und bei niedrigeren Ammoniak enthalten und um so mehr von diesen Stoffen, je h\u00f6her beziehungsweise je niedriger die Wasserstoffionenkonzentration ist.\nVergleicht man die Kurve der Figur 17 mit denjenigen der Figur 10, so sieht man beim ersten Blick, da\u00df man es in beiden F\u00e4llen, mit Kurven von ung\u00e9f\u00e2hr derselben Form zu tun hat. Da nun die Kurven der Figur 10 die Abh\u00e4ngigkeit\nzwischen der Wasserstoffionenkonzentration einerseits und der '\n*\nvom gel\u00f6sten Eihydrat gebundenen \u00fcbersch\u00fcssigen Menge Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak andererseits versinnlichen, w\u00e4hrend die Kurve der Figur 17 die Abh\u00e4ngigkeit der durch das aus-krystallisierte Eieralbumin gebundenen \u00fcbersch\u00fcssigen Menge Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak von der Wasserstoflionenkon-zentration zeigt, so liegt die Folgerung nahe, da\u00df das Aus-krystallisieren nur bedeutet, da\u00df die disperse Phase sich in fester Form ausscheidet mit derselben Zusammensetzung oder","page":238},{"file":"p0239.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t239\n\u2022\t\u2022\t\u00e0\n. \u2019 '\t\u2022\ty \u2022 . v\njedenfalls mit demselben Gehalt an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak in \u00dcberschu\u00df, wie sie schon in der L\u00f6sung besitzt, und zwar ist diese Folgerung auch im gro\u00dfen und ganzen richtig, ein n\u00e4herer Vergleich der betreffenden Kurven zeigt aber doch, da\u00df die Sachlage nicht ganz so einfach ist.\nln der Tabelle 37 haben wir die einer Reihe Werten von h entsprechenden Werte sowohl von m (an Figur 17 abgelesen) als von b (zum Teil direkt an Figur 10, Kurve IV, c = 2,817 n entsprechend, abgeldsen, zum Teil, f\u00fcr c = 3,7 \u2014 3,8 n, durch graphisches Extrapolieren mittels Figur 10 gesch\u00e4tzt) zusammengestellt. ;\nTabelle 37.\n\t\u00ab \u2022 \u2022 Die \u00fcbersch\u00fcssige von einem Milligramm-\u00c4quivalent ProteinstickstofT gebundene Menge Schwefels\u00e4ure (+) oder Ammoniak (4 ) in ccm d/un\t\t\nw asserstomonen-\t\t:\t\nkonzentration, h,\t\tin der dispersen Phase einer\t\nder Mutterlauge oder\tin den\t\u2022 ammoniumsulfathaltigen Eier-\t\nder L\u00f6sung\tKrystallen\talbuminl\u00f6sung .\t\n\tm\tt\tb\nl\t(Figur 17)\tb\t. \u25a0 \u2019\u00bb ' (Finir 10. Extra-\n*\t\t(Figur 10, Kurve\t\u00bb nAlaltfhVt *\nh X 106\t\u2022\tIV; c = 2,817)\tpuiallOu 9 C 3,7 \u2014 3,8)\n10\t4 4.5 *\t+ 6,0\t\u2022 4 6,3\n13,1\t0\t-f 2,6\t4 2,7\n15\t+ M .\t+ 0,6\t4 0,65\n15,6\t+ 1,8\t0\t0\n20\t+ 4,5 1\t|\t+ 3,8\t; 4- 4,0\n25\t+ U\t+ 7,5\t*4-7,95\n30\t+10,1\tj +10,6\t+114\n35 ! \u2019 .\t+ 12,6\ti +13,1\t. +13,7\nDa die durchschnittliche Ammoniumsulfatkonzentration, c, der Mutterlauge von den in der Tabelle 36 zusammengestellten Krystallisationen 3,7\u20143,8 n ist, so wird es v\u00e7n besonderem","page":239},{"file":"p0240.txt","language":"de","ocr_de":"240\tS. P. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nInteresse sein, die f\u00fcr diese AmmoniumsulfatkoDzentration gefundenen Werte von b (Tabelle 37, letzter senkrechter Stab) mit den entsprechenden von m (Tabelle 37, zweiter Stab) zu vergleichen. Bei einem solchen Vergleich mu\u00df man sich indessen wohl erinnern, da\u00df die Werte des b, mit Vorzeichen gerechnet\u2014 wie es in der vorhergehenden Abhandlung1) ausf\u00fchrlich dargetan ist \u2014 immer zu niedrig sind, und da\u00df der Fehler desto gr\u00f6\u00dfer ist, je mehr b sich 0 n\u00e4hert. Die im letzten Stab der Tabelle 37 aufgef\u00fchrten Zahlengr\u00f6\u00dfen sind deshalb mit einer Korrektion zu versehen, die immer positiv ist, und am gr\u00f6\u00dften in der N\u00e4he von 0. Dieses stimmt auch damit \u00fcberein, da\u00df das Eieralbumin wie jeder' Ampholyt bei isoelektrischer Reaktion S\u00e4ure gebunden hat8) derart, da\u00df das korrigierte b f\u00fcr h = 15\u201416 X 10 ~^6 positiv sein mu\u00df. Wird . eine solche Korrektion an b im letzten Stab der Tabelle 37 angebracht, so ersieht man, da\u00df der Nullpunkt in der Reihe aufw\u00e4rts r\u00fcckt, soda\u00df er bei einer \u00e4hnlichen Wasserstoffionen-konzentration wie m fallen wird, w\u00e4hrend die numerischen Werte des b auf beiden Seiten des Nullpunkts, etwa 13 X 10 h\u00f6her sind als die entprechenden Werte des m.\nWir k\u00f6nnen jetzt dem oben erw\u00e4hnten Satz eine ersch\u00f6pfendere Form geben: Bei einer Wasserstoffionen-konzentration von ca. 13 x 10f6 wird das Eihydrat in der L\u00f6sung vor der Krystallisation weder Schwefels\u00e4ure noch Ammoniak in \u00dcberschu\u00df enthalten, und dasselbe wird mit den bei dieser Wasserstoffionenkonzentration ausgeschiedenen Krystallen der Fall sein. Etwas anders liegt die Sache, wenn die Wasserstoffionenkonzentration wesentlich h\u00f6her oder niedriger als etwa 13 X 10+6 ist, indem die bei h\u00f6heren Wasserstoffionenkonzentrationen ausgeschiedenen Krystalle ein bi\u00dfchen ^weniger \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure als das Eihydrat vor dem Kystallisieren enthalten, w\u00e4hrend die bei niedrigeren Wasserstoffionenkonzentrationen ausgeschiedenen Krystalle ein\n') Diese Zeitsehr., Bd. 103, S. 104 (1918).\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 104, Abschn. B, C, D (1918).","page":240},{"file":"p0241.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. 111. Mitteilung.\t241\nbi\u00dfchen weniger \u00fcbersch\u00fcssiges Ammoniak enthalten, als das Eihydrat vor der Krystallisation.\nIm gro\u00dfen und ganzen mu\u00df man indessen damit rechnen, da\u00df das Eihydrat mit weit dem wesentlichsten Teil des \u00dcberschusses an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak, welchen es vor der Krystallisation enth\u00e4lt, auskrystallisiert,') und daher kommt es, da\u00df Hopkins9 und Pinkus\u2019 auch von uns angewandte Verfahren *) zur Darstellung krystaUisierten Eieralbumins Produkte gibt, welche selbst nach wiederholten UmkrystalH-sationen wechselnde Mengen von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak enthalten. Es mu\u00df n\u00e4mlich gewisserma\u00dfen gesch\u00e4tzt werden, wieviel Schwefels\u00e4ure bei der ersten Krystallisation zugesetzt werden mu\u00df, aber hieraus folgt wieder, da\u00df die Wasserstoff-ionenkonzentration und damit die vom Eihydrat gebundene Menge von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak in \u00dcberschu\u00df nicht immer bei der ersten Krystallisation des Eihydrats dieselbe\n\u2019) In gutem Einklang damit findet man auch, da\u00df die Wasserstoffionenkonzentratton sich w\u00e4hrend der KrystaUisatioh nur wenig \u00e4ndert. Wir haben der Untersuchung dieser Frage eine Reihe von Versuchen gewidmet, bei welchen wir die Eieralbuminl\u00f6sung mit angemessenen Mengen von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak und danach mit Ammoniumsulfat bis zur bleibenden Unklarheit versetzt haben. Sodann haben wir filtriert und das klare Filtrat mit einem Tropfen Impfungsmaterial versetzt, won\u00e4chst wir die L\u00f6sung in das Eiektrodengef\u00e4\u00df gebracht und die Wasserstoffionenkonzentration sowohl sofort als auch zu wiederholten Malen w\u00e4hrend des Krystallisierens gemessen haben. Als Beispiele der Versuchsresultate k\u00f6nnen angef\u00fchrt werden:\nh X 1\u00d68\nsofort\tnach reichlicher Krystallisation\n48,7\t43,3\n28,2 27,7 19,9\t18,3\n16,2\t14,4\n8,9\t6,9\n./\u25a0MO\t2,9.\nDie Zahlen zeigen, da\u00df die Wasserstoffionenkonzentration w\u00e4hrend der Krystallisation ein wenig kleiner wird, und diese Abnahme ist, \u2014 wie nach dem oben angef\u00fchrten zu erwarten war \u2014 verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig am gr\u00f6\u00dften bei den kleineren Wasserstoffionenkonzentrationen.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 108, S. 15 (1\u00d418).","page":241},{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"S. P. L. Sorensen u. Margrethe Hoyrup,\nist. Da nun Eihydratkrystalle mit z. B. viel \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure eine L\u00f6sung mit gro\u00dfer Wasserstoffionenkonzentration geben werden, aus welcher das Eihydrat sich bei der Umkrystallisation wieder mit einem reichlichen Gehalt an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure ausscheidet, so ist leicht zu verstehen, da\u00df selbst wiederholte \u00dcmkrystallisationen nur zum Teil die Verschiedenheiten auszugleichen verm\u00f6gen, welche von den nicht immer identischen Bedingungen der ersten Kry-stallisation stammen.\nUm dies n\u00e4her zu beleuchten, werden wir nur ein paar ganz einfache Versuche mitteilen.\nBei den Versuchen Nr. 13, 14, 17 und 18 (Tabelle 34) wurden die nach der Probenahme zur\u00fcckbleibenden Reste des Niederschlags mit einer Ammoniumsulfatl\u00f6sung gewaschen, deren Konzentration in der gew\u00f6hnlichen Weise1) bestimmt wurde, und die keinen \u00dcberschu\u00df weder von Schwefels\u00e4ure noch von Ammoniak enthielt. Danach wurden die Niederschl\u00e4ge jeder f\u00fcr sich in Wasser gel\u00f6st, und aus den L\u00f6sungen das Ei-hydrat wieder durch Zusatz von Ammoniumsulfat ausgeschieden. * Nach einigen Tagen wurde filtriert, die Niederschl\u00e4ge gewaschen und gel\u00f6st und die Krystallisation zum drittenmal wiederholt. In den solcherma\u00dfen erhaltenen Mutterlaugen gab die Messung der Wasserstoffionenkonzen-(ration die unten angef\u00fchrten Resultate, welche des Vergleichs wegen mit der Wasserstoffionenkonzentration der Filtrate von der ersten Krystallisation (s. Tabelle 34) zusammengestellt sind:\nh x 10\u00ab\n1\t1 K\nErste Mutterlauge. Dritte Mutterlauge.\nNr. 13\t10,57\t\t10,38\n18\t17,34\t\t15,71\n17\t27,29\t\t24,16\n14\t38,28\t\t31,77\nDie Versuche mit den kleinen Konzentrationen der Wasserstoffionen zeigen somit keine oder nur eine kleine Verschiebung von der \u2022 ersten zu der dritten Mutterlauge, wogegen die Versuche mit hoher Wasserstoffionenkonzentration eine deutliche Abnahme dieser von der ersten zu der dritten Krystallisation zeigen. Anderseits zeigen die Zahlen ebenso unverkennbar, da\u00df die Krystalle des Versuchs 14 gewi\u00df viele Male umkrystallisiert werden mu\u00dften, wenn es gelingen sollte, den gro\u00dfen Gehalt an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure auf diesem Wege zu beseitigen.\n\u2019) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 67 u. f. (1918).","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. 111. Mitteilung.\t243\ny\n#\nC. Enthalt krystallisiertcs Eieralbumin\t9\nEs ist schon in der Einleitung (s. S. 214) erw\u00e4hnt, da\u00df F. Gowjand Hopkins1) eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung von Natrium-chlorid in 1-prozentiger Essigs\u00e4ure benutzt hat, um Eieralbumin-krystalle von anhaftender Mutterlauge zu befreien, und da\u00df es ihm durch ein solches vielmals wiederholtes Waschen gelungen ist, jede Spur von Schwefels\u00e4ure zu beseitigen, ohne da\u00df die Krystalle dadurch ein anderes Aussehen zu bekommen schienen. Hopkins meint hieraus folgern zu k\u00f6nnen, da\u00df die Krystalle wahrscheinlich nur aus Eieralbumin bestehen und kein Ammoniumsulfat enthalten. Wir werden in diesem Abschnitt eine Reihe \u00e4hnlicher Versuche erw\u00e4hnen, welche wir, um dieser Frage etwas n\u00e4her zu treten, ausgef\u00fchrt haben.\nAls Versuchsmaterial dienten Eieralbuminkrystalle, welche aus verd\u00fcnnten L\u00f6sungen v\u00f6llig gereinigten Eieralbutnins durch langsames Krystallisieren w\u00e4hrend 3\u20144 Wochen dargestellt waren, indem t\u00e4glich kleine Mengen ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung unter gutem R\u00fchren der Fl\u00fcssigkeit zugef\u00fcgt wurden. Diese langsame Krystallisation erm\u00f6glichte es, so gro\u00dfe und wohlausgebildete Krystalle zu erhalten, da\u00df eine\ndurch das Waschen mit Kochsalzl\u00f6sung hervorgerufene \u00c4nderung der Form oder des Aussehens unter dem Mikroskop leicht wahrgenommen werden konnte.\t.\t^\nZu den verschiedenen Versuchen wurde Material angewandt, welches bei verschiedenen Wasserst\u00f6ffionenkonzen-trationen (von 8 \u2022 10^6 bis 28 \u2022 10+6 variierend) auskrystal-lisiert war. Wir erreichten dadurch, mit Material zu arbeiten, von dem wir, wie im vorigen Abschnitt nachgewiesen, wu\u00dften* da\u00df es \u2014 davon abgesehen, ob Ammoniumsulfat darin einging oder nicht \u2014 \u00fcbersch\u00fcssiges Ammoniak enthielt, wenn es bei niedriger Wasserstoffionenkonzentration auskry-stallisiert war, und \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure im entgegengesetzten Fall, w\u00e4hrend nur diejenigen Proben, welche bei etwa 13 \u2022 10+6 krystallisiert waren, weder das eine noch die andere enthielt.\n*) Journal of Physiol, Bd. 25, S. 320 (1900).\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CII1.\t17","page":243},{"file":"p0244.txt","language":"de","ocr_de":"244\tS. P. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nStellte es sich jetzt heraus, da\u00df eine Probe Eieralbumin, die ohne Oberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak aus-krystallisiert war, beim Waschen nach Hopkins mit essigsaurer, ges\u00e4ttigter Natriumchloridl\u00f6sung ein Produkt gab, welches wesentlich dasselbe Aussehen nach wie vor dem Auswaschen zeigte, und Schwefels\u00e4ure- und ammoniakfrei war, dann lie\u00df sich daraus nur die schon von Hopkins gezogene Folgerung ziehen, da\u00df es sich wahrscheinlich nur um ein Wegwaschen von Mutterlauge handelte, nicht aber um ein Auswaschen eigentlicher Bestandteile der Krystalle. Es ist dies indessen, wie auch Hopkins bemerkt, nur eine wahrscheinliche und annehmbare Erkl\u00e4rung des Versuchsergebnisses, ein direkter Beweis der Richtigkeit dieser Erkl\u00e4rung liegt nicht vor.\nEinen solchen Beweis fur oder gegen dieselbe haben wir geglaubt dadurch erbringen zu k\u00f6nnen, da\u00df wir zu gleicher Zeit Krystalle ohne und solche mit \u00dcberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak auswuscben. W\u00e4re die Anschauung Hopkins\u2019 stichhaltig, und w\u00e4re es also m\u00f6glich, die Mutterlauge v\u00f6llig zu beseitigen, ohne die Zusammensetzung der Krystalle zu \u00e4ndern, dann mu\u00dften auch Krystalle mit Oberschu\u00df an Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak dieselbe Zusammensetzung nach dem Waschen wie vor demselben besitzen.\nDie von uns gemachten Versuche haben jetzt das Resultat gegeben, da\u00df s\u00e4mtliche ausgewaschene Proben sich im wesentlichen gleich verhalten haben, ganz unangesehen, ob das untersuchte Material vor dem Waschen Oberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure oder von Ammoniak enthalten hat oder nicht,\nUnsere Versuchsresultate m\u00fcssen deshalb dahin gedeutet werden, da\u00df es nicht m\u00f6glich ist, aus derartigen Auswaschversuchen sichere Folgerungen dar\u00fcber zu ziehen, ob die Krystalle Ammoniumsulfat enthalten oder nicht. Zur n\u00e4heren Erl\u00e4uterung der Frage werden wir die Einzelheiten ein paar unserer diesbez\u00fcglichen Versuche mitteilen, aus weichen unter anderen auch die Gr\u00f6\u00dfenordnung der Mengen, mit welchen wir gearbeitet haben, hervorgehen wird.\nVersuch 8. Eine verd\u00fcnnte L\u00f6sung von sechsmal umkrystalli-siertem Eieralbumin wurde mit ein wenig verd\u00fcnnter Schwefels\u00e4ure und","page":244},{"file":"p0245.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. 111. Mitteilung.\t245\ni\t3\nt\nsodann \u2014 in t\u00e4glichen Portionen \u00e0 \u00f6\u201410 ccm \u2014 mit ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung versetzt Das dadurch im Laufe von vier Wochen bei Zimmertemperatur auskrystaUisierte Eieralbnmin wurde abfiltriert, won\u00e4chst der Niederschlag aus dem Filter genommen und in einer gro\u00dfen Schale mit 20\u201430 mal seines Volumens einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung von Natriumchlorid in 1-prozentiger Essigs\u00e4ure libergossen wurde. In dieser Fl\u00fcssigkeit wurde der Niederschlag so schnell und so vollst\u00e4ndig wie m\u00f6glich ausger\u00fcbrt, dann wieder abfiltriert, und 8 mal mit der Natiium-chloridl\u00f6sung gewaschen, ln der zuletzt durchgelaufenen Waschfl\u00fcssigkeit lie\u00df sich kein Sulfat mittels Baryumchlorid nachweisen. Der Niederschlag wurde dann aufs neue vom Filter genommen, in einer reichlichen Menge Natriumchloridl\u00f6sung ausger\u00fchrt, wieder abfiltriert and 3 mal gewaschen, und dann nochmals vom Filter genommen in der Natriumchloridl\u00f6sung ausger\u00fchrt, abfiltriert und 3 mal gewaschen.\nDer in dieser Weise gewaschene Niederschlag wurde mit Wasser hehandelt, wodurch ein Teil in L\u00f6sung ging, w\u00e4hrend ein anderer Teil, welcher offenscheinlich denaturiert war oder w\u00e4hrend des L\u00f6sungsprozesses denaturiert wurde, ungel\u00f6st blieb. Die L\u00f6sung mit dem aufge-schl\u00e4mmten denaturierten Niederschlag wurde auf 500 ccm erg\u00e4nzt, 2X 100 ccm hiervon f\u00fcr die Schwefels\u00e4urebestimmung, 2 X 100 ccm f\u00fcr die Ammoniakbestimmung und der Rest f\u00fcr die Bestimmung von Proteinstickstoff und Chlor verwendet. Die Absicht dieser letzten Bestimmung war, die gegenw\u00e4rtige Menge der zum Waschen benutzten Kochsalzl\u00f6sung zu ermitteln, indem dieselbe zwar schwefels\u00e4urefrei war, aber einen ganz kleinen, bekannten Ammoniakgehalt besa\u00df, welcher letztere bei der Bestimmung der Ammoniakmenge in den 2 X 100 ccm L\u00f6sung mit aufgeschl\u00e4mmtem Niederschlage mit in Rechnung gezogen werden mu\u00dfte.\nDie Bestimmung des Proteinstickqtoffs ergab; da\u00df 100 ccm L\u00f6sung mit aufgeschl\u00e4mmtem Niederschlage 841 mg oder ca. 60 Milligramm-\u00c4quivalente Proteinstickstoff enthielten.\nDie Schwefels\u00e4urebestimmung wurde auf die in einer fr\u00fcheren Abhandlung*) beschriebene Weise ausgef\u00fchrt und ergab, da\u00df,in 100 ccm L\u00f6sung mit aufgeschl\u00e4mmtem Niederschlag Schwefels\u00e4ure nicht nachzuweisen war. Da man nun mittels dies\u00e9r Probe eine Schwefels\u00e4uremenge von 3 ccm n/mo oder mehr (L c. S. 40) nachzuweisen\n*) Eine Analyse des Filtrats ergab, da\u00df 100 ccm Filtrat 67,3 mg Proteinstickstoff und 4,830 g Ammoniakstickstoff enthielten, und da\u00df \u2014 was hier von besonderem Interesse ist \u2014 die Wasserstoifionenkon-zentration 24 X10 8 betrug, pH. = 4,62 entsprechend. Djas bei dieser Wasserstoffionenkonzentration auskrystaUisierte Eieralbumin hat, wie es aus Fig. 17 (s. S. 238) hervorgeht, etwa 6,8 ccm \u00bb/im\u00ab \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff gebunden.\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 39 (1918).\n17*\n\u2022 \u2022","page":245},{"file":"p0246.txt","language":"de","ocr_de":"246\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrcthe H\u00f4yrup.\nimstande ist, und da die zur Probe angewandte Menge Eieraibumin, die 60 Milligramm-\u00c4quivalenten Proteinstickstoff entsprechen, vor dem Auswaschen mit der Kochsalzl\u00f6sung \u2014 laut dem oben Angef\u00fchrten (s. S. 245 Bemerkung unter dem Texte) \u2014 60 \u2022 6,8 = 408 ccm n/iooo \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure enthalten hat, so ist es au\u00dfer Zweifel gestellt, da\u00df die Krystalle in diesem Fall Schwefels\u00e4ure w\u00e4hrend des Waschens abgegeben haben.\ti\nDie Bestimmung des Ammoniaks geschah nach dem in einer fr\u00fcheren Abhandlung *) beschriebenen Verfahren, indem die Methode g angewandt und das Ammoniak nach Ne\u00dfler bestimmt wurde. Es fand sich in 100 ccm L\u00f6sung mit aufgeschl\u00e4mmten Niederschlage 0,15 mg Ammoniakstickstoff, und da die gegenw\u00e4rtige Menge Kochsalzl\u00f6sung 0.02 mg Ammoniakstickstoff entsprach, so wurde demgem\u00e4\u00df 0,13 mg Ammoniakstickstoff f\u00fcr 60 Milligramm-\u00c4quivalente oder ca. 0,0022 mg pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff gefunden. Wovon diese kleine Menge Ammoniak kommt, das wissen wir nicht, wir sind aber nicht geneigt zu meinen, da\u00df wir es mit Ammoniak zu tun haben, welches mit dem Eieralbumin auskrystallisiert und an dasselbe so fest gebunden ist, da\u00df es nicht einmal durch Waschen mit der sauren Natriumchloridl\u00f6sung m\u00f6glich gewesen ist, dasselbe zu beseitigen. Eher w\u00fcrden wir annehmen, da\u00df bei der Koagulation des Eieralbumins w\u00e4hrend der Analyse eine Ammoniakbildung stattfindet. Wir haben diese Frage in einer fr\u00fcheren Abhandlung#) gestreift und werden sp\u00e4ter darauf zur\u00fcckkommen; hier m\u00f6gen wir nur als einen Fingerzeig in dieselbe Dichtung anf\u00fchren, da\u00df wir in allen unseren derartigen Versuchen solche kleinen Ammoniakmengen, von derselben Gr\u00f6\u00dfenordnung wie oben, gefunden haben, unangesehen der Wasserstoffionenkonzentration, bei welcher das auszuwaschende Eieralbumin auskrystallisiert war. So fanden wir:\nIm Versuch Nr. 7, wo das Eieralbumin bei einer Wasserstoffionenkonzentration von 16,6 \u2022 10**6 auskrystallisiert war. nach Auswaschen, L\u00f6sen und Koagulieren wie oben 0,0027 mg Ammoniakstickstoff pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstidestoff, w\u00e4hrend wir\nim Versuch Nr. 9, wo das Eieralbumin bei einer Wasserstoffionenkonzentration von 8,1 -IO\u201c6 auskrystallisiert war, in derselben Weise 0,0024 mg Ammoniakstickstoff pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff fanden.\t'\nSchlie\u00dflich m\u00f6chten wir anf\u00fchren, da\u00df wir im Versuch Nr. 9 einen Teil des ausgewaschenen Niederschlags in einer anderen Weise behandelten, indem das Eieralbumin nicht durch L\u00f6sen mit nachfolgender Erhitzung, sondern dagegen durch Behandlung mit einer reichlichen Menge starkem Alkohol denaturiert wurde, Nach Stehenlassen bis zum n\u00e4chsten\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 64 (1918).\n. *) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 70 und 71 (1918).\nJ\nX","page":246},{"file":"p0247.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t247\nTag wurde filtriert, und das denaturierte Eieralbumin mit Wasser gewaschen. Aus dem erhaltenen Filtrat und Waschwasser wurde der Alkohol nach Zugabe von ein wenig Salzs\u00e4ure abdestiliert, und sodann ein Teil des R\u00fcckstands f\u00fcr die Schwefels\u00e4ureprobe, die negativ ausfiel, und ein anderer Teil f\u00fcr die Ammoniakbestimmung verwendet; letztere gab 0.0018 mg Ammoniakstickstoff pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff.\nDiese Versuche sowie eine Reihe \u00e4hnliche, deren Einzelheiten es nicht vonn\u00f6ten ist anzuf\u00fchren, zeigen, erstens, da\u00df krystallisiertes Eieralbumin nach Auswaschen mit einer nach Hopkins dargestellten Natriumchloridl\u00f6sung nachweisbare Schwefels\u00e4uremengen nicht enth\u00e4lt, auch dann nicht, wenn es unter solchen Umst\u00e4nden auskrystallysiert ist, da\u00df die Kry-stalle vor dem Waschen reichliche Schwefels\u00e4uremen gen enthalten. Zweitens ersieht man, da\u00df die kleine Ammoniakmenge,\nwelche wir immer bei der Untersuchung des ausgewaschenen krystallisierten Eieralbumins gefunden haben, immer von derselben Gr\u00f6\u00dfenordnung und zwar gleich ca. 0,002mg Ammoniak-sticktoff pro Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff ist, unangesehen ob das Eieralbumin mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak oder ohne einen solchen \u00dcberschu\u00df auskrystallisiert ist. Das bei der Analyse gefundene Ammoniak kommt deshalb wahr-scheinlich nicht von Ammoniak oder Ammoniumsulfat, welches mit dem Eieralbumin auskrystallisiert und mit demselben fest verbunden gewesen ist, sondern ist wahrscheinlich durch die Denaturierung des Eieralbumins gebildet worden.\nEs ist deshalb als bewiesen zu era\u00f6hten, da\u00df Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak, welche mit dem Eier* albumin auskrystallisiert sind, mit einer ges\u00e4ttigten L\u00f6sung von Natriumchlorid in 1-prozentiger Essigs\u00e4ure ausgewaschen werden k\u00f6nnen, und man darf deshalb aus derartigen Auswaschungsversuchen keine Folgerungen dar\u00fcber ziehen, inwieweit das auskrystalli-\nsierte Eieralbumin Ammoniumsulfat enth\u00e4lt oder nicht.\nNachdem wir, wie oben erw\u00e4hnt, nachgewiesen hatten, da\u00df die Eieralbuminkrystalle durch Waschen nach Hopkins Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak abgeben k\u00f6nnen, war die Frage naheliegend, ob auch der Wassergehalt der Krystalle dur\u00e7h","page":247},{"file":"p0248.txt","language":"de","ocr_de":"\u00ab4o\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe Hoyrup,\n\u2022\t. .\t\u2022 . i\t.\t,\n.\t_\t..\ti\nda's Waschen ge\u00e4ndert wurde oder nicht. Zur Beantwortung dieser Frage haben wir den unten beschriebenen Versuch angestellt.\nEine gr\u00f6\u00dfere Menge1) des im Versuch Nr. 7 angewandten Niederschlags, welcher bei einer Wasserstoffionenkonzentration von 16,6 \u00bbIO\u201d6 auskrystallisiert und sodann nach Hopkins ausgewaschen war, wurde nach dem Auswaschen mit 700 ccm der essigsauren, ges\u00e4ttigten Natriumchloridl\u00f6sung, welche mit 2 Gramm-\u00c4quivalenten Ammoniumnitrat (160 g) per Liter*) versetzt war, verr\u00fchrt. Nach zweit\u00e4gigem Stehenlassen unter wiederholtem Umsch\u00fctteln in einem geschlossenen Kolben wurde filtriert, und der Ammoniak- und Proteinstickstoff in abgewogenen Proben vom Filtrat und vom Niederschlag mit anhaftender Mutterlauge ganz in derselben Weise, wie es fr\u00fcher (siehe S. 218) eingehend beschrieben worden ist, bestimmt. (Versuch I.)\nGleichzeitig damit und in ganz analoger Weise wurde Versuch II ausgef\u00fchrt, bei welchem eine entsprechende Menge des im Versuch Nr. 7 angewandten, ausgewaschenen Niederschlags mit 700 ccm von Hopkins\" Waschfl\u00fcssigkeit verr\u00fchrt wurde, nachdem letztere erst mit 4 Gramm-\u00c4quivalenten (320 g) Ammoniumnitrat per Liter versetzt worden war.\nDie Analysenresultate der beiden Versuche sind in der Tabelle 38 zusammengestellt.\nTabelle 38 zeigt, da\u00df r, was den ausgewaschenen Niederschlag betrifft, nur 6,9 ist, w\u00e4hrend diese Gr\u00f6\u00dfe bei nicht ausgewaschenem krystallisierten Eieralbumin den Wert 7,86 besitzt (siehe S. 223). Als nun r denjenigen Faktor bedeutet, mit welchem das Gewicht des Proteinstickstoffs multipliziert werden mu\u00df, um das Gewicht des Eihydrats zu geben, so\n*) Die spater ausgef\u00fchrten Analysen zeigten, da\u00df sie ca. 2 g Proteinstickstoff enthielt.\n*) Auch ein sehr reichlicher Zusatz von Ammoniumnitrat zu Hopkins\u2019 Waschfl\u00fcssigkeit gibt zu keinerlei Salzausscheidung Anla\u00df, und die Eieralbuminkrystalle sind, wie die sp\u00e4teren Analysen zeigen, in die Waschfl\u00fcssigkeit, auch nach dem Zusatz des Ammoniumnitrats, praktisch gesprochen unl\u00f6slich.","page":248},{"file":"p0249.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstadien.. III. Mitte\u00fcang.\t249\nTabelle 38.\nVer- such\u00bb* nummer\t100 g Filtrat enthielten\t\t100 g Niederschlag mit anhaftender Matterlange enthielten\t\t\t<aff\u00bbb>\tMittel von r\n\tAmmo* niak-N in g (>f)\tProtein-N in g (Pf)\tMarke der Probe\tAmmo* nink-N ing (\u00bbb)\tProtei ii-N ing (Pb)\t*pPbV*b*W\t\n\t\t1\t1\t1,4831\t2,1941\t6,88\u00bb,\t|\nI\t1,7471\t0,0004 {\t11\t1,4797\t2,2060\t6,98.;\t> 6,89t\n*\t\tl\tIII\t1,4840\t2,1926\t6,86t\t1\n\t\u2022\t|\t1\t2,7985\t2,1482\t6,90\u00bb\ti\n11\t3,2846\t0,0001 {\tir\t2,7918\t2,1771\t6,8%\t16,90t\n\t\t1\tin\t2,7910\t2,1789\t6,89\u00bb\t|\tf \u25a0\nzeigt der gefundene, niedrige Wert von r, da\u00df der Niederschlag nach dem Waschen weniger Wasser als vor demselben enth\u00e4lt. Es ist demnach auch in dieser Beziehung eine \u00c4nderung in der Zusammensetzung des Niederschlags w\u00e4hrend des Waschens eingetreten, es ist aber aus dem besbhriebenen Versuch nicht zu ersehen, ob es der Niederschlag als ein ganzer ist, welcher einen Teil seines Wassers w\u00e4hrend des Waschens abgegeben hat, oder ob es nur ein Teil des Niederschlags ist, welcher seinen ganzen oder den gr\u00f6\u00dften Teil seines Wassergehalts abgegeben hat, w\u00e4hrend der \u00fcbrige Teil unver\u00e4ndert geblieben ist. Wir sind vielmehr geneigt, letzterer Auffassung beizupflichten, indem der Niederschlag nach dem Auswaschen nicht in Wasser klar l\u00f6slich ist, sondern einen Teil des Eieralbumins in denaturierter, unl\u00f6slicher Form, hinterl\u00e4\u00dft, und nach einigen ori^orenden Versuchen, welche in einem anderen Zusammenhang Erw\u00e4hnung finden, ist das Denaturieren des Eieralbumins von einem Verlust an Hydratwasser begleitet.\nAuch Hopkins hat die Bildung von denaturiertem Eieralbumin bei der L\u00f6sung der ausgewaschenen krystalle in Wasser wahrgenommen, er betont aber ausdr\u00fccklich,1) da\u00df die Krystalle nach dem Waschen vollst\u00e4ndig l\u00f6slich gewesen sind, und da\u00df der unl\u00f6sliche Bodensatz erst nach und nach entsteht Dieser letztere Teil von Hopkins* Angabe steht\n*) t c. S. 820.","page":249},{"file":"p0250.txt","language":"de","ocr_de":"250\nS. P. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f6yrup,\nmit unseren Beobachtungen in vollem Einklang, auch wir haben gefunden, da\u00df die Menge des Unl\u00f6slichen sich durch Stehen-lassen bedeutend vergr\u00f6\u00dfert,l) wir haben aber niemals einen ausgewaschenen Niederschlag, welcher nach dem Waschen eine vollst\u00e4ndig klare w\u00e4sserige L\u00f6sung gab, unter den H\u00e4nden gehabt. Wir neigen deshalb zu der Meinung, da\u00df dia Denaturierung zum Teil w\u00e4hrend des Waschens eingetreten ist, w\u00e4hrend das Ausflocken des denaturierten Albumins nach dem L\u00fcsungsproze\u00df erst allm\u00e4hlich vor sich geht, weil die Wasser-stoffionenkonzentration der gebildeten L\u00f6sung viel gr\u00f6\u00dfer ist als diejenige, welche dem optimalen Ausflockungspunkt des denaturierten Eieralbumins entspricht. Da\u00df diese gro\u00dfe Wasserstoffionenkonzentration zugleich eine fortgesetzte Denaturierung f\u00f6rdert, das haben wir durch andere Versuche, welche in einer folgenden Abhandlung beschrieben werden, dargetan.8)\nWenn wir auch durchaus bestrebt gewesen sind, das von Hopkins angegebene Auswaschverfahren zu befolgen, so ist es nat\u00fcrlich m\u00f6glich, da\u00df Abweichungen zwischen seinem Verfahren und dem unsrigen auf einzelnen Punkten Vorkommen k\u00f6nnen ; auch mag es sein, da\u00df Serumalbumin, welches Hopkins, insofern e3 aus seinen Mitteilungen zu ersehen ist, zu einigen seiner Versuche benutzt hat, sich anders verh\u00e4lt als das Eieralbumin. Wir haben jedenfalls, wie es aus dem vorhergehenden erhellt, gefunden, da\u00df die Zusammensetzung der Krystalle w\u00e4hrend des Waschens ver\u00e4ndert wird, und wie man es an Figur 18 und 19 sieht, welche einige von Herrn Dr. O. Winge gemachte Mikrophotographien von Krystallen vor (a) und nach (b) dem Waschen darstellen, ist auch nicht das Aussehen der Krystalle vom Waschen unangegriffen geblieben. Mit blo\u00dfen Augen ist aber diese \u00c4nderung nicht sichtbar, und wir k\u00f6nnen Hopkins\u2019 Aussage ganz best\u00e4tigen, wenn er sagt:\n\u2019) In einer solchen Mischung von L\u00f6sung und Niederschlag, welche w\u00e4hrend einer Woche gestanden hatte, fanden wir somit bei einer quantitativen Bestimmung der Menge sowohl des d\u00e8n&turierten als auch des nicht denaturierten Eieralbumins, da\u00df nicht weniger als48\u00b0/o der ganzen Menge ProteinstickstofT in der Form denaturierten Eieralbumins vorlag.\n*) Vgl. auch Harriette Chick und C. J, Martin, Journal of Physiologie, Bd. 40, S. 404 (1910), Bd. 43, S. 1 (1911).","page":250},{"file":"p0251.txt","language":"de","ocr_de":".Proteinstudien. 111. Mitteilung.\t.251\n(1. c, p. 320) \u201ethe fine silky lustre of the crystaline precipitate which is seen when it is suspended in the medium and stirred, is still observable when the last trace of sulphate has been washed away\u201c.\nWir meinen dann aus den im vorhergehenden beschriebenen Versuchen nur die schon oben (S. 247) genannte Folgerung ziehen zu d\u00fcrfen, da\u00df es nicht m\u00f6glich ist, durch Auswaschungsversuche nach dem Hopkins'schen Verfahren zu entscheiden, ob das krystallisierte Eieralbumin Ammoniumsulfat als integrierenden Bestandteil enth\u00e4lt oder nicht.\n' . * *\t. \u25a0\t* \u2022 \u00ab\nNach den oben erw\u00e4hnten, gewisserma\u00dfen negativen Versuchsergebnissen ergibt sich die Frage, ob es nicht auf anderem Wege m\u00f6glich sein solle, \u00fcber das besprochene Verh\u00e4ltnis Klarheit zu erlangen. Wir gestehen sofort, da\u00df es uns nicht gelungen ist, einen entscheidenden Beweis m der einen oder der anderen Richtung zu erbringen, es will uns aber doch scheinen, da\u00df das Resultat einiger Untersuchungen anderer Art, welches wir hier mit wenigen Worten erw\u00e4hnen werden, am leichtesten verst\u00e4ndlich wird, wenn man annimmt, da\u00df der auskrystalli-sierte Niederschlag Schwefels\u00e4ure enth\u00e4lt.\nAls einen Fingerzeig in diese Richtung k\u00f6nnen wir anf\u00fchren, da\u00df es nicht m\u00f6glich gewesen ist, das Eieralbumin mittels anderer Stoffe als Sulfate zum Krystallisieren zu bringen.1) Hopkins, schreibt,*) da\u00df er viel Zeit einen solchen Stoff zu finden vergeudet hat, da\u00df es ihm aber nicht gelungen ist, und ohne Zweifel haben viele andere Forscher dasselbe versucht\u00ab Auch wir haben eine Reihe Versuche mit vielen verschiedenen Salzen gemacht, aber nur bei der Anwendung von Sulfaten haben wir das Eieralbumin in krystallinischer Form bekommen, und immer mit denselben unter dem Mikroskop leicht kennbaren Aussehen. Gleichwie E. G. Willcoek\u00bb) haben auch wir das Magnesiumsulfat beim Krystallisieren des Eieralbumins\n*) Zusatz w\u00e4hrend der Korrektur: Siehe die Fachschrift S. 216.\n*) 1. c. S. 319.\n3) Journal of Physiologie, Bd. 37, S. 32 (1908).","page":251},{"file":"p0252.txt","language":"de","ocr_de":"252\nS. P. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f6yrup,\nbrauchbar gefunden. Dagegen ist die L\u00f6slichkeit des Kaliumsulfats iu Wasser so gering, da\u00df selbst eine ges\u00e4ttigte Kaliumsulfatl\u00f6sung bedeutende Mengen Eieralbumin zu l\u00f6sen vermag, und betreffs des Natriumsulfats gilt dasselbe, wenn auch in weit kleinerem Ma\u00dfstab. Benutzt man indessen eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung dieser beiden Sulfate, so gelingt die Krystallisation des Eieralbuminsulfats ebenso leicht, wie bei der Anwendung von Ammoniumsulfatl\u00f6sungen. Wir haben deshalb auch ammoniumsulfatfreie Eieralbuminl\u00f6sungen durch wiederholtes Krystalli-sieren und Waschen der Krystalle mit einer ges\u00e4ttigten Kalium-Natriumsulfatl\u00f6sung erhalten k\u00f6nnen. Bei einem solchen Versuch, wo sechs mal mittels Ammoniumsulfats umkrystallisiertes Eieralbumin als Ausgangsmaterial diente, und w\u00e4hrend dessen die vorw\u00e4rtsschreitende Reinigung durch Analysen von Filtraten, Waschfl\u00fcssigkeiten und \u201eR\u00fcckst\u00e4nden\u201c\u00bb) verfolgt wurde, fanden wir, da\u00df 92\u00b0/o der gesamten Menge Ammoniumsulfat durch das erste Krystallisieren und Waschen mittels der fCalium-Natriumsulfatl\u00f6sung beseitigt wurden, bei der zweiten Krystallisation mit nachfolgendem Waschen wurden weiter 6\u00bb6\u00b0/o weggeschaffen, und der Rest blieb in der Mutterlauge von der dritten Krystallisation. Der Niederschlag wurde noch dreimal umkrystallisiert und zwar konnte man in der Mutterlauge von diesen Krystallisationen Ammoniak nachweisen, die\nMenge war aber nicht einmal \u00bb/toooo der urspr\u00fcnglich gegenw\u00e4rtigen.\nWir k\u00f6nnen noch hinzuf\u00fcgen, da\u00df wir bei der Analyse des sechsmal mittels Kalium-Natriumsulfats umkrystallisierten Eieralbumins eine Ammoniakmenge fanden, welche 0,0019 mg Ammoniakstickstoff auf dem Milligramm-\u00c4quivalent Proteinstickstoff entsprach. Es ist schon oben erw\u00e4hnt (s. S. 246), da\u00df wir geneigt sind zu meinen, da\u00df diese kleine Ammoniakmenge durch die Koagulation des Eieralbumins w\u00e4hrend der Analyse gebildet worden ist.\nAus diesem Versuch ersieht man, da\u00df das Eieralbumin sich ebenso leicht von Ammoniumsulfat als von Aschenbestandteilen reinigen, la\u00dft,*) wie es in einer fr\u00fcheren Abhandlung besprochen ist, und es handelt sich demzufolge hier gewi\u00df nur\n\u2018) Diese Zeitschr., Bd. 10$ S. 20 (1918).\n. *) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 19 (1918).","page":252},{"file":"p0253.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. Ul. Mitteilunf.\t253\num einen Ersatz einer Salzl\u00f6sung durch eine andere. Die gebildeten Krystalle haben indessen in beiden F\u00e4llen ganz dasselbe Aussehen sowohl makroskopisch als auch unter dem Mikroskop, und es ist deshalb h\u00f6chst wahrscheinlich, da\u00df sie in derselben oder doch in analoger Weise zusammengesetzt sind. Wir haben keine Bestimmung des Faktors, r, (s. S. 223) fur die solcherma\u00dfen gewonnenen Krystalle ausgef\u00fchrt; da es uns aber nicht m\u00f6glich gewesen ist, diese Krystalle ohne Anwendung von \u00dfulfaten darzustellen, so will es uns wahrscheinlich scheinen anzunehmen, da\u00df die Krystalle nicht aus reinem, wasserhaltigem Eier albumin bestehen, sondern auch noch die Sulfatgruppe S04 enthalten.\nDiese Annahme wird durch einige Untersuchungen gest\u00fctzt, deren Einzelheiten erst in der folgenden Abhandlung erw\u00e4hnt werden, deren Resultate aber hier kurz zu erw\u00e4hnen sind, insofern als sie f\u00fcr die Beantwortung der hier behandelten Frage von Belang sind.\nUnter den Faktoren, welche den Zustand des Gleichgewichts zwischen dem auskrystallisierten Niederschlag und der umgebenden Mutterlauge bestimmen, ist die Wasserstoffiouen-konzentration \u2014 wie es schon in einer fr\u00fcheren Abhandlung1)\nerw\u00e4hnt ist \u2014 von wesentlicher Bedeutung. Wenn es beim Auskrystallisieren des Eieralbumins sich um die Krystal\u00fcsation des Ampholyten selbst, des Eihydrats, ohne \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure oder \u00fcbersch\u00fcssiges Ammoniak handelte, dann m\u00fc\u00dfte man, wie es besonders von Michaelis*) hervorgehoben worden ist, erwarten, da\u00df das KrystaUisationsoptimum bei einer dem isoelektrischen Punkte des Albumins entsprechenden Wasserstoffionenkonzentration zu finden war. Es. zeigte sich aber, da\u00df dies nicht der Fall ist, indem der is\u00f6elektrische Punkt des Eieralbumins bei einer Wasserstoffionenkonzentration von 15,7 \u2022 10 ~6, dem pH. = 4,30 entsprechend, liegt, w\u00e4hrend das Optimum der Krystallisation laut Untersuchungen, die in\n*) Diese Zeitschr., Bd. 103, S. 25 u. f. (1918)\t\u2018 \u2022 .\n\u2022) Bioch. Zeitschr., Bd. 30, S. 143 (1910) und Bd. 47, S. 260 (1912). \u2014 L. Michaeli s,Die Wasserstoffionenkonzentration S. 44(1914).","page":253},{"file":"p0254.txt","language":"de","ocr_de":"254\nI*. L. Sorensen u. Margrethe H\u00f6yrup. I\n\u2022 \u2022\nder folgenden Abhandlung erw\u00e4hnt werden, bei einer Wasser-stoi\u00efionenkonzentration von 26\u201427 \u2022 IO - 6, dem pH. = 4,58 liegt. Bei dieser Wasserstoffionenkonzentration auskrystallisiert enth\u00e4lt indessen das Eieralbumin greifbare Mengen \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure, welche, wie Figur 17 (s. S. 238) zeigt, etwa 8 ccm n/iooo-Schwefels\u00e4ure auf ein Milligramm-\u00c4quivalent Proteinslickstoff, somit 1 \u00c4quivalent Schwefels\u00e4ure auf 125 \u00c4quivalente Proteinsticksloff, betragen. Es kann deshalb kaum in Zweifel gestellt werden, da\u00df es in diesem Fall, wo die Krystallisationsbedingungen am g\u00fcnstigsten sind, ein Eieralbuminsulfat auskrystallisiert, und es ist dann h\u00f6chst wahrscheinlich, da\u00df der auskrystallisierte Niederschlag immer schwefel-s\u00e4urehaltig ist. Dieses steht in keiner Weise im Gegensatz zu dem, was wir in einem fr\u00fcheren Abschnitt \u00fcber den Gehalt der Krystalle an Oberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak gefunden haben, und welches wir in Figur 17 (s. S. 238) graphisch wiedergegeben haben.\nBetrachtet man n\u00e4mlich den Schwefels\u00e4uregehalt des beim Krystallisationsoptimum (26\u201427 \u2022 10 * \u00f6) auskrystallisierten Niederschlags als den normalen, so zeigt Figur 17, da\u00df Niederschl\u00e4ge, welche bei Wasserstoflionenkonzentrationen gr\u00f6\u00dfer als die optimalen auskrystallisiert sind, etwas Schwefels\u00e4ure, w\u00e4hrend bei schw\u00e4cheren Wasserstoffionenkonzentrationen auskrystallisierte Niederschl\u00e4ge ein wenig Ammoniak mitgerissen haben. Weiler werden die in der folgenden Abhandlung erw\u00e4hnten Untersuchungen zeigen, da\u00df diese \u00c4nderung der Zu-\n< ^ \u2022 sammensetzung der Krystallmasse von einer \u00c4nderung der\nL\u00f6slichkeit begleitet ist, indem die beim Krystallisieren unter sonst identischen Bedingungen in der L\u00f6sung bleibende Menge Eihydrat mit der Entfernung von der optimalen Wasserstoffionenkonzentration stark ansteigt, gleichg\u00fcltig in welcher Richtung diese Entfernung stattfindet. Das Verh\u00e4ltnis ist also ein ganz \u00e4hnliches wie z. B. bei der F\u00e4llung einer Aluminiumsulfatl\u00f6sung mittels einer Natriumhydroxydl\u00f6sung. Das wesentliche Produkt dieser F\u00e4llung ist Aluminiumhydroxyd, die Vollst\u00e4ndigkeit der F\u00e4llung und die Zusammensetzung des Niederschlags sind aber vom Mengenverh\u00e4ltnis der reagierenden Stoffe im","page":254},{"file":"p0255.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t255\nh\u00f6chsten Grad abh\u00e4ngig. Wird ein Unterschu\u00df von Natriumhydroxyd zugegeben, so ist die F\u00e4llung unvollst\u00e4ndig und der Niederschlag enth\u00e4lt Schwefels\u00e4ure, w\u00e4hrend \u00dcberschu\u00df von Natriumhydroxyd bewirken wird, da\u00df ein Teil des Niederschlags als Natriumaluminat gel\u00f6st und der ungel\u00f6ste Rest alkali-haltig wird.\nDie oben erw\u00e4hnten Verh\u00e4ltnisse machen es nach unserem Daf\u00fcrhalten sehr wahrscheinlich, da\u00df der auskrystallisierte Niederschlag ein Sulfat ist, welches bei der Krystallisation eine von der Wasserstoffionenkonzentration abh\u00e4ngige Menge Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak mitgerissen hat, welche Menge sich mittels F\u00fcgur 17 mit gro\u00dfer Ann\u00e4herung sch\u00e4tzen l\u00e4\u00dft. Dagegen erh\u00e4lt man aus diesen Untersuchungen keinerlei Ausk\u00fcnfte dar\u00fcber, wie weit die Krystalle au\u00dferdem auch noch Ammoniumsulfat enthalten oder nicht. P. Pfeiffer und seine Mitarbeiter *) haben in einer Reihe interessanter Arbeiten das Verhalten einiger der gew\u00f6hnlichen Aminos\u00e4uren und Polypeptide Salzen gegen\u00fcber untersucht und haben die Existenz einer R\u00e8ihe wohldefmierter Verbindungen dieser Ampholyten mit den angewandten Salzen nachgewiesen. Es ist naheliegend, von diesem Befund ausgehend, Analogiefolgerungen \u00fcber die Zu-sammensetz\u00fcng derjenigen Produkte zu ziehen, welche bei der Ausf\u00e4llung der Proteinstoffe oder der Auskrystajlisation derselben durch Salzzusatz erhalten werden. Ein direkter Beweis l\u00e4\u00dft sich nat\u00fcrlich auf diesem Weg nicht erbringen, und wir haben weder in den Arbeiten Pfeiffers noch in der sonstigen vorliegenden Literatur und auch nicht in den Resultaten unserer eigenen Versuche einen entscheidenden Beweis daf\u00fcr finden k\u00f6nnen, da\u00df die Eieralbuminkrystalle Ammoniumsulfat als integrierenden Bestandteil enthalten. Wir m\u00fcssen, wie es schon im Abschnitt A (s. S. 226) erw\u00e4hnt ist, es f\u00fcr wahrscheinlich halten, da\u00df die Eieralbuminkrystalle entweder ammoniumsulfatfrei sind, oder nur ganz kleine Mengen Ammoniumsulfat enthalten.\n*) P. Pfeiffer und J. v. Modelski, Diese Zeitschr.,. Bd. 81, S, 32\u00bb (1911), Bd. 85, S. 1(1913); P. Pfeiffer und Fr. Wittka, .Ber.d. deutsch, chem. Ges., Bd. 48, S. 1041, 1289 und 1938 (1915): P. Pfeiffer und J. W\u00fcrgler, Diese Zeitschr., Bd. 97, S. 128 (1916).","page":255},{"file":"p0256.txt","language":"de","ocr_de":"^\tS. P. L. S\u00f6rensen u. Margrethe H\u00f4yrup,\nFu\u00dfend auf den in dieser Abhandlung mitgeteilten Untersuchungen meinen wir dann die Frage nach der Zusammensetzung der Eieralburainkrystalle folgenderweise beantworten zu k\u00f6nnen:\n1 Die Eieralbuminkry stalle bestehen in der Hauptsache aus Eieralbumin und Wasser, und der Wassergehalt der Krystalle ist in weiter Ausdehnung von den Krystallisationshedingungen unabh\u00e4ngig, auf l g Eieralbumin findet man etwa 0,22 g Wasser.\nNeben Eieiralbumin und Wasser enthalten die Krystalle wahrscheinlich immer ein wenig Schwefels\u00e4ure und m\u00fcssen deshalb als aus einem wasserhaltigen Eieralbuminsulfat bestehend betrachtet werden. Der normale Schwefels\u00e4uregehalt der Krystalle kann nicht genau angegeben werden, betr\u00e4gt aber wahrscheinlich auf ca. 125 \u00c4quivalente Proteinstickstoff 1 \u00c4quivalent Schwefels\u00e4ure.\t1\t\u2022\nEin wasserhaltiges Eieralbuminsulfat von dieser Zusammensetzung scheidet sich wahrscheinlich' nur bei der fur die Krystallisation optimalen Wasserstoffionenkonzentration (h = 26\u201427 * 10^\u00ae, p = 4,58) aus. Bei gr\u00f6\u00dferen Wasserstoffionenkonzentrationen enthalten die Krystalle mehr Schwefels\u00e4ure; m\u00f6glicherweise bildet sich hier ein anderes, schwefels\u00e4urereicheres Salz, indem die Krystalle eine zugespitzte Form (s. S. 263) bekommen, und die Auskrystallisation weniger vollst\u00e4ndig, die L\u00f6slichkeit der Krystalle somit gr\u00f6\u00dfer, als bei dem Krystallisationsoptimum ist. Bei Wasserstoffionenkonzentrationen, die kleiner\nsind als diejenige, welche dem Krystallisationsoptimum entspricht, ist der Gehalt der Krystalle an \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure kleiner als der oben angegebene (1 \u00c4quivalent Schwefels\u00e4ure auf etwa 125 \u00c4quivalente ProteinstickstofT). Die wahrscheinlichste Erkl\u00e4rung hiervon scheint es uns zu sein, da\u00df bei der Krystallisation unter-diesen Bedingungen Ammoniak mit niedergerissen ist; die Form der Krystalle ist die normale (s. S. 263), die L\u00f6slichkeit ist aber gr\u00f6\u00dfer als bei dem Krystallisationsoptimum.","page":256},{"file":"p0257.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. UI. Mitteilung.\t267\nDie Eieralbuminkrystalle enthalten wahrschein-\nlieh kein Ammoniumsulfat als integrierenden Bestandteil, nat\u00fcrlich kann aber das vom Aibnminsulfat mitgerissene Ammoniak innerhalb gewisser Grenzen als in der Form von Ammoniumsulfat gegenw\u00e4rtig zu sein aufgefa\u00dft werden.\nIn diesem Fall berechnet man leicht die Gr\u00f6\u00dfe y, welche ja denjenigen Faktor bezeichnet, mit welchem das Gewicht des Proteinstickstoffs multipliziert werden muff, um das Gewicht des in die Krystalle eingetretenen Ammoniumsulfats zu geben. Geht die Kristallisation z. B. hei einer Wasserstoffionenkonzentration gleich IS.IO4** vor sich, dann enthalten die Krystalle weder Schwefels\u00e4ure noch Ammoniak in Oberschu\u00df, und das hei\u00dft \u2014 laut dem oben Angef\u00fchrten \u2014, da\u00df eine mit dem normalen Scbwefels\u00e4uregehalt der Krystalle \u00e4quivalente Menge kmmom\u00e4k, somit 1 \u00c4quivalent Ammoniakstickstoff auf etwa 125 \u00c4quivalente Pro-teinstickst\u00f6ff mitgerissen ist. Da man nun das Gewicht des Ammoniakstickstoffs mit 4,7168 multiplizieren mu\u00df, um die entsprechende Menge Ammoniumsulfat zu erhalten, so hat man\n125 y =* 4,7163 also y = etwa 0,04.\nMan sieht demnach, da\u00df y \u2014 falls unsere Voraussetzungen stichhaltig sind eine ganz kleine Gr\u00f6\u00dfe wird, und etwas \u00c4hnliches gilt das Produkt s \u2022 y (s. S. 218). Der Fehler, welchen man durch Vernachl\u00e4ssigung dieser Gr\u00f6\u00dfen begeht, ist deshalb nicht von wesentlicher Bedeutung, es mu\u00df aber \u2014 wie schon hervorgehoben \u2014 nicht vergessen werden, da\u00df es uns* was diesen Punkt betrifft, nicht m\u00f6glich gewesen ist, unzweideutige und entscheidende Resultate zu erhalten.\nD. Bemerkungen \u00fcber den Charakter des Krystailisationsprozesses\nund \u00fcber die Form der Krystalle.\nObgleich das F\u00e4llen der Proteinstoffe durch Zusatz von Salz der Gegenstand zahlreicher Untersuchungen gewesen ist, so ist man bis jetzt weit davon entfernt, \u00fcber den Charakter des F\u00e4llungsprozesses im Klaren zu sein. Die gew\u00f6hnlichste Auffassung dieses Prozesses ist wohl diejenige, fur welche besonders K. Spiro1) eingetreten ist, und laut welcher es bei der Salzf\u00e4llung der Proteinstoffe sich um einen Proze\u00df der Verteilung zwischen zwei Phasen, einer w\u00e4sserigen, salz-\n\u2018) Beitr\u00e4ge zur chem. Physiologie und Pathologie, Bd. 4, S. 300 (1904).\t\\","page":257},{"file":"p0258.txt","language":"de","ocr_de":"\u201c\u00f6o\tS. P. L. Sorensen u. Margrethe tl\u00f6yiup,\nreichen, aber proteinarmen, und einer wasser- und salzarmen, aber proteinreichen Phase handelt. Diese letztere, welche den Niederschlag repr\u00e4sentiert, besteht oft aus feinen Tropfen, welche unter Bildung globulit\u00e4hnlicher Massen je nach den obwaltenden Umst\u00e4nden mehr oder weniger schnell erstarren. Da nun der Krystallisationsproze\u00df des Eieralbumins mittels Ammoniumsulfats gewi\u00df dem Wesen nach nicht von der bei etwas st\u00e4rkerer Ammoniumsulfatkonzentration stattfindenden F\u00e4llung des Albumins als amorpher Niederschlag verschieden ist, so ist es naheliegend, den Krystallisationsproze\u00df auch als eine Phasenteilung aufzufassen. Diese Auffassung wird dadurch\ngest\u00fctzt, da\u00df aus unreinen L\u00f6sungen das Eieralbumin oft in der Form kleiner zu Globuliten vereinigten Nadeln auskry-stallisiert; ein Beweis liegt ja aber nicht darin. Auch k\u00f6nnte man eine St\u00fctze dieser Auffassung in dem Umstand sehen, da\u00df das Eieralbumin auch selbst nach Reinigung durch wiederholte Umkrystallisationen \u00f6lartig ausgeschieden werden kann, wenn die Wasserstoffionenkonzentration h\u00f6her als die der Krystallisation optimale ist, und da\u00df diese \u00f6lartige Masse dann allm\u00e4hlich krystallinisch erstarren kann. Hierzu ist indessen zu bemerken, da\u00df es sich in diesem Fall wahrscheinlich, wie schon oben (S. 256) erw\u00e4hnt, um die Auskrystallisation einer Mischung des gew\u00f6hnlichen Albuminsulfats und einer schwefels\u00e4urereicheren Verbindung handelt.\nUnseren Erfahrungen gem\u00e4\u00df findet aber bei einer normal verlaufenden Krystallisation des Eieralbumins keine Phasenteilung der obigen Art statt, und wir haben vor der Krystallisation Tropfenbildung weder makroskopisch noch mikroskopisch konstatieren k\u00f6nnen^ Versetzt man eine Eieralbuminl\u00f6sung mit so viel einer starken Ammoniumsulfatl\u00f6sung, da\u00df. ein wenig amorpher Niederschlag nach dem Umr\u00fchren bleibt, und filtriert man diesen Niederschlag ab, so bekommt man ein klares Filtrat ganz vom Charakter einer \u00fcbers\u00e4ttigten L\u00f6sung. Geimpft und ger\u00fchrt krystallisiert es schnell, ohne Impfung aber kann es stundenlang klar bleiben, um sodann ohne scheinbaren Anla\u00df zu krystallisieren anzufangen. Kurz, es scheint kein \u00c7rund vorhanden zu sein, die Eieralbumin-","page":258},{"file":"p0259.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien.. III. Mitteilung.\t259\n\u2022 \u2022 '\u2022 .\nKrystallisation anders als jegliche andere (Crystallisation aufzufassen: unserer Meinung nach ist hier nur die Rede von dem Krystallisieren einer \u00fcbers\u00e4ttigten L\u00f6sung eines schwierig und langsam kry-stallisierenden Stoffes.\nF. G. Hopkins1) ist bei seinen Studien \u00fcber die Darstellung von reinem Eieralbumin durch Krystallisation mittels Ammoniumsulfats zu einer ganz \u00e4hnlichen Auffassung gelangt:\n\u00abI have frequently observed, in cases in which the process has appeared slower than usual, that slight shaking of the flask has been quickly followed by complete separation. On one occasion a solution of the product at this stage, to which ammonium sulphate had been added in quantity too small to produce any defiuite precipitate, remained, while undisturbed, practically clear for no less than three weeks. On then shaking the flask a bulky precipitate wholly composed of crystals separated within an hour. The mixture behaved as a supersaturated solution\u00bb (1. c. p, 311).\nWir k\u00f6nnen dann auch nicht Fr. N. Schulz beipflichten, wenn er hervorhebt,2) da\u00df ein Wesensunterschied zwischen der Krystallisation der Eiwei\u00dfstoffe und anderen Krystalli-sationen vorhanden ist. Die Beweisf\u00fchrung von Schulz geht am deutlichsten aus seinen eigenen Worten hervor (1. c. S. 40): \u00abDie Veranlassung zur Krystallisation ist in den beschriebenen F\u00e4llen die Entziehung der L\u00f6sungsbedingungen. Diese Entziehung ist keine allm\u00e4hliche; es geht der krystallinischen Abscheidung immer eine wesentliche Obers\u00e4ttigung voraus. Die Abscheidung erfolgt ziemlich pl\u00f6tzlich und in viel reichlicheren Mengen, als sie der Entziehung der L\u00f6sungsbedingung, die zur Abscheidung gef\u00fchrt hat, entspricht.\nBei der Darstellung des krystallinischen Eieralbumins nach der Ammonsulfatmeth\u00f6de k\u00f6nnen z. B. wenige Tropfen konzentrierter Ammonsulfatl\u00f6sung gen\u00fcgen, um die schiie\u00dfliche Ausf\u00fcllung des krystallisierenden Bestandteils aus mehreren 100 ccm einer L\u00f6sung zu bewirken, die ohne Zusatz dieser wenigen\n*) Journal of physiologie Bd. 25, S. 306 (1900).\n\u2022) Die Krystallisation von Eiwei\u00dfstoffen, Jena 1901'.\nHoppe-Seyler\u2019s Zeitschrift f. physiol. Chemie. CIII\t18\n\u2022\t* *\tf\t*","page":259},{"file":"p0260.txt","language":"de","ocr_de":"260\nP. L. Sorensen u. Margrethe Hoyrup,\nTropfen dauernd klar geblieben w\u00e4re. Durch diese minimale. Konzentrationserh\u00f6hung werden nicht nur Spuren von Eiwei\u00df zur Krystallisation gebracht, sondern gro\u00dfe Mengen. Namentlich beim \u00fcmkrystallisieren zeigt es sich, da\u00df durch den geringen Mehrgehalt an Salz der krystallisierende Bestandteil fast quantitativ aus seiner L\u00f6sung entfernt wird. Auf diesen Umstand ist es auch zur\u00fcckzuf\u00fchren, da\u00df es nicht gelingt, durch allm\u00e4hliches Erh\u00f6hen der Konzentration gro\u00dfe Kry-stalle zu z\u00fcchten, denn trotz aller Vorsicht erfolgt die Krystallisation pl\u00f6tzlich.\nEs besteht hier ein eklatanter Unterschied gegen\u00fcber den meisten anderen Krystallisationen, bei denen, falls die Krystallisation einmal begonnen hat, die Krystallabscheidung bis zu einem gewissen Grade proportional der Entziehung der L\u00f6sungsbedingungen ist\u00bb,\nSchulz ist also dar\u00fcber im Klaren, da\u00df ein Stadium der Krystallisation vorausgeht, in welchem die L\u00f6sung als eine \u00fcbers\u00e4ttigte zu erachten ist, \u00fcbrigens sind aber die von ihm hervorgezogenen Umst\u00e4nde nicht ganz richtig beschrieben, oder jedenfalls ist seine Erkl\u00e4rung derselben nicht ganz zu-' 1 reifend. Ls ist somit ganz richtig, da\u00df einige wenige Tropfen einer ges\u00e4ttigten Amm\u00f6niumsulfatl\u00f6sung bewirken k\u00f6nnen, da\u00df die Krystallisation in mehreren hundert Kubikzentimetern anf\u00e4ngt, wofern die L\u00f6sung im voraus reichliches Ammoniura-sulfat enth\u00e4lt; eine solche L\u00f6sung wird aber nicht, wie Schulz schreibt, ohne diese wenigen Tropfen klar bleiben. Sie wird, wie es in der folgenden Abhandlung des n\u00e4heren erw\u00e4hnt wird, nach k\u00fcrzerer oder l\u00e4ngerer Zeit krystallisieren, die Krystallisationsgeschwindigkeit aber ist von dem Grad der \u00dcbers\u00e4ttigung abh\u00e4ngig. Es ist deshalb auch nicht zutreffend, wrenn Schulz schreibt, da\u00df ein kleiner Zuwachs des Salzgehalts eine beinahe quantitative Ausscheidung des krystalli-sierenden Stoffes hervorrufen kann. Es hat sich im Gegenteil herausgestellt, da\u00df eine Vergr\u00f6\u00dferung des Ammoniumsulfatgehalts, innerhalb gar nicht enger Grenzen, eine gleichm\u00e4\u00dfig ansteigende Krystallausscheidung bewirkt. Um dieses darzutun, ist es indessen notwendig, darauf aufmerksam zu sein,","page":260},{"file":"p0261.txt","language":"de","ocr_de":"i'roteinstudien. III. Mitteilang.\t261\nnicht nur wie viel Albumin die Mutterlauge nach beendeter Krystallisation noch erh\u00e4lt, sondern auch, wann die Krystalli-sation wirklich zu Ende ist, mit anderen Woten, welche die Krystallisationsgeschwindigkeit ist, und dieselbe w\u00e4chst schnell mit ansteigender Salzkonzentration. Der von Schulz angef\u00fchrte Unterschied zwischen der Krystallisation der Proteinstoffe und einer gew\u00f6hnlichen Krystallisation existiert deshalb nicht, jedenfalls nicht wenn von Eieralbumin die Rede ist. Es ist dann auch \u2014 im Gegensalz zu Schulz \u2014 sowohl uns als auch anderen Forschern ohne irgend welche Schwierigkeiten durch langsames Krystallisieren ziemlich gro\u00dfe Eieralbuminkrystalle darzustellen gelungen, indem die Ammoniumsulfatl\u00f6sung nach und nach im Laufe einiger Tage oder Wochen zugesetzt wurde.\nWir meinen also die Krystallisation des Eieralbumins als eine gew\u00f6hnliche Krystallisation auffassen zu m\u00fcssen, und wir m\u00f6chten in diesem Zusammenhang nur noch ein paar Bemerkungen \u00fcber den Wassergehalt der Krystalle hinzuf\u00fcgen. Wir haben keine Versuche angestellt, um m\u00f6glicherweise zu entscheiden, ob das in den Eieralbuminkrysta\u00fcen vorhandene Wasser als Konstitutions^wasser, Krystallwasser oder Quellungswasser1) aulzufassen ist, weil diese Frage f\u00fcr die von uns studierten Verh\u00e4ltnisse belanglos^ ist. Wir unterlassen jedoch nicht zu bemerken, da\u00df Harriette Chick und C. J. Martin\u00bb) gefunden haben, da\u00df mittels reichlichen Ammoniumsulfats gef\u00e4lltes Eieralbumin einen Teil reines Wasser abgeben kann, wenn es einem starken Druck unterworfen wird. Der gef\u00e4llte Niederschlag wurde zuerst zwischen Filtrierpapier gepre\u00dft und danach zwischen mit Infusorienerde umgebenes Eiltrierpapier angebracht, won\u00e4chst er einem Druck von 3 Tons auf den Quadratzoll unterworfen wurde. Es zeigte sich dadurch, da\u00df die eihaltene ausgepre\u00dfte Fl\u00fcssigkeit verh\u00e4ltnism\u00e4\u00dfig mehr\n*) Betreffs des Unterschieds zwischen Krystallwasser und Quellungswasser wird auf eine interet ante Abhandlung von J. R Katz \u00abUntersuchungen \u00fcber die Bindung des Quellungswassers in quellbaren Kry-stallen\u00bb (diese Zeitschrift Bd. 95, S. 1 (1915) verweisen.\n*) Biochemical Journal Bd. 7, S. 391 (1913).\n18* *\nI","page":261},{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\ts. P. L. S\u00f6rensen und Margrethe Hoyrup.\ni\nWasser und weniger Ammoniumsulfat als die Mutterlauge enthielt, und Chick und Martin folgerten hieraus, da\u00df etwas des in dem gef\u00e4llten Eieralbumin gegenw\u00e4rtigen Wassers (\u00abimbibed water\u00bb) aus dem Niederschlag gepre\u00dft worden sei.\nWir haben ein paar Versuche mit auskrystallisiertem Eieralbumin auf ganz \u00e4hnliche Weise gemacht, haben aber kein Auspressen von Wasser beobachten k\u00f6nnen. Wir haben sowohl die Mutterlauge als auch den Pre\u00dfsaft, welchen wir in 9 Fraktionen sammelten, analysiert. Das Verh\u00e4ltnis zwischen Wasser und Ammoniumsulfat war mit gro\u00dfer Ann\u00e4herung dasselbe in der Mutterlauge und in allen den 9 Fraktionen, und es war keine Andeutung an eine Auspressung des in den Krystallen vorhandenen Wassers zu beobachten.\nZum Schlu\u00df werden wir ein paar Versuche, welche wir, um wohlausgebildete Eieralbuminkrystalle unter verschiedenen Krystallisationsbedingungen darzustellen, ausgef\u00fchrt haben, kurz erw\u00e4hnen. Die erhaltenen Resultate stimmen in der Hauptsache, nicht aber in allen Einzelheiten mit E. Artinis Angaben in der Abhandlung St. Bondzynski und L. Zoj\u00e41) und mit den sp\u00e4teren Untersuchungen von A, Wichmann.2)\nWir haben 4 Hauptversuche dieser Art ausgef\u00fchrt, welche wir Nr. 1\u20144 bezeichnen. Herr Professor Dr. 0. B. B\u00f6ggild hat uns das Wohlwollen gezeigt, alle vier Proben einer kry-\nstallographischen Untersuchung zu unterziehen, und dem Herrn\n\u2022\u2022 * *\nDr. 0. Win ge sind wir f\u00fcr einige Mikrophotographien der Krystallproben zum Dank verp\u00dfichtet.\nVersuch Nr. 1. 350 ccm einer ammoniumsulfathaltigen Eieralbuminl\u00f6sung, aus welcher die Hauptmasse des Albumins schon auskrystallisiert und abfiltriert war, wurde nach und nach im Laufe dreier Wochen mit in allem 5 ccm ges\u00e4ttigter Ammoniumsulfatl\u00f6sung unter wiederholtem Sch\u00fctteln versetzt, und sodann weitere neun Wochen der Krystallisation \u00fcberlassen. Eine Analyse ergab, da\u00df die L\u00f6sung auf 100 g Wasser\n') Diese Zeitschrift, Bd. 19, S. 5 (1893)\n*) Diese Zeitschrift, Bd. 27, S. 575 (1899).","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t263 .\n1,104 g Eihydrat *) und\n26,620 g Ammoniumsulfal\nenthielt.\nEs handelt sich also hier um eine Auskrystalli-sation in einer proteinarmen, .aber ammoniumsulfatreichen L\u00f6sung.\nVersuch Nr. 2. Die Krystallisation ging hier von statten im Laufe von vier Tagen in einer protein-reichen, aber ammoniumsulfatarmen L\u00f6sung, indem auf\n100 g Wasser\n22,879 g Eihydrat und\n21,404 g Ammoniumsulfat *\ngefunden wurden.\nW\u00e4hrend diese beiden Versuche mit solchen L\u00f6sungen ausgef\u00fchrt wurden, die weder Schwefels\u00e4ure noch Ammoniak in \u00dcberschu\u00df enthielten (Versuch Nr. 1: pH. = ca. 5,00; Versuch Nr. 2 : pH. = ca. 4,8), so enthielt die beim\nVersuch Nr. 3 benutzte L\u00f6sung ein wenig \u00fcbersch\u00fcssiges Ammoniak (pH, = ca. 5,3) .und die beim Versuch Nr. -t benutzte L\u00f6sung ein wenig \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure (pH. = ca. 4,4).\nIm Versuche Nr. 3 kamen au\u00ee 100 g Wasser\n8,594 g Eihydrat und\n25,959 \u00bb Ammoniumsulfat.\nF\u00fcr Versuch Nr. 4 haben wir keine genaue Analyse, der Eihydratgehalt war aber hier ungef\u00e4hr 4,3 g auf 100 g Wasser; die Krystallisation dauerte in beiden F\u00e4llen ca. 3 Wochen.\nAn Fig. 20\u201423, die Mikrophotographien der erhaltenen Krystalle darstellen, sieht man deutlich, da\u00df die bei der gr\u00f6\u00dften Wasserstoffionenkonzentration (pH. = ca 4,4, Versuch Nr. 4) ausgeschiedehen Krystalle eine mehr zugespitzte Form als die \u00fcbrigen haben.\nDie Aussage Professor B\u00f6ggilds .\u00fcber die krystallo-graphische Untersuchung lautet wie folgt:\n\u00abDie Krystalle, welche in allen vier Pr\u00e4paraten gleichartig entwickelt, sind scheinbar rhombisch und haben die Form\n') Der Faktor r wurde zu 7,86 gerechnet (siehe S.\n7\t.\t\u00bb : '' *:\n\u00bb *\n\u00bb\ti\tt\ni","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"^\tS. P. L. S\u00f6lensen u. Margrethc H\u00f6yrup.\nsehr regelm\u00e4\u00dfiger Linealen ; die gr\u00f6\u00dferen Krystalle haben die Dimensionen ca. 0,2 X 0,015 X 0,001 mm. Die Enden werden von einem Doma begrenzt, dessen Fl\u00e4chen einen Winkel von etwa 40\u00b0 miteinander bilden (mit der L\u00e4ngenrichtung etwa 70\u00b0). Die Krystalle sind farblos; die Lichtbrechung ist bedeutend gr\u00f6\u00dfer als die der umgebenden Fl\u00fcssigkeit; es ist von. Doppelbrechung nicht die Spur sichtbar. \u00bb\nEs kann nach dem oben Vorgebrachten wohl kaum Zweifel dar\u00fcber sein, da\u00df es sich bei der Krystallisation des Eier-\nalburnins um die Ausscheidung wohl entwickelter, me\u00dfbarer, f\u00fcr den betreffenden Stoff charakteristischer Krystalle handelt, was wieder f\u00fcr unsere Auffassung der Eieralbuminkrystallisa-tion als einen Proze\u00df von ganz derselben Art wie einer gew\u00f6hnlichen Krystallisation eine St\u00fctze ist.\n\u00dcbersicht.\nAbschnitt A.\n1.\tMittels eines auf dem Prinzip der Proportionalit\u00e4tsmethode gegr\u00fcndeten Verfahrens wird es nachgewiesen, da\u00df die Eieralbuininkrystalle bedeutende Mengen Wasser enthalten, und zwar ca. 0,22 g Wasser auf jedes Gramm Eieralbumin, indem der Faktor, mit welchem das Gewicht des Proteinstick-stofifs multipliziert werden mu\u00df, um das Gewicht der Krystalle zu geben, ca. 7,86 ist, w\u00e4hrend derjenige Faktor, womit das Gewicht des Proteinstickstoffs multipliziert werden mu\u00df, um\ndas Gewicht des wasserfreien Eieralbumins zu geben, nur ca. 6,4 betr\u00e4gt.\n2.\tDer Wassergehalt der Eieralbuininkrystalle ist \u2014 innerhalb ziemlich weiter Grenzen - von den Krystallisations-bedingungen (Krvstallisationszeit und Temperatur, Ammoniumsulfat-, Protein-und Wasserstoflfionenkonzentration) unabh\u00e4ngig.\nAbschnitt B.\n1. Es wird auseinandergesetzt, wie man mittels der in der vorangehenden Abhandlung gefundenen Resultate des S\u00e4ure-und Basebindungsverm\u00f6gens des Eieralbumins betreffs und","page":264},{"file":"p0265.txt","language":"de","ocr_de":"Proteinstudien. III. Mitteilung.\t265\n*\u2022 ' .\nunter Anwendung des Prinzips der Proportionalit\u00e4tsmethode' den eventuellen (iehalt der Eieralbuminkrystalle an \u00dcberschu\u00df von Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak bestimmen kann.\n2.\t^\u2018Wenn die Krystallisation des Eieralbumins bei einer Wasserstoffionenkonzentration von ca. 13 \u00bb IO46 vor sich geht, dann enthalten die ausgeschiedenen Krystalle keinen \u00dcberschu\u00df weder von Schwefels\u00e4ure noch von Ammoniak ; bei h\u00f6heren Wasserstoffionenkonzentrationen als ca. 13 . 1046 werden die Krystalle mit \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure, bei niedriger Wasserstoffionenkonzentration mit \u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak ausgeschieden, und der Gehalt dieser Stoffe ist um\nso gr\u00f6\u00dfer, je weiter die Wasserst\u00f6ffionenkonzentration von 13 \u2666 10 ; 6 entfernt ist.\n3.\tBei einer Wasserstoffionenkonzentration von 13 \u2022IQ**\nenth\u00e4lt das Einhydrat vor der Krystallisation weder \u00fcbersch\u00fcssige Schwefels\u00e4ure noch \u00fcbersch\u00fcssiges Ammoniak, und es krystallisiert \u2014 wie unter 2. gesagt \u2014 ebenfalls ohne \u00dcberschu\u00df dieser Stoffe aus. Bei h\u00f6herer Wasserstoffi\u00f6nenkonzen-tration als ca. 13 \u2022 1046 krystallisiert das Eieralbumin mit ein bi\u00dfchen weniger \u00fcbersch\u00fcssiger Schwefels\u00e4ure und bei niedrigerer Wasserstoffionenkonzentration mit ein bi\u00dfchen weniger\n\u00fcbersch\u00fcssigem Ammoniak aus, als es vor der Krystallisation enthielt.\nAbschnitt C.\n.\t*\t\u2022\tv\t.. f. r\n1.\tEs wird durch eine Reihe Versuche dargetan, da\u00df Schwefels\u00e4ure oder Ammoniak, welches mit dem Eieralbumin auskrystallisiert ist, durch wiederholte\u00bb sorgf\u00e4ltiges Waschen der Krystalle mit Hopkins\u2019 Fl\u00fcssigkeit, eine ges\u00e4ttigte L\u00f6sung\nvon Natriumchlorid in 1-prozentiger Essigs\u00e4ure, weggeschaffen werden kann.\n2.\tAuf der Grundlage der unter 1. genannten Versuchsresultate, verglichen mit anderen w\u00e4hrend des Waschens beobachteten Ereignissen, meinen wir aussprechen zu d\u00fcrfen, da\u00df es nicht, m\u00f6glich ist, durch das von Hopkins angegebene Verfahren zu entscheiden, ob das krystallisierte Eieralbumin Am moniumsulfat als integrierenden Bestandteil enth\u00e4lt oder nicht.","page":265},{"file":"p0266.txt","language":"de","ocr_de":"zw>\tS\u00f6rensen u. H\u00f6yrup. Proteinstud. III. Mittig.\n__ \u2022\n3.\tDa es uns ohne Anwendung von Sulfaten nicht m\u00f6glich gewesen ist, die Eieralbuminkrystalle darzustellen, so wird die Annnahme uns wahrscheinlich Vorkommen, da\u00df die Kry-stalle nicht lediglich aus reinem wasserhaltigen Eieralbumin bestehen, sondern da\u00df sie zugleich die Sulfatgruppe S04 in kleiner Menge enthalten. Diese Auffassung wird durch Untersuchungen anderer Art, welche ausf\u00fchrlich beschrieben werden, gest\u00fctzt.\n4.\tDer Schlu\u00df des Abschnitts enth\u00e4lt eine \u00dcbersicht dar\u00fcber, wieweit und wie es auf der Grundlage der in dieser Abhandlung mitgeteilten Untersuchungen m\u00f6glich ist, die Frage\nnach der Zusammensetzung der Eieralbuminkrystalle zu beantworten.\nAbschnitt D.\n1. Es wird eine Reihe Betrachtungen \u00fcber den Charakter des Auskrystallisierungsprozesses und \u00fcber die Form und \u00fcbrigen Eigenschaften der ausgeschiedenen Krystalle vorgef\u00fchrt, und wir ziehen aus diesen Erw\u00e4gungen den Schlu\u00df, da\u00df kein Grund vorliegt, die Krystallisation des Eieralbumins anders als irgendwelcher anderen Krystallisation aufzufassen, es ist nach unserem Daf\u00fcrhalten nur die Rede von der Krystallisation einer \u00fcbers\u00e4ttigten L\u00f6sung eines schwierig und langsam krystallisieren-den Stoffes.\nM\u00e4rz 1917.\nNachschrift.\n(Zusatz w\u00e4hrend der Korrektur.)\nNachdem das Manuskript obiger Abhandlung schon druckfertig war, ist es uns gelungen, auch durch Anwendung einer angemessenen Mischung von prim\u00e4ren und sekund\u00e4ren Phosphaten das Eieralbumin in krystallinischem Zustand, wahrscheinlich in der Form eines Phosphats abzuscheiden. Die genauere Untersuchung dieses krystallinischen Niederschlags, der unter dem Mikroskop ein \u00e4hnliches Aussehen wie der oben beschriebene zeigt, ist noch weit davon entfernt, zu Ende gebracht zu sein.\nSeptember 1917.","page":266},{"file":"p0266s0002.txt","language":"de","ocr_de":"Figur 20. 'Versuch Mr. 1.'\nI\nFigur 22.\n<Versuch Nr.\n0.\n21.\nXr. 2.)\nFigur\n(Versuch\nFigur Xr. 23. (Versuch Xr. 4.i","page":0},{"file":"p0266s0003.txt","language":"de","ocr_de":"- J\n\n\nA\ny\nl\nM\nv a\u00ab*\t'\nf\n' J<.\\\t' {v;\nv-># /i*x V \u2022 \u2022\u2022. K]\n\u2022\u25a0\u00ab:\u25a0-''\u2022\u2022 r y \\v -'\u2022\u25a0\u2014\t\u00abH\n\\\n\n\u2014. \u2019V. /Vt\u00ef/'- ^ m:\nFigur 18 a.\n\u2022 * \u2022.\nV N\n\u2022\t\u2022\t\u00ee#\n4\n\\\nV X . \u00ab \u2022 -\\\t>1\n*&iV:\t\u2019 \" \u2022;\nkV ' V' 'r\t\\\n. t\t>\n\\ .\n. \u25a0' \u2022\u2022\u2022\n\u2022K .\ni\nFigur 18 b.\nr.","page":0}],"identifier":"lit20732","issued":"1918","language":"de","pages":"211-266","startpages":"211","title":"Proteinstudien, III. Mitteilung: \u00dcber die Zusammensetzung und die Eigenschaften des mittels Ammoniumsulfats in krystallinischer Form ausgeschiedenen Eieralbumins","type":"Journal Article","volume":"103"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:52:19.676641+00:00"}